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KÜNSTLER PAUL SCHRADER IM INTERVIEW SHOT ANALOG RAVENGRAPHY
HAMBURG NEU UND KOSTENLOS IM ÜBERBLICK. ELBBLICK MAGAZIN – DEIN STADTMAGAZIN
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Besuchen Sie das KĂślln Haferland im Kontorhausviertel Hamburg
SteinstraĂ&#x;e 27 | Burchard-Hof | 20095 Hamburg | www.koel l n-haferl and.de
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EDITORIAL
Eine echte Herzens-Ausgabe
Das Ende des Jahres darf mit einer neuen ELBBLICK MAGAZIN Ausgabe ausklingen. Das ganze Jahr hatten wir wundervolle Begegnungen, zum größten Teil offline, die teilweise jedoch online entstanden sind. Das Ergebnis: eine Menge schöner Geschichten über Menschen hier in unserer Stadt. Da wäre zum Beispiel Fotograf Tobby, der mit seiner Fotografie wahre Kunst herstellt. Die Spiegelungen, die er mit seiner Kamera sieht, wirken wie gemalte Kunstwerke. Aber schaut selbst auf den Seiten 34 - 37. Außerdem durften wir in Stellingen Aroma Olymp kennen lernen. Inhaber Alexander hat uns mit seinen Produkten nach Griechenland geführt, den leckeren Bergtee haben wir zu unserem Lieblingsgetränk erkoren. Und da wir wahre Kunstliebhaber sind, darf auch ein Hamburger in dieser Ausgabe nicht fehlen – über den derzeit nicht nur ganz Hamburg, sondern auch die ganze Welt spricht: Paul Schrader. Seine Bilder möchte man sich am liebsten an jede leere Wand hängen, seine Vernissagen sind mehr Popkonzert als Kunstausstellung, er ist ein durchaus helles Köpfchen und sieht obendrein noch verdammt gut aus! Aber nicht nur Kunst ist unsere Leidenschaft, auch Musik. Daher waren wir im Studio von K-Klangstudio in Altona, wo zwei Herren immer den richtigen Ton finden. Ob in ihren eigenen Bandprojekten oder eben am Mischpult. Und jeder ist Willkommen, ob Vollblut-Musiker oder einfach nur Privatmensch. Das ganze Jahr stark berührt hat uns die GuteLeudeFabrik. Die Veranstaltungen, die so nachhaltig sind, die Netzwerken ganz einfach machen und einfach so anders als alle anderen Hamburger
Veranstaltungen. Damit nicht genug: hörenswert auch die Podcasts, die es seit Neuestem gibt und in denen Chef Lars Meier spannende Talkgäste hat. Hört unbedingt mal rein! Wer an grauen Wintertagen lesen mag, der sollte sich das neueste Buch von der in Hamburg lebenden Autorin Tina Soliman nicht entgehen lassen. Da geht es um das Phänomen „Ghosting“, wenn Menschen einfach verschwinden, den Kontakt abbrechen und es so ist, als seien sie nie da gewesen. Leider ein fast schon alltägliches Phänomen, wenn man auf den Dating Plattformen zugegen ist. Ihre Lesung am 9. Januar 2020 im Literaturhaus in Hamburg sollte man sich nicht entgehen lassen! Und gerade weil viele keine digitalen Umgangsformen mehr haben ist uns eine Sache besonders wichtig: Unsere Verlegerin Nussin Armbrust veranstaltet jedes Jahr ein Fest an Heiligabend, für Alleinstehende und Alleinerziehende, die wenig besitzen und an Weihnachten allein wären. Hier gab es dieses Jahr eine Menge Unterstützung, für die man einfach nur ganz laut DANKE sagen muss. Genau das sind die Momente, die außerhalb der sozialen Medien stattfinden: Begegnungen, Gemeinschaft, Zusammenhalt. Bitte lebt dies auch in 2020 aus, habt Mitgefühl und Empathie, seid nett zueinander, dann wird das Neue Jahr einfach wunderbar. Die nächste Ausgabe kommt im späten Frühjahr 2020. Fragen, Themen und mehr immer unbedingt an hamburg@elbblickmagazin.de und folgt uns unbedingt ONLINE auf Instagram und Facebook, weil wir dort auch regelmässig Verlosungen haben.
Herzlichst, Euer ELBBLICK Magazin TEAM
INHALT
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v.l.n.r Axel Ohm, Sandra Heyne, Oliver Sopalla vom Hopfenguide
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Ruby Hans Workspaces
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Diana, GrĂźnderin von Spooning
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INHALT
Das Team von Wolfsjunge Foto: Michael Krone
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True Digitals: DJ John Munich
Paul Schrader Künstler
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HAMBURGISCH
14-31
HOTELLERIE & GASTRONOMIE
32-44
INTERVIEWS & MENSCHLICHES
45-51
NIGHTLIFE & MUSIC
52-53
PSYCHOLOGIE
54-59
KUNST
60-61
HERZENSANGELEGENHEIT
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FRAGE AN DAS TEAM
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IMPRESSUM
HAMBURGISCH BROW BAR
AUF DIE BRAUEN, FERTIG, LOS! NEUER FLAGSHIOPSTORE TWINKLE BROW BAR Am 29. November eröffnete #beautyboss Doreen Koch, Gründerin der fünf Twinkle Brow Bars, in der Hamburger Meile ihren neuen Flagshipstore. Auf über 90qm kann Frau (und Mann) sich seine Augenbrauen verschönern lassen. Es gibt sogar einen eigenen VIP Raum, für alle, die es gern exklusiver mögen. Zur Twinkle Brow Bar: Als gelernte Make Up Artist stellte Doreen Koch auf ihren Reisen fest, welch hohen Stellenwert die richtigen Augenbrauen und Wimpern in anderen Ländern haben - außer in Deutschland. Und natürlich auch, wie wichtig die richtige Pflege und der korrekte Schwung ist, mit einer immensen Auswirkungen auf die Gesamterscheinung jedes Einzelnen. Mit diesem Wissen eröffnete sie im Juli 2014 ihre erste Twinkle Brow Bar in der Hamburger Meile - und alles drehte sich nur um „Brows and Lashes“. Der Erfolg spricht für sich, nach und nach eröffnete sie weitere Läden, man findet die Twinkle Brow Bar unter anderem im Traditionshaus Alsterhaus, im Alstertal Einkaufszentrum, im Elbe Einkaufszentrum oder aber im Phoenix Center in Harburg. Mit dem neu gestaltenen Flagshipstore in der Hamburger Meile setzt sie als Familienunternehmen einen weiteren Meilenstein in ihrer Erfolgsstory. www.twinklebrowbar.de
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HAMBUGISCH HOPFENGGUIDE
HAMBURG HEIMLICHE BIER-HAUPTSTADT! Schon gewusst? Hamburg ist die Stadt des Bieres und kann auf eine 1.000-jährige Biergeschichte zurückblicken. Und was könnte da besser passen als der im Oktober erstmalig erschienene Hopfen.Guide? Er bringt euch sicher durch Hamburgs Biervielfalt dank vielen Erlebnis-Gutscheinen und liefert viel Wissenswertes zu Hamburgs Bierkultur. Hinter dem Projekt stehen Oliver Sopalla, Geschäftsführer von Hopfen sei Dank und Macher vieler Hopfenfeste (vor allem in Nordrhein-Westfalen). Tatkräftige Unterstützung bekam Sopalla von Bierexpertin Sandra Heyne, die den Hopfen.Guide für Hamburg federführend umsetzte. Und das beide sich überhaupt kennen lernen konnten verdanken sie vor allem Axel Ohm, der mit seinen ÜberQuell Brauwerkstätten in St. Pauli wohl den meisten Hamburgern bekannt sein dürfte und der selbstverständlich mit Braukunst und Braugeschichte vertraut ist. Wer also ein echtes Hamburg Geschenk sucht, Lust auf Bierspaziergänge oder Bierfahrradtouren hat und absolute Insider-Tipps sucht, der sollte den Hopfen.Guide unbedingt besitzen. Die 36 Gutscheine ermöglichen viele vergünstigte Angebote in den verschiedensten Gastronomien, sind gültig bis 31.12.2020 und rechtfertigen absolut den günstigen Kaufpreis von 19,80 Euro. 108 Seiten Bierkultur, für alle Liebhaber des Hopfengetränks und für alle, die es noch werden wollen. Online verlosen wir auf Facebook und Instagram zwei Hopfen.Guide Exemplare. Also schnell mitmachen! www.hopfenseidank.de
HAMBURGISCH GLANZSTÜCK
NORDDEUTSCHER GLANZ GLANZSTÜCK SCHLÜSSELANHÄNGER Wer im Norden wohnt, zeigt gern, dass dies seine Heimat ist. Warum nicht noch deutlicher mit den schönen GlanzStück Schlüsselanhängern? Für alle Meeresfans, Küstenbewohner und als tolles Mitbringsel für alle anderen Landratten. Die Schlüsselanhänger gibt es in unterschiedlichen Farben, mit maritimen Themen wie Sprüchen und Symbolen. Ganz klar, dass das norddeutsche Moin nicht fehlen darf, genauso wie das Ankersymbol und und und. Die Schlüsselanhänger mit Zwischenstück, maritimen Anhänger und Gravur gibt es bereits ab 13,90 Euro. Über GlanzStück: GlanzStück Hamburg steht für handgefertigten Schmuck aus hochwertigen Materialien in kleinen, limitierten Auflagen, viele Stücke sind Unikate. Angefangen hat alles mit einer langen, roten Kette, die Nina Schäfer vor zwölf Jahren geschenkt bekam. Diese wollte die Designerin in grün „nachbasteln“. Also auf zum besten und teuersten Perlenladen in Hamburg. Die Leidenschaft hatte sie sofort gepackt, schon einen Tag später besuchte sie einen Schmuck-Workshop, bei dem es nicht bleiben sollte. Die ersten selbstproduzierten Ketten waren Geschenke an Freunde, doch schnell wurde aus Herzensleidenschaft Berufung und die kleine, feine Manufaktur „GlanzStück“ erblickte im Jahre 2009 das Licht der Welt. www.glanzstueck-hamburg.de
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HAMBURGISCH OOOH!
