Brand Relations (D)

Page 1

Verlagsbeilage

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

Zukunft Bauen The shapers of the future & the Metaverse

EINE VON 8888 DIGITALEN «META MANSIONS» GENANNTEN VILLEN INNERHALB DES «KEYS METAVERSE»; FOTO: INACTA VENTURES

CH-8021 ZÜRICH • TELEFON +41 44 258 16 98 • WWW.NZZONE.CH


2

Verlagsbeilage Zukunft Bauen

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

Inhaltsverzeichnis

The shapers of the future & the Metaverse Zuerst Internet, danach Building Information Modeling (BIM), und jetzt Digital Twins: Das Metaverse eröffnet der Schweizer Bau- und Immobilienbranche neue Perspektiven und Ambitionen. Ein Blick hinter Visionen der digitalen Transformation der anderen Art. #VoicesOfTheIndustry

Martha Böckenfeld

Andrea Leu

FOTO: INACTA VENTURES

Leslie Schibler

Zwei von 8888 digitalen «Meta Mansions» genannten Villen innerhalb des «KEYS Metaverse».

Stephanie Züllig

4

Kolumnen

Digitaler Real Estate – für Fortgeschrittene Einschätzungen von vier Frauen, die hierzulande als Stimmen der Industrie gelten.


3

#TheNextBigThing

#VorreiterDerImmobilienbranche

#InnovationIstChefsache

7

6

15

Inacta

Auf dem Weg ins Metaverse Wird der Makler bald virtuell? Antworten auf diese und weitere Fragen von Daniel Rutishauser (rechts), Partner von Inacta.

10 «Wie eine Art Google Earth, aber mit viel Nomoko

mehr Informationen und Möglichkeiten»

Avobis

Erfolgreiche Kombination von Tradition und Trends

Die Idee des Zürcher Start-ups Nomoko ist disruptiv, davon ist Firmengründer Nilson Kufus überzeugt – und erklärt warum.

Livit

Innovation ist nicht (nur) Chefsache, sie entsteht im Teamplay Livit-CEO Andreas Ingold (stehend Zweiter von rechts) setzt mit all seinen Mitarbeitenden auf Kollaboration und Kooperation.

«Neue Fenster sind Klimaschützer»

CEO Jean-Marc Devaud erklärt, warum sich im Gebäudesektor infolge des Klimawandels noch viel tun muss und wie 4B hilft.

Sandro Sulcis (links) und Patrick Schmid, Co-CEO von Avobis, sehen viel Potenzial, den Markt noch digitaler zu machen.

8

4B

17

IWG

«Nichts ist teurer als ein leerstehender ­Arbeitsplatz» Der Vermittler von Co-Working-Spaces wächst: Präsident Garry Gürtler übergibt als CEO von IWG Schweiz an Patrizia Statelli.

IMPRESSUM «Zukunft Bauen» ist eine Verlagsbeilage des Unternehmens NZZ in Kooperation mit Sarah Schlagenhauf, Inhaberin Brand Relations. Inhalt realisiert durch NZZ Content Creation im Auftrag von Brand Relations. brandrelations.ch Projektmanagement Inhalt: Norman Bandi, Head of NZZ Content Creation; Layout: Armin Apadana, Graphic Designer; Kontakt: NZZone, c/o NZZ AG, Falkenstrasse 11, 8021 Zürich.

12

V-Zug

Smarte Helfer in den eigenen vier Wänden

14

Wolfgang Schroeder leitet bei V-ZUG die digitalen Projekte: Er verrät, was der Schweizer Premiumhersteller im Köcher hat.

Walde

«Uns stehen spannende Zeiten bevor»

nzzone.ch nzz.ch/zukunftbauen

Claudio Walde (links) und sein fünfköpfiges Team ­forcieren bei Walde den Geschäftsbereich Anlageimmobilien ganz dezidiert.

QR-Code scannen und alle Storys sowie Interviews online erleben.

TITELBILD

FOTO: INACTA VENTURES

16

Xania

«Spuren im Sand hinterlassen» Firmengründer Thomas Prajer (Dritter von links) will mit seiner jungen Crew als Immobilienentwickler den Markt aufmischen.

Mit futuristischen Bauten zeigt Inacta Ventures der Schweizer Bau- und Immobilienbranche den Weg ins Metaverse: Das Titelbild zeigt eine von 8888 digitalen «Meta Mansions» genannten Villen innerhalb des «KEYS Metaverse». Bei «Meta Mansions» handelt es sich um eine Sammlung von Non-Fungible Token (NFTs), die auf «Ethereum» als Kernresidenz des «KEYS Metaverse» aufgebaut sind. Exklusiven Zugang haben nur Besitzerinnen und Besitzer von «KEYS Token». metamansionsbykeys.com


4

Verlagsbeilage Zukunft Bauen

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

##VoicesOfTheIndustry

Digitaler Real Estate – für Vom Handel mit digitalen Gebäuden bis zur virtuellen Wohnungsbegehung: Die Immobilienbranche steht vor einem Paradigmenwechsel – und das Metaverse wird dabei ein regelrechter Gamechanger. Dazu Einschätzungen von vier Frauen, die hierzulande als Stimmen der Industrie gelten.

Das Geschäft mit virtuellen Immobilien boomt Von Martha Böckenfeld Die Wenigsten haben vielleicht schon einmal etwas von Decentraland, The Sandbox, Somnium Space oder Upland gehört. Auf den ersten Blick scheinen es Namen von Videospielen zu sein, auf den zweiten verbirgt sich dahinter ein millionenschweres Ökosystem. Es geht um nichts anderes als um virtuelle Welten, in denen jeder auch Immobilien und Grundstücke kaufen kann. Land im «Metaverse» ist auch heute schon gefragt. Was ist das Metaverse? Für Joel Dietz von CryptoApollo ist es «die Brücke zur unsichtbaren Welt». Weiter sagt er: «Sie erlaubt den Menschen, direkt zu kommunizieren und Dinge zu visualisieren, die sich vorher nur sehr schwer vorstellen liessen. Die Welt wird nie mehr so aussehen wie bisher.»

FOTOS: PD

Billionen Dollar Umsatzpotenzial In den vergangenen Monaten gab es einen regelrechten Hype in der virtuellen Immobilienbranche. Das virtuelle Immobilienunternehmen The Republic Realm zahlte 4,3 Millionen Dollar (in der digitalen Kryp-

Nur gemeinsam sind wir smart Von Andrea Leu Wir leben in smarten Zeiten. Gebäude sind heute viel intelligenter als vor zehn Jahren, und Städte, die etwas aus sich machen wollen, werden zu Smart Cities. Nicht wenige Investoren sind gar schon auf dem Sprung ins Metaverse. Investiert werden Millionen von Franken. Auch wenn die Risiken gross sind: Die Geld­ maschine schnurrt. Der Metaverse-Hype darf aber den Blick auf die Herausforderungen, denen sich die Bau- und Immobilienwirtschaft gegenübersieht, nicht verstellen. Und die haben mit dem Metaverse nur insofern zu tun, als die Basis für beides eine durchgängige und umfassende Digitalisierung ist. Und davon ist die Branche noch ziemlich weit entfernt.

Effizienter und nachhaltiger Smarte Gebäude sind vernetzte Gebäude und können mit dem Nervensystem eines Menschen verglichen werden: Die Sensoren sind ihre Sinne, die Netzwerke ihr Nervengerüst und die digitalen Plattformen und die Software ihre Hirne. Informationen werden genau wie beim Menschen erfasst, übermittelt, ausgewertet und lösen automatisch Aktionen aus. Die Vorteile von smarten Gebäuden und smarten Städten sind offensichtlich: zusätzlicher Komfort, bessere Energieeffizienz, nachhaltige Bewirtschaftung, aufeinander abgestimmte Prozesse und – als Konsequenz – geringerer Ressourcenverbrauch. «Smart» ist

Immobilien sind für Anleger ein sicherer Hafen, egal, ob dieser nun physischer oder digitaler Natur ist.

nicht gratis zu haben. Smarte Gebäude müssen technologisch auf dem neuesten Stand sein und eine hohe Daten­ sicherheit gewährleisten. Je vernetzter ein Gebäude ist, desto angreifbarer wird es für Cyberattacken.

Kooperation aller Akteure Die allergrösste Herausforderung liegt aber in den Anforderungen an die Zusammenarbeit. Smarte Gebäude werden nur dann die Vorteile ihrer Intelligenz nutzen können, wenn sie konsequent und ohne Wenn und Aber entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Kooperation aller Akteurinnen und Akteure realisiert werden. Informationen müssen geteilt, der Austausch optimiert, Schnittstellen bewirtschaftet werden. Kulturveränderungen, neue Rollenverständnisse und Prozesse stehen an. Digitalisierung kann nicht einfach über Einzellösungen gekauft und installiert werden. Unternehmen müssen eine neue Kultur des Miteinanders schaffen und Raum und Zeit zum Ausprobieren einräumen. Ohne die Standardisierung der Informationsanforderungen und den Blick auf die veränderten Prozesse und Rollen kann die Transformation aus Sicht von Bauen digital Schweiz / buildingSMART Switzerland nicht nachhaltig gemeistert werden. Denn eines ist klar: Smart werden wir nur gemeinsam! Andrea Leu ist Co-Geschäftsführerin von Bauen digital Schweiz / buildingSMART Switzerland.

zu verdienen, erhöht den Wert eines virtuellen Grundstücks. Es geht um drei Faktoren der Wertsteigerung: Knappheit, Nutzen und Konsum. Wo Metaverse-Immobilien sind und wie sie entwickelt werden, hat einen enormen Einfluss darauf, wie Nutzer damit interagieren. Sie werden zu Räumen, in denen sich Menschen engagieren, arbeiten, erforschen, bauen und Kontakte knüpfen können. Die Konvergenz realer sozialer Interaktio­ nen steigert gleichzeitig den Wert des Landes.

