Jans, Lengwiler, Passardi (Hrsg.): Krisenfeste Schweizer Banken?

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KRISENFESTE SCHWEIZER BANKEN ?

IN ZUSAMMENARBEIT MIT :

Armin Jans, Christoph Lengwiler, Marco Passardi ( Hrsg.)

Systematisch, umfassend und hochaktuell stellt das Buch die Grundzüge und Probleme der neuen Regulierung der Schweizer Banken bezüglich Eigenkapital, Liquidität und Abwicklung im Sanierungsfall dar. Die Autoren untersuchen kritisch, ob die neue Regulierung adäquat ist und der Bankensektor damit krisenresistenter wird. Der Schwerpunkt liegt auf der engen Verzahnung von volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaft­ lichen Aspekten und insbesondere auf dem Rechnungswesen, wobei auch rechtliche Fragen und internationale Vergleiche angesprochen werden.

KRISENFESTE SCHWEIZER BANKEN ?

DIE REGULIERUNG VON EIGENMITTELN, LIQUIDITÄT UND « TOO BIG TO FAIL » Armin Jans Christoph Lengwiler Marco Passardi (Hrsg.)

ISBN 978-3-03810-281-6

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NZZ Libro


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© 2018 NZZ Libro, Neue Zürcher Zeitung AG, Zürich Lektorat: Rainer Vollath, München Umschlaggestaltung: icona basel, Basel Gestaltung, Satz: Claudia Wild, Konstanz Druck, Einband: Kösel GmbH, Altusried-Krugzell Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. ISBN 978-3-03810-281-6 www.nzz-libro.ch NZZ Libro ist ein Imprint der Neuen Zürcher Zeitung.


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VORWORT Ausgangspunkt für dieses Buch bildet die globale Finanzkrise, die 2007 ausgebrochen war. Die damalige Finanzmarktarchitektur (das Regelwerk Basel II) erwies sich als nicht problemadäquat. So wurde ab 2009 eine international koordinierte Neuregulierung der Geschäftsbanken in Gang gesetzt. Träger waren der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht und das Financial Stability Board, die von der G-20 mandatiert wurden. Daraus entstand das Regelwerk Basel III mit Standards und Empfehlungen, die von den Staaten mit Zieldatum 1. Januar 2019 in nationales Recht transformiert werden sollten. Die Schweiz wirkte von Anfang an aktiv an der Ausarbeitung des neuen Regelwerks mit. Sie war auch unter den ersten Staaten, die dieses in nationales Recht umsetzten. Hauptverantwortlich dafür war das Rettungspaket für die UBS, das im Oktober 2008 von den Behörden bereitgestellt werden musste. Es schärfte den Blick für die Risiken global operierender Grossbanken für die Finanzbranche und die gesamte Volkswirtschaft. Die Ausarbeitung des Regelwerks Basel III und seine nationale Implementation nahmen bisher rund zehn Jahre in Anspruch. Sie sind im Sommer 2017, zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buchs, noch nicht vollständig abgeschlossen. Dennoch, der überwiegende Teil der Arbeiten ist erfolgt, die noch anstehenden Revisionen betreffen nicht den Kern, sondern Detail­ fragen. Aus diesem Grund waren wir Herausgeber überzeugt, dass jetzt der geeignete Zeitpunkt ist, um die Regulierung der Schweizer Banken systematisch darzustellen und kritisch zu würdigen. Mit diesem Buch wollen wir eine qualitativ hochstehende und aktuelle Darstellung der Grundzüge und Probleme der gegenwärtigen Regulierung der Schweizer Banken bezüglich Eigenmittel, Liquidität und Abwicklung im Sanierungsfall (too big to fail) im Zusammenhang mit dem Regelwerk Basel III vorlegen. Wir behandeln darin alle dafür relevanten Aspekte und würdigen sie in ihrem Kontext. Zudem erfolgt eine kritische Beurteilung, ob die neue Regulierung adäquat ist und ob der Bankensektor damit tatsächlich krisenresistenter wird. Dabei werden wirtschaftliche und recht­ liche Probleme mit dem Instrumentarium dieser Disziplinen diskutiert. Ergänzend dazu blicken wir zurück in die Wirtschaftsgeschichte, um langfristige Entwicklungslinien sichtbar zu machen. Mit dem Beitrag zu FinTech werfen wir zudem ein Schlaglicht auf die Zukunft einer digitalisierten Bankenwelt. 5


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Vorwort

Das Buch richtet sich an ein breites Publikum, das ein solides Grundwissen zur Thematik besitzt. Angesprochen sind einerseits Fachleute aus der Praxis, so etwa Mitarbeitende von Banken, Parabanken, Prüfgesellschaften, spezialisierten Anwaltskanzleien, Beratungsunternehmen, Aufsichtsbehörden und weiteren staatlichen Stellen. Anderseits ist das Buch auch für Dozierende, wissenschaftliche Mitarbeitende und Studierende von Hochschulen interessant, ebenso für Lehrpersonen anderer Bildungsinstitutionen und für Medienschaffende, die sich mit Fragen der Finanzmärkte und ihrer Regulierung befassen. Entstanden ist diese Publikation zwischen 2014 und 2017 am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern. Rund die Hälfte der Autorinnen und Autoren sind Mitarbeitende des IFZ. Die anderen Autoren sind für öffentliche Institutionen (FINMA, Bafin, Nationalbank), für Prüf­ gesellschaften, spezialisierte Anwaltskanzleien und die Universität Zürich tätig. Wir danken an dieser Stelle allen Autorinnen und Autoren herzlich für die kompetenten Beiträge und die gute Zusammenarbeit, insbesondere für ihre positiven Reaktionen auf unsere Feedbacks, die wir als Peer Reviews ausgestaltet haben. Ebenso danken wir Cyrill Kilchoer und Christoph Küng vom IFZ, die uns bei der Endredaktion und in administrativen Belangen unterstützt haben. Ein herzlicher Dank geht weiter an die Sponsoren, die uns die Finanzierung der Druckkosten ermöglicht haben, und an die Mit­ arbeitenden des Verlags NZZ Libro, die uns kompetent betreut und unterstützt haben. Zug, im Sommer 2017, die Herausgeber Armin Jans

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Christoph Lengwiler

Marco Passardi


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INHALTSÜBERSICHT Vorwort

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I

25 27

GRUNDLAGEN UND HISTORISCHER RÜCKBLICK

1 Einführung (Armin Jans)  2 Die Entwicklung der Schweizer Bankenregulierung (Tobias Straumann, Jürg Gabathuler)  3 Eigenmittel der Schweizer Banken im historischen Kontext (Simon Amrein)  4 Treibende Kräfte und Akteure der Bankenregulierung (Armin Jans, Marco Passardi)

II

EIGENMITTEL UND EIGENKAPITAL

Rechnungslegung der Banken im Kontext der Banken­ regulierung (Bruno Gmür)  6 Eigenmittelvorschriften (Marco Passardi, Armin Jans)  7 Problematik der Risk-Weighted Assets (Arno Buchs, Falk Scheffler)

57 87 117 147

5

III

STRESSTESTS UND KAPITALPLANUNG

Stresstests: Methoden und internationaler Vergleich (Horst Bienert)  9 Stresstesting aus der Optik der Aufsichtsbehörde FINMA (Alexandre Kurth, Michael Pohl)  10 Praxis der Kapitalplanung und des Stresstestings bei mittel­ grossen Banken (Christoph Lengwiler)

149 177 201 231

8

IV IMMOBILIENFINANZIERUNG  11 Immobilienfinanzierung und deren aktuelle Regulierung (Christoph Lengwiler, Yvonne Seiler Zimmermann, Simon Amrein)  12 Refinanzierung des Hypothekargeschäfts (Thomas Ankenbrand, Martin Spillmann)  13 Bedeutung des Immobilienmarkts für den Finanzsektor und die Finanzstabilität (Yves Mauchle)

233 287 299 317

319 361 387

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Inhaltsübersicht

V LIQUIDITÄT  14 Liquiditätsvorschriften (Andreas Dietrich, Brian Mattmann, Fabio Sigrist, Gabrielle Wanzenried)  15 Wechselwirkung zwischen der SNB-Geld­politik und der Liquiditätsregulierung (LCR) (Sébastien Kraenzlin, Dewet Moser)

VI

RECOVERY AND RESOLUTION

429

457 481

16 Sanierung und Abwicklung systemrelevanter Banken (Hans Kuhn)  17 Der Einlegerschutz und seine Umsetzung (Thomas Müller)  18 Kantonalbanken und die Staatsgarantie (Christoph Lengwiler, Cyrill Kilchoer)

559

VII REGULIERUNGSKRITIK UND SYNTHESE

611

19 Reaktion der systemrelevanten Banken auf die Finanzkrise und die neue Regulierung (Yvonne Seiler Zimmermann, Philippe Oster)  20 FinTech – Herausforderungen für die Finanzmarktregulierung (Pascal Sprenger)  21 Regulierungskritik (Armin Jans, Marco Passardi)  22 Synthese und zukünftige Herausforderungen (Armin Jans, Christoph Lengwiler, Marco Passardi)

ANHANG  Abkürzungsverzeichnis  Register  Herausgeber und Autoren  Dank

8

427

483 531

613 645 669 711 735 737 745 749 760


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INHALTSVERZEICHNIS I

GRUNDLAGEN UND HISTORISCHER RÜCKBLICK

25

1 Einführung  1.1 Kompass zum Buch und zum Kapitel  1.1.1 Zweck und Problemstellung des Buchs  1.1.2 Fragestellung und Methodik dieses Kapitels   1.2 Gesamtwirtschaftliche Funktionen des Finanzsystems  1.3 Rolle der Banken in der Schweizer Wirtschaft  1.4 Banken und Stabilität des Finanzsystems  1.5 Ursachen und Auswirkungen der globalen Finanzkrise ab 2007  1.5.1 Ursachen  1.5.2 Globale Auswirkungen  1.5.3 Auswirkungen auf die Schweiz  1.6 Ziele und Instrumente der Regulierung  1.7 Strukturierung des Buchs  1.7.1 Aufbau anhand einer Bankbilanz  1.7.2 Umsetzung des Regelwerks von Basel III in der Schweiz  1.7.3 House of Swiss Regulation  Anmerkungen

27 29 29 30 31 33 37

2 Die Entwicklung der Schweizer Bankenregulierung  2.1 Einleitung  2.2 Der Schweizer Bankensektor  2.2.1 Der Strukturwandel  2.2.2 Die grenzüberschreitende Vermögensverwaltung  2.2.3 Krisen  2.3 Drei Phasen der Bankenregulierung  2.3.1 Die erste Phase (1830–1935)  2.3.2 Die zweite Phase (1935–1988)  2.3.3 Die dritte Phase (1988 bis heute)  2.4 Fazit  Anmerkungen

57 59 60 60 63 65 71 72 73 77 82 84

41 41 42 47 49 50 51 51 53 55

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Inhaltsverzeichnis

3 3.1 3.2 3.3

Eigenmittel der Schweizer Banken im historischen Kontext  Fragestellung und Methodik  Methodik und Datenmaterial  Entwicklung der Eigenmittelquoten von Schweizer Banken  3.3.1 Bankengruppen in der Übersicht  3.3.2 Entwicklung der Eigenmittelquoten am Beispiel der Grossbanken  3.3.3 Einfluss von stillen Reserven auf die Eigenmittelquoten  3.4 Eigenmittelregulierung in der Schweiz  3.4.1 Eigenmittel im Verhältnis zu den Spargeldern  3.4.2 Verbindlichkeiten als Vergleichsgrösse der Eigenmittel  3.4.3 Risikogewichtete Sicht  3.4.4 Leverage Ratio: «back to the future»  3.5 Zusammenspiel von Eigenmittelregulierung und Eigenmittelquoten  3.5.1 Massgeschneiderte Eigenmittelregulierung  3.5.2 Eigenmitteldeckungsgrad versus Eigenmittelquote  3.6 Fazit  Anmerkungen  4 Treibende Kräfte und Akteure der Bankenregulierung   4.1 Fragestellung und Methodik   4.1.1 Ausgangslage und Fragestellungen  4.1.2 Methodik und Aufbau  4.2 Das UBS-Rettungspaket  4.2.1 Krisenorganisation vor 2007  4.2.2 Krisenmanagement 2007–2008  4.3 Neuregulierung von Eigenmitteln und Liquidität gemäss Basel III  4.3.1 Überblick  4.3.2 Kurzporträts des BCBS und des FSB   4.3.3 Konzeption und Implementierung von Basel III durch das BCBS und das FSB  4.3.4 Umsetzung von Basel III in der Schweiz  4.4 Zusammenfassung  Anmerkungen

10

87 89 90 93 95 97 100 102 102 103 104 106 106 107 110 111 113 117 119 119 120 122 122 122 127 127 128 129 133 139 144


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Inhaltsverzeichnis

II

EIGENMITTEL UND EIGENKAPITAL

Rechnungslegung der Banken im Kontext der Banken­ regulierung  5.1 Fragestellung und Methodik  5.2 Rechtliche Grundlagen der Rechnungslegungsvorschriften für Banken  5.3 Zweck der unterschiedlichen Abschlussarten  5.4 Wesentliche formelle Unterschiede der Rechnungslegungs­ vorschriften gemäss OR und RVB  5.4.1 Grundlagen der Rechnungslegung  5.4.2 Abweichungen bei den Hauptteilen des Geschäfts­ berichts  5.4.3 Abweichungen in der Darstellung der Bilanz  5.4.4 Abweichungen in der Darstellung der Erfolgsrechnung  5.4.5 Abweichungen in der Gliederung des Anhangs  5.4.6 Offenlegung der Jahresrechnung  5.5 Wesentliche Unterschiede der Bewertungsregeln  5.5.1 Gemeinsame Grundsätze der Bewertung  5.5.2 Abweichungen bei Aktiven mit beobachtbaren ­Marktpreisen  5.5.3 Abweichungen bei der Erfassung von Beteiligungen  5.5.4 Abweichungen bei der Behandlung von Goodwill  5.6 Besonderheiten in der Rechnungslegung von Banken  5.6.1 Wertkorrekturen auf Ausleihungen und Ausserbilanzgeschäfte  5.6.2 Erfassung und Bewertung von Finanzinstrumenten (ohne Forderungen)  5.6.3 Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten  5.6.4 Anwendung der Fair-Value-Option  5.6.5 Reserven für allgemeine Bankrisiken  5.7 Zusammenfassung  Anmerkungen