OOOH! DIE FREIZEITWELT VOM 05.-09.02.2020 Reisen ist wohl das Schönste in der Freizeit. Und wer so richtig Reiselust bekommen möchte, besucht die Reisen Hamburg, die vom 05.-09.02.2020 in Hamburg stattfindet. Dort gibt es exotische Reiseziele zu entdecken, kulinarische Vielfalt zu erleben und die neuesten Trends überzeugen auch Freizeitmuffel. Auf dem Hamburger Messegelände wird die USA dieses Jahr einen Schwerpunkt bilden und als Partnerland alles über den „American Way of Life“ zeigen. Aber auch für Reisende, die die Heimat schätzen, gibt es vielfältige Kurztrip-Ideen zu erleben, denn auf der Deutschlandtour werden zahlreiche Regionen und Städte vorgestellt (Messehallen B2 und B4). Europa und Mittelmeerregion findet man in Halle B7 und die große weite Welt wartet in Halle B5. Wir verlosen insgesamt 10 VIP Card 2020 für die Messe, die täglich von 10 bis 18 Uhr stattfindet. Schreibt an hamburg@elbblickmagazin.de bis zum 01.02.2020, warum Ihr ausgerechnet zu den ohh! Freizeitwelten wollt. (Rechtsweg ist ausgeschlossen) www.reisenhamburg.de
HAMBURGISCH MERIDIAN AM MICHEL
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RENOVIERTE SPORTOASE MERIDIAN SPA & FITNESS Das Meridian im Schaarsteinweg 6 eröffnete sportlich – feierlich im November seine neu renovierten Flächen. Im Premium-Fitnessunternehmen gibt es eine moderne Functional Area, Trainingsflächen mit eGym-Zirkel sowie neuen und innovativen Cardiogeräten. „Wir haben die Welt von draußen in unsere Anlage gebracht“, erklärt Jasmin Daémi, Leiterin Projekt- und Gebäudemanagement. „Statt in einer „warmen Wohnzimmerstimmung“ wird jetzt in einer hanseatischen Atmosphäre zwischen integrierten Containerwandverkleidungen, Kacheln aus dem Alten Elbtunnel und weiteren beliebten Hamburgensien geschwitzt.“ Facts und Fitnessangebot: 3.500 qm auf 3 Etagen | 100 erstklassige Kraft- und Ausdauergeräte | umfangreiches Cardio-Angebot mit eigenem TV-Monitor | eGym-Zirkeltraining | Functional Training-Zone mit Queenax-Turm | Human Sports® (Seilzugtraining) | über 80 Kurse/Woche in 2 Lofts | Aqua-Kurse, Outdoor-Kurse Wellness: 11 m Pool | japanischer Garten | fi nnische Sauna, Eukalyptus- Warmluftbad, bioenergetisches Warmluftbad, Dampfbad Whirlpool, Kaltwassertauchbecken, Fußbäder | Ruhebereich Schaarsteinweg 6, 20459 Hamburg www.meridianspa.de
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HAMBURGISCH ORANGE THEORY
FITNESS NACH NEUESTEN ERKENNTNISSEN ORANGETHEORY FITNESSSTUDIO In Hamburg eröffnete bereits im September das erfolgreiche Fitness-Franchise aus den USA: Orangetheory® Fitnessstudio. Hier wird nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Sportindustrie trainiert. Die Trainingsprogramme sind erstellt auf der Grundlage der neuesten Ergebnisse aus der Wissenschaft, des Coachings und der neuesten Technologie. Es gibt Workouts in Ausdauer - oder in Kraft-Einheiten, um den gewünschten„Orange-Effekt“ zu erzeugen. Trainieren kann man hier unabhängig vom Fitnessniveau, Hauptsache das Interesse für Sport ist da. „Wir freuen uns darauf, jetzt auch den Hamburgern mit Orangetheory® Fitness ein neues Trainingsprogramm für ein gesundes und aktives Leben anzubieten“, so Jeannine Mickeleit, Franchisenehmer von Orangetheory®Fitness Hamburg. Ludwig-Erhard-Str. 1, 20459 Hamburg. www.orangetheoryfitness.de
HAMBURGISCH FEEL GOOD FOODS
FEEL GOOD FOODS EVA-MARIAS APE BRINGT GESCHMACK Hamburg aufgepasst: Achtet auf die kleine weiße Ape von Eva-Maria Willeke! Denn was sie im Gepäck hat, ist einfach gut, innovativ, nachhaltig, Gaumenfreude und viel Freude. Denn Wohlfühlen – das möchte Eva-Maria Willeke mit Deutschlands erstem mobilen Pop-Up Store erreichen. Ihre auffällige Ape Piaggio ist ein Unikat und wurde exklusiv mit einem Konstrukteur designed als Mini Foodtruck. Egal, wo die Ape steht: Dieses Gefährt zieht die Aufmerksamkeit auf sich und überzeugt auch mit Inhalten. Denn an Bord hat Eva-Maria nur die besten Produkte. Sie selbst versteht sich als Botschafterin für guten Geschmack und besondere Genussmomente einer sonst schwer überzeugenden Zielgruppe. Sie ist die Schnittstelle zwischen Produkt und Verbraucher, weiß, wie man sich auf Events einzigartig präsentiert und das Produkt in Szene setzt. Wer Eva-Maria seine Produkte anvertraut, der kann, sofern es auch ihrer Überzeugung entspricht, auf eine Vermarktung mit Herz und Verstand vertrauen. Genau wie der Name schon sagt: hier fühlt man gutes Essen, Getränke, Non-Food Produkte - eben einfach Feel good Foods. Und wer sich für sein Event eine exklusive Pop-Up Bar wünscht, der kann die Ape auch für ein Event mieten. www.feelgoodfoods.de und natürlich auf Instagram
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HAMBURGISCH SWAPFIETS
FAHRRAD OHNE PROBLEME SWAPFIETS In Hamburg sieht man sie immer öfter: die Fahrräder mit dem blauen Reifen. Diese stammen von der Firma Swapfiets, das erste Unternehmen weltweit, dass den „Bicycle as a Service“ anbietet. Vorbei die Tage, an dem man in den Fahrradkeller ging und einen Platten hatte und nicht wusste, wie man das Fahrradproblem beheben sollte. Mit Swapfiets hat man sein eigenes Rad, inklusive Beleuchtung, Zusatzschloss, Absicherung im Falle eines Diebstahls und kann, falls es kaputt geht, auf einen Servicemitarbeiter vertrauen, der innerhalb eines Tages das Fahrrad repariert oder austauscht. Genial, wenn man einfach nur eine monatliche Gebühr zahlen muss und dafür immer einen fahrbereiten Drahtesel hat. Räder gibt es bereits ab 19,50 Euro pro Monat und Studenten erhalten auch eine schöne Ermäßigung. Und auch für Geschäftskunden gibt es Lösungen für ein Fahrrad-Abo – die man unter www.business.swapfiets.com findet. www.swapfiets.com
HAMBURGISCH RUBY HANS WORKSPACES
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HAMBURGISCH RUBY HANS WORKSPACES
MODERNES ARBEITEN RUBY HANS WORKSPACES Wer einfach nur Arbeiten möchte und sich nicht um die ganzen Austattungsgegebenheiten eines eigenen Büros bemühen mag, der sollte sich unbedingt die Ruby Hans Workspaces angucken. Hier findet man den perfekten Ort zum „Direkt drauf los“ - Arbeiten, mit Co-Cooking und Co-Dining Bereichen, Lounge- und Eventflächen sowie MeetingRooms, Büros und Work Cabins für konzentriertes Arbeiten. Die Pakete, die Ruby Hans Workspaces anbieten, sind so umfangreich und unterschiedlich, dass ein eigenes Büro einfach keinen Sinn mehr macht und man wirklich auf Co-Working Räumlichkeiten setzen sollte. So gibt es zum Beispiel bei Memberships den 24-Stunden Zugang, die Geschäftsanschrift und den Postservice, die Nutzung eines Durckkontingents, unbegrenztes Highspeed WiFi, Reinigungs-Service und Concierge-Service zu Geschäftszeiten. Was mehr kann man sich wünschen? Hans Ruby Workspaces nimmt einem vieles ab und gleichzeitig sind die Orte ein Treffpunkt für Kreativität, Inspiration und Seele, da man durchaus Möglichkeiten hat, andere Büro-Mieter zu treffen, z.B. beim After-Work oder gemeinsamen Office Lunches oder Vorträgen und und und. Die Ruby Works Memberships beginnen schon ab 49 Euro monatlich und sind variabel, ob Flex Desk oder Fix Desk, ob nur Membership oder Non-Member, alle Anmietungsformen sind möglich. Steinhöft 9, 20459 Hamburg www.ruby-works.net
HOTELLERIE LE MÉRIDIEN
LUXUS PUR HOTEL LE MÉRIDIEN SUITEN MIT ALSTERBLICK Freie Sicht auf die Alster? Exklusive Einrichtung? Das ist möglich! In den neuen Luxus-Suiten des Le Méridien Hamburg, das offiziell mit der Eröffnung der Suiten ihre Umbau- und Anbauphase damit abgeschlossen haben. Und diese Hotelräume sind wahre Träume: offene Raumstrukturen, edle Textilien in Sepia-Tönen und natürlich der beeindruckende Ausblick über die Alster dank Panoramafenster. Ob die „Prestige Lake Suite“, die „Lake Suite“ oder das „Excecutive Zimmer“ – dort zu übernachten ist der pure Luxus und empfiehlt sich auch jedem Hamburger, die die Stadt mal aus einer anderen Perspektive erleben wollen. Die Suiten können übrigens miteinander verbunden werden, die Badewanne bietet Alsterblick, es gibt einen begehbaren Kleiderschrank, der Privatbalkon lädt im Sommer zum Entspannen und auf Wunsch gibt es sogar ein festliches Dinner von „Go by Steffen Henssler“ aus der Heritage Küche. Mehr Luxus geht nicht! Zum Le Méridien Hamburg: Das Hotel liegt unmittelbar an der Außenalster im Hamburger Szeneviertel St. Georg. Musicalhäuser, Hafen und die Speicherstadt sind bequem zu erreichen. Das Designhotel besticht durch international-hanseatisches Flair mit maritimen Elementen. Es verfügt über 285 exklusiv ausgestattete Zimmer und Suiten. Das Restaurant „HERITAGE Hamburg“ auf der neunten Etage begeistert seine Gäste nicht nur mit saftigen Steaks aus dem Southbend, sondern auch mit spektakulären Ausblicken über die Außenalster und die Dächer der Hansestadt. Für Tagungen, Meetings und Events stehen 15 Veranstaltungsräume für bis zu 330 Teilnehmer, zum größten Teil mit Blick über die Alster als „Meeting with a view“, zur Verfügung. Untergebracht sind diese auch im neuen, im Sommer 2019 eröffneten Event-Gebäude, wo sich auch die zweistöckige Rooftop-Bar mit großer Dachterrasse befindet. Für Entspannung und Wellness sorgt der 450 Quadratmeter große Emotion Spa mit Pool, Sauna, Dampfbad, Massage- und Beauty-Anwendungen sowie dem 24/7-Fitnesscenter. Gäste des Hauses besuchen gratis im Rahmen des Kulturprogramms Unlock Art™ von Le Méridien Europas größten Kunsthallen – die Deichtorhallen Hamburg – und können an einer ebenfalls kostenfreien Alsterrundfahrt teilnehmen. Le Méridien Hamburg wird im Management der Munich Hotel Partners GmbH (MHP) geführt. www.lemeridienhamburg.com
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HOTELLERIE LE MÉRIDIEN
HOTELLERIE PIERDREI
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HOTELLERIE PIERDREI
NEU IN HAMBURG PIERDREI HOTEL Drei Macher, ein Hotel: In der Hafencity, Am Sandtorkai 46, liegt das neue Hotel der Macher Kai Hollmann (Gastwerk Hotel, The George), Frederik Braun (Gründer Miniatur Wunderland) und Prof. Norbert Max Aust (Schmidts Tivoli, Schmidt Theater). Wenn diese drei Herren etwas planen, dann ist alles durchdacht. Ob es der große Speisesaal mit Vintage und Flohmarkstücken ist oder die kinderfreundliche Einrichtung der Zimmer - alles ist nichts dem Zufall überlassen. So kann man sein Gepäck in Schließfächer oberhalb der Rezeption einschließen, Kinder können im Rabaukenraum, der fernab der Gastronomie liegt, ihr Unwesen treiben (und sie werden dort fachmännisch betreut), damit Mama und Papa mal in Ruhe essen können oder man mietet ab April einen der Wohnwagen auf der innenliegenden Terrasse, so kommt das Camper-Gefühl anstatt Hotelgefühl auf. Einen Konferenzraum sucht man vergebens, dafür gibt es die schöne Hafenbühne, auf der zukünftig kulturelles Programm stattfinden kann. Die verbaute hochwertige Technik in der Hafenbühne lässt alles zu. Derzeit befindet sich das Hotel noch im Soft-Opening bis zum 15. Januar 2020, daher ist das Angebot im Restaurant erst ab 17 Uhr, Frühstücksbuffet gibt es derzeit nur für Hotelgäste und auch in der Bar ist noch kein umfangreicher Service vorhanden. Die Einrichtung bietet aber nach dem Soft-Opening einen wirklich schönen, neuen Hot Spot auch für Hamburger - wir dürfen gespannt sein, welche Angebote das PierDrei Hotel zu bieten hat! www.pierdrei-hotel.de
GASTRONOMIE COOKIE BROS
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FOODTREND: KEKSTEIG ZUM LÖFFELN Wer kennt es nicht aus seiner Kindheit? Kuchen backen ging nicht, ohne dass man am Ende den Teig aus der Schüssel oder vom Löffel ableckte, weil es einfach so lecker schmeckte: Das Gemisch aus Mehl, Butter, Zucker – und nun kommen die Kindheitserinnerung dank zwei Hersteller zurück. Der Foodtrend ist längst hip in den USA. Wir haben die beiden Marken einmal verglichen und unser Fazit lautet: Beide für sich einzigartig und jeder mit ihrer eigenen Gründergeschichte. Am Ende sind die Geschmäcker verschieden, doch wer rohen Keksteig mag, wird beide lieben.
