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Von den Anfängen

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Vorwort

Vorwort

Ein Sonntagskind

Es ist noch still an diesem Morgen. Einzigartige Klarsicht in die Bergwelt verzaubert die frühmorgendliche Stimmung. Von weit her tönen Kirchenglocken. Es ist der 7. September 1919.

Josef Maria Waldis steuert bei sonnigem Wetter und milder Temperatur den Raddampfer Rigi aus der Luzerner Bucht. Seine beiden Söhne Josef (1911) und Hans (1913) verbringen das Wochenende bei Verwandten und gehen – wie jeden Sonntagmorgen – zur Kirche.

Zur selben Zeit an diesem Morgen brüht Marie Eigensatz-Meier in der Wohnung an der Neustadtstrasse 4 in Luzern einen Tee aus Wermut, Kamille und Pfefferminz auf. Die gelernte Weissnäherin und Hebamme steht ihrer Schwester Sophie Waldis-Meier bei. Diese erwartet ihr drittes Kind. Die Geburtswehen sind bereits fortgeschritten. Marie Eigensatz-Meier füllt eine Schüssel mit lauwarmem Wasser, legt Baumwolltücher bereit und tunkt einige Gazen in kochendes Wasser.

Um 10.05 Uhr ist es so weit: Das Kind ist geboren. Marie EigensatzMeier legt ihrer erschöpften Schwester Sophie ein Büblein in die Arme. «Wieder ein Junge», lächelt die Wöchnerin ermattet und zutiefst dankbar für das gesunde Kind. Über einen möglichen Namen hat sie

Alfred Waldis im Sonntagsgewand mit vier Jahren, am Neujahrstag 1924

mit ihrem Mann öfter diskutiert. Würde es ein Mädchen oder ein Junge werden? Das wussten sie bis zur Geburt nicht.

Als Josef Maria Waldis nach Hause kommt, liegt das Kind gewaschen und angezogen schlafend neben der Mutter. Es soll Alfred heissen, haben die beiden entschieden. Alfred Waldis: ein Sonntagskind!

So könnte es gewesen sein. Oder vielleicht auch ganz anders.

Rund drei Jahre wohnten die Eltern Waldis mit ihren drei Buben an der Neustadtstrasse in Luzern, dann zogen sie in die Maihofstrasse 38 um, wo der Vater ein Häuschen gekauft hatte. Alfred Waldis schreibt in seinen Notizen, die er sein ganzes Leben lang täglich und akribisch aufgezeichnet hat: «Unter uns wohnte eine Familie Bucher, in der Mitte wir und in der Dachwohnung Tante Marie mit ihrem Sohn Seppi.»

Alfred tummelte sich gerne im Quartier. Im «Maihof» gab es Anfang der 1920er-Jahre nur wenige Häuser. Im Garten – in einem kleinen Anbau – züchtete der Vater Kaninchen. Alfred fütterte sie, spielte mit ihnen und drückte sie oft an sich. Er genoss eine unbeschwerte Kindheit. Als er 1926 die erste Primarschulklasse bei Lehrer Leisibach besuchte, zog die Familie erneut um, und zwar an die Eichmattstrasse 10, in ein Haus mit einem grossen Innenhof. Über diese Zeit kann man in den Unterlagen von Alfred Waldis lesen:

«Im Haus wohnten zehn Familien, die meisten mit Kindern. Neben uns Ernst Blaser mit René, meinem Kommunionsgefährten, Denise im gleichen Alter, dann Marcel und Marco; unten Albert Haas, SBB-Beamter, mit Gino, Fausta, Irma und Albertine.» Die Aufzeichnungen führen alle Familien mit deren Kindern auf und schliessen:

«Wir hatten damals ein ziemlich ungezwungenes Leben, hielten uns viel im Hof auf, bauten Hütten, spielten auf der Strasse ‹Chübelitschutten› (wahrscheinlich tschutten mit alten Konservenbüchsen, Anm. d. Red.), ‹Schelm und Ladige› (Räuber und Polizei) und verübten Lausbubenstreiche wie Zündhölzer in die Hausklingeln stecken, Knallerbsen im Hausgang platzieren und viele mehr. Einmal gründeten wir einen Fussballclub: ich war Kassier und war für den Clubbeitrag von 10 Rappen verantwortlich.»

