Amok und Kollektivsuizid

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Thomas Haenel

Amok und Kollektiv­suizid

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Selbsttötung als Gruppenphänomen

Verlag Neue Zürcher Zeitung


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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der foto­ mechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Dies betrifft auch die ­Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien, soweit es nicht §§ 53 und 54 UrhG ausdrücklich gestatten. © 2012 Wilhelm Fink Verlag, München (Wilhelm Fink GmbH & Co. Verlags-KG, Jühenplatz 1, D-33098 Paderborn) Internet: www.fink.de Printed in Germany Herstellung: Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG, Paderborn Lizenzausgabe für die Schweiz: Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2012 ISBN 978-3-03823-773-0 www.nzz-libro.ch NZZ Libro ist ein Imprint der Neuen Zürcher Zeitung


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Inhaltsverzeichnis Einleitende Bemerkungen  Gemeinschaftssuizide in der Antike  Kollektivsuizide in asiatischen Kulturen  Der „Massensuizid“ von Masada  Kollektivsuizide in der jüdischen Bevölkerung  Suizidhandlungen und das Christentum  Doppelsuizid  Erweiterter Suizid  Adolf Hitler – Massenmord und Suizid  Das Massaker von Guayana  David Koresh und das Waco-Massaker  Suizid und Massenmord der „Sonnentempler“  Suizidhandlungen bei Ärztinnen und Ärzten  Die Gruppe der „angesteckten“ Suizidhandlungen  Allgemeines zum Thema Amok  Die Amokläufer  Amoklauf von Littleton  Schusswaffen  Terroristensuizide  Suizide nach Kriegshandlungen  Suizidalität und Suizidforen im Internet  Der Kollektivsuizid im Sinne des Omnizid  Was kann getan werden?

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Dank  Literaturverzeichnis

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Einleitende Bemerkungen Der Suizid einer nahestehenden Person macht nicht nur betroffen und erinnert an die eigene Endlichkeit, sondern er löst meist auch Schmerz und Schuldgefühle aus. Noch vor wenigen Jahrzehnten wurde ein Suizid kaschiert, er war ein Tabu und in der Öffentlichkeit wurde kaum darüber diskutiert. In Todesanzeigen wurde er schon gar nicht erwähnt. Dies hat sich stark verändert. Über Suizid wird heute diskutiert, insbesondere auch über das „Recht“ auf den eigenen, selbst gewählten Tod, davon zeugen die vielen Diskussionen im Zusammenhang mit passiver und aktiver Sterbehilfe. Die Zahl derjenigen, die weltweit pro Jahr Suizid begehen, wird auf mindestens eine Million geschätzt. Etwa 20 Millionen versuchen, sich das Leben zu nehmen. Rechnet man die Angehörigen, die unmittelbar Betroffenen dazu, so wird eine Zahl von 100 Millionen „Betroffener“ geschätzt (67). Die Fachpublikationen zum Thema Suizid sind kaum mehr zählbar, und auch Bücher zu diesem Thema – von professioneller und weniger professioneller Seite verfasst – sind so zahlreich, dass sie kaum mehr zu überschauen sind, zumindest wenn der angelsächsische Bereich in unsere Betrachtung einbezogen wird. Warum also ein weiteres Buch schreiben zu diesem traurigen Thema? Fast alle Bücher, die in den letzten 30 Jahren zum Thema Suizid auf Deutsch veröffentlicht wurden, gehen vom Einzelsuizid aus, von der individuellen Selbsttötung. Dies ist grundsätzlich richtig und auch verständlich, weil die meisten Suizide zunächst einmal Einzelschicksale darstellen. Es sind Menschen, die auf Grund ihrer individuellen Problematik, fast immer mit psychopathologischen Symptomen, sich subjektiv in einer Zwangssituation befinden, der