COOKIE BROS Zubereitung: verzehrfertig aus dem Kühlregal Bechergröße: 160g Preis pro Becher: 2,99 Euro (UVP) Inhalt: Butter, hitzebehandeltes Weizenmehl, brauner Zucker, Wasser, E471 Haltbarkeit: nach dem Öffnen innerhalb von 5 Tagen wegnaschen Macher: Paul Richrath, Mark Mühürcüoglu, Max Kolvenbach und Christian Düren Ort: Nordrhein-Westfalen Investoren: Katjes Weitere Produkte: O-Mochi (Eiscreme in traditionell japanischem Reisteig) Erhältlich: bei REWE, Metro und Edeka Sorten: Classic, Lemon Pie, Peanut Butter, Chocolate Chip, Cinnamon Roll Besonderheit: nicht alle Sorten vegan. www.cookiebros.de
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GASTRONOMIE SPOONING
SPOONING Zubereitung: muss angerührt werden, mit Butter oder Margarine Bechergröße: 215g Preis: 3,99 (online, für 4 x 215g) Inhalt: Zucker, Vollmilchpulver, natürliche Aromen – selbst hinzugefügt werden muss Magarine oder Butter Haltbarkeit: angerührt gekühlt gelagert innerhalb von 3 Tagen verbrauchen Macher: Diana Hildenbrand & Constantin Feistkorn Ort: Berlin Investoren: Höhle der Löwen (Dagmar Wöhrl/Ralf Dümmel) Weitere Produkte: haben ein eigenes Cafe in Berlin Erhältlich: Budni, Edeka St. Pauli, REWE alsterdorfer Str., etc. oder online unter www.spooning-cookie-dough.com Sorten: Black Cookie Crunch, Chocolate Birthday, Chocolate Chips, Magic Rainbow Mix Besonderheit: mit Blogger Viktoria Sarina eigene Keksteig - Sorte entwickelt (Magic Rainbow) und teilweise vegan www.spooning-cookie-dough.com
GASTRONOMIE OMNIPOLLO
BIER UND PIZZA OMNIPOLLOS HAMBURG Henok Fentie, Bierbrauer und Künstler Karl Grandin, hatten eine gemeinsame Vision, wenn es um Bier und Gastronomie geht. Und so entstand Omnipollo, ein Ort zwischen Kunst, Gastronomie, gutem Bier und Musik. Ihr Konzept gibt es bereits in Göteburg, nun kann sich Hamburg auf Rustic Pilsener, Indian Session Ale, Pale Ale und ziemlich leckere Pizza, belegt mit z.B. Pimientos de Padron, Kräuterseitlingen, Kürbis oder Fior di Latte freuen. Den kulinarisch-kulturellen Ort finden Hamburger in der Kampstraße 36, 20357 Hamburg. Geöffnet von Mittwoch - Sonntag (unterschiedliche Öffnungszeiten!) und wir besuchen diese Bar offiziell erst zur Eröffnung am 18. Dezember 2019. www.omnipolloshamburg.com
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Besuchen Sie das KĂślln Haferland im Kontorhausviertel Hamburg
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INTERVIEW AROMA OLYMP
ALEXANDER COWELL – GRÜNDER AROMA OLYMP
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INTERVIEW AROMA OLYMP
»Ich wünsche mir weiterhin, dass ich neue Produkte finde und immer die beste Qualität liefern kann. Und dass ich meine Leidenschaft für gutes Essen einfach weitergeben kann, insbesondere für gute Öle und gute Kräuter. Und Tee habe ich sowieso immer da.«
INTERVIEW AROMA OLYMP
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Man muss nicht den Olymp erklimmen, um ein Stück Griechenland zu erleben. Es reicht ein Ausflug nach Stellingen, wo Aroma Olymp seinen Sitz hat. Dort trifft man Alexander Cowell, halb Grieche, ein Viertel Schotte und ein Viertel Deutscher sowie durch und durch Hamburger Jung.
Aufgewachsen ist Alexis in St. Pauli, ein Ort, der ihn optimal auf das Leben vorbereitet hat. Der raue, aber immer herzliche Ton, die verschiedeneren Charaktere auf Pauli und die Umsicht im Alltag lassen ihn schwierige Situationen richtig einschätzen. Und wenn er über die Vergangenheit und über seine Kindheit spricht, dann kommt vor allem die Erinnerung an seine Oma in Griechenland hoch, die eine großartige Köchin war und wunderbare griechische Gerichte zubereitete. Sie gab ihm die Liebe zum Essen mit und von ihr lernte er, dass man nur die besten Lebensmittel für ein Gericht verwendet. Und diese Kindheitserinnerungen sind tief in ihm verankert, auch wenn er das, was er mit Aromaolymp heute macht, erst über die Jahre zu ihm kam. Ein bisschen auch in Gedenken an seine Oma und mit dem Wissen, dass sich bereits sein Opa genauso leidenschaftlich dem Import guter Lebensmittel (allerdings aus Schottland) widmete. Neben den Gerichten wie patatokeftedes, einer Art Kartoffelkroketten oder papoutsakia, gefüllte und überbackene Auberginen, ist ihm vor allem eins im Gedächtnis geblieben: der immer frische Bergtee mit einem Schuss Zitrone und Honig. Doch bevor griechischer Tee seinen Weg nach Hamburg fand, arbeitete Alexis im Bereich der Windenergie und reiste durch die ganze Welt. Es gibt ein Sprichwort, das kaum passender für einen Menschen wie ihn sein könnte: „Die Reise zu sich selbst führt einmal um die ganze Welt.“ Und so kam es, dass Alexis sich irgendwann fragte, was er eigentlich vom Leben möchte und dies führte ihn zurück zu seinen griechischen Wurzeln. Angefangen hat alles mit dem Bergtee, der übrigens ein eigenes Kraut ist und keine Kräutermischung ist, sowie Olivenöl und Oregano. Dafür fuhr Alexis nach Griechenland, auf der Suche nach der besten Qualität besuchte er Produzenten und brachte die
erste Ladung Bergtee nach Hamburg. Dort halfen ihm anfangs Freunde, den Tee im eigenen Wohnzimmer in Weckgläser abzupacken. Seine Freundin designte damals das erste Aromaolymp Logo. Alles lief zu Beginn familiär und dennoch mit dem KnowHow eines echten Geschäftsmannes, denn Alexis weiß ganz genau, was man für ein erfolgreiches Unternehmen machen muss. Vor allem sollte man jeden Vorgang kennen - so ist er sich nicht zu schade, den Tee selbst zu verpacken oder zu etikettieren. Warum? „Damit ich ein Gefühl dafür bekomme, was jeder einzelne Produktionsschritt bei der Herstellung bedeutet. Und damit man es eben einordnen kann, wenn es z.B. Probleme gibt und man diese somit besser beheben kann, weil man selbst eigene Erfahrungen gemacht hat.“ Mittlerweile lässt er die Tees in den Elbewerkstätten verpacken, denn - so können die Menschen dort einen sinnvollen Beitrag im Arbeitsalltag leisten. Und selbstverständlich spielt für ihn auch der soziale Aspekt eine große Rolle, auch außerhalb seines Geschäfts. Was man bei einer Tasse Tee merkt: Dieser Mann ist durch und durch solide. Auch in seinem Privatleben. Mit seiner Freundin ist er bereits lange zusammen, ohne dass sie – bis auf die Anfangsphase – in das Unternehmen mit eingebunden ist, denn sie wollen sich beide ihren eigenen Raum bewahren und eigenen Projekten nachgehen. Wobei sie sich jederzeit gegenseitig auf ihrem Weg unterstützen sobald Hilfe gebraucht wird. „Man liebt sich nicht für das, was jemand macht, sondern für den Menschen, der man ist. Mit all seinen Stärken und Schwächen.“ Mit 30 Jahren schlummert in ihm eine erstaunliche Weisheit, die sich auf seine Produkte überträgt. Authentisch, echt, ehrlich und bodenständig. So schmeckt der Tee, so ist der Mann dahinter. Und damit er mit seinen Produzenten nicht nur auf seinen Griechenland Reisen vor Ort kommunizieren kann, sondern auch per Email aus Hamburg heraus, lernte er an der Universität noch, griechisch zu schreiben. Es klingt alles so logisch, leicht und
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INTERVIEW AROMA OLYMP
vielversprechend. Wie sein Bergtee ist das Gespräch an einem trüben Novembertag durchaus stimmungsaufhellend. Sich selbstständig zu machen ist sicher nicht der einfachste Weg, den er gewählt hat - aber es ist sein Weg, sich selbst zu verwirklichen. „Aromaolymp entspricht meiner Seele und vereint meine wichtigsten Grundsätze: hervorragende Produkte, beste Qualität, langfristige Zusammenarbeit mit allen Beteiligten dazu zähle ich nicht nur meine Produzent*innen – und eben ein gesundes Wachstum meines Unternehmens - Stück für Stück mit einer soliden Basis.“
Herkunft, der als Koch aus Istanbul stammt. Mit ihm zusammen wird es am 17. Januar 2020 einen Abend im LilliSu in Altona geben. Serviert werden mediterrane Köstlichkeiten - so wie es sich in Griechenland gehört: fröhlich, laut, temperamentvoll und vor allem an einem großen Tisch, auf den nur die besten Lebensmittel kommen. Die Ideen sind da, der Wille sowieso und das Herz ist am rechten Fleck. Aroma Olymp Pop-Up mit Alexis und Andreas, 17.01.2020 / Bio-Café LilliSu, Große Rainstraße 18, 22765 Hamburg Tickets über Aroma Olymp (59 Euro /p. Person www.aroma-olymp.com
Foto: Alexis Olymp, Produktgestaltung: Eva Heidenreich
»Ich wünsche mir weiterhin, dass ich neue Produkte finde und immer die beste Qualität liefern kann. Und dass ich meine Leidenschaft für gutes Essen einfach weitergehen kann, insbesondere für gute Öle und gute Kräuter und Tee habe ich sowieso immer da.« Apropos Wachstum: Zu seinen Ursprungsprodukten, Bergtee, Oregano und Olivenöl, hat er verschiedenste Produkte im Sortiment ausprobiert. Erwähnenswert sind neben den Erstprodukten vor allem die tollen Balsamicos. Der Balsamico mit Orange ähnelt einer Marmelade mit fruchtigen Orangenstückchen, die dunkle Balsamico Glasur kann man pur trinken und das hochkonzentrierte ätherische Oregano Öl hilft bei Krankheiten bzw. ist vielseitig einsetzbar. Und falls man mal klebrige Hände hat und kein Wasser in der Nähe ist, kann man sich sogar mit Bergtee seine Hände gut säubern, so Alexis. Für die Zukunft hat er auch schon Ideen: So denkt er über den Transport mit einem CO2 freien Segelschiff nach, das gerade im Mittelmeer gebaut wird , genauso wie über die Festanstellung neuer Mitarbeiter und seine Rolle als Führungskraft. Wer sich so intensiv so guten Lebensmitteln widmet, den wundert es kaum, wenn man automatisch Menschen mit gleicher Passion anzieht. So wie Andreas, ein Freund mit Griechisch-Armenischer
