CEO der Private Credit Bank in
Entwicklung. Doch zu viel Kredit kann in die Schul
Zürich und seit 2004 im Finanz
denfalle führen. Die globalen Schulden betragen
sektor tätig. Ausserdem ist er
heute das Zwei- bis Dreifache der weltweiten Jah
Lehrbeauftragter für angewandte
resproduktion an Gütern und Dienstleistungen –
Öko no mie
Universität
Tendenz stark steigend. Und Schuldenkrisen haben
Luzern und Mitglied des Stiftungsrats der Progress
in der Menschheitsgeschichte immer wieder verhee
Foundation.
rende Schäden angerichtet. Wo liegen die Ursachen,
an
der
wo die Grenzen übermässiger Verschuldung? Ab wann bedroht die Verschuldung unsere Freiheit? Und was kann dagegen unternommen werden? Ein Christoph A. Schaltegger, Prof.,
interdisziplinäres Buch mit Antworten auf ein altes,
geb. 1972, ist Gründungsdekan
aber höchst aktuelles Problem.
und Ordinarius für Politische Öko nomie
an
der
Wirt schafts
Mit Beiträgen von:
wissenschaft lichen Fakultät der
Ivan Adamovich, Claudia Aebersold Szalay, Ernst
Universität Luzern. Seit 2011 ist er
Baltensperger, Jacob Bjorheim, Konrad Hummler,
Direktor am Institut für Finanzwissenschaft und
Martin Rhonheimer, Michele Salvi, Christoph
Finanzrecht IFF an der Universität St. Gallen.
A. Schaltegger, Gerhard Schwarz, Tobias Straumann
Umschlagabbildung: © Gina Sanders, @ ginasanders/123rf.com
und Kaspar Villiger.
Aus dem Inhalt Wenn Verschuldung die Freiheit bedroht
Kredit ist das Schmiermittel für Fortschritt und
Adamovich • Schaltegger • Vom Kredit zur Schuld
Ivan Adamovich, Dr., geb. 1971, ist
Ivan Adamovich und Christoph A. Schaltegger Einleitung Tobias Straumann Schuld, Schulden und die deutsche Finanzkrise von 1931
Vom Kredit zur Schuld
Kaspar Villiger Staatsschulden: Fluch oder Segen?
Wenn Verschuldung die Freiheit bedroht
Ernst Baltensperger Staatsverschuldung – Nutzen und Grenzen
Herausgegeben von Ivan Adamovich und Christoph A. Schaltegger
Claudia Aebersold Szalay Schulden sind gut, zu hohe Schulden sind schlecht
Christoph A. Schaltegger und Michele Salvi Erfolgsmodell Schuldenbremse Jacob Bjorheim Kreditmärkte – Problem oder Lösung Konrad Hummler und Reto Sonderegger Die konsumierte Zukunft Ivan Adamovich Budget, Zins, Schulden Martin Rhonheimer Das Zurückzahlen von Schulden aus der Perspektive der Gerechtigkeit Gerhard Schwarz Das Janusgesicht von Schulden
ISBN 978-3-03810-443-8 ISBN 978-3-03810-443-8
9 783038 104438
www.nzz-libro.ch
NZZ Libro
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2019 NZZ Libro, Schwabe Verlagsgruppe AG Lektorat: Jens Stahlkopf, Berlin Umschlagsbild: Silvio Seiler, Speicher Gestaltung, Satz: novum publishing gmbh, Neckenmarkt Druck, Einband: Druckhaus Nomos, Sinzhheim
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. ISBN 978-3-03810-443-8 ISBN E-Book 978-3-03810-453-7 www.nzz-libro.ch NZZ Libro ist ein Imprint der Schwabe Verlagsgruppe AG.
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 4
07.08.19 08:15
I n h a l t s ve r ze i c h n i s
Ivan Adamovich und Christoph A. Schaltegger Einleitung
7
Tobias Straumann Schuld, Schulden und die deutsche Finanzkrise von 1931
13
Kaspar Villiger Staatsschulden: Fluch oder Segen?
27
Claudia Aebersold Szalay Schulden sind gut, zu hohe Schulden sind schlecht
49
Ernst Baltensperger Staatsverschuldung – Nutzen und Grenzen
55
Christoph A. Schaltegger und Michele Salvi Erfolgsmodell Schuldenbremse
69
Jacob Bjorheim Kreditmärkte – Problem oder Lösung
83
Konrad Hummler und Reto Sonderegger Die konsumierte Zukunft
107
Ivan Adamovich Budget, Zins, Schulden
117
Martin Rhonheimer Das Zurückzahlen von Schulden aus der Perspektive der Gerechtigkeit
133
Gerhard Schwarz Das Janusgesicht von Schulden
159
Autorenverzeichnis
171
Progress Foundation
175
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 5
07.08.19 08:15
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 6
07.08.19 08:15
Einleitung
Ivan Adamovich und Christoph A. Schaltegger
Die Schulden steigen weltweit an Wir leben in Zeiten ständig wachsender Verschuldung. Die globalen Schul den von Staaten, Unternehmen und Haushalten betragen heute das Zwei- bis Dreifache der weltweiten Jahresproduktion an Gütern und Dienstleistungen – Tendenz steigend. So hat insbesondere die Verschuldung der öffentlichen Haushalte in den letzten Jahren einen für Friedenszeiten neuen Höhepunkt erreicht. Mit über 100 Prozent Verschuldung gemessen am BIP ist man weit entfernt von den 60 Prozent, die der Stabilitäts- und Wachstumspakt der EU empfiehlt, und auch deutlich über der Schwelle von 90 Prozent, bei der gemäss Carmen Reinhard und Kenneth Rogoff das Wirtschaftswachstum einen Malus erfährt. Betrachtet man die zeitliche Entwicklung der Verschuldung, so deutet diese eher auf einen Sperrklinkeneffekt hin als auf langfristige Tragfähigkeit: Bei jeder Krise hat sich das allgemeine Verschuldungsniveau nochmals erhöht, ohne dass nach der Krise die Zeit für eine nennenswerte Entschuldung genutzt worden wäre. Die Finanzmarktkrise von 2007/08 brach in den USA wegen fauler Immo bilienk redite an private Haushalte aus. Auch Unternehmen hatten eine hohe Schuldenlast, während der Staat mit relativ soliden Finanzen aufwartete. Das Bild hat sich geändert. Die privaten Haushalte sind in Relation zum BIP inzwischen deutlich niedriger verschuldet, der öffentliche Sektor hingegen hat eine Schuldenquote von mittlerweile 105 Prozent des BIP. Und angesichts der Ende 2017 verabschiedeten kräftigen Steuersenkungen ist mit einem weiteren Anstieg der Schuldenquote zu rechnen. Dies bedeutet, dass das Angebot an Obligationen steigt. Sollte die US-Notenbank ihre Bilanzsumme tatsächlich einmal nachhaltig reduzieren, dürfte der Markt auf Dauer nur über höhere Zinsen funktionieren. Ein besonderes Problem sind die steigenden Unternehmensschulden: In den vergangenen zehn Jahren haben sie sich in den USA fast verdoppelt und liegen nun bei 5,3 Billionen 7
