Gesundheitsbote Juli

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Sport Trainingslager am schönen Fuschlsee Urlaub ist der ideale Einstieg in Bewegung - Kooperation mit dem Mohrenwirt | Seite 12

gesundheitsbote

BONN

IHRE REGIONALE GESUNDHEITSZEITUNG

AUSGABE Bonn | Nr. 3 | 1. Jahrgang

kostenlos

Juli 2012 | www.gesundheitsbote.com

In dieser Ausgabe... Michael Maicher HERAUSGEBER Gesundheitsbote

Gesundheit

Zeckengefahr wird überschätzt Zecken können zwar Krankheiten übertragen. Das tun sie jedoch eher selten. Was tun, wenn man gebissen wurde? Seite 10

Editorial

S

Bonn

Gesundheitskurse bei Ihnen vor Ort Zertifizierte Gesundheitskurse werden zum Teil von den Kassen unterstützt. Wir stellen Ihnen ein paar davon vor Seite 8

lebensgefühl

Studie: Ist Blutdoping völlig sinnlos? Die Natur hat unseren Hämatokritwert offenbar auf 40% optimiert. Blutdoping scheint die Leistung nicht zu verbessern. Seite 15

www.gesundheitsbote.com

Treffpunkt für Fans facebook.com/gesundheitsbote Folgen Sie uns auf Twitter twitter.com/gesundheitsbote Regelmäßig für Sie gesundheitsbote.com/abo Nachrichten an uns info@gesundheitsbote.com

Zucker

Macht das Leben süßer Endlich wieder Spaß am Essen Seite 4

port ist gut, hilft bei Erkrankungen, heilt sogar manche und lässt uns länger leben. Trotzdem reichen diese Argumente aber nicht aus, die Masse der Menschen in Bewegung zu bringen. Woran liegt das? Viel zu oft kommen die Argumente, dass man ja auch im Alter noch fit sein möchte, dass man länger lebt usw. Das interessiert unser Gehirn aber nur wenig. Unsere tatsächliche Vorsorge fürs Alter ist fast ausschließlich passiver Natur. Für die Rente sparen erfolgt ja durch Lastschrifteinzug und nicht durch aktive Prozesse. Unser Gehirn lebt nun mal im Hier und Jetzt. Und da ist es kaum spürbar, ob man gerade sein Leben verlängert. Das Schöne am Sport ist aber, dass es sofort wirkt. Es macht Spaß, es macht uns frischer, leistungsfähiger, lässt uns besser schlafen. Wir profitieren sofort. Im Prinzip wissen wir das alle. Nur die Entscheidung, etwas zu tun, will uns nach einem stressigen Arbeitstag nicht gelingen. Forscher haben nun herausgefunden warum. Wir sind nach einem anstrengenden Arbeitstag Entscheidungsmüde. Was wir dagegen tun können? Das lesen Sie in dieser Ausgabe! Ihr Michael Maicher

SICHERN SIE SICH EINEN DER 75 PLÄTZE!!!


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auftakt

der gesundheitsbote

+++ Ticker +++

Mittagsschlaf auf der Arbeit mĂśglich?

Mal Klargestellt

D

er Mittagsschlaf bringt uns unsere Leistungsfähigkeit wieder. Nur 20 Minuten schlummern und wir sind wieder fit. Aber wie schaffen wir das in unserem Job? Diskutieren Sie mit uns auf Facebook.

Milch ist das leckerste AbfĂźhrmittel

M

ilch ist ein gesundes Lebensmittel, dessen Unverträglichkeit immer häufiger in Diagnosen auf Arztbriefen auftaucht. Dabei richtet sie gar keinen Schaden an. Ăœbermässiger Genuss fĂźhrt lediglich zu Durchfall und eignet sich eigentlich als AbfĂźhrmittel mit gutem Geschmack.

Herzkrank? Schlank ist nicht gleich gesund Los Angeles. Die Gleichung „schlank gleich gesund“ geht bei Herzinsuffizienz nicht auf. Hier gilt vielmehr das sogenannte Adipositas-Paradox: Zwar erhĂśht Ăœbergewicht das Risiko, wer aber bereits erkrankt ist, der profitiert vom Speck an Bauch und HĂźften. Forscher aus Los Angeles registrierten bei knapp 3000 Patienten zwei Jahre lang kardiale Ereignisse wie Implantation eines Geräts, Herztransplantation oder -tod. Ergebnis: Männer mit normalem BMI hatten ein um 34 Prozent hĂśheres Risiko dafĂźr als Patienten mit BMI Ăźber 25 kg/ m3, Frauen sogar um 38 Prozent. Mehr dazu finden Sie auf facebook.com/gesundheitsbote

IMPRESSUM Herausgeber: Michael Maicher (Arzt) Verlag: Der Gesundheitsbote Verlags-UG (haftungsbeschränkt) Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld Telefon 02338 / 872755 Fax 02338 / 872755 info@gesundheitsbote.com Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Michael Maicher Kontakt zur Redaktion: 02338 / 872755 redaktion@gesundheitsbote.com Anschrift: Redaktion gesundheitsbote Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei, ZĂźlpicher StraĂ&#x;e 10, 40549 DĂźsseldorf Telefon: 0211 / 505-0 Erscheinungsweise: alle zwei Monate kostenlos mit einer Gesamt-Auflage von 43.500 Exemplaren. ABO: 9,00 Euro inkl. 7% MwSt. fĂźr ein Jahr (6 Ausgaben) bei Belieferung alle 2 Monate. Die Redaktion Ăźbernimmt keine Haftung fĂźr unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Der Gesundheitsbote und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschĂźtzt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Alle Anbieter von Beiträgen, Fotos und Illustrationen stimmen der Nutzung in den Ausgaben des Gesundheitsboten im Internet, auf DVD sowie in Datenbanken zu.

MĂźcken finden Dich auch im Dunkeln!

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rotz oder gerade aufgrund des miserablen Sommerwetters gedeihen die Stechviecher bestens, sehr zum Ă„rger vieler Menschen. Bei manchen fĂźhrt der Kampf gegen die Blutsauger zum nächtlichen Saunieren, da ein offenes Fenster fliegende Eindringlinge bedeutet. Häusliche Sturzverletzungen sind im dunklen Schlafzimmer nicht selten, denn wer das Licht anmacht, lockt die Viecher an. Wirklich? Nein, zwar fliegen - laut Nena - Motten in das Licht, MĂźcken richten sich aber nach DĂźften, die wir Menschen unfreiwillig absondern. Und so kann es passieren, dass wir - im dunklen Schlafzimmer gestolpert - am Boden liegend von MĂźcken gestochen werden. Wer nun ruhiger schlafen mĂśchte und sich nicht stundenlang mit fragwĂźrdigen Mittelchen eincremen will, dem empfehlen wir eine kurze Dusche vor dem Schlafengehen. Selbst wenn es keine MĂźcken gäbe, schläft man so besser. Ăœbrigens: MĂźcken lieben auch Colatrinker. Wegen des Zuckers. Sie stechen tatsächlich bevorzugt „sĂźĂ&#x;e“ Menschen.

Fragen Sie unseren Expertenrat!

Bewegung ist sogar Therapie bei Arthrose! gesundheitsbote

gesundheitsbote

Schadet Bewegung bei einer Kniegelenksarthrose?

Milch trinken trotz Laktose-Intoleranz?

Ich habe seit Jahren Knieschmerzen, bewege mich seitdem immer weniger. Nun wurde die Diagnose einer Kniegelenksarthrose gestellt und mir eine OP empfohlen. Momentan kommt fĂźr mich diese OP aber nicht in Frage. Mein Orthopäde hat mir nun Bewegung empfohlen. Ist dies wirklich sinnvoll. Wird der Schaden dadurch nicht eher grĂśĂ&#x;er? Werner H., Bonn NatĂźrlich nutzt sich ein benutztes Kniegelenk weiter ab. So ist das beim Thema VerschleiĂ&#x;. Ein wenig gebrauchtes Kniegelenk macht allerdings deutlich mehr Probleme. Die Erklärung ist dafĂźr recht einfach. Das Gelenk wird durch Diffusion ernährt. Ă„hnlich wie beim Auto muss das Gelenk geschmiert sein. Durch Bewegung wird die GelenkflĂźssigkeit erneuert und der Bewegungsablauf funktioniert reibungsloser, im wahrsten Sinne des Wortes. So ist es auch zu erklären, dass Arthrose-Patienten vor allem einen morgendlichen Anlaufschmerz beklagen. Erst nachdem Sie sich bewegt haben, lässt der Schmerz nach, weil frische „Gelenkschmiere“ ins Gelenk gepresst wurde. Doch nicht nur dieser Effekt sorgt fĂźr eine Beschwerdebesserung. Mit zunehmender Bewegung bessert sich auch die Koordination der Muskulatur, seitliche Scherkräfte nehmen ab und fĂśrdern einen gleichmäĂ&#x;igeren Bewegungsablauf. Also: bewegen Sie sich!

Ich trinke liebend gerne Soforthilfe Wir lieben Milch und esse Milchprobei Allergien! die Sonne! W dukte. Danach bekomme S ich aber immer Bauchschmerzen und Durchfall. Man Arzt hat mir nun von Milchprodukten abgeraten, weil ich an einer Laktoseintoleranz leide. Ich mĂśchte aber nur ungern darauf verzichten. Was kann ich tun? Marita W., Bonn In den letzten Jahren Ausgabe nicht bekommen? Schreitaucht in immer mehr ben Sie uns per Mail oder per Post! Arztberichten die DiWelche Bedeutung hat der agnose Laktose-Intoleranz auf. Wir finden die Bezeichnen der TSH-Wert? Bei meiner SchilddrĂźsenerkrankung Milchzuckerunverträglichkeit als wird ständig der TSH-Wert kontrolliert. Krankheit weit Ăźbers Ziel hinausWas bedeutet er? geschossen. Dann kĂśnnte eine Al Sabina D., Benrath koholintoleranz - also dann, wenn TSH wird von der Hirnanhangman nur zwei Gläser Wein verdrĂźse ausgeschĂźttet und sorgt fĂźr trägt - auch eine Krankheit sein. Wir sind alle mit Enzymen zur Ver- die Freisetzung der Hormone aus der SchilddrĂźse. Steigt der Hordauung ausgestattet. Die Verwermonspiegel an wird gleichzeitig die tung der Laktose ist an das EnFreisetzung des TSH gehemmt. zym Laktase gebunden. Bei einer Dieser RĂźckkopplungsmechaIntoleranz werden individuell genismus sorgt fĂźr eine optimale ringeren Mengen dieses Enzyms SchilddrĂźsen-Hormondosis. Inproduziert, so dass folglich auch direkt kann man am TSH also ergeringere Mengen vertragen werkennen, ob eine FunktionsstĂśden kĂśnnen. Unser Tipp: Geniessen Sie weiter Ihre Milchprodukte. rung der SchilddrĂźse vorliegt. Nehmen Sie nur keine grĂśĂ&#x;eren Die Redaktion behält sich KĂźrzungen von Mengen auf einmal zu sich. TrinLeserbriefen vor. Ein Anspruch auf ken Sie also ein Glas Milch, dann leeren Sie es nicht gleich komplett, eine VerĂśffentlichung besteht jedoch nicht: Der Gesundheitsbote, sondern schluckweise. Dann gibt Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld. es meist keine Konsequenzen.

