Brand Relations (D)

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Zukunft Bauen

NZZ am Sonntag 29. Januar 2023
der Bau- und Immobilienwirtschaft CH-8021 ZÜRICH • TELEFON +41 44 258 16 98 NZZONE.CH
#Gamechanger
Verlagsbeilage THE LINE – DIE REVOLUTION DES STÄDTISCHEN LEBENS, VISUALISIERUNG: NEOM

Gamechanger der Bau- und Immobilienwirtschaft

Ein Gamechanger ist eine Person oder eine Idee, die das herkömmliche Vorgehen radikal verändert – wie die Bau- und Immobilienwirtschaft revolutioniert werden soll.

Umfrage bei 17 namhaften Vertreterinnen und Vertretern der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft

Seiten 4 bis 8 und 16 bis 19 Gastbeitrag von Martha Böckenfeld, Metaverse Strategist & Advisor und Dean & Partner Metaverse Academy

Interview mit Bernhard Salzmann, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbands

Interview mit Luigi Di Cola, Geschäftsführer von Hoval Schweiz

#Vorreiter

Interview mit Levent und Adrian Künzi, Gründer des Start-ups Properti

Reportage aus dem Showroom von Xania Real Estate und Trendline in Unterägeri (ZG)

#TheNextBigThing

Das Schweizer Unternehmen Evodrop will den Wassermarkt revolutionieren

Hydro Service Schweiz schafft dank Telli-Projekt den Durchbruch im chemiefreien Kalkschutz

nzz.ch/zukunftbauen QR-Code scannen und alle Storys sowie Interviews online erleben.

IMPRESSUM TITELBILD

«Zukunft Bauen» ist eine Verlagsbeilage des Unternehmens NZZ im Auftrag von Sarah Schlagenhauf, Inhaberin von Brand Relations – realisiert durch NZZ Content Creation. brandrelations.ch

Projektmanagement

NZZ Content Creation: Norman Bandi (Inhalt) und Armin Apadana (Layout) Kontakt: Neue Zürcher Zeitung AG, Falkenstrasse 11, CH-8021 Zürich, +41 44 258 16 98, sales@nzz.ch nzzcontentcreation.ch

Die Bevölkerung der Schweiz auf 34 Quadratkilometern In Saudi-Arabien soll der Gamechanger des städtischen Lebens entstehen: «THE LINE ist eine zivilisatorische Revolution, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und ein noch nie dagewesenes urbanes Wohnerlebnis bietet, während die umliegende Natur erhalten bleibt. Sie setzt neue Massstäbe in der Stadtentwicklung und zeigt, wie die Städte der Zukunft aussehen sollten», schreibt die

Entwicklungsfirma NEOM dazu. THE LINE soll auf einer Fläche von nur 34 Quadratkilometern gebaut werden und 9 Millionen Menschen beherbergen. Eine weitere Vision: «Keine Strassen, Autos oder Emissionen, sie wird mit 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben und 95 Prozent des Landes werden als Naturland bewahrt.»

Visualisierungen: NEOM

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 2 Zukunft Bauen
Inhaltsverzeichnis
In Saudi-Arabien soll der Gamechanger des städtischen Lebens entstehen: THE LINE von NEOM (siehe Kasten zum Titelbild). #Gamechanger
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#Vorreiter DerBaubranche DerImmobilienbranche
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#VorreiterDerBaubranche «Die Schweiz muss sich ein neues Aussehen geben»

Bernhard Salzmann, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbands, über die Gamechanger der Branche sowie die Notwendigkeit, den bestehenden Gebäudepark zu modernisieren, um die Klimaziele erreichen zu können.

Zum 125. Geburtstag des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) wurde die Agenda 125.0 lanciert, die auf drei Säulen basiert: Modernisierung des Gebäudeparks, Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur sowie Potenzialförderung peripherer Regionen. Ihre Ambitionen?

Bernhard Salzmann: Anlässlich unseres Jubiläums haben wir analysiert, wo wir als Branche tatsächlich auf grundlegende Entwicklungen und gesellschaftliche Fragen Einfluss nehmen und einen positiven Beitrag leisten können. Dies haben wir in der Agenda 125.0 hervorgehoben. Um die Klimaziele zu erreichen, das knapper werdende Bauland zu schonen und der Bevölkerung den benötigten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, muss der Gebäudepark modernisiert werden. Dieser ist überaltert und dadurch für fast die Hälfte des Energiebedarfs und einen Viertel des CO2-Ausstosses der Schweiz verantwortlich. Das Potenzial ist hier gross und von einem Gamechanger zu sprechen wohl nicht falsch.

Darüber hinaus?

Ein zweiter wesentlicher Teil sind die Fachkräfte. Die Baubranche ist eine der grössten Arbeitgeberinnen der Schweiz. Die Inhalte und Aufgaben des Bauhauptgewerbes befinden sich heute im Wandel. Dank moderneren Geräten und der Digitalisierung ist der Bauberuf im Vergleich zu früher physisch weniger intensiv. Wer etwa Maurerin oder Verkehrswegbauer ist, muss nicht nur anpacken können, sondern auch Ausführungspläne lesen und sie mit traditionellem Handwerk und modernsten Maschinen und Geräten umsetzen können – dadurch steigt die Attraktivität der Bauberufe.

Welche der drei Säulen ist die relevanteste und wo besteht am meisten Handlungsbedarf?

Das ist sicher der Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Man muss nur die Bilder der letzten Wochen anschauen, die von schmalen Skipisten in sonst grünen Landschaften geprägt waren. Dass sich das Klima verändert, ist omnipräsent. Ich bin privat häufig im Gebirge unterwegs und kann den Gletscherschwund eindrücklich beobachten. Hier hat die Bauwirtschaft eine sehr greifbare und klare Antwort: Der Gebäudepark muss modernisiert werden, und zwar attraktiv sowie bodenschonend.

Was heisst das konkret?

Das Raumplanungsgesetz sieht vor, dass weniger auf grüner Fläche, sondern mehr in bereits bebauten Gebieten Gebäude und Quartiere optimiert werden. Dies ist der Ansatz der Innenverdichtung. Die Bauwirtschaft ist in der Lage, gemeinsam mit Auftraggebern und Planern Lösungen zur Innenverdichtung zu erarbeiten, die zum Wohnen attraktiv und trotzdem bezahlbar sind. Nur wenn wir es schaffen, bestehende Strukturen, die nicht mehr modern und energieeffizient sind, durch bezahlbare Neu-

bauten oder umfassende Sanierungen zu ersetzen, wenn man ganze Strassen oder sogar Quartiere neu planen kann, kann die Innenverdichtung richtig wirken.

Dies bedeutet, mit guter Ausnutzung und entsprechender Planung im Bereich «Ressourcen» Boden zu schonen, im Bereich «Klima und Energie» die Umwelt zu schützen und den «bezahlbaren Wohnraum» dort entstehen zu lassen, wo man ihn braucht, nämlich insbesondere in den Agglomerationen und Städten.

In der Schweiz ein ganzes Quartier neu zu planen scheint – mit Ausnahme des Hochschulquartiers in Zürich – relativ anspruchsvoll.

Es gibt weitere Beispiele, die sehr erfolgreich sind. Zürich ist eine Stadt, die ziemlich prominent vorwärtsgeht, doch auch in anderen Städten gibt es erfolgreiche Projekte, bei denen man nicht nur das einzelne Gebäude anschaut oder auf einer bestehenden Substanz saniert oder baut, sondern über mehrere Parzellen hinweg etwas Neues entstehen lässt. Anlässlich unseres Jubiläums haben wir Beispiele in Bern, in der Zentralschweiz, in der Romandie und in Basel aufbereitet. Neues entstehen und Wandel zuzulassen ist ein zentraler Aspekt von Baukultur: Die Schweiz muss wandlungs- und reformfähig bleiben, sich ein neues Aussehen geben und das Bauen so einsetzen, dass man punkto Klimabelange wirklich vorwärtskommt. Es reicht nicht, dass man zwar darüber spricht, die Realisierung dann aber immer wieder an Einsprachen scheitert.

Ein gutes Beispiel für Innenverdichtung?

Paris: Niemand würde diese Stadt als hässlich bezeichnen, das Gegenteil ist der Fall. Und doch haben die Gebäude dort in der Regel ein bis zwei Stockwerke mehr als in der Schweiz. Diejenigen Kritiker, die immer wieder verlauten lassen, Innenverdichtung würde nicht zu unserem Land passen, sehen vielleicht eine Skyline wie in Dubai vor dem Berner Münster – das ist nicht der Schweizer Weg. Mit einer Entwicklung wie in Paris hätte man aber viele der angesprochenen Gamechanger in greifbarer Nähe.

Nur spielt bei uns der Denkmalschutz nicht mit.

Der Dialog mit den Denkmalschützern wird an Bedeutung gewinnen. Baukultur heisst nicht, nur Gestriges erhalten zu wollen. Baukultur heisst auch, Wandel zu ermöglichen. Im Moment haben wir in der Schweiz einen übertriebenen Denkmalschutz mit langen Inventarlisten. Wenn Baukultur aber neben Altem auch Neues fördert und es verstärkt eine Balance zwischen einem sinnvollen, verhältnismässigen Denkmalschutz auf der einen Seite und modernen Bauten auf der anderen Seite gibt, sind wir auf dem richtigen Weg. Natürlich muss jedes Projekt individuell angeschaut werden, man kann nicht alles über denselben Kamm scheren. Im Grundsatz müssen wir mehr ermöglichen als verhindern.

Bernhard Salzmann, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV): «Baukultur heisst nicht, nur Gestriges erhalten zu wollen. Baukultur heisst auch, Wandel ermöglichen.»

Es ist nicht so, dass Ersatzbauten in jedem Fall die beste Lösung sind. Dies hängt stark vom jeweiligen Projekt ab.

Was macht die Baubranche denn aktuell, um die Klimaziele zu erreichen?

Wenn man sieht, dass rund ein Viertel des gesamten CO2-Ausstosses in der Schweiz über den Gebäudepark geht, ist es der direkteste Ansatz, diesen zu renovieren und modernisieren. Dadurch würden rund 25 Prozent der aktuellen Emissionen wegfallen. Im Moment haben wir eine Sanierungsquote von unter 1 Prozent. Nur wenn wir diese auf 2 bis 3 Prozent steigern können, erreichen wir die ambitionierten Klimaziele bis 2050. Daran arbeiten wir. Es handelt sich dabei nicht um eine theoretische Diskussion, sondern um einen ganz klaren, pragmatischen Ansatz der Bauwirtschaft, die hier als Schlüsselbranche agiert.

Welche weiteren Hürden gibt es?

Neben den regulatorischen Hürden ist dies sicher die Umsetzungskompetenz der Gesellschaft. Wenn wir in der Schweiz den Boden schonen und die Landschaft erhalten möchten, müssen wir in Zukunft verstärkt an Orten bauen, an denen schon etwas steht. Dafür muss sich unsere Gesellschaft aber weg von der momentanen Zögerungs-, Verhinderungs- und Einsprachekultur wegbewegen – hin zu einer Umsetzungskultur. Nur so ist ein nachhaltiger Gebäudepark möglich.

In der Schweiz sind rund 1,5 Millionen Gebäude sanierungsbedürftig, weil sie eine schlechte Energieeffizienz aufweisen. Der SBV propagiert ökologische Ersatzbauten.

Dies wird von verschiedenen Seiten kritisiert, weil beim Bau von neuen Gebäuden sehr viel CO2 freigesetzt wird. Ihre Replik? Es ist schon nicht so, dass Ersatzbauten in jedem Fall die beste Lösung sind. Dies hängt stark vom jeweiligen Projekt ab. Was uns wichtig ist, dass man die offensive Modernisierung des Gebäudeparks ernst nimmt. Je nachdem kann eine Sanierung auf einer bestehenden Substanz sehr viel sinnvoller sein. Es ist keine Frage der Methodik und der Materialien, sondern dass die Instrumente «Ersatzneubauten», «Gesamtsanierung» und «Teilsanierung» als gleichwertige Möglichkeiten geprüft werden. Wenn man die Kriterien «Boden-

Zur Person

Bernhard Salzmann (42) ist seit sechs Jahren für den Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) tätig: zuerst als Mitglied der Geschäftsleitung sowie Leiter Politik und Kommunikation, von Mai 2021 bis Mai 2022 als stellvertretender Direktor und seither als Direktor. Der 1897 gegründete SBV mit Hauptsitz in Zürich setzt sich für eine starke Schweizer Bauwirtschaft ein. Der gebürtige Oberwalliser hat in Freiburg/Fribourg Journalistik und Geschichte studiert. Bernhard Salzmann ist verheiratet, Vater zweier Kinder und lebt in Hinterkappelen (BE).

schonung», «Erreichung der Klimaziele» und «Erhaltung der Qualität» ernst nimmt, wird man aber bei vielen Projekten zum Schluss kommen, dass Ersatzneubauten, die den Gegebenheiten angepasst werden, eine andere Aufteilung und eine bessere Ausnutzungsziffer haben, einen Mehrwert gegenüber Sanierungen aufweisen. Es ist mir wirklich ein Anliegen, dass es nicht unser Ziel ist, das eine Instrument gegen das andere auszuspielen.

Wie sieht die mittelfristige Zukunft der Baubranche aus?

Aufgrund der konjunkturellen Prognosen gehen wir davon aus, dass in der Schweiz weiterhin ein recht hoher Bedarf an Bauarbeit bestehen wird. Die Forderungen von Wirtschaftsminister Guy Parmelin, die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau zu verbessern und der Wohnungsknappheit entgegenzuwirken, bestätigen, dass die Branche auch in Zukunft wichtig bleibt.

Können Sie Ihre Vision 2050 in einem Satz formulieren?

Bis zum Jahr 2050 hat das Bauhauptgewerbe als attraktiver Arbeitgeber einen wesentlichen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme in den Bereichen Mobilität, Klima, Nachhaltigkeit und Energie geleistet.

Verlagsbeilage Zukunft Bauen NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 3
FOTO: PD

#Gamechanger

Was verändert

das Spiel radikal?

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Norman Bandi: Diese Frage stellen wir in der neunten Ausgabe der Verlagsbeilage «Zukunft Bauen» insgesamt 17 namhaften Vertreterinnen und Vertretern der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft.

Doch was genau ist unter einem Gamechanger (Spielveränderer) zu verstehen? Eine Definition des Weiterbildungs-Dienstleisters Haufe Akademie lautet: «Als Gamechanger wird eine Person oder eine Idee bezeichnet, die das herkömmliche Vorgehen radikal verändert und in der Folge umfassende Bereiche in Wirtschaft oder Gesellschaft revolutioniert.» Und die Gamification-Agentur Pfeffermind umschreibt es mit diesen Worten: «Unter einem Gamechanger versteht man eine Person, ein Unternehmen oder ein Produkt, welches die geltenden Regeln und Mechanismen eines Marktes radikal verändert. Meistens handelt es sich um eine effizientere Technologie, Methode oder Denkweise, die Bestehendes obsolet macht. Der Weg dorthin führt über die folgenden Eckpunkte: Transformation, Optimierung, Veränderung sowie den Status quo zu hinterfragen.»

Unter Gamechanger versteht man eine Person, ein Unternehmen oder ein Produkt, welches die geltenden Regeln und Mechanismen eines Marktes radikal verändert.

Folgende Persönlichkeiten stehen Red und Antwort, zudem schätzen sie das GamechangerPotenzial ihres Unternehmens beziehungsweise ihrer Organisation ein – auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 die Höchstnote ist:

• Fabienne Plüss, SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein) Seite 4

• Wolfgang Stiebellehner, Livit Seite 5

• Peter Spirig, V-ZUG Seite 5

Patrick Schmid und Sandro Sulcis, Avobis Group Seite 6

Cristina Schaffner, Bauenschweiz Seite 6

• Peter Barandun, Electrolux Schweiz Seite 7

• Markus Christ, bonacasa Seite 7

• Stefan Ammann, dormakaba Schweiz Seite 8

Samuel Schweizer, Ernst Schweizer Seite 8

• Reto Hasler, EgoKiefer Seite 16

• Martin Eberle, Feller Seite 16

Giuseppe Bilotta, pom+ Consulting Seite 17

• Linda Wymann, SVIN (Schweizerische Vereinigung der Ingenieurinnen) Seite 17

• Sven Bill, Timber Structures 3.0 Seite 18

• Jean-Marc Devaud, 4B Seite 18

Christoph M. Steiner, SVIT Zürich (Schweizerischer Verband der Immobilienwirtschaft Zürich) Seite 19

• Philippe A. Naegeli, GenTwo Seite 19

#Gamechanger

«Es muss gesetzliche Vorgaben geben»

Was für Gamechanger erkennen Sie für die Schweizer Bau­ und Immobilienwirtschaft?

Fabienne Plüss: Die Öl- und Gasheizungen des Schweizer Gebäudeparks verursachen rund einen Viertel der inländischen Treibhausgasemissionen, der gesamte Verkehr rund einen Drittel. Daraus ergeben sich zwei Gamechanger-Themen:

• Erstens die Erhöhung der Energieeffizienz des Schweizer Gebäudeparks. Das bedeutet, dass fossile Heizungen ersetzt, der Energieverbrauch reduziert und die Produktion erneuerbarer Energien erhöht werden muss respektive, dass dezentral auf oder an den Gebäuden Strom produziert wird.

Zweitens die Reduktion des Individualverkehrs.

Das erfordert unter anderem eine intelligente Raumplanung, die es ermöglicht, auf weniger Raum zu leben, weil alles für das tägliche Leben in Gehdistanz verfügbar ist.

Ein weiteres Gamechanger-Thema ist die Etablierung der Kreislaufwirtschaft in der Baubranche, die innert nützlicher Frist dazu führt, dass sämtliches Rückbaumaterial wiederverwertet wird. Denn über 5 Millionen Tonnen des Rückbaumaterials landen auf der Deponie oder in der Kehrichtverwertungsanlage, obwohl bereits rund 70 Prozent der Rückbaumaterialien wiederverwertet werden. Zum Vergleich: In der Schweiz werden pro Jahr gut 6 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle produziert. Selbst wenn sämtliches Rückbaumaterial in den Materialkreislauf zurückgeführt werden könnte, entspräche dies nur einem Fünftel des aktuellen Materialbedarfs. Das bedingt das nächste GamechangerThema: die signifikante Reduktion des Materialverbrauchs. Zum einen durch verbesserte Bauweisen, die mit weniger Material auskommen. Zum anderen die Reduktion benötigter Wohnfläche pro Person, indem Wohnraum so gestaltet wird, dass Wohnen auf weniger Raum wieder attraktiv ist.