REZEPTTIPP KÖLLN HAFERLAND
Bananenbrot
Hafer-Spekulatius
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REZEPTTIPP KÖLLN HAFERLAND
BANANENBROT
HAFER-SPEKULATIUS (45 STÜCK)
Für den Teig: 3 reife Bananen 100 ml Mazola® Keimöl 80 ml Kölln Haferdrink Klassik 100 g Zucker 1 TL Natron ¼ TL Salz 130 g Weizenvollkornmehl oder auch normales Mehl 60 g Blütenzarte Köllnflocken 1 EL Stärke
400 g Dinkelmehl Type 360 150 g Brauner Zucker ¼ TL Salz 100 g Kölln Instant Flocken 4 EL Lebkuchengewürz 200 g weiche Pflanzenmargarine 100 g Kölln Instant Flocken 50 ml Kölln Haferdrink Klassik 100 g Echte Kölln Kernige
Für den Erdnussbutter-Guss: 40 g Puderzucker 1 EL Erdnussbutter 2 - 3 EL Wasser Etwas gehobelte Mandeln oder gehackte Haselnüsse zum Drüberstreuen. Zubereitung: Kuchenform entweder einfetten oder auch mit Backpapier auslegen. Bananen, Mazola® und Pflanzenmilch in eine Rührschüssel geben und zerdrücken. Es können ruhig Stückchen drin bleiben. Zucker und Rohrzucker dazu geben und mit verrühren. Natron und Salz dazu geben und verrühren. Mehl, Köllnflocken und Stärke dazu geben und verrühren. Teig in die Kuchenform geben und im Ofen bei 175ºC Ober-/Unterhitze ca. 50 bis 60 Minuten backen. Den Kuchen in der Form abkühlen lassen. Dann stürzen und auf einem Kuchenrost komplett auskühlen lassen. Puderzucker mit Erdnussbutter und etwas Wasser verrühren. Nach und nach mehr Wasser dazu geben, bis der Guss flüssig genug ist, um ihn auf dem Kuchen zu streichen. Mit Mandeln oder Nüssen bestreuen. Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Zubereitung: Mehl, Zucker, Salz, Kölln Instant Flocken und Lebkuchengewürz in eine Rührschüssel geben und vermischen. Margarine und Haferdrink dazugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Diesen 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Arbeitsfläche mit Echten Kölln Kernigen ausstreuen. Teig dünn darauf ausrollen, beliebige Formen ausstechen oder ausrollen und auf zwei mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen. Ofen auf 160ºC Heißluft/Umluft oder 175ºC Ober-/Unterhitze vorheizen. Kekse ausstechen und im Ofen 8 bis 10 Minuten backen. Ober-/Unterhitze. 170 °C Umluft: 150 °C Backzeit: 10-12 Minuten Zubereitungszeit: ca. 1 Stunde (ohne Wartezeit)
Sebastian Junge ist gelernter Koch, lernte im Hotel Vier Jahreszeiten, lebte ein Jahr in Australien, arbeitete auf dem Gut Wulksfelde sowie im Louis C. Jacob und verschaffte sich dank Praktika auf Höfen viele Einblicke in Anbau und Produktion.
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Foto: Michael Krone
INTERVIEW WOLFSJUNGE
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INTERVIEW WOLFSJUNGE
Nachhaltige Gastronomie Wolfsjunge
Foto: Mark Abraham
Das nachhaltige Gastronomie möglich ist, beweist das Restaurant Wolfsjunge in Uhlenhorst. Hier betreibt Sebastian Junge seit letztem Jahr Juli 2018 ein kleines Idyll: schöne Tische aus alten Fachwerkbohlen, wenig Deko ohne Papierservietten und dazu leckeres Essen. Was hier auf den Teller kommt, kann man bis zu seinem Ursprung zurückverfolgen. Denn das ist das Besondere an Wolfsjunge: Lebensmittel, deren Herkunft bekannt ist, teilweise aus eigenem Anbau, teilweise von Bauern bzw. Produzenten aus der Umgebung, die ihn sogar exklusiv beliefern, kommen auf den Tisch. Nichts überlässt er dem Zufall, sogar das Brot backt er selbst, auch wenn er dafür sehr früh im Laden stehen muss. Aber das ist sein Anspruch und Ansporn zugleich: nachhaltig, regional, umweltbewusst.
Früher war Sebastian im Louis C. Jacob tätig, beschäftigte sich schon dort mit gesunder Ernährung und Nachhaltigkeit, engagierte sich bei Slow Food und war sich nicht zu schade für Praktika auf Bauernhöfen, in Schlachtereien oder Bäckereien. Zu sehen, wie man sein eigenes Brot backt oder ein Tier richtig ausnimmt, macht es ihm jetzt möglich, ein nachhaltiges Restaurant zu sein. Und dennoch geht es nicht ganz ohne CO2, das ist ihm durchaus bewusst, aber er minimiert, wo er kann und lebt die bestmöglichen nachhaltigen Ansätze für seine Gastronomie. Und dazu gehört für ihn unbedingt dazu, bio-zertifiziert zu sein und sich viel aus dem Umland zu besorgen, von kleinen Produzenten, die er kennt. Oder einfach nur das Viva con Agua Toilettenpapier „Goldeimer“ zu benutzen und deren Wasser zu servieren. Oder Öko-Strom zu haben und nur Bio-Waschmittel zu benutzen und keine Paraffinkerzen auf den Tischen zu haben. Oder vom Markt
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Foto: Jennifer Meyer
mit dem hauseigenen Lastenfahrrad Produkte abholen. Der Kaffeesatz kommt auf den hauseigenen Kompost, wo Wurmboxen helfen, aus Grünabfällen wieder Nährboden zu schaffen. Und auch hinter den Kulissen wird nachhaltig gelebt: Frischhaltefolie kommt nur im äußersten Notfall zum Einsatz, im Jahr kommen sie vielleicht auf maximal 2 Rollen Frischhaltefolie. Tiere werden nur im Ganzen verwertet, daher gibt es mittags oft Gulasch oder Ragouts, Würste, Sülze etc. werden selbst gemacht und nichts wird weggeworfen. Die Tiere kommen auf Bestellung dank der engen Zusammenarbeit. Ein eingeschweisstes Rinderfilet im Großhandelsangebot würde er nie kaufen. Neben dem Restaurant gibt es einen kleinen Kräutergarten und eine kleine Gemüseanzucht, einen etwas größeren Gemüseanbau betreibt er in Ochsenwerder. Dort hat er um die 100 qm Ackerland zur Verfügung und montags, wenn er frei hat, fährt er zur Ernte. Ganze Gänge konnte er mit seinem eigenen Gemüse konzipieren und das über Wochen. Der aktuell servierte Grünkohl stammt selbstverständlich auch aus seiner eigenen Ernte. Vor allem aber schätzt er auch die Abwechslung, die er durch seinen eigenen Anbau hat: In der Erde graben, sich in der Natur zu bewegen und zu sehen, wie alles wächst – das entschädigt für viele Stunden, die man sonst im Neonlicht der Küche verbringt. Es ist fast unglaublich, wie Sebastian das alles schafft, zumal er Familie und Kind hat. Zum Glück umgibt er sich mit einem tollen Team, darunter zwei Köche, die
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»Ich würde mir wünschen, dass auch mehr Gastronomen den Ansatz haben, mehr aus dem Umland zu beziehen, nachhaltig, fair – land- und handgemacht eben und sich mit ihren Produzenten mehr auseinanderzusetzen.“« an ihren freien Tagen mit zum ernten fahren. Sogar eine Auszubildende hat er gefunden, die gern Teil des Konzepts ist. Es ist natürlich enorm viel Arbeit, doch er möchte seinem Anspruch einfach gerecht bleiben und dazu gehört es eben, um 9 Uhr spätestens die ersten Brotlaibe in den Ofen zu schieben und um Mitternacht die Küche ordentlich zu verlassen. Vor der Arbeit bringt er noch seine Tochter zur Kita, mittags isst er mit Frau und Kind, so dass das Privatleben nicht leidet. Sonntags und montags hält er sich frei, aber er macht das alles unheimlich gern, das spürt man. Stammkunden des Vorgänger-Restaurants sind nicht viele geblieben, denn er setzt abends auf Menüs anstatt den früheren „à la Carte“-Angeboten. Aber es reisen aus allen Stadtteilen Gäste an, denn seine Menüs haben sich in Hamburg schon als kleiner Geheimtipp herum gesprochen. Wer hier her kommt, weiß, was er isst, sollte aber definitiv rechtzeitig reservieren und auch angeben, ob er Vegetarier ist oder nicht, denn dann zaubert die Küche den Wünschen entsprechend auch ohne Fleisch. Als damals die Immobilie frei stand, erkannte er sofort das Potenzial für seinen Wunsch einer nachhaltigen Gastronomie. Hier haben bis zu 30 Gäste Platz, es ist überschaubar und gemütlich zugleich. Selbstverständlich ist es ambitioniert, was er betreibt, aber die Leidenschaft treibt ihn jeden Tag an. Und wenn man dann für die Gänge einfach mal mehr zahlen muss als in anderen Restaurants sollte man das durchaus ins Verhältnis setzen für die Arbeit, die Sebastian Junge jeden Tag leistet. Und dafür ist es fast schon zu günstig, denn was er macht, ist so viel mehr wert. Es sei jedem Gast, der hier her kommt, geraten, seiner Speisekarte und seinem Team zu vertrauen. Und es gilt: Qualität hat seinen Preis und hier ist er absolut gerechtfertigt. „Ich würde es jedes Mal wieder
machen, vielleicht etwas anders planen, aber ich würde es, auch wenn die Rendite sich erst langsam entwickelt, wieder machen.“ Was er gar nicht mag? Wenn Gastronomien behaupten, regional oder nachhaltig zu sein und es in Wirklichkeit gar nicht sind, wenn sie Tiefkühl- oder Fertigprodukte aus Übersee servieren. Allein das Wort „regional“ ist ihm ein Dorn im Auge, da es sich so schwer eingrenzen lässt und daher spricht er lieber vom „Umland“. Und nur, weil man vielleicht mal drei Bio-Eier verwendet hat, ist dies noch lange keine Bio-Zertifizierung. Dem Gast einfach nichts vormachen, ihn aber auch nicht zu belehren, ehrlich im Handwerk und seinem Prozess zu sein und transparent zu bleiben – das ist sein Anspruch. Eine gastronomische Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit hat dieses Restaurant bereits heute und ELBBLICK Magazin wünscht sich, dass die Gäste insgesamt mehr Verständnis für Produkte, Qualität aufbringen und wissen, dass die Liebe zum Produkt eben auch seinen Preis hat. Unser Gastrotipp des Jahres.