Alfred ging fortan ins Schulhaus Moosmatt, beendete die erste und zweite Klasse bei Lehrer Robert Strebi, dem Bruder von Walter

Strebi, dem späteren Rechtsanwalt, Oberrichter, Stadtrat und bekannten Förderer von Kunst und Kultur, insbesondere des Musiklebens. Alfred war ein fleissiger Schüler mit guten Noten in allen Fächern! Die Sommerferien verbrachte der Junge jeweils im 1850 erbauten Ferienheim Sommerau oberhalb Sarnen auf 850 Meter über Meer sowie in Oberrickenbach im Kanton Nidwalden.

Die Eichmattstrasse in Luzern befindet sich in der Nähe der Allmend. Hier standen zu jener Zeit die Fliegerhangars. Landete ein Flugzeug, rannten die Buben zum Flugfeld. Staunten! Alfred war vor Begeisterung elektrisiert.

Daraus entwickelte sich bereits in jungen Jahren eine Passion zur Aviatik. Unterstützt wurde diese von Alfreds späterem Firmpaten, Dr. Niklaus Portmann, einem Cousin der Mutter, der Pressechef bei der Mustermesse Basel war und das Sekretariat des Aeroclubs Basel führte; ein begeisterter Segelflieger mit leidenschaftlicher Affinität zur aufkommenden, sich stetig entwickelnden Fliegerei. Damit infizierte er den jungen Alfred Waldis und schenkte ihm Bücher zum Thema Fliegen und Technik. Eines der Bücher, Fliegt mit! von Walter Ackersmann, der das Buch «den Schweizer Buben und ihrer Sehnsucht» widmete, verschlang Alfred in einem Zug. Später sagte er, bereits in der Primarschule habe er alle Flugzeugtypen gekannt.

Eindrücklich beschreibt Alfred Waldis ein Erlebnis, das er nie vergessen hat: «Das Flugmeeting vom 27. September 1931 – da war ich 12-jährig – hat in mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Ich war auf der Allmend, als ein Flugzeug in unmittelbarer Nähe vor mir abstürzte und dabei drei Zuschauer tötete; zwei Schulkollegen und Fritz Gerber, der das Flugzeug pilotierte. Er führte Akrobatikflüge aus und kam aus einer Vrille nicht mehr heraus.»

In seinem Buch Flugpioniere in und über Luzern ergänzte Waldis später seine Aufzeichnung:

«Luzerns schwarzer Tag war der 27. September 1931. Als Auftakt zum Sonntagsprogramm des um zwei Wochen verschobenen Flugmeetings war an diesem Tag der Freiballon UTO des Piloten Dr. Erich Tilgenkamp aufgestiegen. In ruhiger Fahrt schwebte die Kugel Richtung Stanserhorn, wo sie allmählich den Blicken entschwand. Droben auf dem Pilatus traf zur selben Zeit der als Alpensegler bekannte

Segelflieger Willi Farner die letzten Vorbereitungen zum Flug hinunter auf die Luzerner Allmend. Dann, kurz nach drei Uhr, startete der versierte Militär- und Zivilpilot Fritz Gerber zu einer AkrobatikVorführung.

Der Doppeldecker des Typs De Havilland Moth schraubte sich in weit ausholenden Kurven in die Höhe. Mit einem einfachen Looping nach oben begann Gerber sein Programm. Nach einer gesteuerten Rolle, einem ‹Immelmann› und einer senkrechten Pirouette verstummte der Motor und die ‹Motte› setzte zu einer ‹Vrille› an. Doch die Höhe von ungefähr 300 Metern war zu niedrig und – entgegen allen Regeln – befand sich die Maschine direkt über den Zuschauerreihen. Diese Vrille wurde dem Piloten wie schon manchem vor ihm zum Verhängnis. Es gelang Gerber nicht mehr, das Flugzeug rechtzeitig aufzurichten. Es zerschellte am Boden, mitten unter den Zuschauern.