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sie sich nicht anders zu entziehen können glauben als durch den letzten Ausweg: die Selbsttötung. In diesem Buch aber wird von einer anderen Betrachtungsweise ausgegangen, eben nicht vom individuellen Einzelschicksal, sondern vom Suizid als einem Gruppen- und Kollektivphänomen. Zwar existieren wenige Werke, in denen diesem Aspekt zum Teil Rechnung getragen wird, jedoch höchstens am Rande, und in der Regel wird dieser Blickpunkt gar nicht erwähnt und berücksichtigt. Alles, was über den Einzelsuizid hinausgeht, wird – zumindest von einem quantitativen Standpunkt aus betrachtet – „stiefmütterlich“ behandelt. In einem neueren internationalen Standardwerk über Suizid und Suizidversuch, das über 700 Seiten umfasst, werden dem Doppelsuizid und dem erweiterten Suizid weniger als zehn Seiten eingeräumt (81). Es muss aber betont werden, dass Doppelsuizide und erweiterte Suizide lediglich einen kleinen Teil der gesamten Problematik eines Gruppen- und Kollektivphänomens darstellen. Auch im soeben erschienenen Werk „Understanding Suicide“ (144) wird von einer Suizidforschung ausgegangen, die sich prinzipiell auf das einzelne Individuum bezieht. In meinem Buch werden Doppelsuizide und erweiterte Suizide in besonderen Kapiteln berücksichtigt, doch geht es um viel mehr als um diese doch seltenen Phänomene. So werden Kollektivsuizide auch im historischen Rahmen betrachtet, zum Beispiel in der Antike, in asiatischen Gesellschaften, in der Geschichte des Judentums und des Christentums. Wenn von Kollektivsuizid die Rede ist, muss auch erwähnt werden, dass der Begriff irreführend und oft falsch verwendet wird, indem häufig auch Tötungen im Sinne eines Mordes vorkommen (Massenmord). Dies gilt nicht nur für den Massensuizid von Masada (73 nach Chr.), sondern beispielsweise auch für das Massaker von Guayana (1978). Es sind also Suizide von Gruppen bekannt, deren Leiter die Selbsttötung angeordnet hatten. Zur gleichen Kategorie gehören auch David Koresh und das Waco-Massaker sowie die Tragödie der „Sonnentempler“. Erwähnung finden auch Betrachtungen über Suizide bei einer besonders gefährdeten Berufsgruppe, bei Ärzten und Ärztinnen,

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und das, was Suizidhandlungen in der Öffentlichkeit auslösen können („angesteckte“ Suizidhandlungen) oder etwa besonders häufig vorkommende Suizide nach Kriegsereignissen. Ein eigenes Kapitel wird Adolf Hitler gewidmet, der nicht nur sein Leben durch Suizid beendet hat, sondern im wahrsten Sinne des Wortes ein Massenmörder war. Hitler hat nicht nur am Ende des 2. Weltkrieges viele Suizide und Tötungsdelikte in seiner nächsten Umgebung ausgelöst, sondern auch in der Zivilbevölkerung. Suizide und Tötungen in totalitären Systemen sind leider mit Hitler keineswegs gestorben, sondern haben viele aktuelle Bezüge. Erwähnung findet auch der vollständige „Massensuizid“ bzw. Massenmord, der sog. Omnizid. Besondere Beachtung habe ich auch neueren Phänomenen unserer Zeit geschenkt, so etwa den Terroristensuiziden, den Schul-Amokläufen und der Suizidproblematik in Suizidforen im Internet. Den Abschluss findet ein Kapitel über das, was angesichts all dieser Phänomene getan werden kann: Existieren Präventionsmaßnahmen und welche sind zu empfehlen? Die Auswahl dessen, was im Folgenden berücksichtigt wird und zur Sprache kommt, erfolgt zugegebenermaßen willkürlich und subjektiv, da ohnehin keine Vollständigkeit der Thematik angestrebt werden konnte.