IHRE REGIONAL E GESUNDH

Allergien

unsere Bakterien sind meist lasFreunde und Helfer, also sen Sie sie leben! 12/13

Mai 2011 Ausgabe 1 - kostenlos

DĂœ SS

ELD OR

F

Männlichkeit mit Oxytocin behandeln

Hormon Kriegen Männer das dann werOxytocin verabreicht, Männden sie einfĂźhlsam. Muss behandelt lichkeit mittlerweile ernst zu werden? Eine nicht ganz fand auf nehmende Diskussion und nach dem Internisten-Kon SEITE 15 greĂ&#x; statt.

Bewegung

Sex gefährdet Couch potatoes!

der sollte Wer sich wenig bewegt, zu nicht spontan versuchen, anzusetzen. HÜchstleistungen das Herz Dann nämlich kÜnnte gilt im Schaden nehmen. Das sexuelle ßbrigen auch fßr SEITE 12 Aktivitäten.

lokal

Beim Abnehmen unterstĂźtzen

amme der Die Bewegungsprogr inzwiFitness-Studios helfen beim schen vielen Menschen Präparate Abnehmen. Manche noch weikÜnnen den Erfolg Beispiel ter verbessern, wie zum SEITE 9 Fettbinder.

LebensgefĂźhl

Die Milch macht‘s! Zumindest macht sie uns nicht wirklich krank. 14

VORWORT

Allergie Dem Schniefen und den tränenden Augen ein Ende. Was hilft sofort und was später? SEITE 4

IHRE REGIONAL E GESUNDH

Essen und Trinken

Michael Maicher HERAUSGEBER Gesundheitsbote

INHALT

KongreĂ&#x;

DĂźsseldorf

EITSZEITU NG

Immunsystem

Was tun bei Allergien? Welche Medikamente kĂśnnen helfen? 4/5

Mit jedem Schritt weniger Bauch. Und das mit Hilfe der Firma! 12

EITSZEITU NG

Sommergrippe

Mit einfachen Tipps kann man die Erkältung im Sommer vermeiden 3

Juli 2011 Ausgabe 2 - kostenlos

DĂœSS ELDO

RF

Burnout-Syndrom

Eine Viertelstunde täglich entspannen kann durchaus schon ausreichen 12

INHALT

COPD

Gehtraining kann Leben verlängern

Die sechs-Minuten Gehstrecke kann bei Lungenkranken viel Ăźber die Prognose der Erkranann ist der Mann ein kung aussagen. SEITE 6 Mann? Ist Männlichkeit behandlungsDĂœSSELDORF behandelbedĂźrftig? Zumindest nderisch bar. Die Medizin ist erfi Da ist zum in neuen Krankheiten. rBeispiel die Milchzuckerunve Beim Schwimmen LaktoentzĂźnden träglichkeit oder fachlich: sich oft die äuĂ&#x;eren GehĂśrgänge. als Diagnoseintoleranz. Sie steht Wir sagen Ihnen, was Sie dagegen se in immer mehr Entlassbriefen tun kĂśnnen. eiSEITE 8 aus den Kliniken. Ist Ăźberhaupt worne Diagnostik durchgefĂźhrt SCHLAFEN Ăźberden? Und wenn ja, ist das Das wĂźrde haupt eine Krankheit? neuen zumindest Millionen von zum Patienten schaffen, in Afrika „HeiĂ&#x;e“ Nächte bescheren auch einicht dann Sollte Beispiel. Menschen Schlaflosigkeit.vielen bei ne Alkoholunverträglichkeit ein paar Vorbereitungen Mit in den Diakann den meisten Menschen man auch im Sommer erholsam ist Meschlafen. gnosen stehen? Manchmal SEITE 15 Milchzudizin schon absurd. Eine ist 1. keine ckerunverträglichkeit keine wirkKrankheit und 2. auch t. Die Dosis liche Unverträglichkei www.gesundheitsbote.com beim Almacht eben das Gift. Wie zuviel dakohol eben. Wobei ein Treffpunkt fĂźr Fans nächsten von nicht einen Kater am facebook.com/gesundheitsbote auch langTag verursacht, sondern Folgen Sie uns auf Twitter zieht. fristige Schäden nach sich twitter.com/gesundheitsbote Sache meist Bei zuviel Milch ist die RegelmäĂ&#x;ig fĂźr Sie vorbei. nach ein bis zwei Stunden gesundheitsbote.com/abo DurchEin biĂ&#x;chen schmerzhafter Nachrichten an uns Prost! fall und das wars. Na dann, info@gesundheitsbote.com Ihr Michael Maicher

Tipps gegen entzĂźndete Ohren

So schlafen Sie im Sommer gut

Michael Maicher HERAUSGEBER Gesundheitsbote

VORWORT

LebensgefĂźhl Die Sonne nutzt uns deutlich mehr, als sie schadet. Wir zeigen die VorzĂźge des heiĂ&#x;en Planeten. SEITE 13

eit Mitte April hĂśr ich ständig mit jedem sonnigen Tag, dass der Sommer dieses Jahr nichts wird. Das ging den April so, den Mai, den halben Juni und den Juli. Bald ist der Sommer vorbei und wir haben ganz vergessen, dass der Sommer gut war. Offenbar fällt es uns schwer, einfach zu geniessen. Manchmal sind es einzelne Momente, die viel ausmachen. Eine Viertelstunde täglich abzuschalten kann helfen, ein BurnoutSyndrom zu vermeiden. Eine halbe Stunde Mittagsschlaf macht uns wieder fit. 15 Minuten Sonne bessern die Laune. Trotzdem machen wir uns lieber klar, was wir nicht hatten. Heute keine Sonne, morgen keine Zeit. Ăœbermorgen keine Gesundheit. Halten Sie doch mal mit dieser Ausgabe die Zeit an. Jetzt! Telefon aus, TĂźr abschliessen, 15 Minuten den Kopf auf den Tisch legen. Das kann manchmal Wunder bewirken. In dieser Ausgabe haben wir jetzt extra mehrere Seiten fĂźr das Thema LebensgefĂźhl reserviert. Das Thema soll eine grĂśĂ&#x;ere Rolle in der Medizin einnehmen. Damit lebt man nämlich besser. Ihr Michael Maicher


die seite 3

der gesundheitsbote

Biestige Kriebelmücke Sie ist kaum zu sehen, raspelt statt zu stechen und hinterlässt oft schlecht heilende Wunden. Der Stich einer Kriebelmücke hat oft mehr Konsequenzen als ein einfacher Mückenstich.

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s ist dieses hohe Sirren am Ohr, das am Einschlafen hindert oder gar Alarm im Schlafzimmer auslöst. Mücken sind im Anmarsch und bereiten ihre Attacken vor. Ihre Stiche sind lästig, der Juckreiz mitunter quälend. Es gibt unter den Blutsaugern aber auch solche, die ernsthafte Krankheiten verursachen können. Zum Beispiel die Kriebelmücke, deren Aktivität auf der menschlichen Haut Infektionen und Entzündungen auslösen kann. Die Kriebelmücke ist anders als andere Stechmücken. Eigentlich ist sie nicht einmal eine Stechmücke. Wie mit einer Stichsäge beißt sich die Mücke mit ihren kleinen Kiefern in die Haut. Den Angriff bemerkt man in den meisten Fällen zunächst nicht. Die Insekten, von denen es in Deutschland 50 Arten gibt, sind sehr klein, die komplette Mücke misst nur einen bis sechs Millimeter und ihr Biss ist zunächst schmerzfrei. Dann aber können sich aus blau-roten Punkten auf der Haut kleine Blutergüsse oder größere Verletzungen entwickeln. Es dauert oft Wochen, bis die weggehen. Manchmal lösen die Giftstoffe, die die Tiere mit ihrem Speichel in die Wunde eingebracht haben oder Bakterien, die durch Krat-

Nicht immer so harmlos wie der klassische Mückenstich: der Stich einer Kriebelmücke. Er kann zum Absterben von Gewebe führen. zen in die Wunde gelangt sind, eitrige Entzündungen hervor, die von hohem Fieber, Schwindel, Kopfschmerz Übelkeit und Schwellungen begleitet werden können. Auch kann es zum Absterben von Gewebe (Nekrose) kommen .Typisch ist dann die Entzündung der Lymphbahnen, die an dem schmerzhaften roten Strich zu erkennen ist, der von der Wun-

de ausgeht. Diese Lymphbahnentzündung wird oft als Blutvergiftung bezeichnet, ist aber keine. Die Entzündung der Lymphbahn lässt sich mit Antibiotika gut behandeln. Hat einen das kleine aber gemeine Insekt erwischt, heißt die erste Regel: Nicht kratzen. Denn meist gelangen die Bakterien durch das Kratzen in die Wunde.

Osteoporose: Mit Stoppuhr Risiko bestimmen Stürze und eine geringe Knochenmineraldichte gelten bei Menschen höheren Lebensalters als Hauptrisikofaktoren für Knochenbrüche.

Gesundheit

HIV-Test in den USA jetzt auch für zu Hause Silver Spring. Jetzt kommt der HIV-Test für Zuhause - zumindest in den USA. Dort hat die Arzneimittelbehörde jetzt den ersten HIV-Test für den Einsatz in den eigenen vier Wänden zugelassen. Die Arzneimittelbehörde erwartet, dass durch die Innovation die Hemmschwelle sinkt, den Verdacht auf eine Infektion

abzuklären. Als Folge davon, so die Hoffnung, könnte die Übertragung des Aids-Virus eingedämmt werden. In den USA sind rund 1,2 Millionen Menschen HIV-infiziert, jeder Fünfte HIVInfizierte wisse nichts von seiner Ansteckung. Ein Abstrich vom Gaumen genügt für den Test, teilt die Behörde mit, das Ergebnis liege dann innerhalb von 20 bis 40 Minuten vor.

Nicht jeder darf sich in Sicherheit wiegen Mit dem OraQuick In-Home HIV-Test erübrigt sich das Einsenden von Proben an ein Labor. Personen über 17 Jahre können den Antikörper-Test in den USA über den Ladentisch oder online erwerben. Die Arzneimittelbehörde weist allerdings ausdrücklich darauf hin, dass ein positives Ergebnis zwingend durch einen Labortest abgeklärt werden müsse. Dabei bestehe noch eine Chance, dass die Testperson nicht angesteckt ist: Denn bei jedem 5000. Nicht-Infizierten wird ein - dann falsch - positives Ergebnis angezeigt. Auch umgekehrt darf sich nicht in Sicherheit wiegen, wer ein negatives Resultat erhält.