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 7
07.08.19 08:15
US-Dollar. Sie haben damit ein Ausmass erreicht, das in früheren Zyklen mit Rezessionen verbunden war (2001, 2009). Dazu kommt eine ungewöhnlich hohe Konzentration von Fälligkeiten in den kommenden Jahren. Falls die Zinsen steigen, würde es hier wohl zu Refinanzierungsproblemen kommen. Auch in den anderen grossen Wirtschaftsregionen der Welt lässt die Entwicklung der Verschuldung aufhorchen. Zwar hat sich die öffentliche Verschuldung in der Eurozone in den vergangenen Jahren stabilisiert und liegt noch bei 85 Prozent des BIP, doch vor allem die Entwicklung Italiens gibt Anlass zur Sorge. Dort liegt die Staatsverschuldung inzwischen bei rund 130 Prozent des BIP. In Asien fällt vor allem die Situation in Japan auf: Mit über 230 Prozent des BIP ist das Land globaler Spitzenreiter bei der öffentlichen Verschuldung. Viele Ökonomen fragen sich seit Jahren, wie sich diese Situation einst auflösen wird. In China sticht dagegen der hohe Verschuldungsgrad im Unternehmenssektor heraus. Nachdem die Regierung den Anstieg zuletzt etwas gebremst hatte, scheint man aktuell die Kreditvergabe wieder stärker zu fördern, um eine durch den Handelsstreit mit den USA provozierte Wachstumsverlangsamung abzuwenden. Angesichts der Überkapazitäten, die in vielen Sektoren Chinas bestehen, kann man hier von einer Schuldenblase sprechen, auch wenn eine offene Finanzmarktkrise aufgrund der engen Kontrollmöglichkeiten durch den Staat vorerst als unwahrscheinlich erscheint. Die Schweiz schneidet bei der öffentlichen Verschuldung international sehr gut ab. Zwar hatte die Schuldenquote während der 1990er-Jahre deutlich zugenommen und 1998 mit 49 Prozent des BIP einen Höchststand erreicht. Seit der Einführung der Schuldenbremse beim Bund 2003 sanken die Schulden jedoch wieder und betrugen 2015 noch 30 Prozent des BIP. Die privaten Haushalte in der Schweiz weisen hingegen eine rekordhohe Verschuldung auf. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2007 ist diese deutlich gestiegen und betrug Anfang 2017 knapp 130 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) beziehungsweise CHF 100–200 pro Kopf – weltweit ein absoluter Spitzenwert. Die Schulden der Schweizer Privathaushalte bestehen vor allem aus Hypo thekarschulden: 95 Prozent aller Kredite sind durch Immobilien gedeckt. Den über CHF 730 Milliarden an Hypothekarschulden – grossmehrheitlich bei Schweizer Banken – stehen derzeit Immobilien im geschätzten Gegenwert von mehr als CHF 1900 Milliarden gegenüber. Relativ zur Wirtschaftsleistung ist die Schweizer Volkswirtschaft (Staat, Unternehmen und Haushalte) damit ähnlich hoch verschuldet wie Italien, die USA oder China. Dieser kursorische Überblick zeigt, dass die Verschuldungssituation zwar je nach betrachteter Region unterschiedlich ist, die Risiken in Bezug auf 8
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 8
07.08.19 08:15
die langfristige Tragfähigkeit der Schuldenlast aber trotz der Tiefzinsphase seit 2008 nicht abgenommen haben – im Gegenteil. Insofern ist der Ausblick in vielen Ländern getrübt und es stellt sich die Frage der Resilienz von Haushalten, Unternehmen und Staaten, dies umso mehr, als die Alterung der Bevölkerung in den meisten Volkswirtschaften auch noch zu stark ansteigenden Finanzierungslasten für die Renten- und Gesundheitssysteme führen wird. Kredit ist das Schmiermittel für die Wirtschaft Trotz aller Skepsis gegenüber der steigenden Verschuldung darf nicht vergessen werden, dass Schulden nicht per se etwas Schlechtes sein müssen. Schulden bedeuten immer gleichzeitig Kredit. Und ohne Kredite sind moderne Volkswirtschaften nicht denkbar. Auf ihnen basieren Fortschritt und Entwicklung der modernen Wohlstandsgesellschaften. So wurden zum Beispiel während der industriellen Revolution viele der grossen Investitionen in die Infrastruktur über Kredite finanziert – man denke nur an die Gründung der Schweizerischen Kreditanstalt zur Finanzierung des damals noch privaten Eisenbahnbaus in der Schweiz. In der Ökonomie ist es unbestritten, dass das Kreditwesen durch Fristentransformation die Wohlfahrt und damit die Freiheitsgrade von Menschen in einer Volkswirtschaft steigern kann. Das gilt nicht zuletzt auch für die öffentlichen Haushalte, deren Ausgaben und Einnahmen im Zeitverlauf Schwankungen unterworfen sind, die sie mit kurzfristigen Schulden meist innerhalb eines Haushaltsjahrs oder eines Konjunkturzyklus ausgleichen können. Zudem gilt Staatsverschuldung im Sinn der goldenen Regel auch längerfristig als gerechtfertigt, sofern sie der Finanzierung wichtiger Zukunftsaufgaben dient. Investitionen zum Ausbau der Infrastruktur oder Bildungsausgaben kommen auch den folgenden Generationen zugute. Deshalb scheint es geboten, sie auch an der Finanzierung durch Schulden im Sinn vorgezogener Steuern zu beteiligen. Durch Aufnahme längerfristiger Kredite kann der Staat kurz- und mittel fristig seinen finanziellen Spielraum erhöhen. Entsprechend kommt die moderne Staatsfinanzierung ohne Kreditwesen nicht aus, ebenso wie die moderne Wirtschaft ohne Finanzsektor und die Unternehmensführung ohne Kreditfinanzierung heute nicht vorstellbar sind. Doch zu viel Kredit kann in die Schuldenfalle führen. Diese wird dann besonders gravierend und gefährlich, wenn sie ganze Gesellschaften erfasst. Solche Schuldenkrisen haben in der Menschheitsgeschichte immer wieder verheerende Schäden angerichtet, ganz gleich, ob sie aus dem privaten oder, mehr noch, aus dem öffentlichen 9
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 9
07.08.19 08:15