Der nächste Paradigmenwechsel

Wie in der realen Welt gilt: Lage, Lage, Lage.

towährung SAND) für ein Grundstück in The Sandbox. Der gesamte Umsatz im Metaverse wird sich nach einer Umfrage von Grayscale in der nahen Zukunft auf etwa eine Billion Dollar belaufen. Citi schätzt das gesamte Umsatzpotenzial auf 13 Billio­ nen Dollar im Jahr 2030. Was genau bringt einen Investor dazu, Millionen für ein Grundstück zu zahlen, das in der realen Welt gar nicht existiert? Das Potenzial, mit virtuellen Immobilien auf diesem prognostizierten Niveau Geld

Wie in der realen Welt gilt: Lage, Lage, Lage. Mehr als 450 000 Dollar zahlte ein Käufer für das virtuelle Land in The Sandbox neben dem Rapper Snoop Dogg, der derzeit ein «Snoopverse» kreiert, in denen er Konzerte gibt. Der Fashion ­District, ähnlich wie die Bahnhofstrasse in Zürich, wird hoch gehandelt, und der Investor in digitales Land, Metaverse Group, hat für das digitale Land in Decentraland 2,43 Millionen (in MANA, der Kryptowährung von Decentraland) bezahlt. Auch das Kunstauktionshaus ­Sotheby's hat ein eigenes Metaverse in Decentraland eröffnet. Oder wie es Joel Dietz von CryptoApollo gesagt hat: «Die letzte grosse Veränderung unserer Gesellschaft war die Einführung des Internets. Wird sich die reale Welt mit der virtuellen Welt vereinen, so wird dies in der nächsten Dekade einen Paradigmenwechsel bewirken.» Martha Böckenfeld ist Thought Leader Metaverse und Advisory Board Member bei GenTwo.


5

Fortgeschrittene Begehungen mit VR-Brille werden zum Standard Von Leslie Schibler Von der virtuellen Wohnungsbegehung bis zum Handel mit digitalen Liegenschaften: Das Metaverse eröffnet auch im Immobilienbereich neue Chancen. Zur House-Warming-Party vergnügen sich Freunde aus aller Welt in den neuen vier Wänden, zum 70. Geburtstag treffen sich die Liebsten im Haus der Kindheit – virtuell, vom Sofa aus. Zukunftsmusik? Nicht ganz: Wer beim Immobilien­ vermarkter Walde eine Neubauwohnung kauft, soll in nicht allzu ferner Zukunft den digitalen Zwilling dazu erhalten. So weit sind wir also nicht mehr von Steven Spielbergs Zukunftsvision «Ready P ­ layer One» entfernt.

Extrem kurze Vermarktungszeit Schon heute arbeiten wir mit Virtual Reality: Im virtuellen Showroom begehen Interessenten die geplanten Wohnungen mit VR-Brille und testen im Konfigurator Materialien. Das Echo auf die ersten virtuellen Begehungen war sehr gut, die Vermarktungszeit dieser Wohnungen ex-

Mit 3D sitzt die Immobilienbranche direkt an der Quelle.

trem kurz. Auch Auftraggeber profitieren von der Grundrissbeurteilung mit VR-Brille. Ein weiterer Vorteil: Die von Käufern gewählten Materialien können ins BIM-Modell zurückgespielt werden. Das virtuelle Modell macht auch die spätere Bewirtschaftung von Liegenschaften einfacher und effizienter. Am Ende dieser neuen Wertschöpfungskette kommt das Gebäude als Referenz ins Metaverse.

le Grundstücke wurden schon verkauft. Was bedeutet das für die Schweiz? Entsteht ein «Swiss-Real-Estate-Verse»? Wie sieht das aus, wer spielt damit? Als Immobilienvermarkter ist es immer unsere Aufgabe, die Bedürfnisse unserer Kunden ins Zentrum zu stellen. Zunächst bedeutet das, bestehende Technologie optimal zu nutzen. Darum präsentiert Walde alle kommenden Neubauprojekte in Virtual Reality – und baut so mit am Fundament des Schweizer Metaverse.

Kundenbedürfnisse im Mittelpunkt Der Hype um Mark Zuckerbergs Metaverse ist gross. VR-Brillen werden immer erschwinglicher und damit beliebter. Die Technologie schreitet rasant voran, die VR-Erfahrung wird immer realistischer. Branchenunabhängig muss sich zurzeit jede Firma überlegen, wie sie sich und ihre Dienstleistungen im Metaverse darstellen möchte. Wenn wir 3D als neuen Rohstoff dieser digitalen Welt verstehen, sitzt die Immobilienbranche direkt an der Quelle. Grund­ züge eines virtuellen Immobilienmarktes sind schon zu erkennen, erste digita-

Leslie Schibler ist Leiterin Neubau und Mitglied Management-Team bei Walde Immobilien.

Mehr als nur ein kurzfristiger Hype Von Stephanie Züllig Das Metaverse hat noch immer keine exakte Definition. Für die einen ist es eine obskure Ecke des Internets im dreidimensionalen Raum, für andere die Landschaft der Zukunft, die sogar analoge Büros ­ablösen kann. Fakt ist, dass Investoren ­ak­tuell Millionen für ein Stück des Meta­ verse-Traums zahlen, und sich viele Menschen den Traum einer eigenen (virtuellen) Immobilie erfüllen. Von derzeit circa 400 Millionen Usern können bis zum Jahr 2030 etwa 5 Milliarden User im Metaverse unterwegs sein. Nicht nur die Pandemie hat die Entwicklung im Metaverse beschleunigt. Auch die Namensänderung von Facebook zu Meta Platforms hat das Interesse am Metaverse seit letztem November explodieren lassen. Die Nutzer teilen, gestalten, bauen und kaufen in diesem virtuellen Raum, der kreative Spielräume fast uneingeschränkt zulässt. In Decentraland, derzeit die Nummer 1 für Immobilien, gehen die Grundstückspreise förmlich durch die Decke, denn das virtuelle Land ist begrenzt. Die Ausgabe von 2,4 Millionen US-Dollar für eine Immobilie, wie es ­Tokens.com im November getan hat, legt nahe, dass es sich bei dem Thema Real Estate im Metaverse wohl nicht um einen kurzfristigen Hype handeln kann.

Abschied von analogen Büros Unsere Lebensbereiche wie zum Beispiel Freizeit und Arbeit verlagern sich zunehmend in virtuelle Welten. Die Menschen

Wir stehen vor Herausforderungen, die wir noch nicht einmal kennen.

ferenzräume ablösen. Aber wollen wir das? Vermutlich (noch) nicht. Digitale Immobilien jedoch liegen im Trend. Sie sind eine interessante Investition und viele Dienstleistungen lassen sich bereits heute monetarisieren: 1) «Immobilien-Flipping»: Kauf von digitalen Immobilien und Weiterverkauf zu einem höheren Preis. 2) Immobiliendesign: Konzeption und Umsetzung von Grundstücken und Metaverse-Gebäuden. 3) Immobilienmanagement: Verwaltung von Immobilien anderer Benutzer, einschliesslich der sicheren Überwachung.

Noch sind viele Fragen offen Im Moment testen wir im Metaverse viele Annahmen. Etliche Fragen bleiben noch offen. So gibt es derzeit noch kein vollumfängliches Metaverse, das die virtuellen Welten sicher miteinander verbinden kann, noch gibt es Standards für digitale Besitzrechte. Auch der Schutz unserer Privatsphäre oder unserer digitalen Identität ist heute nicht gelöst. Wir stehen zunehmend vor Herausforderungen, die wir vielleicht noch nicht einmal kennen. Es bleibt der Appell, die Zukunft im Metaverse im Sinne von uns Menschen sicher mitzugestalten.

haben sich daran gewöhnt, wesentliche Teile ihres Lebens online zu verbringen. Die Besprechungen in der Arbeit, das Feierabendbier im Zoom, die Yoga-­ ­ Videokonferenz. Das Metaverse kann Stephanie Züllig ist Vizepräsidentin des ­also künftig analoge Büros oder Kon­ Verwaltungsrats von pom+ Consulting.


Verlagsbeilage Zukunft Bauen

6

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

#VorreiterDerImmobilienbranche

Erfolgreiche Kombination von Tradition und Trends Der Immobilien- und Finanzierungsdienstleister Avobis revolutioniert das oftmals analoge Geschäft. Entlang der ganzen Wertschöpfungskette werden die Prozesse mit Innovationen und Daten unterstützt sowie optimiert – was Mehrwert für die Kunden schafft. Von Michael Baumann Avobis

FOTO: PETER KOREN

M

ittlerweile gibt es in der Schweiz mehr als 350 PropTechs, die ihren Teil dazu beitragen, den Immobilienmarkt transparenter und vergleichbarer zu machen. Schon seit 25 Jahren ist der Zürcher Immobilienund Finanzierungsdienstleister Avobis im Geschäft und setzt dabei immer wieder Trends. Durch die Erweiterung der Avobis Group durch gezielte Firmen­ zukäufe wird heute die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt. Als unabhängiges Ökosystem arbeitet das Unternehmen mit Beratungshonorar, verdient also, wenn seine Kundschaft ­erfolgreich ist. «Wir können für jedes ­Bedürfnis, das unsere Kunden haben, ein modular zusammengestelltes Dienstleistungspaket anbieten. Denn wir sind der einzige Anbieter, der die Aktiv- und Passivseite des Immobilienmarktes abdeckt. Trotzdem wollen wir den Kunden noch gezielter zum Erfolg führen und uns vom Markt abheben. Unser Alleinstellungsmerkmal ist die konsequente Einbindung von gesetzeskonformen Daten», erklärt Patrick Schmid, Co-CEO der Avobis Group, das Geschäftsmodell.