Zu allen Gamechanger-Themen muss es (gesetzliche) Vorgaben geben, die dazu führen, dass entweder klare Anreize geschaffen werden oder mit Vorgaben beziehungsweise Verboten erreicht wird, dass der Schweizer Gebäudepark nachhaltiger wird. Denkbar wäre beispielsweise, dass die Installation von Solarpanels ab einer gewissen Gebäudegrösse

und dort, wo es architektonisch sinnvoll ist, obligatorisch wird, um eine Baubewilligung zu erhalten. Oder dass finanzielle Anreize durch Subventionen geschaffen werden, die Energieeffizienz bestehender Gebäude durch geeignete Massnahmen zu erhöhen. Der Ersatz von Öl- und Gasheizungen am Ende ihrer Lebensdauer durch umweltfreundliche Heizlösungen sollte schweizweit – wie es im Kanton Zürich bereits der Fall ist – gesetzlich verankert sein, ausser in Ausnahmefällen, wo es technisch nicht möglich ist.

Insbesondere um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, muss es gesetzliche Vorgaben geben, die vorschreiben, dass ein Gebäude so gebaut wird, dass die Materialien komplett wiederverwertet werden können.

Unser Beitrag: Der SIA ist der massgebende Berufsverband für qualifizierte Fachleute der Bereiche Bau, Technik und Umwelt. Mit seinen über 16 000 Mitgliedern bildet er ein kompetentes Netzwerk, das zu einem nachhaltig gestalteten Lebensraum beiträgt – ganz im Sinne der SIA-Vision «Gemeinsam wirkungsvoll für einen nachhaltig gestalteten Lebensraum».

Der SIA als Berufsverband sieht seine Rolle darin, mit seinen Mitgliedern im Sinne seiner Vision gemeinsam wirkungsvoll dazu beizutragen, dass der Lebensraum 2050 attraktiv und nachhaltig gestaltet ist und dass es auch nach 2050 so sein wird.

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 4 Zukunft Bauen Fabienne
Geschäftsführerin beim Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA) sowie Geschäftsleitungsmitglied/Co-Büroleitende bei Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure.
Plüss, stellvertretende
Vision als Pionier für das Jahr 2050 Selbsteinschätzung Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial Ihrer Organisation? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: SIA
PD
Definition gemäss Pfeffermind FOTOS:

Selbsteinschätzung

Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial

#Gamechanger «Neuen Branchenstandard gesetzt»

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Wolfgang Stiebellehner: Livit gilt schon seit Jahren als Innovationsführer der Branche. Beispielsweise haben wir mit dem digitalen Vermietungsprozess die Wohnungsbewerbung revolutioniert, indem wir den Fokus auf den Bewerber und seine Convenience gelegt haben. Der digitale Bewerbungsprozess, der nicht nur alle Postwege eliminiert, sondern auch die Betreibungsauskunft obsolet gemacht hat, vervielfachte durch seinen effizienten Ablauf die Anzahl an Interessenten und verkürzte die Zeitdauer des Prozesses von durchschnittlich vier Wochen auf eine. Innert kürzester Zeit konnte Livit damit die Leerstandsquote halbieren und hat einen neuen Branchenstandard gesetzt.

Die Pionierrolle haben wir auch in der aktuellen Energiethematik unter Beweis gestellt, indem Livit die Entwicklung schon sehr früh antizipiert und bereits im April das «Energieboard» ins Leben gerufen hat. Das interdisziplinäre Team analysiert wöchentlich die Situation und holt die Einschätzung von externen Experten ein, um Massnahmen abzuleiten. Dank dieser vorausschauenden Vorgehensweise konnte Livit ihren Kunden frühzeitig ihr Know-how und die daraus resultierenden Empfehlungen weitergeben.

Wir rüsten uns für die Zukunft, indem wir stark in die Weiterentwicklung im Bereich Digitalisierung und in die Mitarbeitenden investieren. Der Job des Bewirtschafters wird komplexer und verunmöglicht es den Mitarbeitenden zunehmend, in allen geforderten Fachbereichen über genügend detail-

#Gamechanger

«So sichern wir auch unsere Zukunft»

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Peter Spirig: Als Schweizer Hersteller von Haushaltsgeräten haben wir uns zum Ziel gesetzt, unseren Beitrag zum Thema Kreislaufwirtschaft – auch unter dem Begriff Circular Economy bekannt – zu leisten. Im Ansatz nehmen wir Geräte aus dem Markt zurück und prüfen eine Reparatur und Wiederinverkehrssetzung oder zumindest eine Wiederverwendung von immer noch brauchbaren Komponenten. Auf diese Weise können wir dazu beitragen, dass wertvolle Ressourcen geschont werden. Im Falle einer erfolgreichen Reparatur und Wiederinverkehrssetzung unter dem Namen «Pre-Owned» ermöglichen wir gleichzeitig vielen Endkundinnen und Endkunden den Zugang zu qualitativ hochwertigen Haushaltsgeräten. Diese Pre-Owned-Geräte werden wie gewohnt mit einer V-ZUG-Garantie angeboten. Bei beiden Kreisläufen vereinfacht unser neues Mietmodell «Product as a Service» die Abläufe.

Unser Angebot «V-Upgrade» ist ein weiterer Baustein: Es gibt unseren Endkundinnen und Endkunden die Möglichkeit, ihre vorhandenen V-ZUGGeräte an ihre individuellen und sich verändernden Bedürfnisse anzupassen. Während Softwareupdates die bestehenden Gerätefunktionen aktualisieren, bietet V-Upgrade eine Leistungserweiterung durch zusätzliche Funktionen und Programme. Zur Verfügung stehen verschiedene Pakete, die als Ganzes auf die Geräte geladen werden. Unser Angebot ist somit flexibel und passt sich den Veränderungen im Leben unserer Kundschaft an, egal ob kleine Familie oder Einzelpersonenhaushalt.

Neben dem Miet- und Upgrade-Modell bieten wir für die Verwaltungen und Hauswarte auch eine innovative, benutzerfreundliche App an, die Ersteinschätzungen von Reparaturen ermöglicht und direkte Terminvereinbarung mit einem Servicetechniker sicherstellt. Durch die Verwendung der App können wir den Prozess von «Gerät hat ein

Problem» über «Kostenvoranschlag freigeben» bis «Gerät ist wieder einwandfrei einsatzfähig» deutlich vereinfachen und beschleunigen. Die heute schon sehr hohe Ersterledigungsrate bei Servicegängen – ab diesem Jahr nun auch mit E-Fahrzeugen – können wir weiter maximieren. Zeit- und kostenintensive Zweimalanfahrten werden damit nochmals reduziert.

Unser oberstes Ziel ist es, den Umgang mit uns als Firma für unsere Kundinnen und Kunden so einfach wie möglich zu gestalten. Es ist unser erklärtes Ziel, der «Brand of Love» für all unsere Zielgruppen zu bleiben, egal ob sie Besitzer oder Nutzer unserer Geräte sind. Die Kundschaft mit ihren individuellen Bedürfnissen und die einfache Zusammenarbeit mit uns stehen immer im Fokus. Unsere Gamechanger-Angebote sind diesbezüglich sehr gefragt. Wir sehen grosses Potenzial, sie weiter auszubauen und unseren Kundinnen und Kunden noch mehr Vorteile zu bieten. Hier geht noch mehr. Wir investieren gerne in die Zukunft unserer Kundschaft, weil es auch unsere Zukunft sichert.

V-ZUG steht weiterhin für das präziseste Kochen, die schönsten Geräte aus klimaneutraler Schweizer Produktion sowie den einfachsten Umgang im Betrieb wie auch im Besitz.

Vision als Pionier für das Jahr 2050

liertes Know-how zu verfügen. Dies kann zu Überlastung und Frustration führen. Deshalb konzipiert Livit den Aufgabenbereich Bewirtschaftung neu. In der Vergangenheit wurden bereits einige Aufgaben in Spezialistenteams zusammengefasst.

Mit der Schaffung eines zentralen Einkaufs befindet sich der nächste Aufgabenbereich in der Umsetzungsphase mit dem Ziel, die Effizienz im Beschaffungsprozess zu erhöhen. Weitere Entwicklungen sind in Planung, um den Bewirtschaftern der Livit die Freiheit zu bieten, den Job ihren Fähigkeiten und Interessen entsprechend zu gestalten und aus spannenden Jobprofilen zu wählen.

Jede Liegenschaft ist ein autarkes System, das unter Einbezug von Vertical Farming und dank 100 Prozent selbst produzierter Energie und Wärme in der Lage ist, die Bewohner in allen Grundbedürfnissen zu versorgen.

Selbsteinschätzung

Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial

Verlagsbeilage Zukunft Bauen NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 5
Wolfgang Stiebellehner, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Livit. Peter Spirig, CEO von V-ZUG.
Vision als Pionier für das Jahr 2050
Ihres Unternehmens? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: Livit
Unternehmens? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: V-ZUG
Ihres

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Patrick Schmid: Innovation ist bei uns in der DNA und steht immer ganz oben auf der Agenda. Wir lernen vom Markt und wir challengen ständig, was wir tun. Deshalb ist bei uns Innovation auch auf Stufe CEO verankert. Und deshalb haben wir die CoCEO-Struktur: um zu hinterfragen und die Weiterentwicklung sicherzustellen. Die Avobis Group ist seit 25 Jahren als Gamechanger in der Immobilienwelt unterwegs. Seit der Gründung verfolgen wir die Vision, das Immobiliengeschäft digitaler und dynamischer zu machen. Wir kombinieren Datenintelligenz und Technologie mit langjährigem Know-how und profundem Marktverständnis. Als Gamechanger zeichnet uns der Mix aus klassischen Immobiliendienstleistungen mit Innovation und Datenexzellenz aus. Wir waren vor 25 Jahren die ersten, die das Hypotheken-Outsourcing und Hypotheken-Servicing systematisch eingeführt und umgesetzt haben. Heute bieten wir mit unserer unabhängigen und für Drittanbieter offenen Immobilienplattform Property Captain Kundinnen und Kunden Zugang zu innovativen, bedürfnisorientierten Produkten und Dienstleistungen rund um das Thema Eigenheim.

Sandro Sulcis: Die Avobis Group ist die einzige unabhängige Dienstleisterin, welche die aktive und die passive Seite gleichzeitig betreut. Mit einem Volumen von 14 Milliarden Franken an verwalteten Immobilien und 12 Milliarden Franken an verwalteten Hypotheken sind wir die führende Anbieterin von unabhängigen, integrierten und technologiebasierten Immobilien- und Finanzierungslösungen in der Schweiz. Wir stehen institutionellen und privaten Investoren als Partnerin für massgeschnei-

Selbsteinschätzung

Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial

#Gamechanger «Gemeinsam packen wir diese Chancen»

Was für Gamechanger erkennen Sie für die Schweizer Bau­ und Immobilienwirtschaft?

Cristina Schaffner: Als branchenübergreifende Dachorganisation ist Bauenschweiz die politische Stimme der Bauwirtschaft in Bern und die Schnittstelle bei gemeinsamen Herausforderungen und Themen. Wir vertreten für knapp 80 Verbände «das Bauen» über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg – von der Planung über die Realisierung und den Ausbau eines Gebäudes bis zum Herstellen und Handeln von Bauprodukten. Mit 12 Prozent der Wirtschaftsleistung ist die Bauwirtschaft ein wichtiger Motor für den Schweizer Arbeits- und Wirtschaftsplatz.

Die Bauwirtschaft befindet sich in einem gleichermassen von aussen und innen beschleunigten Wandel. Die folgende Auflistung ist nicht abschliessend und zeigt nur ansatzweise auf, an welchen spannenden Themen wir als Dachorganisation zusammen mit unseren Mitgliedverbänden arbeiten und wie stark wir als Industrie in den kommenden Jahrzehnten gefordert sind:

Wir sind zur Unterstützung der nationalen Nachhaltigkeitsziele unter anderem aufgefordert, einen wichtigen Beitrag mit emissionsarmem, zirkulärem und ressourcenschonendem Bauen zu leisten und unsere eigene Wertschöpfungskette auf Netto-Null zu bringen.

• Die Treibhausgasemissionen von Gebäuden und Infrastrukturen müssen ebenfalls weiter reduziert werden. Unsere Industrie setzt alles daran, diesen Auftrag weiter umzusetzen. Eine spannende Herkulesaufgabe, verbunden mit viel Arbeit.

• Die Komplexität von Bauprojekten nimmt zu. Mit der wachsenden Bevölkerung verändern sich die Ansprüche ans Wohnen und Arbeiten. Der sich manifestierende Klimawandel mit seinen Auswirkungen wie häufigere Hitzesommer, starke Niederschläge und vermehrte Trockenheit erfordert widerstandsfähige Bauten.

Gebäuden und Infrastrukturen in einem hohen Tempo. Wir sind gefordert mitzuhalten und, wo möglich, mit gutem Beispiel voranzugehen.

• Als attraktive Arbeitgeberin wollen und müssen wir mit den sich wandelnden Bedürfnissen am Arbeitsmarkt Schritt halten.

Bauenschweiz ist überzeugt, dass wir diesen Wandel und die zunehmende Komplexität im Erstellen und Bewirtschaften von Gebäuden und Infrastrukturen nur stemmen, wenn wir uns noch besser koordinieren und noch mehr kooperieren. Dass wir dies können und dass sich der Einsatz lohnt, haben wir in den letzten drei Jahren mit ihren neuartigen Herausforderungen bewiesen. Die Verbände und Unternehmen haben es wiederholt geschafft, mit Improvisation, Innovation und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit Lieferengpässe und volatile Preise abzufedern, um Projekte trotzdem zu realisieren.

Die Bauwirtschaft ist in den kommenden Jahrzehnten gefordert und hat viel Arbeit vor sich. Diese Herausforderungen sind aber auch Chancen für eine aktive Mitgestaltung der Lebensqualität der Menschen und des wirtschaftlichen Wohlstands in unserem Land. Gemeinsam packen wir diese Chancen.

Bauenschweiz repräsentiert die Bauwirtschaft als innovativen, prosperierenden Wirtschaftssektor und übernimmt Verantwortung für die Gestaltung des Lebensraums Schweiz.

derte, zukunftsweisende Lösungen entlang der gesamten Immobilienwertschöpfungskette zur Seite. Das stellen wir sicher, indem wir verschiedenste, sich ergänzende Firmen im Immobilienbereich miteinander verbinden und integrieren. Auf diese Weise decken wir fast alle Facetten im Markt ab und können auf ganz unterschiedliche Entwicklungen reagieren. Wir funktionieren dynamisch und lernen stetig. Unsere Superkraft ist unsere Vielfältigkeit. Das macht uns zum Gamechanger: Wir verknüpfen und skalieren die Stärken der verschiedenen Marktteilnehmer, um daraus den grössten Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden zu generieren.

• Gleichzeitig entwickeln sich digitale Werkzeuge für das Planen, Bauen und Bewirtschaften von

Vision als Pionier für das Jahr 2050

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 6 Zukunft Bauen
Cristina Schaffner, Direktorin von Bauenschweiz.
Vision als Pionier für das Jahr 2050
Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial Ihrer Organisation? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: Bauenschweiz
Selbsteinschätzung
#Gamechanger
«Immobiliengeschäft dynamischer machen»
Patrick Schmid (links) und Sandro Sulcis, beide Co-CEO der Avobis Group.
2050 ist die Avobis Group die grösste, unabhängige und grösstenteils datengetriebene Immobiliendienstleisterin Europas.
Ihres Unternehmens? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: Avobis Group

#Gamechanger «Kunden immer wieder aufs Neue begeistern»

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Peter Barandun: Electrolux hat hierzulande insbesondere in jüngster Vergangenheit viel von sich reden gemacht. Im letzten Jahr haben wir zum vierten Mal in Folge das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte von Electrolux Schweiz geschrieben. Es ist uns gelungen, in einem sehr umkämpften Markt unsere Führungsposition weiter auszubauen und profitables Wachstum zu erzielen. Das Rezept für unseren derzeit ungebremsten Erfolg liegt im Zusammenspiel von einzelnen Schlüsselfaktoren, die wie kleine Rädchen eines Schweizer Uhrwerks ineinandergreifen und präzise aufeinander abgestimmt sind.

Zudem stellen wir sehr hohe Qualitätsansprüche an uns selbst. Angefangen beim hochwertigen Design unserer Geräte, der Topqualität unserer Produkte und Dienstleistungen und generell die Professionalität in der Geschäftsabwicklung. In jeder Hinsicht setzen wir alle Hebel in Bewegung, um die Wünsche unserer Kunden auf der ganzen Linie zu erfüllen. Wir wollen begeistern und der verlässliche Partner sein. So gelingt es uns, langfristig das Vertrauen und die Loyalität unserer Kunden zu gewinnen.

Unsere Innovationskraft ist dabei ein wichtiger Treiber und spiegelt sich in all unseren Handlungsfeldern wider. Sowohl bei der Entwicklung von Lösungen und der Ausgestaltung von Servicedienstleistungen, die unseren Kunden das Leben erleichtern, als auch in Bezug auf unsere Marketingaktivitäten haben wir in den vergangenen Jahren innovative Wege eingeschlagen, mit denen wir die Brand Awareness massiv erhöht und unsere Markenpositionierung massgeblich geschärft haben. Beides hat die Nachfrage nach unseren Produkten positiv beeinflusst, was auch unseren Vertriebspartnern und Investoren zugutekommt. Innovativ sein bedeutet für uns, unsere Kunden immer wieder aufs Neue zu begeistern. Dank der Nähe zu unseren Kunden kennen wir ihre Bedürfnisse sehr genau und richten unser Handeln danach aus. Daraus sind langjährige vertrauensvolle Beziehungen entstanden, bei denen die Menschen spürbar im Zentrum stehen. Eine derart intensive und akkurate Kunden-

#Gamechanger

«Länger in den eigenen vier Wänden wohnen»

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Markus Christ: Smartes, sicheres Wohnen für alle Generationen – diesen Leitgedanken setzen wir multidimensional um. Das heisst über sämtliche Phasen einer Immobilie sowie mit Blick auf die vielfältigen Bedürfnisse aller Anspruchsgruppen: Bewohner, Eigentümer und Betreiber.