Bereich kamen. Heute stellen sich die Wirtschaftswissenschaften deshalb nicht die Frage, ob Staaten Schulden machen sollen, sondern vor allem, wie viel Schulden sie machen sollten und wofür sie das geliehene Geld ausgeben. Die Antwort hängt wesentlich davon ab, ob der Staat die Verschuldung zur Finanzierung seiner Ausgaben nutzen kann, ohne die zukünftige Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit zu beschädigen. Wo liegen also die Ursachen, wo die Grenzen übermässiger Verschuldung? Ab wann bedroht die Verschuldung unsere Freiheit? Und was kann dagegen unternommen werden? Wenn der Kredit zur Schuld wird Schulden sind weder per se positiv noch grundsätzlich negativ zu bewerten. Sie sind die Grundlage für eine moderne Finanzierung von Staaten und Unternehmen. Doch es scheint, dass insbesondere die Staatsschulden Risiken bergen: Wie die Politische Ökonomie uns lehrt, neigt die parlamentarische Demokratie zu exzessiven Staatsausgaben. Die Idee, den Staatskonsum über gute und schlechte Zeiten hinweg zu glätten, leidet unter dieser politischen Dimension. In schlechten Zeiten werden die Staatsausgaben erhöht, doch in guten Zeiten werden sie nicht wieder zurückgenommen. Schulden sind dabei nicht das Problem, sondern nur Ausdruck des «deficit bias». Probleme tauchen dann auf, wenn die Märkte nicht mehr an die Zahlungsfähigkeit oder Zahlungswilligkeit der Steuerbasis für das gegebene Ausgabenniveau glauben. Die Nebenwirkungen sind anschliessend beträchtlich: Es führt zu einem Einbruch von Konsum, Investitionen und Output, zur Kapitalflucht, zur Arbeitslosigkeit und, damit verbunden, zur Abwanderung von Humankapital. Das Gegenmittel für diese Art von Problem liegt in klugen Rahmenbedingungen. Nobelpreisträger James Buchanan meinte nicht zu Unrecht: «Good games depend on good rules more than they depend on good players.» Dieses Buch ist aus einem interdisziplinären, mehrtägigen Workshop der Progress Foundation zum Thema «Schulden und Freiheit» entstanden und setzt sich mit verschiedenen Aspekten der Verschuldung auseinander. Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung steht dabei die Verschuldung von Staaten vielfach im Mittelpunkt, auch wenn sich viele Gedanken durchaus auf die Verschuldung allgemein übertragen lassen und einige Beiträge sich dem Thema von anderen Seiten her nähern. Zunächst geht es um eine historische Perspektive auf die Verschuldung. Ein interessantes Beispiel ist die deutsche Finanzkrise von 1931, der sich Tobias Straumann annimmt. Kaspar Villiger nimmt eine Einordnung des 10
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 10
07.08.19 08:15
Themas vor, das von persönlicher Erfahrung als Finanzminister in einer Zeit grosser Herausforderungen geprägt ist. Als «Vater der Schuldenbremse» kommt seinen Reflexionen insbesondere ein politisches Gewicht zu. Claudia Aebersold Szalay fokussiert in ihrem Beitrag auf die Frage der richtigen Balance zwischen verantwortlichem Einsatz von Fremdkapital und der Versuchung, zusätzliche Ausgaben ohne sofortige Steuererhöhung mehrheitsfähig zu machen. Ernst Baltensperger nimmt ebenfalls die Perspektive von Nutzen und Grenzen der Verschuldung ein. Christoph Schaltegger und Michele Salvi beschäftigen sich mit der Schweizer Schuldenbremse und gehen der Frage nach, ob diese Schweizer Innovation in der Finanzpolitik ursächlich für den Schuldenrückgang verantwortlich ist. Sie können dabei zeigen, dass ohne Schuldenbremse die Ausgabenneigung des Bundeshaushalts weit grösser gewesen wäre. Der Beitrag von Jacob Bjorheim analysiert die Risiken, die sich aus der Geldschöpfung im Bankensektor ergeben können. Finanz- und Wirtschaftsk risen ergeben sich oft aus einer hohen Schuldenlast und fehlgeleiteten Finanzm itteln aus den Geschäftsbanken. Konrad Hummler und Reto Sonderegger halten fest, dass Schuldner und Gläubiger zwei Seiten derselben Medaille sind. Nicht die Höhe der Schuld ist entscheidend für die Beurteilung der Qualität, sondern die Frage, ob den Schulden ausreichend werthaltige, liquide Vermögenswerte gegenüberstehen. Ivan Adamovich befasst sich mit der Finanzdisziplin und den schädlichen Auswirkungen einer «Kultur der Rettung» vor dem Bankrott durch übergeordnete Institutionen wie Staaten, Zentralbanken und internationale Organisationen. Martin Rhonheimer nimmt eine ganz andere Perspektive ein, nämlich jene der Gerechtigkeit. So kann es Situationen geben, in denen es gerecht ist, wenn ein Gut oder auch Geld gerade nicht zurückgegeben wird. Vor diesem Hintergrund erscheinen Staatsbankrotte, Schuldenerlasse, «haircuts» sowie Schulden von Diktatoren in einem anderen Licht. Gerhard Schwarz befasst sich schliesslich explizit mit dem Thema Schulden und Freiheit. Seine Ausführungen bilden den Abschluss und eine Klammer um die verschiedenen Beiträge. Im Titel dieses Buchs Vom Kredit zur Schuld ist der Begriff Schuld bewusst in seiner ambivalenten Bedeutung enthalten. Denn überall dort, wo sich Kollektive verschulden, gibt es eine Tendenz zur Verwässerung der Verantwortung, insbesondere dann, wenn der Staat direkt oder indirekt involviert ist. Wenn eine Gesellschaft wegen übermässiger Verschuldung in der Schuldenfalle landet, will niemand daran schuld sein – die Schuld wird auf das Kollektiv abgewälzt. Das Kollektiv wird mitschuldig. In diesem Sinn soll 11
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 11
07.08.19 08:15
dieses Buch ebenso ein Plädoyer für die Übernahme von Verantwortung und gegen die organisierte Verantwortungslosigkeit sein. Diese Verantwortung tragen sowohl die Kreditnehmer als auch jene, die Kredite vergeben. Übernehmen beide diese Verantwortung nicht, dann droht mit der übermässigen Verschuldung die Schuldenfalle. Aus der Ausdehnung der Freiheit und grösseren Handlungsspielräumen, die sich aus Kredit und Kreditwürdigkeit ergeben, wird dann plötzlich Unfreiheit und Handlungsunfähigkeit.