Die Avobis Group AG mit Sitz in Zürich steht institutionellen und privaten Investoren seit 25 Jahren als Partnerin für massgeschneiderte, zukunftsweisende Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zur Seite. Mit einem Volumen von 14 Milliarden Franken verwalteten Immobilien und 12 Milliarden Franken verwalteten Krediten ist Avobis nach eigenen Angaben der führende Anbieter von unabhängigen und integrierten Immobilien- und Finanzierungsdienstleistungen in der Schweiz und ein Pionier von datenund technologiebasierten Lösungen. Die Firmengruppe, zu der seit 2021 auch die VERIT Immobilien AG, die Rimaplan AG, die Centerio AG sowie die Property Captain Tech AG gehören, beschäftigt rund 350 Immobilien­ experten und Technologiepioniere an 15 Standorten. avobis.ch

Zugriff auf Milliarden von Infos Denn Avobis investiere seit Jahren bewusst in Innovationen. «Das Ziel ist es, die innovativen Produkte so mit den traditionellen Dienstleistungen zu verknüpfen, dass sie den Kunden einen Mehrwert generieren und das Ertragspotenzial dadurch maximieren», sagt Schmid. Avobis verfüge über die umfassendste Geo-­ Datenbank der Schweiz mit einer langjährigen Historie an Marktdaten. Damit habe man Zugriff auf mehrere Milliarden Datenpunkte zu über drei Millionen Parzellen in der Schweiz. In der im letzten August ausgegründeten Immobilien-­ ­ Matching-Plattform Property Captain wurden zudem alle B2C-Dienstleistungen konsolidiert. Property Captain ist für Avobis gewissermassen «die Stimme des Marktes». Denn die Plattform matcht Endkunden gemäss ihren Wünschen und Möglichkeiten mit ihren Traumimmobilien. Durch die so aggregierten Kundenbedürfnisse können wertvolle Market Insights abgeleitet werden. «Die eigene Kompetenz, Know-how und Erfahrung kombinieren unsere Beraterinnen und Berater mit verfügbaren Daten», führt Patrick Schmid aus. «Diese ergänzen wir mit den Insights und ablesbaren Trends aus Property Cap-

Sandro Sulcis (links) und Patrick Schmid: Die Co-CEO der Avobis Group sehen viel Potenzial, um den Immobilienmarkt noch digitaler zu machen. tain und können dadurch aufzeigen, was Endkunden suchen, und was die Bedürfnisse des lokalen Marktes sind.»

Datenbasierte Marktanalyse Doch was heisst das konkret? Immobi­ lieninvestoren erstellen ein neues Projekt, sanieren ihre bestehende Liegenschaft, überlegen, ein neues Renditeobjekt zu kaufen. Avobis steht bei diesen Schritten nicht nur beratend und ausführend zur Seite, sondern untermauert die Projekt­ szenarien und Handlungsempfehlungen mit eigenen Analysen. Das Investorentool ImmoSparrow von Avobis kann beispielsweise nebst den gängig verfügbaren Transaktions- und Marktdaten noch viel tiefer gehen und auch vergangene Insertionsdaten liefern. Eine Analyse von Avobis lässt erkennen, wie viele Wohnungen mit unterschiedlicher Zimmer­ anzahl in den letzten bis zu zehn Jahren

in der gewünschten Region auf dem Markt waren und wie lange sie ausgeschrieben wurden. Dadurch lässt sich analysieren, um wie viele Tage die Wohnungen länger ausgeschrieben sein werden, wenn die geplanten Mietzinsen erhöht werden. Darüber hinaus ermöglicht es eine Aussage darüber, welche Zimmer­ anzahl und -grössen dem Bedürfnis der lokalen Bevölkerung entsprechen. Sodann können die Daten von Property Captain Details zu den Wünschen der lokalen Bevölkerung liefern, etwa dass die Wohnungen immer über zwei Bäder verfügen oder für Haustiere zugelassen sein müssen. Gemäss Schmid kann Avobis durch die Kombination von Knowhow und Marktdaten fundierte, validierte Empfehlungen abgeben und ihre Kundschaft bereits in der Planung mit wertvollen Daten beliefern, die das ­Ertragspotenzial vervielfachen und das

Leerstandsrisiko minimieren. «Wir können unseren Kunden datenbasiert sagen, was sie wo bauen sollen, und welche Mieten verlangt werden können. Dies ermöglicht ihnen, ihr Portfolio hinsichtlich ­Risiko und Performance erfolgsversprechend zu optimieren.»

Wir erbringen seit 25 Jahren Services entlang der ganzen Immobilien-Wertschöpfungskette. Unsere klassischen Dienstleistungen können grob zusammengefasst in vier Bereiche unterteilt werden: Wir bieten massgeschneiderte Lösungen wie Asset Management, Finan­ zierungen und Investitionslösungen für die Aktiv- und Passivseite der Bilanz an. Wir ermöglichen jedoch auch Projekt­ organisationen, Bau, Renovationen und Entwicklungen, was vorwiegend durch Rimaplan abgedeckt wird. Für die Bewirtschaftung von Miet-, Wohn- und gewerblich genutzten Immobilien sind VERIT Immobilien und Centerio verantwortlich. Zudem können wir durch die FINMA-regulierte Einheit Avobis Invest AG Hypotheken-Servicing und Anlagemöglichkeiten für institutionelle An­

leger anbieten. Diese strategischen Grundpfeiler der Avobis Group haben wir erst kürzlich mit der Übernahme der Kreditfabrik nochmals gestärkt.

Vereinfachte Parzellensuche Auch die Parzellensuche hat Avobis vereinfacht. Immobilieninvestoren und Projektentwickler sind stets auf der Suche nach neuen Bau- oder Entwicklungsprojekten. Bis vor kurzem musste man dazu aber ein Dorf oder Gebiet abfahren und pro Gemeinde oder Kanton Dokumente einsehen und die Eigentümer einzeln anschreiben. Das Investorentool ImmoSparrow von Avobis digitalisiert diesen bisher physischen Prozess erstmals. Dadurch ist nicht nur die Parzellensuche, sondern auch die Potenzialanalyse einer

Parzelle bequem vom Desktop aus möglich, ehe man persönlich mit dem Eigentümer Kontakt aufnimmt. Zudem ist laut Schmid vielen Eigentümern von Parzellen oder Immobilien nicht bewusst, wie viel Potenzial sie eigentlich noch ausnutzen könnten. Wenn dann ein General­ unternehmer auf sie zukommt und ein Projekt zeigt, bei dem sie miteinsteigen können, ist das eine Win-Win-Situation für alle Seiten. Es gibt jedoch noch immer viel Potenzial, um den Immobilienmarkt digitaler zu machen. Daher arbeitet Avobis nicht nur an innovativen Produkten, welche die Bedürfnisse heute abdecken, sondern auch Trends und Zukunftsaussichten berücksichtigen. Dafür hat man den Constructive Venture Fund (ehemals Swiss Immo Lab) mitgegründet. Dieser investiert europaweit in PropTechs. Über 1000 Anträge pro Jahr geben eine gute Indikation, welche Trends in der Immobilienbranche Europa und die Schweiz verändern werden. Patrick Schmid ergänzt: «Wo wir hinwollen, ist klar: Die Kombination der fachlichen Kompetenz des Beraters mit den Referenztools des Marktes und den innovativen Produkten von Avobis ermöglichen eine Beratungsdienstleistung, die unsere Kunden in die Lage versetzt, erfolgreichere Entscheidungen zu fällen.»

Nachgefragt

«Wir sind der One-Stop-Shop für Immo­­bilien» Sandro Sulcis, Co-CEO der Avobis Group, über die Wachstumsstrategie, das Dienstleistungsportfolio und Innovationsprojekte.

Avobis ist im Corona-Jahr 2021 um rund das Dreifache gewachsen. Was waren die Gründe dafür? Sandro Sulcis: Letztes Jahr haben wir mit dem Zukauf von VERIT Immobilien, Rimaplan und Centerio die Grundlagen für die Avobis Group der Zukunft gelegt und unser Angebot für unsere Kunden komplettiert. Nun gilt es, die einzelnen Puzzleteile noch nahtloser zusammenzufügen und Synergien zu nutzen. So können wir unserer Kundschaft alle Dienstleistungen entlang der gesamten Immobilien-Wertschöpfungskette unter einem Dach verfügbar machen und sie mit herausragender Technologie kombinieren. Welche Dienstleistungen bietet Avobis genau an?

Das ist aber noch nicht alles, was Sie zu bieten haben? Nein, denn wir verbinden diese klassischen Immobiliendienstleistungen mit unserer hauseigenen Innovationsabteilung und einem partnerschaftlichen Venture Capital Fund als Ideengenerator. Der Innovationsbereich von Avobis betreibt die umfassendste Immobiliendatenbank der Schweiz und bringt regelmässig innovative Ausgründungen, zum Beispiel die Immobilien-Matching-Plattform Property Captain, auf den Markt. Dadurch können wir für unsere Kunden das Beste aus beiden Welten kombinie-

ren. Alles in allem sind wir dadurch der One-Stop-Shop für Immobilien. Welche Innovationsprojekte sind geplant? Wir revolutionieren mit dem Dream­ Score unseres PropTechs Property Captain die Art und Weise, wie Personen mit passenden Immobilien matchen. Der DreamScore berechnet den Match zwischen Immobilien und den Träumen sowie Bedürfnissen des Suchenden – und dies immer in Bezug auf das Wohn­ objekt, die Umgebung und die finanzielle Gesamtsituation an diesem Standort. Das Patent für den DreamScore ist bereits beantragt, jetzt bauen wir ihn kontinuierlich weiter aus. Denkbar ist auch, Personen mit Dienstleistungen oder ­Beratern zu matchen. Die Anwendungs­ bereiche sind dadurch fast grenzenlos.


Verlagsbeilage Zukunft Bauen

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

7

#TheNextBigThing

Auf dem Weg ins Metaverse

E

Das Metaverse ist in aller Munde. Die Verschmelzung von physischer und digitaler Welt bietet auch der Bau- und Immobilienbranche ganz neue Chancen, ist Daniel Rutishauser von Inacta überzeugt. Wird der Makler bald virtuell? Von Flavian Cajacob

in Unternehmen ohne eigene Internetpräsenz? Undenkbar. Was gestern die Website und heute das Smartphone, das sei morgen das Meta­ verse, sagt Daniel Rutis­ hauser. «Wir zünden gerade die nächste Evolutionsstufe. Die physische Welt verschmilzt mit der digitalen. Und das bietet der Bau- und Immobilienbranche ganz neue Möglichkeiten.»