Der Mensch mit seinen Ansprüchen stand schon immer im Zentrum unseres Handelns, auch als unser Unternehmen vor über 20 Jahren gegründet wurde. Wir erkannten damals, dass Wohnungen bei Bau und Ausstattung viel zu wenig flexibel sind in Bezug auf die Erfüllung der Bedürfnisse von Bewohnern und ein Wohnungswechsel früher oder später zwingend ist, beispielsweise weil die Türrahmen zu schmal sind für das Durchkommen mit dem Rollstuhl oder Treppen und Schwellen das Leben in der Wohnung mit zunehmendem Alter erschweren. Wir entwickelten darum einen Baustandard mit über 200 Baudetails für eine Wohnumgebung, die es ermöglicht, in fast allen Lebenslagen und auch mit dem Älterwerden viel länger in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben.

Wir gingen diese Aufgabe jedoch nicht nur bauseits an, sondern ergänzten den Baustandard um Services, die den älteren Menschen Hilfestellungen geben im Alltag und den jüngeren Komfort bieten. Zu unseren «Living Services» gehören zum Beispiel Concierges mit persönlichem Kontakt zu den Bewohnern, eine Hotline, ein 24/7-Notrufservice sowie Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit, Administration, Verpflegung und Reinigung. Seit nunmehr zwei Jahren setzen wir den Fokus noch stärker auf die soziale Vernetzung. Viele, insbesondere ältere Menschen leiden unter Einsamkeit und fühlen sich nicht mehr als Teil unserer Gesellschaft. Dafür haben wir den sozialen Anteil unserer Living Services erweitert und zum innovativen Wohnkonzept «bonaLiving» entwickelt. Hierbei vernetzen wir die Bewohner einer Liegenschaft aktiv über ihre Interessen untereinander, aber auch mit der Bevölkerung. Die Vernetzung erfolgt durch Concierges, die bis zu zwölf Stunden täglich vor Ort sind, aber auch durch attraktive Gemeinschafts-

flächen sowie durch Aktivitäten und gewerbliche Angebote. In Unterägeri setzen wir dieses neue Wohnkonzept als «bonaLiving Ägerisee» erstmals um. Die Mieter erwartet einerseits eine smarte Wohnung mit Living Services, andererseits über 800 Quadratmeter Gemeinschaftsfläche mit Gesundheitsbereich, Fitness, Wellness, Lounge, Café und mehr für die individuelle Lebensfreude. Ein Wohnkonzept mit einem solchermassen hohen Sozialanspruch ist aktuell einzigartig in der Schweiz. Mit dem sozialen Aspekt in unseren Produkten spüren wir auch ein deutlich wachsendes Interesse von Immobilieninvestoren, die zunehmend nachhaltige Anlagen suchen, die wir ihnen bieten können. Mit Blick auf die Bedürfnisse von Investoren verfügen wir auch über einen «Smart Home Configurator by bonacasa», mit dem die Konfiguration durchgängig digital und kostensparend erfolgen kann, bis zur Materialbestellung und sogar bis und mit Betrieb der Immobilie. Gamechanger-Potenzial sehen wir auch im Ausbau unserer erprobten Service-Management-Plattform. Diese erweitern wir derzeit um eine Lösung, die den technischen Betrieb einer Immobilie umfassend abbildet und alle relevanten Informationen zur Immobilie enthält.

Mit bonacasa zu wohnen heisst glücklicher, gesünder und länger unabhängig in den eigenen vier Wänden zu leben. Damit dient bonacasa den Bewohnern und punktet sozial gleichzeitig beim Investor – Stichwort ESG.

Vision als Pionier für das Jahr 2050

betreuung setzt eine sehr hohe Identifikation unserer Mitarbeitenden mit der Marke Electrolux voraus –gepaart mit dem Willen, die Extrameile zu gehen. Denn der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit den Menschen, die dahinterstehen.

Der Motor für unseren Erfolg ist demnach die Leidenschaft, die unsere Mitarbeitenden an den Tag legen. Diese Leidenschaft immer wieder aufs Neue zu entfachen, das ist die Aufgabe einer starken, spürbaren Unternehmens- und Führungskultur, die von gegenseitigem Vertrauen und Respekt geprägt ist. Wir schaffen ein Arbeitsklima, in dem unsere Mitarbeitenden ihre individuellen Fähigkeiten bestmöglich entfalten können und die Identifikation mit der Marke Electrolux gestärkt wird. Dass wir diesen Anspruch erfüllen, beweist die renommierte Auszeichnung als «Top Employer», die uns vom gleichnamigen Institut zum zweiten Mal in Folge verliehen wurde. Die externe Bewertung deckt sich mit unseren internen Erhebungen der Mitarbeiterzufriedenheit und den Rückmeldungen, die wir von unseren Mitarbeitenden erhalten.

Schliesslich steht Electrolux Schweiz genau hierfür: beste Mitarbeitende- und starke Kundenorientierung – das ist unser Schlüssel zum Erfolg.

Unser heutiges Handeln bestimmt unsere Zukunft. Deshalb entwickeln wir innovative Lösungen, die das Leben unserer Kunden sowie Konsumenten verbessern und im Einklang mit der Umwelt stehen.

Verlagsbeilage Zukunft Bauen NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 7
Peter Barandun, CEO und Präsident des Verwaltungsrats von Electrolux Schweiz.
Vision als Pionier für das Jahr 2050 Selbsteinschätzung Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial Ihres Unternehmens? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: Electrolux
Markus Christ, Co-CEO von bonacasa. Selbsteinschätzung
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 =
/ 10 =
Quelle: bonacasa
Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial Ihres Unternehmens?
Tiefstwert
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Zutrittslösungen»

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Stefan Ammann: Auf der ganzen Welt öffnen Produkte und Lösungen des Schweizer Unternehmens dormakaba Türen. Das ist Programm, nicht nur in Sachen Zutritt. Unser ganzheitliches Portfolio bietet von der automatischen Schiebetür über Fluchtwegsicherungssysteme und mechanische Schliessanlagen bis zu Zutrittsmanagementsoftwares alles, was es für den sicheren Personenfluss in Gebäuden braucht. Das ist die grundlegende Voraussetzung für smarte und zukunftsgerichtete Lösungen in Gebäuden. Eine intelligente Vernetzung der individuellen Komponenten bietet das einmalige Potenzial, Einfluss auf den gesamten Gebäudelebenszyklus zu nehmen. Genau das passiert bei dormakaba in der Entwicklung. Es stehen nicht spezifische Funktionen oder Produkte im Zentrum, sondern der gesamte Kreislauf. Die Konstante dabei bildet die Tür. Auch in der Zukunft werden wir ein Gebäude durch den Eingang, also eine Tür betreten. Das neues Ökosystem von dormakaba setzt bei der Planung von Gebäuden an, wo durchgängige Planungstools das Einhalten von Normen erleich-

dormakaba ist überall dort, wo unsere Gesellschaft zusammenkommt. An diesen Orten bieten wir Sicherheit sowie Nachhaltigkeit und ermöglichen es den Menschen, sich ungehindert zu bewegen.

Vision als Pionier für das Jahr 2050

Selbsteinschätzung

Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial

Unternehmens?

tern und die Fehlerquote während Installation und Betrieb verringern. Die Daten aus dem Planungstool können während der Installation einfach auf die Zutrittslösung übertragen werden. So sind Komponenten und komplexe Türsysteme schneller einsatzbereit – was geplant wurde, wird auch installiert. Im Betrieb übernehmen Softwarelösungen die Überwachung der Türfunktionen. Damit können Notfälle vermieden werden, weil Wartungen und Services dann ausgeführt werden, wenn sie notwendig sind. Die Zauberformel lautet: agieren statt reagieren.

Dieses neue Ökosystem von dormakaba sorgt nicht nur für mehr Effizienz und Ökonomie. Entlang des gesamten Gebäudelebenszyklus übernehmen die digitalen Tools eine wichtige Scharnierfunktion zwischen den Gewerken. Ziel ist es, die Zusammenarbeit – zum Beispiel eines Planungsbüros mit der Immobilienbewirtschaftung – zu vereinfachen und zu fördern. Sie bildet die Grundlage, um in Zukunft noch intelligentere und vernetztere Gebäude zu bauen.

Im Hintergrund dieser technologischen Entwicklungen darf eines nicht vergessen werden: Es ist der Mensch, der in Gebäuden ein und aus geht. Die Technik steht in den Diensten des Menschen. Sicherheit ist der Schlüssel für unsere Kunden und deren Kunden. Und wir teilen die Überzeugung, dass Nachhaltigkeit für die Zukunft unserer Branche und damit für unser Geschäftsmodell entscheidend ist. Das umfassende Portfolio und die Position als einer der Topanbieter schaffen ideale Voraussetzungen, um eine Pionierfunktion wahrzunehmen. Menschen, Partnerschaft und unser Planet sind die Säulen der Nachhaltigkeitsstrategie. Alle drei werden über die gesamte Wertschöpfungskette und den Lebenszyklus der Produkte hinweg berücksichtigt. Gebäude verursachen heute rund 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Intelligente, nachhaltige Zutrittslösungen beeinflussen die Energieeffizienz von Gebäuden positiv.

Gegenüber zukünftigen Generationen trägt auch dormakaba eine Verantwortung. Mit dem Menschen im Zentrum, innovativen Systemen und einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie werden Ideen in die Realität umgesetzt.

#Gamechanger

«ImmobilienEnergiewende schaffen»

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Samuel Schweizer: «Wir bauen heute für die Generation von morgen», so lautet die Mission der Ernst Schweizer AG. Denn als Immobilienbranche haben wir eine gemeinsame Verantwortung: Während der Gebäudepark aktuell für rund einen Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich ist, müssen wir diese innert einer Generation eliminieren. Das ist die Energiewende. Und diese hat eine einfache Gleichung: Energiewende = Energieeffizienz + erneuerbare Energien.

Als Energiewendemacher und schweizerischer Solarpionier unterstützen wir beide Aspekte kraftvoll. Ebenso wichtig wie die Erzeugung erneuerbarer Energien ist die Vermeidung von Energieverschwendung. Unsere ganze Strategie ist darauf ausgerichtet, die Immobilien-Energiewende zu schaffen.

Was die erneuerbaren Energien betrifft: Die Solarenergie ist in vielen Fällen bereits heute die günstigste Form der Stromerzeugung. In der Schweiz hat sie ihren Platz in erster Linie auf und am Gebäude. Mit unseren Photovoltaik-Montagesystemen verfügen wir über Produkte, um die Solarenergie effizient und ästhetisch ins Gebäude zu integrieren und so Häuser in Kraftwerke zu verwandeln. 2022 haben wir in der Schweiz und in Europa Anlagen mit über 600 Megawatt Peak ausgerüstet. Das entspricht mehr als dem PhotovoltaikZubau in der ganzen Schweiz im Jahr 2021. Dieses Jahr werden wir die Anzahl ausgerüsteter Anlagen nochmals verdoppeln.

Wir leisten einen ebenso wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz der Gebäude. Diese verbrauchen heute 40 Prozent der in der Schweiz verbrauchten Energie. Neubauten brauchen heute vier- bis siebenmal weniger Energie als Gebäude, die vor 1980 gebaut wurden. Mit anderen Worten: Der grösste Teil des Gebäudeenergieverbrauchs ist reine Verschwendung und erfolgt wegen schlecht gedämmter Gebäudehüllen. Hier setzen wir mit unserer Kernkompetenz Gebäudehülle an. Gut gedämmte Fassaden und Fenster sind absolut matchentscheidend für die Immobilien-Energie-

Selbsteinschätzung

Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial

wende. Und wir haben seit Jahrzehnten die richtigen Lösungen dafür.

Bei all unseren Produkten achten wir nicht nur darauf, «Was» wir herstellen, sondern ebenso auf das «Wie»: Schweizer produziert umweltgerecht, also möglichst emissionsarm und energiesparsam mit erneuerbaren Energien und wiederverwendbaren Materialien. Wir minimieren Schadstoffe, verstärken Recycling und setzen auf einheimische und europäische Lieferanten, die auf den Umweltschutz und die Menschenrechte achten. Unser besonderes Augenmerk liegt auf der wichtigsten Materialgruppe Aluminium: Umweltgerechtere Herstellverfahren –dank des Einsatzes erneuerbarer Energiequellen wie Wasserkraft, Wind und Sonne und der Verwendung wiederaufbereiteter Materialien wie recyceltem «End of Life»-Aluminium (Altschrott) – haben den CO2-Fussabdruck unserer Aluminiumprodukte bereits jetzt massiv herabgesetzt. Und wir streben weitere signifikante Reduktionen an.

Der CO2-Ausstoss steht beispielhaft für unsere Fortschritte: Seit 1978 verdoppelten sich der Umsatz und die Zahl der Vollzeitstellen, während wir den CO2-Ausstoss um über 75 Prozent verringern konnten. Solche Fortschritte sind prägende Gamechanger für die Segmente Bauen und Umbauen auf dem Weg hin zum Netto-Null-Ziel der Schweiz.

Das Gebäude der Zukunft erzeugt als Solarkraftwerk ein Vielfaches der Energie, die es als energieeffizientes und gut gedämmtes smartes Gebäude noch benötigt.

Vision als Pionier für das Jahr 2050

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 8 Zukunft Bauen
Samuel Schweizer, Vorsitzender der Unternehmensleitung von Ernst Schweizer.
Ihres
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: Ernst Schweizer
Unternehmens?
#Gamechanger «Intelligente, nachhaltige
Stefan Ammann, Geschäftsführer von dormakaba Schweiz.
Ihres
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: dormakaba
FOTOS: PD

#Gamechanger Immobilienblase im Metaverse –alles nur ein grosses Glücksspiel?

Das Metaverse lockt Investoren mit gewaltigen Umsätzen und höchst verlockenden Aussichten. Immer mehr Unternehmen sichern sich darum eigene «Grundstücke» in den virtuellen Welten. Ist das eine vernünftige Geldanlage –oder genau das Gegenteil, wie Skeptiker meinen? Von Martha Böckenfeld

Fast 2 Milliarden Dollar haben grosse Unternehmen im vergangenen Jahr investiert, um sich einen Platz im Metaverse zu sichern. Und dass trotz der Prognosen von Marktforschungs- und Beratungsunternehmen wie Gartner (siehe Grafik), dass sich die Vision einer virtuellen Welt, in der Menschen leben, arbeiten, interagieren und so eine neue Gesellschaft schaffen, vermutlich erst in einer Dekade realisieren lässt. Ist der «Landkauf» im Metaverse darum nur ein «Big Gamble», wie manche meinen, oder doch die derzeit verheissungsvollste Möglichkeit zum Investieren?

Shoppen in virtueller Welt

Beim Metaverse handelt es sich um eine immersive digitale 3D-Welt, in der Menschen miteinander kommunizieren, arbeiten und sozial interagieren können.

Der virtuelle Raum wird dabei vermehrt mit dem realen Leben verknüpft. Die Unternehmensberatung McKinsey schätzt, dass das Metaverse bis 2030 einen Wert von bis zu 5 Billionen Dollar erreichen wird. Grösster wirtschaftlicher Treiber ist hier das E-Commerce-Geschäft mit einem geschätzten Volumen von 2,6 Billionen Dollar. Die Investitionen ins Metaverse haben sich seit 2021 mehr als verdoppelt: von 57 Milliarden auf mehr als 120 Milli-

arden Dollar im Jahr 2022. Wie Untersuchungen zeigen, ziehen 59 Prozent der Metaverse-Konsumentinnen und Metaverse-Konsumenten ein Erlebnis in der virtuellen Welt jenem in der physischen Welt vor. Die beliebteste Aktivität ist hier das Shoppen von physischen oder virtuellen Waren (79 Prozent). Kein Wunder, dass sich viele Führungskräfte vom Metaverse einen erheblichen positiven Einfluss auf ihre Branchen versprechen.

Zu beachten ist jedoch: Das Metaverse ist kein einheitliches Universum, sondern besteht im Grunde aus mehreren virtuellen Welten mit zum Teil fundamentalen Unterschieden. Wenn es um Investitionen und «Landkauf» geht, handelt es sich um Blockchain-basierte Welten mit einer eigenen Währung – so wie bei Decentraland mit «MANA» oder The Sandbox mit «Sand». The Sandbox ist einer der gefragtesten, spielebasierten virtuellen Welten für Erwachsene. Die Spieler können in dieser virtuellen Umgebung Eigentum erwerben, darauf Häuser und Infrastruktur errichten und diese monetarisieren, indem sie Non-Fungible Token (NFT), also digitale Zertifikate, kaufen oder verkaufen und den «Sand»-Token als Bezahlungsmittel verwenden. Eine solche Welt hat sich zum Beispiel der bekannte Rapper Snoop Dogg mit The Sandbox Game geschaffen. Sie trägt den Namen Snoopverse. Laut

Der «Hype Cycle» für aufstrebende Technologien von Gartner

Die Bewertung der MetaverseLiegenschaften ist ähnlich wie in der realen Welt.

dem Magazin «Rolling Stone» hat der Musiker für ein sogenanntes NFT-Haus im Snoopverse 450 000 Dollar erhalten. Auch Unternehmen wie die britische Grossbank HSBC haben Land in «The Sandbox» gekauft. Auf diesem Weg will das Institut mit Sport-, E-Sport- und Gaming-Begeisterten Kontakt aufnehmen. The Sandbox verfügt inzwischen bereits über mehr als 200 Partnerschaften mit verschiedenen Unternehmen und Künstlern, darunter Gucci, Warner Music, Ubisoft, The Walking Dead, adidas, Deadmau5 und Steve Aoki. So folgen alle Partner des Anbieters der Vision, Spieler darin zu bestärken, ihre eigenen Erfahrungen zu kreieren und dafür originale und bereits bekannte Charaktere und Welten zu nutzen. Als erste Schweizer Bank ist Sygnum seit vergangenem Jahr in Decentraland vertreten.