147

5

149 151 151 152 156 156 157 158 158 159 161 163 163 164 165 165 167 167 169 171 172 173 173 175

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Inhaltsverzeichnis

6 Eigenmittelvorschriften  6.1 Einleitung  6.1.1 Ausgangslage und Zielsetzung  6.1.2 Aufbau und Methodik  6.2 Regelungen für die Eigenmittel aller Banken  6.2.1 Zum Stellenwert der Eigenmittel  6.2.2 Das Regelwerk Basel III  6.2.3 Umsetzung der Basler Regelwerke in der Schweiz  6.3 Regelungen für systemrelevante Banken  6.3.1 Einleitung   6.3.2 Anforderungen an die Eigenmittel  6.4 Rechtsvergleich mit den USA, der EU und dem FSB  6.4.1 USA  6.4.2 EU  6.4.3 Financial Stability Board  6.5 Zusammenfassung und Fazit  Anmerkungen

177 179 179 180 181 181 181 183 187 187 188 192 192 193 194 195 198

7 7.1 7.2 7.3

201 203 203 204 204

Problematik der Risk-Weighted Assets  Ausgangslage und Fragestellung  Wichtige Neuerungen unter Basel III  Risikogewichtung unter Basel III  7.3.1 Übersicht   7.3.2 Beispiel der Risikogewichtung anhand einer Kredit­ position  7.3.3 Vor- und Nachteile der Verwendung von Modell­ ansätzen  7.3.4 Variabilität der RWA bei Verwendung von Modell­ ansätzen  7.3.5 Gewichtete versus ungewichtete Risikomasse   7.3.6 Neue Standards zur Risikoverteilung  7.4 Auswirkungen unterschiedlicher Rechnungslegungsmodelle des Bankensektors  7.5 Fazit und Ausblick auf neue Regulierung  Anmerkungen

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207 213 216 218 219 220 225 228


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Inhaltsverzeichnis

III

STRESSTESTS UND KAPITALPLANUNG

231

8 Stresstests: Methoden und internationaler Vergleich  8.1 Fragestellung und Methode  8.2 Definition und Methodik von Stresstests  8.2.1 Definition  8.2.2 Anwendungsbereiche  8.2.3 Methodik  8.3 Stresstests als Instrument der Bankenaufsicht  8.3.1 Zielsetzungen  8.3.2 Stresstests vor der Finanzkrise 2007  8.3.3 Internationale Standards  8.3.4 Ausgestaltung bankenaufsichtlicher Stresstests  8.4 Stresstests in der Bankenaufsicht – internationale Praxis  8.4.1 IWF – Stresstest für das Schweizer Bankensystem 2014  8.4.2 USA  8.4.3 Europäische Union am Beispiel Deutschlands  8.4.4 Vereinigtes Königreich  8.4.5 Gegenüberstellung aufsichtlicher Stresstests  8.5 Kritik, aktuelle Entwicklungslinien und Grenzen  8.5.1 Gründe für das Verfehlen der Warn- und Steuerungswirkungen   8.5.2 Bankenkrisen trotz bestandenem Stresstest   8.5.3 Stresstests sind keine Prognosen   8.5.4 Weiterentwicklung der Praxis von Stresstests   8.6 Zusammenfassung  Anmerkungen

233 235 236 236 237 239 244 244 245 249 253 257 257 259 262 267 269 273

9 Stresstesting aus der Optik der Aufsichtsbehörde FINMA  9.1 Einführung  9.2 Kategorien des Stresstestings  9.2.1 Risikoartenspezifische Stresstests   9.2.2 Stresstest auf Stufe der Gesamtbank  9.2.3 Liquiditätsstresstesting  9.2.4 Reverse Stresstesting  9.3 Fazit  Anmerkungen

287 289 290 290 292 294 295 296 297

273 275 276 277 277 281

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10 Praxis der Kapitalplanung und des Stresstestings bei mittel­ grossen Banken  10.1 Fragestellung und Methodik  10.2 Kapitalplanung und Stresstests als Pflicht für die Banken  10.3 Fallbeispiele von drei Kantonalbanken  10.3.1 Kapitalplanung bei der Glarner Kantonalbank  10.3.2 Kapitalplanung bei der Berner Kantonalbank  10.3.3 Kapitalplanung bei der Luzerner Kantonalbank  10.3.4 Vergleich der drei Banken  10.4 Folgerungen und Empfehlungen für die Kapitalplanung  10.4.1 Szenarien und Handlungsoptionen als integrales ­Element der Mittelfristplanung  10.4.2 Nutzen von Kapitalplanung und Stresstests für die Bank  10.4.3 Wirkungen von Stressszenarien abhängig vom Zeit­ horizont  10.4.4 Periodische Überprüfung von Tools und Methoden  10.4.5 Datenaufbereitung mit wenig Aufwand  10.4.6 Vertrautheit mit Einflussfaktoren und Wechsel­ wirkungen  10.4.7 Externe Benchmarks und Standardszenarien als Leitplanken  10.4.8 Erfahrungsaustausch und Rückmeldungen  10.5 Fazit  Anmerkungen

IV IMMOBILIENFINANZIERUNG

299 301 301 303 303 305 306 308 310 311 311 312 312 312 313 314 314 314 315 317

11 Immobilienfinanzierung und deren aktuelle Regulierung  319 11.1 Fragestellung, Methodik und Aufbau  321 11.2 Struktur und Entwicklung des Markts für Hypothekar­ finanzierungen in der Schweiz  321 11.3 Hypothekarverschuldung und Immobilienpreise  325 11.4 Einflussfaktoren auf die Hypothekarverschuldung  329 11.5 Einflussfaktoren auf die Nachfrage nach Hypothekarkrediten  331 11.5.1 Wirtschaftswachstum und Konjunkturentwicklung  331 11.5.2 Demografische Entwicklung  332 11.5.3 Bautätigkeit  332 14


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Inhaltsverzeichnis

11.5.4 Entwicklungen im Markt für selbstgenutztes Wohn­ eigentum  11.5.5 Entwicklungen im Markt für selbstgenutzte Zweit­ wohnungen  11.5.6 Entwicklungen im Markt für Renditeliegenschaften von Privaten (Buy-to-Let)  11.5.7 Entwicklungen im Markt für Renditeliegenschaften von Institutionellen  11.5.8 Einfluss des Zinsniveaus auf den Immobilienmarkt  11.6 Einflussfaktoren auf das Angebot an Hypothekarkrediten  11.6.1 Refinanzierungs- und Liquiditätssituation der Banken  11.6.2 Wettbewerb und Margen im Hypothekargeschäft  11.6.3 Neue Wettbewerber und Absatzkanäle  11.6.4 Kreditrisikopolitik der Banken  11.7 Volkswirtschaftliche Risiken im Hypothekarmarkt  11.8 Regulierung des Markts für Hypothekarfinanzierungen  11.8.1 Monitoring des Hypothekarmarkts, Datenanalysen und Supervisory Reviews  11.8.2 Spezialprüfungen und Abklärungen bei den Banken  11.8.3 Stresstests und Kapitalplanung  11.8.4 Moral Suasion  11.8.5 Standesregeln der Banken (Selbstregulierung)  11.8.6 Höhere Eigenmittelanforderungen bei hohen ­Belehnungen  11.8.7 Antizyklischer Kapitalpuffer  11.9 Auswirkungen der Regulierung und Regulierungskritik   11.9.1 Intensivere Überwachung des Hypothekarmarkts  11.9.2 Verschärfung der Hypothekarvergabepolitik  11.9.3 Antizyklische Eigenmittelanforderungen  11.9.4 Weitere Herausforderungen  11.10 Zusammenfassung   und Schlussfolgerungen   Anmerkungen

332 335 336 336 337 338 339 340 341 342 344 345 346 347 347 347 348 349 349 350 350 350 354 355 355 358

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12 Refinanzierung des Hypothekargeschäfts  361 12.1 Einleitung  363 12.2 Geschäftsmodelle der Banken  363 12.2.1 Mobilisierung über den Markt oder über die Bank­ bilanz?   363 12.2.3 Profitabilität und Zinsniveau   369 12.3 Wie sind Schweizer Hypotheken finanziert?  370 12.3.1 Situation heute  370 12.3.2 Finanzierungen im Zeitverlauf   371 12.3.3 Verschiebungen zwischen den Gruppen   374 12.3.4 Zins- und Refinanzierungsrisiken am Horizont   376 12.3.5 Fazit zur Hypothekenfinanzierung   377 12.4 Hauptpfeiler Kundengeld   377 12.4.1 Unterschiedliche Deckungsgrade   377 12.4.2 Quellen von Kundengeldern   379 12.4.3 Wie nachhaltig ist die Refinanzierung über Kunden?   381 12.5 Zusammenfassung und Fazit   384 Anmerkungen  386 13 Bedeutung des Immobilienmarkts für den Finanzsektor und die Finanzstabilität  387 13.1 Fragestellung und Methodik   389 13.2 Hypotheken auf Bankenbilanzen (Originate-to-Hold-System) und auf dem Kapitalmarkt (Originate-to-Distribute-System)  390 13.3 Hypothekarmärkte und deren Regulierung im internationalen Vergleich  392 13.3.1 Schlüsselparameter des Hypothekenmarkts  392 13.3.2 Modalitäten für die Gewährung und Rückzahlung von Hypotheken als nachfrageseitige Regulierung  395 13.3.3 Antizyklischer Kapitalpuffer als angebotsseitige ­Regulierung  400 13.4 Merkmale und Wirkungszusammenhänge von Immobilienund Hypothekenkrisen   405 13.4.1 Zinselastizität der Immobiliennachfrage  405 13.4.2 Wechselwirkungen  406 13.5 Immobilien- und Hypothekenkrisen in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte – drei Fallstudien  409 13.5.1 US-Subprime-Krise (2007–2009)  409 16


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Inhaltsverzeichnis

13.5.2 Japans verlorenes Jahrzehnt (1990–2002)  13.5.3 Schweizer Regionalbankenkrise (1991–1996)  13.5.4 Synthese  13.6 Zusammenfassung und Ausblick  Anmerkungen

411 413 416 416 419

V LIQUIDITÄT

427

14 Liquiditätsvorschriften   14.1 Einleitung und Zielsetzung  14.2 Liquidität und Liquiditätsrisiken bei Banken  14.2.1 Definition des Liquiditätsbegriffs  14.2.2 Kapitaltransformation und die Entstehung von ­Liquiditätsrisiken bei Banken  14.3 Wieso braucht es eine Regulierung der Liquidität von Banken?  14.3.1 Eigenschaften der Liquidität von Banken  14.3.2 Liquidität von Banken aus Institutsperspektive  14.3.3 Liquidität von Banken aus systemischer Perspektive  14.3.4 Die Notwendigkeit einer gesetzlichen Liquiditäts­ regulierung  14.4 Die internationalen Empfehlungen unter Basel III zur Liquidität  14.4.1 Überblick  14.4.2 Die Liquidity Coverage Ratio (LCR)  14.4.3 Die Net Stable Funding Ratio (NSFR)   14.5 Umsetzung der Liquiditätsempfehlungen unter Basel III in der Schweiz  14.5.1 Das rechtliche Korsett für die Regulierung der Liquidität bei Banken  14.5.2 Das Proportionalitätsprinzip  14.5.3 Die Überarbeitung der gesetzlichen Vorgaben  14.6 Die LCR bei Schweizer Retailbanken   14.6.1 Aktueller Stand der LCR  14.6.2 Das Zusammenspiel zwischen der LCR und der SNB-Geldpolitik  14.6.3 Verfügbarkeit von HQLA unter Ausschluss von Zentralbankguthaben

429 431 432 432 432 433 433 434 435 435 436 436 437 439 443 443 444 445 446 446 449 450 17


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Inhaltsverzeichnis

14.6.4 ALA-Optionen als Ausnahmeregelung  14.6.5 Möglichkeiten zur Erhöhung der LCR  14.7 Zusammenfassung  Anmerkungen  15 Wechselwirkung zwischen der SNB-Geld­politik und der Liquiditätsregulierung (LCR)  15.1 Einleitung  15.2 Instrumentarium und Geldpolitik der SNB seit der Finanzkrise 2007  15.2.1 Repogeschäfte und Euro-Franken-Swaps zur Versorgung des Frankengeldmarkts  15.2.2 Devisenmarktinterventionen   15.2.3 Ausweitung der Liquidität und Einführung des Mindestkurses gegenüber dem Euro   15.2.4 Einführung des Negativzinses und Aufhebung des Mindestkurses   15.2.5 Unverändert expansive Geldpolitik   15.3 Sichtguthaben, Entwicklungen am Frankengeldmarkt und Erfüllung der LCR-Anforderungen   15.3.1 Giroguthaben der Banken tragen wesentlich zur Erfüllung der LCR-Anforderung bei  15.3.2 Entwicklungen am Frankengeldmarkt  15.4 Wirkung der Liquiditätsregulierung auf die SNB-Geldpolitik  15.4.1 Effektenpolitik und regulatorische Einheit   15.4.2 Auswirkungen der LCR für die Umsetzung der Geldpolitik mittels Repogeschäften   15.4.3 Ausgestaltung der LCR in der Schweiz   15.4.4 Anpassung der Effektenpolitik   15.5 Zusammenfassung  Anmerkungen

VI

RECOVERY AND RESOLUTION

16 Sanierung und Abwicklung systemrelevanter Banken  16.1 Einleitung, Fragestellung und Methode  16.2 Gründe für die fehlende Insolvenzfähigkeit von Banken  16.3 Internationale Standards  18

451 452 453 455

457 459 460 462 462 463 464 465 465 467 468 470 470 472 475 475 478 479 481 483 485 487 490