Raus aus dem Game, rein ins Business Rutishauser ist Partner bei der Zuger Krypto- und Blockchain-Beratungsfirma Inacta. Er beschäftigt sich täglich mit der Frage, welches die nächsten Schritte sind, die wir im Zuge der digitalen Revolution machen werden. Für ihn ist klar: Statt durchs Internet zu klicken und langweilige Videokonferenzen über uns ergehen zu lassen, tauchen wir bald schon als Avatare ein in begehbare, dreidimensionale und ereignisreiche Welten. Dies nicht nur im privaten Rahmen, sondern ebenfalls im unternehmerischen Umfeld. «Wer Kinder oder Grosskinder hat, der kennt bestimmt Game-Plattformen wie Minecraft oder Roblox. Sie liefern uns ­einen Vorgeschmack auf das, was auch in der Geschäftswelt Einzug halten wird.» Unser eigenes Ich erhält einen Doppelgänger (Avatar), der im virtuellen Raum mit den Avataren anderer Menschen interagiert, die sich in Tat und Wahrheit (oder Fleisch und Blut) ganz woanders auf der (realen) Welt befinden. Das Metaverse als solches will gemäss Eigendefinition ein für alle zugängliches, fortdauerndes Erlebnis in Echtzeit bieten, das selbstredend auch ein funktionsfähiges Wirtschaftssystem beinhaltet, in dem Geld ausgegeben und verdient werden kann. «Die Blockchain, wie wir sie heute kennen, ermöglicht es Menschen, Eigentumsrechte auf kryptografisch gesicherte Weise zu halten oder direkt zu übertragen, ohne dass eine zentrale Behörde, eine Bank oder eine Plattform die Zertifikate manipulieren könnte», führt Rutishauser aus. Und das Geld, es fliesst momentan unablässig ins Metaverse. Techgiganten wie Microsoft oder Sony kaufen laufend Unternehmen aus der Game-Industrie auf, weil diese nach wie vor die Krönung der Schöpfung im grossen, weiten Metaverse sind, von denen sich wiederum neue Geschäftsmodelle für andere Bereiche ableiten lassen. Firmen wie Crypto Oasis Sentio und Crypto Oasis Collection bieten die Möglichkeit, früh ins Metaverse zu investieren und diese Assets auch für Geschäftsanwendungen zu nutzen.

Snowcash Als Wanderausstellung konzipiert, erforscht Snowcash in der Kunsthalle Zürich vom 8. Oktober 2022 bis 15. Januar 2023 das Thema des Metaversums, wie es von Neal Stephenson in seinem fiktiven Roman «Snow Crash» im Jahre 1992 beschrieben worden ist. Snowcash ist mehr als eine Ausstellung: Das Publikum kann an Vortragsreihen, Konferenzen und NFT«drops» teilnehmen. Snowcash zeigt die Geschichte der NFTs (Non-Fungible Tokens) und bietet eine Plattform, um verlorene Schätze in der Geschichte der Computerkunst und die Ursprünge des Metaversums wiederzuentdecken. Zum Snowcash-Programm gehört unter anderem der NFT ART DAY ZRH, der am Sonntag, den 12. Juni 2022, im Auditorium des Kunsthauses Zürich und im Rahmen des VIP-Programms der Art Basel stattfindet. snowcash.io

Daniel Rutishauser (rechts) ist Partner bei der Zuger Krypto- und Blockchain-Beratungsfirma Inacta.

Fortschritt im Rahmen des Sinnvollen

Doch wo genau finden sich nun die Schnittstellen von virtuell-visionärem und ungemein dynamischem Metaverse und der realen Immobilienbranche des Jahres 2022? Daniel Rutishauser schmunzelt. Er kennt das Bild vom behäbigen Dampfer, der eine Kursänderung vornehmen muss. Und stellt klar: «Es geht nicht darum, den Fortschritt allein des Fortschritts wegen voranzutreiben, sondern darum, Innovation dort zu nutzen, wo sie eben sinnvoll und gewinnbringend ist.» Zudem, und auf diese Feststellung legt er besonders Wert, würde die Bau- und Immobilienbranche nicht gänzlich bei null anfangen. Zu erwähnen sei an dieser Stelle etwa das Building Information Modeling (BIM), also die vernetzte Planung, wie sie im Entwurf, beim Bau und in der Bewirtschaftung heute schon zum Einsatz gelange. Oder aber auch die Möglichkeit der Begehung von noch nicht existierenden Wohnungen mittels VR-Brille. Unlängst, führt Rutishauser weiter aus, sei der Fachwelt ein digitaler Klon der Reissbrettstadt Neom am Roten Meer präsentiert worden – «en détail» in 3D – noch bevor die ersten Eingaben erfolgten. «Im Metaverse erkennen Sie frühzeitig all jene Herausforderungen und Probleme, die Sie in der Realität sehr viel Geld kosten oder Ihr Projekt gar scheitern lassen können. Denken Sie in diesem Zusammenhang nur mal an den Schattenwurf.» Was das Metaverse auszeichnet, ist seine Dezentralität. Einzelne Plattformen verschmelzen zu einem riesigen Unioder eben Omniversum, das jedem und jeder auf der ganzen Welt zugänglich

Immobilien sind für Anleger ein sicherer Hafen, egal, ob dieser nun physischer oder digitaler Natur ist. ist – so zumindest die Theorie. Der Einzelne, die Einzelne wird in Form eines Stellvertreters zum Teil dieser Parallelwelt. Rutishauser ist überzeugt, dass den Immobilien im Metaverse die gleich grosse Bedeutung zukommt, wie in der Wirklichkeit. Auch und gerade, was ­deren Wert anbelangt. «Immobilien sind für Anleger ein sicherer Hafen, egal, ob dieser nun physischer oder digitaler ­Natur ist.» Die Nachfrage fördere das Angebot, das Angebot die Nachfrage: Diese Entwicklung könne aktuell ebenfalls im Metaverse beobachtet werden.

Künstlicher Raum für reale Werte Bereits würden denn auch erste Immobilienunternehmen aus der Schweiz ihr Engagement im digitalen Universum forcieren. Einfach so, vielleicht mal ins Blaue hinaus? Daniel Rutishauser schüttelt den Kopf und schlägt gedanklich ­eine Brücke, um die konkreten Gründe zu veranschaulichen: «Wenn man sieht, welcher Run in den letzten Monaten beispielsweise auf digitale Kunst eingesetzt

hat, dann liegt es auf der Hand, dass die Besitzer ihre Kunstwerke und Sammlerstücke zudem in der digitalen Welt ­präsentieren wollen.» Also brauche es ­entsprechend Galerien oder repräsentative Räume und Bauten, die letztlich alle geplant, erstellt, verkauft und verwaltet werden müssten. «Wir bei Inacta haben eine virtuelle Insel mit Pavillons erstellt, die Firmen für ihre Zwecke nutzen ­können.» Gerade die Bereiche Präsenz und Präsentation, oder aber auch die Instandhaltung von Bauwerken, würden der ­Immobilienbranche eine praktische Eingangspforte bieten, um das Metaverse zu betreten. «Und hier», sagt Rutishauser, «sprechen wir dann nicht mehr über die lokale oder regionale Bewirtschaftung von Immobilien, sondern von globalen, oder noch besser, von endlosen Geschäftsgängen.» Insofern sei es wohl bloss eine Frage der Zeit, bis die ersten Makler virtuell aktiv würden. Den Urknall also hat das Metaverse längst hinter sich. Jetzt entwickelt es sich, dehnt sich immer mehr aus, so ­Rutishauser weiter. «Natürlich esse auch ich meine Pizza nach wie vor gerne selber und überlasse sie nicht meinem Avatar», lacht er. «Aber die Bestellung, die kann ich ja trotzdem im Metaverse vornehmen.» Letztlich werde es sich mit dem virtuellen Universum verhalten, wie es sich mit dem Internet und der Website verhält: «In ein paar Jahren schon wird man kaum mehr einen Gedanken daran verlieren, ob man nun Teil davon sein will oder nicht, man ist es einfach – auch in der Immobilien­ branche.»

FOTO: MICHELE LIMINA

Inacta Die 2009 gegründete Inacta AG mit Sitz in Zug ist ein unabhängiges Schweizer Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt Innovation und digitale Transformation. Es unterstützt auf diesem Gebiet Organi­ sationen aus der Versicherungs-, Banken-, Immobilien- und Gesundheitsbranche. Inacta steht etablierten Unternehmen sowie Start-ups mit Consulting, Project Management und Software Development Services zur Seite. Als Early Adopter versteht sie nicht nur die Technologien wie Blockchain oder Artificial Intelligence (AI) – sondern vor allem auch, wie und wo diese sinnvoll eingesetzt werden. Inacta engagiert sich zudem als Gründungsmitglied der Crypto Valley Association und Swiss Blockchain Federation. Die Inacta-Tochterfirma Tokengate arbeitet seit 2021 an Metaverse-­ Projekten, unter anderem Snowcash, einer Kunstausstellung im und um das Metaverse (siehe Kasten), der NFT-Plattform elementum.art sowie einer Investment-Firma Crypto Oasis Sentio, die in diverse Metaverse-­ Objekte investiert und digitale Kunst über die Firma Crypto Oasis Collection im Metaverse ausstellt. inacta.ch


8

Verlagsbeilage Zukunft Bauen

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

#VorreiterDerImmobilienbranche

Innovation ist nicht (nur) Chefsache, sie entsteht im Teamplay Teamwork und Ecosystems weisen der Immobilien- branche den Weg in die Zukunft. Ein Gespräch mit Verantwortlichen der Bewirtschafterin Livit über Innovation, Transformation, Kollaboration – und was das alles mit Jimi Hendrix und Toreschiessen zu tun hat. Von Flavian Cajacob

I

nnovation ist Chefsache: Nein – wirklich überraschend oder neu klingt diese Erkenntnis beileibe nicht. Im Gegenteil, wer das Man­ tra moderner Unternehmensführung bei Google eingibt, erhält rund 1,9 Millionen Einträge angezeigt – und das alleine in deutscher Sprache. Das geht von Lehrsätzen über Lehrbücher bis hin zu Lehrgängen. Innovation ist Chefsache, auch im Jahr 2022: Alter Wein in neuen Schläuchen folglich? Andreas Ingold schmunzelt. «Ich sage es mal so, der Begriff Innovation, der wird in der Immobilienbranche schon lange gehandelt. Doch genauso lange hat man sich darum mehr oder weniger foutiert.» Weshalb? «Weil Innovation angesichts bewährter Prozesse, Strukturen und Ge-