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Allgemeines zum Thema Amok In der Novelle „Der Amokläufer“ von Stefan Zweig wird die Geschichte eines deutschen Arztes erzählt, der in den Tropen dem Alkohol verfällt. In den indonesischen Kolonien Hollands erhält er eines Tages Besuch von einer vornehmen, stolzen Engländerin, die ihn bestechen möchte ihr werdendes Kind abzutreiben. Der Arzt ist tief beeindruckt und fasziniert von ihrer Schönheit, aber auch von ihrem kühl-distanzierten und herrischen Wesen. Er knüpft ihr Ansinnen an die Bedingung, dass sie sich ihm hingibt, aber sie lacht ihm verächtlich ins Gesicht und verlässt ihn sogleich. Er bereut nun seine Forderung und beginnt die Frau zu suchen, doch er erreicht sie nicht mehr rechtzeitig. Die Engländerin hatte sich einer alten Frau anvertraut, die einen unsterilen Eingriff vorgenommen hatte. In der Folge kommt es zu einer Sepsis (Blutvergiftung) und der Arzt erreicht sie erst, als sie bereits moribund ist. Die Frau stirbt, nachdem er ihr versprochen hatte, ihr Geheimnis niemandem zu verraten, besonders nicht ihrem Ehemann, der in wenigen Tagen aus dem Ausland erwartet wird. Als die Leiche in einem Sarg nach Europa überführt wird und dieser vom Schiff im Hafen von Neapel herabgelassen wird, stürzt er sich obendrauf und geht mit dem schweren Bleisarg im Meer unter. Er opfert sein Leben, um die geplante Autopsie zu verhindern. Der Amoklauf wird bei Stefan Zweig psychologisch verstanden: Er schildert diesen neurotischen Arzt, der – nicht das einzige Mal – einem bestimmten Typus hochmütig-kalter Frauen verfallen ist. Der Arzt möchte diesen Typ Frau demütigen, ihren Stolz brechen und seine Überlegenheit demonstrieren (71, S. 271 uff.). Ein anderes Beispiel aus der Literatur ist Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist. In dieser Novelle wird ein Mann beschrieben,

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der für sein „Recht“ kämpft und dabei die Verhältnismäßigkeit aus den Augen verliert. Er geht soweit, dass er nichts mehr anderes als den Kampf für seine „Gerechtigkeit“ sieht und schließlich „sengend und brennend“ durchs Land zieht bis er selbst getötet wird. Etwas anderes ist dagegen der eigentliche Amok, wie er ursprünglich verstanden wurde: Bei diesem indirekten Suizid „benötigt“ der Täter einen Mord um die Hemmschwelle zur Selbsttötung zu durchbrechen (oder um getötet werden). Der Amokläufer weiht sich und andere dem Tod und begeht eine Art von erweitertem Suizid oder nimmt zumindest die entsprechenden Risiken in Kauf. Amok bedeutet ursprünglich „zornig“, „rasend“. „Amuck“ war früher eigentlich ein Kriegsruf, ein Schlachtfruf, mit dem Kriege eingeleitet wurden (153, S. 13). Historisch ist Amok bei den Malayen bekannt geworden. Peters (130) definiert Amok wie folgt: „Aggressiver Bewegungsdrang, bei dem der Amokläufer alles niederschlägt oder -sticht, was sich ihm in den Weg stellt … danach besteht Amnesie“. Eine Amnesie (fehlende Erinnerung) braucht nicht unbedingt zu bestehen. Häufig, aber nicht immer, wird zuletzt der Amokläufer von anderen getötet. Motive für den Amoklauf sind nicht selten verletztes Ehrgefühl und Rache. Cavan (40) bemerkt, dass Malayen oft einer Religion angehören, deren Glaube Suizid verbiete, nicht unbedingt jedoch das Töten anderer, besonders wenn diese einem anderen Glaubensbekenntnis angehören. Somit ist der Suizid ein indirekter, da der Amokläufer letztlich von anderen umgebracht wird und so das Suizidverbot umgeht (40 + 72). Beim Amok trifft die vom Psychoanalytiker Karl Menninger formulierte Trias des Suizids noch in weit höherem Maße zu: „Der Wunsch zu töten, der Wunsch zu sterben, der Wunsch getötet zu werden“. Obschon Pressemitteilungen im Alltag etwas anderes anzudeuten scheinen, ist Amok heute ein seltenes, wenn auch umso tragischeres Ereignis. Es sind vor allem zwei Gründe, warum er Laien als nicht sehr selten imponiert: 1. Der Amoklauf ist etwas so Dramatisches und Einschneidendes, dass in der Presse meist groß aufgemacht darüber berichtet