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Inhaltsverzeichnis

16.4 Stand und Entwicklung des schweizerischen Bankensanierungsrechts  492 16.4.1 Bankeninsolvenznovelle 2004  492 16.4.2 Die Weiterentwicklung des schweizerischen Banken­ insolvenzrechts  493 16.5 Abwicklungsstrategie der FINMA  496 16.5.1 Positionspapier der FINMA  496 16.5.2 Point of Non-Viability  497 16.5.3 Single Point of Entry  498 16.5.4 Der Bail-in als bevorzugtes Abwicklungsinstrument  499 16.5.5 Subsidiäre Strategie  502 16.6 Rahmenbedingungen einer ordentlichen Abwicklung  504 16.6.1 Eigenmittelanforderungen zur Finanzierung der Abwicklung  504 16.6.2 Eingriffe in Gruppenstruktur und Organisation  508 16.6.3 Anerkennung von Abwicklungsmassnahmen  509 16.6.4 Abwicklungsplanung  512 16.6.5 Internationale Kooperation und Koordination  514 16.7 Abwicklung von national systemrelevanten und nicht system­ relevanten Banken  518 16.8 Zusammenfassung und offene Fragen  520 Anmerkungen  525 17 Der Einlegerschutz und seine Umsetzung  17.1 Einleitung  17.2 Zweck des Einlegerschutzes   17.3 Entwicklung des Einlegerschutzes in der Schweiz seit 1934  17.4 Einlegerschutz unter geltendem Recht  17.4.1 Dreistufiges Schutzsystem  17.4.2 Definition der vom Einlegerschutz erfassten ­Vermögenswerte  17.4.3 Geplante Revision des Einlegerschutzes  17.5 Einlegerschutz in der EU und in den USA  17.5.1 Einlegerschutz in der EU   17.5.2 Einlegerschutz in den USA  17.6 Beurteilung des Einlegerschutzsystems  17.6.1 Kritik am Einlegerschutzsystem der Schweiz

531 533 533 535 539 539 543 545 546 546 548 548 548

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Inhaltsverzeichnis

17.6.2 Beurteilung der Kritik am Einlegerschutzsystem der Schweiz  17.6.3 Beurteilung der geplanten Revision des Einleger­ schutzes  17.7 Zusammenfassung  Anmerkungen

550 553 554 556

18 Kantonalbanken und die Staatsgarantie  559 18.1 Fragestellung, Methodik und Aufbau  561 18.2 Kantonalbanken und die Staatsgarantie im Wandel der Zeit  562 18.2.1 Staatsgarantie seit Gründung der Kantonalbanken   562 18.2.2 Staatsgarantie als konstitutives Merkmal  563 18.2.3 Paradigmenwechsel von 1999  563 18.2.4 Kantonalbanken mit Beteiligung Privater  564 18.2.5 Modifikationen bei der Staatsgarantie seit 1999  564 18.3 Aktuelle Ausgestaltung der Staatsgarantie bei Kantonalbanken  566 18.3.1 Kantonalbanken und Staatsgarantie in der Kantonsverfassung  567 18.3.2 Primäre versus subsidiäre Staatsgarantie  569 18.3.3 Umfassende versus eingeschränkte Staatsgarantie  569 18.4 Bewertung und Abgeltung der Vorteile für die Staatsgarantie  569 18.4.1 Bewertungsansätze und ihre Praktikabilität   570 18.4.2 Modelle zur Abgeltung der Staatsgarantie für die Kantonalbanken  572 18.4.3 Zielkonflikte bei der Festlegung der Abgeltung   577 18.5 Risiken der Kantonalbanken für die Kantone   579 18.5.1 Kantonalbanken als rentables Investment für die Kantone   580 18.5.2 Kantonalbanken als Risiko für die Kantone  583 18.6 Kantonalbanken in der Krise – Handlungsoptionen für Kantone   591 18.6.1 Sicht des Kantons versus Sicht des Finanzplatzes Schweiz  592 18.6.2 Institutskrisen versus Systemkrisen  592 18.6.3 Handlungsoptionen der Kantone bei existenziellen Bankenkrisen  593 18.6.4 Explizite versus implizite Staatsgarantie  594

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Inhaltsverzeichnis

18.6.5 Risikoexposure des Kantons versus Nutzen aus der Staatsgarantie  595 18.7 Staatsgarantie im Spannungsfeld vielfältiger Interessen  596 18.7.1 Nutzen der expliziten Staatsgarantie für Kantonalbank und Kanton  597 18.7.2 Kantonsautonomie und Kantonspolitik  598 18.7.3 Staatsgarantie versus Finanzmarktstabilität  599 18.7.4 Staatsgarantie versus Level Playing Field im Bankenwettbewerb  599 18.7.5 Staatsgarantie versus Strukturerhaltung  600 18.7.6 Moral-Hazard-Risiken und Public Corporate ­Governance  600 18.7.7 Schweizer Recht versus europäisches Recht  602 18.8 Staatsgarantie – quo vadis?  602 18.8.1 Argumente für die Abschaffung der Staatsgarantie  603 18.8.2 Argumente für die Beibehaltung der Staatsgarantie  604 18.8.3 Handlungsoptionen zur Optimierung der Staats­ garantie  606 18.9 Fazit  607 Anmerkungen  608

VII REGULIERUNGSKRITIK UND SYNTHESE  19 Reaktion der systemrelevanten Banken auf die Finanzkrise und die neue Regulierung   19.1 Einleitung  19.2 Unmittelbare Auswirkungen der Finanzkrise auf die Schweizer Banken  19.3 Welche regulatorischen Änderungen wurden eingeführt?  19.4 Reaktion der Grossbanken auf die Neuregulierung  19.4.1 Anpassungsstrategien aufgrund neuer Eigenmittel­ anforderungen   19.4.2 Anpassungsstrategien aufgrund neuer Anforderungen an die Organisationsstruktur  19.5 Reaktion der anderen Banken auf die Neuregulierung  19.6 Zusammenfassung   Anmerkungen

611

613 615 616 620 622 622 631 633 640 642

21


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Inhaltsverzeichnis

20 FinTech – Herausforderungen für die Finanzmarktregulierung  645 20.1 Einleitung – vom Bankomaten zum Bitcoin-Dispenser  647 20.2 Geschäftsmodelle im FinTech-Bereich   648 20.2.1 Segmentierung von FinTech-Unternehmen   648 20.2.2 Abgrenzung von FinTech gegenüber den «normalen» Geschäftsbanken  651 20.3 FinTech heute – aktuelle Trends in der Schweiz   652 20.3.1 Bedeutende Rolle der Schweiz als FinTech-Hub  652 20.3.2 Schweizer FinTech mit internationaler Ausrichtung   654 20.3.3 Wechselwirkung von FinTech und RegTech   655 20.4 Regulierung von FinTech-Unternehmen in der Schweiz  656 20.4.1 Grundsätzliches zur Regulierung  656 20.4.2 FinTech unter den bestehenden Regelwerken  657 20.4.3 (Mögliche) Künftige Ansätze und Schwerpunkte für die Regulierung  658 20.4.4 Regulierungspipeline  660 20.5 Internationale Tendenzen   661 20.5.1 Regulierung von FinTech-Unternehmen in der EU  661 20.5.2 Regulierung von FinTech-Unternehmen – globale Sicht  661 20.6 Blick in die Kristallkugel und Zusammenfassung   663 Anmerkungen  665 21 Regulierungskritik  21.1 Fragestellung und Methodik  21.2 Begründung und Ziele der Regulierung  21.2.1 Begründung der Regulierung  21.2.2 Ziele der Regulierung  21.2.3 Grundprinzipien der Regulierung  21.3 Diskussion der Instrumente   21.3.1 Ziel-Mittel-Beziehungen und internationale Dimension  21.3.2 Regulierungsdichte und Effektivität  21.3.3 Regulierung versus Anreize  21.4 Institutionelle Aspekte   21.4.1 Organisation und Sanktionen  21.4.2 Koordination

22

669 671 671 671 673 677 678 678 684 688 688 688 689


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Inhaltsverzeichnis

21.4.3 Evaluation  21.4.4 Demokratische Legitimation  21.5 Gesamtbeurteilung  21.5.1 Einfachheit und Proportionalitätsprinzip   21.5.2 Vergleichbarkeit, Risikosensitivität und Wettbewerbsneutralität  21.5.3 Beeinträchtigung der Kreditversorgung?  21.5.4 Vermeidung von Preisblasen für Immobilien?  21.5.5 Too-Big-to-Fail-Problematik und implizite Staats­ garantie  21.5.6 Too-Big-to-Fail-Problematik gelöst?  21.5.7 Kosten-Nutzen-Bilanz  21.6 Zusammenfassung  Anmerkungen

690 691 692 692 693 695 697 698 700 704 706 708

22 Synthese und zukünftige Herausforderungen  711 22.1 Bankenkrisen und Regulierung im Rückblick   713 22.2 Erwartete Auswirkungen der Regulierung nach Basel III  715 22.3 Auswirkungen der neuen Regulierung in der Schweiz  718 22.4 Sind die Schweizer Banken krisenfest?  720 22.4.1 Grundsätzliche Bemerkungen zu Insolvenz und ­Illiquidität  720 22.4.2 Retrospektive Betrachtung  720 22.4.3 Prospektive Beurteilung  721 22.5 Zukünftige Herausforderungen  723 22.6 Zusammenfassende Thesen   725 22.6.1 Swiss Finish stärkt den Finanzplatz Schweiz und ist zukunftstauglich  725 22.6.2 Hohe Anforderungen an das Eigenkapital und die Liquidität der Grossbanken sind zwingend  726 22.6.3 Proportionalitätsprinzip ist konsequenter umzusetzen  727 22.6.4 Stresstests und Kapitalplanungen sind für die Banken und die Aufsicht nützlich  727 22.6.5 Wettbewerbsneutralität der Regulierung bleibt eine Herausforderung   728 22.6.6 Klare Regeln für die Abgeltung der Staatsgarantie der Kantonalbanken   729

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Inhaltsverzeichnis

22.6.7 Finanzkrise und Regulierung haben keine Engpässe auf dem Kreditmarkt bewirkt  22.6.8 Risiken am Hypothekarkreditmarkt sind nicht zu unterschätzen  22.6.9 Selbstregulierung der Banken ist flexibel und wirksam  22.6.10 Einlagensicherung wirkt in den meisten, aber nicht in allen Fällen  22.6.11 Aussagekraft der Bankbilanzen bleibt ein wichtiges Anliegen  22.6.12 Starke Finanzmarktaufsicht durch klare Regelung der Gesamtverantwortung  22.7 Schlussbemerkungen  Anmerkungen

ANHANG  Abkürzungsverzeichnis  Register  Herausgeber und Autoren  Dank

24

729 730 731 731 732 732 732 734 735 737 745 749 760


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GRUNDLAGEN UND HISTORISCHER RÃœCKBLICK

I


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Grundlagen und historischer RĂźckblick

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1 EINFĂœHRUNG Armin Jans1

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Überblick Nach der Skizzierung von Ausgangslage und Zweck des Buchs werden die gesamtwirtschaftlichen Funktionen des Finanzsystems und die Rolle der Banken in der Schweizer Wirtschaft vorgestellt. Anschliessend wird die Stabilität des Finanzsystems grundsätzlich beleuchtet und der Frage nachgegangen, welche Ursachen ausgewählte Finanzkrisen vor 2007 hatten. Danach folgt eine Beschreibung der globalen Finanzkrise, die 2007 begann. Die Verluste der Banken werden illustriert, ebenso die der Gesamtwirtschaft in der globalen Rezession 2009 und danach. Ein spezielles Augenmerk gilt den Auswirkungen der Finanzkrise auf die Schweiz, insbesondere der Risikoexposition der Schweizer Banken und dem Rettungspaket für die UBS im Oktober 2008. Danach werden die Ziele der Regulierung behandelt und deren Instrumente den drei Säulen von Basel  III zugeordnet. Am Schluss findet sich eine Erläuterung zum Aufbau des Buchs. Dieser wird zuerst anhand einer stilisierten Bankbilanz, danach anhand des zeitlichen Ablaufs der neuen Regulierung und schliesslich anhand von deren Einbettung in das schweizerische Rechtssystem erläutert.

Abstract After outlining the current situation and the purpose of the book, the overall economic functions of the financial system and the role of banks in the Swiss economy are presented. Subsequently, the stability of the financial system is examined, and causes of selected financial crises before 2007 are discussed. This is followed by a description of the recent 2007 global financial crisis. Bank losses are illustrated as well as losses in real GDP during the global recession of 2009 and beyond. A special focus is given on the effects of the financial crisis on Switzerland, in particular the risk exposure of Swiss banks and the UBS rescue package in October 2008. Moreover, the aims of regulation and the associated instruments are explained within the three pillars of the Basel III regulatory framework. At the end, the structure of the book is illustrated by a stylized bank balance sheet, a chronological time frame of regulatory events and the integration of the new regulation into the Swiss legal system.