Livit Die 1963 gegründete Livit ist seit 1999 eine hundertprozentige Tochter des Versicherungskonzerns Swiss Life. Das Unternehmen beschäftigt am Hauptsitz Zürich und in den schweizweit insgesamt neun Niederlassungen rund 650 Mitarbeitende und betreut über 190 500 Mietobjekte sowie 3 291 000 Quadratmeter Gewerbefläche. Damit zählt Livit in Sachen Real Estate Management zu den wichtigsten und grössten Unternehmen im Land. Der Wert der betreuten Immobilien beläuft sich auf rund 57 Milliarden Franken. Zu den Kernkompetenzen von Livit gehören die Bewirtschaftung, das Facility Management sowie das Bau- und Vermietungs­ management – mit dem Ziel, Eigentümern sowie Mieterinnen und Mietern mehr zu bieten, als sie erwarten. livit.ch

schäftsmodelle vielfach als gar nicht zwingend erachtet worden ist.» Ingold muss es wissen. Seit nunmehr 37 Jahren ist er in der Branche tätig, hat es in dieser Zeit vom Verwalter zum Vorsitzenden der Geschäftsleitung von Livit gebracht, der führenden Immobilien­ bewirtschafterin der Schweiz. Eine Karriere vom Klemmbrett zum Algorithmus quasi. «Noch vor zehn Jahren schlugen sich technologische Neuerungen in ­einem sehr beschränkten Bereich des Immobiliengeschäfts nieder», sagt der Livit-CEO, «inzwischen haben grundlegende, aber auch ganz spezifische Innovationen unsere Geschäftsfelder komplett umgepflügt.» Was diesbezüglich in den vergangenen fünf Jahren passiert sei, das habe er in den drei vorangegangenen Dekaden nicht erlebt. «Wir haben heute eine ganz neue Ausgangssituation in der Immobilienbranche, das betrifft uns als Bewirtschafterin genauso wie unsere Kunden, die Eigentümer, die Mieterinnen und Mieter.» Ausschlaggebend hierfür ist in erster Linie – und dies wenig überraschend – die Digitalisierung. Wieder setzt Andreas Ingold ein Schmunzeln auf. «Ich habe Jahrgang 1962. Angesichts dessen zu behaupten, ich hätte die digitale Technologie im Blut, wäre wohl vermessen.» Deshalb, und hier spricht der Livit-Chef einen zentralen Punkt an, sei Innovation eben nicht ausschliesslich Chefsache, sondern vor allem eines: Teamplay.

Kompetenz und Kultur Eine wichtige Rolle bei der «Teamplanung» spielt wie in anderen grossen Betrieben auch bei Livit mit rund 650 Mitarbeitenden die Personalabteilung, das HR. Dessen Leiterin Beatrice Lifart rückt

konkret zwei Kriterien in den Vordergrund, wenn es um die Besetzung einer Vakanz geht: «Zum einen natürlich die Fachkompetenz. Zum anderen und viel wichtiger jedoch ist uns, ob die Persönlichkeit zu Livit passt. Denn gemeinsame Werte sind die beste Basis für eine gute Partnerschaft.» So würde im Rahmen eines Bewerbungsgesprächs sehr viel diskutiert, weniger gemäss Protokoll, mehr auf spielerische Art und Weise. «Das geschieht stets auf Augenhöhe und wir vermitteln aktiv die Grundphilosophie, dass in unserem Unternehmen nicht Angst, sondern Mut und Vertrauen gefragt sind.» Mit Erfolg, wie Lifart mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre zu urteilen weiss. «95 Prozent der Kolleginnen und Kollegen, die im Anschluss an das Auswahlprozedere tatsächlich eingestellt werden, reüssieren in der Folge auch in ihrem Job, in ihrem Team, im Gesamtgefüge des Unternehmens.» Zu diesen gehört zweifelsohne Marcel Gurrath. Der 39-jährige Immobilienfachmann hat in der Gruppe verschiedene Stufen durchlaufen, vom Vermarktungsfachmann in der Erst- und Spezialvermietung über die Funktion als Teamleiter bis hin zum Abteilungsleiter Bewirtschaftung in Zürich mit 70 Mitarbeitenden. ­Ende letzten Jahres übernahm er die Leitung des Bereichs Vermietungsmanagement bei Livit mit über 60 Mitarbeitenden. Für Gurrath, der im Laufe seiner Karriere unter anderem die firmeneigene Akademie durchlaufen hat (siehe Artikel auf Seite 11), geniessen flache Hierarchien und Teamspirit oberste Priorität. Nicht ohne Grund: «Die neue Generation Berufsleute ist kein Heer von Befehlsempfängern, sie will direkt involviert sein in Entscheide.» Für den Immobilienfachmann ist klar, dass Führungskräfte wie er

den Dialog aktiv ermöglichen müssen, um die Mitarbeitenden zu proaktiven Vorschlägen zu ermutigen. «Wer das nicht kann, steht bald auf verlorenem Posten.»

Interdisziplinäre Vorteile Dass ein offenes Ohr respektive ein offener Geist innovative Lösungen zutage fördert, das zeigt sich bei Livit nicht zuletzt an der 2016 eingeläuteten Digitalisierung der unterschiedlich gelagerten Prozesse. Resultate lassen sich klar benennen. Zum Beispiel: «Im Durchschnitt konnte Livit durch die Lancierung des digitalen Vermietungsprozesses den Leerstand um 1 Prozent reduzieren», sagt Maria Kolpondinos, Leiterin Business Support. Zudem habe der Zeitraum zwischen Anmeldung und Vertragszustellung erheblich verkürzt werden können – von 15 Tagen auf nur mehr einen. «Mieterinnen und Mieter profitieren davon, ebenso die Eigentümer, und nicht zuletzt natürlich auch wir als Dienstleister», so Kolpondinos. Für sie ist denn nicht mehr als logisch, dass der Erfolg des digitalen Vermietungsprozesses das Resultat von Teamwork ist. «Es ist nicht bloss graue Theorie, sondern wir erleben es immer wieder in der Praxis: Interdisziplinär zusammengestellte Teams entwickeln tatsächlich die besten Lösungen.» Dementsprechend werde das Augenmerk im Unternehmen nicht alleine auf das Erkennen von Stärken bei den einzelnen Mitarbeitenden gerichtet, sondern eben auch ­darauf, diese aktiv zu fördern und in der interdisziplinären Kollaboration nutzbar zu machen. Interdisziplinarität und Innovation, das sind zwei Stichworte, die für Mathias Eichmann, Senior Business Project Manager bei Livit, unabdingbar miteinander

Immobilien sind für Anleger ein sicherer Hafen, egal, ob dieser nun physischer oder digitaler Natur ist.


9

Am Hauptsitz von Livit in Zürich (von links nach rechts): Marcel Gurrath, Wolfgang Stiebellehner, ­Beatrice Lifart, Andreas Ingold (CEO), Thomas Kobe (stehend), Gion Bolla, Maria Kolpondinos sowie Mathias ­Eichmann (sitzend).

Eine Erfolgsgeschichte: 15 Jahre LivitAkademie Die Gesellschaft verändert sich laufend. Das stellt auch die Immobilienbranche vor immer wieder neue Herausforderungen: Marktbedingungen, Gesetzgebung, Normen, Trends und Ansprüche verlangen nach fundiertem und adäquatem Wissen. Livit hat aus diesem Grund im Jahr 2007 die Livit-Akademie ins Leben gerufen, die gezielt interne Weiterbildungskurse anbietet. Die firmeneigene Institution vermittelt Know-how für die Praxis und schafft damit das solide Fundament für die Qualität, die Aktualität und die Kontinuität bezüglich Leistungserbringung sowie Betreuung von Kunden und Immobilien. Die Kurse stellten damals ein Novum in der Branche dar. Bis heute sind diese darauf ausgelegt, Mitarbeitende in deren Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz weiterzuentwickeln und sie im Hinblick auf aktuelle Techniken und Regulierungen auf den neusten Wissensstand zu bringen. Bündelte die Livit-Akademie bei ihrer Gründung primär bereits vorhandene Kurse und fachliche Unterstützung auf professionellem Niveau, so wurden in der Folge wiederholt innovative Wege beschritten – der Anbieter ­eines kompakten Kursprogramms entwickelte sich über die Jahre hinweg zum mittlerweile branchenweit bekannten Kompetenzzentrum. Dessen Credo: «Wir investieren in unsere Mitarbeitenden und unterstützen diese beim Erreichen ihrer Ziele.»

Fokus auf Kernkompetenzen und Kundenzufriedenheit

FOTO: MICHELE LIMINA

verknüpft sind. Was noch dazugehört, wenn es um die Bewältigung des digitalen Wandels, um das (gemeinsame) Überwinden von Hürden, das Erreichen von Zielen geht? Eichmann muss nicht zweimal überlegen: «Das Grundvertrauen schenken, dass die Kolleginnen und Kollegen ihre Aufgaben motiviert und mit bestem Wissen und Gewissen ausführen.» Persönlich könne er nichts mit dem Grundsatz anfangen, wonach man sich Vertrauen erst einmal erarbeiten muss. «Und mir ist auch viel lieber, wenn jemand vorwärtsgeht, etwas probiert und damit vielleicht scheitert, als dass ich ihn die ganze Zeit motivieren muss.» Innovation, das sei, wenn unter gegebenen Rahmenbedingungen ein unternehmerisches, aber auch ein persönliches Weiterkommen sichergestellt ist, sagt Eichmann. «Wenn ich innovativ sein will, muss ich mich nicht mit anderen

myLivit-App Die mehrfach prämierte myLivit-App verkürzt den digitalen Vermietungsprozess markant, indem Mietverträge statt per Post zugestellt, direkt in der App des Neumieters abgelegt werden können. Die Unterschrift per Swipe – eine Premiere in der Schweizer Immobilienbranche – reduziert den Prozess zusätzlich, und dies um bis zu acht Tage. Weitere Features der myLivit-­ App sind beispielsweise die Möglichkeit zum Erfassen einer Mängelliste, zum Bestellen von Namensschildern oder zum Melden von Schäden und Reparaturen. mylivit.ch

vergleichen, sondern meinen Weg gehen. Resultate kommen nicht Knall auf Fall, sie entstehen in kleinen, jedoch steten Schritten.» Er legt eine kurze Pause ein und offenbart dann seine musikalische Ader. «Als Gitarrist brauche ich ja auch nicht völlig verbissen wie Jimi Hendrix in die Saiten greifen zu wollen, viel besser ist, wenn ich meinen eigenen Stil finde, meine persönliche Art entwickle, innovativ und zu meiner Person passend Gitarre zu spielen.»