Fußball: Auf die Nase und aufs Ohr

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eben dem Messen der Knochendichte empfiehlt sich daher auch das Erfassen der Sturzneigung. Der sogenannte Timed-up-and-Go-Test ist ganz einfach durchführbar und zeigt rasch, wie es um die Sturzgefahr bestellt ist. Als einziges technisches Rüstzeug ist eine Stoppuhr erforderlich. Zur Not tut es aber auch eine Armbanduhr mit Sekundenzeiger. Für den Test muss der Betreffende vom Stuhl aufstehen, drei Meter gehen und sich wieder hinsetzen. Wer hierfür mehr als 10,2 Sekunden benötigt, trägt gemäß einer aktuellen Studie schon bei

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Überall und an jedem Ort durchführbar: der Stoppuhr-Test. So läßt sich das Risiko bestimmen, einen Knochenbruch bei einer Osteoporose zu erleiden. normaler Knochendichte ein erhöhtes Risiko, in den kommenden zehn Jahren einen Knochenbruch zu erleiden. Der Timed-up-and-Go-Test fiel bei rund einem Drittel der untersuchten 1.126 älteren Frauen pa-

thologisch aus. Das Risiko für Knochenbrüche, die nicht die Wirbelsäule betreffen, stieg dadurch bei normaler Knochendichte auf fast das zweifache, für Wirbelbrüche noch stärker.

Bad Lippspringe. Rund 70 Prozent aller Sportverletzungen im HNO-Bereich treten beim Fußball auf. Das geht aus einer aktuellen Erhebung von Medizinern der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Karl-Hansen-Klinik Bad Lippspringe hervor. Damit ist Fußball mit weitem Abstand Risikosportart Nr. 1 für den Kopf-Hals-Bereich. Über 40 Prozent der Verletzungen bei Fußballern waren NasenbeinFrakturen. Ausgewertet wurden dazu die Sportverletzungen von 72 Patienten im Alter von 7 bis 65 Jahren. Die zweithäufigste Sportverletzung nach dem Nasenbeinbruch war das geplatzte Trommelfell.


thema des monats

Gesundheit

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Leben ESSen Bewegung

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Das gesetzliche Rauchverbot senkt offenbar die Infarktrate: In Bremen wurden seitdem deutlich weniger Herzinfarkte registriert. Am stärksten ging die Infarktrate bei den Nichtrauchern zurück. QUELLE: Ärzte-Zeitung

der gesundheitsbote

Kohlenhydrate machen unser Leben süßer Kohlenhydrate und Fette werden seit langer Zeit verteufelt. Dabei sind es wichtige Nährstoffe. Vielmehr sollten wir wieder lernen, herauszufinden, welche Mengen uns gut tun.

tenden, dass sie meist nach einer Diät langfristig noch mehr Kilos ucker ist schlecht, Fett auf den Rippen haben, als vorher. auch, außer Omega-3-Fett- Wie kommt das? Wir haben vergessäuren. Am besten 5mal sen, dass die Nahrungsaufnahme täglich etwas essen, möglichst nicht mehr nur dem Genuss dient, wenig Kohlenhysondern auch undrate und mehr seren Körper und Eiweiße, aber nur Geist mit NährEssen Sie , die guten. Geht’s stoffen versorgen noch? Wer soll was Sie wollen, wann soll. Insbesondenn da nicht neudere unser GeSie wollen und soviel hirn beklagt sich rotisch werden und das Gefühl Sie wollen. Wenn Sie rasch bei Glukobekommen, stänsemangel und satt sind, hören Sie dig etwas falsch zu straft uns mit machen. Außer- aber auf und lassen Heißhungerattadem kommt man cken. Wer nicht den Rest stehen.“ sich inzwischen hören will, muss so vor, als würde fühlen und mehr man sich mit der Nahrungsauf- wiegen. Wer also langfristig dem nahme unweigerlich schneller ins Gehirn den Zucker vorenthält, Grab bringen. Also am Besten gar wird mit dem „Scheiß-egalnichts essen? Effekt“ bestraft. Wird Die technische Entwicklung in nur ein einziges der Welt hat seit einigen Jahren ei- Mal gesündigt, ne dramatische Geschwindigkeit dann bricht jede erreicht. Der Mensch wächst mit Disziplin zusamseinem Naturell nicht unbedingt men und wir essen ebenso schnell mit. Im Grunde ge- viel mehr, als wir nommen sind wir noch die Glei- annähernd brauchen, die vor Jahrtausenden in chen. Lernen wir Höhlen gelebt haben. Wir haben also schnell wiedie Höhlen nur etwas detaillierter der, auf unseren ausgeschmückt und unsere Spra- Körper und Geist chen um zahlreiche Worthülsen zu hören. ergänzt. Die Höhlenmenschen Er sagt uns, konnten aber etwas, was wir heute wann wir Hunger nahezu komplett verlernt haben. haben, worauf Sie konnten auf ihre innere Stim- und wie viel. Höme hören und wußten so, was der ren wir also daKörper brauchte. rauf, werden wir Heute sagen es uns studierte schnell festund selbsternannte Ernährungs- stellen, experten. Sie wissen immer mehr, das aber die Menschen werden im- wir mer dicker. Da passt etwas nicht zusammen. Offenbar scheinen nahezu alle Ernährungskonzepte nicht für uns Höhlenmenschen geeignet zu sein. Den allermeisten Konzepten ist gemein, dass die Erfolge und die Wirkungen wissenschaftlich - wenn überhaupt - nur spärlich nachgewiesen sind. Schlimmer noch, manche schaden sogar nachweislich. Was sollen wir aber nun tun? Wir wissen von Diät-halvon Michael Maicher

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gar nicht soviel Hunger haben, schneller satt sind und eigentlich auf gar nichts verzichten müssen. Nahrung ist also dazu da, das wir genügend Nährstoffe haben, damit wir und insbesondere unser Gehirn leistungsfähig bleiben. Leider haben Weisheiten aus den Kriegen, die Glorifizierung von Nahrungsmitteln wie Butter usw., theoretische Ernährungskonzepte und nicht zuletzt industriell zugefügte Appetitmacher wie Glutamat uns weit weg von unserem eigentlichen Bedarf gebracht. Wir müssen nur üben, wieder auf die innere Stimme zu hören und uns danach richten.


thema des monats

der gesundheitsbote

Tipps und Tricks

Fangen wir doch mal mit folgender Übung an: essen Sie, wann Sie Hunger haben, essen Sie, was Sie wollen und essen Sie soviel, bis Sie satt sind. Johanna Maier, eine der besten Köchinnen der Welt, hat einen Leitsatz für‘s Essen: nach einem guten Essen muss man sich noch lieben können. Den Bauch vollzuschlagen macht auf Dauer nicht nur fett, sondern lässt uns unmittelbar danach schon schwer und behäbig fühlen, Lernen Sie, nur soviel zu essen, dass Sie wirklich satt sind, aber sich noch wohl fühlen und nicht ins Schlafzimmer wollen, um zu schlafen. Ein üppiges Mahl macht uns nämlich schlapper, als eine Stunde Joggen. Unser Körper scheint zu registrieren, wieviel Kalorien wir aufnehmen. Ein fettiges Essen macht uns schneller satt, als ein leichtes. Vielleicht ist sogar die Kalorienmenge gleich, wenn wir uns rechtzeitig bremsen. Wer nun Übung 1 bestanden hat, der sollte beim Einkauf auf Produkte verzichten, die Glutamat enthalten. Glutamat gaukelt unserem Gehirn vor, dass selbst der ekeligste Fraß noch schmeckt und löst Glücksgefühle aus. In einem Test haben wir Freunden 2 Tüten Chips in eine Schale gefüllt. Eine, die mit Glutamat gewürzt war, die andere jedoch nicht. Die Schale mit den Glutamat-Chips war in Null-Komma-Nichts leergefegt, aus der anderen Schale bedienten sich alle normal. Und es waren keine Bio-Chips.

So motivieren Sie sich zum Sport treiben

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port ist gut und hilft viel. Das ist längst bekannt. An jeder Ecke wird uns ein schlechtes Gewissen gemacht, warum wir uns zu wenig bewegen. Wir alle wissen es doch längst. Und wer sich kurzzeitig bewegt hat, der spürt auch die Vorzüge körperlicher Bewegung. Trotzdem bleiben die wenigsten am Ball. Wie kommt das? Unser Gehirn ist ein Routine-Tier. Entscheidungen liegen ihm nicht. Vor allem für neue Dinge lässt es sich mit zunehmendem Alter nicht mehr kampflos erwärmen. Insbesondere nach anstrengenden Arbeitstagen ist unsere Entscheidungsfreude erschöpft. Wir wollen dann keine Entscheidungen mehr treffen, egal ob positive oder negative. Schließen wir also die Haustür und fragen uns, ob wir noch eine Run-

de Sport treiben wollen, dann sagen die wenigsten „Nein“, aber auch nicht „Ja“. Wir treffen einfach keine Entscheidung. Das Zauberwort heißt Routine! Wir fühlen uns ja nachher gut, aber der Weg ist steinig. Gäbe es die Routine nicht, dannn würden wir uns auch nicht mehr unsere Zähne putzen. Wer also am Ball bleiben möchte, der sollten den täglichen Sport fest integrieren nach der WennDann-Regel. „Wenn ich nach Hause komme, gehe ich laufen“. Die Entscheidung haben Sie gefällt. Jetzt müssen Sie nur noch ein paar mal durchhalten, dann läuft es sich von ganz alleine.

Bloß kein Light zufügen! Zu guter Letzt sei noch etwas zu Light-Produkten gesagt. Haben wir Hunger auf etwas Süßes, hat unser Gehirn eine Zuckermangel. Legen wir es mit Light-Produkten rein, wird es mit Heißhungerattacken rebellieren und den Zucker so oder so einfordern. Wir nehmen den Zucker also anderweitig zu uns. Je länger wir aber warten, den Energiehunger des Gehirns zu decken, desto heftiger fällt die Heißhungerattacke aus.

Sieht nicht nur sehr schmackhaft aus, sondern ist auch ein guter Energielieferant für‘s Gehirn. Wie immer gilt die Dosis-Wirkung-Beziehung: wer‘s nicht übertreibt, der braucht sich auch keine Sorgen zu machen.