Entscheidend ist die Lage

Die Bewertung der Metaverse-Liegenschaften ist ähnlich wie in der realen Welt: «Wie bei harten Immobilien bestimmt vor allem die Lage den Preis», schreiben Raiffeisen-Experten in einem im Jahr 2022 erschienenen Immobilienreport, in dem erstmals auch auf virtuelle Welten eingegangen wird. Die relative Attraktivität von verschiedenen Grundstücken definiere sich in einem Metaverse sehr stark durch das User-Aufkommen in der näheren Umgebung. Je mehr Spieler sich im Schnitt in der Nähe des eigenen Grundbesitzes aufhielten, desto mehr Erträge könnten theoretisch mit der Parzelle generiert werden, was wiederum einen höheren Preis rechtfertige.

Virtuelles Land kann auch vermietet oder für unterschiedliche Aktivitäten verwendet werden, zum Beispiel für eine Fashion Show, wie sie im März 2021 in Decentraland veranstaltet wurde. 60 Marken und Projekte waren dort vertreten, es kamen zirka 300 000 Besucher, die Conversion Rate von digitalen Assets betrug 70 Prozent, und an Einnahmen für Miete und kreative Arbeiten kamen 5 Millionen Dollar herein. Solche Zahlen sind noch relativ niedrig im Vergleich zu dem, was mit Gaming erreicht wird: rund 3 Milliarden Spieler und 175 Milliarden Dollar allein im Jahr 2021. Und das zeigt erst den Anfang, was von den Blockchain-basierten Welten zu erwarten ist.

Dümmste Idee aller Zeiten

Wichtigster Erfolgsfaktor ist das Angebot an die User, interessante «Experiences» zu erschaffen. Denn nicht die virtuelle Welt als solche kreiert einen Wert für sie, sondern das, was sie dort erleben und verwirklichen können – ganz nach der Metaverse-Devise «Love, Play & Work».

Inzwischen gibt es 160 verschiedene Welten mit Investitionsmöglichkeiten.

Michael Gord, Mitbegründer der Metaverse Group, erklärt das Phänomen der

künstlichen Verknappung so: «Stellen Sie sich vor, Sie wären nach New York gekommen, als dort nur Ackerland war, und Sie hätten die Möglichkeit, Land im heutigen Soho zu bekommen. Wenn jemand heute einen Immobilienblock in Soho kaufen möchte, ist es unbezahlbar, es ist nicht auf dem Markt.»

Dennoch gibt es auch Skeptiker wie Marc Cuban, ein Venture Capitalist, der im vergangenen August den virtuellen Landkauf als «die dümmste Idee aller Zeiten» bezeichnete – dies obwohl er ein Web3- und Metaverse-Enthusiast ist. Er hat insbesondere in Yuga Labs investiert, die ebenfalls eine virtuelle Welt mit The Otherside (Gaming) erschaffen haben und sich durch eine starke Community differenzieren.

Eine reine Investition in diese Länder ohne einen unternehmerischen Zweck, ist jedoch eher etwas für risikofreudige Anleger. So wurde Anfang Januar 2021 beispielsweise in «The Sandbox» die durchschnittliche Landparzelle für unter 150 Dollar verkauft. Nach einem längeren, stetigen Preisanstieg wurde der virtuelle Boden Ende Oktober 2021 bereits für rund 2500 Dollar (plus 1550 Prozent) gehandelt. Im damals herrschenden NFT-Wahn schossen die Preise dann auf über 16 000 Dollar. So konnte sich, wer im Januar 2021 zum Durchschnittspreis von 150 Dollar eine Landparzelle in The Sandbox ergattert hatte, bis zum Oktober desselben Jahres über eine Wertsteigerung von fast 11 000 Prozent freuen. Angesichts des abflachenden Immobilienmarkts eine durchaus attraktive Alternative. Bis Ende Juni 2022 sind die Preise allerdings wieder auf unter 2500 Dollar gefallen. Theoretisch unterliegen Grundstücke im Metaverse derselben Marktmechanik wie im «echten» Leben. Allerdings kann digitales Land unbegrenzt erstellt werden, was das grundlegende Marktprinzip von Angebot und Nachfrage komplett aushebelt. Daher wenden sich Firmen auch vermehrt Digitalagenturen zu, die virtuelle Welten für sie erschaffen, zum Beispiel auf einer Plattform wie Spatial oder mit den Kreationsmöglichkeiten wie Unreal Engine5 (eine aus dem Gaming bekannte Anwendung), oder sie nutzen Plattformen wie Roblox und Fortnite als Testumgebung zur Neukundengewinnung.

Für Unternehmen stellt sich die strategische Frage des «Buy or build?»: Kaufen oder bauen? Für Investoren ist –abgesehen von der Lage – wichtig zu wissen, wie die Roadmap aussieht, wer zum Team gehört und wie die bisherige Performance ist. Oder wie es JPMorgan in seinem Onyx Report 2021 empfiehlt: «Das asymmetrische Risiko, zurückgelassen zu werden, ist die zusätzliche Investition wert, die erforderlich ist, um loszulegen und diese neue digitale Landschaft selbst zu erkunden.»

Verlagsbeilage Zukunft Bauen NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 9
DIE NEUEN TECHNOLOGIEN FÜR 2022 LASSEN SICH IN DREI HAUPTTHEMEN UNTERTEILEN: WEITERENTWICKLUNG/ERWEITERUNG VON IMMERSIVEN ERFAHRUNGEN, QUELLE: GARTNER BESCHLEUNIGTE AUTOMATISIERUNG DURCH KI UND OPTIMIERTE BEREITSTELLUNG DURCH TECHNOLOGEN. FOTO: PD
Martha Böckenfeld, Metaverse Strategist & Advisor und Dean & Partner Metaverse Academy.

#VorreiterDerBaubranche

«Plötzlich war Heizen und Lüften ein omnipräsentes Thema»

Luigi Di Cola, Geschäftsführer von Hoval Schweiz, über Raumklima, Heizautonomie, Wärmepumpen, praktische Alternativen und die Frage, wie das Internet der Dinge für warme Füsse sorgen kann.

Interview: Flavian Cajacob

Wie muss man sich das Zuhause des Chefs eines Heiz­ und Klimatechnik­Anbieters vorstellen, wie wird bei Ihnen geheizt?

Luigi Di Cola: Unser Eigenheim besitzt eine Luft/Wasser-Wärmepumpe, einen Wärmepumpenboiler und eine Fussbodenheizung. Warme Füsse sind meiner Ansicht nach elementar, wenn es um das persönliche Wohlbefinden geht! Zudem habe ich vor neun Monaten eine Photovoltaikanlage installiert, zu der mir allerdings bis heute die Batterie fehlt (lacht). Sollte sie dann mal ausgeliefert werden, befindet sich unsere Familie auf einem sehr guten Weg zur Heizautonomie.

Heizen, Kühlen, Lüften: All das rückt vermehrt in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Wie nehmen Sie diese Entwicklung als Privatmann und als Firmenchef wahr?

Bekanntlich haben die Menschen während der Corona-Pandemie sehr viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht. Dementsprechend sind die Ansprüche an den Komfort gestiegen, auch, was das Raumklima anbelangt. Plötzlich war Heizen und Lüften ein omnipräsentes Thema. Wenn ich heute Gäste bei mir habe, dann kommen diese ganz bestimmt auf die technischen Möglichkeiten zu sprechen, mit denen man eine Wohnung oder ein Haus energetisch zeitgemäss versorgen kann.

Und im Berufsleben? Da haben die Pandemie und ihre Auswirkung auf den globalen Nachschub auch bei Hoval zu Lieferengpässen geführt. Diese bestehen in bestimmten Bereichen weiterhin. Gerade was Mikrochips anbelangt, sehen wir inzwischen aber ein fahles Licht am Ende des Tunnels. Das ist die eine grosse Herausforderung. Die andere: Seit den geopolitischen Ereignissen in der Ukraine sind die Gas- und Ölpreise geradezu explodiert. Und mit ihnen die Nachfrage nach alternativen Heizsystemen. Wir könnten heute dreimal so viele Wärmepumpen verkaufen wie vor einem Jahr.

Kundinnen und Kunden spüren diesen Umstand in Form beträchtlicher Wartezeiten. Dem ist so, ja. Die Lieferfristen explizit für Wärmepumpen belaufen sich aktuell auf sechs bis neun Monate. Wenn man bedenkt, dass vor den Ereignissen in der Ukraine schweizweit jährlich über 20 000 Wärmepumpen installiert wurden und unsere Installateure heute einen Absatz von 40 000 Geräten haben, dann führt dies die ganze Tragweite vor Augen, der im Moment nicht allzu wenige Liegenschaftsbesitzer ausgesetzt sind.

Wie reagieren diese auf die schwierige Situation?

Eine Sanierung kann man vielleicht noch ein bisschen hinausschieben. Bei Neubauten sieht es anders aus, da können die Bauherren nicht warten. Ich kenne Generalunternehmen, die lösen inzwischen als Allererstes den Auftrag für den Heizungsinstallateur aus, damit dieser schon mal prophylaktisch die Wärmepumpe bestellen kann.

Abgesehen von den tragischen Umständen, die zur gesteigerten Nachfrage geführt haben, eigentlich eine grossartige Entwicklung für ein Unternehmen wie das Ihre. Natürlich, dezidiert und ohne sarkastisch klingen zu wollen, handelt es sich dabei tatsächlich eher um ein Luxuspro-

Zur Person

Luigi Di Cola ist seit vergangenem Herbst Geschäftsführer von Hoval Schweiz mit Sitz in Feldmeilen (ZH). Der 50-Jährige gilt als ausgewiesener Branchenexperte, der seine Berufslaufbahn einst mit einer Lehre in einem auf Heizung, Lüftung und Klimatechnik (HLK) spezialisierten Ingenieursbüro in Angriff nahm. Danach war er

blem – aber eben: Es ist in erster Linie schon ein Ärgernis, vor allem für Installateure und Eigentümer, aber eben auch für uns. Hoval ist Komplettanbieter, wir produzieren also auch selbst, sind auf Zulieferer angewiesen und müssen stets dafür besorgt sein, dass die Kundschaft die gewünschten Produkte und Lösungen binnen nützlicher Frist erhält.

Wie machen Sie das? Erstens, indem wir die Produktionskapazität am Hauptsitz in Vaduz umgehend erhöht haben. Zweitens investieren wir momentan 60 Millionen Euro in den Bau einer zusätzlichen Produktionsstätte für Wärmepumpen, die 2024 in der Slowakei in Betrieb gehen soll. Drittens zei-

gen wir Interessentinnen und Interessenten immer auf, dass es gute Alternativen zu Wärmepumpen gibt, die ebenfalls effizient und umweltfreundlich sind.

Als da wären?

Zum Beispiel der Anschluss an ein Fernwärme- oder Anergienetz. Und Biomasse-Anlagen wie Pellets- oder Holzschnitzelheizungen. Manchmal drängt sich auch eine Kombination verschiedener Systeme auf. Weil Hoval diese alle auch selbst herstellt, lassen sich die jeweiligen Einzelprodukte problemlos als Systemlösung kombinieren.

Gerade Pelletsheizungen stehen im Verruf, viel Feinstaub zu produzieren.

für ein renommiertes Unternehmen im Bereich Wärme- und Kältetechnik zunächst in der Schweiz und danach aus Dänemark heraus europaweit im Business Development tätig. In der Folge wirkte er als CEO verschiedener HLK-Firmen, ehe er als Mitglied der Gruppenleitung eines grossen Heizund Klimatechnikherstellers die Lei-

tung Verkauf Service übernahm. Vor seinem Wechsel zu Hoval leitete er die RWD Schlatter AG, einen Anbieter von Spezialtüren für Sicherheit, Brandund Rauchschutz, zudem war er Mitglied der Divisionsleitung Türen der Arbonia-Gruppe. Luigi Di Cola ist verheiratet, Vater zweier Kinder und lebt im Raum Winterthur.

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Luigi Di Cola, Chef von Hoval Schweiz: «Wir könnten heute dreimal so viele Wärmepumpen verkaufen wie vor einem Jahr.»

Warme Füsse sind meiner Ansicht nach elementar, wenn es um das persönliche Wohlbefinden geht!

FOTOS: HOVAL

Das war einmal. Heute heizen Sie damit sauber und CO2-neutral, auch der Unterhalt beschränkt sich auf ein Minimum. Und weil häufig heimische Holzreststoffe verwertet werden, helfen Sie direkt mit, den Rohstoff- und den Energieimport zu senken. Ich sage es einmal so: Pelletsheizungen haben eine eigene Fangemeinde, die absolute Mehrheit der Liegenschaftsbesitzer will ganz klar eine Wärmepumpe im Keller stehen haben. Wärmepumpen gelten inzwischen als eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg zur Energiewende. Was rechtfertigt diesen Ruf?

Ihre Nachhaltigkeit. Denn Wärmepumpensysteme nutzen die verfügbare und kostenlose Umweltwärme in der Luft, im Wasser oder im Erdreich und bereiten diese zu Warmwasser und Heizenergie auf. Sie sind ökologisch, energieeffizient und erfordern nur wenig Unterhalt, weil ja kein Feuerungsprozess stattfindet. Zwar sind die Anfangsinvestitionen höher als bei fossilen Heizungen, dafür fallen in den Folgejahren kaum Energiekosten an, das System ist folglich zeitnah amortisiert. In Neubauten sind Wärmepumpen heutzutage praktisch Standard.

Und wie sieht es bei den Altbauten aus?

In der Schweiz gibt es rund 1,7 Millionen Gebäude, die mit einer Zentralheizung betrieben werden. In sechs von zehn Fällen geschieht dies nach wie vor mit fossilen Energieträgern. Der Sanierungsbedarf also ist immens, nicht zuletzt mit Blick auf die Energieversorgung und die politischen Ziele im Rahmen der Energiestrategie 2050. Steht eine Sanierung an, rate ich dringend, zuerst die Hülle instandzustellen und erst dann die Wärmeversorgung anzugehen. Umgekehrt laufen Sie unweigerlich Gefahr, dass die eingebaute Wärmepumpe auf die Verhältnisse im unsanierten Gebäude ausgerichtet und rasch einmal überdimensioniert ist.

Aber auch Wärmepumpen eilt ein Ruf voraus – jener, sie seien vor allem laut.

Auch da kann ich Sie beruhigen. Unsere Monoblock-Wärmepumpe Hoval Belaria beispielsweise emittiert auf fünf Meter Distanz und im Nachtbetrieb einen Schalldruckpegel von lediglich 29 Dezibel. Zum Vergleich: Wenn Sie flüstern, verursacht das 40 Dezibel.

Sie sind Ihr gesamtes Berufsleben in der Baubranche tätig. Wie hat sich die Heizund Klimatechnik in den vergangenen 30 Jahren verändert?

Als Heizungsplaner habe ich in der Lehre noch auf dem Reissbrett mit Tinte gezeichnet und etwaige Fehler mit der Rasierklinge weggekratzt. Das waren noch Zeiten! Allgemein ist unsere Branche sicherlich nicht gerade die dynamischste, die Situation der letzten drei Jahre hat aber auch dazu geführt, dass wir Innovationen mithilfe der Digitalisierung nun mit erhöhter Geschwindigkeit vorantreiben.

Eines Ihrer persönlichen Steckenpferde, wie man lesen kann!

Genau. Meine Diplomarbeit für den Executive MBA an der Fachhochschule habe ich einst dem Thema «IoT in der Gebäudetechnik» gewidmet – das sogenannte Internet der Dinge bringt der Gebäudetechnik und den Hausbesitzern meiner Ansicht nach viele Vorteile, die es aber alle zuerst noch zu hebeln gilt.

Zum Beispiel? Zentral ist sicherlich der Aspekt der Steuerung und der Fernwartung. Wir können Wärmepumpen, Sensoren und das Internet so verbinden, dass Sie als Haus- oder Wohnungsbesitzer das gesamte Raumklima bequem über eine App vom Handy oder Tablet aus regeln können. Gleichzeitig ermöglicht die Digitalisierung Ihrem Heizungstechniker, das System aus der Ferne zu überwachen und bei sich abzeichnenden Problemen proaktiv einzugreifen. Vielleicht, ohne extra anfahren zu müssen, und unter Umständen sogar noch bevor Sie überhaupt merken, dass etwas mit der Heizung nicht stimmt.

Statt auf dem Smartphone die Börsenkurse zu verfolgen, widmen sich Hausbesitzer also inskünftig den Parametern des Raumklimas und der Steuerung ihrer Heizung?

Das ist natürlich auch ein Hobby – das entsprechende Dashboard hat dahingehend tatsächlich einiges zu bieten (lacht). Aber im Ernst: IoT erhöht letztlich den Komfort, es gewährleistet Sicherheit, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit. Dank der neuen Technologien müssen Sie nicht mehr in den dunkelsten Winkel im Keller steigen, um an Ihrer Heizung zu schrauben, das können Sie bequem mit einer App erledigen – der Umgang mit dem Raumklima erhält einen ganz neuen, modernen Stellenwert. Und das freut mich als Mann der Heiz- und Klimatechnik natürlich ganz besonders.

Hoval-Gruppe

Die Marke Hoval zählt international zu den führenden Unternehmen für Heiz- und Raumklima-Lösungen. Die Gruppe mit Sitz in Vaduz (FL) positioniert sich als Komplettanbieter für alle verfügbaren Energieträger in der Heiztechnik – dies für kleine bis sehr grosse Anlagen – sowie als Spezialist für anspruchsvolle HallenklimaLösungen. Mit ihrer breiten Produktpalette deckt die Hoval-Gruppe Pelletskessel, Wärmepumpen und Solar systeme ab und bietet zudem ein umfassendes Sortiment an Gasund Öl-Brennwert-Kesseln, ferner Lösungen für kontrollierte Wohnraumlüftungen, Hallenklima-Systeme und Wärmerückgewinnung.