Austausch und Atmosphäre Teams zusammenstellen, für diese und jene Aufgabe die richtige Person finden, Vertrauen schenken: So lasse es sich gut und vor allem lösungsorientiert arbeiten, sagt Gion Bolla, Leiter Digital Business. Gerade im IT-Bereich mit seinem breiten Spektrum seien Spezialisten gefragt, deren Hintergrund oder Aufgabe meistens nicht homogen oder gar deckungsgleich sein müssten. Umso wichtiger seien ein laufender Austausch und nicht zuletzt eine stabile Umgebung, in der Arbeiten effizient erledigt werden könnten. «Ein ganz essenzieller Punkt, den wir dank eines modernen und wohnlichen Bürokonzepts sowie infolge der vermehrten Möglichkeit zu Home­ office täglich leben und erleben.» Denn Innovation hat laut Bolla sehr viel mit Atmosphäre zu tun. «Sie fördert die Willenskraft und die Motivation unter den Beteiligten. Teamwork schafft Lösungen und Resultate, sie soll letztlich aber auch Spass machen.» Dabei hält er es gerne mit dem 2011 verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs, der da frei zitiert festhielt: «Es ergibt keinen Sinn, clevere Leute anzustellen, um ihnen dann zu ­sagen, was sie machen sollen – besser ist, clevere Leute zu engagieren, die

­ nserem Unternehmen sagen, was zu u tun ist.» Livit-CEO Andreas Ingold, der zudem den Verband der Schweizer Immobilienbranche SVIT präsidiert, hat es erwähnt: Dieser gesamte Wirtschaftszweig könne sicherlich noch innovativer werden. An vielen Orten hat der Zug Fahrt aufgenommen, der Kopfbahnhof ist verlassen, jetzt befindet man sich auf offener Strecke. Das bringt Entscheide mit sich, fundamentale Veränderung auch. «Neben Innovationen bezüglich Produkten sind vor allem neue Wege in Prozessen und Zusammenarbeitsmodellen notwendig, bekannte Abläufe und Standards müssen hinterfragt werden», erläutert Thomas Kobe, Leiter Baumanagement bei Livit. Technologie sei letztlich der Treiber von Innovationen – «und so erfassen unsere Baufachleute den Gebäudezustand mittlerweile digital, strukturiert und intuitiv ausschliesslich digital».

Gemeinsames Vorankommen Die menschliche Komponente, sie erübrigt sich eben auch im Zuge des technologischen Fortschritts und des digitalen Wandels nicht. «Man muss Menschen mögen», betont seinerseits der Leiter Bewirtschaftung. Als – wie Wolfgang Stiebellehner selber sagt – eingefleischter «Digitalisierer» plädiert er mit Blick auf Führungsaufgaben sowie in Bezug auf den Kontakt mit Partnern, Auftraggebern und Mietparteien dafür, «wenn immer möglich, alles auf die menschliche Ebene herunterzubrechen». Gerade die vergangenen zwei Jahre hätten gezeigt, dass beispielsweise die Arbeit im Homeoffice unbestreitbar Vorteile mit sich bringe, bei den «Heimwerkern» mit der Zeit aber auch das Bedürfnis nach der direkten, physischen Begegnung.

«Teamwork und das Gefühl von ‹an ­einem Strang ziehen› bedingen letztlich den persönlichen Austausch», ist sich Stiebellehner sicher. Den gegenseitigen Austausch und das gemeinsame Vorankommen, dies führt der Leiter Bewirtschaftung ins Feld, wenn er auf das grundlegende Geschäftsmodell von Livit zu sprechen kommt. Dieses fusst explizit auf Kollaborationen innerhalb eines definierten Ecosystem. «Der Basiswert, auf den wir uns berufen, lautet ‹gewinne und teile›, wobei an erster Stelle immer das Teilen steht», erklärt Wolfgang Stiebellehner. Im Ecosystem treffen Eigentümer auf Technologie­ entwickler, Handwerker und Zulieferer, Mobilitätsanbieter auf Servicedienstleister, Bewirtschafter auf Mieterinnen und Mieter. Die erbrachten Leistungen ergänzen sich, wirken aber auch befruchtend auf innovative Bestrebungen der jeweiligen Partner. «Kooperation tritt im Ecosystem an die Stelle von Konkurrenz», so Stiebellehner, «und Kollaborationen sind über unsere Branche hinaus das Gold der Neuzeit.» Innovation ist auch im Jahr 2022 Chefsache – doch ohne Teamplay geht es nicht. Ein Grundsatz, der so einfach wie entscheidend ist. Ob nun gegen innen oder gegen aussen, ob innerhalb des Unternehmens oder im weit gefassten Ecosystem, Livit-CEO Andreas Ingold will vor allem eines: Kompetenzen und Können bestmöglich nutzen, im Sinne von Ergänzungen und nachhaltigen Lösungen. «Eine Fussballmannschaft besteht nicht einzig und allein aus einem Captain», zieht Ingold einen Vergleich mit der Sportwelt. «Tore werden geschossen, wenn die einzelnen Positionen richtig besetzt sind und das Zusammenspiel perfekt funktioniert.»

Die Komplexität der Materie Immobilie werde weiter steigen und Jobprofile würden sich ändern, sagt Judith Engel, Leiterin der Livit-Akademie. «Die Reise geht ganz klar in Richtung Spezialisierung und Aufbau von Schlüsselkompetenzen.» Dieser Umstand wirke sich ­direkt auf die beruflichen Anforderungen und den Bedarf an Aus- und Weiterbildung aus. «Gleichzeitig steigen aber auch der Bedarf und die Wichtigkeit von Kooperationen», so Engel. Im Zuge dessen hat die Livit-Akademie jüngst eine Kooperation mit dem SVIT, der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und Wincasa angestossen, um gemeinsam eine Weiterbildung im Bereich Immobilienbuchhaltung zu entwickeln. Ausser auf die fachliche und metho­ dische Weiterbildung richtet die Livit-­ Akademie den Fokus auf die Kunden­ zufriedenheit. Als Tor zum Erfolg wird dabei eine umfassende Bildung in den Bereichen Immobilienmanagement, Betriebswirtschaft und Führung erachtet. Mitarbeitende erhalten die Gelegenheit, sich sowohl in einem generalistischen als auch in einem spezialisierten Umfeld zu entfalten. Die Akademie nimmt denn auch explizit im Change Management ­eine wichtige Rolle ein, indem sie die Mitarbeitenden in die heutige Ära von New Work und durch die digitale Transformation begleitet. In der Livit-Akademie finden jährlich über 150 Kurse und Veranstaltungen statt. Bis zum heutigen Tag haben rund 16 500 Personen einen der insgesamt fast 2000 Kurse besucht.

Die Reise geht ganz klar in Richtung Spezialisierung und Aufbau von Schlüssel­ kompetenzen.


Verlagsbeilage Zukunft Bauen

10

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

#TheNextBigThing

«Wie eine Art Google Earth, aber mit viel mehr Informationen und Möglichkeiten» Die zwei Sorgenkinder der Schweizer Baubranche: steigende Materialpreise und Lieferschwierigkeiten. Beide Probleme sollen automatisierte Plattformen in Zukunft lösen können. Wie? Das erklärt Nilson Kufus, CEO des Zürcher Start-ups Nomoko. Interview: Rachel Fassbind

Trotzdem müssen die betroffenen Unternehmen und Organisationen auf diese Sorgenkinder reagieren. Was wäre also, wenn man auf einer Plattform den kompletten Überblick hätte? Das System ­würde selbstständig umfassende Analysen machen, als Lösungsanbieter steht ­eine Vielzahl an Partnern bereit. Nomoko will genau das bieten. Das Zürcher Startup baut mit seiner Plattform Praedia die Schweiz digital nach und hinterlegt dabei die entsprechenden Daten. Die Rohstoffknappheit werden sie so nicht aufhalten können, aber dafür können fundierte ­Alternativen aufgezeigt werden. Nilson Kufus gründete das Unternehmen 2015 gemeinsam mit Vincent Pedrini und Kevin Mersch. Ihr Ziel: Die ganze Welt als digitalen Zwilling zu erfassen. «Damit ermöglichen wir Planern, Architekten, Designern und Investoren schnelle, ein­fache sowie kosteneffiziente Entscheidungen», sagt der Nomoko-CEO. Vor allem soll es so möglich werden, langfristig und nachhaltig planen und bauen zu können.

Wir ermöglichen Planern, Architekten, Designern und Investoren schnelle, einfache sowie kosteneffiziente Entscheidungen.