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Einführung

1.1 Kompass zum Buch und zum Kapitel 1.1.1 Zweck und Problemstellung des Buchs Die 2007 ausgebrochene globale Finanzkrise konnte weder durch die damals geltenden internationalen Standards im Sinn von Basel II, insbesondere durch die Anforderungen an die Eigenmittel, noch durch die Finanzmarktaufsicht verhindert werden. Deshalb haben der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) und das Financial Stability Board (FSB) im Auftrag der G-20-Staaten schon 2009 eine Generalüberholung der Standards eingeleitet. Das Resultat waren neue Standards für Eigenmittel und Liquidität sowie neue Regeln für die Abwicklung von global systemrelevanten Grossbanken, zusammenfassend als Basel III bezeichnet. Die dem BCBS und dem FSB angeschlossenen Staaten verpflichteten sich, die neuen Bestimmungen in ihre nationalen Gesetzeswerke aufzunehmen. Für die Umsetzung wurde eine Übergangfrist bis zum 1. Januar 2019 vereinbart, erst dann sollen alle Regeln vollumfänglich Rechtskraft erlangen. Dieses Buch bezweckt eine wissenschaftlich fundierte, verständliche und aktuelle Darstellung der Grundzüge sowie der Probleme der neuen Schweizer Bankenregulierung bezüglich Eigenmitteln, Liquidität und Ab­­ wicklung von systemrelevanten Banken im Sanierungsfall, aufbauend auf das Regelwerk von Basel III. Zudem soll eine kritische Beurteilung erfolgen, ob die neue Regulierung adäquat ist und ob der Bankensektor so krisenresistenter wird. Dabei soll eine enge Verzahnung von sowohl volks- und betriebswirtschaftlichen als auch rechtlichen Aspekten erfolgen. Dem Rechnungswesen gilt dabei besondere Aufmerksamkeit. Im Einzelnen werden folgende Problemstellungen behandelt: • Welche Funktionen kommen der Bankenregulierung angesichts der Rolle des Finanzsystems in der Gesamtwirtschaft zu? • Wie hat sich die Bankenregulierung in den letzten 100 Jahren entwickelt? Gibt es dabei Konstanten? Welche Akteure sind besonders wichtig? Stimmt es, dass die Banken vor 50 und mehr Jahren über viel mehr Eigenmittel verfügten und damit krisenfester waren als heute? (vgl. dazu die Kapitel 2 bis 4). • Welche Minimalanforderungen an die Eigenmittel und an die Liquidität müssen die Banken heute erfüllen? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen der Liquiditätsregulierung und der Geldpolitik? (vgl. dazu die Kapitel 5 bis 7 und 14 bis 16). 29


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Grundlagen und historischer Rückblick

• • • • • • •

Welche Aufgaben nimmt die Bankenaufsicht wahr? (vgl. dazu die Kapitel 8 bis 10). Welche Probleme stellen sich im Zusammenhang mit der Finanzierung von Immobilien, insbesondere von Wohnbauten? (vgl. dazu die Kapitel 11 bis 13). Welche Vorkehrungen gibt es für systemrelevante Banken in Schwierigkeiten und in extremis im Konkursfall, um einen Kollaps des Finanzsystems zu vermeiden? (vgl. dazu Kapitel 16). Welche Rolle spielen der Einlegerschutz und die Staatsgarantie für bestimmte Banken? (vgl. dazu die Kapitel 17 und 18). Wie haben die Banken auf die Finanzkrise und die neue Regulierung reagiert? (vgl. dazu Kapitel 19). Wie ist die neue Regulierung zu beurteilen? Werden die Schweizer Banken tatsächlich krisenfest? Welches Restrisiko bleibt? (vgl. dazu Kapitel 21). Welche Herausforderungen stellen sich in Zukunft? Welche Auswirkungen haben die mit FinTech bezeichneten Innovationen? (vgl. dazu die Kapitel 20 bis 22).

Eine kurze Synthese (Kapitel 22) rundet das Ganze ab. Darin wird die im Titel aufgeworfene Frage, ob die Schweizer Banken zukünftig krisenfest sind, zusammenfassend beantwortet.

1.1.2 Fragestellung und Methodik dieses Kapitels Ziel des Kapitels ist es, eine Übersicht über das gesamte Buch zu geben und den roten Faden, der die einzelnen Beiträge verbindet, deutlich zu machen. Im Einzelnen sollen folgende Fragen beantwortet werden: • Welche Rolle spielen die Banken in der Gesamtwirtschaft allgemein? Welche Bedeutung besitzen sie in der Schweiz? • Wie ist Finanzstabilität zu verstehen? Was sind mögliche Ursachen für die Finanzinstabilität eines Instituts und des Bankensystems insgesamt? Welcher Stellenwert kommt dabei der Insolvenz und der Illiquidität zu? • Warum hatten die globale Finanzkrise 2007 und die Jahre danach so weitreichende Auswirkungen? Warum war die Schweiz auch betroffen? Liegt Markt- oder Staatsversagen vor? • Welche Ziele verfolgt die Bankenregulierung und welche Instrumente stehen ihr zur Verfügung? 30


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Einführung

Wie ist das Buch aufgebaut? Wie lassen sich die Inhalte in einer Bankbilanz veranschaulichen und im schweizerischen Recht verorten? Wie schnell hat die Schweiz dabei auf die neuen, international vereinbarten Standards von Basel III reagiert?

Damit soll eine Grundlage für alle nachfolgenden Beiträge gelegt werden. Die oben aufgeführten fünf Fragestellungen werden in dieser Reihenfolge mithilfe von öffentlich zugänglichen Materialien erörtert. Die Hauptquellen stammen von nationalen öffentlichen Stellen (Bund, SNB) und internationalen Organisationen (BIZ, FSB, IMF, OECD, EU). Dazu kommen Geschäftsberichte von Banken sowie die einschlägige Fachliteratur. Die Diskussion er­ folgt vorwiegend qualitativ, sie wird durch statistische Angaben in den Tabellen und Abbildungen verdeutlicht. Die übrigen Tabellen und Abbildungen dienen vorwiegend der Illustration.

1.2 Gesamtwirtschaftliche Funktionen des Finanzsystems Unter einem Finanzsystem verstehen wir hier in Anlehnung an Howells und Bain2 die Märkte für Finanzinstrumente und die Wirtschaftssubjekte, die auf diesen Märkten handeln, und zwar unter Einbezug der Regulatoren und Aufsichtsbehörden des Systems. Ein Finanzsystem stellt der Kundschaft Folgendes zur Verfügung: • Intermediation zwischen den Anbietenden und Nachfragenden von Geldmitteln, insbesondere die Versorgung mit Krediten unterschiedlicher Laufzeiten, • Zugang zu Zahlungssystemen, • weitere Finanzdienstleistungen (z. B. Vermögensanlagen, Versicherungen, Pensionen), • Bereitstellung von Informationen zu Preisen und Risiken finanzbezogener Anlagen, Finanzierungen und Transaktionen. Grundsätzlich können Endkunden, also Geldgeber (Sparer, Anleger) und Geldnehmer (nach Eigenkapital und Krediten Nachfragende), über fünf Kanäle zusammenwirken (vgl. dazu Abb. 1-1): via ein Direktgeschäft ohne Vermittler (1), via das Bilanzgeschäft einer Bank (2), unter Vermittlung einer Bank, zum Beispiel durch organisierte Märkte (3), und analog dazu direkt (5) oder indirekt (4) über eine Parabank. Die Banken stehen demnach mit 31


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Grundlagen und historischer Rückblick

Abbildung 1-1: Direkte und indirekte Vermittlung von Geldkapital.3 1 Geldnehmer Defiziteinheiten

Bilanzgeschäft

Interbankenguthaben/ Geldmarktpapiere Interbankengeschäft

Nationalbank private Haushalte

Geldgeber Überschusseinheiten

Geschäftsbanken

2

Kredite Bankenkreditmarkt

/

Interbankenschulden/ Geldmarktpapiere Interbankenmarkt Kundengelder Bankeneinlagenmarkt

Kapitalmarktanlagen

Nationalbank 2

Kapitalmarktgelder

Ausserbilanzgeschäft

Unternehmen 3 Staat Ausland

private Haushalte

 Geldmarktkontrakte: Treuhandanlagen, Geldmarktpapiere    Kapitalmarktkontrakte: Aktien, Obligationen    OTC*-Kontrakte in Devisen und Edelmetallen     andere bilanzneutrale Transaktionen per Kassa und Termin 

Unternehmen 3 Staat Ausland

Primärmarkt/Sekundärmarkt

andere 4

Parabanken Bilanzgeschäft Versicherungen, Pensionskassen Anlagefonds Spezialfinanzierungsinstitute

andere 4

Ausser-Bilanzgeschäft

5

Vermittlung

1: direkte Bereitstellung von Geldkapital 2: indirekte Geldkapitalvermittlung durch Geschäftsbanken (Bilanzgeschäft der Banken) 3: direkte Geldkapitalvermittlung durch Geschäftsbanken (Ausser-Bilanzgeschäft der Banken) *OTC = Over the Counter

5 4: indirekte Geldkapitalvermittlung durch Parabanken 5: direkte Vermittlung durch Parabanken

dem Direktgeschäft sowie mit Parabanken (Versicherungen, Finanzgesellschaften, Anlage- und Geldmarktfonds, Pensionskassen, FinTech-Firmen usw.) in Konkurrenz. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht geht es um eine effiziente und möglichst kostengünstige Versorgung der Wirtschaft mit kurzfristiger Liquidität und mit mittel- und langfristigen Mitteln zur Finanzierung von Investitionen oder Konsumgütern. Bei dieser Allokation von knappen Geldmitteln spielen die Banken eine zentrale Rolle, denn sowohl private Haushalte als auch kleine und mittlere Unternehmen sind ausschliesslich oder vorwiegend auf Bankkredite angewiesen. Eine ausreichende Kreditversorgung zu günstigen Konditionen ist deshalb eine notwendige Voraussetzung für eine prosperierende Wirtschaft. 32


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Einführung

Aus Abbildung 1-1 sind auch die beiden häufigsten Ausprägungen eines Finanzsystems ersichtlich. In einem bankbasierten System finanzieren sich die Unternehmen primär über den zweiten Kanal, also über Bankkredite, in einem marktbasierten System primär über den dritten Kanal mittels Wertpapieren. Ersteres ist typisch für Kontinentaleuropa und Japan, Letzteres für die USA und das Vereinigte Königreich. So machten gemäss EU-Kommission Bankkredite im Jahr 2013 14 Prozent und Anleihen 4 Prozent der gesamten Verpflichtungen bei Firmen in der EU-28 aus, bei den US-amerikanischen Firmen waren es dagegen 3 Prozent bzw. 11 Prozent. Gleichenorts wird gezeigt, dass der Eigenkapitalanteil der europäischen Firmen zwar ähnlich gross ist wie der der US-amerikanischen, ihr Anteil an börsenkotierten Aktien beträgt indes nur ein Drittel gegenüber mehr als der Hälfte in den USA.4 So erreichte die inländische Börsenkapitalisierung (in Relation zum BIP) gemäss Angaben des ECMI-Statistikpakets 2015 etwa 70 Prozent in der EU-28, 140 Prozent in den USA, rund 100 Prozent in China und 120 Prozent in Japan.5 In der Schweiz liegt sie bei rund 220 Prozent. Der relativ hohe Wert ist primär darauf zurückzuführen, dass hier sehr viele globale Grossunternehmen kotiert sind. Das bedeutet nicht, dass die Schweiz besonders ausgereifte Kapitalmärkte hat.6 Mit der Marktreife von FinTech-Facilities gibt es für das Direktgeschäft (Kanal 1 in Abb. 1-1) und für das indirekte Geschäft über Parabanken neue Möglichkeiten. Sie werden in Kapitel 20 behandelt.

1.3 Rolle der Banken in der Schweizer Wirtschaft In Abbildung 1-2 sind die Akteure des Schweizer Finanzsystems dargestellt. Neben den Banken und neben PostFinance sind dies Institutionelle (Versicherungen, Pensionskassen), Anlagefonds, externe Vermögensverwalter (VV) und Privatanleger (Family Offices). Dazu kommen die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Finanzinfrastruktur der SIX Group, die die Durchführung und Abwicklung von Börsengeschäften und den Zahlungsverkehr für Karten aller Art umfasst. Eine Tochtergesellschaft der SIX Group betreibt im Auftrag der SNB mit dem Swiss Interbank Clearing (SIC) das bei Weitem wichtigste elektronische Zahlungssystem in Schweizer Franken.7 Abbildung 1-2 zeigt auch die beiden wichtigsten Geschäftsfelder der Banken. Während beide Grossbanken in allen Sparten tätig sind, beschränken sich die Kantonalbanken, Raiffeisenbanken, Regionalbanken und Sparkassen weitgehend auf das inländische Geschäft mit privaten Haushalten 33


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Grundlagen und historischer Rückblick

Abbildung 1-2: Akteure auf dem Finanzplatz Schweiz.8 FINMA

+

Domestic Banking

EFD International Asset & Wealth Management

Raiffeisenbanken

PostFinance

Kantonalbanken Regionalbanken

Anlagefonds

Privatbanken UBS

Family Offices

Auslandbanken Credit Suisse VV Banken

Übrige SNB

Externe VV Institutionelle

Finanzinfrastruktur SIX Group

und Unternehmen. Die Ausland- und die Privatbanken beschränken sich dagegen auf das Vermögensverwaltungsgeschäft mit in- und ausländischen Kunden. Die Banken interagieren dabei als Partner oder Konkurrenten mit externen Vermögensverwaltern sowie institutionellen Anlegern. Die Banken und Versicherungen beschäftigten 2016 in der Schweiz 4,1 Prozent der Erwerbsbevölkerung und leisteten einen Beitrag von 9,4 Prozent an das BIP (Tab. 1-1). Wie Abbildung 1-3 zeigt, ist dies im internationalen Vergleich (abgesehen von Luxemburg und Singapur) ein leicht höherer Anteil als in anderen Volkswirtschaften mit global wichtigen Finanzplätzen. Der relative Rückgang der Beschäftigung in der letzten Dekade wurde durch das Wachstum ausserhalb des Kernbereichs des Finanzstandorts (Auslagerungen) weitgehend kompensiert. In den letzten Jahrzehnten nahm die Anzahl der Banken laufend ab. Im Jahr 2016 gab es über 200 Banken weniger als 1980 (Tab. 1-2). Dieser Rückgang betraf die Regionalbanken und Sparkassen am meisten. Er ging mit Zusammenschlüssen unter diesen Kleinbanken oder mit Übernahmen durch Gross- oder Kantonalbanken einher. Damit nahm die Konzentration im Bankensektor zu. Die beiden Grossbanken erreichten 2015 gemäss dem Staatssek­ retariat für internationale Finanzfragen (SIF) 47 Prozent, die Kantonalbanken zusammen dagegen nur 18 Prozent der gesamten Bilanzsumme aller Banken. 34


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Einführung

Tabelle 1-1: Wertschöpfung und Beschäftigung im Schweizer Finanzsektor von 2006 bis 2016.9 Wertschöpfung nominal (Mrd. CHF)

Beschäftigung (Vollzeitstellen)

2006

2011

2016

2006

2010

2016

Finanzdienstleistungen

42 175

34 642

31 766

115 902

124 551

116 137

Versicherungsdienstleistungen

22 283

27 028

29 084

43 796

41 950

43 322

Total Finanzstandort

64 458

61 670

60 850

159 698

166 501

159 459

12,0

10,0

9,4

4,7

4,5

4,1

37 605 (1,1)

49 872 (1,3)

54 076 (1,4)

Anteil am BIP/an Beschäftigung in % Damit verbundene Tätigkeiten (in % Beschäftigung)

Im Inlandgeschäft liegt ihr Marktanteil (gemessen an der Bilanzsumme) bei rund einem Drittel, also in etwa genauso hoch wie bei den Kantonalbanken. Ende 2016 betrug die aggregierte Bilanzsumme aller Banken 3118 Milliarden Schweizer Franken. Davon entfielen 46 Prozent auf die beiden Grossbanken, 17 Prozent auf die Kantonalbanken und auf jede der anderen Bankengruppen weniger als 10 Prozent.12 Eine weniger hohe Konzentration zeigte sich im Inlandgeschäft. Hier betrug der Marktanteil der beiden Gross-

Abbildung 1-3: Anteil der Wertschöpfung des Finanzstandorts am BIP 2016.10 30 % 27,5 % 25 % 20 % 15 % 12,2 % 9,4 %

10 % 5% 0%

7,2 %

7,4 %

USA

UK

3,9 %

Deutschland

Schweiz

Singapur

Luxemburg

Die Werte für Luxemburg und die USA gelten für 2015.