12
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 12
07.08.19 08:15
S c h u l d e n s i n d g u t , zu h o h e S c h u l d e n s i n d s c h l e c h t 1 8
Claudia Aebersold Szalay
Die moderne Wirtschaft kommt ohne Kreditwesen nicht aus – der Hang zu immer grösserer Verschuldung macht das System aber instabil. Nationen haben schon immer über ihre Verhältnisse gelebt, doch heute bedroht die Staatsverschuldung die globale Systemstabilität. Ist denn gar kein Kraut dagegen gewachsen? Immer bedrohlicher türmt er sich auf, der globale Schuldenberg. Fast alle sind sie heutzutage verschuldet: der Privatsektor, die Staaten, die Industrienationen, die Schwellenländer. In den wichtigsten Volkswirtschaften der Welt belaufen sich laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) die Schulden auf mehr als das Doppelte der Wirtschaftsleistung. Ein Ende des Lebens auf Pump ist nicht in Sicht. Doch weshalb genau sind Schulden schädlich? Und sind sie es in jedem Fall? Die Beantwortung dieser Fragen ist trotz des offenkundigen Unbehagens, das viele Menschen beim Wort Schulden befällt, nicht ganz trivial. Schulden haben durchaus eine ökonomische Existenzberechtigung, denn die Schulden des einen sind stets die Forderungen des anderen. Ökonomisch gesehen ist es unbestritten, dass das Kreditwesen die Wohlfahrt eines Wirtschaftssystems steigert. Nur dank seiner kann das Kapital, das an einer Stelle gerade nicht genutzt wird, an eine andere Stelle weitergereicht werden, wo es dann produktiv zum Einsatz kommt – mit dem Resultat, dass der Wohlstand des gesamten Systems steigt. Die Sichtweise, dass Schulden in jedem Fall des Teufels sind, greift deshalb zu kurz. Probleme tauchen erst dann auf, wenn sie nicht mehr zurückbezahlt werden.
18 D ieser Text basiert auf einem Artikel, der in gekürzter Version am 1. 11. 2017 in der Neuen Zür1 cher Zeitung erschienen ist. Wir danken der NZZ für die Erlaubnis, den Text hier abdrucken zu dürfen.
49
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 49
07.08.19 08:15
Wann sind Schulden zu hoch? Jedenfalls sind Insolvenzen so alt wie das Schuldenwesen selbst. Bereits in der Antike waren deshalb die Strafen für das Nichtbegleichen von Schulden drakonisch. In Babylonien wurden insolvente Schuldner als Sklaven verkauft, im alten Rom wurden sie im schlimmsten Fall sogar zweigeteilt. Doch wieso wird über alle Jahrhunderte hinweg derart darauf gedrängt, dass Schulden beglichen werden müssen, ja Schuldner eine moralisch begründete Pflicht haben, diese zu tilgen? Die Antwort ist so banal wie einleuchtend, wie auch die Diskussionen an einem Workshop zum Thema «Schulden und Freiheit» der Progress Foundation gezeigt haben: Ein gut funktionierendes Schuldenwesen stellt ein öffentliches Gut dar. Die «Institution Schulden» steigert die Wohlfahrt einer Volkswirtschaft, deshalb muss ihr Sorge getragen werden. Wer die Spielregeln des Kreditwesens nicht einhält, beschädigt die Reputation der «Institution Schulden» und somit die Kreditvergabe in einer Volkswirtschaft. Ohne Kredite gedeiht die Wirtschaft aber weniger gut. Normalerweise führen Konkurse von Privatpersonen oder von privaten Unternehmen der Realwirtschaft, wenn sie nicht endemisch sind, nicht zu grossen volkswirtschaftlichen Verwerfungen, Krisen oder gar wirtschaftlichen Depressionen. Anders sieht es bei überschuldeten Staaten aus, die ihre ausstehenden Schulden nicht mehr begleichen können. Über alle Jahrhunderte hinweg haben Staaten über ihre Verhältnisse gelebt und mussten schliesslich Insolvenz anmelden. Die meisten dieser Staatsbankrotte waren begleitet von heftigen konjunkturellen Einbrüchen und sehr hoher Arbeitslosigkeit. Aus diesem Grund steht die Staatsverschuldung ganz besonders im Rampenlicht – heute genauso wie früher. Die Überschuldung des Staats wirkt sich auf verschiedenste Weise negativ auf das Wirtschaftsgeschehen eines Landes aus, am stärksten über das Zinsniveau: Je schlechter die Bonität eines Landes ist, desto höher ist die Risikoprämie, die es für die Schuldenaufnahme bezahlen muss. Die allgemeine Verunsicherung ob der Schuldentragfähigkeit des Staats wirkt sich generell negativ auf das Zinsniveau in einem Land aus. Höhere Zinsen wirken kontraktiv, weil sie die Investitionstätigkeit und somit das Wirtschaftswachstum drosseln. Darüber, wann Staatsschulden zu hoch sind und deshalb zur Gefahr für ein Land werden, streiten sich die Ökonomen ganz vorzüglich. Spätestens seit den Arbeiten von Reinhart, Reinhart und Rogoff wird die Schwelle von 90 Prozent als kritisch gesehen, also eine Staatsverschuldung von mindestens 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Unter diesen Bedingungen, so die drei Ökonomen, sei das Wirtschaftswachstum in einer Volkswirtschaft besonders 50
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 50
07.08.19 08:15
tief. Gegenwärtig wird diese Schwelle in etlichen Regionen der Welt überschritten, und weltweit prüfende «Wachhunde» wie die BIZ oder der IMF sind deswegen besorgt. Sanktionen machen keine Angst Staaten, die ihre Schulden nicht mehr begleichen können und deshalb Staatsbankrott anmelden, müssen mit harschen Reaktionen ihrer Gläubiger und somit der Finanzmärkte rechnen. Wieso reicht die Drohkulisse eines Ausschlusses vom Kapitalmarkt (ein Staat kann sich nicht mehr über den Markt finanzieren) oder zumindest deutlich höherer Kreditkosten (ein Staat muss sehr hohe Zinsen zahlen, um sich zu refinanzieren) nicht aus, um Staaten von der Überschuldung abzuhalten? Weil die Drohkulisse so furchterregend gar nicht ist. Neuere Untersuchungen von Staatsinsolvenzen belegen, dass der Marktausschluss für bankrotte Länder heutzutage nur kurz währt. Bis vor rund 40 Jahren mussten insolvente Staaten damit rechnen, durchschnittlich vier Jahre lang keine Mittel mehr am Kapitalmarkt aufnehmen zu können; seit dem Jahr 1980 dauert der Ausschluss im Schnitt aber gerade noch zwei Jahre. Auch die höheren Kreditkosten halten sich in Grenzen: Unmittelbar nach einem Default sind die Aufschläge für säumige Staatsschuldner zwar happig (400 Basispunkte), nach einem Jahr aber nur noch gut halb so hoch und nach drei Jahren nicht mehr existent. Ähnlich verhält es sich mit dem Bonitätsverlust. Auch da ist im Schnitt