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wird. Das Phänomen ist vergleichbar mit Berichten über Autounfälle, über die quasi nur am Rande in den Zeitungen berichtet wird, selbst wenn es Tote oder Verletzte gegeben hat. Demgegenüber wird über Flugzeugabstürze in spektakulärer Weise informiert, obschon diese viel seltener sind als Verkehrsunfälle auf der Straße, aber sie sind eben medienwirksamer. 2. Ein anderer Grund ist der, dass erweiterte Suizide im Sinne von gezielten Tötungen mit einer anschließenden Selbsttötung (zum Beispiel Beziehungsdelikte) als Amoklauf in der Presse präsentiert werden. Solche Beziehungsdelikte sind keine Amokläufe, obschon manchmal die Grenzziehung zwischen einem erweiterten Suizid und einem Amoklauf nicht einfach zu ziehen ist, schon gar nicht für Laien. Ähnliches gilt grundsätzlich für den Bericht über politisch motivierte Suizidattentate, die manchmal ebenfalls mit dem Begriff Amok belegt werden und natürlich ebenso von großer Tragweite sind, jedoch keine Amokläufe sind. Doch darüber wird an anderer Stelle berichtet. Der traditionelle Amoklauf hat sich also im Laufe der Zeit verändert: Ursprünglich wurde Amok zur Landesverteidigung eingesetzt (Krieg), danach zur Verteidigung der persönlichen Ehre und später, um einem Verlust des Selbstwertempfindens entgegenzusteuern (153, S. 16). Heute werden im Prinzip drei Formen des Amoklaufs unterschieden: 1. der „klassische“ Amoklauf, bei dem ein Täter aus für andere unersichtlichen Gründen an einem öffentlichen Ort wahllos Personen umbringt 2. sogenannte „School Shootings“, die von Jugendlichen oder Heranwachsenden durchgeführt werden, die sich meist in der Schule oder in deren unmittelbarer Umgebung abspielen 3. der „workplace-violence“, das heißt Tötungsdelikte am Arbeitsplatz, die große Ähnlichkeit mit den School Shootings haben, auch diese Taten werden zuvor geplant und die Opfer

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werden schon im Voraus vom Täter ausgesucht. Allerdings sind die Täter deutlich älter als die Jugendlichen und stehen logischerweise bereits im Berufsleben (153, S. 20/21). Seit Mitte der 70-er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurden weltweit über 100 School Shootings gezählt. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts wurden sie fast ausschließlich in den USA durchgeführt, seit 1999 jedoch mehren sich Berichte über „School Shootings“ aus den verschiedensten Teilen der Welt (153, S. 34). Dies gilt allerdings nur für die Schulamokläufe, die anderen wurden schon gegen Ende des letzten Jahrhunderts ein Thema, wie folgende Untersuchung zeigt: Adler (2) hat in Deutschland die Amokläufe im Jahrzehnt von 1980 bis 1990 und in dem von 1991 bis 2000 untersucht. Bei 50 Amokläufen in der ersten Dekade wurden 52 Menschen getötet und 107 verletzt. In der zweiten Dekade wurden von 54 Amokläufern 70 Menschen getötet und 124 verletzt. Signifikante Unterschiede im Dekadenvergleich sollen sich nicht ergeben haben (1). Trotz des Anstiegs im zweiten untersuchten Zehnjahresabschnitt hat sich die Altersgrenze etwas nach unten verschoben. Während zwischen 1980 und 1990 der jüngste Amokläufer 17 war, waren die jüngsten im zweiten Zehnjahrabschnitt 14 und 16 Jahre alt. In dieser Untersuchung war das Ausbildungsniveau der Amokläufer überdurchschnittlich gut, allerdings war die Arbeitslosenquote auffallend hoch: 40 % waren in der ersten Dekade und fast 70 % in der zweiten Dekade ohne feste Anstellung oder Beschäftigung. Es kann also angenommen werden, dass die psychosoziale Entwurzelung beim Amoklauf eine wesentliche Rolle spielt. Diese These wird auch durch die Tatsache gestützt, dass 40 % aller Täter Migranten waren. Allerdings gilt dieser Prozentsatz auch für andere Tötungs- und Gewaltdelikte in Deutschland. Die Suche nach typischen Motiven ist wenig ergiebig und vor allem wenig spezifisch: Häufig liegen Partnerschaftsprobleme vor oder Krisen im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit (2). In seiner Untersuchung hat Adler (2) auch festgestellt, dass das „Amokläufersyndrom“ in Deutschland innerhalb zweier Dekaden