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JAHRESRÜCKBLICK MENSCHHAMBURG Kamelrennderby, Welttrinkgeldtag, MauMau Masters. Auch 2019 konnte der gemeinnützige Verein MenscHHamburg mit innovativen Ideen und Veranstaltungen Geld für den guten Zweck sammeln. Das Motto des Vereins, Geld zu sammeln mit dem Spaß der Spender und nicht mit der Not der Bedürftigen, ging auch in 2019 wieder voll auf. Bereits zum fünften Mal fand auf dem Frühlingsdom das Kamelrennderby statt. Die Einnahmen der Veranstaltung – insgesamt 16.600 Euro – kamen der MUT Academy und dem Flüchtlingsmagazin zu Gute. Als Sieger gingen in diesem Jahr Kultmoderator Rolf Fuhrmann, der Surf Club Altona, die König GmbH & Co. KG und Arne Platzbecker hervor. Ebenfalls etabliert ist inzwischen der Welttrinkgeldtag, der jährlich am 21. Mai stattfindet. An diesem besonderen Tag verdoppeln die teilnehmenden Gastronomen das eingenommene Trinkgeld und spenden es für den guten Zweck. 2019 gingen so 12.200 Euro als Unterstützung an das Café Nova und das Treppencafé St. Pauli. Die letzte Großveranstaltung ist im Herbst des Jahres das MauMau Masters in der Spielbank Hamburg. Hier konkurrieren Firmen, Medienschaffende und Promis in dem beliebten Kartenspiel. Die diesjährigen Gewinner André Trulsen, Black Peach Media und Heuking Kühn Lüer Wojtek spendeten ihr Preisgeld an „Nestwerk e.V.“, „PFIFF“ und „Hamburg macht Kinder gesund e.V.“. Insgesamt kamen durch das Turnier am 24. Oktober 16.200 Euro für den guten Zweck zusammen. Neben den etablieren Veranstaltungen feierten auch neue Ideen ihre Premiere. So wurde erstmals Meierlikör bei Konzerten im Hamburger Stadtpark verkauft und der von MenscHHamburg initiierte Annemarie Dose-Preis vergeben, der Initiativen für innovatives Engagement auszeichnet. Die Preisträger im Premierenjahr sind Mitra Kassai von „Oll Inklusiv“, Susanne Groth von „Leben im Abseits“ und der Verein „Gefangene helfen Jugendlichen“. Vorstandsvorsitzende Janette Klauk resümiert: „Es macht einfach Spaß zu helfen und 2020 haben wir noch mehr in Planung. Unsere Ideen wachsen und die Anzahl der Unterstützer von Mensch Hamburg e.V. auch.“
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N KLUB – NACHHALTIG SEIT 2008 Nicht erst seit den Europa- und Landtagswahlen in diesem Jahr und der Fridays for Future-Bewegung sind Umwelt- und Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft omnipräsent. Das Nachhaltigkeitsnetzwerk N Klub macht bereits seit 2008 auf die Wichtigkeit der Themen aufmerksam und bringt vier Mal im Jahr meinungsbildende Menschen aus dem Nachhaltigkeitsbereich zusammen, um diesen eine Kommunikationsplattform zu geben, Visionen auszutauschen und über Problemlösungen zu sprechen. Der N Klub hat bundesweite Bedeutung erlangt und wurde mehrfach vom Rat für Nachhaltige Entwicklung sowie der Robert Bosch Stiftung ausgezeichnet. Bei den bereits 40 Ausgaben in Hamburg sind mit dem Ersten Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank, Umweltsenator Jens Kerstan oder Sozialsenatorin Melanie Leonhard stets auch hochrangige Politiker zu Gast bei dem Nachhaltigkeitsnetzwerk, um Aufgaben der Politik zur Erreichung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft zu erläutern. Jede der Veranstaltungen wird mit einem Impulsvortrag eröffnet. Hierbei haben bereits Persönlichkeiten wie Marcella Hansch, Sina Trinkwalder oder Rüdiger Nehberg über ihren Ansatz beim Thema Nachhaltigkeit gesprochen, den Anwesenden Mut gemacht und Wege aufgezeigt. An unterschiedlichsten Locations wie der St. Pauli Kirche, der U-Bahn-Haltestelle HafenCity Universität, der MOTTE Altonaoder dem JUFA Hotel in der HafenCitybekommen zudem eine Vielzahl an Initiativen und Vereinen die Möglichkeit, ihre Ideen im Rahmen der 100-Sekunden-Reihe zu präsentieren und den Gästen Denkanstöße für ein nachhaltigeres und umweltbewussteres Leben zu geben. Sich selbst sieht der N Klub, der von Moderator und Autor Tobias Schlegl und PR-Profi Lars Meier gegründet wurde, als kleine Bühne für große Ideen. Fachleute treffen hier auf Engagierte. Die Veranstaltungsreihe der Kommunikationsagentur Gute Leude Fabrik motiviert zu neuen Gedanken, zeigt Möglichkeiten auf und macht Angebote – ganz ohne Zeigefinger.
Lars Meier (GuteLeudeFabrik) & Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher
INTERVIEW TOBIAS ILIEV-GRANOW
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Fotograf durch Zufall Tobias Iliev-Granow
Typisch ist an Tobby so rein gar nichts. Außer vielleicht, dass er durch und durch Hamburger ist und diese norddeutsche, zurückhaltende Art hat und nicht gleich alles von sich preis gibt. Wobei der 44-Jährige sein bisheriges Schaffen durchaus mit Stolz erwähnen könnte, denn sein Lebenslauf ist genauso aufregend wie seine Fotografien.
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INTERVIEW TOBIAS ILIEV-GRANOW
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INTERVIEW TOBIAS ILIEV-GRANOW
Alles, was er bislang gemacht hat oder macht, ist innovativ, inspirierend und richtig gut. Schon früh hatte er mit dem Fotografieren zu tun – denn sein Vater war hauptberuflich Fotograf mit eigenem Studio. Und da überrascht es kaum, dass er das technische Handwerk beherrscht, denn als Trennungskind pendelte er oft zwischen beiden Elternteilen hin und her und verbrachte diverse Sommer im Fotostudio des Vaters im Ruhrpott. Doch die Leidenschaft für die Fotografie kam erst vor ein paar Jahren, genauer gesagt vor ca. 10 Jahren, in denen er sich ernsthafter damit auseinander setzte. Und er begriff, dass er mit jedem Foto etwas Besonderes festhalten kann, ob digital oder analog. Sein tägliches Geschäft ist jedoch ein ganz anderes und vielleicht lässt sich so erklären, warum er den Zugang zur Fotografie doch recht spät fand, obwohl alle Möglichkeiten vorhanden waren. Doch fangen wir ganz von vorne an: aufgewachsen in Altona ist er gefühlt ein echter Hamburger Jung (geboren in Geldern, nach Altona kam er im Alter von 3 Jahren). Er kennt viele heute bekannte Hamburger noch aus seiner Schulzeit, darunter Jan Delay oder Fatih Akin. Damals, als sie zusammen abhingen und Musik hörten, war klar: Musik bestimmt sein Leben. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er zum ersten Mal auflegte und die Auftritte immer mehr wurden und er von einem DJ Gig zum nächsten tingelte. Wie so oft bei DJs reichte ihm das Auflegen irgendwann nicht mehr aus. Eigene Beats kreiieren, seien eigenen Sound finden – das war es, was ihn antrieb und ihn letztendlich auch Musik produzieren ließ. Sein musikalisches Können war so gefragt, dass er sich plötzlich als Tour DJ in den Anfängen von Deichkind wiederfand und mit seiner eigenen Musik als Hip Hop Duo Digger Dance durch die Lande zog. Das alles passierte so erfolgreich, dass er von der Musik leben konnte und unter dem Namen „Tobby Digg“ bekannt war. Zudem veranstalte er legendäre Waagenbau Parties oder brachte Künstler wie Stereo MCs oder Nina Sky nach Deutschland. Doch die Musik hielt nicht an, so dass er sogar zwischendurch in der Werbeartikelbranche arbeite. Und was kam nach der Musik? Etwas komplett anderes. Als ein Bekannter die Schnapsidee hatte, nach China zu fahren, um Möbel zu kaufen und in Deutschland wieder zu verkaufen, war er gleich dabei. Denn das ist Tobby: wenn sich eine Möglichkeit bietet, ist er nicht scheu, mitzumachen. Egal, was andere sagen, er macht sein Ding. Und so kam es, dass er heute mit chinacity.de eine Plattform für den Verkauf chinesischer Möbel betreibt und sich erst einmal um nichts Sorgen machen müsste. Aber wer Tobby kennt, weiß, dass hier die
Geschichte nicht aus erzählt ist. Auf seinen Reisen nach China zum Ankauf von Möbeln begab er sich in die hintersten Ecken Chinas und begann, seine Erlebnisse in Bildern festzuhalten. Es entstanden authentische Bilder, die die Rauheit des Landes und der Bevölkerung einfangen und die in jedem guten Fotobildband Platz fänden, da sie ihre eigene Geschichte erzählen. Es ist Kunst, was er da macht und er selbst ist sich dessen durchaus bewusst, denn Fotografie ist für ihn Kunst. Sein Anspruch, überhaupt zu Fotografieren ist es, damit Kunstwerke zu schaffen. Und das gelingt ihm so gut, dass man bei seinen Fotos, in denen er sich auf Spiegelungen konzentriert, denkt, es wären gemalte Bilder. Dabei sind es Fotografien, die gedruckt aussehen wie mit Öl gemalt. Und er versucht, auch mit diesen Spiegelungen eine Geschichte zu erzählen. Er nennt die Serie „Man in the Mirror“ und wenn man genau hinschaut, sieht man Gesichter, verschwommen - und diese Optik erreicht er nur, in dem er Spiegelungen fotografiert. Er hat das spezielle Auge, was man an keiner Schule erlernen kann, sondern was einem als Talent mitgegeben wurde und was seine Kunst ausmacht. Seine Porträts von Reggae Künstlern sind so gut, dass man glaubt, den ganzen Charakter eines Menschen auf einem Bild zu sehen. Und es wundert nicht, dass diese Porträtbilder es schon in internationale Netzwerke geschafft haben. Aber als typischer Hanseat lässt er das nicht groß raushängen. Überhaupt nennt er kaum Namen und prahlt nicht mit seinen Werken. Obwohl er so begabt ist. Bislang sind keine seiner Fotografien in einer Ausstellung zu finden. Aber verdient hätte er es, denn für uns ist er einer der aufstrebendsten und talentiertesten Fotografen aus Hamburg. www.chinacity.de
TRUE DIGITALS
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Er ist ein wahres Multi-Talent: Model, Musiker, Social Media Experte, Unternehmensberater, Skateboarder, ehemaliger Breakdancer, Filmemacher, Künstler und eben auch ein sehr guter Fotograf. Mit seinen True Digitals fängt Daniel Petz den Charakter von Persönlichkeiten ein, dank seiner Erfahrung als Model weiß er, dass die schönsten Aufnahmen entstehen, wenn man sich authentisch vor der Kamera bewegt. Sein Motto: „Raw with a little grain“. Er selbst nimmt sich auf seinem Model Account oft nicht so ernst, aber wenn es um seine künstlerischen Arbeiten geht, ist es ihm sehr ernst. Entstanden sind auf dem Profil True Digitals wunderschöne Portraits, die jedes für sich eine kleine Geschichte zur Person erzählen, die berühren und die so einfühlend sind, dass man meint, man kennt den Menschen auf dem Foto. Fragil, ausdrucksstark – es wundert kaum, dass bekannte Persönlichkeiten wie DJ John Munich sich gern von ihm fotografieren lassen - und das nicht verkrampft im Studio, sondern auf den Straßen Münchens. Denn er schafft – egal wo – einzigartige Momente, hat das gewisse Auge, was man eben nicht an einer Universität lernen kann. Wahre digitale Kunstwerke - true digitals.