Eine leise Luft/Wasser-Wärmepumpe für zu Hause

Familie Schibli setzt auf autonomes sowie energieeffizientes Heizen –mit einer der leisesten Wärmepumpen, die es aktuell auf dem Markt gibt: der Hoval UltraSource. Von Sophie Zellweger

Neue Situationen erfordern neue Lösungen. Das Einfamilienhaus der Schiblis in Baldingen (AG) war bisher an eine benachbarte Heizung angeschlossen. Aufgrund veränderter Besitzverhältnisse entschloss sich die Familie dazu, künftig autonom zu heizen. Hierzu entschied sie sich für eine schlaue Kombilösung: Die Luft/Wasser-Wärmepumpe Hoval UltraSource heizt das Haus, sorgt für Warmwasser und kühlt im Sommer. Das Unternehmen Hoval war der Familie bereits als zuverlässiger Anbieter bekannt. Nicht zuletzt auch wegen der roten Autos, die regelmässig auf der Strasse zu sehen sind. Nachdem sie kompetent beraten wurden, entschieden sie sich für eine umweltfreundliche Luft/ Wasser-Wärmepumpe der neuesten Generation.

Umweltverträgliches System

Am Tag der Installation und Inbetriebnahme ist sehr viel los im und um das Einfamilienhaus. Das Installationsteam arbeitet sorgfältig und kommt zügig voran. Auch alle an der Planung Beteiligten sind vor Ort: Kundin Rilana Schibli, Hoval-Koordinator Giuseppe Campanella, der Projektleiter Fabian Käufeler von der Installationsfirma Käufeler AG – und auch die drei Maine-Coon-Katzen sind da, die das Ganze kritisch beäugen.

Mit der neuen Anlage kann Familie Schibli Verantwortung für Energie und Umwelt übernehmen, ohne auf Komfort zu verzichten: Die UltraSource gewinnt umweltfreundlich Wärme aus der Umgebungsluft und bringt sie ins Haus. Eingesetzt als Split-Gerät besteht sie aus zwei Einheiten, eine drinnen und die andere im Freien aufgestellt. So bleibt wertvoller Innenraum frei: ideal für Einfamilienhäuser.

Leise Anlage, ruhiger Schlaf

Die Ingenieure von Hoval haben intelligente Lösungen erarbeitet für die Leistungsanpassung, den Nachtbetrieb, die schalloptimierte Lagerung und Kapselung. All das sorgt für einen leisen Betrieb und ruhigen Schlaf. Bei Familie Schibli wird die Inneneinheit in der Garage aufgestellt, zusammen mit dem Warmwasserboiler. Die von Hoval neu konzipierte Ausseneinheit ist eine der leisesten am Markt: Der Verdampfer und der Ventilator sind grösser dimensioniert, damit mehr Luft beziehungsweise Energie leiser transportiert wird. Mittels der HovalConnect App kann das Wärmepumpensystem bequem über ein Tablet oder Smartphone vom Sofa aus bedient werden. Verschiedene Kenn-

Den fachlichen Austausch mit Hoval schätzen wir sehr –und die innovativen Produkte.

Fabian Käufeler, Käufeler AG (Installateur)

zahlen werden in Bezug zueinander gesetzt und übersichtlich dargestellt. Mit einem Fingertip erhalten die Schiblis eine Effizienzübersicht und können Optimierungen vornehmen, falls nötig. Aktuelle Wetterdaten werden bei der Erzeugung der Wärme berücksichtigt: Dies spart zusätzlich wertvolle Energie ein. Familiäre Zusammenarbeit Zwei Fachmänner installieren zusammen die Ausseneinheit – einer von Hoval und einer von der Käufeler AG. Die Installationsfirma aus Wettingen (AG) ist spezialisiert auf Spenglerei, Sanitär-, Heizungsund Lüftungsanlagen. Der Familienbetrieb in vierter Generation arbeitet bereits seit geraumer Zeit mit Hoval-Produkten. Projektleiter Fabian Käufeler nennt sich selbst «ein Hoval-Kind», weil er damit gross geworden ist: «Nebst den sehr zuverlässigen Produkten schätzen wir besonders den Service, die exzellente Zusammenarbeit – und ganz besonders den fachlichen Austausch mit Hoval.»

Familie Schibli war besonders wichtig, dass die Anlage keinen Lärm macht.

Kostenlose Sanierungsberatung für Hauseigentümer:innen

Name

Vorname

Strasse, Nr.

PLZ, Ort

Objektadresse (Standort Heizung), falls abweichend

Telefon

Talon

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Die Ausseneinheit der Wärmepumpe fügt sich unauffällig in die Umgebung ein.
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Levent und Adrian Künzi, die Gründer des Start-ups Properti, wollen mit der Technologie von heute die Immobilienwelt von morgen gestalten. Die Vision der Brüder: Mehr Transparenz, mehr Vertrauen – und Ökosysteme, die Transaktionen vereinfachen und 360-Grad-Service ermöglichen. Interview: Flavian Cajacob

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Die Immobilienbranche …

Adrian Künzi (AK): … ist eine faszinierende, komplexe, hochemotionale Angelegenheit, bei der das Vertrauen eine zentrale Rolle spielt.

Levent Künzi (LK): Da kann ich meinem Bruder nur beipflichten, würde aber gerne hinzufügen, dass wir als Branche auf einen mächtigen Sturm zusteuern, den man nicht in gewohnter Manier meistern kann.

Wie meinen Sie das?

LK: Wir befinden uns bekanntlich mitten im technologischen Wandel. Und dieser Prozess wird in den nächsten Jahren an Dynamik eher zulegen, als dass er sich abschwächt. Trotzdem erledigt ein Grossteil der Makler und Immobilienvermittler ihre Arbeit nach wie vor manuell.

Das ist nicht nur ineffizient, sondern geht häufig auch einher mit einer gewissen Intransparenz. Das krampfhafte Festhalten am Status quo ist kaum von der Hand zu weisen. Nicht umsonst vergleicht sich die Immobilienbranche selbst gerne mit einem schwerfälligen Dampfer.

Ein Verdikt, gegen das Sie sich wehren?

AK: Das Bild vom behäbigen Riesen ist sicher nicht ganz falsch. Viele Jahre war man mit dem eingeschlagenen Kurs er-

Unser Fokus ist darauf ausgerichtet, die ganzen Prozesse wie Verkauf und Kauf, Verwaltung, Vermietung und Miete zu vereinfachen.

folgreich – doch die Zeiten ändern sich. Wir als Proptech-Unternehmen haben diese Vergangenheit nicht und sehen uns auch nicht als Dampfer, schon eher als Schnell- oder Raketenboot. Mit Properti wollen wir das Immobilienwesen neu aufstellen.

Und das sieht dann wie aus?

LK: Unser Fokus ist darauf ausgerichtet, die ganzen Prozesse wie Verkauf und Kauf, Verwaltung, Vermietung und Miete zu vereinfachen, das in sich komplexe Immobilienwesen zugänglicher und transparenter zu machen.

In welcher Hinsicht?

LK: Der Makler zum Beispiel soll so viel Zeit wie möglich in die Beratung der Kundschaft investieren können und wir, die wir als Software- und Immobilienunternehmen in einem aufgestellt sind, erledigen quasi den Rest. Wiederkehrende, manuelle Prozesse werden digitalisiert, Leerläufe eliminiert, Kosten gesenkt – gleichzeitig stärkt der Makler seine Position als Experte, als Ansprechperson für individuelle Anliegen.

Was Sie selbstredend im eigenen Hause praktizieren?

LK: Natürlich. Bei Properti haben wir bereits heute bis zu 80 Prozent aller Prozesse automatisiert. Das führt direkt dazu, dass jeder unserer Makler zwischen 35 und 40 Objekte betreut, während ein herkömmlicher Vermittler vielleicht 10 bis 15 Objekte abzudecken imstande ist. Das Portfolio wächst also dank skalierbarer Lösungen, ohne dass beim Beratungsumfang Abstriche gemacht werden müssen.

AK: Gerade Letzteres ist unglaublich wichtig. Und im Alltagsgeschäft staune ich immer wieder, wie wenig Affinität viele Menschen gegenüber Fragen des Wohneigentums aufweisen. Natürlich, ein Haus kauft oder verkauft man als Privatperson vielleicht einmal im Leben, da kann keine Routine aufkommen. Umso wichtiger ist eine gute Beratung,

eine Betreuung, die auf Transparenz und den technologischen Möglichkeiten von heute aufbaut, die wiederum messbare und zuverlässige Resultate zutage fördern. Die Technologie stärkt aber nicht zuletzt auch die menschliche Komponente – und die ist nach wie vor ausschlaggebend.

Sie sprechen immer wieder die Transparenz an. Wie drückt sich dieser hehre Ansatz aus in Ihrem Geschäftsmodell?

LK: Am augenfälligsten wohl darin, dass Kunden und Partner von Properti lediglich dann eine Provision zu entrichten haben, wenn ein Geschäft auch tatsächlich zustande gekommen ist. Wir operieren weder mit Einstiegs- und Aufschaltgebühren noch mit Aufwandsentschädigungen oder monatlichen Kosten –das Risiko liegt ganz auf unserer Seite. Sie können sich vorstellen, dass wir uns mit diesem Modell in Maklerkreisen nicht unbedingt nur Freunde gemacht haben.

AK: Für uns hört eine Kundenbeziehung nicht mit der Überschreibung einer Immobilie auf. Wir nutzen die Techno-

Zwei Brüder, eine Mission

Levent Künzi ist Mitgründer und Chief Executive Officer (CEO) von Properti. Er kann auf fundierte Erfahrung in der Immobilienbranche zurückblicken. In den letzten fünf Jahren vor der Selbstständigkeit war er als Geschäftsführer eines grösseren Immobilienmaklers der Schweiz, als Geschäftsführer eines österreichischen Unternehmens sowie als Chief Operating Officer (COO) einer kompletten länderübergreifenden Gruppe tätig. Er absolvierte berufsbegleitend sein Betriebswirtschaftsstudium (B.Sc.) mit Vertiefung Marketing und Kommunikation an der Fachhochschule Zürich. Er ist zudem Mitglied von Swiss Real Estate Experts sowie dem Forbes Real Estate Council.

logie, schaffen Plattformen und bauen Ökosysteme rund um alle Bereiche des Wohnens auf, um einen möglichst breiten Rundumservice bieten zu können.

Dazu gehört nicht nur die Vermittlung von Dienstleistungen seitens Handwerker oder Finanzinstituten, sondern eben auch, dem Kunden konkrete Möglichkeiten zu einer besseren Grundstücksausnutzung aufzuzeigen oder auf günstigere Konditionen hinsichtlich einer Sanierung hinzuweisen. Für uns ist klar, dass aus einem Käufer irgendwann einmal ein Verkäufer werden kann – und umgekehrt.

Neues oder freiwerdendes Wohneigentum indes ist in der Schweiz inzwischen ein rares Gut.

AK: Das ist tatsächlich so. Es gibt mehr Leute, die in eine eigene Immobilie investieren möchten, als dass der Markt adäquate Möglichkeiten bietet. Umso wichtiger ist es, Nachfrage und Angebot speditiv in Beziehung zueinander zu bringen – mit hohem Deckungsgrad natürlich. Dies geschieht bei uns einerseits mit lokal verankerten Maklern, anderer-

Adrian Künzi ist Mitgründer und Chief Revenue Officer (CRO) von Properti. Er weist eine breit abgestützte Expertise in der Immobilienbranche auf und war zuletzt als Teamleiter und Immobilienberater eines grösseren Immobilienmaklers der Schweiz tätig, wo er mehrfach als Topberater ausgezeichnet wurde. Er studierte an der Universität St. Gallen, bevor er seine Karriere in einem internationalen Immobilienfranchise-Unternehmen im Business Development begann. Schnell entdeckte er seine Leidenschaft für den Verkauf. Er absolviert berufsbegleitend den eidgenössischen Fachausweis zum Immobilienvermarkter.

seits anhand generierter Daten. Als Interessent haben Sie die Möglichkeit, eine Liegenschaft virtuell zu besichtigen und sich damit eine persönliche Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Gleichzeitig analysieren wir Ihre Bedürfnisse und können Ihnen je nach Übereinstimmung vielleicht ein noch passenderes Angebot unterbreiten. Daten ermöglichen es uns auch, die besten Werte für unsere Immobilieneigentümer kreieren zu können. Gleichzeitig haben Sie dank unserer intelligenten Immobiliensoftware Propchain jederzeit den Überblick über die von Ihnen gehaltenen Objekte.

LK: Ich denke, der Immobilienmakler, wie wir ihn kennen, ist tatsächlich ein Auslaufmodell. Es geht nicht mehr einfach darum, eine Liegenschaft zu veräussern oder einem Hausbesitzer einen solventen Mieter zu bringen, sondern um all das, was damit zusammenhängt, den 360-Grad-Service, wie wir ihn nennen. Diesbezüglich ermöglichen es uns die Ökosysteme, die richtigen Partner zusammenzubringen oder auf offene Fragen die passenden Antworten zu liefern.

Properti mit Sitz in Zürich wurde 2019 gegründet und beschäftigt heute an 12 Standorten 140 Personen. Letztes Jahr wurden Team und Gründer von «Builtworld» und PwC zu einem der 100 besten Proptech-Unternehmen Europas gewählt. Durch die Verschmelzung von klassischem Immobilienwesen und technologischen Möglichkeiten will das Start-up ein Ökosystem rund um alle Aspekte und Bereiche des Wohnens aufbauen. Properti – das «i» steht für Innovation – verfügt im Portfolio aktuell über 1032 aktive Immobilien und hat bis heute gegen 3300 Transaktionen erfolgreich über die Bühne gebracht. properti.ch

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 12 Zukunft Bauen
#VorreiterDerImmobilienbranche
«Technologie stärkt die menschliche Komponente»
FOTO: MICHELE LIMINA
Adrian und Levent Künzi , Gründer von Properti (von links): «Der Immobilienmakler, wie wir ihn kennen, ist tatsächlich ein Auslaufmodell.»

#VorreiterDerImmobilienbranche

Eigenheime für Ästheten

Die junge Firma Xania Real Estate ist ein aufgehender Stern am Immobilienfirmament. CEO Thomas Prajer und sein Team sind nicht nur erfolgreiche Geschäftsleute, sondern auch Ästheten, die mit ihren Bauten architektonische Highlights setzen wollen. Von Christina Hubbeling

Sich zurücklehnen und auf den errungenen Lorbeeren ausruhen ist nicht sein Ding. Ruhen scheint für ihn ohnehin ein Fremdwort zu sein. Dazu ist Thomas Prajer viel zu umtriebig. So mag er äusserlich die Ruhe in Person sein, doch innerlich sprudelt es nur so von Ideen. Gute Ideen, muss man anfügen, wie er mit seiner Firma Xania Real Estate beweist. Mit seinem Unternehmen kann Prajer seine Leidenschaft für Architektur und Design ausleben und hat zugleich ein Ventil für seine ungebremste unternehmerische Kreativität gefunden. Xania ist zwar erst zweieinhalb Jahre alt, zählt aber bereits zu den wichtigen Playern in der Immobilienbranche.

Als Immobilienentwickler baut die Firma keine Häuser auf der grünen Wiese, sondern erstellt ganz im Sinne des verdichteten Bauens Ersatzneubauten in urbaner Umgebung. Bis anhin war der Fokus auf die Stadt Zürich und Umgebung – insbesondere die Seegemeinden – gerichtet. In Zukunft möchte das Unternehmen auch in anderen Schweizer Städten wie Basel präsent sein und jeweils vor Ort mit lokalen Partnerfirmen zusammenspannen.

Klare Formensprache

Ästhetik ist für Thomas Prajer und sein Team eine Herzensangelegenheit, denn mit ihren Bauten möchte Xania auch einen ästhetischen Mehrwert generieren: Die erstellten Häuser zeugen von einer modernen, reduzierten Designsprache und entstehen in Zusammenarbeit mit renommierten Architekturbüros. Dazu gehören zum Beispiel Daluz Gonzalez aus Zürich oder Roefs Architekten aus Zug. Das gestalterische Markenzeichen von Xania sind eine klare, zeitgeistige Formensprache und hochwertige Materialien. «Ästhetik ist mir sehr wichtig. Ich bin ein grosser Liebhaber des norditalienischen Designs. Was die Materialien anbelangt, bevorzuge ich zum Beispiel amerikanisches Walnussparkett und Naturstein. Ich mag intensive, warme Farben und lege Wert auf die Gestaltung der Fassaden, die sich schlicht und

zugleich elegant präsentieren sollen», führt Prajer aus.

Was macht Xania eigentlich so erfolgreich? Bei all ihren Tätigkeiten und Projekten versuchten sie stets, sich in die Lage ihres Gegenübers zu versetzen, erläutert Prajer. «Wir fragen uns, was ist für den Käufer wichtig, was sind seine Bedürfnisse?» So entstand etwa die Idee des eigenen Showrooms: In Thalwil (ZH) können sich Käufer inspirieren und bei der Wahl der Materialien und der Ausstattung von Küchen und Bädern professionell beraten lassen, finden sie doch eine sorgfältig kuratierte, überschaubare Auswahl an Parkett- und Plattenmustern, Armaturen, Waschtische oder Küchenfronten vor.

Dank der Kooperation mit der Inneneinrichtungsfirma Trendline von André Roesch, Irène Roesch und Christian Mehr im zugerischen Unterägeri haben die Kunden ferner die Möglichkeit, die Ein-

richtung ihres neuen Eigenheims vom erfahrenen «Trendline»-Team planen zu lassen – von den massgefertigten Vorhängen über das Farb- und Lichtkonzept bis zur Möblierung. Das hat nicht zuletzt den Vorteil, dass auf diese Weise Bauten entstehen, die aus einem Guss gestaltet sind und innen wie aussen die gleiche Designsprache sprechen. In Kürze eröffnet Xania einen weiteren Showroom am Pelikanplatz in Zürich. Dieser ist als Walkin-Showroom gedacht und funktioniert wie ein Ladenlokal, das allen offen steht, nicht nur der Käuferschaft.