nach rund drei Jahren die alte Bonität wieder erreicht. Die Angst vor einem Reputationsverlust am Kapitalmarkt hält sich wegen dessen Konsequenzen für Staaten deshalb eher in Grenzen. Auch handfestere Sanktionen, also diplomatisch-militärische Interventionen, sind heute kaum mehr zu fürchten. In früheren Zeiten, als Staaten säumigen Nachbarn einfach den Krieg erklärten, wirkten ein Schuldenberg und die Konsequenzen eines Bankrotts wohl noch eher abschreckend, obwohl selbst die Aussicht auf eine kriegerische Auseinandersetzung bei einer Staatsinsolvenz die Nationen früher selten davon abgehalten hat, sich zu verschulden. Im Gegenteil: Kriege waren in der Vergangenheit der Hauptgrund, sich überhaupt zu verschulden. Die finanzielle Bestrafung des Markts scheint somit als Drohkulisse für einen Staatsbankrott wegzufallen, was das muntere Aufhäufen der Schuldenberge rund um den Globus auch in jüngerer Zeit erklären könnte. Die grössten Kosten, die eine Staatsinsolvenz mit sich bringt, fallen jedoch nicht am globalen Finanzmarkt, sondern in der eigenen Wirtschaft an. Die 51
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 51
07.08.19 08:15
Zahlungsunfähigkeit eines Staats führt zu einem Einbruch von Konsum, Investitionen und Output, zu Kapitalflucht, zu hoher Arbeitslosigkeit und, damit verbunden, zur Abwanderung von Humankapital. Wenn mit dem Staatsbankrott zusätzlich eine Bankenkrise verbunden ist, wiegen Staatsinsolvenzen besonders schwer. Heftige Verwerfungen im Inland infolge übermässiger Staatsverschuldung oder wegen eines Staatsbankrotts sind nicht selten mit Regierungswechseln verbunden. Auch in der europäischen Staatsschuldenkrise der vergangenen Jahre ist es in Krisenländern zu etlichen Regierungswechseln gekommen, obwohl der Staatsbankrott dank solidarischer Hilfeleistungen der Länder Europas in jedem einzelnen Fall vermieden wurde. Wieso reicht auch die Drohkulisse einer politischen Abwahl nicht aus, um Regierungen vom übermässigen Schuldenaufnehmen abzuhalten? Die Politische Ökonomie liefert hierzu einfache Erklärungen. Die Kreditaufnahme kann, ähnlich wie für Private, auch für Staaten sinnvoll sein. Mit Fremdfinanzierung können theoretisch grosse Projekte wie Investitionen in die Infrastruktur realisiert werden, die in späteren Jahren eine Dividende abwerfen, die die geschulterten Kreditkosten übertrifft. Leider stimmen die Kreditzyklen nicht mit den politischen Zyklen überein. Regierungen haben einen auf ihre Amtszeit oder die nächsten Wahlen beschränkten Zeithorizont. Wie die Politische Ökonomie lehrt, haben Politiker einen starken Anreiz, die Staatsausgaben zu erhöhen, um (wieder-)gewählt zu werden. Den unattraktiven Schuldenabbau überlassen sie dann aber nur allzu gerne ihren politischen Nachfolgern. Auch die Idee, den Staatskonsum über gute und schlechte Zeiten hinweg zu glätten, leidet unter der politischen Dimension: In schlechten Zeiten werden die Staatsausgaben erhöht, doch in guten Zeiten werden sie nicht wieder zurückgenommen – und der Schuldenberg steigt munter weiter. Die Tendenz moderner westlicher Staaten zur stetigen Schuldenaufnahme erklärt sich auch damit, dass dadurch die Kosten für Staatsausgaben auf künftige Generationen abgewälzt werden können. Letztere können typischerweise nicht mitreden, wenn über fremdfinanzierte Staatsprojekte und entsprechende Schuldenaufnahme entschieden wird. Traurig, aber wahr: Der moderne Wohlfahrtsstaat, wie wir ihn heute kennen, beruht in hohem Mass auf Kostenüberwälzung auf künftige Generationen. Keine Welt ohne Krisen Was also ist zu tun, damit die globalen Schuldenberge nicht stets weiter wachsen und so zur Bedrohung für die Finanzstabilität werden? Die For52
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 52
07.08.19 08:15
schung betrachtet das Phänomen Schulden als typisches Zeitinkonsistenzproblem. So erscheint die Schuldenaufnahme aus heutiger Sicht vernünftig (Investitionen in die Infrastruktur), aus der Optik der Zukunft ist sie es aber meist nicht (Investitionen zahlen sich nicht aus, dafür lasten die Schulden umso schwerer). Die Lösung für diese Art von Problem liegt in der Beschränkung des diskretionären Spielraums von Regierungen. Statt dass sie nach Gutdünken Schulden aufnehmen können, müssten sie strikte Regeln einhalten. Diese können als Maximalverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt oder in Abhängigkeit des Wachstums oder auf andere Art und Weise formuliert werden. Wichtig ist nur, dass dank strikter Regeln das durch die Politökonomie erklärte Verhalten der Politiker und Regierungen ausgehebelt wird. Die bedrohlichen Schuldenberge rund um den Globus lehren, wie kostspielig der diskretionäre Spielraum der (Fiskal-)Politik für ein Wirtschaftssystem ist. Commitment erscheint da als einziger Ausweg aus der Schuldenspirale, und Regierungen verpflichten sich am besten, wenn sie einfache, aber zeitkonsistente Regeln befolgen müssen. Dass ein solch regelbasiertes System zum Erfolg führt, zeigt ein anderer Politikbereich: die Geldpolitik. Als die grossen Notenbanken der Welt vor gut 30 Jahren in die Unabhängigkeit entlassen wurden, wurden ihnen einfache, aber strikte Regeln mit auf den Weg gegeben. Viele der Zentralbanken verfolgen heute etwa das einfache Mandat der Preisstabilität. Das führt dazu, dass sie ihr Instrumentarium nicht mehr willkürlich für eine Vielzahl von Zielen einsetzen können. Die Konzentration auf eine einfache Regel hat den grossen Volkswirtschaften der Welt eine ausserordentlich lange Phase der Preisstabilität beschert, während in den Dekaden davor Inflation oder gar Hyperinflation an der Tagesordnung waren. Der Grundsatz «Regeln statt Willkür» könnte auch in der Fiskalpolitik erfolgreich sein und die Schuldendynamik durchbrechen. Die Tatsache, dass viele westliche Staaten aber noch zögern, Regeln für die Fiskalpolitik einzuführen, lässt sich einerseits politökonomisch erklären (Politiker führen nicht gern Neuerungen ein, die ihre eigene Macht beschränken). Andererseits hat der disketionäre Spielraum in der Fiskalpolitik aber auch eine lange Tradition, galt die Fiskalpolitik doch während Jahrhunderten als Königsdisziplin, mit der Konjunkturzyklen geglättet und somit Baissen abgemildert werden konnten. Das Beispiel der Geldpolitik zeigt aber, dass es sich lohnt, mit den Traditionen zu brechen und neue Wege zu gehen. Eine Schuldenbremse, wie sie die Schweiz kennt, stellt eine Regel dar, mit der der diskretionäre Spielraum der Politik begrenzt werden kann. Unter53
