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EINEHOLZSCHATULLE IMBERNEROBERLAND

AufeinemehemaligenMilitärarealinMeiringenhatdas Architekten-DuoAlexandraReimannundPatrickSidlereinen HolzbungalowzumWohnenundArbeitenerstellt–fürdie ArchitektinundihrenLebenspartner

Linke Seite: Das Wasserbecken vor dem Bungalow fördert die Biodiversität und spiegelt die majestätische Berglandschaft.

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Unten:

Die zufriedenen Bewohner Alexandra Reimann und Paul Flück.

Alexandra Reimann und Paul Flück wohnten einige Jahre vis-à-vis von einem Zeughaus, daseinstaufdreiStockwerken Mehl, Zucker und Speisefett lagerte – für einen militärischen Ernstfall, der nie eintreffen sollte. Heute steht an dieserStelleamWaldrandinMeiringenihr Eigenheim: ein klarer, ruhiger Holzbungalow, dessen durchdachte und mit unbehandeltem Tannenholz verkleideten Innenräume mit der Natur zu einer stimmigen Einheit verschmelzen. Trotz dem eigentlich engen Tal geniesst man hier eine Weitsicht von fast 360 Grad.

Die Architektin und Bauherrin schuf hiermitihremBüroReimannSidlerArchitekten ihr ganz persönliches Domizil, in dem sie und ihr Lebenspartner unterdessen auchmitihrenBüroseingezogensind.Fünf Jahre lag das Land zuvor brach, denn «die eigenen Projekte bleiben doch immer liegen», sagt Alexandra Reimann abgeklärt Der Entwurf entstand dann innerhalb von zwei Monaten, und die Bauzeit war mit einer Dauer von acht Monaten ebenfalls sehr kurz – was sicherlich auch der vorgefertigten Holzbaukonstruktion und der klaren, über Jahre gereiften Entwurfsidee geschuldet ist.

Bis 1995 war das gesichtslose Zeughaus als funktionaler Betonbau in Betrieb. Die Stützenkonstruktion spannte stattliche 36 mal 18 Meter auf. Doch düster und abweisend sei es gewesen, sagt Paul Flück, so dass nach Schliessung des Zeughauses niemand das Potenzial des Bauortes so richtig erfassen konnte. Nicht so seine Partnerin Alexandra Reimann, die als Architektin schon langedavonträumte,ihreigenesZuhausezu verwirklichen. Hier war der Platz für ein einstöckiges Bungalow vorhanden, sogar noch mehr, so, dass die Bauherrschaft im Ostteil des Hauses auch ihre Bürogemeinschaft einrichten konnte. Zwei separate Eingänge und ein Innenhof mit einem Sichtschutz aus Holzlamellen trennen die Welten voneinander, und so wohnen und

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Blick in den Ess- und Küchenbereich, in dem alles schön verstaut wird

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Ein einstöckiger Pavillon war der Wohntraum von Architektin Alexandra Reimann.

Rechte Seite unten:

Einbaumöbel wie das Bücherregal prägen den Innenraum aus Holz

WohnenArbeiten

1 Kochen

2 Essen

3 Cheminée/Lounge

4 Wohnen

5 Schlafen

6 Ankleide

7 Bad/Dusche

8 Toilette

9 Eingang/Garderobe

10 Halle

11 Dusche/Toilette

12 Reduit

13 Lichthof

14 Gedeckter Sitzplatz

15 Innenhof

A Büro

B Büro

C Büro

D Eingang/Küche

E Toilette arbeiten die Bauherren zwar unter einem Dach,daseinevermischtsichabernichtmit dem anderen.

Puristisch, konsequent & ruhig Bauen Architekten für sich selbst, kann die Grenze zwischen privat und beruflich manchmal auch verschwimmen. Nicht so bei Paul Flück und Alexandra Reimann: Er hat ihr etwa beim Entwurf nie reingeredet – und macht ihr ein Kompliment, indem er das Haus als «puristisch, konsequent und ruhig» charakterisiert, so «wie meine Partnerin» eben

Eine Umnutzung des Bestands wurde kurz durchgespielt, doch es wäre zu aufwendig gewesen, sagt Reimann. «Auch als Renditeobjektwäreesinteressantgewesen», räumen die Besitzer ein, doch ihnen war es wichtiger, hier nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen wohnen und arbeiten zu können. Trotzdem hat man für allfällige zukünftige Nutzungenvorgesorgt: Statisch ist der eingeschossige Holzbau so vorbereitet worden, dass man dereinst aufstocken könnte,undauchderBürotraktistnachder PensionierungineineWohnungumwandelbar. Das Untergeschoss ist das Einzige, was vom ursprünglichen Bestand übrig geblieben ist. Hier befinden sich die Kellerräume mit Heizung und eine neue Garage, deren Einfahrt sich ins Gelände gräbt.

Mit einer Raumhöhe von 2 Metern 90 erhält der schwellenlose Innenraum eine angenehme Grösse und Weite. Der Boden im Wohnraum ist aus Räucher­Eiche, die BretterhabenverschiedeneBreitenundsind bis zu sechs Meter lang, was das grosszügige Raumgefühlunterstützt.DieProportio­

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