Was man in den Showrooms antrifft, zeugt von einer Leidenschaft für Design und hohen Qualitätsansprüchen. Xania Real Estate steht denn auch für Immobilien im gehobenen Segment. «Wir bauen hochwertiges Wohneigentum an guter Lage», bringt CFO Gabriel Maier die Geschäftsstrategie auf den Punkt. Kon-

kret heisst das: Ab einer Kaufsumme von 1,5 Millionen Franken ist man dabei. Die junge Firma hat aber auch die eine oder andere Extravaganz im Angebot. So sorgte Prajer vor Kurzem für medialen Rummel, als er Wohnungen an nobler Adresse am Zürichberg auf den Markt brachte, bei denen im Kaufpreis ein Porsche Taycan 4S inbegriffen war.

Thomas Prajers Werdegang ist ein Paradebeispiel einer sogenannten Tellerwäscherkarriere. In jungen Jahren stand er als gelernter Maurer auf der Baustelle. Daher spricht er nicht nur die Sprache der Handwerker, sondern weiss auch genau, was es bedeutet, bei Wind und Wetter auf dem Bau zu arbeiten, hart anzupacken und Minustemperaturen zu trotzen. Diese praktischen Erfahrungen helfen ihm heute, seine Projekte mit Sachverstand anzugehen, und dürften dafür sorgen, dass er von den Handwerkern

ernst genommen wird. Betriebswirtschaftliche Weiterbildungen führten ihn in die Unternehmenswelt, wo er unter anderem als CEO von Aldi Schweiz sowie in der Geschäftsleitung von Immobilienfirmen tätig war.

Keine horrenden Mehrkosten

Wie hat er es nur geschafft, vom Handwerker zum erfolgreichen Immobilienentwickler zu werden? Er sei kein Erfinder, sondern beobachte genau, was Mitbewerber mit Erfolg machten – und mache es dann einfach besser, bemerkt er selbstbewusst. Was er damit sagen will: Nicht alle Baufirmen und Immobilienentwickler geniessen einen guten Ruf. Um nachhaltig bestehen zu können, legen Prajer und sein Team Wert darauf, die Käufer zufriedenzustellen. So sehe man sich nicht mit horrenden Mehrausgaben konfrontiert, wenn man kleine Änderungswünsche habe. Und steht eine Wohnungsübergabe an, könne man sicher sein, dass die Wohnung auch wirklich bezugsbereit sei und man hinterher nicht noch über Monate Handwerkertermine wahrnehmen müsse, weil im Wohnzimmer zum Beispiel die Sockelleisten fehlten, in der Nasszelle die Lüftung nicht funktioniere, die Umgebungsgestaltung noch ausstehe oder die Duschtrennwand vergessen gegangen sei, sagt Prajer.

«Der Immobilienmarkt ist zwar nach wie vor ein Verkäufermarkt, doch die Situation hat sich dahingehend entspannt, dass die Käufer wieder kritischer werden», stellt Eric Tuscher, COO von Xania Real Estate, fest. Viele Immobilienfirmen hätten während der Pandemie, als die Nachfrage noch mehr stieg und die Preise durch die Decke gingen, den Käufern das Messer an den Hals gesetzt. Das funktioniere nun zum Glück nicht mehr, ergänzt Prajer und fügt an: «Solche Machenschaften waren für mich schon immer tabu. Sie führen nur dazu, dass die Branche in Verruf gerät.» Viel lieber wolle er seine Klienten positiv überraschen und in architektonischer Hinsicht Spuren im Sand hinterlassen. xania.ch

Verlagsbeilage Zukunft Bauen NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 13
FOTO: MICHELE LIMINA
Das Team von Xania und von der Inneneinrichtungsfirma Trendline (von links nach rechts): Xania-CFO Gabriel Maier, Xania-CEO Thomas Prajer, Trendline-Geschäftsleitungsmitglied Christian Mehr, Trendline-Inhaber Irène Roesch und André Roesch sowie die Xania-Partner Eric Tuscher, Michael Wiesli und Emmanuel Diserens.
Bei
Trendline in Unterägeri (ZG) können sich die Kunden von Xania ihre Eigentumswohnung komplett neu einrichten lassen.

#TheNextBigThing

Wasser ist das Elixier des Lebens

Evodrop hat eine Technologie entwickelt, wodurch Leitungswasser so genussreich wird, wie wenn dieses frisch aus der Bergquelle sprudelt. Mit ihren Geräten will die Schweizer Firma nun den Wassermarkt revolutionieren. Von

Nicht viele sind im Alter von 27 Jahren schon Ehrendoktor sowie CoGründer und Mitbesitzer eines international tätigen Unternehmens mit rund 50 Angestellten, das sich der Verbesserung der Wasserqualität verschrieben hat. Auf den Thurgauer Fabio Hüther trifft dies zu. Nach dem Bachelorstudium in Ingenieurswesen erlangte er den Master in Umwelt und natürliche Ressourcen. Durch seine Abschlussarbeit entstand ein Forschungsprojekt, bei dem es darum ging, «sehr salzhaltiges Grundwasser für die Bauern nutzbar zu machen und Ernten zu retten», wie er sagt. Das Wasser wurde mit Wasserstoff angereichert, zudem wurde seine Struktur elektro-chemisch modifiziert. «Dadurch wurde das Wasser zwar nicht geniessbar, aber es konnte so überhaupt für landwirtschaftliche Zwecke verwendet werden.» Für diesen Durchbruch wurde Hüther die Ehrendoktorwürde verliehen.

Evidenzbasierter Wirkungseffekt

Dieser Erfolg bildete gewissermassen die Grundlage für die geschäftliche Tätigkeit des Jungunternehmers. Zusammen mit Partnern gründete er 2017 eine GmbH, die im Dezember 2019 in die Evodrop AG mit Sitz in Brüttisellen (ZH) überführt wurde. Auf der Firmen-Website wird nichts weniger als «das garantiert sauberste Wasser» versprochen. Als Leiter der Forschung und Entwicklung bei Evodrop ist Hüther tagtäglich daran, dieses Versprechen einzulösen. «Unsere Firma entwickelt und produziert effektive Wasseraufbereitungsanlagen mit evidenzbasierten Wirkeffekten in der Filtration und Veredelung von Wasser», erklärt er. Die Geräte, die im Tessin, im Thurgau und in Zürich produziert werden, können für den Trinkwasser-, Verbrauchswasserund Landwirtschaftsbereich eingesetzt werden und verhindern Kalkablagen und Rostbildung im Leitungssystem. Entsprechend dem Anwendungsbereich wird dadurch das Wasser generell weicher und auf Wunsch gefiltert, wobei sich die Lebensdauer von Haushaltsgeräten erhöht. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass sich die Sanierungskosten halbieren.

In der Schweiz hat laut Fabio Hüther gerade das Trinkwasser im globalen Vergleich einen sehr hohen Standard. Trotzdem würden immer wieder bedenkliche Schadstoffe nachgewiesen, und Kalk sei ein riesiges Problem, das die Schweizer Haushalte nur zu gut kannten. Zum Beispiel musste man im Sportpark Bergholz in Wil (SG) das Heizungswasser von Eisen reinigen, sonst hätte man den ganzen Betrieb über einen Monat stilllegen müssen. Die Kompetenz als Filterspezialist und die Lösungsorientiertheit von Evodrop werde bereits vielfach geschätzt.

Der lästige Kalk soll entfernt, jedoch der Geschmack des Wassers nicht beeinträchtigt werden. Genau dieser Aufgabe haben sich Schweizer Ingenieure gestellt. Dafür hat Evodrop eine chemiefreie und nachhaltige Technologie entwickelt und patentieren lassen, bei der Apfelsäure verwendet wird. «In der Natur ist Äpfelsäure meist in unreifen Früchten wie Äpfeln, Quitten, Weintrauben, Berberitzen-, Vogel- und Stachelbeeren enthalten», führt Hüther aus. Äpfelsäure spiele beim Stoffwechsel von allen Zellen eine wichtige Rolle und reduziere Schmerzsymptome und Verdauungsprobleme, erhöhe die Energie und könne die Trainingstoleranz verbessern. «Der grösste Vorteil ist aber, dass es extrem effizient gegen Kalk wirkt.»

Anreicherung mit Wasserstoff

Weil Evodrop ohne Salz und Chemie auskommt, profitieren gemäss Hüther auch Umwelt und Natur. Was etwas technisch

Fabio Hüther, Gründer von Evodrop: «Wir wollen das Leitungswasser so bekömmlich wie möglich machen, indem wir es von Fremdstoffen und Geschmacksnuancen befreien.»

«Wir reichern darum das Wasser zusätzlich noch mit Wasserstoff an, einem einzigartigen Antioxidans, das selektiv wirkt und nur die schädlichsten freien Radikale wie Hydroxilradikal und Peroxinitritradikal neutralisiert», sagt Fabio Hüther. Gleichzeitig greife Wasserstoff aber nicht diejenigen freien Radikale an, die zur Signalübertragung zwischen den Zellen zuständig und damit unerlässlich für ein ordnungsgemässes Immunsystem seien. Das Resultat sei die Homöostase, das wichtige Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien. Mittlerweile seien viele Ärzte und Mediziner zur Überzeugung gelangt, dass medizinisches Wasserstoffgas das beste Antioxidans sei und über etliche vorher nicht gekannte Eigenschaften verfüge.

klingt, hat für den Leiter Forschung und Entwicklung einen ganz einfachen

Zweck: «Wir wollen das Leitungswasser so bekömmlich wie möglich machen, indem wir es von Fremdstoffen und Geschmacksnuancen befreien, so dass man sich auf dessen Genuss freut wie auf ein Bier oder einen Kaffee.» Wassertrinken vom Hahnen müsse ein Gaumenschmaus sein. Das habe auch zur Folge, dass man kein Mineralwasser in Flaschen kaufen müsse.

«Obwohl die Forschung in diesem Bereich noch relativ neu ist, legen mehr als 1200 wissenschaftliche klinische Studien und Artikel nahe, dass Wasserstoff therapeutisches Potenzial hat.» Er könne bei über 170 verschiedenen Krankheitsbildern bei Mensch und Tier sowie für jedes Organ des menschlichen Körpers helfen. «Wir wissen, dass stille Entzündungen und oxidativer Stress die beiden grundlegendsten Elemente sind, welche die Gesundheit beeinträchtigen», erklärt

Hüther. Wasserstoff könne diese beiden Faktoren ins Gleichgewicht bringen, die Zellsignalisierung, den Zellstoffwechsel und die Genexpression verändern. Dies führe zu entzündungshemmenden, zu antiallergischen Wirkungen und zu AntiAging.

«Energetikum für Sportler»

Dass mit molekularem Wasserstoff aufbereitetes Wasser als Energetikum taugt, haben laut Hüther rund 800 Studien belegt. Durch den Konsum von Evodrop-Wasser stelle sich eine Art Wellbeing-Effekt mit erstaunlichen Resultaten ein. Etwa bei Hamstern mit einem unheilbaren Graffi-Tumor habe sich die Lebensdauer verdoppelt, Jugendliche seien aufmerksamer geworden, bei Sportlern hätten sich die Laktatwerte und die Zellregeneration verbessert.

«Der FC Zürich, der FC St. Gallen, die Rapperswil-Jona Lakers und der SC Langenthal setzen zum Beispiel auf unser Produkt.» Weil sich der Wasserstoff im Trinkwasser nur rund 24 Stunden hält, könne es nicht in Flaschen verkauft werden. Weiter produziert Evodrop nachhaltige Entkalkungssysteme für Immobilien. Die Geräte lassen sich in Einfamilienund Mehrfamilienhäusern verbauen und

sind beliebig skalierbar. «Unser grösstes Projekt umfasst eine Überbauung mit 140 Wohnungen», sagt Hüther. Unter anderen arbeiteten die SBB, die Immobilienfirma Senn, die Immobilienbewirtschafterin Privera und namhafte Architekturbüros mit seiner Firma zusammen. Insgesamt hätten sich weltweit schon über 30 000 Kundinnen und Kunden für ein Produkt von Evodrop entschieden.

Das Hauptgerät wird dabei von Evodrop installiert, den periodischen Ersatz von Filter und Kartusche kann man selbst erledigen oder auch von Fabio Hüthers Unternehmen ausführen lassen. Je nach Einsatzzweck kommt ein anderes Gerät zum Einsatz. «Wir beraten die Kundschaft ausführlich und haben für jedes Anliegen eine Lösung und für jede Frage eine passende Antwort.» Langfristige Serviceverträge gibt es nicht. Ausserdem fallen auch keine versteckten Strom- oder Abwasserkosten an. Operativ tätig ist Evodrop in Zentraleuropa, in den USA, in Australien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Weitere Länder und Weltgegenden sollen dazukommen. Im Moment arbeitet Hüther an einer Technologie, bei der es um die Plasmaaktivierung im Wasser geht. «Ziel unserer Bemühungen ist es, dass in der Landwirtschaft Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Wasser gespart werden können.»

Gemeinnütziges Engagement

Fabio Hüther engagiert sich mit Evodrop auch gemeinnützig. «Uns liegt der Erhalt eines intakten Planeten und eine nachhaltige Gesellschaft sehr am Herzen», sagt er. Als Schlagwort nennt er «Sozioökologie», welche die Strategie prägt, unternehmensintern gelebt wird und sich auch in allen Produkten findet. Die Verwendung von nachhaltigen Materialien und die Erreichung von höchster Qualität sind ihm wichtiger als Quantität. «Um andere Menschen daran teilhaben zu lassen, haben wir den gemeinnützigen Verein Umuntu Movement gegründet.» Unter dem Leitmotiv «Hilfe zur Selbsthilfe» werden Menschen in Drittweltländern in den Bereichen Wasser, Umwelt, Bildung und Landwirtschaft unterstützt. Von jedem verkauften Produkt geht gemäss Hüther ein gewisser Betrag an den Verein, der darüber hinaus von Spenderinnen und Spendern getragen wird. Mit dem Geld werden Bäume gepflanzt, Brunnen gebaut und Räume für eine nachhaltige Bildung geschaffen. Gegenwärtig beschränkt Umuntu Movement seine Aktivitäten auf Länder in Afrika und auf Nepal. Auch hier möchte der Unternehmer den Wirkungskreis dereinst vergrössern.

Evodrop

Bei Evodrop handelt es sich um ein Zürcher Unternehmen, das weltweit in der Wasserbranche tätig ist. Die Filterund Wasseraufbereitungssysteme der 2017 gegründeten Firma werden ausschliesslich in der Schweiz hergestellt. An verschiedenen Standorten in Europa beschäftigt Evodrop mit Sitz in Brüttisellen (ZH) rund 50 Mitarbeitende. Das Unternehmen legt nach eigenen Angaben grossen Wert auf Studien und unabhängige Tests, um die Wirksamkeit seiner Geräte wissenschaftlich belegen zu können. Die selbst entwickelten Wasseraufbereitungssysteme und Filteranlagen sind patentiert und wurden schon einige Male international ausgezeichnet. evodrop.com

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Der lästige Kalk soll entfernt, jedoch der Geschmack des Wassers nicht beeinträchtigt werden.

#TheNextBigThing Durchbruch bei chemiefreiem Kalkschutz für Siedlungen und Einfamilienhäuser

In der Aarauer Grossüberbauung Telli wurden die Aquazino-Anlagen von Hydro Service Schweiz im Zuge einer energetischen Sanierung erfolgreich getestet. Ein Leistungsausweis mit Signalwirkung, der endlich zu einem Umdenken in der Branche führt – weg von Chemie und Salz, hin zu modernem, umweltfreundlichem Kalkschutz.

Die bekannte Telli-Siedlung in Aarau, unter anderem in Besitz der Axa-Anlagestiftung, gehört mit rund 1200 Wohnungen sowie 2500 Einwohnerinnen und Einwohnern zu den grössten Überbauungen der Schweiz. Bei der aktuellen energetischen Sanierung der ab 1971 erbauten Siedlung suchten die verantwortlichen Planer und Ingenieure – Drees & Sommer Schweiz und EBP Schweiz – nach einer neuen und umweltfreundlichen Lösung für den Kalkschutz, die den höchsten technischen und ökologischen Standards entspricht.

Herkömmliche chemische Ionentauscher, sogenannte Salzanlagen, wie sie bisher verwendet wurden, waren deshalb keine Option. Sie belasten die Umwelt stark, weil Tonnen von Natrium ins Abwasser gelangen und dieses verschmutzen. Zudem werden für die Rückspülung viele Tausende Liter sauberes Trinkwasser verschwendet. Für die Evaluation wurde ein breit angelegter Pilotversuch mit 400 Wohnungen durch-

geführt. Dabei wurde auch die umweltfreundliche und wissenschaftlich fundierte Technologie namens «Electric Anti Fouling» (EAF) berücksichtigt, die von der Aargauer Firma Hydro Service Schweiz in ihren Cleantech-Anlagen mit der Bezeichnung Aquazino verwendet wird.

EAF-Technologie für alle zugänglich

«Unser Produkt hat im Test die Experten in sämtlichen Belangen dermassen überzeugt, dass unsere Aquazino-Anlagen nun für alle 1200 Wohnungen eingesetzt werden», sagt Sascha Benz, Gesellschafter von Hydro Service Schweiz mit Sitz in Wohlen. «Das war wie ein Ritterschlag und gleichzeitig der Durchbruch für die EAF-Technologie, die sich in der Prozessindustrie, wie etwa bei Kühltürmen, schon seit Jahrzehnten bewährt.» In den Aquazino-Anlagen der neusten Generation komme sie in kompakter und effektiver Form zum Einsatz – unkompliziert, überall nutzbar und ohne dass ein Wasserrohr geöffnet werden müsse. «Die

Technologie ist modular skalierbar und kann problemlos in Einfamilienhäusern, in Gewerbe- und Industriebetrieben, in Hotels oder in grossen Siedlungen wie im Telli verbaut werden. Unsere Produkte funktionieren dabei vollkommen wartungsfrei», erklärt Benz. Einer der dortigen Hausmeister habe sich privat gleich ein Aquazino-Anlage angeschafft. Er war so begeistert, weil er die Hochleistungsboiler im Telli nicht mehr aufwendig und teuer chemisch entkalken muss, sondern nur noch allfälliges Kalkpulver herauswischen kann. Auch etliche Autowaschanlagen – zum Beispiel von Kenny’s, der BI Collection und von Landi – sind schon mit dem Produkt aus Wohlen ausgerüstet. «Wir spüren, dass das Leuchtturmprojekt Telli für die gesamte Branche eine Signalwirkung hat und endlich ein grundsätzliches Umdenken stattfindet – weg von chemischen Lösungen hin zur umweltfreundlichen EAF-Technologie.» Die Sanitärbranche habe zu lange auf Salzanlagen gesetzt, weil sie gut am Unterhalt verdient und darum nachhaltigen Lösungen

keine Chance gegeben habe. Der Umstand, dass sich die EAF-Technologie nun in einem Prestigeprojekt dieser Dimension bewährt hat, ist für Benz ein Leistungsausweis, dem sich die Branche nicht mehr verschliessen kann.