Die grobe Fahrlässigkeit forderte drei Tote und dreissig Verletzte, unter ihnen der Pilot.»

Die Eltern

Josef Maria Waldis stammte aus einer Bergbauernfamilie auf der Rigi. Er wurde am 1. September 1880 in Hüttenberg oberhalb Hinterbergen geboren. Seine Eltern, Xaver und Martina Waldis-Steiner, hatten 13 Kinder, von denen drei schon sehr früh starben. Josef Maria war das viertälteste Kind. Von seinen vier Brüdern und fünf Schwestern wanderten zwei nach Amerika aus, Josef, Eusebi genannt und ledig, sowie Appolina, die in der Umgebung von New York Conrad Joos heiratete. Der älteste Bruder, Karl, war wie der Vater Steuermann und wohnte in Luzern. Einen Teil seiner Jugend verbrachte Josef Maria Waldis in Gersau, in Blatten bei Malters sowie in Ebnet im Entlebuch. 1904 wurde er Matrose bei der damaligen Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees und wohnte fortan in Luzern, wo er am 16. April 1910 Sophie Meier heiratete. 1923 wurde er zum Untersteuermann und 1924 zum Steuermann befördert. Diese Arbeit liebte er und er leistete immer vollen Einsatz. Nach seiner Pensionierung arbeitete er gelegentlich noch als Aushilfe. Am 15. September 1953 starb er zu Hause an

Heirat von Alfreds Eltern, Josef Maria und Sophie Waldis-Meier, 1909

den Folgen eines Herzversagens. Am 21. September 1953 würdigte die Zeitung Vaterland den Mann, der seit seinem 24. Lebensjahr im Dienst der Dampfschifffahrtsgesellschaft wirkte und bis zum Steuermann avancierte, mit den folgenden Worten: «Seine Qualitäten und Kenntnisse befähigten ihn, auch den Nachwuchs mit den Gesetzen der Schifffahrt vertraut zu machen und ihm die Liebe zu diesem nicht immer leichten Beruf einzupflanzen.»

Sophie Waldis-Meier wurde am 13. Januar 1883 in Sempach als Kind von Bauern geboren, wuchs dort auf und arbeitete später in verschiedenen Haushalten. Alfred Waldis schreibt: «Leider weiss ich sehr wenig über ihr Leben; sie war eine stille und fleissige Frau und tief religiös. Sie stellte wenige Ansprüche, denn mein Vater hatte einen kleinen Lohn. Sie musste auf vieles verzichten. Aber sie hat nie geklagt. Sie steckte mir viel Gutes zu, gab mir viele Freiheiten und nahm mich vor dem manchmal strengen Vater in Schutz. Meine Mutter hatte zwei Brüder und zwei Schwestern. Die beiden Brüder arbeiteten als Knechte in Cham. Nina, die eine Schwester, blieb zeitlebens ledig, arbeitete als Schuhverkäuferin und wohnte stets bei uns. Später hatte sie an der Habsburgstrasse ein eigenes kleines Lebensmittelgeschäft. Marie, die andere Schwester, war Weissnäherin und Hebamme.» Sophie Waldis-Meier starb am 5. Februar 1934. Im Vaterland vom Folgetag ist zu lesen: «Ein tragischer Tod: Am Montagabend, 5. Februar 1934, war wie gewohnt in der St. Paulskirche die grosse Gemeinschaft der Betenden zur Gebetswache vereinigt, als im Nebenschiff Frau Sophie WaldisMeyer, Eichmattstrasse, plötzlich einem Herzschlag erlag. Ihr Mann, Herr Steuermann Josef Waldis, war noch im Dienste abwesend, als ihn die erschütternde Trauerbotschaft erreichte. An ihrer Bahre trauern neben dem Gatten drei Söhne, deren jüngster noch nicht 15 Jahre alt ist. Frau Sophie Waldis war eine herzensgute Gattin und Mutter, die nur für die Familie lebte. Sie erreichte ein Alter von 51 Jahren. In letzter Zeit etwas kränklich, suchte sie Trost und Hilfe im Gebet und so trat im Gotteshause der Tod an sie heran. Der Trauerfamilie unsere innige Teilnahme.»