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 53
07.08.19 08:15
suchungen zeigen aber, dass auch die besten Regeln nur dann funktionieren, wenn gesunde Finanzen in einem Land einen hohen Stellenwert haben. Was für die Schweiz durchaus zutreffen mag, muss für andere Staaten somit nicht unbedingt gelten. Um die von Schuldenkrisen ausgehende Ansteckungsgefahr zu reduzieren, sind zudem bessere Mechanismen gefragt, um mit Staatsinsolvenzen umzugehen. Während die Vollstreckung bei privaten Konkursen gesetzlich geregelt ist, ist der Umgang mit staatlichen Insolvenzen nur ungenügend definiert. Klare Regeln diesbezüglich – etwa die einfache Gestaltung und rasche Umsetzung von Umschuldungen bei Staaten – könnten auch hier Abhilfe schaffen. Ohne Illusionen Diese ökonomischen Ansätze mögen zwar einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass die Staatsverschuldung etwas im Zaum gehalten wird – die Vision einer Welt ohne Staatsinsolvenzen ist trotzdem nicht umzusetzen. Die Sichtweise, dass Staatsschuldenkrisen unumgänglich und deshalb einfach zu akzeptieren seien, mag sich für Bürger aus betroffenen Ländern zynisch anhören. Ein Kern Wahrheit steckt aber wohl darin. Staatsschulden und entsprechende Krisen gänzlich zu vermeiden würde bedeuten, der Ökonomie sehr enge, wenn nicht gar zu enge Fesseln anzulegen. So zeigen Untersuchungen, dass abgeschottete Länder mit einem unter entwickelten Finanzsystem, die sich weder im In- noch im Ausland verschulden, zwar weniger Krisen erleiden als offene, hochentwickelte Volkswirtschaften mit Zugang zum internationalen Kapitalmarkt. Im Gegenzug ist dort aber auch das langfristige Durchschnittswachstum deutlich geringer. Staat und Wirtschaft so stark zu regulieren, dass keine Schuldenkrisen mehr möglich sind, kann deshalb nicht die richtige Antwort auf die Schuldenproblematik sein. Nüchtern betrachtet gibt es wohl so etwas wie eine optimale Anzahl Schuldenkrisen – und diese beträgt nicht null. Die überdurchschnittliche Frequenz an Schuldenkrisen, wie sie in der jüngeren Vergangenheit zu beobachten war, kann, ja sollte sogar unbedingt durch den Einsatz von geeigneten institutionellen Regeln reduziert werden.
54
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 54
07.08.19 08:15
Au t o r e nve r ze i c h n i s
Ivan Adamovich Dr. Ivan Adamovich (*1971) ist CEO der Private Client Bank AG in Zürich. Er ist seit 2004 im Finanzsektor tätig, ab 2009 in der Geschäftsleitung von verschiedenen Banken in Genf und Zürich. Studium und Doktorat schloss er in Ökonomie an der Universität Fribourg ab, er absolvierte Forschungsaufenthalte am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Wirtschaftssystemen (Jena) und an der Boalt Hall School of Law (UC Berkeley). Seit 2017 ist er Lehrbeauftragter für angewandte Ökonomie an der Universität Luzern. Claudia Aebersold Szalay Dr. Claudia Aebersold Szalay (*1970) ist Mediensprecherin bei der Schweize rischen Nationalbank. Zuvor war sie während zwölf Jahren in der Wirtschaftsredaktion der Neuen Zürcher Zeitung tätig. Zwischen 2009 und 2016 berichtete sie aus Frankfurt am Main, wo sie sich unter anderem mit der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank beschäftigte. Ihr Studium schloss sie an der Universität Basel ab, wo sie 1998 auch promoviert wurde. Ernst Baltensperger P rof. Ernst Baltensperger (*1942) ist emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bern und war Direktor und Berater des Studienzentrums Gerzensee der Schweizerischen Nationalbank. Zuvor hatte er Professuren an den Universitäten St. Gallen und Heidelberg sowie an der Ohio State University, USA, inne. Seine Spezialgebiete betreffen die monetäre Ökonomie, internationale Währungsfragen und Finanzmarktprobleme. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge zu diesen Fachgebieten. Jacob Bjorheim Dr. Jacob Bjorheim (*1959) ist Lehrbeauftragter an den Universitäten Basel und Luzern sowie Visiting Fellow am Institut für Banking und Finance der Universität Zürich. Zudem ist er Mitglied des Anlageausschusses der Pensionskasse CERN. Vor seinen derzeitigen akademischen Tätigkeiten war er von 2007 bis 2017 Leiter des Asset Managements der 171
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 171
07.08.19 08:15
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel und Mitglied der BIS Banking Department Management Group. Dr. Bjorheim trägt einen PhD und MSc von der London School of Economics (LSE) und ist zudem lic. oec. HSG. Konrad Hummler Dr. Konrad Hummler (*1953) studierte an der Universität Zürich Rechtswissenschaften und an der US-amerikanischen Universität Rochester Wirtschaftswissenschaften. In den 1980er-Jahren war er persönlicher Referent des damaligen Verwaltungsratspräsidenten der Schweizerischen Bankgesellschaft, Dr. Robert Holzach. Von 1991 bis 2012 war er unbeschränkt haftender Teilhaber der Wegelin & Co. Privatbankiers, St. Gallen, bis zu deren Teilverkauf an die Raiffeisengruppe Schweiz und der Beendigung des Bankgeschäfts. Nach dieser Zäsur erfolgte ein Neubeginn in Form der M 1 AG, eines privaten Thinktanks für strategische Zeitfragen. Er verfügt über Erfahrung als Verwaltungsrat verschiedener Unternehmungen, darunter der Deutschen Börse AG, der Neuen Zürcher Zeitung AG und der Bühler AG. Martin Rhonheimer P rof. Martin Rhonheimer (*1950) hat Geschichte, Philosophie und poli tische Wissenschaft in Zürich und Theologie in Rom studiert. Er promovierte bei Hermann Lübbe, dessen Assistent er war. Seit 1990 ist er Professor für Ethik und politische Philosophie an der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom. Er ist Mitbegründer und Gründungspräsident des Austrian Institute of Economics and Social Philosophy mit Sitz in Wien und unter anderem Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Gegenwärtig lebt er in Wien. Michele Salvi M ichele Salvi (*1990) ist wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Professor Christoph Schaltegger an der Universität Luzern. Er hat an den Universitäten Bern und St. Gallen Volks- und Betriebswirtschaft studiert. Seit 2017 promoviert Michele Salvi an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Luzern. Christoph A. Schaltegger P rof. Christoph A. Schaltegger (*1972) ist Gründungsdekan und Ordi narius für Politische Ökonomie an der Wirtschaftswissenschaftlichen 172