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Was kann getan werden? Angesichts der vielen Suizidhandlungen, die als Gruppen- und Kollektivphänomen in Erscheinung treten, drängt sich die Frage auf, welche prophylaktischen Maßnahmen zu ergreifen sind und ob solche überhaupt denkbar sind. Mit anderen Worten: Können erweiterte Suizide, Amokläufe, Terroristensuizide und gemeinsame Suizidhandlungen in Zukunft verhindert werden? Es liegt auf der Hand, dass diese Fragen weder mit einem optimistischen Ja noch mit einem defätistischen Nein beantwortet werden können. Trotzdem bin ich der Meinung, dass sehr wohl Maßnahmen eingeleitet werden müssen, die zwar solche todbringenden Tragödien nie völlig verhindern können, die aber kurz- und langfristig dazu beitragen, dass kollektive Suizidhandlungen bzw. Tötungsdelikte in Zukunft weniger häufig vorkommen werden. Dies bedeutet, dass ein gewisser (unbekannter) Anteil dieser Handlungen durchaus verhindert werden kann. Nebenbei sei bemerkt, dass bereits in einzelnen Kapiteln – zumindest ansatzweise – Strategien zur Prophylaxe aufgezeigt wurden. Bei politisch motivierten Suizidhandlungen muss von Seiten der Politik Druck ausgeübt werden, um das Umfeld zu verbessern, in welchem solche Handlungen gedeihen, geplant und ausgeführt werden. Beim Massaker von Guayana beispielsweise war politische Blindheit angesagt bzw. wurde das negative Potenzial, das vom Anführer Jim Jones ausging, zu lange nicht wahrgenommen oder massiv unterschätzt. Dasselbe gilt für David Koresh. Aus beiden Tragödien können und sollten Lehren gezogen werden, im Hinblick auf zukünftige ähnlich gelagerte Probleme. Analoges gilt auch für die zahlreichen amerikanischen Veteranen, die an Kriegshand-

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lungen teilgenommen, die in Irak und Afghanistan Militärdienst geleistet haben. Noch immer scheinen posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen und Burnout-Phänomene zu wenig berücksichtigt oder verharmlost und unterschätzt zu werden. Auch wird zu wenig berücksichtigt, dass diese psychischen Krankheiten grundsätzlich gut zu behandeln sind. Bei Schulamokläufen fällt auf, dass früher häufig Drohungen ausgesprochen oder virtuell platziert wurden, ohne dass solche Ankündigungen immer ernst genommen worden sind. Heute ist dies anders: In jedem Fall sollten verdächtige Schüler (fast immer handelt es sich um männliche Jugendliche), psychiatrisch untersucht und unter Umständen begutachtet werden. Insbesondere sind die Kindheit und Jugend, das Umfeld der potentiellen Täter genau unter die Lupe zu nehmen und das Augenmerk zum Beispiel darauf zu richten, seit wann und wie häufig die Betreffenden mit dem Konsum von Fernsehen und Gewalt-Videospielen verbringen und verbracht haben. Speziell ist auch auf den Inhalt dieser Spiele zu achten, ob es vorwiegend oder überwiegend Gewaltszenen sind, denen sich diese jungen Menschen gewidmet haben oder noch immer zuwenden. Besonders wenn Gewalt in den Medien von Kindern unter acht Jahren konsumiert wurde, sind später eine Reihe von Auswirkungen möglich, da die Aggressivität und das antisoziale Verhalten später verstärkt in Erscheinung treten kann. Es ist auch zu bemerken und zu unterstreichen, dass das aktive Einüben von Gewalt mit Hilfe von Computer- und Videospielen eine noch größere Bedeutung hat für spätere kriminelle Handlungen, als das passive Konsumieren von Gewalt in Film und Fernsehen (168, S. 205 + 238). Zuerst wird ein Kind in der Regel vor den Fernseher gesetzt, bevor es dann später, aber doch sehr früh, mit Computerund Videospielen aktiv zu werden beginnt. Dass Videoprogramme für Säuglinge angeboten werden, „Computerspiele für neun Monate alte Kleinkinder und TV-Shows für Einjährige“ bedarf wohl keines weiteren Kommentars. In den USA sollen 40 % der Säuglinge im Alter von drei Monaten regelmäßig fernsehen. Die entsprechende

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Wa s k a n n geta n w er de n?