Model: Felix
ww.thethreeseven.de absoluter Geheimtipp: seine Band FRIGO, der ihr gern auf Instagram folgen könnt!
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TRUE DIGITALS
Daniel Petz – True Digitals
TITELSTORY PAUL SCHRADER
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TITELSTORY PAUL SCHRADER
Foto: Ravengraphy
Paul Schrader – Künstler mit Intuition Folge deiner Leidenschaft und du bist glücklich. Oder mit anderen Worten: mach es wie Paul Schrader, beende deinen Bürojob als Jurist und folge deinem Herzen. Was so einfach klingt, ist es natürlich nicht. Hinter seinem Erfolg als Künstler steckt neben künstlerischem Können jede Menge Ehrgeiz und Disziplin, die ihm keiner vorgibt, sondern die aus ihm selbst kommt. Diese innere Kraft ist es, die ihn sein Jura Studium beenden ließ, auch wenn sein kreativer Kopf über die Jahre darunter litt und er zeitweise das Malen aus den Augen verlor. Durchhalten – nicht aufgeben und das, was man sich als Ziel gesetzt hat, umsetzen. Wobei er das, was er heute macht, ausschließlich für sich erschafft – der Effekt, dass Menschen seine Kunstwerke lieben (und auch kaufen) kommt ganz nebenbei und fast wie von selbst. Und das ist sicher eins seiner Geheimnisse, warum er mit seiner Kunst so erfolgreich ist. Denn wer nach Erfolg strebt, muss mit sich erst einmal im Reinen sein, mit Leidenschaft hinter dem stehen, was er tut und wie er handelt, auf eine gewisse Weise loslassen, damit alles unverkrampft zurückkommt. Und wie man das macht, scheint Paul Schrader tief in sich verankert zu haben, diese für einen Künstler fast untypische Klarheit, nach der wir uns alle sehnen. Klarheit mit sich selbst und bewusst über den Sinn des Lebens – so scheint es. Es gibt nichts, was ihn von außen irritiert – und überraschenderweise auch nichts, was ihn von außen inspiriert. Er braucht keine Muse oder Anregung. Seine Ideen sind im Kopf. Manchmal auch auf seinem Handy als Sprachmemo. Es kommt aus ihm heraus. Wenn die Idee da ist, dann weiß er mit jedem Farbstrich: alles, was ich jetzt mache, ist richtig. Es fühlt sich richtig an. Ein Freund sagte einst zu ihm: „Du kannst gut Farben mischen“ – als er das erzählt, muss er selbst ein wenig schmunzeln – und wir auch, denn es ist klingt wie eine Untertreibung, fast banal, zu sagen, es wäre eine „Farbmischerei“, denn es ist mehr. Es spiegelt seinen Sinn für Ästhetik, für das Schöne. Und er umgibt sich auch gern mit Schönem, das wird in seinem Ottenser Hinterhofatelier deutlich, auch wenn er selbst – so wie er sagt, keinen Luxus braucht. Wer kein Kunstkenner ist und seine Werke sieht, der mag vielleicht denken: diese Farben auf Leinwand sind doch gar nicht so schwer. Ein großer Irrglaube, denn die Vielschichtigkeit seiner
TITELSTORY PAUL SCHRADER
»Alles, was ich jetzt mache, ist richtig. Es fühlt sich richtig an. Ein Freund sagte einst zu mir: Du kannst gut Farben mischen.«
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Werke zeigt sich erst bei näherer und auch längerer Betrachtung. In seinem Atelier, gelegen in einem fast verwunschenen Hinterhof in Altona, finden sich die Werke gut ausgeleuchtet wieder. Der Wintergarten passt irgendwie gut zu ihm: simpel, aber doch Besonders. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie er hier sitzt, während das Licht der Sonne durch die Glasscheiben bricht. Er kann stolz auf seine Werke sein und doch führt er einen durch sein Atelier mit einer Bescheidenheit, die man so nicht erwartet. Nicht von einem Künstler, der mit großen Marken zusammenarbeitet, dessen Werke für Jahresgehälter eines Angestellten verkauft werden und der alles machen kann, was er sich vornimmt. Wenn man sich jedoch ganz dicht an die Bilder stellt, so wie ELBBLICK Magazin es in seinem Atelier in Ottensen machen durfte, der sieht, wie komplex seine Bilder sind. Es ist nicht einfach nur ein Farbspiel, es ist Ausdruck, Kraft, Gefühle. Es ist zu 100 % Paul Schrader. Wobei er selbst nicht mag, wenn Kunst interpretiert wird. Seine Bilder sollen für sich sprechen, am liebsten ist ihm, wenn jemand durch die Ausstellung geht und an einem Werk hängen bleibt. Und so bescheiden wie Paul Schrader ist, sagt er auch, dass es nicht mal an seinem Bild sein muss, an dem der Betrachter stehen bleibt, es könnte auch jedes X-beliebige Bild sein. Hauptsache es verzaubert. Die Interpretation darf jeder selbst finden, so stellt er sich auch ungern bei seinen Ausstellungen vor die Menschen und redet darüber. Lieber sucht er das Gespräch mit seinen Ausstellungsgästen. Und er selbst kann es kaum fassen, dass zu seiner ersten Ausstellung Besucher kamen, die an seinen Werken interessiert sind. Und da wiederholt er sich gern: Er macht das nicht für Andere. Er macht das für sich. Und wenn die Bilder nun zu Hause stehen und sie keiner kauft, dann ist das so. Aber dieses Problem scheint in weiter Ferne. Er ist so angesagt, dass man sich kaum vorstellen mag, dass keiner ein Bild kauft. www.thankpaul.de
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KULTUR WASHINGTONBAR
TRADITIONSBAR IN HAMBURG WASHINGTON BAR Ein wenig abseits vom Kiez liegt die urige Washington Bar. In der Bernhard-Nocht-Str. 79 treffen sich St. Paulianer, Hamburger, Touristen und Liebhaber uriger Kneipen. Seit 1964 gibt es die Bar im Kiez, mit antiken Elementen, etwas plüschig, dafür immer ehrlich mit guter Musik, abwechslungsreichem Programm und guten Drinks. Die Washington Bar zählt schon ein wenig zu einem Geheimtipp, wenn man das „echte“ Hamburg auf dem Kiez erleben möchte. Am schönsten sind die Tresentalks, mit Inhaber Saudi Wolde-Mikael oder Christian Cvachovec, der übrigens auch für die guten Mezcals zuständig ist. Jeder Hamburger sollte mindestens einmal in der Washington Bar einen Abend verbracht haben. Und wir wissen aus sicheren Quellen, dass sich hier sogar schon das ein oder andere Liebespaar gefunden hat (inklusive späterer Hochzeit!)… also auf in eine Bar, die einfach wunderbar echt und offline ist – in Zeiten, wo wir uns leider nur noch online begegnen. PS: und es lohnt sich auch, das wunderschöne Bild in der Bar von den Hamburger Künstlern SutoSuto anzuschauen! www.washingtonbar.de
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KULTUR WASHINGTONBAR
MUSIK KLANGSTUDIO
In Altona, im Hinterhof, befindet sich ein Tonstudio mit wahren Sound-Experten. Sie selbst reden ganz bescheiden über ihr Schaffen, doch wenn man mehrmals nachhakt, kommt heraus, wie vielseitig und mit welcher Prominenz beide schon zusammen gearbeitet haben. Nicht nur, dass ihrer beider Vornamen mit „R“ beginnen, sondern sie eben auch die Leidenschaft für Musik vereint. Aber genau das ist es, was Ron Henseler und Ritchy Fondermann so sympathisch macht: Sie konzentrieren sich auf ihr Handwerk, sind keine Männer großer Worte, Prahlerei liegt ihnen sehr fern. Nun fragt man sich: Warum sollte man ein Tonstudio überhaupt aufsuchen? Vielleicht auch, wenn man gar keine „Musik“ im klassischen Sinne macht oder eben doch Musiker ist? Die Antwort ist ganz einfach: Wenn man Aufnahmen in guter Qualität haben möchte und diese eben von Profis kommen soll, ist der Weg zu K-Klangstudio einfach zu empfehlen. Als Privatmensch kann man dort zum Beispiel eigene Aufnahmen für Geburtstage oder anderen Jubiläen machen, als Musiker hat man mit den beiden Fachleute an der Hand, die über sehr hochwertiges Equipment verfügen und eben auch Instrumente oder Mikrofone für erstklassige Aufnahmen besitzen. Denn: Wer Musiker ist und ein Album aufnehmen will, der macht dies als seine Visitenkarte in der Musikwelt und dafür muss einfach die Qualität stimmen. Wer bereits bei Aufnahme, Mix und Mastering spart, spart definitiv am falschen Ende, wenn er erfolgreich sein möchte.