35


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Grundlagen und historischer Rückblick

Tabelle 1-2: Anzahl der Banken mit einer Bankenbewilligung von 1980 bis 2016.11 Stand per 31.12.

1980

1990

2000

2010

2016

29

29

24

24

24

5

4

3

2

2

220

204

103

69

62

2

2

1

1

1

Börsenbanken

41

51

57

47

43

Ausländisch beherrschte Banken

83

126

127

122

81

Filialen ausländischer Banken

16

16

23

32

26

Privatbankiers

25

22

17

13

6

Andere Banken

52

41

20

10

14

473

495

375

320

261

Kantonalbanken Grossbanken Regionalbanken und Sparkassen Raiffeisenbanken (Darlehenskassen)

Total

banken Ende 2016 28 Prozent, der der Kantonalbanken 27 Prozent, der Raiffeisenbanken 12 Prozent und der Spar- und Regionalbanken 6 Prozent. Die Schweizer Zinssätze waren im Vergleich zum Ausland traditionell schon immer niedrig. Wie die Abbildungen 1-4 und 1-5 zeigen, waren sie nur in Japan bis 2015 tiefer. Die Zinsinsel Schweiz hat diverse Ursachen: Diese Abbildung 1-4: Nomineller Dreimonats-Libor zwischen 1989 und 2017 (in % pro Jahr).13 Dreimonats-Libor Januar 1989–Mai 2017 (monatlich, SNB)

16 14 12 10 8 6 4

CHF

36

USD

JPY

GBP

EUR

2019

2016

2013

2010

2007

2004

2001

1998

1995

–2

1992

0

1989

2


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Einführung

Bilanzsumme der übrigen Banken seit 2006 kontinuierlich weiter und war Ende 2016 in etwa genauso gross wie die von UBS und CS zusammen. Der Konkurs anderer Banken – so der Genfer Niederlassung der Kaupthing Luxemburg 2008 und der Bank Hottinger 2015 – führte zu keinen Problemen. Dank der Einlagesicherung (esisuisse), die in Kapitel 17 näher beschrieben wird, konnte den Gläubigern der Kaupthing relativ schnell der Grossteil ihrer Guthaben ausbezahlt werden.

1.6 Ziele und Instrumente der Regulierung Die Bankenregulierung bezweckt grundsätzlich den Schutz der Einleger, die Markttransparenz, die Stärkung des Vertrauens in die Banken und die Ge­­ währleistung der Systemstabilität, um letztlich eine effiziente Allokation des Geldkapitals in der Wirtschaft zu ermöglichen. Bei der Regulierung können grundsätzlich folgende Ansätze unterschieden werden: • makroprudenzielle (Systemic Regulation) versus mikroprudenzielle Mass­­nahmen, • präventiv-protektive (ex ante) versus kurative (ex post) Massnahmen, • qualitative versus quantitative Vorgaben, • rechtliche Regulierung versus Selbstregulierung der Branche (mit oder ohne öffentliche Genehmigungspflicht). Alle diese Ansätze finden sich bei den aktuell eingesetzten Instrumenten, die hier nach den drei Säulen des Regelwerks von Basel III gegliedert sind:50 • Säule 1 (Minimalstandards): Minimalanforderungen bezüglich Eigenmitteln und Liquidität, qualitative Vorschriften bezüglich operatives Geschäft (insbesondere der Risikopolitik), Geschäftsmodell, Rechtskleid und Organisation; für systemrelevante Banken zusätzlich Notfallpläne für den Krisenfall. Ergänzend dazu Standards für den Einlegerschutz. • Säule 2 (Aufsicht): bankinterne Überprüfung sowohl von Risikosituation und -management als auch der internen Kontrollprozesse; qualitativ hochstehende, externe Aufsicht mittels Stresstests ex ante und Kontrollen ex post (durch Revisionsgesellschaften und staatliche Gremien). Ergänzend zu den bankspezifischen (mikroprudenziellen) kommen systemorientierte (makroprudenzielle) Aufsichtsprozesse öffentlicher Institutionen. 49


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Grundlagen und historischer Rückblick

Säule 3 (Marktdisziplin): Offenlegung, wie die Vorschriften von Säule 1, insbesondere der Ausstattung und der Struktur von Eigenmitteln und Liquidität, angewandt werden sowie Darstellung der eingegangenen Risiken. Dazu gehört auch eine allfällige Selbstregulierung der Branche.

Das Regelwerk von Basel III stellt dafür die Bausteine zusammen, die von den einzelnen Staaten in nationales Recht zu fassen sind.

1.7 Strukturierung des Buchs In unserem Kontext stehen Eigenmittel, Liquidität und Sanierung bzw. Liquidierung der Banken im Zentrum. Das Buch ist in sieben Teile gegliedert: • In Teil I erfolgt ein Blick zurück. Den Anfang bilden Ausführungen über die Bankenregulierung im Wandel der Zeit (vgl. dazu Kapitel 2). Haben die Banken früher über mehr Eigenmittel verfügt und sind sie damit sicherer als heute gewesen? Darauf finden sich Antworten in Kapitel 3. Kapitel 4 geht auf die Entscheidungsprozesse beim UBS-Rettungspaket und bei der Implementierung des Regelwerks von Basel III in den Jahren von 2008 bis 2012 ein und zeigt auf, welche Akteure welche Rollen spielten. • Teil II befasst sich mit den Eigenmitteln. Dazu werden zuerst in Kapitel 5 die für die Banken geltenden Vorschriften für die Rechnungslegung vorgestellt. Danach folgen die qualitativen und quantitativen Anforderungen an die Eigenmittel in Kapitel 6. Da diese vorwiegend in Relation zu den risikogewichteten Aktiven (RWA) festgelegt sind, werden diese speziell beleuchtet und hinterfragt (vgl. dazu Kapitel 7). • Teil III behandelt mit den Stresstests und der Kapitalplanung zwei Frühwarninstrumente in methodischer Hinsicht (vgl. dazu Kapitel 8). Die schweizerische Praxis durch die FINMA wird in Kapitel 9, die der einzelnen Banken (fokussiert auf die Kapitalplanung) in Kapitel 10 erläutert. • Teil IV widmet sich der Immobilienfinanzierung, einem zentralen Ge­ schäftsfeld vieler Banken, das sich direkt auf die Bauinvestitionen und damit auf die gesamte Volkswirtshaft auswirkt. Es wird bilanztechnisch sowohl von der Aktivseite (vgl. dazu Kapitel 11) als auch von der Passivseite (vgl. dazu Kapitel 12) her diskutiert. Die für die Banken geltende Regulierung wird vorgestellt, ebenso die Bedeutung des Immobilienmarkts für das gesamte Finanzsystem und speziell (angesichts 50


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Einführung

möglicher und tatsächlicher Preisblasen) für die Finanzmarktstabilität (vgl. dazu Kapitel 13). Teil V stellt in Kapitel 14 die neuen Vorschriften für die zu haltende Liquidität vor. In Kapitel 15 wird ergänzend dazu auf die Wechselwirkung zwischen diesen Vorschriften und der Geldpolitik der Nationalbank eingegangen. Teil VI erörtert mit Recovery and Resolution die Frage, was passiert, wenn eine Bank nicht mehr stabil ist. In Kapitel 16 werden die Notfallpläne für die systemrelevanten Banken vorgestellt und auf ihre Praxistauglichkeit hin diskutiert. In Krisensituationen spielt der Einlegerschutz für die Stabilität des Bankensystems eine wichtige Rolle. Er wird in Kapitel 17 behandelt. Abgeschlossen wird dieser Teil durch einen Beitrag über die Staatsgarantie für die Kantonalbanken, in dem auch die Risiken für die garantierenden Kantone angesprochen werden (vgl. dazu Kapitel 18). Im abschliessenden Teil VII wird zuerst aufgezeigt, wie die systemrelevanten Banken auf die Finanzkrise und die Neuregulierung reagiert haben (vgl. dazu Kapitel 19). Die Digitalisierung hat auch vor dem Bankensektor nicht haltgemacht. In Kapitel 20 werden die absehbaren Innovationen und die von den Aufsichtsbehörden angedachte Regulierung unter dem Stichwort FinTech vorgestellt. Die Kritik an der Regulierung kommt in Kapitel 21 zur Sprache. Das Buch wird durch eine Synthese und durch Ausführungen über zukünftige Herausforderungen (vgl. dazu Kapitel 22), ein Stichwort-, Abkürzungs- und ein Autorenverzeichnis abgeschlossen.

1.7.1 Aufbau anhand einer Bankbilanz Abbildung 1-10 erläutert den Aufbau des Buchs anhand einer vereinfachten Bankbilanz. Die Teile II bis VI (farbig hinterlegt) korrespondieren mit den entsprechenden zentralen Bilanzpositionen einer Bank. Die Regulierungsbereiche, die im vorliegenden Buch besprochen werden, sind zudem farbig umrahmt. 1.7.2 Umsetzung des Regelwerks von Basel III in der Schweiz Die Vorarbeiten für das Regelwerk von Basel III begannen gleich nach dem Ausbruch der globalen Finanzkrise von 2007. Die Schweiz hat die neuen Standards zügig im nationalen Recht verankert. Sie hat die vom BCBS und FSB seit 2009 im Rahmen von Basel III entwickelten internationalen Stan51


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Grundlagen und historischer Rückblick

Abbildung 1-10: Aufbau des Buchs anhand einer stilisierten Bankbilanz. Aktiven Interbankguthaben

Passiven

Bilanz Interbankverpflichtungen

Liquidität Teile V, III Kundengelder Teil VI Kredite (insb. Hypothekarkredite) Teil IV übrige Passiven (insb. Darlehen, Pfandbriefe und Anleihen)

übrige Aktiven (insbes. Finanzanlagen)

Eigenmittel Teile II–III und VI Quelle: eigene Darstellung

dards weitgehend umgesetzt. Die Mitte 2017 fehlenden Elemente werden Anfang 2018 in Kraft treten. Die wichtigsten Stationen waren dabei: • Die qualitativen und quantitativen Anforderungen an die Eigenmittel aller Banken (in Relation zu den RWA), die das BCBS im Dezember 2010 publizierte und die bis zum 1. Januar 2019 umzusetzen sind.51 Die Schweiz führte diese mit der Revision des Bankengesetzes und der zugehörigen Verordnungen Anfang 2013 ein. • Die zusätzlichen Anforderungen an die Eigenmittel von global systemrelevanten Banken, insbesondere an die Leverage Ratio, wurden vonseiten des FSB 2015 festgelegt,52 die Schweiz setzte dies mit der Revision der ERV per 1. Juli 2016 um. • Die Anforderungen an die kurzfristige und die längerfristige Liquidität, die das BCBS im Dezember 2010 und im Januar 2013 publizierte und die bis zum 1. Januar 2015 bzw. bis zum 1. Januar 2018 umzusetzen sind.53 Die Schweiz setzte dies fristgemäss mit der Liquiditätsverordnung (LiqV) um, die Anforderungen an die längerfristige Liquidität werden mit einer Revision der LiqV per 1. Januar 2018 eingeführt. 52


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Einführung

Die Bestimmungen über die Notfallpläne für die Sanierung und Ab­­ wicklung instabiler Banken wurden im Rahmen des FSB entwickelt.54 In der Schweiz sind sie mit der Revision des Bankengesetzes und der Bankenverordnung per Anfang 2013 eingeführt worden, mit Verfeinerung 2016. Zur Einlagenversicherung veröffentlichte das BCBS Ende 2010 einen Katalog von Empfehlungen.55 Die Schweiz passte ihre Bestimmungen im Bankengesetz und in der zugehörigen Verordnung 2013 an, allerdings ohne alle Empfehlungen zu übernehmen.

1.7.3 House of Swiss Regulation Zum Schluss wird hier die behandelte Thematik in der schweizerischen Rechtsordnung verortet. In Abbildung 1-11 ist die schweizerische Finanzmarktregulierung als House of Swiss Regulation schematisch dargestellt. Im Zentrum steht das Bankengesetz mit den zugehörigen Verordnungen. Diese werden von der FINMA in Verordnungen und Rundschreiben weiter präzisiert, ihre Kompetenzen sind im Finanzmarktaufsichtsgesetz festgehalten. Aufgrund der Systemrelevanz der darin regulierten Infrastrukturen kommt auch dem Finanzmarktinfrastrukturgesetz (FinfraG) eine wichtige Rolle zu. Mit dem Bundesgesetz über die Finanzdienstleistungen (FIDLEG) und dem Bundesgesetz über die Finanzinstitute (FINIG) sollen der Kundenschutz gestärkt, die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes gefördert und gleich lange Spiesse für den Wettbewerb zwischen den unterschiedlichen Anbietern geschaffen werden. Beide Erlasse hat der Bundesrat Ende 2015 an das Parlament übermittelt. Dessen Beratungen waren im Herbst 2017 noch nicht abgeschlossen und werden frühestens 2018 in Kraft treten. Bezüglich Eigenmitteln, Liquidität, Immobilienfinanzierung, Finanzstabilität sowie Recovery and Resolution wenig oder gar nicht relevant und deshalb nicht behandelt werden: • Steuerfragen, insbesondere die Besteuerung von Vermögenserträgen ausländischer Privatkunden im Rahmen des automatischen Informationsaustauschs (AIA) und die Weissgeldstrategie der Geschäftsbanken, • der Marktzugang von Finanzdienstleistern im Ausland, • die Vorschriften bezüglich Kollektivanlangen, Pfandbriefen und Geldwäscherei, • der Anlegerschutz im Rahmen des FIDLEG, • Fragen der Governance (Ausnahme: Risikomanagement).