Rekorde: Essen wie die Ungeheuer

Atkins: Viel EiweiSS und die Gefässe leiden

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ereits eine Reduktion der täglichen Kohlenhydratmenge um 20 g und die gleichzeitige Erhöhung der Proteinzufuhr um 5 g steigert das Risiko für Herz-KreislaufProbleme bei Frauen um 5%. Dies errechneten die Autoren einer schwedischen Studie, die die Langzeitfolgen von Low-Carb-High-ProteinDiäten untersuchten. Dabei folgte der Effekt einer Dosis-WirkungsBeziehung – die Gruppe mit den wenigsten Kohlenhydraten und dem meisten Protein brachte es auf eine Risikoerhöhung von immerhin 62%. Vor allem junge Frauen wollen ab-

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specken und sind bereit, alles Mögliche auszuprobieren, um endlich federleicht mit Bikini-Figur über den Strand zu schweben. Als erstes Mittel reduzieren sie häufig die Kohlenhydratzufuhr. Zwangsläufig wird bei dieser Ernährungsweise dann mehr Energie in Form von Proteinen aufgenommen. Neben den purzelnden Pfunden waren in einigen Studien vor allem gegenüber Low-Fat-Diäten durchaus positive Kurzzeiteffekte erkennbar. Welche Auswirkungen auf die Gesundheit eine langfristigere Nahrungsumstellung hat, darüber ist bislang jedoch wenig bekannt. Um

dies herauszufinden, beobachteten schwedische Wissenschaftler 43.396 Frauen durchschnittlich knapp 16 Jahre lang und konnten zeigen, dass die eigentlich als gesund angepriesene Diätform Schäden an den Gefäßen anrichtet. Frühere Studien waren bereits zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Low-Carb-High-Protein-Diät das Herz-Kreislauf-Risiko bei jungen Frauen erhöht. In einigen Studien zeigte sich der Nachteil vor allem dann, wenn überwiegend Produkte tierischen Ursprungs konsumiert wurden.

68 Hotdogs in nur 10 Minuten verspeist

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egen solche Wurstvernichter kommt niemand an: Joey Chestnut und Sonya Thomas haben erneut das traditionelle Hotdog-Wettessen auf Coney Island in New York gewonnen. Der 28-Jährige gewann das sechste Mal in Folge, in dem er seinen eigenen Weltrekord von 68 Würstchen in zehn Minuten wiederholte. Thomas, eine gebürtige Koreanerin, setzte mit 41 Hotdogs einen neuen Weltrekord für Frauen - bei nur etwa 45 Kilogramm Startgewicht.


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gesundheit

der gesundheitsbote

Aus dem Trainingslager

Blog berichtet regelmäßig aus Fuschl am See

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er Urlaub ist der ideale Zeitpunkt, nicht nur zu entspannen, sondern auch für das körperliche Wohlbefinden etwas zu tun. Für den Einstieg in sportliche Aktivitäten oder die Intensivierung ist eine optimale Betreuung wichtig. Insbesondere legen wir mit unserem Kooperationspartner, dem Hotel Mohrenwirt in Fuschl am See (in der Nähe von Salzburg) großen Wert auf den Spaß an der

In der Schokoladen-Falle

Schokolade mit hohem Kakaoanteil sei gesund, heißt es. Über dieses Thema ist ein regelrechter Streit unter Medizinern ausgebrochen. Australische Forscher empfehlen den Genuß sogar.

von Michael Maicher

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Sache. Insbesondere gibt es für Sportfreunde in Fuschl die Gelegenheit, von den Profis zu lernen, da viele Radprofis, Triathlon-Profis und andere Sportler ihre Zelte im Mohrenwirt aufschlagen. Gastgeber Jakob Schmidlechner hat sich selbst vor ein paar Jahren anstecken lassen und bereits zum zweiten Mal die Ironman-Distanz absolviert. Bleiben Sie also auf dem laufenden bei facebook.com/gesundheitsbote, Twitter oder auf www.racethelake.at.

S

eit Jakob Schmidlechner den Triathlonsport für sich entdeckt hat wird nicht nur privat, sondern auch im TriathlonHotel Mohrenwirt am Fuschlsee bei Salzburg das Thema groß geschrieben. Als Finisher mehrerer Olympischen Distanzen und eines Ironman unterstützt er unsere Leser mit den Erfahrungen in seinem Heimrevier . www.mohrenwirt.at

Soja-Diät ohne Nutzen fürs Gehirn Stanford. Eine sojareiche Diät hat bei Frauen nach der Menopause insgesamt keinen nennenswerten Effekt auf die geistige Leistungsfähigkeit. Lediglich eine leichte Verbesserung des visuellen Gedächtnisses ließ sich in einer US-amerikanischen Studie nachweisen. Die Wirkung von Asia-Diäten auf Wechseljahrbeschwerden wird seit langem kontrovers diskutiert. Vor allem bei Hitzewallungen sollen sojareiche Nahrungsmittel angeblich helfen, aber auch ein Effekt auf die geistigen Fähigkeiten von Seniorinnen wurde vermutet, nun letztlich aber nicht nachgewiesen.

äglich 100 Gramm Schokolade für Patienten mit HerzKreislauf-Risiko empfiehlt eine australische Studie und eine deutsche Medizingesellschaft zieht nach. Offenbar ist da Schokoladen-Liebhabern ein Stück weit die Objektivität verloren gegangen. Die Kalorien sind nämlich nicht beachtet worden. In Kakao stecken Pflanzenstoffe, die sich positiv auf die Gefäße auswirken können. Das haben Wissenschaftler schon vor geraumer Zeit im Labor und im Tierversuch nachgewiesen. Schokolade besteht aus Kakao. Also muss Schokolade auch einen gesunden Effekt auf Gefäße, Herz und Kreislauf haben, lautet die Schlussfolgerung der Forscher. Seither haben Studien über den Zusammenhang von Schokoladenverzehr und Herzgesundheit Hochkonjunktur. Manche schießen dabei übers Ziel hinaus, wie zuletzt eine Untersuchung aus Australien: Sie empfiehlt Menschen mit metabolischem Syndrom und damit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, täglich 100 Gramm Schokolade zu essen, um dieses Risiko zu senken. Jeden Tag eine Tafel Schokolade, also gut 500 Kalorien aus Fett und Zucker, für Menschen mit metabolischem Syndrom, die meist ohnehin stark übergewichtig und am Rand eines Diabetes sind? Weil sie dadurch eine große Ladung der gefäßschützenden Flavonoide im Kakao aufnehmen, die den Blutdruck und die Cholesterinwerte senken können? Fahrlässige Schokoladenempfehlung Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) fand den Vorschlag gar nicht dumm. In einer Pressemitteilung griff sie das Studienergebnis unter der provokanten

Überschrift „Dunkle Schokola- Forscher den Teilnehmern gede auf Krankenschein? – Zartbit- zielt etwas zuführen, haben bister schützt vor Herzinfarkt und her aber tatsächlich mit täglich Schlaganfall“ auf. Andere Wissen- 100 Gramm Schokolade gearbeischaftler schüttelten wiederum tet. Diese ausschließlich kleinen energisch den Kopf. Insbesonde- Studien zeigten meist verbesserte re wird die unsichere Beweislage Blutdruckwerte, viele dauerten kritisiert. Schließlich konnte der aber gerade einmal zwei Wochen. Effekt am Menschen bislang nur Die kurze Dauer, die geringe höchst indirekt gezeigt werden. Zahl der Teilnehmer und die geZahlreiche Studien legen ei- waltige Menge an Schokolade sind nen positiven Effekt auf Blutdruck nach Ansicht von Ernährungsund Fettstoffwechsel aber nahe. wissenschaftlern die größten Und es ging in der Schwächen der Tat meist um Dozahlreichen Jeden Tag eine Schokoladensen von rund 100 Gramm am Tag. Tafel Schokolade für Studien. Was imImmerhin zeigte mer noch fehle, sich durchweg ei- unsere Gesundheit? sei eine große Inne positive Wir- Vielleicht werden wir terventionsstukung auf unsere die, in der mehGesundheit. So- dann die Schokolade rere tausend gar Schlaganfälle bald leid? Teilnehmer über und Herzinfarkte längere Zeit resollen bei Schogelmäßig dunkoladenkonsum weniger werden. ke Schokolade essen, etwa 15 bis Hierbei geht es vorwiegend um ka- 20 Gramm täglich. Eine schokokaoreiche Schokoladen, also die ladenfreie Kontrollgruppe müsste etwas bitteren Varianten. natürlich auch sein. Dann könne Zum Beispiel gibt es eine Unter- man den tatsächlichen Gesundsuchung, in der 44 Probanden mit heitseffekt von Schokolade nachhohem Blutdruck 18 Wochen lang weisen. Eine solch aufwändige täglich sechs bis sieben Gramm und teure Studie ist in weiter Ferdunkle Schokolade bekamen: Ihr ne. Deshalb beschränken sich seBlutdruck sank – anders als in der riöse Wissenschaftler darauf zu Kontrollgruppe oh- ne Scho- sagen: Es scheint einen kausalen kolade. Die meisten der Zusammenhang zwischen Kakao sogenannten Inund Blutdruck zu geben. terventionsLetztendlich sind solche Ausstudien, sagen für die geliebte Schowo alkolade aber zu begrüßen. so Schließlich macht sie unser Leben doch ein Stück weit lebenswerter.

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gesundheitsmagazin Bonn Ihre regionale Gesundheitszeitung

Mail an uns: bonn@gesundheitsbote.com

Sport verlängert das Leben Schon täglich eine Viertelstunde Freizeitsport wie Radfahren verlängert das Leben deutlich. Besonders günstig scheint das für die Prävention von Darmkrebs.

Demnach waren schon täglich 15 Minuten Sport an sechs Tagen die Woche im Vergleich zu sportlicher Inaktivität mit einer um drei Jahre verlängerten Lebenserwartung assoziiert. Die Verdoppelung des täglichen Sportpensums auf 30 Minuten verbesserte Prognosen weiter. Immer mehr hilft immer mehr, galt aber zumindest in dieser Studie nicht. Ab etwa 90 Minuten Sport am Tag schien ein Level erreicht, bei dem durch zusätz-

Gesundheitsbote wird lokaler

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esundheit wird ein immer wichtigeres Thema in den Medien. Überall sprechen Experten die Themen an, die die meisten Menschen bewegen. Das es auch lokal vor Ort die geballte Kompetenz der deutschen Hochleistungsmedizin gibt, wissen die wenigsten. Dies sind aber die Informationen, die letztendlich für jeden einzelnen zählen. Daher hat sich der Gesundheitsbote auf die Fahne geschrieben, mehr über lokale Medizin zu schreiben und möchte dies von Ausgabe zu Ausgabe besser umsetzen. Dazu brauchen wir auch ein Stück weit Ihre Hilfe. Welche Themen bewegen Sie? Haben Sie Fragen zu medizinischen Themen? Haben Sie Anregungen für uns? Dann schreiben Sie uns einfach!

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n der Prävention leistet Sport allgemein und speziell auch bei Krebserkrankungen für die Prognose und die Lebensqualität mehr als viele Medikamente. Das hat Professor Michael Schoenberg von der Allgemeinchirurgischen Abteilung des Rotkreuzkrankenhauses München auf einem Fachsymposium des Netzwerks gegen Darmkrebs in München betont. Obwohl schon regelmäßig 15 bis 30 Minuten Bewegung am Tag ausreichen würden, um gute Ergebnisse zu erzielen, wird diese Chance noch viel zu wenig genützt, bedauerte der Chirurg. Der Experte verwies auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus Taiwan mit mehr als 400.000 Teilnehmern, die bis zu zwölf Jahre lang nachbeobachtet worden waren.