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Ron Henseler
»K«ooler Klang im K-Klangstudio Soundexperten aus Altona
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MUSIK KLANGSTUDIO
Ritchy Fondermann
Durch Zufall haben sich Ron und Ritchy im heutigen K-Klangstudio zusammen gefunden. Obwohl sie sich bereits länger aus der Szene als Musiker und Produzenten kannten, hat sie ein wenig das Schicksal zusammen geführt. Damals, als Ron den Auftrag für eine größere Albumproduktion hatte und die Stromleitungen in seinem alten Studio plötzlich aufgrund von Bauarbeiten zerstört wurden, war klar, dass er das Album nur woanders zu Ende bringen konnte und musste. Zumal sein altes Studio auch in naher Zukunft abgerissen werden sollte. Aus seinem kurzfristigen Einzug im K-Klangstudio wurde eine längere Zusammenarbeit der beiden Musikexperten. So sind über die zwei Jahre, die Ron nun schon seitdem im Studio ist, neue Projekte entstanden und sie haben sich erst kürzlich sogar als Bandmitglieder zusammen getan. Ihr erstes gemeinsames Projekt als Produzenten war jedoch Boy Division. Beide ergänzen sich vor allem durch ihre unterschiedlichen Arbeitsweisen. Und wenn einer nicht mehr weiter weiß, ist jeder Manns genug, es dem anderen zu sagen und vielleicht weiß der andere dann eben Rat. Ron begann damals ein Studium der Sozialpädagogik, merkte aber schnell, dass sein Herz eher für die Musik schlug. Und er wusste recht früh, dass er emotional mehr mit dem Thema Musik verbunden ist als mit der Idee, als Sozialpädagoge zu arbeiten. Seine Musik brachte ihn sogar in die USA, wo er mit seiner damaligen Band tourte. Er war beeindruckt von der Arbeit der Produzenten, die er im Laufe seiner Musikkarriere traf. Mehr und mehr schaute er ihnen über die Schulter und merkte, wie er immer mehr über das Produzieren erfahren wollte. Vieles brachte er sich selbst bei. Damals sogar noch analog über Bandmaschinen, später eben digital am Rechner. Sein Wissen ist absolutes „Learning by doing“ - und das hilft ihm heute, vieles praktisch umzusetzen.
Ritchy hingegen studierte systematische Musikwissenschaft und europäische Ethnologie, weil er sich zunächst gar nicht sicher war, ob er lieber Film oder Musik machen wollte. Allerdings brach er sein Studium ab, nachdem er alles über Dokumentarfilme gelernt hatte und eröffnete sein erstes Musikstudio. Nebenbei arbeitete Ritchy bei der Plattenfirma Universal, spezialisierte sich auf Dokumentarfilme, machte Musikvideos und blieb dran, nebenbei sein Studio aufzubauen. Seit über 10 Jahren sitzt er bereits in Altona mit K-Klangstudio und meistert den Alltag als Inhaber, alleinerziehender Vater und Backliner der Toten Hosen. Auch wenn sie selbst Musik machen oder für bestimmte Musiker arbieten, ist ihnen das Genre oft nicht wichtig - nur eins muss es sein: „handgemacht“. Zum Beispiel kommen Hip Hop Musiker eher selten zu ihnen, da diese ihre Loops und Drums oft selbst in ihren Home Studios produzieren. Alle anderen jedoch sind bei K-Klangstudio genau richtig. In den letzten Jahren waren es oft Independent Bands, von Rock bis hin zu Reggae. Aber es kamen auch viele alte Bekannte, mit denen sie schon mal zusammen gearbeitet haben und die gern auf ihre Arbeit und ihr Wissen zurück greifen. „Ich kann durchaus mit Musikern arbeiten, die einen Stil bedienen, mit dem ich privat nichts anfangen kann, aber ich kann sagen: Ist gut gemacht, gefällt mir.“, sagt Ron. Und das ist sicher das Entscheidende am Studio: Es gibt keine musikalischen Vorurteile, es ist nicht festgelegt, was produziert wird, solange es ihnen Spaß macht. Die große Werbetrommel zu rühren liegt beiden nicht, sie setzen eher auf Mundpropaganda, überzeugen mit erstklassigem Equipment und sehen sich in ihrer Funktion auch nicht als die klassischen Arbeiter von 9-17 Uhr. Es darf auch gern mal sonntags sein oder spät abends, denn wenn sie erst einmal mit Herz dabei sind, spielt es keine Rolle, wie viel Zeit sie aufbringen müssen. Zumal die Konkurrenz in dem Bereich auch groß ist, das wissen beide nur zu gut. Aber sie wissen auch, was sie können, ganz ohne sich dafür profilieren zu müssen. Als Stärke sehen sie nach wie vor die Qualität ihrer Aufnahmen. Auch wenn Bands kommen, die im Proberaum erste Songs aufgenommen haben, stellen sie spätestens im K-Klang-
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studio fest, dass es noch sehr viel besser geht. Wer sich als Musiker entscheidet, ein Album dort aufzunehmen, wird von beiden gleich zu Beginn individuell beraten. Beide nehmen sich gern Zeit, um herauszufinden, was man vielleicht schon gemacht hat oder wo man musikalisch steht, um den Künstler an der richtigen Stelle abzuholen. Sogar Songwriting ist möglich, auch wenn es nicht ihr Kerngeschäft ist, aber durch ihre eigenen Banderfahrungen und Songwriting ist dies nicht ausgeschlossen. Aktuell betreuen beide einen Musiker, der nur mit einer Gitarre ins Studio kam, aber eine sehr klare Vorstellung von seinem Album hatte. Und darauf bauen beide gern auf, wobei sie auch betonen, eben kein Proberaum zu sein und man natürlich schon mit einer konkreten Idee kommen muss, wie sich etwas anhören sollte bzw. was man selbst musikalisch will. Privatmenschen brauchen diese Idee nicht, wenn sie zum Beispiel für Junggesellenabschiede oder Geburtstage etwas aufnehmen möchten. Sogar Kinder kommen gern mal, um einen Song aufzunehmen. Hierfür gibt es tatsächlich eine gute Auswahl an fertigen Playbacks, die schon an einem Nachmittag aufgenommen werden können. Auch das ist zwar nicht ihr Kerngeschäft, aber eben eine nette Abwechslung zu einer regulären Produktion. Die Preise sind durchaus bezahlbar und für all diejenigen eine gute Investition, wenn es eben mal nicht ein paar Socken als Geschenk sein soll.
Eine Herausforderung war das kürzlich produzierte Rocko Schamoni Album, wo sie beide ihr ganzes Können unter Beweis stellen konnten. „Wir sind darin richtig aufgegangen“, so Ritchy, „denn es war eine sehr umfangreiche anspruchsvolle Produktion mit einer großen Besetzung, wo wir technisch alles rausholen wollten.“ Dass das Album nach Erscheinen in den deutschen Charts war, freut die beiden sehr, doch auch da bleiben sie bescheiden, erwähnen nur nebenbei, dass sie sogar das Video gemacht haben und dass es ihnen ganz gut gelungen ist. Vor allem klingt es nicht wie Selbstbeweihräucherung, sondern eher wie eine Tatsache. Neben solchen Produktionen kamen zuletzt auch Schauspieler für Hörbuch-Aufnahmen zu ihnen und auch das ist nichts, was sie groß rum erzählen, worauf sie aber sehr stolz sein können. Und so sind die beiden: Sie bleiben bei den Fakten, völlig unbeirrt von Namen oder Erfolg, denn wichtig ist ihnen vor allem ihr Handwerk und Know-How im Bereich Musik- und Videoproduktion, was sie auf einer soliden Basis anbieten. „Hier steckt viel Leidenschaft drin und das verbindet uns eben“, so Ron. „Wir füllen das Studio mit Leben, mit spannenden Projekten und Bands.“ www.k-klangstudio.de
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PSYCHOLOGIE GHOSTING
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GHOSTING - EIN BUCH VON TINA SOLIMAN LESUNG: 09.01.2020 / 19:30 / LITERATURHAUS HAMBURG, SCHWANENWIK 38, 22087 HAMBURG EINTRITT: 8 EURO „Ghosting“ – ein Phänomen des digitalen Zeitalters und aktueller denn je. Fast jeder Zweite, mit dem wir gesprochen haben, gibt zu, mindestens einmal „geghostet“, also wortlos verlassen worden zu sein, von jemandem, den er auf einer Dating-Plattform oder bei Tinder kennen gelernt hat. Der Abbruch ohne Erklärung ist gesellschaftsfähig geworden. Es ist ja fast schon üblich, dass man sich vermeintlich annähert, sich kennenlernt, sich befreundet oder gar verpartnert, und dann die Kommunikation plötzlich wortlos abbricht. Wenn man in heutiger Zeit vom „Ghosting“ spricht, dann meint man die Funkstille in der digitalen Welt. Und um dieses Thema geht es im aktuellen Buch der preisgekrönten TV-Journalistin (ARD und ZDF) und Buchautorin Tina Soliman. Sie ist bereits Expertin in Sachen Kontaktabbruch, denn ihre zwei vorangegangenen Bücher „Funkstille. Wenn Menschen den Kontakt abbrechen“ und „Der Sturm vor der Stille. Warum Menschen den Kontakt abbrechen“ handelten bereits von dem Phänomen des plötzlichen Kontaktabbruchs, vorrangig in Familien, aber auch in Paarbeziehungen. In ihrem gerade erschienenen Werk „Ghosting. Vom spurlosen Verschwinden des Menschen im digitalen Zeitalter“ geht es um den Abbruch, ja das Löschen, auf Dating-Plattformen. Der Fokus des aktuellen Buchs liegt also vor allem auf der Oberfläche des Bildschirms. Dort swipet man links oder rechts, wählt aus und vor allem ab, löscht innerhalb von wenigen Sekunden für sich ein Profil. Dating-Plattformen erleichtern das „Löschen“ des Anderen. So spart man sich eine unangenehme Konfrontation, Rechtfertigung oder Kritik – und Zeit. Das Regal ist gut gefüllt, man greift gedankenlos zum nächsten Date. Die Möglichkeiten erscheinen ja schier unendlich. Also wischt man einfach weiter. Der permanent drohende Ausstieg des Anderen ist sozusagen ins Programm eingespeist. Der traditionellen Funkstille dagegen ging zuvor ein langwieriger und quälender Prozess voraus. Es gab Konflikte, Machtkämpfe, auch Scham. Also brach man ab. Nun ist dieser Umgang miteinander vom schambehafteten Unfall zur achselzuckend hingenommenen Normalität geworden.
„Ghosting. Vom Spurlosen verschwinden des Menschen im digitalen Zeitalter“ Verlag: Klett Cotta Erschienen: 21.09.2019, 358 Seiten ISBN-10: 3608963375 ISBN-13: 978-3608963373
»Ich bin nie dagewesen – und Du auch nicht. Unsere Geschichte gibt es nicht. Es gibt nichts zu Erinnern.«
Foto: Monique wernbacher
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Und genau diese sehr gefühlskalte Form der Beendigung einer zwischenmenschlichen Beziehung hinterlässt vor allem bei den Betroffenen tiefe seelische Wunden, die sich auch auf die Genetik auswirken können, denn diese schmerzlichen Erfahrungen prägen sich tief ein, bis in die DNA. Ganz zu schweigen von der Angst, die Betroffene zukünftig haben werden, wieder in Beziehungen zu gehen, ja Nähe zuzulassen. Das Selbstwertgefühl und Vertrauen ist massiv angegriffen worden. Doch warum ist es fast schon zur Normalität geworden, einen Menschen so abzuservier er ghostet, ist faul und vor allem beziehungsunfähig. Der Anspruch und der Glaube, immer jemand „Besseren“ auf den digitalen Plattformen zu finden, macht rabiat, denn das Angebot scheint ja fast unendlich und der Kunde unersättlich. Der Mensch verkommt zu einer Art „Ware“. Es wird nicht mehr investiert, sondern nur noch konsumiert: Es soll schnell gehen, und die Auswahl muss riesig sein. Man gibt sich nicht mehr zufrieden mit dem, was man hat, denn es gibt ja genug andere Möglichkeiten. Viele Betroffene leiden ein Leben lang unter den Folgen des „Ghostings“, weil etwas „Unfertiges“ in ihrem Kopf haften bleibt. Sie sind unsicher, tief verletzt, ihre Selbstwahrnehmung oft gestört und sie fragen sich immer wieder: Wie konnte es zum Abbruch kommen? Michael Linden, Neurologe und Psychologe von der Charité, spricht sogar von einer „Posttraumatischen Verbitterungsstörung“. Es macht aber nicht nur etwas mit dem „Gelöschten“, sondern auch mit demjenigen, der ghostet. Der „Ghost“ zeigt, dass er nicht nur konfliktunfähig ist, sondern auch, dass bei ihm keine Reifung stattfindet, die eine gesunde Beziehung aber braucht! Durch das Ausweichen und Vermeiden ist keine Spiegelung durch ein Gegenüber möglich, so dass der „Ghost“ langfristig auf der immer gleichen Entwicklungsstufe stehen bleibt. Das ständige Ausweichen lässt keine Nähe zu. Abgesehen davon wird er immer Druck und die Nähe-Angst verspüren, wenn es um Partnerschaft oder Freundschaft geht. „Wir streicheln die Handyoberfläche mehr als die Haut eines anderen“, so Tina Soliman. Und damit hat sie sicher Recht, denn das „Swipen“ - das sogenannte „Wischen“ von links nach rechts, macht teilnahmslos. Es wird keine Zeit mehr verschwendet, genauer hinzusehen, geschweige denn, sich intensiv mit den Facetten, den Stärken und Schwächen des Anderen auseinander zu setzen. Diese Oberflächlichkeit begünstigt und verstärkt Ghosting.