Eure Vision: Die Welt virtuell nachzubauen, um sie für Maschinen lesbar zu machen. Warum braucht es das? Und warum gerade in der Baubranche und im Immobiliensektor? Nilson Kufus: Wenn man heute ein Haus kauft, weiss man meist relativ wenig darüber, obwohl das eine riesige finanzielle Entscheidung ist. Über den Verlauf der nächsten zehn Jahre wird sich dies verändern. Für jedes Gebäude wird es einen «Digital Twin» geben mit Informationen wie dem Baujahr, der Wandbeschaffung, Sensoren, Benutzungsgründen, Verträgen – man könnte sogar jede Schraube digital einzeln hinterlegen. Diese virtuelle Nachahmung ist die Basis, dass es digitale Produkte und Dienstleistungen rund um die Immobilie gibt. Basierend auf dem «Digital Twin» von einem Gebäude kann simuliert werden, ob Solarzellen auf dem Dach Sinn machen, die Hausbewertung automatisiert werden kann, die passende

Ist damit das Metaverse gemeint? Unter Metaverse versteht man ein breites Spektrum, grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Versionen: «Virtual Metaverse» und «Augmented Metaverse». Ersteres ist pure Erfindung, eine Fantasiewelt. Letzteres hingegen ist stark verbunden oder zumindest zusammenhängend mit der physischen Welt, eine Spiegelung der Realität – ein «Digital Twin» eben, der die Interaktion zwischen physischer und digitaler Welt ermöglicht. Mit Digital Twins wollen Sie die Bau- und Immobilienwelt revolutionieren. Wie kann man sich das genau vorstellen? Wie eine Art Google Earth, aber mit viel mehr Informationen und Möglichkeiten. Eine Plattform, auf der einerseits Daten zusammen kommen, welche die physische Welt repräsentieren, und andererseits ein Marktplatz von digitalen Produkten, die auf diese Daten zugreifen. Nehmen wir als Beispiel ein neues Bauvorhaben. Nutzte man bisher oft ein physisches Model und 2D-Pläne als Vorlage, sieht man beim digitalen 3D-Zwilling etwa, wie die Aussicht aus den Zimmern sein wird und wo man am besten die Fenster platziert. Oder: Wie hoch die Lärmemissionen sind, wie stark das Verkehrsaufkommen ist, wie lange Schatten das Haus wirft. Dies ist nicht limitiert auf ein einzelnes Haus sondern, man kann dies auf ganze Quartiere oder Gemeinden übertragen: Wie wirkt die neue Parkanlage optisch? Passt sie zur Umgebung? Ist sie optimal platziert? Und wenn man einen Schritt weitergeht, kann man Städte in Zukunft besser und nachhaltiger planen. Die Städteplanung von morgen also? Genau. Erst gehen wir Einzelgebäude an, später sollen aber Entscheidungen übergreifend und ganzheitlich getroffen werden. Wir müssen beginnen, Städte als Gesamtsysteme zu sehen. Gerade wenn wir an die Energieversorgung der Zukunft denken, wird dies zentral. Dass der Bausektor eine der emissionsstärksten Branchen ist, wissen wir bereits. Abfallproduktion, Ressourcenverbrauch und logistische Aufwände fallen ins Gewicht. Inwiefern kommen hier nachhaltige Lösungen ins Spiel? In den kommenden Jahren müssen alleine im EU-Raum 35 Millionen Gebäude renoviert werden, um den neuen Standards zu entsprechen. Nur so können wir die Klimaziele erreichen. Lässt man jetzt also diese Häuser stehen und saniert sie? Oder ist Abreissen die bessere Wahl? Für jedes Gebäude gibt es eine Vielzahl an Lösungen. Mit der richtigen Datengrundlage können Softwareprodukte flächendeckend analysieren, welche Massnahmen die richtigen sind, um ein Gebäude nachhaltiger zu machen. Dies kann so weit gehen, dass eine nachhaltige Pla-

Im Film «Downsizing» mit Mark Wahlberg werden Menschen geschrumpft und

wohnen dann in Miniaturwelten, um Ressourcen zu schonen. Leben und arbeiten wir bald vollständig im Metaverse? Und retten wir damit den Planeten? Nur im Metaverse leben … eine Horrorvorstellung. Unser Ziel ist das Gegenteil, und zwar, dass Menschen immer weniger Technologie brauchen: Solarzellen erzeugen Energie, selbstfahrende Autos bringen uns ans Ziel und mühsame Aufgaben werden automatisch bewältigt. So können wir u ­ nsere Zeit in der Natur und mit Mitmenschen verbringen, anstatt vor Bildschirmen zu sitzen. Mit «Digital Twins» werden Prozesse, Funktionen und Systeme aus der echten Welt nachgeahmt und optimiert. Zukünftig begleiten Softwareapplikationen die meisten Lösungsansätze: Unsere Welt repräsentiert in Bits und Bytes – das würde die Arbeit in der physischen Welt komplett verändern mit positiven Folgen für die Umwelt wie auch den Menschen.

FOTO: MICHELE LIMINA

Neue Wege, um schneller Alternativen zu finden

nung auf ganze Quartiere angewandt wird. Schliesslich steht jedes Gebäude im Kontext der Umgebung. Soll eine Vielzahl an Häuser in kurzer Zeit nachhaltiger gemacht werden, muss vieles automatisiert werden. Wenn aus einer Analyse beispielsweise resultiert, dass 20 000 Gebäude neue Isolationen brauchen, kann der Bestellvorgang automatisiert werden. Daten über Produk­ tionsfirmen, Finanzierungsunternehmen und Installationsdienstleister müssen so hinterlegt werden, dass sie einen möglichst schnellen Prozess erlauben. Anstatt alles einzeln zu prüfen und zu organisieren, funktionieren die Abläufe verzahnt und automatisch, sodass viele Entscheidungen mit einem «Knopfdruck» getätigt werden können. Das spart unglaublich viel Zeit.

Gebäudeversicherung vorgeschlagen oder eine Machbarkeitsstudie erstellt werden – alles voll digital und automatisiert.

Nomoko-CEO Nilson Kufus: «Das ‹Augmented Metaverse› ist stark verbunden oder zumindest zusammenhängend mit der physischen Welt, eine Spiegelung der Realität – ein «Digital Twin» eben.» FOTOS: PD

D

ie Preise für Stahl, Plastik, Holz und Gas steigen aktuell massiv. Diese Entwicklung dürfte so schnell nicht wieder verschwinden, sondern eher die neue Realität bilden. Auch wenn die Branche hierzulande laut dem Schweizerischen Baumeisterverband stabil ist und selbst im vergangenen Jahr ein Umsatzvolumen von 23,1 Milliarden Franken generierte, werden Preiserhöhungen für Material ihre Einbussen fordern, weil sie nur bedingt an Kunden weitergegeben werden können. Gleichzeitig klagen viele Baufirmen über globale Lieferengpässe. Das führt zu Verzögerungen – und kostet unnötig Geld. Kurzfristig neue Lösungen zu finden wird bei beiden generellen Problemen schwierig, denn bis einzelne Situationen analysiert und ausgewertet werden, vergeht wertvolle Zeit.

Detailgetreue 3D-Modelle kombiniert mit Daten wie Baujahr, geschätztem Verkaufspreis oder Aufstockungspotenzial ermöglichen es Immobilienfachkräften, bessere Entscheidungen zu treffen.


11

Praedia von Nomoko – zuerst die Schweiz, dann die Welt

Biodiversität und Wohnraum fördern Die Schweiz will nachhaltiger werden. Wie viele Gebäude hierfür saniert, umgebaut, aufgerüstet oder abgerissen werden müssen, ist noch offen. In der Agenda 2030 orientiert man sich an den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen, dabei geht Nummer elf explizit auf die Städteplanung ein. Das Ziel lautet zusammengefasst: «Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten.» Durch den zunehmenden Flächen­ bedarf muss etwa die Biodiversität besonders geschützt werden, gleichzeitig soll die Attraktivität der Schweiz als Wohn- und Arbeitsort gesichert werden. Hierbei wichtig: Lärmbelastung, Schadstoffausschüttung und Mieten möglichst zu senken. Genau hier helfen Plattformen wie Praedia, den Überblick zu gewinnen. Eine Chance, in die Zukunft der Schweiz zu investieren. Neben Umweltaspekten prägen weitere Faktoren die Begriffe Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung. Können wir zukünftig Städte «sozialer» machen? Stimmt, die sozialen Aspekte gehen in der aktuellen Diskussion oft unter. Das vor allem, weil sie noch viel schwieriger zu definieren sind. Sind Quartiere sozialer, weil sie eine grosse Altersdurchmischung haben? Oder viele Kinderbetreuungsangebote? An dieser Stelle ein Aufruf an andere Start-ups: Überlegt euch, was Wohn­ orte lebenswert und «sozial» macht. Gut, eure Aufgabe als Start-up habt ihr euch schon ausgesucht: Die Welt virtuell nachzubauen. Wie konstruiert man eigentlich so eine digitale Realität? Es gibt grundsätzlich zwei Wege, die kombiniert werden: Beim «Top-down»-

Ansatz werden Daten verschiedener Quellen, zum Beispiel der öffentlich-rechtlichen Hand, flächendeckend für jedes Gebäude gesammelt und aggregiert. Das sind Informationen wie Anzahl Quadratmeter oder Stockwerke, 3D-Modelle von ganzen Gemeinden oder Städten, der Quadratmeterpreis und vieles mehr. Dazu kommt der «Bottom-up»-Ansatz: Daten von einzelnen Gebäuden, etwa Bilder, Verträge, Einträge im Grundbuch oder Sensoren. Ganz wichtig ist hier zu verstehen, dass alle Daten, die vom Gebäude selber oder vom Besitzer kommen, auch diesem Besitzer gehören – und nicht uns als Plattform. Der Besitzer soll entscheiden, für welche Anwendungszwecke und welche Firmen auf der Plattform die Daten zugänglich gemacht werden. Alle Daten zusammengefügt ergeben eine virtuelle Repräsentation des Hauses, den «Digital Twin». Weitere Informationen über die Umgebung, umliegende Gebäude und den Standpunkt setzen es in einen Kontext. Genau dasselbe Haus an der Bahnhofstrasse in Zürich hat einen anderen Wert, als wenn es in Davos an der Promenade steht – daher ist der Kontext, in dem ein Gebäude steht, so wichtig zu verstehen. Das Thema ist so neu, gibt es die entsprechenden Gesetze dazu? Die gesetzliche Regelung ist in der Schweiz schon ziemlich klar, um etwa die Privatsphäre zu schützen, müssen Gesichter oder Nummernschilder an Fahrzeugen unerkennbar gemacht werden. Die Rohdaten von Aufnahmen dürfen nicht weitergegeben werden, ein weiterer Schutz. Ausserdem ist klar, wo und wann welche Aufnahmen gemacht werden dürfen, hierzu braucht es entsprechende Bewilligungen. Wer trägt die Kosten eines Metaverse – und besitzt es dann? Jeder Use Case hat eine eigene Verrechnung, damit geht ein Prozesssatz ans Ge-