53


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Grundlagen und historischer Rückblick

Abbildung 1-11: Übersicht Schweizer Finanzmarktregulierung (House of Swiss Regulation) – Stand: 1. Juni 2017. BankG ● BankV ● ERV ● LiqV

FINMA ● VO ● RS

FinfraG (FinfraV) Zahlungsverkehrssysteme, Börsen, Handelsplattformen (OTC-Handel usw.)

FINIG* mit VO

FINMAG Bankenaufsicht

FIDLEG* mit VO

Börsengesetz (BEHG) Kollektivanlagengesetz (KAG) Pfandbriefgesetz (PfG) Geldwäschereigesetz (GwG) Quelle: eigene Darstellung

* noch nicht in Kraft, Beratung der Botschaft des Bundesrats im Parlament bis 2018 BankG

Bankengesetz (SR 952.0)

BankV

Verordnung zum Bankengesetz (SR 952.02)

BEHG

Börsengesetz (SR 954.1) und Verordnung (SR 954.11)

ERV

Eigenmittelverordnung (SR 952.03)

FIDLEG

Bundesgesetz über die Finanzdienstleistungen

FINIG

Bundesgesetz über die Finanzinstitute

FINMA Finanzmarktaufsicht FINMA-PV

Finanzmarktprüfverordnung (SR 956.161)

FINMAG

Finanzmarktaufsichtsgesetz (SR 956.01)

FinfraG

Finanzmarktinfrastrukturgesetz (SR 958.1), in Kraft seit 1. Januar 2016

FinfraV

Finanzmarktinfrastrukturverordnung (SR 958.11), in Kraft seit 1. Januar 2016

GwG

Geldwäschereigesetz (SR 955.0) und Verordnung (SR 955.01)

KAG

Kollektivanlagengesetz (SR 951.31) und Verordnungen (SR 951.311, 951.312, 951.314,4, 951.315.2)

LiqV

Liquiditätsverordnung (SR 952.06)

OECD

Organisation for Economic Co-operation and Development

OTC

Over the Counter

PfG

Pfandbriefgesetz (SR 211.423.4) und Verordnung (SR 211.423.41)

RS Rundschreiben VO Verordnung

54


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Einführung

Ein Einbezug dieser Themen würde dazu führen, dass die Ausführungen vom Umfang her kaum zu bewältigen wären. Demgegenüber erlaubt es die vorgenommene Fokussierung, bei den behandelten Themenbereichen in die Tiefe zu gehen, gegenseitige Beziehungen anzusprechen und eine zusammenfassende Regulierungskritik und Synthese vorzunehmen.

Anmerkungen   1 Christoph Lengwiler und Marco Passardi danke ich für ihre kritischen Kommentare.   2 Howells, Peter, Bain, Keith, The Economics of Money, Banking and Finance. A European Text, 3rd ed., Pearson 2005, S. 4.   3 Von den Autoren erweiterte und ergänzte Fassung von: Lüscher-Marty, Max, Theorie und Praxis des Bank­ kredits. Grundlagen und Privatkredite, 4. Auflage, Merenschwand 2012, S. 1–19.   4 EU-Commission, Commission Staff Working Document, Economic Analysis, SWD (2015) 183 final, 30.9.2015, S. 17–18; Accompanying the documents Action Plan on Building a Capital Markets Union {COM(2015) 468 final} {SWD(2015) 184 final}.   5 Musmeci, Roberto, Thomadakis, Apostolos, Recent Developments in European Capital Markets, Key findings from the 2016 ECMI Statistical Package, ECMI Research Report No. 11/February 2017, European ­Capital Markets Institute, Brussels, S. 2.   6 Liebi, Martin, Dobrauz-Saldapenna, Günther, Schären, Simon, Die EU-Kapitalmarktunion und ihre Auswirkungen auf die Schweiz: Bestandesaufnahme und Zwischenfazit, in: Zeitschrift für Europarecht (EUZ), Mai 2016, S. 69 (Fn 4).   7 Schweizerische Nationalbank, Das Zahlungssystem Swiss Interbank Clearing (SIC), Februar 2009.   8 Lengwiler, Christoph, Unterrichtsunterlagen Hochschule Luzern – Wirtschaft, 2017.   9 Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF), Kennzahlen zum Finanzstandort Schweiz – April 2017, Tabelle 1-2. 10 SIF (Endnote 9), Abbildung 1. 11 SNB, Die Banken in der Schweiz, diverse Jahrgänge. 12 SNB-Datenportal, Monatswerte. 13 SNB-Datenportal. 14 OECD, Economic Outlook, diverse Jahrgänge. 15 Danzmann, Max, Das Verhältnis von Geldpolitik, Fiskalpolitik und Finanzstabilitätspolitik, Berlin, 2015, S. 94 (in Anlehnung an die Definition der Deutschen Bundesbank). 16 Danzmann (Endnote 15), S. 95.

17 Reinhart, Carmen M., Rogoff, Kenneth S., This Time is Different. Eight Centuries of Financial Folly. Princeton University Press, 2009, S. 11. 18 George Rae, The Country Banker, His Clients, Cares, and Work. From an Experience of Forty Years (London, 1885), Letter XXXV. 19 Von den Autoren erweiterte und ergänzte Fassung von: Gischer, Horst, Herz, Bernhard, Menkhoff, Lukas, Geld, Kredit und Banken – Eine Einführung, Heidelberg 2005, S. 13. 20 Reinhart, Carmen M., Rogoff, Kenneth S. (Endnote 17), S. 151–153. 21 Reinhart, Carmen M., Rogoff, Kenneth S. (Endnote 17), S. 158–162, 216 und 261. Burda, Michael C., Wyplosz, Charles, Makroökonomie. Eine europäische Perspektive, 3. Auflage, München 2009, S. 617; zur Japankrise und zur Savings-and-Loan-Krise in den USA vgl. dazu Wikipedia. 22 Ziegler-Peter, Suzanne, Bankinsolvenz und Ein­ legerschutz, Zürich 2014 (Dissertation), S. 83. 23 Ziegler-Peter, Suzanne (Endnote 22), S. 91. 24 Ziegler-Peter, Suzanne (Endnote 22), S. 93. 25 Bericht des Bundesrats zu den systemrelevanten Banken, Evaluation gemäss Artikel 52 Bankengesetz vom 28.6.2017 (Vorabdruck Bundesblatt), S. 9. 26 Dazu Bank for International Settlements, 79th Annual Report, 1.4.2008–31.3.2009, Basel, June 2009, S. 15–36. Reinhart, Carmen M., Rogoff, Kenneth S. (Endnote 17), S. 203–273. 27 FSB, Historical Losses and Recapitalisaction needs. ­Findings Report. Basel 9.11.2015, vor allem S. 6–8. 28 FSB (Endnote 27), S. 9. 29 FSB (Endnote 27), Table A1, S. 23 und S. 8 (jeweils ohne regulatorische Anpassungen). 30 OECD, Economic Outlook, November 2015, Annex Table 13, Unemployment rates, national definitions. 31 OECD, Economic Outlook, June 2016. 32 IWF, World Economic Outlook, October 2009, S. 122– 132. 33 IWF, World Economic Outlook, October 2016, S. 257 und IWF, World Economic Outlook, April 2015, S. 69–79.

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Grundlagen und historischer Rückblick

34 OECD, Economic Outlook, Vol. 2016, Issue 2, Preliminary Version, November 2016, chap. 2, S. 3–4. 35 Eidgenössisches Finanzdepartement, Regulierungsfolgenabschätzung, Bern, 11.5.2016, S. 12, eigene Weiterführung der Quartalsdaten des SECO bis Ende 2016. 36 IWF, Modernizing the Framework for Fiscal Policy and Public Debt Sustainability, prepared by the Fiscal Affairs Department and the Strategy, Policy, and Review Department, approved by Carlo Cottarelli and Reza Moghadam, 5.8.2011, S. 16. 37 BCBS, An assessment of the long-term economic impact of stronger capital and liquidity requirements, Bank for International Settlements, August 2010, S. 10. 38 Bundesrat, Botschaft zur Änderung des Bankengesetzes (Stärkung der Stabilität im Finanzsektor; Too big to fail) vom 20.4.2011 (11.028), BBl. 2011, S. 4727. 39 IWF, Fiscal Monitor April 2016, S. 81, und IWF, Fiscal Monitor April 2017, S. 115. 40 IWF (Endnote 36), S. 16. 41 OECD, Economic Outlook, Vol. 2016, Issue 2, Preliminary Version, chap. 1, S. 48 und chap. 2, S. 10. IWF, Fiscal Monitor, April 2017, S. 33–34. 42 Reinhart, Carmen M., Rogoff, Kenneth S., A Decade of Debt, Peterson Institute for International Economics, Washington D. C., September 2011, S. 21. Analog: Reinhart, Carmen M., Rogoff, Kenneth S., Growth in Time of Debt, in: American Economic Review, Papers & Proceedings 100 (May 2010), S. 573–578. 43 Cecchetti, Stephen, Mohanty, M. S., Zampolli, Fabrizio, The real effects of debt, BIS Working Papers No. 352, September 2011, S. 21. 44 Egert, Balasz, Th 90 Percent Public Debt Threshold: The Rise and Fall of Stylized Fact, OECD Economic Department Working Papers No. 1055, 6.6.2013.

56

45 Für Details siehe Jans, Armin, Das UBS-Rettungspaket, in: Der Schweizer Treuhänder, 2010, Heft 11, S. 830– 834. 46 Geschäftsberichte UBS und CS, diverse Jahrgänge. 47 SNB, Bericht zur Finanzstabilität 2010, Zürich, Juni 2010, S. 20. 48 SNB (Endnote 47), S. 33. 49 Bundesamt für Statistik (BIP) und Geschäftsberichte von UBS und CS, diverse Jahrgänge (Bilanzsumme). 50 Basel Committee on Banking Supervision, Enhancements to the Basel II framework, bbs159, July 2009; Deutsche Bundesbank,https://www.bundesbank.de/ Navigation/DE/Aufgaben/Bankenaufsicht/Basel2/ basel2.html (Zugriff: 19.6.2017). 51 BCBS, Basel III: A global regulatory framework for more resilient banks and banking systems, December 2010 (rev. June 2011). 52 FSB, Principles on Loss-absorbing and Recapitalisation Capacity of G-SIBs in Resolution, Total Loss-absorbing Capacity (TLAC) Term Sheet, 9.11.2015. 53 BCBS, Basel III: International framework for liquidity risk measurement, standards and monitoring December 2010. BCBS, Basel III: The Liquidity Coverage Ratio and liquidity risk monitoring tools, January 2013. 54 FSB, Recovery and Resolution Planning for Systemically Important Financial Institutions: Guidance on Developing Effective Resolution Strategies, 16.7.2013. 55 BCBS, International Association of Deposit Insurers, Core Principles for Effective Deposit Insurance Systems: A methodology for compliance assessment, December 2010.


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REGISTER Nachfolgend werden die wichtigsten Fachbegriffe (Keywords) alphabetisch aufgelistet. Es wird nur auf jene Seiten im Buch verwiesen, wo inhaltliche Substanz dazu (in Form von Definitionen, Erläuterungen, statistischen Daten, Vergleichen, Kritikpunkten etc.) vorliegt. Abwicklungsplan  512–514, 518–520 Advanced Internal Ratings-Based Approach (A-IRB)  206, 208–209 ALA-Optionen  451–452, 468, 474–475 Amortisation (Hypothekarkredite)  329, 349, 394 Anpassungsstrategien (CH-Banken)  621, 639, 718–719 Ansteckung 244 antizyklischer Kapitalpuffer  186, 349, 354, 400–404   Bail-in 499–502 Bankeninsolvenzrecht 492–496 Bankenkrisen  63–65, 68, 593, 601, 700–701, 713 Bankenregulierung  49, 673, 714–715 Basel II  181 Basel III  29, 81, 181–182 Basel Committee on Banking Supervision (BCBS) Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS)  78, 128–131, 137, 250–253 Belehnung (von Immobilien)  348–349, 351–353, 391–392 Beteiligungen (Bewertung)  165 Bewertung  163–166, 170–172 Blockchain 649–650 Bodensatztheorie 382 Bundesrat  122–126, 130, 137, 153   Capital-to-Asset Ratio  681 Chiassoskandal  66, 68, 100 Contagion-Effekt (Ansteckungseffekt)  244

Contingent Convertibles (CoCos, Pflichtwandelanleihen)  188–189, 505 Credit Suisse (Kennziffern)  47, 68, 505, 617, 623–630, 680 Cross-Currency-Repogeschäfte 473–474 Cyberattacken 722 Crowdfunding, Crowdlending  650, 652–653, 659   demokratische Legitimation  126, 691–692 Derivative Finanzinstrumente  171–172 Digitalisierung  655, 724 Drei-Säulen-Prinzip (Basel III)  49–50 D-SIB (Domestic Systemically Important Banks)  191, 507, 518, 615–616, 718–719, 726 Dynamische Bilanz  267   EFD (eidg. Finanzdepartement)  124–126, 130, 137 Effektenpolitik (SNB)  475–478 Eidgenössisches Bankengesetz von 1934 74–76 Eidgenössische Bankenkommission (EBK)  70, 74, 77 Eigenmietwert  355, 730 Eigenmittel (Rückblick)  91–92, 94, 96 108, 110–111 Eigenmittelquote  183, 185, 189, 191 Eigenmittelunterlegung  185, 189, 191, 498, 680, 682 Eigenmittelbedarfsquote (Kantonalbanken)  536–537, 588–589, 674–675 Eigenmittelverordnung (ERV)  54, 185

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Anhang

Eigenmittelvorschriften  102, 107, 189, 191, 498, 680, 682 Einlagen, privilegierte  541–544 Einlagensicherungssystem  534, 549 Einlegerschutz (CH-Revision)  545–546, 553– 554 Einlegerschutz in der Schweiz  539–544, 731–732 Einlegerschutz in der EU  546–548 Einlegerschutz in den USA  548 Einzelwertberichtigungen 223–224 Erfolgsrechnung (Gliederung)  160 esisuisse 540–541 Exception-to-Policy (ETP)  344–346, 350, 395–396, 399 Expected Loss (EL)  204–205 Exposure at Default (EAD)  205–206 EZB-Stresstest  264, 270–271   Fair-Value-Option 172 Financial Stability Board (FSB)  129–131, 137, 194–195 Financial Stability Forum (FSF)  129, 131 Finanzierungsmix (Banken)  718–719 Finanzkrise 38 Finanzkrise, globale ab 2007  41–49, 245, 409–411 Finanzsystem  31, 33, 34, 37 Finanzstabilität, Finanzmarktstabilität  37–38, 689–690 FINMA  130, 137, 153, 496–497 FINMA-Rundschreiben (RS)  152–153, 184, 195 FinTech  647–648, 652, 724 Foundation Internal Ratings-Based Approach (F-IRB)  Fristentransformation  364, 369, 377   Gewinnausschüttung (Kantonalbanken)  573–574, 584 Gesamtkapital  183, 588

