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Das Unsicht bare
„Kunst ist eine Sprache, die alternative Geschichten unserer Zeit erzählt. Eine Sprache, die das Selbstverständliche in neue Zusammenhänge bringt, die unterbricht und die umkehrt“, meint Joanna Warsza. Lorena Moreno Vera und Ala Glasner beschrei ben die Konzepte und Prinzipien, von denen sich die für den Bereich Bildende Kunst bei der Tangente verantwortliche Kuratorin bei ihrer Arbeit leiten lässt
Wer ihr auch nur fünf Minuten lang begegnet und vorher einen flüchtigen Blick auf ihren Lebenslauf geworfen hat, wird schnell verstehen, warum Joanna Warsza für diesen Job die perfekte Besetzung ist: Seit Oktober 2022 leitet die aus Polen gebürtige Kuratorin den Bereich Bildende Kunst bei der TangenteSt.Pölten.
Mit ihrer Ausbildung als Theaterwissenschaftlerin, ihrer Expertise in Gender Studies und Performance verfolgt sie beim Ausstellungsmachen oft einen dramaturgischen Ansatz. Ihre kuratorische Praxis konzentriert sich auf die Frage, wie Kunst politisch und gesellschaftlich wirken kann. Gleichzeitig hat Kunst für sie die Aufgabe, auch schmerzhafte und dunkle Erfahrungen auf poetische Weise zu vermitteln. Als Kuratorin fühlt sie sich dafür verantwortlich, eine Erzählung sorgfältig zu formulieren und die verschiedenen Ebenen und beteiligten Personen, die in dieser Erzählung vorkommen, feinfühlig miteinander zu verbinden. Dies könnte ein Beitrag zu einer Erinnerungskultur sein, die sich ihren Themen, Gegenständen und den darin verwickelten Personen mit Integrität, Freundlichkeit und Sensibilität nähert.
Kuratorin sein – das heißt für Joanna Warsza, gleichzeitig Gast und Gastgeberin zu sein. In ihrer Rolle als herzliche Gastgeberin in einer neuen Stadt will Warsza die Türen für alle öffnen und künstlerische