Vor Ort gesund

Laufen ist ein Stückchen Freiheit. Dies gilt insbesondere für Krebspatienten. Wenn es der akute Zustand zuläßt, dann sollte man jede Gelegenheit nutzen. liche Aktivität kein weiterer Vorteil mehr zu erkennen war. Besonders günstig scheint regelmäßige sportliche Aktivität speziell auch für die Prävention von Darmkrebs zu sein, fuhr Schoenberg fort.

Vorbeugung von Dickdarmkrebs So kamen zwei Studien aus dem Jahre 2007 mit insgesamt über 180.000 Teilnehmern und eine aktuelle Analyse aus dem Jahre 2011, in die 52 zwischen den Jahren 1985 und 2008 veröffentlichte Studien einbezogen worden waren, zu einem erstaunlich übereinstimmenden Ergebnis: Regelmäßiger Sport senkt das Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkran-

ken, um durchschnittlich rund 25 Prozent. Als potentieller Wirkmechanismus für diesen Benefit wird nach Angaben von Schoenberg unter anderem diskutiert, dass bei sportlicher Aktivität weniger Substanzen im Körper zirkulieren, die das Tumorwachstum vorantreiben. Ein weiterer günstiger Einflussfaktor könnte sein, dass bei regelmäßigem moderatem Sport das Immunsystem schärfer funktioniert. Auch wer bereits an Krebs erkrankt ist, kann durch regelmäßige körperliche Aktivität offensichtlich seine Prognose verbessern.

Mail: info@gesundheitsbote.com oder klassisch per Post: Der Gesundheitsbote Am Heider Kopf 29 58339 Breckerfeld

IMPRESSUM Das Gesundheitsmagazin Bonn erscheint in jeder Ausgabe des Gesundheitsboten und wird von den lokalen Herausgebern finanziert. Herausgeber: B9! Fitness, Bonn Verlag: Der Gesundheitsbote Verlags-UG (haftungsbeschränkt) Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld duesseldorf@gesundheitsbote.com Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Michael Maicher


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Sportler mit weniger Schmerz

Ihr AnsprechPartner Markus Friesdorf Sie erreichen ihn im Studio B9! Fitness unter der Rufnummer 0228 / 2421424 oder unter bonn@gesundheitsbote.com.

Gesunde Kurse Montag, 20.00 Uhr Rückenfit Präventive Kurse unterstützen bei Rückenbeschwerden und verbessern Ihre Körperhaltung und Kondition.

Mittwoch, 20.00 Uhr Pilates & more Diese einzigartige Trainigsform stärkt besonders die Bauch-, Beckenboden- und Rückenmuskulatur und lässt die Tiefenmuskulatur arbeiten.

Freitag, 11.00 Uhr Gerätezirkel Der Kurs umfasst 60 Minuten Ganzkörpertraining an den Kraftgeräten zum Muskelaufbau oder zur Ausdauersteigerung. Mehr Kurse finden Sie unter www.b9-fitness.de

Wer regelmäßig Sport treibt, kann Schmerzen leichter verkraften. Doch es kommt auch darauf an, welche Sportart betrieben wird, so die Wissenschaftler.

Heidelberg. Dass Sport einen schmerzlindernden Effekt hat, ist schon länger bekannt. Für einen begrenzten Zeitraum unmittelbar nach einer intensiven körperlichen Belastung ist die Schmerzwahrnehmung herabgesetzt. Heidelberger Wissenschaftler um Dr. Jonas Tesarz wollten nun herausfinden, ob die Schmerzempfindung durch sportliche Betätigung auch langfristig beeinflusst wird. Dazu haben sie alle Studien ausgewertet, in denen die Wirkung eines Schmerzreizes bei Sportlern und Nichtsportlern in Ruhe verglichen wurde. Für die Analyse konnten sie die Daten aus 15 internationalen Studien heranziehen, an denen 568 Sportler und 331 normal aktive Kontrollpersonen teilgenommen hatten. Als Sportler galt, wer jede Woche mindestens drei Stunden trainierte, egal in welcher Sportart. Das Ergebnis: Die Sportler konnten Schmerzen deutlich besser ertragen. Die höchste Schmerztoleranz hatten dabei Ballsportler, gefolgt von Ausdauersportlern.

Andere Einstellung zum Schmerz Kraftsportler dagegen waren nicht schmerztoleranter als normal aktive Personen, allerdings lag hierzu auch nur eine Studie vor. In Bezug auf die Schmerzschwelle waren die Daten sehr heterogen. Wenn qualitativ schlechtere Studien ausgeschlossen wurden, hatte Sport keinen Ein-

BAIERBRUNN. Fast jeder zweite Deutsche (48,8 Prozent) legt in der Freizeit lieber die Füße hoch, statt Sport zu machen. Vier von zehn Befragten räumten demnach sogar ein, sich innerhalb einer Woche nicht einmal zehn Minuten lang mehr als nötig bewegt zu haben (39,2 Prozent). Als Gründe nannten die Bewegungsmuffel aber nicht etwa spannendere Hobbys: Jeder Vierte (24,9 Prozent) gab an, er sei einfach „zu bequem“.

fluss darauf, ab welcher Intensität ein Reiz als schmerzhaft empfunden wurde. „Die Ergebnisse zeigen, dass Sportler Schmerz ebenso spüren wie normal aktive Menschen. Aber ihre Einstellung zum Schmerz ist eine andere, sie empfinden ihn weniger dominant“, erklärte Tesarz bei einer Pressekonferenz. Laut Tesarz geht man davon aus, dass die Schmerztoleranz durch psychologische und psychosoziale Faktoren moduliert werden kann. Sportler seien häu-

fig unangenehmen sensorischen Wahrnehmungen ausgesetzt und daher gezwungen, wirksame Strategien gegen den Schmerz zu entwickeln. In der Größenordnung sei die Wirkung von regelmäßigem Training auf die Schmerztoleranz „vergleichbar mit der eines gängigen Schmerzmittels“, so Tesarz. Die Erkenntnis, dass die Wahrnehmung von Schmerzen durch Sport beeinflusst werden kann, wecke Hoffnung für viele Patienten, die unter chronischen

Deutsche werden immer dicker

Nachrichten Jeder Zweite treibt keinen Sport

Sport verbessert die Schmerzverarbeitung. Möglicherweise lassen sich daraus neue Therapien bei chronischen Schmerzen herleiten.

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Jeder Vierte ist deutlich übergewichtig. Diabetes immer häufiger.

unge Männer werden immer dicker, der Anteil der Diabetiker in der Bevölkerung nimmt zu und vermutlich steigt die Zahl psychisch kranke Menschen. Das zeigt die „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS), aus der das Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch-Institut erste Ergebnisse vorgelegt haben. Demnach geht ein knappes Viertel der Bevölkerung in Deutschland mit einem Body-Mass-Index von mehr als 30 durchs Leben und gilt daher als übergewichtig. Aktuell sind etwa 23,3 Prozent der Männer und 23,9 Prozent der Frauen extrem über-

gewichtig. Vor 14 Jahren waren es 18,9 Prozent der Männer und 22,5 Prozent der Frauen. Besonders bei den jungen Männern habe die Häufung seit der Vorgängerstudie von 1998 deutlich zugenommen. Ebenfalls stark - nämlich um 31,5 Prozent bei den Männern und 23 Prozent bei den Frauen - habe der Anteil der Diabetiker zugenommen. Er betrage nun 7,1 beziehungsweise 7,5 Prozent, heißt es in der Studie. 1,5 Prozent der rund 8000 Befragten gaben zudem an, dass ein Arzt oder Psychotherapeut bei ihnen in den letzten zwölf Monaten Burn-out diagnostiziert habe. Nahezu jeder vierte Mann

und jede dritte Frau haben an einer voll ausgeprägten psychischen Störung gelitten. Am häufigsten seien Angststörungen und Depressionen. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) betonte, dass angesichts der Studienergebnisse kritisch geprüft werden müsse, ob die Präventionsmaßnahmen der Kassen tatsächlich alle Menschen erreichten. „Marketingmaßnahmen allein reichen nicht, um die Menschen zu mehr Prävention zu motivieren“, so Bahr. Die aktuellen Daten der Studie wurden von 2008 bis 2012 erhoben. Es wurden 8242 Menschen in 180 Orten in Deutschland befragt.


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KHK: Sport besser als Stents? In der Kardiologie findet ein Umdenken statt. Viele Patienten, die bei einer Herzkatheteruntersuchung einen Stent bekommen haben, leiden weiter unter Brustschmerzen. Sportler jedoch nicht.

REHA-Sport

Rehasport vom Arzt verordnet

von Michael Maicher

Leipzig. Sport statt Stents! Unter diesem Motto läuteten die Experten auf dem Symposium „Interventionelle Kardiologie durch Training überflüssig?“ in Leipzig einen Zeitenwechsel für die optimale Rehabilitation bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße (KHK) ein. Körperliches Training mit optimaler medikamentöser Therapie sei ein wesentlicher Baustein zur Vorbeugung und zur Vermeidung von Rückfällen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Effekte schon nach vier Wochen Bewegung sichtbar Schon nach vier Wochen Bewegungstherapie verbessere sich die Durchblutung der Herzkranzgefäße, teilte das Unternehmen Pohl-Boskamp mit. Diese Effekte werden wesentlich durch Stickstoffmonoxid (NO) vermittelt. Mehrere klinische Studien haben mittlerweile belegt, dass das Einsetzen eines sogenannten Stents während der Herzkatheteruntersuchung nicht in jedem Fall die richtige Therapie KHK-Patienten darstellt. Selbst bei einer optimalen medikamentösen Therapie mit zusätzlichem Eingriff mit Stent-Implantation sind nach einem Jahr gut ein Drittel der Patienten nicht frei von Angina-pectoris-Beschwerden. Dabei könne eine optimale medikamentöse Therapie kombiniert mit körperlichem Training das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko nachhaltiger reduzieren als die Implantation eines Stents. Um Patienten in der Rehabilitation zu unterstützen und eine angstfreie Aktivität zu ermöglichen, können Nitroglyzerinpräparate wie Nitrolingual® eingesetzt werden, die über eine Gefäßerweiterung Angina-pectoris-Anfälle zuverlässig behandeln.

Studie mit über 100 Patienten Dass eine optimale medikamentöse Therapie in Kombination mit körperlichem Training das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko nachhaltiger reduzieren kann als die Implantation eines Stents, belegen unter anderem die Resultate einer Studie mit 101 Patienten: Im Rahmen dieser Studie wurde eine Gruppe mittels Herzkatheteruntersuchung und Stent-Implantation behandelt, die Kontrollgruppe erhielt eine leitliniengerechte Therapie und betrieb täglich 20 Minu-

Viele Menschen mit chronischen Krankheiten oder anderen körperlichen Funktions-störungen, z.B. der Muskeln und Gelenke, entscheiden sich für Rehasport im Verein, um den Erfolg ihrer Behandlung zu stützen.