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Gesamtkapitalquote (Kantonalbanken) 88–590 Geschäftsbericht 157 global systemrelevante Banken (G-SIBs)  134–135, 187, 505, 615–617, 678–679, 718–719, 726 Going Concern  188 Gone Concern  188 Goodwill 165–166 Grenzüberschreitende Vermögensverwaltung 63–66 Grossbanken (Rückblick)  62, 96–99, 108–110   High-Quality Liquid Assets (HQLA)  438, 450–452, 467–468 High-Trigger CoCos (HT-CoCos)  188–190 Historisches Szenario  240, 244 House of Swiss Regulation  53–54 Hypothek  Hypothekarfinanzierung  322–323, 329–331 Hypothekarforderungen  321, 325–327 Hypothekargeschäft  340–342, 365 Hypothekarkreditmarkt  329, 331–344 Hypothekarvolumen  324, 329, 341, 372, 374 Hypothekenmarkt (internationaler Vergleich)  392–400 Hypothekenstresstest  290–291, 347 Hypothetisches Szenario  240, 244   IFRS (International Financial Reporting ­Standards)  156, 214, 220 IFRS 9 (Impairment)  221–222 Illiquidität  38–39, 720 Immobilien (Stresstests)  290–291, 346 Immobilienkrise (Schweiz)  70, 413–416 Immobilienmarkt 329 Immobilienpreise  327–328, 697–698 Incurred Loss  221 Insolvenz  38–39, 720 Interbankenmarkt  469, 472–474 Interbankenverflechtungen 683–684, 717–719


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Register

IRB-Modelle  208–209, 213–216, 693–694   Japanische Wirtschaftskrise (Verlorenes ­Jahrzehnt)  411–413   Kantonalbanken 62 Kantonalbanken (Rentabilität)  580–582 Kantonsautonomie, 598 Kapitaladäquanz 289 Kapitalplanung  302–303, 309 Kapitaltransformation 622–623 Kernkapital 183 Kernkapital, hartes (CET1)  183 Konzernrechnung 153–156 Koordination (staatliche Akteure)  688–690, 732 Kreditrisikopolitik (Hypotheken)  342–344 Kreditversorgung  695–697, 729–730 Krisenmanagement (Schweiz)  122–123 Kryptowährungen 649 Kundengelder, Kundeneinlagen  378, 379   Landmann Julius  74 Leistungsauftrag (Kantonalbanken)  567, 572 Leverage Ratio  189–191, 587, 589, 679–680 Level Playing Field  599–600, 728–729 Limmatbonds  376–377, 382 Liquidität 432–435 Liquidity Coverage Ratio (LCR)  437–440, 447–449, 472–475, 686 Liquiditätsregulierung 435–436 Liquiditätsrisiko (Stresstest)  294–295, 381–384 Liquiditätsverordnung (LiqV)  443–446 Loan-to-Income (LTI)  342–344 Loan-to-Value (LTV)  342–344, 397–398 Losgrössentransformation 364 Loss Given Default (LGD)  205–206   Marktversagen  41, 671–672 Mindestkurs (CHF)  463–465

Mindestreserven (SNB)  467 Moral Hazard  600–602 Moral Suasion  347–348   Negativzins (SNB)  464–465, 469 neokorporatistische Entscheidungsfindung  143 Net Stable Funding Ratio (NSFR)  439–442, 680 Non-SIB  636–638, 682   Offenlegung der Jahresrechnung  161–162 Originate-to-Distribute-System 391 Originate-to-Hold-System 391   Parabanken  32, 676–677, 716 Parlament (eidg. Räte)  124, 126, 137–139, 153 Pauschalwertberichtigungen 223–224 Pfandbrief  367–368, 391–392 Point of Non-Viability (PoNV)  497–498 Probability of Default (PD)  205–206 Proportionalitätsprinzip  444–445, 455, 692–693, 727 Publikation (Jahresrechnung)  161–162 Public Corporate Governance (Kantonal­ banken) 615–602   Ratings-Based Approach (IRB)  Rechnungslegung für Banken (inkl. RVB)  153–154, 156, 160 Refinanzierungsvorteile (Kantonal­ banken)  571, 576, 604 Refinanzierung (Hypotheken)  366, 372, 374 Regulierung (Banken)  621, 656–660, 714–715 Repogeschäfte  460–462, 469–477 Recovery and Resolution Plan (RRP)  491, 512–514 Reserven für allgemeine Bankrisiken  173 Resolution Tools  485 747


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Anhang

Reverse Stresstesting  236, 295 Risikodichte  685–686, 693–695 Risikogewichtete Aktiven (RWA) Risk Weighted Assets (RWA)  208–211   Schattenbanken  32, 676–677, 718 Schweizerische Bankiervereinigung  61 Schweizerische Nationalbank (SNB)  73, 130, 137 Selbstgenutztes Wohneigentum  137, 332–336 Selbstregulierung  69, 77, 335, 348, 533, 668, 731 Single Point of Entry  498–499 SNB-repofähige Effekten  475–478 Solvabilität 271 Spar- und Leihkasse Thun  492, 498–499, 713 Staatsgarantie (Kantonalbanken)  536–538 Staatsgarantie (implizite)  507, 518, 594–596, 698–699 Staatsgarantie (Kantonalbanken)  565–569, 594–599, 729 Staatsgarantie, Abgeltung  572–579 Staatsgarantie, Bewertung  569–572 Staatsschulden 45–46 Staatsversagen  41, 248, 672 Stabilisierungs- und Abwicklungsplan  512–514 Standardansatz  211–212, 693–694 Stille Reserven  101–102, 104 Stresstest  236, 240, 250–253, 270–272 Stresstest, inverser  236, 240, 251, 255 Stress-VaR 238 Subprime-Hypotheken 409–411 Swiss Finish  692–693, 725 Swiss GAAP FER  155 Systemrelevante Banken  189–190, 615–616, 680, 682, 684, 686, 726–727 Systemrisiko 39 Szenario  238–242, 244, 290–295, 309, 311

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Tier 1-Kapital  183 Tier 2-Kapital  183 TLAC (total loss-absorbency capital)  191, 504–507, 679 Too Big to Fail  699–704 Tragbarkeit (Hypothekarkredit)  342–344 Trigger 188–189   UBS (Kennziffern)  47, 68, 505, 617, 623–630, 680, 702 UBS-Rettungspaket  123–127, 701–703 UBS Swiss Real Estate Bubble Index  328 Unexpected Loss (UL)  257–206 US-GAAP (General Accepted Accounting ­Standards)  156, 214, 220   Value at Risk  206 Verbriefung (Hypotheken)  367–369, 386–392 Verdrängungseffekt (crowding-out)  47 Verband Schweizerischer Kantonalbanken VSKB) 61 Vorsorgegelder, Vorbezug für Wohneigentum  350   Wertkorrekturen 167–169 Wettbewerbsneutralität  692–695, 728–729 Wettbewerbsverzerrungen 694 Wohnkosten 333–334 Widerstandsfähigkeit (Schweizer Banken)  679, 686, 700–703, 720–723, 732–734   Zahlungssystem 651 Zinsbindung 377 Zinsmarge  340–341, 364, 718–719 Zinsrisiko (Stresstest)  250–251 Zinsschock 345 Zinsstresstest  250–251, 291–292 Zweitwohnungen, 335–336


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HERAUSGEBER UND AUTOREN Herausgeber Prof. Dr. Armin Jans war von 2002 bis 2014 Professor für Volkswirtschaftslehre an der School of Management and Law der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur. Zuvor war er Dozent an der Höheren Wirtschafts- und Verwaltungsschule Zürich und Oberassistent am Wirtschaftswissenschaftlichen Institut der Universität Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Bankenregulierung, der Geld- und Währungspolitik sowie in der europäischen Integration, im Besonderen in den Auswirkungen der Personenfreizügigkeit auf die Schweizer Immobilienmärkte. Er war von 2003 bis 2013 Mitglied des Bankrats der Zuger Kantonalbank (ab 2010 als Vizepräsident) und von 1999 bis 2011 Mitglied des Bankrats der SNB. Seine Studien absolvierte er an der Universität Zürich, am Collège d’Europe in Brügge (Belgien) und an der Universität Fribourg, wo er mit einer Arbeit über die Europäische Währungsunion promovierte.

Prof. Dr. Christoph Lengwiler arbeitet seit 1987 als Dozent für Banking and Finance an der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Dort hat er ab 1997 das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ aufgebaut und bis 2017 geleitet. Seine Schwerpunkte in Forschung und Beratung liegen in den Bereichen Bankmanagement und Corporate Governance sowie in der Unternehmens- und Immobilienfinanzierung. Von 2001 bis 2016 war er Mitglied des Verwaltungsrats der Luzerner Kantonalbank (ab 2011 als Vizepräsident). Seit 2012 ist er Mitglied des Bankrats der SNB und seit 2016 Mitglied des Verwaltungsrats der Berner Kantonalbank. Zudem ist er Vizepräsident von swissVR, einer Vereinigung von Verwaltungsräten. Christoph Lengwiler hat an der Universität Zürich Betriebs- und Volkswirtschaftslehre studiert und 1987 mit einer bankwirtschaftlichen Dissertation promoviert.

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Prof. Dr. Marco Passardi ist seit 2012 vollamtlicher Dozent für Accounting am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Davor war er seit 2003 an der School of Management and Law der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur als Professor tätig. Seine Forschungs- und Beratungsschwerpunkte liegen im Accounting nach Obligationenrecht, Swiss GAAP FER und IFRS. Marco Passardi ist Lehrbeauftragter der Universitäten Zürich und Neuchâtel sowie Mitglied der Core Faculty von EXPERTsuisse. Er wirkt zudem als Dozent und Gutachter für diverse Organisationen und Institutionen aus dem Wirtschafts- und Finanzbereich. Sein Studium absolvierte er an der Universität Zürich, wo er 2002 mit einer Arbeit über das kommunale Rechnungswesen promovierte. Ebenso erwarb er dort 2002 einen Master of Advanced Studies in Secondary and Higher Education.

Autoren Simon Amrein ist Doktorand am European University Institute (EUI) in Florenz. Er ist zudem seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Er verfügt über einen Master of Science in Banking and Finance der Hochschule Luzern – Wirtschaft und über einen Master of Science in Economic History der London School of Economics and Political Science.

Dr. Thomas Ankenbrand ist seit 2015 am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft im Bereich FinTech, Asset und Risk Management als Dozent tätig. Zuvor war er Geschäftsführer der Hypotheken Servicing Schweiz AG und längere Zeit Mitglied der Geschäftsleitung der RBA Holding. Zudem ist er Gründer und Verwaltungsrat von verschiedenen Unternehmen im Finanz750


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Herausgeber und Autoren

bereich. Thomas Ankenbrand hat an der Universität St. Gallen studiert und anschliessend an der Universität Lausanne doktoriert.

Dr. Horst Bienert ist als Senior Supervisor in der Aufsicht über bedeutende Banken bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Bonn tätig. Von 2006 bis 2015 war er Dozent an der School of Management and Law der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und dort unter anderem Professor für Banking und Finance sowie Leiter des Masterstudiengangs MSc Banking and Finance. Zu­­ vor war er Vorstandsassistent bei der Landesgirokasse Stuttgart und übte anschliessend leitende Funktionen im Risikocontrolling und im Treasury der Landesbank Baden-Württemberg in Stuttgart aus. Horst Bienert hat an der Universität Mannheim Betriebswirtschaftslehre studiert und mit einer Promotion in Wirtschaftswissenschaft abgeschlossen. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bankbetriebslehre der Universität Mannheim und am Lehrstuhl für Bank- und Börsenwesen der Universität Erlangen-Nürnberg. Arno Buchs ist Senior Manager im Bereich Financial Services Risk Advisory der Ernst & Young AG (EY) in Zürich. Er leitet Beratungs- und regulatorische Prüfprojekte im Bereich des finanziellen Risikomanagements mit Schwerpunkt auf den Themen Governance, Risikoappetit, regulatorisches Kapital, Risikodatenaggregation sowie Kreditrisiko. Vor der Zeit bei EY war er für die FINMA im Bereich der Bankenüberwachung tätig, wo er auch an der Erstellung neuer regulatorischer Vorgaben beteiligt war. Er war Mitglied der Arbeitsgruppe des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (BCBS) zum Thema der Corporate Governance von Banken. Arno Buchs verfügt über einen MSc-Abschluss in Banking und Finance des Swiss Finance Institute an der Universität Lugano sowie über Abschlüsse als Financial Risk Manager (FRM) und Chartered Alternative Investment Analyst (CAIA).

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Prof. Dr. Andreas Dietrich ist seit 2008 Dozent für Banking and Finance und seit 2017 Leiter des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Er studierte und promovierte an der Universität St. Gallen. Während seines Doktorandenstudiums wirkte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität St. Gallen und absolvierte ein vom schweizerischen Nationalfonds unterstütztes Forschungsjahr an der De Paul University in Chicago. Jürg Gabathuler blickt auf über 40 Jahre Erfahrung in diversen Führungsfunktionen der Finanzindustrie zu­­ rück. Zehn Jahre arbeitete er in London, wo er unter anderem den Devisenhandel einer Schweizer Grossbank leitete. Im Mittleren Osten übernahm er den Aufbau der International Treasury einer Zentralbank. Wieder in Zürich war er die treibende Kraft beim Aufbau eines US-basierten Joint Ventures im Derivathandel und leitete das globale Financial-Futures-­Geschäft. Ab 1996 konnte er als Partner bei BIG-5-Firmen sein breites Wissen bei europäischen Banken und Börsen in Strategie- und Risk-Management-Projekte einbringen. In den letzten Jahren lagen die Schwerpunkte seiner Tätigkeit in der Bereinigung von regulatorischen Altlasten bei Banken und einem Beratungsmandat bei einer Aufsichtsbehörde. Jürg Gabathuler ist Absolvent des MAS Applied History an der Universität Zürich.