Beste Wasserqualität, ohne Kalkprobleme Aquazino-Anlagen sind aber nicht nur umweltfreundlich, sondern sie wirken sich auch positiv auf die Wasserqualität aus. Vor allem wenn das Wasser zum Duschen oder Waschen hart ist. Fredy Born, Geschäftsführer von Hydro Service Schweiz, führt aus: «Die Kalkkristalle werden durch die EAF-Technologie mit konstanten, harmlosen WechselstromSignalen richtiggehend pulverisiert und haften deshalb kaum mehr an. Das Wasser wird weicher und runder.» Als Resultat davon brauche man weniger Wasch- und Duschmittel. Auf der Küchenabdeckung, im Bad oder auf den Trinkgläsern gebe es keine unschönen Kalkflecken, ebenso keine Ablagerungen in Leitungsrohren. Die chemische Zusammensetzung des Wassers bleibt unverändert, so behält das Trinkwasser seinen natürlichen Geschmack und die gesunden Mineralien Kalzium und Magnesium, die den umgangssprachlichen Kalk bilden, bleiben erhalten.

«Weil die Aquazino-Anlagen komplett ohne Chemie und Wartung auskommen, entstehen den Eigentümerinnen und Eigentümern auch keine jährlichen Folgekosten», sagt Born. Sie wirken nicht nur in Fliessrichtung des Wassers, sondern in beide Richtungen im ganzen Leitungsnetz einer Liegenschaft. Und weil die Anlage von Hydro Service Schweiz bestehende Kalkschichten sanft abbaut, werden die Leitungen gleichzeitig sanft saniert. «Drei bis sechs Monate nach der Installation ist die Sanierungsphase abgeschlossen. Nur ganz fest sitzenden, sogenannten betonierten Kalk, kann Aquazino nicht mehr abbauen», ergänzt Born.

Die Anlage gibt es als unterschiedlich leistungsstarke Modelle, je nach Grösse einer Liegenschaft braucht es ein anderes. In grossen Überbauungen mit vielen Wohneinheiten werden mehrere Anlagen an verschiedenen Orten verbaut. «Wir beraten die Kundinnen und Kunden gern.» Die Montage ist kinderleicht und erfolgt direkt an der Wasserleitung vor. Dass die Anleitung wie bei Ikea aussieht, ist kein Zufall. Geschäftsführer Fredy Born hat früher jahrelang für den schwe-

Hydro Service Schweiz

Das Cleantech-Unternehmen Hydro Service Schweiz mit Sitz in Wohlen (AG) entwickelt Technologien und Produkte für die umweltfreundliche Wasseraufbereitung. Seit 2014 hat das Team um den Elektroingenieur Per Lindwall die hocheffektive Kalkschutz-Technologie EAF, die erfolgreich in grossen Industrieanlagen eingesetzt wurde, untersucht, optimiert und dadurch leistungsstarke, kompakte Aquazino-Geräte für die breite Anwendung entwickelt. Das Unternehmen beschäftigt ein eigenes Team von ausgebildeten Sanitären für die Beratung und die Installation. QR-Code scannen und mehr über die Aquazino-Geräte von Hydro Service Schweiz erfahren.

dischen Möbelriesen gearbeitet. Natürlich kann die Installation auch einem internen Sanitär von Hydro Service Schweiz überlassen werden.

Kostenlose Testanlagen, wachsende Nachfrage

Einmal montiert, ist Aquazino gemäss Born nach rund anderthalb Jahren amortisiert und somit als Einmalinvestition zu betrachten. Einzig geringe Stromkosten fallen an – durchschnittlich 15 Franken pro Jahr und Wohnung oder Einfamilienhaus. «Das ist im Vergleich zu anderen elektrischen Geräten in einem Haushalt ein tiefer Betrag», sagt Born. Interessenten installiert Hydro Service Schweiz kostenlos eine Testanlage, damit sich Interessenten von der Wirksamkeit überzeugen können. «Mehr als 10 000 Anlagen sind bereits im Einsatz, wodurch bisher rund 1235 Tonnen Salz eingespart und etwa 74 Millionen Liter Wasser nicht verschwendet wurden.»

Aufgrund der aktuellen Trends wie Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung rechnet Gesellschafter Sascha Benz mit einer stark steigenden Nachfrage nach den Aquazino-Anlagen, gerade auch im Bereich von institutionellen Immobilienanlegern. «Aber wir sind auf den Ansturm vorbereitet und haben genügend Anlagen an Lager», schmunzelt er.

Verlagsbeilage Zukunft Bauen NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 15
Aquazino-Anlagen sind modular skalierbar: anwendbar für Immobilien jeder Grösse – von der Wohnung bis zur Siedlung. Die Telli-Siedlung in Aarau gehört mit rund 1200 Wohnungen zu den grössten Überbauungen der Schweiz. FOTOS: ROUTE STUDIO, MIRJAM JUD

#Gamechanger «Wir

bauen Fenster für

Generationen»

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Reto Hasler: Fenster sind nicht einfach dazu da, um Löcher in der Fassade zu schliessen. Sie sind Verbindung zur Aussenwelt, ermöglichen wahre Lichtblicke und unterstützen ein angenehmes und komfortables Wohnklima.

Fenster werden heute immer grösser und immer dichter. Und sie sind ein Gestaltungselement – genau wie ein Sofa. Auch deshalb werden Herausforderungen an nachhaltige Fensterkonstruktionen immer kniffliger. In unserer eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung im St. Galler Rheintal nehmen wir diesen Trend auf und feilen an technisch ausgereiften Lösungen, die sich auch ästhetisch harmonisch in die Raumkonzepte integrieren.

Bereits während dieser Entwicklungsphase achten wir auf eine positive Ökobilanz – möglichst viel Material soll wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Umso mehr freuen wir uns, dass EgoKiefer-Produkte eine mehrfach positive Ökobilanz aufweisen und wir mit Stolz sagen können, dass wir Fenster für Generationen bauen.

Nachhaltig im Tun: Seit zwei Jahren ist EgoKiefer Teil der Dovista-Gruppe, der Nummer eins in Europa, wenn es um Fensterbau geht. Gemeinsam mit unserem Mutterhaus legen wir Wert auf die nachhaltige Gestaltung unseres Unternehmens, sei dies zur Sicherung von Arbeitsplätzen, aufgrund wirtschaftlicher Rentabilität oder aus ökologischer Rücksichtnahme.

Bereits seit Jahren vertiefen wir unsere Nachhaltigkeitsarbeit im Bereich der Ökologie. In Zusammenarbeit mit Swiss Climate erarbeiten wir jährlich den C02-Fussabdruck des Unternehmens und treffen Massnahmen zur Senkung des CO2-Ausstosses. Beispielsweise können unsere rund 50 mobilen

Schreinereien dank digitalisierter und vernetzter Planung ihre Arbeit optimal und effizient auf die Kundenbedürfnisse ausrichten. Und dank eines ausgeklügelten Logistiksystems und der direkten Belieferung der Baustellen ist es EgoKiefer möglich, die Transporte so zu gestalten, dass Fahrtwege kürzer und Leerfahrten grösstenteils vermieden werden. Des Weiteren sind wir in der Lage, dank unserer schweizweiten Serviceorganisation jedes Fenster zu reparieren – denn ein Ersatz bestehender Fenster ist nicht in jedem Fall die nachhaltigste Lösung.

Zusammengefasst auf den Punkt gebracht: Unsere unternehmerische Erfahrung kombiniert mit unserer Innovationskraft und unserem Bewusstsein für ökologische Nachhaltigkeit macht aus unseren Produkten und Dienstleistungen echte Lösungen für Generationen.

Selbsteinschätzung

Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial

#Gamechanger

«Lösungen für die intelligente Home-Automation»

Was für Gamechanger erkennen Sie für die Schweizer Bau­ und Immobilienwirtschaft?

Martin Eberle: Die Digitalisierung prägt Wirtschaft und Gesellschaft wie kaum eine andere Entwicklung. Vor diesem Hintergrund hat die Nachfrage nach Lösungen für die intelligente HomeAutomation in den letzten fünf Jahren stark zugenommen. Als führender Schweizer Technologiepartner für Elektroinstallationen im Wohn- und Zweckbau hat die Feller AG die Entwicklung vom klassischen Zuhause hin zum Smart Home massgeblich mitgeprägt. Schon seit mehr als 110 Jahren entwickeln und produzieren wir am Zürichsee Schalter, Steckdosen und Steuerungen für Licht und Kommunikation.

Gerade im Wohnungsbau bieten Elektrifizierung und Digitalisierung Potenzial für mehr Energieeffizienz und Wohnkomfort. Kombiniert mit dem Siegeszug von E-Mobilität und Photovoltaik haben sich aber auch neue Herausforderungen an Elektroinstallationen ergeben, die es im Rahmen einer stärkeren Digitalisierung und Automatisierung als Gesamtlösung zu managen gilt. Die Digitalisierung bringt Effizienz, indem sie das Unsichtbare sichtbar macht – nur so können Verschwendungen letztendlich vermieden werden. Mit «Wiser by Feller» haben wir vor zwei Jahren ein neues digitales Smart-Home-System eingeführt, das die gesamte Bandbreite im Wohnungsbau abdeckt. Damit möchten wir insbesondere im Mietwohnungssektor die Umstellung von herkömmlichen analogen auf digitale Elektroinstallationen beschleunigen. Gerade jetzt, wo sensibel auf Energieverbräuche geachtet wird, spielen digitale Lösungen in den eigenen vier Wänden ihre Stärken aus. Mit «Wiser by Feller», das sich je nach Bedarf flexibel skalieren lässt, verwandelt sich eine Immobilie Stück für Stück in ein Connected Home. Die Steuerung über eine passende App erhöht dabei sowohl den Komfort als auch die Transparenz der Installation und eröffnet weitere Möglichkeiten. Die digitale Transformation im Wohnungsbau kann aber nicht von einem Unternehmen alleine realisiert werden. Deshalb ist «Wiser by Feller» als offenes System kon-

zipiert, das anderen Partnern, Immobilienverwaltungen oder Proptech-Unternehmen die Nutzung für ihre Gewerke und Dienstleistungen ermöglicht. Wir sind überzeugt, dass die Zukunft des intelligenten Wohnens nur durch Co-Creation vollendet werden kann.

Unser Gamechanger-Potenzial auf den Punkt gebracht: Mit modernen Technologien möchte Feller die Lebensräume der Menschen einfacher und nachhaltiger gestalten. Mit unseren Lösungen für die Elektroinstallation sind wir schweizweit in nahezu sämtlichen Wohngebäuden vertreten. Dank dieser Nähe können wir Anforderungen und Bedürfnisse auf dem Markt frühzeitig erfassen und in die Entwicklung von neuen Produkten einfliessen lassen. Wir tun also unser Möglichstes, um den Paradigmenwechsel im Wohnungsbau hin zu einer nachhaltigen Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung mit unserer Pionierarbeit zu ermöglichen und zu beschleunigen. Veränderung ist dabei kein Selbstzweck, denn als Traditionsunternehmen stehen wir für Kontinuität im Wandel.

2050 werden wir umweltbewusst im Smart Home leben und die Elektroinstallation als Datenautobahn für neue Services und Dienstleistungen sowie die Optimierung der Energieeffizienz nutzen.

Unsere Fenster und Türen machen Sinn –für uns, unsere Kinder und Enkelkinder.

Vision als

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 16 Zukunft Bauen
Reto Hasler, Geschäftsführer von EgoKiefer. Martin Eberle, Geschäftsleiter von Feller.
Pionier für das Jahr 2050
Vision als Pionier für das Jahr 2050 Selbsteinschätzung Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial Ihres Unternehmens? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: EgoKiefer
Ihres Unternehmens? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: Feller

#Gamechanger

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Giuseppe Bilotta: Wir bieten ein Leistungsspektrum über den gesamten Lebenszyklus von Immobilien an – ein Alleinstellungsmerkmal in der Sparte der Beratungsunternehmen, die sich auf die Bau- und Immobilienwirtschaft fokussieren. Dabei verbinden wir Kompetenzen in der Unternehmensund Organisationsberatung mit unserer Expertise in allen Phasen des «Building Life Cycle» auf Objektund Portfolioebene.

Insofern prägen wir den Markt seit über 25 Jahren als Gamechanger und Vordenker. Viele der Hilfsmittel, die heute ganz selbstverständlich branchenweit genutzt werden, haben wir Mitte der 1990erJahre mitausgearbeitet oder selbst entwickelt. So haben wir zum Beispiel hierzulande die International Facility Management Association (IFMA) initiiert oder mit dem «FM Monitor» den schweizweit grössten Datenpool für Kosten- und Flächendaten in der Immobilienwirtschaft geschaffen.

Unsere Services haben wir dank steter Kundennähe – alle Mitglieder der Geschäftsleitung führen nach wie vor eigene Kundenprojekte – kontinuierlich entlang der Marktbedürfnisse ausgebaut. So gehören Nachhaltigkeit und Digitalisierung ebenfalls zu unserem Leistungsspektrum. Aussergewöhnlich dabei ist, dass wir die beiden Themenblöcke nicht erst seit gestern, sondern schon seit fünf Jahren unter dem Ansatz «Data Driven Sustainability» ver-

Wir befähigen die Bau- und Immobilienwirtschaft, ihren Einfluss zu maximieren und ihren Fussabdruck in der vernetzten Welt zu minimieren. Wir machen Pioniergeist real durch die Verbindung von Brainpower und Manpower.

knüpfen – und damit Pioniergeist bewiesen haben: Mit einer von uns entwickelten Plattform können unsere Kundinnen und Kunden ihre Emissionswerte für einzelne Liegenschaften oder internationale Portfolios prüfen, verbessern und benchmarken. Allein in den letzten vier Jahren haben wir so über 60 Immobilieneigentümerinnen, Assetmanager sowie Investoren in der Schweiz und in Deutschland auf dem Weg in die Klimaneutralität begleitet.

Dabei legen wir besonderen Wert auf die Kombination von ESG-Faktoren und Wirtschaftlichkeit. Denn mit der integralen Betrachtung erzielen wir die grösstmögliche Wirkung. Unsere Erfahrung zeigt, dass Investitionen in klimaneutrale Immobilien mit den richtigen Massnahmen zur richtigen Zeit die Rentabilität verbessern können. Darüber hinaus sind wir in der Branche engagiert und breit vernetzt:

• Der von uns initiierte Digital Real Estate Summit findet 2023 bereits zum achten Mal statt und hat sich als einer der grössten Digitalisierungsevents der Immobilienwirtschaft im deutschsprachigen Raum etabliert.

• Als Mitgründer der International Building Performance & Data Initiative (IBPDI) entwickeln wir gemeinsam mit Microsoft, der Royal Institution of Chartered Surveyors, Building Minds und mittlerweile rund 80 Mitgliederorganisationen ein Common Data Model für die Immobilienwirtschaft.

Als Netzwerkpartner des IPD Labs im Innovation Park Central definieren wir die Zukunft der Bauindustrie neu mit einer schweizweiten, neutralen Plattform für innovative Abwicklungsmodelle.

• Als Partner von Madaster etablieren wir zirkuläre Geschäftsmodelle in der Bau- und Immobilienwirtschaft.

Wir präsidieren diverse Branchenverbände oder arbeiten inhaltlich in Fachgruppen mit. In Planung ist ausserdem die Gründung einer Real Estate Metaverse Group.

Zu guter Letzt geben wir unsere Expertise weiter.

Zum Beispiel an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich im Rahmen des CAS Digital Real Estate, der 2017 als europaweit erster Zertifikatslehrgang von unserem Gründer Peter Staub lanciert wurde und 2023 schon zum sechsten Mal durchgeführt wird.

#Gamechanger

«Der ganzen Branche einen enormen Schub verleihen»

Was für Gamechanger erkennen Sie für die Schweizer Bau­ und Immobilienwirtschaft?

Linda Wymann: Im Tiefbau beschäftigt uns momentan die Entwicklung neuer Zusammenarbeitsformen. Der Wandel in der Baubranche, angefeuert durch die Digitalisierung, hat auch Hebel in der Baukultur in Bewegung gesetzt. Wir sind dabei, Projektabwicklungsmodelle zu testen, welche die Projektbeteiligten näher zusammenbringen und so das Miteinander fördern. Anstatt ständig über Nachträge zu diskutieren, sucht man bereits während der Planungs- und Ausführungsphase gemeinsam nach den besten Lösungswegen. Diese Trendwende bedingt Bereitschaft, Transparenz und auch Methodenkompetenz der Beteiligten. Daran werden wir dieses Jahr und darüber hinaus sicherlich zu arbeiten haben.