Wer bei einer koronaren Herzerkrankung Sport treibt, leidet deutlich seltener unter Angina-Pectoris-Beschwerden.

Info KHK

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ie Koronare Herzerkrankung ist eine schwerwiegende Erkrankung des Herzens, bei der es zu Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen kommt. Diese Schlagadern nennt man auch Koronararterien. Sie umgeben den Herzmuskel kranzförmig und versorgen ihn mit Sauerstoff und Nährstoffen. Ein Engegefühl in der Brust (Angina pectoris) gehört ebenso zum Krankheitsbild der Koronaren Herzerkrankung wie der Herzinfarkt oder der plötzliche Herztod. Die Ursache einer KHK ist die Arteriosklerose der Herzkranzgefäße, bei der sich Blutfette, Blutgerinnsel und Bindegewebe an den Innenwänden der Gefäße ablagern.

ten Sport bei etwa 70 Prozent der maximalen Belastbarkeit. Im Ergebnis zeigte sich, dass die medikamentöse Therapie in Kombination mit körperlicher Bewegung die Rate von Herz-Kreislauf-Beschwerden deutlicher reduzierte als die Stent-Implantation. Nach einem Jahr traten bei 12 Prozent der Patienten in der Sportgruppe Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krankenhauseinweisungen wegen Angina-pectoris-Beschwerden auf. Im Vergleich dazu lag diese Rate bei den Patienten der StentGruppe deutlich höher bei 30 Prozent. In einer weiteren Analyse nach fünf Jahren habe sich erneut die Überlegenheit der medikamentösen Therapie gezeigt: In der Sportgruppe waren 63 Prozent frei von Beschwerden, in der StentGruppe waren es demgegenüber nur 40 Prozent.

Rehasport wird auf Ihre individuellen körperlichen und gesundheitlichen Bedürfnisse abgestimmt. Die Qualität wird durch den Behindertensportverband, die betreuenden Ärzte und die qualifizierten Übungsleiter sichergestellt. Art und Intensität des Rehabilitationssports wird anhand der Verordnung in enger Abstimmung zwischen den Ärzten und den zertifizierten Übungsleitern bestimmt. Die Erfahrung zeigt, dass durch eine langfristig angelegte und aktiv ausgerichtete Betreuung eine deutliche Verbesserung der Beschwerden zu erzielen ist. Die Leistungen des RehaVitalisPlus e.V. sind von allen Kostenträgern anerkannt und die Kostenübernahme nach Bewilligung gesichert.


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Die Zeckengefahr wird überschätzt Ein Zeckenbiß ist noch kein Weltuntergang und schon gar kein Notfall – die Zecke lässt sich meist einfach entfernen und Folgeerkrankungen sind sehr selten – Bluttest gibt Aufschluss. FSME-Impfung beugt dem schlimmsten vor.

Von Michael Maicher

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ie vorwiegend milden Winter der vergangenen Jahre haben den Zecken nicht nur zur Möglichkeit merklicher Vermehrung, sondern auch zu verstärkter Medienpräsenz verholfen. Mit den dadurch entstehenden Ängsten sehen sich Ärzte immer häufiger konfrontiert. Die Dermatologin Dr. Christina Schnopp von der TU München berichtet: “Zu uns kommen viele Menschen nach einem Zeckenstich in Panik, weil sie Angst vor eiGezupft ner Erkrankung Eine Zecke zu entferhaben.“ Viele melnen macht vielen Beden sich sogar mittroffenen Angst, es ten in der Nacht, könnte weil sie denken, dass gleich zur schnellstmöglich Infektion gehandelt werden kommen. muss. Schnopp gibt Dabei ist Entwarnung. die EntRisiko ist gering fernung ganz ein- Das Risiko einer Erkrankung nach Zefach: mit der Pinzette ckenstich sei relativ die Zecke direkt über gering, überdies hader Haut greifen und be man im Falle einer geradewegs herausziehen. Die Zurückblei- Borreliose viel Zeit, etwas zu unternehbende Rötung ist lemen. Vor der ebendiglich eine normale, falls durch Zecken lokale Entzündung. übertragenen FSME schützt ohnehin nur die Impfung, die vor allem für Menschen zu empfehlen ist, die sich in Risikogebieten häufig in der Natur aufhalten. Häufiger als die sehr seltenen FSME ist die Borreliose. Für diese bakterielle Erkrankung, die zunächst die Haut betrifft und die in

Zecken lassen sich nicht fallen. Dazu müssten sie ja eine schnelle Reaktion haben. Sie lassen sich einfach abstreifen oder laufen sogar zum Opfer. Insbesondere finden sie sich auf Wiesen und in Büschen bis 1 Meter Höhe. Einzelfällen Schäden an Nerven, gung hängt stark davon ab, wie Gelenken, Herz und Gehirn ver- lange die Zecke saugt. So ist bei einem Zeitraum ursachen kann, unter 24 Stunexistiert im Moden eine Überment noch keiZecken tragung eher unne Impfung. Denwahrscheinlich. noch besteht kein sollten nicht mit Öl Man sollte daGrund zur Panik. oder ähnlichem her möglichst Schnopp: “Längst früh überprünicht jede Zecke entfernt werden. fen ob man nach ist mit Borrelien Einfach mit der einem Aufenthalt infiziert, nicht jein der Natur Zede infizierte Zecke Pinzette geradewegs cken mitgebracht überträgt die Bakherausziehen. hat. Dabei sollte terien und nicht man auch “verjede Übertragung stecktere“ Orte wie den Kopf oder hat eine Erkrankung zur Folge.“ den Genitalbereich nicht vergesAntibiotische sen. Entdeckt man ein Tier, kann Behandlung auch man es in der Regel problemlos noch nach Monaten selbst entfernen. Das ist beispielswirksam weise mit einer speziellen ZeckenZudem lässt sich eine zange oder einer gewöhnlichen rechtzeitig erkann- Pinzette möglich. Auf keinen Fall te Erkran- sollte die Zecke mit Öl oder andekung gut be- ren Stoffen erstickt werden. Den handeln, Einstichort sollte man dann einige sodass Tage lang im Auge behalten: Zeigt dauerhafte sich eine größere rote Stelle (Erygesundheitliche thema migrans), kann man von eiSchädigungen durch ner Übertragung der Bakterien Borreliose höchst un- ausgehen. Eine dadurch mögliche wahrscheinlich sind.“Die Erkrankung lässt sich Schnopp Verunsicherung, die wir hier bei zufolge auch noch Monate spävielen Menschen feststellen, steht ter durch Antibiotika problemlos in keinem Verhältnis zur tatsäch- verhindern. Wer auf Nummer Silichen Bedrohung“, stellt Schnopp cher gehen will, sollte etwa vier bis klar. Das Risiko einer Übertra- sechs Wochen nach dem Zecken-

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stich einen Bluttest machen lassen. Hiermit kann eine eventuelle Übertragung von Bakterien sehr zuverlässig nachgewiesen und dann behandelt werden. Der sogenannte “Zeckenschnelltest“ ist hingegen nicht verlässlich. Inzwischen werden in immer mehr Gebieten Zecken mit FSME-Viren nachgewiesen, so dass hier eine Impfung durchaus sinnvoll sein kann.

hintergrund

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eckenbisse kommen nicht gerade selten vor, sind aber meist harmlos. Die Zecken sollten mit einer Pinzette entfernt werden. Dabei sind keinerlei Zusätze notwendig oder sogar schädlich. Die Zecke ganz unten mit der Pinzette greifen und gerade herausziehen, dann kann im Prinzip nichts passieren. Wenn beim Entfernen der Zecke etwas schief geht, dann bleiben meist Teile der Beine in der Wunde. Diese Teile führen natürlich zu einer Entzündung, die aber nichts mit einer Borreliose-Erkrankung zu tun hat. Eine kleine Rötung an der Stelle, wo die Zecke gebissen hat, ist harmlos und normal, ebenso wie bei einem Mückenstich.



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Lebensgefühl

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Leben ESSen Bewegung

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Wir sind eine Gesellschaft notorisch unglücklicher Menschen, die froh sind, wenn es ihnen gelingt, die Zeit totzuschlagen, die sie ständig zu sparen versuchen. Buddhas Anleitung zum Glücklichsein

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Sonnenschutz verfehlt sein Ziel Schweizer Forscher wiesen nach, dass die direkte Sonneneinstrahlung gar nicht die größte UV-Belastung und damit das größte Risiko darstellt. Vielmehr schadet uns die Streustrahlung.

Lausanne. Mittagssonne meiden, Schatten suchen - so kann man sich am besten vor der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne schützen, heißt es oft. Jetzt bezweifeln Schweizer Forscher, dass dies effektiv ist, denn ihre Studie hat ergeben: Die größte UV-Belastung kommt gar nicht von direkt einfallendem Licht. Den Hauptanteil an der gesamten Dosis an UV-Strahlung steuert die Streustrahlung bei, berichten Wissenschaftler um David Vernez von der Universität Lausanne. Für ihre Versuche hatten sie ein Modell ertüftelt, mit dem sich die Bestrahlung ungeschützter Körperbereiche über den Verlauf eines Jahres hinweg simulieren lässt. Dabei diente die Grundeinstrahlung des Jahres 2009 in der Schweizer Gemeinde Payerne, 491 m über dem Meeresspiegel gelegen, als Referenzgröße. Angenommen wurde eine tägliche Einstrahlung von neun Stunden (8 bis 17 Uhr), wie sie für Arbeiten unter freiem Himmel typisch ist. Die durchschnittliche Tagesexposition betrug am Boden 16,3 sogenannter Erythemdosen (SED), Dosen also, die einen Sonnenbrand auslösen. Die mittleren Tagesdosen einzelner Körperregionen erreichten zwischen 6,2 SED am Handrücken und 14,6 SED an den Schultern. Das Gesicht bekam im Mittel 6,7, der Nacken 10 SED ab. Horizontale Körperpartien waren stärker ausgesetzt als vertikale.

Interessant war, welchen Anteil die direkte, die reflektierte und die Streustrahlung an der UV-Belastung hatten. So trug die direkte Einstrahlung nur mit maximal 24 Prozent zur Gesamtbelastung bei, obwohl sie zu bestimmten Zeiten - etwa mittags im Sommer - mehr als 50 Prozent der Gesamtdosis erreichen kann.

Reflektierte Strahlung spielt fast keine Rolle Reflektierte Strahlung, also Strahlung, die uns erst nach Spiegelung z.B. am Meer trifft, war mit weniger als 3 Prozent an der UVGesamtdosis beteiligt, wobei die Spitzenwerte an Wintertagen mit schneebedecktem Untergrund er-

Die Sonne geniessen, denn die direkte Sonneneinstrahlung macht nicht die größte UV-Belastung aus.