PSYCHOLOGIE GHOSTING
Das Buch zeigt im Gespräch mit Betroffenen und Fachleuten, wie zerstörerisch „Ghosting“ sein kann – für den Ghost und den Verlassenen, und gibt Hilfestellung. Wenn sich Tina Soliman etwas wünscht, dann dass es eine Abschiedskultur gibt, respektvoll und klar, wenn es um das Ende einer Beziehung, aber auch eines losen Kontaktes geht. Und noch ein Tipp: Um zu vermeiden, geghostet zu werden, sollte man von Beginn an ganz genau hinsehen und vor allem hinhören. Denn oft gibt der künftige Ghost bereits früh zu erkennen, dass er nicht wirklich eine Beziehung will. Man sollte seiner Intuition mehr Gehör schenken. Denn meist spürt man sehr früh, dass etwas nicht stimmt. Also, dem Bauchgefühl trauen und Menschen, die es nicht ernst meinen und kein Verantwortungsgefühl zeigen, aus dem Weg gehen. Wer mehr zum Buch und zum Thema erfahren möchte und auch Fragen hat, sollte unbedingt am 09. Januar 2020 ins Literaturhaus nach Hamburg kommen. Denn dort wird Tina Soliman aus ihrem Buch vorlesen, moderiert vom Paar-Berater Eric Hegmann (unter anderem bekannt aus dem SAT.1 Frühstücksfernsehen oder der SAT.1 Blind Date Show „Nächste Ausfahrt Liebe“). www.tina-soliman.de
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KUNST IN EPPENDORF N GALERIE HAMBURG Natalia Osenchakova betreibt seit März 2019 eine kleine, aber feine Kunstgalerie in Eppendorf. Hier stellt sie nicht nur ihre eigenen Werke, sondern auch Bilder anderer Künstler vor. Regelmäßig finden Vernissagen statt, den Abschluss des Jahres feierte die Galerie mit Künstlern wie Sabine Beisert, Anna Ladyshenski, Ilona Schmidt, Nelya Supurgibekova, Claudia Battterman-Vogt und natürlich Natalia Osenchakova. Künstler können über ihre Webseite Kontakt aufnehmen oder per Email unter info@n-galerie.de www.n-galerie.de
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DAS ZWEITE ORIGINAL FOTOGRAFIE NEU ORDNEN: REPRODUKTION AUSSTELLUNG VOM 6. DEZEMBER BIS MAI 2020 In der Ausstellung Das zweite Original. Fotografie neu ordnen: Reproduktionen widmet sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) wiederentdeckten Glasnegativen, auf denen der erste Museumsmitarbeiter Wilhelm Weimar (1857–1917) Sammlungsobjekte zwischen 1897 und 1915 fotografisch festhielt. Während Weimar damals eine überschaubare Anzahl von rund 1700 sogenannten Reproduktionsfotografien anfertigte, produzieren Museen heute eine weitaus größere Fülle digitaler Abbildungen. Sie veröffentlichen Großteile ihrer Bestände in Online Sammlungen oder auf übergeordneten digitalen Bibliotheken wie Europeana, um sich nach außen zu öffnen und neue Zugänge zu ihren Sammlungen zu ermöglichen. Sichtbar werden so jedoch nicht die Objekte selbst, sondern ausschließlich von Fotograf*innen inszenierte Reproduktionen, die als Stellvertreter dienen sollen. Auch die Negative Weimars entstanden um die Jahrhundertwende als reines Anschauungsmaterial, ohne als eigenständige Foto-Objekte zu gelten. Die besondere Materialität und Haptik des durchschimmernden Glases, das ungewöhnlich große Format von 18 x 24 cm sowie der sichtbare Detailreichtum der abgebildeten Werke führen heute zu einer kulturwissenschaftlichen Neubewertung: Sie werden zu einem zweiten Original. Als Dokumente der Zeitgeschichte geben die Reproduktionen Weimars Hinweise zur Entwicklung des fotografischen Handwerks um 1900 und spiegeln den damaligen Anspruch nach Anfertigung möglichst objektiver Bilder wider. Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1 20099 Hamburg www.mkg-hamburg.de
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ARTISTS AGAINST PLASTIC POPULATION PLASTAWAY ist eine Berliner Nicht-Regierungs-Organisation (NGO), die ein internationales Netzwerk von Kreativen und Meinungsbildnern vereint, um Menschen zur Vermeidung von Einweg-Plastik zu inspirieren. Durch den Zusammenschluss dieses Netzwerkes und der Social Community will PLASTAWAY eine Bewegung aufbauen – mittels viraler Kampagnen und innovativer Projekte und Aktionen. Mehr zu Plastaway unter www.plastaway.org
FEST DER LIEBE
FEST DER LIEBE HEILIGABEND NICHT ALLEIN Ja, es gibt Menschen in Hamburg, die nicht obdachlos sind und dennoch an Heiligabend alleine und ohne Essen und Geschenke. Bei denen das Geld nicht zum Monatsende reicht oder ein Weihnachtsbaum erschwinglich ist. Und weil das leider so ist, veranstaltet unsere Verlegerin Nussin Armbrust bereits im 3. Jahr das Fest der Liebe - Heiligabend nicht allein. Hierzu werden Alleinstehende und Alleinerziehende eingeladen, das Fest der Liebe gemeinsam zu verbringen. 2017 waren wir 20 Personen, 2018 bereits 50 und der Stand heute im Dezember sind 70 angemeldete Personen, darunter zahlreiche Kinder, für die wir alle ein Geschenk besorgen werden. Dank zahlreicher Spenden und Unterstützern ist es möglich, Menschen, die sonst an Heiligabend allein wären, ein schönes Fest zu bereiten. Wenigstens an einem Tag im Jahr. Denn das ist der Gedanke an Weihnachten: Nächstenliebe. Weniger Konsum. Gutes Tun. Miteinander. Für 2020 ist das Fest der Liebe an Heiligabend in Berlin und München in Zusammenarbeit mit rent24, dem Co-Working Space, geplant. Großer Dank an: Rent24 für die Location und die sofortige Unterstützung seit 2017. Ihr habt als Erstes an unser Projekt geglaubt! GuteLeudeFabrik für die Einladung zum NKlub und Lars Meier für die großzügigen Spenden seit der ersten Veranstaltung und das Weitersagen auf allen Ebenen. Marcel Bethke mit Kiezbeerpong für die erspielten Erlöse aus dem Goodie Bag im November bei der Kiez Beer Championship im Thomas Read. Oha!Music Alex Schmitz für die Spende aus Sommer 2019. MOIA für die großzügige Spende und das Möglich Machen, dass der Weihnachtsmann dieses Jahr nicht mit dem Schlitten, sondern mit dem MOIA anreisen darf! Sven Flohr mit seinem Verein Friendscup Förderverein e.V. für die Spende und Unterstützung Neo Catering für das leckere Essen 2018, das leckere Essen 2019 und sogar obendrein noch eine Spende! Michael Brandt für die ganz besonderen Getränke 2018/2019 Tina von Borco für die Paloma Getränke seit der ersten Veranstaltung! Und allen Facebook Spendern (nicht namentlich und nicht nach Summen sortiert, sondern einfach aufgelistet), Stand Dezember 2019: Lars Meier, Olav Marquard, Christina Raabe, Melanie Weber, Michaela Steinweg, Martin Macke, Axel Gutschenreiter, Ive De, Maria Steuer, Jennifer Loose, Shanko Mukherjee (sogar doppelt!), Katharina Blechschmidt, Katja Schwemmers, Florian Krüger, Claudia Schulz, Melanie Görz, Patrick Wilth, Mitra Kassai, Andreas Hempf, Martina Störte Becker
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FRAGE AN DAS TEAM
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FRAGE AN DAS TEAM
»Was hat euch dieses Jahr besonders bewegt? Was wünscht ihr euch für 2020?«
Nussin: Mich hat bewegt, zu sehen, wie viele Menschen für den Klimaschutz auf die Straße gegangen sind. Die Lage ist ernst, so, wie wir leben, kann es ja nicht weitergehen. Und daher ist es wichtig und richtig, sich hier klar zu positionieren. Und etwas zu tun. Jeder Einzelne von uns sollte umdenken, mitdenken und handeln. Elbblick Magazin machen wir nur noch 2x im Jahr, das spart auch Papier. Und den Rest veröffentlichen wir online. Auf Fleisch verzichten wir schon lange, Plastik versuchen wir so gut wie möglich zu vermeiden. Und auch wenn wir alles versuchen, passieren uns immer noch „Umweltsünden“, aber wir leben definitiv bewusster und wünschen uns das auch für 2020 und überhaupt für die Zukunft! Und das wir mehr auf uns selbst gucken, was wir tun, bevor wir grundlos andere „Ankreischen“.
Foto: Sharleen Wenzel
IMPRESSUM
www.elbblickmagazin.de hamburg@elbblickmagazin.de Facebook/Instagram/Twitter elbblickhamburg
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MEDIADATEN AUF ANFRAGE UNTER: hamburg@elbblickmagazin.de
FORMAT: 18 x 23 cm
POSTANSCHRIFT Elbblick Magazin Steinwegpassage 2 20355 Hamburg
ANZEIGENFORMAT + Beschnitt: 3mm
HERAUSGEBER
5 500 Stück
AUFLAGE: Nussin Armbrust Selina Sterzl
ART DIRECTOR
ERSCHEINUNGSWEISE 2 x jährlich, Frühjahr 2020 & Dezember 2020 nächste Ausgabe: Frühjahr 2020
Selina Sterzl
CHEFREDAKTION Nussin Armbrust
ANZEIGEN/REDAKTIONS/ DRUCKUNTERLAGENSCHLUSS 10.03.2020
REDAKTIONELLE MITARBEIT
VERTEILUNG:
Nussin Armbrust Nina Holley Saskia Weigel Selina Sterzl
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