«Gute Kunst ist bezahlbar»
Der Art Salon Zürich bietet der hiesigen sowie internationalen Kunstszene einen Raum, um sich zu präsentieren.
Der Co-Direktor der Messe, Fabian Walter, verrät, wie viel man ausgeben muss, um ein Werk zu erwerben.
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Was unterscheidet den Art Salon Zürich von anderen Kunstmessen?
Fabian Walter: Der Art Salon Zürich bietet eine Plattform für die nationale Kunstszene, wobei der Fokus auf den Programmgaleristinnen und -galeristen sowie ihren Kunstschaffenden liegt. Im Gegensatz zu rein international ausgerichteten Kunstmessen wie der Art Basel, engagieren wir uns aktiv für die Kunstförderung in der Schweiz.
Art Salon Zürich
Fabian Walter (Fabian & Claude Walter Galerie, Zürich) gründete den Art Salon Zürich zusammen mit Sven Eisenhut-Hug (Gründungsdirektor der photo basel). Die Messe bietet Kunstschaffenden und ihren Galerien aus der Schweiz, aber auch aus dem Ausland eine Plattform, um sich einem kunstinteressierten Publikum zu zeigen. Die dritte Ausgabe des Art Salon Zürich findet vom 23. bis 27. Oktober 2024 auf dem Areal der Werkstadt Zürich in Altstetten statt.
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Dabei tragen wir zu einem offenen Kulturdialog am Kunststandort Schweiz bei. Zusätzlich laden wir Galerien aus dem Ausland ein, um gemeinsam den kulturellen Austausch über die Landesgrenzen hinaus zu fördern.
Die jüngeren Sammlerinnen und Sammler sind unter 50. Konsumiert und kauft diese Generation Kunst nicht lieber online?
Diese Generation ist seit Geburt an global unterwegs und kennt die ganze Welt. Sie tickt anders, nimmt Kunst anders wahr. Sie ist selbstständiger und viel offener. Das heisst aber nicht, dass sie dadurch automatisch kunstaffin ist. Sie hat viele Interessen, die Kultur steht hier in einem Konkurrenzkonflikt mit vielseitigen Freizeitaktivitäten. Diese Generation will aber dennoch an Kunst herangeführt werden. Am liebsten in einem Begegnungsraum, wo sie ungezwungen Kunst bestaunen und sich austauschen kann. Als ich kürzlich in Paris war, sind mir die jungen Besucher in den Museen aufgefallen. Der Grossteil von ihnen war um die 30 Jahre. In Museen und an Messen kann man ihnen einen unverbindlichen Zugang verschaffen und irgendwann ist vielleicht das Interesse geweckt, etwas zu kaufen.
Wie sehen Sie die Rolle von Kunstmessen in einer sich stetig verändernden Kunstlandschaft, insbesondere im Zeitalter des Internets und der digitalen Kunst?
Während Covid hat die Kunstszene angefangen, sich über das Netz zu manifestieren. Damit wurde Social Media elementar wichtig. Aber es hat sich gezeigt: Sobald der Spuk wieder vorbei war, sind wir wieder zunehmend in alte Schemata zurückgefallen, weil viele froh waren, dass sie sich wieder physisch mit Kunst auseinandersetzen konnten. Wer sich über Kunst informieren möchte, kann dies gut im Internet und auf Social Media tun. Aber der sinnliche Moment des Konsumierens, des Wahrnehmens, des Auseinandersetzens passiert nur physisch. Daher braucht es Plattformen wie Messen, Galerien und Museen, um einen Moment zu erleben.
Wie viel Geld muss man am Art Salon Zürich in die Hand nehmen, um ein Kunstobjekt zu erwerben? Die Preisspanne der angebotenen Kunstwerke liegt mehrheitlich im Bereich von 2000 bis 50 000 Franken. Vereinzelt werden auch grafische Arbeiten oder Papierarbeiten unter 2000 Franken angeboten. Kunst per se muss nicht teuer sein. Gute Kunst ist bezahlbar. Man muss nur die Messen und Galerien besuchen, die das anbieten.
Ist Kunst also nicht ein Luxusgut, wie oft behauptet wird?
Das ist eine Frage der Anschauung – und des Geldes. Für die einen ist es Luxus, für die anderen Lebenselixier. Wenn man es sich nicht leisten kann, ist Kunst Luxus.
Welche Trends geben aktuell im Kunstmarkt den Ton an, und wie beeinflussen diese die Ausrichtung des Art Salon Zürich?
Die Trends werden von den Ausstellern gesetzt und können sich schnell ändern. Unsere Galeristinnen und Galeristen, die ihre Künstler bei uns präsentieren, wissen genau, welche Werke sie mitbringen müssen. Wir ermutigen unsere Aussteller, neue und bislang unentdeckte Kunstwerke zu zeigen. Für uns als Messeveranstalter ist es entscheidend, dass die Besucherinnen und Besucher überrascht werden und Neues oder weniger Bekanntes für sich entdecken können.
Der Art Salon Zürich ist eine Messe im Kleinformat. Was ist Ihre grösste Herausforderung?
Eine Location in einer Stadt wie Zürich zu finden, ist schwierig. Es gibt keine leeren Räume mehr, wo man zu günstigen Preisen ein Geschäftsmodell ausprobieren kann. Und eine Messehalle füllen, ist illusorisch. Also muss man Nischen suchen. Wir hatten das Glück und haben mit der Eventhalle der SBB an der Hohlstrasse – eine schöne Lokwerkstatt aus dem letzten Jahrhundert – das Passende gefunden. In der Halle und im Zelt, das wir daneben aufbauen, hat es Platz für 30 Aussteller.
Welche Rolle kann eine Kunstmesse wie der Art Salon Zürich in der Förderung aufstrebender Künstler und neuer Kunstbewegungen spielen? Wir sehen uns als ihre Zentrale. Wir sind eine offene Plattform: Galerien können bei uns experimentieren und schauen, wie die Betrachter auf die Exponate reagieren. Sie erhalten direktes Feedback – das ist wichtig. Kunst im stillen Atelier zu machen, wo sie keiner sieht, ist frustrierend. Für Künstler und Galerien sind solche Messen daher elementar.
Wie soll sich der Art Salon Zürich weiterentwickeln? Die Messe muss organisch wachsen, entsprechend dem Bedürfnis des Markts und der Kulturszene. Wir wollen keine Riesenmesse werden. Eine Messe muss man in vier Stunden abschreiten können. Unser Ziel ist, dass wir 50 Galerien an Bord holen können. Im kommenden Jahr ist der Umzug in eine grössere Halle geplant.
Kunst versichern
Wer sich für ein Kunstwerk entschieden hat oder mit Kunst zu tun hat – Galerien, Kunsthändler, Museen, Restauratoren, Kunstspediteure, Ausstellungsmacher – tut gut daran, sich auch über die passende Versicherung Gedanken zu machen. Der Versicherungsmakler Zilkens Fine Art Insurance Broker berät und bietet Lösungen zu den versicherungsspezifischen Anforderungen.
Dieser Inhalt wurde von NZZ Content Creation im Auftrag von Art Salon Zürich erstellt.
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