Pflanzliche Schlafmittel

Punkten, weil sie wenig Nebenwirkungen haben

Neumarkt. Laut Schätzungen leidet jeder dritte Bundesbürger unter Schlafstörungen und jeder Zehnte hat dadurch verursachte Leistungseinbußen am Tage. Sechs bis zehn Prozent aller Erwachsenen nehmen regelmäßig Schlafmittel ein. Ist die Schlafstörung klassifiziert, kann die Ursache therapiert werden. Zusätzlich sinnvoll können einfache schlaffördernde Maßnahmen und der vorübergehende Einsatz schlafanstoßender Arzneimittel sein, erinnert das Unternehmen Bionorica SE. Pflanzliche Präparate böten dabei nicht nur eine gute Wirksamkeit, sondern auch weitere Vorteile wie etwa das Erreichen eines

zielt wurden. 80 Prozent der jährlichen UV-Last macht die Streustrahlung aus. Dabei handelt es sich um eine Strahlungsart, vor der man sich weniger gut schützen kann als vor direkt einfallendem Licht. „Uns scheint, dass die Streustrahlung in der aktuellen Präventionspraxis nicht adäquat berücksichtigt wird“, schreiben die Schweizer Autoren im Fazit ihrer Studie. Dabei trage sie am meisten zur individuellen UV-Belastung bei. Die Forscher bezweifeln, dass Empfehlungen wie „Mittagssonne meiden“ oder „Schatten suchen“ mit Blick auf langzeitige UV-Schäden wirklich effektiv sind und tatsächlich weiterhelfen.

natürlichen Schlafprofils und den Wegfall der Gefahr von Abhängigkeit oder eines „Hang-over“ am nächsten Tag.

Hopfen und Baldrian wirken als Kombination Das Präparat Allunapret® wirke mit einer Kombination methanolischer Trockenextrakte aus Baldrian und Hopfen bei Einund Durchschlafstörungen. Die Wirkung von Baldrian erhöht die Schlafbereitschaft und wird durch die Wirkung des Hopfens ergänzt, die den natürlichen SchlafWach-Rhythmus unterstützt. Die volle Wirksamkeit entfalte sich nach ein bis zwei Wochen Behandlungszeit.

Entschädigung für Sexunfall Canberra. Eine australische Beamtin hat vor Gericht Entschädigung wegen eines Sex-Unfalls erstritten - da ihr das Missgeschick während einer Dienstreise widerfuhr. Nachts hatte sie Sex mit einem Bekannten, wobei ihr ein Lampenschirm auf den Kopf fiel. Dabei erlitt sie Verletzungen an Nase, Mund und Zähnen und verklagte ihren Arbeitgeber auf Schadenersatz. Nachdem das Verfahren durch mehrere Instanzen gegangen war, entschied nun das australische Bundesgericht, dass die Entschädigung rechtens ist. Wie der NBC berichtet, begründete der Richter seinen Spruch damit, dass die Beamtin auch dann Anspruch auf Entschädigung gehabt hätte, wenn sie sich beim Kartenspielen verletzt hätte.


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Unsere Leser

Trainieren am schönen Fuschlsee

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port macht am meisten Spaß, wenn das Umfeld stimmt. Gerade beim Neustart ist der Urlaub der ideale Zeitpunkt, um tägliche Bewegung in den Alltag zu integrieren. Bei unseren Besuchen am Fuschlsee haben wir angefangen, verschiedene Sportarten auszuprobieren. Hier ist alles vorhanden: Tolle Laufstrecken, Wandermöglichkeiten, Bergsteigen, Mountainbiken, Rennradfahren, Golfen und Schwimmen im glasklaren Fuschlsee, der eine bessere Wasserqualität hat, als unser heimisches Trinkwasser.

„Von den Profis lernen“

Unser Trainingslager am Fuschlsee von Michael Maicher

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akob Schmidlechner ist begeisterter Triathlet und Besitzer des Hotels Mohrenwirt in Fuschl am See. Er schafft es, Profis kompentent zu betreuuen und gleichzeitig Anfänger vom Sport zu begeistern. Wir sprachen mit ihm.

als Plattform für all diese unterschiedlich intensiv trainierenden Athleten. Da unterhält sich zum Beispiel der Triathlon Profi mit dem Hobbyathleten über Training, Wettkampf, Ernährung und interessanterweise kann jeder vom jeweils anderen was lernen.

Anfänger haben vor allem Respekt vor der Teilnahme an SportgrupGesundheitsbote: Bei der Betreu- pen, weil sie fast immer glauben, ung von Sportlern sind viele An- zu den schlechtesten zu zählen. gebote unübersichtlich und kom- Wie nehmt Ihr ihnen die Angst? pliziert. Das ist im Mohrenwirt Schmidlechner: Wenn wir zum Beianders. Bei Euch geht es darum, al- spiel geführte Touren anbieten les möglich einfach zu gestalten. sind fast immer 2 Guides mit dabei, um dafür zu sorgen, dass die Was macht Ihr anders? Jakob Schmidlechner: Wir gehen Schnellen, aber auch die Langauf die Wünsche und Bedürfnisse samen gut ins Ziel kommen und der Sportler ein vor allem diejeniund tun das aus gen die es gemütWenn Du unserer eigenen lich angehen wolLeidenschaft für selber Sport treibst, len keinen Stress den Sport. Wenn bekommen und Du selber Sport dann weißt du glücklich wiebetreibst weißt einfach, was Sportler der im MohrenDu was die Leuwirt ankommen. te brauchen. Und brauchen.“ Außerdem biewenn es nur so ten wir im Hotel einfache Dinge Jakob Schmidlechner Mohrenwirt kosind wie ein gewa- Hotel Mohrenwirt Fuschl am See stenlos GPS Geschenes Sporttriräte zum Verleih kot jeden Tag oder an wo man seiein gut ausgestatteter und sicherer ne Rennradtour dann in dem TemRadraum. po fahren kann, bei dem man sich wohl fühlt. Bei Euch trainieren und wohnen viele Top-Sportler. Aber auch viele Du selbst hast kürzlich zum zweiHobbysportler und auch Anfänger ten Mal einen Ironman gefinisht. suchen sich Euer Hotel als Domizil Wie schaffst Du die Vorbereitung aus und sind sehr zufrieden. Wie bei der vielen Arbeit? Schmidlechner: Erstens macht schafft Ihr diese Gratwanderung? Schmidlechner: Unsere Erfahrung es mir ganz einfach unglaublich der letzten Jahre ist, dass sich Spass, und für alles was man gern Sportler, unabhängig von der Lei- tut findet man immer Zeit. Ausserstungsfähigkeit, immer gegen- dem ist es der perfekte Ausgleich seitig respektieren und immer zur Arbeit und ich fühle mich einwas miteinander zu reden haben. fach besser und bin auch in der Deshalb ist es uns auch wichtig, Arbeit leistungsfähiger. Als sehr den Spaß im Vordergrund zu hal- wichtig erachte ich auch das Setten und wir verstehen uns auch zen von realistisch erreichbaren

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Zielen. Bei meinen Ironman Ambitionen steht immer das Ankommen im Mittelpunkt. Ich setze mir keine Zielzeit und möchte auch das Rennen einfach genießen. Wenn ich mir zu ehrgeizige Ziele setzen würde ginge das Ganze schon wieder in Richtung Druck und Stress, und das ist kontraproduktiv. Spass und Leidenschaft – um das geht es mir ! Zu guter Letzt: Habt Ihr verschiedene Aktionen oder sind Sportler und die, die es werden möchten, jederzeit Willkommen? Schmidlechner: Wir haben immer wieder mal Trainingslager die wir in Zusammenarbeit mit professionellen Coaches anbieten oder auch Rennradwochen wie vor kurzem mit Marcel Wüst als Guide. Informationen darüber findet man auf www.racethelake.at. Aber darüber hinaus sind Sportler natürlich jederzeit willkommen und mittlerweile ist es auch so dass fast immer Rennradfahrer oder Triathleten im Haus sind. Vielen Dank für das Gespräch!

zur person

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eit Jakob Schmidlechner den Triathlonsport für sich entdeckt hat wird nicht nur privat, sondern auch im Triathlon-Hotel Mohrenwirt am Fuschlsee bei Salzburg das Thema groß geschrieben. Als Finisher mehrerer Olympischen Distanzen und eines Ironman unterstützt er unsere Leser mit den Erfahrungen in seinem Heimrevier . www.mohrenwirt.at

Unser Trainingslager Grund genug also für den Gesundheitsboten, Fuschl am See zum Trainingslager zu erklären. Hier finden Sie kompetente Betreuung, Rundumservice und alles geht ganz einfach. Unser Partner vor Ort ist Jakob Schmidlechner,

der in seinem Hotel Mohrenwirt schon Sportler wie Sebastian Vettel beherbergt hat. Nirgend sonst gelingt die Gratwanderung zwischen Profis und totalen Anfängern so gut wie hier. Lernen auch Sie von den Profis in unserem Trainingslager in der Nähe von Salzburg. Mehr Infos finden Sie auf www.mohrenwirt.at.

Die dicksten Kinder kommen aus Italien Über 40% der Kids sind in Italien übergewichtig ROM. Ausgerechnet die italienischen Kinder schlagen inzwischen beim Übergewicht alle europäischen Rekorde. Über 40 Prozent der Zwei- bis Zehnjährigen sind einer europäischen Untersuchung zufolge übergewichtig oder fett - gefolgt von ihren Altersgenossen in Griechenland, auf Zypern und in Spanien. Bei dem von der EU-geförderten Forschungsrahmenprogramm untersuchen seit 2006 Forscher in Europa lebensstilbedingte Erkrankungen der Kinder. Mit 16.225 Kindern aus acht Ländern ist es die größte Langzeitstudie in der EU zu ernährungsbedingten Gesundheitsstörungen bei Kindern.


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allerlei für‘s leben

Geniessen

Nachgewiesen: Eier tun dem Herzen nichts

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ier erhöhen nicht das Risiko für HerzKreislauf-Erkrankungen. In einer Studie aus dem Mittelmeerraum traten bei mehr als 14.000 Uniabsolventen in sechs Jahren 91 Herz-Kreislauf-Erkrankungen neu auf, und zwar unabhängig davon, ob die Probanden in der Woche keine

oder mehr als vier Eier aßen. Dies blieb auch bei verschiedenen Analysemethoden so und wenn Gefäßrisiken sowie andere Faktoren berücksichtigt wurden. Die von Professor Stephan Martin aus Düsseldorf beim Diabetes Update vorgestellte Studie wurde anhand von Fragebögen erstellt. „Eine Ernährungsberatung von vor 20 Jahren könnte man heute in der Sendung ‚Pleiten, Pech und Pannen‘ abhandeln“, so Martin, denn „neben Verzicht auf Fette und Salz wurden auch Eier verteufelt.“

Unser Gehirn mag gerne gutes Fett Bei „schlechtem“ Fett nimmt die Hirnaktivität ab. Tübingen. Eine gesteigerte Aufnahme von Milchfett vermindert offenbar die Gehirnaktivität und führt zu weniger Bewegung. Forscher der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen haben untersucht, wie sich eine kaloriengleiche Aufnahme von Rapsöl oder Milchfett auf den Blutzuckerspiegel, die körperliche Aktivität sowie die Aktivität des Gehirns und das Schlafverhalten auswirkt. Obwohl die Probanden nach einer 3-monatigen Aufnahme von Yoghurt, der mit Milchfett oder Rapsöl angereichert war, keine Veränderungen im Körpergewicht oder Blutzucker zeigten, war die Gehirnaktivität bei denen, die vermehrt gesättigte Fettsäuren gegessen haben, reduziert. Dies betrifft vor allem Gehirnregionen, die für das Sättigungsgefühl, das Gedächtnis und das Bewegungsverhalten verantwortlich sind.