Erwachsen werden

Für den jungen Alfred Waldis war der Tod seiner über alles geliebten Mutter das erste erschütternde Erlebnis: Er war 14 Jahre jung, als sie mit nur 51 Jahren unverhofft starb.

In seinen Notizen steht: «Der Sigrist überbrachte uns – Tante Nina und mir – die Nachricht. Später kam der Vater von seinem Spätdienst nach Hause, und ich sehe noch heute, wie er weinend die Treppe heraufkam. Die Mutter wurde zuhause aufgebahrt. Verwandte und Bekannte kamen zum Kondolenzbesuch. Der plötzliche Tod meiner Mutter hatte mich sehr getroffen.»

In der damaligen Zeit wurden Schicksalsschläge in Gottergebenheit verarbeitet: Man sprach nicht viel über das Geschehene. Schwieg. Erduldete. Die beiden älteren Brüder Josef und Hans kümmerten sich um den Jüngsten. Das Leben musste weitergehen. Alfred bestand die

Der Luzerner Hauptbahnhof in den 1930er-Jahren

Prüfung für die Sekundarschule und besuchte den Unterricht bei Paul Kopp, der für ihn noch eine wichtige Rolle spielen sollte.

Der Vater und die drei Söhne zogen noch im selben Jahr an die Bleicherstrasse 6. Dort gab es ebenfalls einen grossen Hof, umgeben von Häuserblöcken. Für Alfred jedoch war die Unbeschwertheit vorbei. Er lernte intensiv für die Schule, die ihn stark beanspruchte. Und während der Cirkus Knie auf der Allmend gastierte, verdiente er sein erstes Taschengeld durch Tellerwaschen. An einem Abend gab es 50 Rappen Stundenlohn und manchmal zusätzlich etwas Trinkgeld. Verschiedene Haushälterinnen unterstützten den frauenlosen Haushalt. Ida Wider war eine davon. Sie hat später Josef Maria Waldis geheiratet. Die älteren Brüder verstanden sich nicht mit ihr, zogen aus und lebten fortan ihr eigenes Leben. Alfred blieb zu Hause. Er konnte sich gut beschäftigen, interessierte sich für Technik, Lokomotiven und vor allem für Flugzeuge und Schiffe. Tante Nina und der Firmpate Niklaus Portmann schenkten ihm einen «Meccano», einen Metallbaukasten. Solche Baukästen vermittelten zu jener Zeit erste Kenntnisse in der Mechanik und Montagetechnik mithilfe von Schrauben und Muttern. Alfred baute Flugzeuge, Schiffe, später auch Flugzeugmodelle mit Gummimotoren. Sein grosser Bubentraum: Er will Ingenieur werden. Pilot vor allem.

Tante Nina schenkte dem Jungen im Frühling ein Fahrrad und hoffte, dass er damit die Trauer über den Verlust seiner Mutter besser verarbeiten könne. Da begann er mit Velotouren. Im folgenden Sommer radelte er ins Val-de-Travers. Bei Familie Weber half er beim Heuen oder in der Destilliere, wo Pfefferminze zu Sirup und Likör verarbeitet wurde. Vom Absinth hat Waldis in seinen Erinnerungen nichts geschrieben.

Im selben Sommer lud ihn Niklaus Portmann nach Basel ein, und zwar zu einem «Segelflugbetrieb» (Segelflug-Anlass) mit einem Grunau Baby, einem der damals meistgebauten Segelflugzeuge. Bei Oberwil machte der Pilot eine Bruchlandung. Alfred zeigte sich geschockt, war sprachlos, blieb jedoch weiterhin flugbegeistert.

