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Pasdedeuxvon Kunstund Bau
Kunst, die es in denWohnraum schafft, ist meistgerahmt oder stehtauf einemSockel. Es geht aber auch anders:Kunst kanndie Wändebis zurDecke hochkriechen oder einenRaumbeleuchten.Kunstprojekte,die auf die Architekturzugeschnitten sind,geben diesereinen unverwechselbarenCharakter alsTeil derUnternehmenskulturoder zurmitarbeiterfreundlichen Gestaltung herbeigezogen– dieSwiss Re isthiermit ihrenKunstprojekten, diesie mitnamhaftenKünstlern wieTobias Madison, Silvie Fleury,JohnArmleder, OlivierMosset undNiele Toroni undberaten durchdie KuratorinBeatrix Rufrealisierte, beispielhaft.Auch in städtischenWohnsiedlungen, Altersheimen undinSpitälern verleihenWandmalereien, Lichtinstallationen undReliefsder Architektur eine andere Dimension. Balkonmarkisenetwawurden vonShiranaShahbazinach eigenem Farbkonzeptrealisiert, undLoriHersberger beleuchtete eine Tiefgarage mitschlangenförmigen Neonröhren.EineemsigeKunstproduktion im Sold desStaates istim Gang:Zwischen0,3 und1,5 Prozentder
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Kosten reserviert etwa dieStadt Zürich fürKunst.Rund80Kunstwerkewurden allein in derletztenDekade fürstädtische Gebäude in Zürich entwickelt.Langsam bemühensich auch Immobilienunternehmenumeineverstärkt ästhetische Dimension ihrerBauvorhaben. Mobimo etwa hat schonKünstlerwie Beat Zodererund Chiara Dynysbeauftragt.
Künstlerseinzulassen,ist einortsspezifisches Projektenorm bereichernd»,sagt Markus Rischgasser vonder GalerieEva Presenhuber
Im besten Fall ziehtman einenKünstler bereitsinder Phaseder Planungdes Hausbaus hinzu, damit dieKunst derArchitekturauf Augenhöhebegegnenkann. Aber Räumelassensich natürlich auch nachträglich bespielen. Da viele Künstler heute daran interessiert sind,inden Alltag einzugreifen, Kontextund Funktionszusammenhänge miteinzubeziehen, ergibt sich einreizvoller Dialog. Kunst kann einenüberraschenden Kontrapunktsetzenoderein besonderes Raumgefühl betonen.Sie kann sogarauf architektonische Problemzonenreagieren Anders alsetwaFotografie oder Zeichnung hält Wandmalerei oder Sgraffitoextremer Sonneneinstrahlung stand. Eine Wandmalereikannzudemdurch eine illusionistische Perspektiveeinen Raum förmlich aufbrechen. Gerade WestschweizerNeo-Geo-
Charakterunterstreichen Warumalso soll sich dieKunst zu Hause aufdas Bild über demSofaoderder Kommode beschränken? Kunst, diesituativauf einenRaumreagiert– sei es einBadezimmeroderder Eingangsbereich –, nimmt denDialogmit diesemauf spannende Weise auf. Sie kann eine kühle, ehernüchterneArchitektur brechenund ihreine sinnliche Dimensionverleihen, sie kann die Funktion eines Raumsunterstreichen, und sie verleihtdem Haus im besten Fall jenen individuellenCharakter,der heute mitden oftimmergleichenGrundrissenverloren geht.«DerAuftraggebermuss offensein fürden künstlerischenProzess. Wenn er bereit ist, sich aufdie Gedankenwelteines →
Künstler wieLuc Aubort,Francis Baudevin oder Stéphane DafflonhältHubertBächlerfür interessante Sparringpartner: «Ihre künstlerische abstrakte Sprache reagiert auf interessante Weise aufArchitektur.»
Natürlich bindet mansich mitortsspezifischerKunst stärkerals mitmobiler. Doch mankann, wenn manumzieht, dasWerk «mitzügeln». So liessdie Anwaltskanzlei Homburger &Partner,als sie in den ZürcherPrime Towerzog,kurzerhandSol
LeWitts Wandgemälde «WavyHorizontal Bands of Color» am altenOrt übermalen unddie Farbwellen in denneuenRäumlichkeiten anbringen.Das allesmuss vertraglich mitdem Künstler geregelt sein. Sicherist: Im Unterschiedzum Werk,das maninder Galerieerwirbt,nimmtderAuftraggeberteil an einemfaszinierendenSchöpfungsprozess undwirdineinem gewissen Sinnezum Mitproduzenten BrigitteUlmer
Schrittfür Schritt
·Ort: Beim Neu- oder Umbau beziehtman Kunst am besten in der Planungsphase ein. Soll es ein Auftakt im Entrée, grosse Kunst im Wohnbereich oder ein Mosaik im Bad sein?
·Auswahl: Wiemutig will mansein,wie soll die Kunst wirken?Agenturen,Galerien oder Kunstberater unterstützen bei der Künstlerauswahl.
Möglich sind einkleiner Wettbewerb oder Direktaufträge.
·Budget: DieKosten setzen sich zusammen ausVermittlungs- und Beratungskommission,den Produktionskosten und dem Künstlerhonorar.
·Entscheid: Mit Berater, Architekt und Künstler werden bauliche Umgebung, Wünsche des Auftraggebersund Möglichkeiten künstlerischen Eingriffsdiskutiert und festgelegt.
·Entwurf fürAusführung undRealisation: Umsetzung gemäss Zeitplan.
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