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Lebenssinn verzögert Alzheimer

Wer sich auch im Alter noch Ziele setzt, kann offenbar eine beginnende Alzheimerkrankheit hinauszögern: Die geistige Leistungsfähigkeit bleibt dann länger erhalten.

von Michael Maicher

Chicago. Wenn Menschen zeitlebens geistig und körperlich aktiv sind, senken sie damit nach Daten epidemiologischer Studien ihr Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Inzwischen gibt es aber auch Hinweise, dass psychologische Faktoren den Ausbruch der Krankheit beeinflussen. So legt nun eine Studie mit älteren Menschen nahe, dass ein Sinn im Leben den geistigen Abbau bei einer beginnenden Alzheimerdemenz verzögern kann. Für die Studie haben Wissenschaftler um Dr. Patricia Boyle von der Rush University in Chicago jährlich die geistige Leistung der zu Beginn geistig gesunden Teilnehmer erfasst. Zudem wurde zu Studienbeginn mit einer Auswahl von zehn Fragen der Ryff‘s Scale of Psychological Well-Being ermittelt, wie sinnhaft die Teilnehmer ihr Leben empfanden.

Zehn Fragen zum Sinn ihres Lebens Gefragt wurde etwa, ob die Teilnehmer noch gerne Pläne für die Zukunft schmieden, ob sie sich noch Ziele setzen oder dies für Zeitverschwendung halten, ob sie zu den Leuten gehören, die ziellos durchs Leben streifen oder ob sie ihre täglichen Aktivitäten für trivial und unwichtig halten. Für jede Frage gab es bis zu fünf Punkte, eine hohe Punktzahl bei einem Probanden steht für einen hohen Lebenssinn. Nach etwa vier Jahren waren 264 der Teilnehmer gestorben. Bei ihnen schauten die Forscher in Gehirnautopsien nach Alzheimerspuren wie Amyloidplaques und Tau-Fibrillen. Das Ergebnis: Menschen, die ihr Leben als sehr sinnhaft empfinden, können nach diesen Daten den pathologischen Prozess nicht bremsen. In den Gehirnen fanden sich nach dem Tod ähnlich viele Alzheimerplaques und Tau-Fibrillen wie bei Teilnehmern, die in ihrem Leben keinen großen Zweck mehr sahen. Allerdings unterschieden sich diese Personen bei den geistigen Fähigkeiten: Bei ähnlichen histologischen Befunden hatten Teilnehmer mit einem starken Lebenssinn vor ihrem Tod eine deutlich bessere geistige Leistungsfähigkeit als solche,

Wer geistig länger aktiv bleibt, der profitiert auch von einer besseren geistigen Leistungsfähigkeit im Alter. perliche Aktivität berücksichtigt wurden. Fazit: Wer sein Leben als sehr Wer einen Sinn sieht, ist aktiver zweckvoll erachtet, ist in der Reund somit glücklicher gel auch geistig und sozial aktiv, ist In einem Summenscore aus di- eher glücklich und zufrieden und versen Tests hatten sie mit der ho- tendiert zu einem hohen soziökohen Zahl von 40 Tau-Fibrillen pro nomischen Status. Quadratmillimeter bis zum Tod Dies, so die Studienautoren, nur um etwa 1,5 könnte die neuPunkte abgebaut, ronale Reserve Menschen, wenn sie zu den verstärken: Das besten zehn Pro- die einen Lebenssinn Gehirn arbeitet zent im Ryff‘s-Test effizienter und gehörten, etwa haben, bleiben geistig ist dadurch noch 3,5 Punkte wa- länger fit und können länger in der Laren es jedoch, gege, pathologische hörten sie zu den möglicherweise Prozesse zu komschlechtesten Zusogar eine Alzheimer- pensieren. zehn Prozent. sammengefasst Die Unter- demenz verbessern kann man sagen, schiede blieben oder gar bremsen. dass ein Lebenauch dann noch sinn mindestens deutlich, wenn die LebensqualiAlter, Depressionen, die Größe tät verbessert. Vielleicht bremst es des sozialen Netzwerks oder kör- sogar die Alzheimer-Demenz. die in dem speziellen Test eher schlecht abschnitten.

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zu guter letzt

der gesundheitsbote

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Aufgeschnappt

Verstopfung löst Polizeieinsatz aus

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Blutdoping sinnlos? Wer Blutdoping betreibt, verschafft sich offenbar keinen Vorteil. Er geht möglicherweise nur ein höheres Risiko ein, eine Thrombose zu erleiden. Denn: je höher der Hämatokrit, desto langsamer fließt das Blut.

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ioinformatiker haben den optimalen Hämatokritwert berechnet. Aus dem Ergebnis folgt: Das illegale Blutdoping steigert die Leistungsfähigkeit eventuell gar nicht. „Blut ist dicker als Wasser“, sagt der Volksmund und hat damit sprichwörtlich Recht: Denn es besteht fast zur Hälfte aus festen Bestandteilen. Den größten Anteil daran - insgesamt rund 40 Prozent des Blutes - haben die Erythrozyten, also die roten Blutkörperchen. „Erstaunlich ist, dass dieser Anteil nicht nur bei allen Menschen in etwa gleich ist, sondern auch bei vielen anderen Wirbeltieren“, wird Professor Stefan Schuster aus Jena in einer Mitteilung der Uni zitiert. Die Vermutung liege daher nahe, dass dieser Wert ein in der Evolution bewährtes Optimum darstelle. „Bei einem niedrigeren Volumenanteil der roten Blutzellen wird weniger Sauerstoff transportiert“, erklärt der Bioinformatiker. Bei einem höheren Anteil würde zwar der Sauerstofftransport erhöht. Da das Blut dann aber dickflüssiger wäre, würde gleichzeitig die Transportgeschwindigkeit sinken.

Albert Einsteins Berechnungen Wie Schuster und sein Kollege Dr. Heiko Stark herausgefunden haben, lässt sich der optimale Häma-

tokritwert - der den Volumenanteil der roten Blutzellen angibt - mit einer Gleichung berechnen, die auf Albert Einstein zurückgeht.

on den vermeintlichen Schmerzensschreien ihres Nachbarn alarmiert, wählte eine Frau in Kanada den Notruf. Doch statt sich den Attacken eines Angreifers zu erwehren, saß der Mann auf dem Klo und rang einsam mit seiner Obstipation. Wie die Online-Agentur Orange berichtet, rückte die Polizei unmittelbar nach dem Notruf aus. Minuten lang klopften die Beamten gegen die Tür des Appartements, in dem sie den Gewalttäter vermuteten. Bis ihnen der Besitzer endlich öffnete. „Nach den Gründen für den anhaltenden Krach befragt, erklärte der Mann, dass er nur auf Toilette gewesen sei, um sein morgendliches Geschäft zu verrichten, aber nun sei er fertig“, gab John Ducker, der stellvertretende Polizeichef von Victoria (British Columbia), zu Protokoll. „Die Beamten baten ihn, bei seinen künftigen Anstrengungen leiser zu sein, und er versprach, sein Bestes zu tun.“

Buchtipp

vor: 1 geteilt durch 2,5 ist gleich 0,4 oder eben 40 Prozent.

Blutdoping in Frage gestellt

Der Hämatokrit des Menschen scheint also auch aus strömungsphysikalischer Sicht optimal. Das Neben Relativitätstheorie und erkläre auch, warum viele TierarQuantenphysik hat sich Einstein ten denselben Wert haben, etwa auch mit der Viskosität von Flüs- Löwen, Elefanten und Kaninchen. sigkeiten beschäftigt. Es gebe Jedoch gibt es Abweichungen mehrere theoretische Ansätze zur vom Optimum, so liegen Robben Berechnung des optimalen Häma- mit 63 Prozent deutlich darüber. tokritwertes, so Schuster. Hier kommen vermutlich zusätzEinsteins Gleiliche Kriterien chung eigne sich zum Tragen, etBlut ist dicker am besten, die Abwa dass Meereshängigkeit der als Wasser und fließt säuger wegen lanViskosität der ger Tauchzeiten Flüssigkeit (Blut) schlechter. Je höher eine größere Speivom Volumen- der Hämatokrit, cherkapazität anteil der Partifür Sauerstoff kel (Blutzellen) desto langsamer benötigen. auszudrücken. Mit ihren Erfließt das Blut. Damit Demnach hängt gebnissen steldie Viskosität ei- steigt auch das len die Forscher ner Flüssigkeit Thrombose-Risiko. auch das Blutdovon der Viskosität ping im Sport in des LösungsmitFrage. So wird iltels und dem Volumenanteil ihrer legal versucht, die Konzentratifesten Bestandteile ab. on des Hämoglobins und somit die Zudem enthält Einsteins Glei- Leistungsfähigkeit des Sportlers chung den Faktor 2,5. „Setzt man zu erhöhen. eine von Arrhenius vorgeschlaDadurch steigt der Hämatogene Modifikation dieser Glei- kritwert künstlich an. Aus den Bechung in die Gleichung für die rechnungen folgt, dass dies auch Strömungsgeschwindigkeit ein vom physiologischen Effekt her und bestimmt das Maximum, er- mehr als fragwürdig sei, resühält man ein Optimum von exakt miert Schuster. Ist Blutdoping al40 Prozent“, so Stark und rechnet so eher von Nachteil?

Höherer Hämatokrit bedeutet niedrigere Fließgeschwindigkeit

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Macht der Disziplin

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illionen Motivationstrainer haben uns gesagt: Erfolg zu haben ist ganz einfach. Wir müssen nur an uns glauben. Aber warum sind dann immer noch so viele Menschen erfolglos und unzufrieden? Roy Baumeister und John Tierney kennen die Antwort. Auf der Grundlage neuer, bahnbrechender Forschungsergebnisse zeigen sie: Nicht positives Denken ist der Schlüssel zum Erfolg, sondern Disziplin. Die gute Nachricht: Disziplin beruht auf Willenskraft und lässt sich wie ein Muskel trainieren. Sie entscheidet über Glück und Zufriedenheit, über Karriere, Gesundheit und finanzielle Sicherheit. „Macht der Disziplin“ ist im campus-Verlag erschienen und kostet 24,99 Euro.



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