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 172
07.08.19 08:15
Fakultät der Universität Luzern. Seit 2011 ist er auch Direktor am Institut für Finanzwissenschaft und Finanzrecht (IFF) an der Universität St. Gallen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen öffentliche Finanzen und Politische Ökonomie. Sein Studium schloss Christoph A. Schaltegger an der Universität Basel ab, wo er 2003 auch promoviert wurde. 2009 erfolgte die Habilitation an der Universität St. Gallen. Gerhard Schwarz Dr. Gerhard Schwarz (*1951) ist Präsident der Progress Foundation und freier Publizist. Von 1981 bis 2010 war er für die NZZ tätig, davon mehr als die Hälfte als Leiter der Wirtschaftsredaktion, zudem zwei Jahre als stellvertretender Chefredaktor. Von 2010 bis 2016 leitete er die Denkwerkstatt Avenir Suisse. Von 1989 bis 2013 nahm er einen Lehrauftrag an der Universität Zürich wahr. Schwarz hat an der Universität St. Gallen, wo er auch promoviert wurde, sowie an der Harvard-Universität studiert. Er ist Autor und Herausgeber mehrerer Bücher und wurde für seine Publizistik im Geist des Liberalismus mehrfach ausgezeichnet. Reto Sonderegger Reto Sonderegger (*1968) ist als Family Officer für eine Familie im Fürstentum Liechtenstein tätig. Er war vorher Partner der M 1 AG und beschäftigt sich bereits sehr lange mit Finanz- und Kapitalmärkten insbesondere auch im Rahmen seiner früheren Tätigkeit im Asset Management einer Privatbank. Er verfügt über einen Master mit Vertiefung Finanz- und Rechnungswesen der Universität St. Gallen. Tobias Straumann P rof. Tobias Straumann (*1966) ist Wirtschaftshistoriker und Titular professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich. Er beschäftigt sich in seiner Forschung mit der europäischen Finanz- und Währungsgeschichte, der Geschichte schweizerischer Grossunternehmen und der Industrialisierung. Sein neustes Buch erzählt, wie es zur deutschen Finanzkrise der frühen 1930er-Jahre kam (1931 – Debt, Crisis, and the Rise of Hitler, Oxford University Press 2019). Kaspar Villiger K aspar Villiger (*1941) führte zusammen mit seinem Bruder 23 Jahre das gleichnamige Familienunternehmen. Nach einer parlamentarischen Karriere im Nationalrat und im Ständerat wurde er 1989 in den Bundesrat 173
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 173
07.08.19 08:15
gewählt. Nach seinem Rücktritt war er in den Verwaltungsräten von Swiss Re, Nestlé und der Neuen Zürcher Zeitung AG und als Verwaltungsratspräsident der UBS tätig. 2016 erhielt er den Freiheitspreis der FriedrichNaumann-Stiftung für die Freiheit.
174
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 174
07.08.19 08:15
Progress Foundation
Die Progress Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung nach schweizerischem Recht. Sie untersteht der Stiftungsaufsicht des Eidgenössischen Departements des Innern in Bern. Sie ist politisch, wirtschaftlich und ideologisch unabhängig. Ihr Credo lautet, dass Fortschritt und Freiheit aufs Engste miteinander verknüpft sind. Ohne Freiheit des Forschens und Suchens ist wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovation nicht möglich. Freiheit führt immer zu Offenheit, Bewegung, Wandel und Fortschritt. In diesem Sinn will die Progress Foundation zur Weiterentwicklung und Verbreitung freiheitlicher Ideen beitragen, die um die Prinzipien Wettbewerb, Privateigentum, Selbstverantwortung und soziale Verantwortung kreisen. Die Aktivitäten der Progress Foundation konzentrieren sich hauptsächlich auf vier Bereiche. Die Stiftung organisiert Vorträge und Diskussionsveranstaltungen, vor allem in Form von Economic Conferences in Zürich. Sodann veranstaltet sie Workshops, bei denen im kleinen Kreis klassische Texte diskutiert werden. Diese Symposien sollen jeweils rund 15 Meinungsführern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien Impulse für ihre Tätigkeit vermitteln. Die Stiftung verbreitet ihr Gedankengut ferner durch Publikationen, in denen hauptsächlich Themen und Ergebnisse der Workshops und Konferenzen einem weiteren Publikum vermittelt werden. Die Texte der verschiedenen Economic Conferences werden auch auf Englisch im Rahmen der Schriftenreihe der Schwesterorganisation American Institute for Economic Research (Great Barrington, Massachusetts) veröffentlicht. Schliesslich vergibt die Progress Foundation Stipendien an schweizerische Studenten, die am Sommerprogramm des American Institute for Economic Research teilnehmen wollen. Progress Foundation Claridenstrasse 25 Postfach 2172 CH-8027 Zürich Tel.: 044 289 25 30, Fax: 044 289 25 50 progress@treuco.ch, http://www.progressfoundation.ch
175
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 175
07.08.19 08:15
In der Reihe der Progress Foundation bisher herausgegeben:
Konrad Hummler und Franz Jaeger (Hg.) Kleinstaat Schweiz – Auslauf- oder Erfolgsmodell? 2017, 376 Seiten «Hummler und Jaeger sind mehr denn je von den Vorzügen des Kleinstaates Schweiz überzeugt. Mit ihrem neuen Buch wollen sie eine Identitätsdebatte anstossen – und bedauern, dass das heutige Europa nichts mehr mit dem Europa der Gründer zu tun hat.» influence.ch
Gerhard Schwarz, Beat Sitter-Liver, Adrian Holderegger, Brigitte Tag (Hg.) Religion, Liberalität und Rechtsstaat Ein offenes Spannungsverhältnis 2015, 248 Seiten «Dass das Buch von der ersten bis zur letzten Seite fundiert, lehrreich und anregend ist, hat damit zu tun, dass hier die Besten für dieses Thema aufgeboten wurden.» Tages-Anzeiger
Philipp Bagus und Gerhard Schwarz (Hg.) Die Entstaatlichung des Geldes 2014, 184 Seiten «Wer aufgrund des Titels ein Plädoyer für [die] Privatisierung [der staatlichen Geldbeschaffung] erwartet, sieht sichgetäuscht. Geboten wird vielmehr eine differenzierte Analyse.» Neue Zürcher Zeitung