Bruno Gmür, eidg. dipl. Wirtschaftsprüfer, ist Partner bei PricewaterhouseCoopers (PwC) Zürich. Er verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Prüfung und Beratung von Finanzinstituten. Zusätzlich zur Betreuung von Kunden übt Bruno Gmür die Funktion als fachtechnischer Partner für Bankenregulierung von PwC Schweiz zur Beurteilung von aufsichtsrechtlichen Spezialfällen und firmeninterner Umsetzung von Regulierungsänderungen aus. Er ist Mitglied der Fachkommission Bankenprüfung von EXPERTsuisse. Als Mitglied der nationalen Arbeitsgruppen Eigenmittel (Basel II und Basel III) sowie Rechnungslegung der FINMA ist er im Bereich der Eigenmittelunterlegung und Risikovertei752


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Herausgeber und Autoren

lung sowie bei den Rechnungslegungsvorschriften für Banken (RVB) in die Ausarbeitung von neuer Bankenregulierung involviert.

Cyrill Kilchoer arbeitet seit 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Er absolvierte sein Bachelorstudium in Business Administration mit Studienrichtung Banking and Finance und anschliessend den Master of Science in Banking and Finance an der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Zuvor arbeitete er im Kreditbereich bei der Luzerner Kantonalbank.

PD Dr. Sébastien Kraenzlin ist Direktor bei der SNB und leitet den Bereich Operatives Bankgeschäft. Im Rahmen dieser Funktionen beteiligt er sich unter anderem am Dialog Finanzplatz Schweiz sowie an Arbeiten im Bereich der Innovationen im Zahlungsverkehr. Sébastien Kraenzlin trat im Januar 2007 in die SNB ein und leitete von 2012 bis 2015 die Organisationseinheit Geldmarkt. In dieser Funktion war er in vielen Projekten involviert, so zum Beispiel bei der Konzeptionierung und Einführung von Negativzinsen, bei der Anpassung der Wertschriftenpolitik der SNB aufgrund von neuen regulatorischen Rahmenbedingungen (Basel III) sowie im Bereich der Referenzzinssätze. Bevor er zur SNB kam, war er bei der Credit Suisse im Economic Research tätig. Sébastien Kraenzlin hat an der Universität St. Gallen mit einem Master in Economics abgeschlossen. Anschliessend hat er an der Universität Basel promoviert und habilitiert. Er lehrt an der Universität Basel angewandte Geldpolitik.

Dr. Hans Kuhn ist selbstständiger Rechtsanwalt in Zürich mit Spezialisierung im Banken- und Finanzmarktrecht. Er war von 2001 bis 2014 Chefjurist der SNB und in dieser Funktion 2008 an der Konzeption und Gründung des UBS-Stabilisierungsfonds beteiligt. Im Nachgang zur Krise hat er auf nationaler und internationaler Ebene an der Entwicklung des Konzepts zur Abwicklung von systemrelevanten Banken mitgear753


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beitet. Daneben war er unter anderem Präsident der Expertengruppe für die Ausarbeitung des Bucheffektengesetzes sowie der diplomatischen Konferenz zur Verabschiedung des Genfer Wertpapierübereinkommens. Hans Kuhn unterrichtet seit 2003 an der Universität Luzern Kreditsicherungs- und Wertpapierrecht sowie Finanz- und Währungsrecht. Er hat an der Universität Zürich Rechtswissenschaften studiert und dort auch promoviert. Zudem hat er an der Tulane University in New Orleans einen LL.M. erworben.

Dr. Alexandre Kurth leitet seit 2012 ein Team im Bereich des Risikomanagements der Bankenaufsicht bei der FINMA, das sich mit der Regulierung und Überwachung von Liquiditätsrisiken sowie der Risikoaggregations-Modelle der beaufsichtigten Banken befasst. Davor arbeitete er während 15 Jahren bei der UBS im Bereich der Risikokontrolle bei der Entwicklung und Umsetzung von Risikomessmethoden. Er promovierte 1996 in reiner Mathematik an der Universität Basel und arbeitete als Post-Doc an der University of British Columbia in Vancouver.

Brian Mattmann ist seit 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Davor war er bei verschiedenen Grossbanken im Inund Ausland im Handel mit Anleihen und Aktienderivaten tätig und arbeitete bei einem Asset Manager im Aktienresearch- und Portfoliomanagement. Er studierte an der Universität Zürich und schloss mit einem Master in Wirtschaft – Banking and Finance ab.

Dr. Yves Mauchle arbeitet seit 2016 als Rechtsanwalt bei Baker McKenzie Zurich in der Beratung von Kapitalmarkttransaktionen und im Bereich der Finanz­ markt­regulierung. Von 2013 bis 2015 war er wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter an der Universität Zürich und arbeitete an Projekten zur Finanzmarktregulierung. Yves Mauchle studierte an der Universität St.  Gallen Law and Economics (B.  A. 754


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Herausgeber und Autoren

2009, M. A. 2012). Dabei absolvierte er auch Kurse an der Universität Genf (Certificat de Droit Transnational) und im MBA-Programm der China Europe International Business School (CEIBS) in Schanghai. Nach seinem Studium arbeitete Yves Mauchle als Substitut bei Baker McKenzie Zurich und wurde 2013 als Rechtsanwalt zugelassen. 2015 erhielt er den M. A. HSG in Accounting and Finance. Im Jahr 2016 promovierte er an der Universität Zürich mit einer Dissertation zum Thema Bail-in and Total Loss-Absorbing Capacity (TLAC), die mit dem Issekutz-Preis ausgezeichnet wurde.

Dewet Moser ist seit Mai 2007 stellvertretendes Mitglied des Direktoriums der SNB im III. Departement. Er ist für die operative Führung des III. Departements verantwortlich, das den Geldmarkt und den Devisenhandel, das Asset Management, das operative Bankgeschäft, die Informatik sowie die Niederlassung Singapur umfasst. Er schloss 1985 an der Universität Basel sein Studium der Wirtschaftswissenschaften mit dem Lizenziat ab. 1986 trat er in die SNB in Zürich ein, wo er in verschiedenen Funktionen für die Bank tätig war. 1997 wurde er mit dem Aufbau und der Leitung des Risikomanagements der SNB betraut.

Dr. Thomas Müller ist Partner bei der Anwaltskanzlei Walder Wyss in Zürich und verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung im Banken- und Finanzmarktrecht. 2008/09 war er anlässlich eines Secondments bei der Schweizerischen Bankiervereinigung für die damalige Revision der Einlagensicherung zuständig. Thomas Müller studierte an der Universität Bern (lic. iur., 2000; Dr. iur., 2008) und an der New York University School of Law (LL.M., 2005). Er war Visiting Scholar an der Fordham University School of Law, New York, und Lehrbeauftragter an der Universität Genf.

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Philippe Oster ist als Senior Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft tätig. Seine Forschungs- und Wirkungsschwerpunkte liegen in der Finanzmarktforschung sowie in der Analyse der Vermögensverwaltungsindustrie. Zuvor hat Philippe Oster seit 1997 für eine Kantonalbank und zwei Grossbanken in verschiedenen Positionen gearbeitet. Zuletzt war er Leiter Portfolio Management bei einem der FINMA direkt unterstellten Vermögensverwalter. Er war zudem Mitglied des Anlageausschusses eines global ausgerichteten Fixed-Income-Anlagefonds mit Fokus auf globale Hochzinsanleihen, Hybride, Perpetuals und Pflichtwandelanleihen. Philippe Oster schloss 2010 den Master of Science in Banking and Finance an der Hochschule Luzern – Wirtschaft ab und arbeitet zurzeit an einem Dissertationsprojekt. Dr. Michael Pohl ist seit 2010 bei der FINMA im Bereich Risikomanagement tätig. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in den Bereichen Liquiditäts- und Zins­ risiken sowie Stresstesting. Davor promovierte er an der Universität Basel und hatte von 2010 bis 2016 an der Steinbeis-Hochschule Berlin eine Professur für Wealth Management und Banking; aktuell hat er einen Ruf auf die Professur für Bankenregulierung und Bankmanagement.

Dr. Falk Scheffler ist Senior Manager im Bereich Financial Services Risk Advisory der Ernst & Young AG (EY) in Zürich. Er leitet Projekte zur quantitativen Modellierung und zum Management von Finanzrisiken. Er verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung, Validierung sowie statutarischen und regulatorischen Prüfung von Risikomodellen. Seine thematischen Schwerpunkte sind Kreditrisiken, Risikoaggregation und ökonomisches Kapital sowie IFRS 9. Während eines sechsmonatigen Secondments war er im Bereich Risikomanagement – Banken der FINMA tätig, wo er unter anderem an einem umfassenden Review der Basel-III-IRB-Modelle Schweizer Banken beteiligt war. 756


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Herausgeber und Autoren

Vor der Zeit bei EY arbeitete er fünf Jahre als Senior Model Developer in der Ratingmodellentwicklung der Credit Suisse AG in Zürich. Falk Scheffler hat an der Universität Konstanz in theoretischer Physik promoviert. Zudem hat er ein Diplom of Advanced Studies (DAS) in Finance der Universität Zürich erworben.

Prof. Dr. Yvonne Seiler Zimmermann ist seit 2008 Dozentin für Banking and Finance am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Zuvor hat sie bei der FINMA gearbeitet. Sie hat an der Universität Bern Wirtschaftswissenschaften studiert und an der Universität Basel promoviert zum Thema Konsum, Dividenden und Aktienmarkt: Eine Kointegrationsanalyse. Während ihres Doktorandenstudiums erlangte sie zudem das Certificate in Econometrics der University of Chicago, USA. Dr. Fabio Sigrist ist seit 2015 Dozent für angewandte Statistik am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Zuvor arbeitete er als Berater für quantitatives Risikomanagement für Banken und Versicherungen. Er hat an der ETH Zürich und an der Universität La Sapienza in Rom Mathematik studiert und anschliessend an der ETH Zürich und an der University of Washington in Seattle in Statistik promoviert.

Prof. Dr. Martin Spillmann ist seit 2011 am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft als Dozent für Finance, Treasury und Rohstoffe tätig. Zuvor war er längere Zeit Deputy Group Treasurer der UBS AG. Er ist Mitglied des Verwaltungsrats der Raiffeisenbank Zug und leitet dort das Audit Committee. Zudem ist er Generalsekretär der Zug Commodity Association (ZCA). Martin Spillmann hat an der Universität Zürich Betriebswirtschaft studiert und anschliessend promoviert. Unter anderem hat er sich an der Duke University weitergebildet. 757


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Anhang

Pascal Sprenger verfügt über mehr als zehn Jahre Prüfund Beratungserfahrung bei KPMG. Seit 2014 hält er die Gesamtverantwortung für alle nicht steuerbezogenen Themen des FS Regulatory Competence Center von KPMG Schweiz. Davor war er 2013/14 Leiter der Practice Group Legal Financial Services. Pascal Sprenger berät nationale und internationale Kunden in Fragen des Finanzmarktrechts sowie zu allgemeinen vertrags- und gesellschaftsrechtlichen Themen, und zwar mit Schwerpunkt auf interne Betriebsorganisation und Governance von regulierten Instituten sowie auf Geldwäschereibekämpfung. Vor seiner Zeit bei KPMG war Pascal Sprenger bei einer Schweizer Grossbank (Produktmanagement Kredite und Hypotheken) tätig und für eine internationale Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma auf einem internationalen Assignment in New York. Pascal Sprenger hat sein Studium an der Universität Zürich mit einem Master of Law abgeschlossen und ist Inhaber des Anwaltspatents. Prof. Dr. Tobias Straumann ist Titularprofessor für Ge­ schichte der Neuzeit und lehrt an den Universitäten Basel und Zürich Wirtschaftsgeschichte. Er hat in Bielefeld, Paris und Zürich Geschichte und Soziologie studiert und an der Universität Zürich mit einer Arbeit über die Entstehung der Industrieforschung in der Basler Chemie promoviert. Nach Abschluss der Promotion arbeitete Tobias Straumann als Mittelschullehrer in Zürich und als Journalist in New York, Zug und Zürich. 2000 kehrte er an die Universität zurück und verbrachte ein Jahr an der University of California in Berkeley. 2007 habilitierte er mit einer Studie über die Währungspolitik von europäischen Kleinstaaten im 20. Jahrhundert. 2006 war er Oberassistent an der Université de Lausanne, 2012 Adjunct Associate Professor an der Chinese University of Hong Kong.

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www.claudia-wild.de: Jans-Lengwiler__Krisenfeste_Schweizer_Banken__08__[Druck-PDF]/03.11.2017/Seite 759

Herausgeber und Autoren

Prof. Dr. Gabrielle Wanzenried Mowers ist seit 2005 Dozentin für Banking and Finance am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Als Mitglied der Institutsleitung ist sie Forschungskoordinatorin des IFZ. Sie hat an der Universität Bern, an der London School of Economics und an der University of California in Berkeley studiert. Neben ihren Aktivitäten an der Hochschule in Forschung und Lehre ist sie im Bereich Social Entrepreneurship tätig.

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KRISENFESTE SCHWEIZER BANKEN ?

IN ZUSAMMENARBEIT MIT :

Armin Jans, Christoph Lengwiler, Marco Passardi ( Hrsg.)

Systematisch, umfassend und hochaktuell stellt das Buch die Grundzüge und Probleme der neuen Regulierung der Schweizer Banken bezüglich Eigenkapital, Liquidität und Abwicklung im Sanierungsfall dar. Die Autoren untersuchen kritisch, ob die neue Regulierung adäquat ist und der Bankensektor damit krisenresistenter wird. Der Schwerpunkt liegt auf der engen Verzahnung von volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaft­ lichen Aspekten und insbesondere auf dem Rechnungswesen, wobei auch rechtliche Fragen und internationale Vergleiche angesprochen werden.

KRISENFESTE SCHWEIZER BANKEN ?

DIE REGULIERUNG VON EIGENMITTELN, LIQUIDITÄT UND « TOO BIG TO FAIL » Armin Jans Christoph Lengwiler Marco Passardi (Hrsg.)

ISBN 978-3-03810-281-6

www.nzz-libro.ch

NZZ Libro


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