Obwohl Standardisierung nicht nach einem Gamechanger klingt, ist dies im Tiefbau der Fall. Uns fehlen die harmonisierten Standards für eine effektive, digitale Zusammenarbeit. Zu oft sind wir noch mit aufwendigen Workarounds absorbiert, welche die Dynamik im Projekt dämpfen. Das wird sich dank überkantonaler und nationaler Bestrebungen bald ändern. 2023 erhoffen wir uns einen erheblichen Fortschritt bei der Harmonisierung unserer Grundlagen, was der ganzen Branche einen enormen Schub verleihen wird. Dabei sind wir auf das Engagement weiterer Akteure wie Planungsbüros und ausführende Unternehmen angewiesen. Nur so können wir eine langfristig stabile, akzeptierbare Lösung entwickeln. Ein weiterer Trend, der die Tiefbaubranche in diesem Jahr stark beschäftigen wird, ist der stärkere Einbezug der Anforderungen aus dem Betrieb und Erhaltungsmanagement. Im Infrastrukturbau haben wir den Vorteil, dass Bestellerin und Betreiberin fast immer die gleiche Institution sind. So können wir Lebenszyklusthemen wie Nachhaltigkeit und die Durchgängigkeit von Informationen über alle Phasen eines Bauwerks mitverfolgen. Unser Interesse an relevanten und akkuraten Daten ist sehr gross, damit diese medienbruchfrei in die Bewirtschaftung überführt werden können. Hier erkennen wir ein enor-

mes Potenzial. Das Weiterverwenden der generierten Daten aus den Informationsmodellen über den Projektabschluss hinaus wurde bisher nicht prioritär behandelt. Das ändert sich nun: Das Infrastrukturmanagement und die Anforderungen, die aus Bewirtschaftung und Erhaltung entstehen, werden stärker ins Zentrum rücken und den Mehrwert der Digitalisierung nochmals erheblich steigern. Beim Aufarbeiten dieser verwaltungsinternen Prozesse müssen diese kritisch hinterfragt und optimiert werden, bevor sie neu aufgegleist und digitalisiert werden. Das wird Einfluss auf die ganze Bauwirtschaft haben. In Bezug auf technologische Gamechanger ist für den Tiefbau das Anwendungspotenzial von AR (Augmented Reality) zu nennen. Einen gesamtheitlichen Überblick der vorhandenen Werkleitungen zu haben und die komplexen Fachfragen an einem koordinierten und in die Umgebung eingebetteten Modell vor Ort behandeln zu können, bringt uns enorme Vorteile bei der Entscheidungsfindung.

Vereine wie die SVIN leben vom Engagement ihrer Mitglieder. Durch die branchenübergreifende und nationale Vernetzung kommen rasch Themen zutage, die uns Ingenieurinnen alle gleichermassen beschäftigen.

Verlagsbeilage Zukunft Bauen NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 17
Giuseppe Bilotta, Managing Partner bei pom+ Consulting. Linda Wymann, Vorstandsmitglied der Schweizerischen Vereinigung der Ingenieurinnen (SVIN) sowie Projektleiterin BIM & Datenmanagement in der Abteilung Tiefbau des Kantons Aargau.
«Immobiliengeschäft dynamischer machen»
Vision als Pionier für das Jahr 2050
Vision als Pionier für das Jahr 2050 Selbsteinschätzung Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial Ihres Unternehmens? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: pom+ Selbsteinschätzung Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial Ihrer Organisation? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: SVIN FOTOS: PD

#Gamechanger

«Durchbruch nach zehn Jahren Forschung»

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Sven Bill: Holz statt Beton – ganz einfach. Immer mehr grosse Investoren und öffentliche Bauträger setzen auf den nachwachsenden Rohstoff Holz, und der Holzbau etabliert sich für alle Bauwerkstypen. Das hat gute Gründe: Holz lagert während seines Wachstums CO2 ein und speichert dieses so lange, wie es verbaut ist. Das ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Holz hat weitere Vorteile gegenüber anderen Baumaterialien. Es muss nach dem Verbauen nicht austrocknen – Gebäude sind so schneller erbaut und früher bezugsbereit. Es ist leicht, was gerade für Aufstockungen entscheidend ist. Und: Holzbauten bieten natürliche, komfortable Räume.

Der Holzbau bringt für Architektinnen und Architekten aber auch Herausforderungen mit sich: Holz hat nur eine Tragrichtung, so wie die Bäume gewachsen sind. Das bedingt die Planung von Querbalken,

Die Produktion für die Stahlbetonbauteile ist energieintensiv und verursacht rund 9 Prozent der menschengemachten CO2-Emissionen. Mit TS3 leisten wir einen Beitrag zum vollständigen Verzicht auf Stahlbeton in der Baubranche.

Vision als Pionier für das Jahr 2050

den sogenannten Unterzügen. Mit der Betonbauweise können in mehrere Richtungen tragende Bauteile erstellt werden, zum Beispiel Geschossdecken. Gebäude sind somit nutzungsflexibler.

Wir wollten die Vorteile der beiden Bauweisen verbinden. Darum entwickelten wir TS3 – die dritte Generation im Holzbau. Die Technologie ist ein Quantensprung: Sie befreit den Holzbau aus den kleinen Strukturen und macht ihn zur echten Alternative zum herkömmlichen Stahlbeton.

Vom Pfahlbau bis zum Hochhaus: Bereits die Pfahlbauer verwendeten Holz als Baumaterial für ihre Häuser. In dieser ersten Generation des Holzbaus wurden Bäume gefällt, entrindet, manchmal zu Balken gesägt und als Vollholz eingesetzt. Im 20. Jahrhundert folgte die zweite Generation des Holzbaus. Innovative Holzbauer verklebten das Holz zu Brettschicht- und Brettsperrholz. Es wurde möglich, Holzträger herzustellen, die länger sind als Bäume hoch. Diese Holzprodukte sind heute gängig und ermöglichen den modernen Holzbau.

Durchbruch nach zehn Jahren Forschung: TS3 ist die dritte Generation im Holzbau. Die Technologie ermöglicht grosse Flächen aus Holz – ohne die bisher üblichen Unterzüge. Diese Grossflächen können den Stahlbeton in den meisten Bereichen ersetzen. Sie eignen sich auch für Geschossdecken in Grossbauten wie Schulen, Spitälern oder Verwaltungsgebäuden.

TS3 verbindet Holzbauteile stirnseitig. Das galt über Jahrzehnte als unmöglich. Mehr als zehn Jahre Forschung und Entwicklung der Holzbauingenieure von Timbatec zusammen mit der ETH Zürich und der Berner Fachhochschule in Biel waren nötig, um die Lösung zu finden: ein Verfahren mit einem Zwei-Komponenten-Polyurethan-Giessharz. Damit ist der Holzbau in der dritten Generation angelangt – ein Quantensprung, der die Baubranche zum Umdenken bringt. Heute hat die Technologie in der Timber Structures 3.0 AG ihre Basis. Bereits 20 000 Quadratmeter TS3-Geschossflächen verbauten wir in letzter Zeit. Ebenso viel ist in der Planung.

#Gamechanger «Mit Fenstern lässt sich Energie sparen»

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Jean-Marc Devaud: Während der Ölkrise in den 1970er-Jahren gelingt Firmengründer Otto Bachmann senior bereits die entscheidende Erkenntnis: Mit Fenstern lässt sich Energie sparen. Dies ist die Geburtsstunde des heutigen 4B-Renovationsfensters. Auch in diesem Jahrhundert sind die Themen Energieversorgung, Energieknappheit und Energieeffizienz die grösste Herausforderung in Europa. Drohende Blackouts, Hitzewellen, Gletscherschmelzen und vieles mehr sind Realität. Die Frage ist nicht ob, sondern wann die Situation aus den Fugen gerät. Wissenschaft, Erfinder, Unternehmen und Politiker: alle ringen um Lösungen. Neue grüne Energiequellen werden uns retten – irgendwann. Was wir aber jetzt brauchen, sind schnelle, tragbare Massnahmen mit sofortiger Wirkung. Die gute Nachricht: Solche Lösungen gibt es schon heute. Zum Beispiel ist unser Fenster, die patentierte Renovationslösung RF1 design, mit einem Energiesparpotenzial von 75 Prozent (gegenüber alten Fenstern) ein wahrer Klimaschützer. Und zur raschen Steigerung der Energieeffizienz empfiehlt es sich, zuerst die Gebäudehülle mit neuen Fenstern zu sanieren, bevor die Ölheizung durch einen neuen Wärmeerzeuger ersetzt wird.

Aber der Reihe nach: Unser Renovationsgeschäft wächst seit Jahren. Die Nachfrage dürfte noch zunehmen, wenn die Energiepreise weiter steigen. Wir schätzen, dass mehr als 1 Million Gebäude hierzulande sanierungsbedürftig sind. Dabei verbraucht der Gebäudepark Schweiz 40 Prozent der Primärenergie. Jeden Tag «verpufft» unnötig Energie über undichte Fenster, Dächer und Fassaden. Gestützt auf die neutrale Aussage der EMPA, ist die Renovation von Fenstern die schnellste und einfachste Lösung mit grosser Wirkung, die wenig kostet und klugerweise als erste Massnahme angegangen werden sollte. Wir könnten gut 2 Millionen Tonnen C02 jährlich durch energetische Renovationen einsparen.

entfallen Folgekosten – Mauerwerk, Innenwand und Tapete bleiben unversehrt. Das neue Design des Fensters überzeugt mit seiner klaren Formensprache und ist mit einem flächenbündigen eleganten Auftritt die massgeschneiderte Lösung für jedes Zuhause. Der Rohstoff Holz schafft eine behagliche Atmosphäre und erhöht den Wohnkomfort, wobei das Holz des RF1 design CO2-neutral ist und aus FSC-zertifizierten Wäldern stammt. Grosse Gestaltungsfreiheit bieten nicht zuletzt die verschiedenen Lasuren – mit sichtbarer Holzmaserung oder auch mit deckenden Farben wird Individualisierung keine Grenzen gesetzt. Die schlanke Mittelpartie und die minimalen Ansichtsbreiten sorgen für einen maximalen Glasanteil und beste Aussicht. Der Wohnraum gewinnt sichtbar an Tageslicht und dank der Energieeffizienzklasse A an wohligem Komfort. Wir bei 4B sind bereit für die Energiewende. Heute entwickelt, produziert und montiert das seit 1896 bestehende Familienunternehmen aus dem luzernischen Hochdorf in der vierten Generation Fenster, Türen sowie Fassaden, die dem neusten Stand von Technik und Technologie entsprechen. Um unseren Kunden nahe zu sein, verfügen wir als Schweizer Marktführer über elf Standorte.

Sven Bill, Geschäftsführer von Timber Structures 3.0.

Selbsteinschätzung

Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial

Nebst dem bietet die Renovation mit unserem Designfenster noch weitere Vorteile: Das RF1 design ist in nur 60 Minuten und ohne Baustelle im bewohnten Raum wieder eingebaut. Bei der Renovation wird der bestehende Rahmen weiter genutzt und muss nicht herausgerissen werden. Dadurch

Selbsteinschätzung

Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial

Die Schweiz erreicht die Klimaziele der beschlossenen Klimastrategie dank renoviertem Gebäudepark, welcher Energie gewinnt –die patentierte Renovationslösung RF1 design von 4B leistet einen signifikanten Beitrag dazu.

Vision als Pionier für das Jahr 2050

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 18 Zukunft Bauen
Jean-Marc Devaud, CEO von 4B.
Ihres Unternehmens? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: 4B
Ihres Unternehmens? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: Timbatec FOTOS: PD

Selbsteinschätzung

Wie hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial

#Gamechanger «Nützliche Werkzeuge entwickeln»

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Christoph M. Steiner: Als Berufsverband ist es für den Schweizerischen Verband der Immobilienwirtschaft Zürich, kurz SVIT Zürich, unsere primäre Aufgabe, Mitglieder auf künftige Veränderungen und Herausforderungen in der sowie um die Immobilienbranche hinzuweisen, sodass deren Unternehmen – mehrheitlich Klein- und Mittelbetriebe –für künftige «Gamechanger» gewappnet sind. Der Verband will Themen aufgreifen, die bei unseren Mitgliedern noch nicht so stark auf dem Radar sind. Dabei versuchen wir, unseren Mitgliedern die künftigen Herausforderungen aufzuzeigen und gleichzeitig Unterstützung anzubieten. Aktuell behandelte Themen waren das Homeoffice, sozialverträgliche Entmietungsprozesse von Wohn-

In der Schweiz gesetzliche Voraussetzungen für lösungsorientierte Ansätze ohne grosse Bürokratie in der gesamten Bau- und Immobilienbranche schaffen.

Vision als Pionier für das Jahr 2050

liegenschaften, digitale Transformation oder Herausforderungen der Nachhaltigkeit der Immobilienbranche; zum Beispiel: «Nachhaltige Liegenschaften bewirtschaften, wie geht das?» Wichtige Themen sind und bleiben die Ausbildung in der Immobilienbranche per se – Stichwort Fachkräftemangel – sowie die Unternehmensnachfolge bei den KMU.

Zu diversen Themen hat der SVIT Zürich «Brown Bag Meetings» ins Leben gerufen. Diese Plattform funktioniert so, dass Mitglieder eingeladen werden, um über ein relevantes und aktuelles Thema zu diskutieren. Dabei werden zusätzlich Fachspezialisten eingeladen, die anhand von praktischen Beispielen von ihren Erfahrungen berichten. In der Regel werden die Themen aufbauend an zwei bis drei hybriden Anlässen debattiert und behandelt. Sämtliche Präsentationen und Inputs aus dem Publikum werden in einer Zusammenfassung verschmolzen. Anschliessend werden die erarbeiteten Inhalte mit dem aktuellen Wissen der Forschung angereichert und es wird den Mitgliedern ein Leitfaden als Empfehlung abgegeben. Diese Dokumente können auf der Website www.svit-zuerich.ch auch von Nichtmitgliedern heruntergeladen werden. Das Potenzial für die Immobilienbranche ist hoch und es besteht in Sachen Digitalisierung zum Teil ein gewisser Nachholbedarf, was ein stetiger Prozess bleibt. Konkret für den SVIT Zürich setze ich für das Gamechanger-Potenzial eine Sieben auf der Skala ein, da wir mit den vorher erwähnten Massnahmen nützliche Werkzeuge für die täglichen und künftigen Herausforderungen unserer Mitglieder entwickeln. Dies wird von unseren Mitgliedern auch entsprechend gewürdigt und geschätzt. Diese laufenden Aktivitäten führen zudem nachweislich zu zahlreichen neuen Mitgliederanträgen, weil die Immobilienwirtschaft erkannt hat, dass wir als Verband für sie da sind.

Selbsteinschätzung Wie

#Gamechanger «Unser Geschäftsmodell ist disruptiv»

Was macht Ihr Unternehmen in der Schweizer Bauund Immobilienwirtschaft zu einem Pionier, sprich Gamechanger?

Philippe A. Naegeli: Wir können alle Vermögenswerte in bankfähige Produkte mit einer Schweizer Wertpapierkennnummer (ISIN) umwandeln. Die Nachfrage nach neuen digitalen sowie alternativen Anlageklassen ist ungebrochen. Das trifft auch auf das Interesse an Real Estate zu, wo der Kapitalbedarf gross und die Renditen attraktiv sind. Jedoch sind die Hürden für Investitionen in den Privatmarkt sehr hoch. Hier kommen wir ins Spiel: Wir sind darauf spezialisiert, nichtbankfähige oder nur schwer zugängliche Vermögenswerte wie Immobilienprojekte für Investoren zugänglich zu machen.

Dies erreichen wir, indem wir den Emissionsvorgang vereinfachen und demokratisieren. Am Ende entsteht eine Anlage, die eine grosse Investorengruppe erreicht.

Ein Pionier sind wir aber nicht durch die Verbriefung. Was uns auszeichnet: Dass jeder Emittent seine eigene Emissionsplattform erhält und so sein Risiko minimieren kann. Unser Geschäftsmodell ist disruptiv, weil wir einen Schritt weiter gehen als traditionelle Emittenten. Wir bieten massgeschneiderte Produkte. So können Kunden, beispielsweise Immobilienunternehmen, individuelle Strategien in Investmentprodukte umwandeln und ihren Investorenkreis vergrössern. Neben normalen Verbriefungen ist vor allem auch unsere Möglichkeit sehr gefragt, Assets in aktiv gemanagte Zertifikate (AMC) zu integrieren. In beinahe allen Anlageklassen konnten wir bereits Kompetenz aufbauen, und wir erschliessen kontinuierlich neue Anwendungsfelder.

Wie sieht das im Bereich Real Estate in der Praxis aus? Für eine Hotelgruppe, die ein neues Projekt finanzieren wollte, waren die traditionellen Möglichkeiten wie ein Bankkredit, eine Obligation oder eine Erhöhung des Eigenkapitals entweder zu teuer oder aus anderen Gründen nicht umsetzbar. Unser innovativer Ansatz in Form eines massgeschneiderten,

handelbaren Zertifikats mit dem Privatkredit als Basiswert bot die Lösung. Die Umsetzung erfolgte schnell, effizient und kostengünstig. Unser Kunde, das beteiligte Family Office, verfügt nun auch über ein neues Anlageinstrument, das weiteren Investoren ermöglicht, sich an einem immobilienbasierten Projekt mit einer vorteilhaften Rendite zu beteiligen. Zukunft im Metaverse? In welche Richtung sich der «analoge» Immobilienmarkt auch entwickelt, über das nächste Jahrzehnt bietet der MetaverseImmobilienmarkt ein Investmentpotenzial von schätzungsweise 10 bis 30 Billionen US-Dollar. Weil das Interesse professioneller Investoren an dem Thema so gross ist, haben wir bereits im vergangenen Frühling zusammen mit Partnern das weltweit erste Digital Real Estate Certificate lanciert. Das aktiv gemanagte Zertifikat konzentriert sich auf den Kauf und Handel von Non-Fungible Token (NFT) im Zusammenhang mit Immobilien und Sammlerobjekten im Metaverse. So bauen wir Brücken zwischen den traditionellen Investoren und der Welt der digitalen Vermögenswerte.

Finanzprodukte deshalb richtig Freude machen.

Verlagsbeilage Zukunft Bauen NZZ am Sonntag 29. Januar 2023 19
Philippe A. Naegeli, Co-Founder und CEO von GenTwo.
Vision als Pionier für das Jahr 2050
Wir leben in einer Welt, in der Investitionen von persönlichen Leidenschaften getrieben werden und
hoch schätzen Sie das Gamechanger-Potenzial Ihres Unternehmens? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: GenTwo
Christoph M. Steiner, Präsident des SVIT Zürich sowie CEO und Partner von IT3 Immobilien.
Ihrer Organisation? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Skala: 1 = Tiefstwert / 10 = Höchstwert Quelle: SVIT Zürich

new age. new stage.

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