Karen Horn (Hg.) Die Mühsal mit dem Liberalismus Wenn Sicherheit und «soziale Gerechtigkeit» der Freiheit den Rang ablaufen 2014, 184 Seiten «Etatisten und Umverteiler werden dem Band wenig abgewinnen können, echte Liberale dafür umso mehr.» Bücher am Sonntag
Gerhard Schwarz und Michael Wohlgemuth (Hg.) Das Ringen um die Freiheit «Die Verfassung der Freiheit» nach 50 Jahren 2011, 224 Seiten «Der Sammelband vermittelt denen, die Hayeks Werk noch nicht kennen, einen Einblick in die Themen und in die bleibende Aktualität seines Denkens. Diejenigen, die mit Hayek schon vertraut sind, werden auf neue Aspekte hingewiesen.» Frankfurter Allgemeine Zeitung
176
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 176
07.08.19 08:15
Konrad Hummler und Franz Jaeger (Hg.) Stadtstaat – Utopie oder realistisches Modell? Theoretiker und Praktiker in der Debatte 2011, 244 Seiten «Ob die Schweiz als Stadtstaat zu gelten hat, lässt das Buch offen. Der Begriff scheint eher als Metapher für gewisse empfohlene Grundhaltungen zu dienen: Weltoffenheit, Bekenntnis zum Wettbewerb, Absage an den EU-Beitritt, weniger Protektionismus für die Landwirtschaft, Ambitionen eines internationalen Dienstleistungszentrums.» Neue Zürcher Zeitung
Gerd Habermann und Marcel Studer (Hg.) Der Liberalismus – eine zeitlose Idee Nationale, europäische und globale Perspektiven 2011, 464 Seiten «Das Buch ist eine überaus lesenswerte Festschrift für einen verdienten Liberalen, in der es den Herausgebern gelungen ist, kluge und kämpferische Wissenschaftler, Politiker und Publizisten zu vereinen, die allesamt von einer Gefährdung der Freiheit durch den Staatsinterventionismus warnen.» Weltbild
Gerhard Schwarz (Hg.) Vertrauen – Anker einer freiheitlichen Ordnung 2007, 184 Seiten «Ein Buch voller Impulse für den, der nicht nur über Vertrauen reden, sondern sich auch damit auseinandersetzen will.» Index
Ronald Clapham und Gerhard Schwarz (Hg.) Die Fortschrittsidee und die Marktwirtschaft 2006, 256 Seiten «Eine anregende Textsammlung.» Bilanz
Michael Zöller und Hansrudolf Kamer (Hg.) Der Westen – was sonst? Amerika und Europa brauchen sich noch 2005, 216 Seiten «Das Buch legt vorsichtig nahe, dass noch längst nicht abgemacht sei, wie das transatlantische Verhältnis zukünftig gestaltet werden wird – nur, dass man sich noch brauche jedenfalls.» Neue Zürcher Zeitung
Guy Kirsch (Hg.) Angst vor Gefahren oder Gefahren durch Angst? Zur politischen Ökonomie eines verdrängten Gefühls 2005, 220 Seiten «Der Band versucht, angstfrei über die Angst zu reden. Originalbeiträge zu Angst und Furcht in ihrer Bedeutung für Politik und Wirtschaft.» HandelsZeitung
177
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 177
07.08.19 08:15
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 6
07.08.19 08:15
Jürgen G. Backhaus und Detmar Doering (Hg.) The Political Economy of Secession A Source Book 2004, 304 Seiten
Konrad Hummler und Gerhard Schwarz (Hg.) Das Recht auf sich selbst Bedrohte Privatsphäre im Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit 2003, 216 Seiten «Die Auswahl klassischer Texte u. a. von so unterschiedlichen Autoren wie Hannah Arendt und Alexis de Tocqueville macht deutlich, dass ein Beharren auf dem Schutz der Privatsphäre keine Frage politischer Ideologien ist.» Rolf Dobelli
Robert Gilmour und Gerhard Schwarz (Hg.) Freiheit und Fortschritt Die Suche nach einem gemeinsamen Nenner Freedom and Progress In Search of a Common Denominator 2001, 252 Seiten «Der gemeinsame Nenner ist die Annahme, dass der Fortschritt in der Erhaltung oder Wiederherstellung einer Freiheit und eines Wettbewerbs liegt, der den Aufstieg des Westens in den vergangenen Jahrhunderten ermöglicht hat.» Frankfurter Allgemeine Zeitung
Konrad Hummler und Fabian Schönenberger (Hg.) Total Data – Total Control Null-Toleranz in allen Lebensbereichen 2017, 216 Seiten
178
U_Vom_Kredit_zur_Schuld.indd 178
07.08.19 08:15
CEO der Private Credit Bank in
Entwicklung. Doch zu viel Kredit kann in die Schul
Zürich und seit 2004 im Finanz
denfalle führen. Die globalen Schulden betragen
sektor tätig. Ausserdem ist er
heute das Zwei- bis Dreifache der weltweiten Jah
Lehrbeauftragter für angewandte
resproduktion an Gütern und Dienstleistungen –
Öko no mie
Universität
Tendenz stark steigend. Und Schuldenkrisen haben
Luzern und Mitglied des Stiftungsrats der Progress
in der Menschheitsgeschichte immer wieder verhee
Foundation.
rende Schäden angerichtet. Wo liegen die Ursachen,
an
der
wo die Grenzen übermässiger Verschuldung? Ab wann bedroht die Verschuldung unsere Freiheit? Und was kann dagegen unternommen werden? Ein Christoph A. Schaltegger, Prof.,
interdisziplinäres Buch mit Antworten auf ein altes,
geb. 1972, ist Gründungsdekan
aber höchst aktuelles Problem.
und Ordinarius für Politische Öko nomie
an
der
Wirt schafts
Mit Beiträgen von:
wissenschaft lichen Fakultät der
Ivan Adamovich, Claudia Aebersold Szalay, Ernst
Universität Luzern. Seit 2011 ist er
Baltensperger, Jacob Bjorheim, Konrad Hummler,
Direktor am Institut für Finanzwissenschaft und
Martin Rhonheimer, Michele Salvi, Christoph
Finanzrecht IFF an der Universität St. Gallen.
A. Schaltegger, Gerhard Schwarz, Tobias Straumann
Umschlagabbildung: © Gina Sanders, @ ginasanders/123rf.com
und Kaspar Villiger.
Aus dem Inhalt Wenn Verschuldung die Freiheit bedroht
Kredit ist das Schmiermittel für Fortschritt und
Adamovich • Schaltegger • Vom Kredit zur Schuld
Ivan Adamovich, Dr., geb. 1971, ist
Ivan Adamovich und Christoph A. Schaltegger Einleitung Tobias Straumann Schuld, Schulden und die deutsche Finanzkrise von 1931
Vom Kredit zur Schuld
Kaspar Villiger Staatsschulden: Fluch oder Segen?
Wenn Verschuldung die Freiheit bedroht
Ernst Baltensperger Staatsverschuldung – Nutzen und Grenzen
Herausgegeben von Ivan Adamovich und Christoph A. Schaltegger
Claudia Aebersold Szalay Schulden sind gut, zu hohe Schulden sind schlecht
Christoph A. Schaltegger und Michele Salvi Erfolgsmodell Schuldenbremse Jacob Bjorheim Kreditmärkte – Problem oder Lösung Konrad Hummler und Reto Sonderegger Die konsumierte Zukunft Ivan Adamovich Budget, Zins, Schulden Martin Rhonheimer Das Zurückzahlen von Schulden aus der Perspektive der Gerechtigkeit Gerhard Schwarz Das Janusgesicht von Schulden
ISBN 978-3-03810-443-8 ISBN 978-3-03810-443-8
9 783038 104438
www.nzz-libro.ch
NZZ Libro