Im Herbst 1934 meldete er sich bei der Zentralschweizerischen Verkehrs- und Handelsschule in Luzern (Z.V.L.) an. Am 4. April 1935 erhielt Vater Waldis per Brief den Bescheid, dass sein Sohn die Aufnah-

Die 1930er-Jahre

Die Weltwirtschaftskrise begann mit dem New Yorker Börsencrash im Oktober 1929. 1930 spürte man auch in der Schweiz erste Auswirkungen. Die Exporte sanken im Herbst 1931 – nach der Abwertung des britischen Pfund bis Mitte 1932 – auf einen Tiefpunkt, das heisst rund 55 Prozent unter den Wert von 1929. Daher stiegen die Arbeitslosenzahlen in der Exportindustrie 1933 auf rund 68 000, 1936 auf 94 000.

Ebenso heftig getroffen wurde die Landwirtschaft. Der Reinertrag pro Hektare sank zwischen 1928 und 1934 von 228 auf 81 Franken. Der Durchschnittslohn für einen Arbeitstag von 5.10 Franken auf 90 Rappen.

meprüfung bestanden habe und zu Schulbeginn – am Dienstag, 7. Mai 1935, morgens um 8 Uhr – vor Ort sein solle. Freude über die bestandene Prüfung erfüllte nicht nur den Vater, sondern auch Alfred. Ein neuer Lebensabschnitt begann!

Nun wurde der Bursche selbstständig und freute sich über das Neue: «Ich lernte verhältnismässig leicht, und in verschiedenen Fächern, namentlich im Rechnen, war ich bereits in der Primarschule der Beste. Ich hatte ein gutes Verhältnis mit dem Rektor, aber auch mit den Lehrern verstand ich mich. Einer von diesen war Dr. Eduard Schütz, der Handelsfächer und Wirtschaft unterrichtete. Ab und zu konnte ich für ihn Schreibarbeiten erledigen.»

Im Sommer radelte Alfred erneut ins Val-de-Travers und schreibt später: «Ich war wieder bei den Webers und verbrachte dort eine schöne, abwechslungsreiche Zeit. Die Familie hatte mehrere Kinder. Der älteste Sohn, Lehrer in Ägypten, kam während der Ferien in die Schweiz und erzählte mir von der grossen, weiten Welt.» Diese Welt weckte in Alfred die Sehnsucht, zu reisen. Zu entdecken auch.

Dann – mit 16 Jahren – erlebte der Aviatik-Begeisterte auf einer Comte AC-4 seinen ersten Flug. Dazu verholfen hat ihm der bekannte Segelflugpionier und spätere Berufspilot Willi Farner, auch als Gründer der Willi Farner Flugzeugbau in Grenchen bekannt. Die Comte AC-4 ist ein einmotoriges Flugzeug des Schweizer Herstellers Alfred Comte.

Sie wurde zwischen 1928 und 1930 gebaut. Alfred Waldis war überglücklich und wusste sogleich, dass ihn das Thema «Fliegen» nie mehr loslassen würde: Doch es sollte noch dauern.

Im Herbst besuchte er zusammen mit seinem Vater die Luftschiffhallen in Friedrichshafen, wo ihn das Luftschiff Graf Zeppelin faszinierte. Beim Anblick wurde er ganz «kribbelig»; so jedenfalls beschreibt er in seinen Notizen das Gefühl, das ihn vor Begeisterung erbeben und erzittern liess. Ja, er wollte Pilot werden! Doch das ging nicht. Damals verlangte die junge Swissair noch ein Ingenieurstudium. Aber der Lohn des Vaters reichte für ein solches Vorhaben nicht aus. Und so hat ihm dieser empfohlen, beim Staat zu arbeiten, denn dort habe er eine gute Pension und eine sichere Stelle. Alfred Waldis konnte und wollte nicht hadern: Im Abschlusszeugnis der Verkehrsschule vom 20. März 1937 brillierte er mit Bestnoten.

«Und dann absolvierte ich die Prüfungen sowohl für die PTT als auch für die SBB. Nach Aussagen des Rektors schloss ich am besten ab; und entschied mich folgend für die SBB.»

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