Zahl bei Zweijährigen beträgt 90 %! (110, S. 78). Schon diese wenigen Angaben enthalten ein enormes Präventionspotential, wenn daraus die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Der Umgang mit Gewalt wird den kleinen Kindern schon in sehr jungen Jahren „beigebracht“. Die Jugendrichterin Kirsten Heisig schreibt dazu in „Das Ende der Geduld“: „Aber auch die ganz Kleinen können früh lernen, dass Brutalität eine sozial anerkannte menschliche Eigenschaft ist. Wie sonst ist es zu erklären, wenn im Kinderkanal von ARD und ZDF zum Beispiel am 17.9.2004 um ca. 16.30 Uhr folgende Szenen zu sehen sind: Ein Junge ist an einen Baum gefesselt. Ihm wird ein Knebel in den Mund gesteckt. Ein Jugendlicher schlägt einen anderen zusammen. Ein Mädchen klemmt einem Jungen absichtlich die Finger in der Autotür ein. Ein Junge wird mit einem starken Eisenhaken von hinten am Hals gepackt“ (82, S. 144). Eine besondere Bedeutung hat der leichte Zugang zu Schusswaffen. Es ist mittlerweile erwiesen, dass eine Erschwernis des Zugangs zu Schusswaffen die Zahl der Suizid- und anderer Opfer verringert. Gelegenheit macht nicht nur Diebe, sondern auch „Selbsttöter“. Eine entsprechende Gelegenheit begünstigt sogenannte Kurschluss-Suizide, denen oft eine vorübergehende aktuelle Krise zugrunde liegt. Wenn eine Schusswaffe zur Hand ist, kann ein entsprechender Handlungsimpuls schnell umgesetzt werden. Manche Menschen würden sich nie umbringen, wenn sie in dieser akuten Situation nicht eine Schusswaffe in unmittelbarer Nähe hätten. Es ist davon auszugehen, dass von drei Schusswaffensuiziden einer verhindert werden könnte. Die zwei anderen Menschen wählen, statistisch gesehen, eine andere Suizidmethode, wenn keine Waffe verfügbar ist. Dieser Sachverhalt konnte auch in der Schweiz nachgewiesen werden (5 + 58). Plötzlich auftretende Suizidimpulse, zum Beispiel in Zusammenhang mit einer akuten Krise, flachen oft relativ rasch ab, wenn diesen nicht sofort stattgegeben werden kann. Diese eindeutigen Erkenntnisse müssen bekannt gemacht und auch unter Politikern verbreitet werden, damit sie die entsprechenden

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Literaturverzeichnis 1

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Die Lust am Bösen – Warum Gewalt nicht heilbar ist. – Nagel u. Kimche im Carl Hanser Verlag, München, 2011 Die dunkle Seite der Seele – Psychologie des Bösen – Verlag Hans Huber, Hogrefe AG Bern, 2011 Schikanieren in einer neuen Dimension – Basler Zeitung, 25.2.2011 Suizid und die Waffengesetzgebung in der Schweiz – oder: die aufrechten Söhne Tells – Sui­ zidprophylaxe 38, Heft 2, 76–78, 2011 Suizid und Sucht bei Ärzten – Psychiater und Anästhesisten sind besonders gefährdet – Info Neurologie und Psychiatrie, Ausgabe 3, 15–17, Juni 2011 Basler Zeitung, No. 19.9.2011 Lebe dumm und gefährlich! Vorgefühl der nahen Nacht – Karl Blessing Verlag, München, 2011 Bis dass der Mord euch scheidet – Chefarzt Andreas Frei über eine Studie zu Familiendramen der Region Basel – Basler Zeitung, No. 26.9.2011

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Das ganz normale Böse – warum Menschen morden – Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg, 2010

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197 Haller R.

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