Praedia ist eine Plattform, die Zugang zu einer digitalen Kopie unserer Welt ermöglicht: Das Zürcher Start-up Nomoko wurde 2015 von Nilson Kufus gemeinsam mit Vincent Pedrini und Kevin Mersch gegründet und hat inzwischen über 15 Millionen Franken an Funding eingespielt. Die «Digital Twin Platform», die Nomoko betreibt, bringt auf der einen Seite viele verschiedene Datenquellen rund um die Immobilienbranche an einem Ort zusammen. Auf der anderen Seite entsteht ein Marktplatz, dessen Produkte oder Services von Drittanbietern kommen. Das Ziel ist es, so alle digitalen Lösungen rund um Immobilien aus einer Hand beziehen zu können und dank einer gemeinsamen Datengrundlage Automatisierungen zu schaffen. Besonders stolz ist CEO Nilson Kufus aber darauf, dass das Team mittlerweile auf 40 Personen angewachsen ist. Diese Fachleute bauen die Plattform Praedia auf, um so die Schweiz als «Digital Twin» abzubilden. Weitere Informationen zu Lärmbelastung, Vermessungsdaten oder Baugesetzen werden dann von Partnern hinterlegt. Hinzukommen 3D-Daten von ganzen Gemeinden und Städte, die Nomoko mittels Drohnen im Zentimeter­ bereich aufnimmt. So können sich Architekten und Städteplaner visuell vorstellen, wie ein Gebäude wirken wird, und ­erhalten zusätzlich relevante Informationen, um Immobilien in einen Kontext zu setzen. Das erleichtert die Arbeit, erlaubt aber auch, interessante Objekte rasch zu identifizieren und zu evaluieren. Vorerst fokussiert sich das Team von Nomoko auf den Schweizer Markt und die hiesige Bau- und Immobilienbranche, doch der Sprung ins Ausland ist geschafft. Luxemburg hiess ihre Anfrage gut, Drohnen im EU-Raum steigen zu lassen und mit der Datenerhebung zu beginnen. Für seine ausserordentliche Vision erhielt das Start-up 2016 den «ZKB Pionierpreis», gehört zu den «Top 100 Schweizer Startups» und wird unter anderem unterstützt von Innosuisse, der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung des Bundes, und von der Business School IMD in Lausanne.

samte. Das Metaverse der Zukunft wird von vielen mitgetragen und nicht nur ­einer Handvoll Grossen. Das erlaubt eine dezentrale «Ownership Structure». Nomoko gehört dann also ein Anteil an Daten, auf eurer Plattform Praedia werden diese verknüpft mit verschiedensten Dienstleistungen. Lässt sich das skalieren? In Europa gibt es rund 3000 PropTech-Firmen. Wir wollen die «Local Champions» auf unsere Plattform holen und damit ein umfassendes Angebot aufbauen. Doch grundsätzlich ist jedes ­PropTech auf unserer Platform willkommen – je mehr digitale Produkte verfügbar sind, desto grösser wird der Nutzen ­einer «Digital Twin Platform». So können wir auch in neue Regionen skalieren, weil die lokalen Lösungen berücksichtigt werden. Normalerweise verstehen ausländische Investoren den lokalen Markt im Ausland nicht, genau da wird Praedia helfen. Real Estate ist noch nicht digital transformiert, das passiert aber gerade. Wie das genau aussehen wird, ist noch offen. Spannend für die Baubranche und wen noch? Neben Architekten, Städteplanern, Fachplanern, Immo­bilieninvestoren und ­Maklern wird ein «Digital Twin» der gesamten Welt für viele weitere Industrien spannend werden: von Herstellern selbstfahrender Fahrzeuge und Gaming-Produzenten über Logistikunternehmen bis hin zu Banken, Versicherungen und globalen Immobilienfonds – alle werden in der Zukunft von einem digi­ talen Abbild der physischen Welt profitieren können. Was aber vor allem spannend sein wird: Die Verknüpfung der ­Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Interessensgruppen. Wenn die Städteplaner sich direkt mit den Architekten austauschen, so können zum Beispiel Baueingaben schneller und einfacher ­erfolgen.

nomoko.world

Real Estate ist noch nicht digital transformiert, das passiert aber gerade. Wie das genau aussehen wird, ist noch offen. Starke Partnerschaften zwischen Klein und Gross Nilson Kufus ist überzeugt, dass die transparente Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Branchen in Zukunft noch zentraler wird. Manuel Frey, Abteilungsleiter Digitale Planung und Bauklimatik beim Ingenieur- und Planungsunternehmen Gruner mit Sitz in Basel, unterstützt das: «Die standardisierte Verfügbarkeit von Daten und Informationen ermöglicht es uns, unseren Beitrag als Planer und Ingenieure für eine lebenswerte Zukunft zu leisten.» Als Partner von Nomoko sind sie bereits auf der Plattform aktiv. Manuel Lehner, Städteplaner von Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) mit Sitz in Zürich, ergänzt: «Digital-Twin-Plattformen haben das Potenzial, die Grundlagen für fundierte Immobilienentscheide konsistent zusammenzuführen. Insbesondere die Kombination soziodemografischer oder branchenökonomischer Nachfragedaten mit städtebaulich-morphologischen­ Modellen kann bei Projektentwicklungen zu einem Quantensprung bei der Variantenprüfung führen.» Nomoko-CEO Nilson Kufus, der früher als Eiskunstläufer erfolgreich Turniere bestritt, ist überzeugt: «So disruptiv das Internet war: Diese Idee ist möglicherweise noch disruptiver.»

Glossar Big Data: Wird laut Wikipedia häufig als Sammelbegriff für digitale Technologien verwendet, die in technischer Hinsicht für eine neue Ära digitaler Kommunikation und Verarbeitung und in sozialer Hinsicht für einen gesellschaftlichen Umbruch verantwortlich gemacht werden. Digital Twin: Digitales Gegenstück zu einem physischen Objekt. Oft 3D-Modell, aber nicht immer. Kann zum Beispiel auf Praedia von Nomoko das Baujahr, die Anzahl Stockwerke, der Gebäudefussabdruck und die Anzahl Quadratmeter eines Hauses sein. Ein gutes Beispiel aus dem normalen Leben: Der digitale Zwilling eines Smartphones ist die iCloud, inklusive aller Informationen zum Vertrag und zum Modell. Metaverse: Ein Metaversum ist gemäss Wikipedia ein konsistenter und persistenter digitaler Raum, der durch die Konvergenz von virtueller, erweiterter und physischer Realität entsteht – einschliesslich der Summe aller virtuellen Welten, der erweiterten Realität und des Internets. ­Metaverse ist ein Kofferwort aus «meta» ­( jenseits) und «universe» (Universum). Virtual Metaverse: Das ist pure Erfindung, eine Fantasiewelt. Augmented Metaverse: Das ist die digitale Nachahmung der physischen Welt. PropTech: Firmen, meist Start-ups, die digitale Lösungen rund um die Immobilienbranche anbieten. Quellen: Nomoko, Wikipedia


Verlagsbeilage Zukunft Bauen

12

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

#TheNextBigThing

Smarte Helfer in den eigenen

Wenn wir kommunizieren, den Rasenroboter einschalten oder uns ins Auto setzen – überall gehört Vernetzung längst zum Alltag. Auch in der Küche und im Waschraum ist «Connectivity» zunehmend gefragt. Der Schweizer Haushaltsgerätehersteller V-ZUG setzt mit digitalen Lösungen auf diesen Trend und sieht grosses Potenzial in der Immobilienwirtschaft. Von Cornelia Brem

W

olfgang Schroeder weiss, was die Leute ganz besonders mögen: eine Nachricht aufs Handy, wenn die Wäsche in der Maschine durchgelaufen ist. «Diese Push-Funktion unserer App ist sehr beliebt», sagt der Leiter des Bereichs «Digital Transformation and Business Development» bei V-ZUG. Sie ist aber nur eine von diversen digitalen Angeboten, die der Schweizer Spezialist für Haushaltsgeräte in Küche und Waschraum auf den Markt gebracht hat. Im Kern geht es immer darum, per Software Arbeitsschritte zu planen und Geräte zu steuern. Damit will der Premiumanbieter die Erwartungen und Bedürfnisse seiner Kundinnen und Kunden erfüllen. Denn smarte Technologie erleichtert einfach den Alltag und spart Zeit, erhöht also die Lebensqualität. Man braucht daheim nur einen Internetanschluss und ein Gerät, das mit einem WLAN-Modul ausgestattet ist. Fertig. Doch wie digital affin oder wie «smart» sind Schweizerinnen und Schweizer und die Kundschaft in aller Welt? Nach Erkenntnissen der Hochschule Luzern kommt Smart-Home-Technologie hierzulande derzeit noch am häufigsten bei Beleuchtungssystemen zum Einsatz, gefolgt von Musikanlagen und Smart-TV. Bei Heizungen, Alarmanlagen oder Rauchmeldern sind Frau und Herr Schweizer noch ein bisschen zögerlich. Ebenso bei smarten Küchengeräten und Waschmaschinen gibt es Luft nach oben – doch das ändert sich, wie die Marktforscher von V-ZUG beobachten. «Die Kundenansprüche wachsen, insbesondere in der Schweiz. Es wird einfach erwartet, dass man Geräte mit digitalen Funktionen anreichert. Die Smart Devices sind schon da – und das Smart Home kommt auch. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es einen einheitlichen Kommunikations-​ standard dafür geben wird», ist sich Schroeder sicher. Wohin die Reise geht, zeigt der Blick über den Tellerrand: Laut Statista verbreitet sich das Smart-Home-Ökosystem weltweit in rasantem Tempo. Auf der Liste der Staaten, in denen dies schon sehr etabliert ist, führen die USA vor China, gefolgt von Grossbritannien. Haushaltsgeräte machen sogar vor anderen Anwendungen das Rennen. Allein für Asien geht Statista davon aus, dass der SmartHome-Markt bis 2026 ein Volumen von rund 66 Milliarden Franken erreichen wird. Das wäre ein jährliches Umsatzplus von gut 14 Prozent. Zugleich führt die digitale Transformation im Haushalt auch zu neuen Geschäftsmodellen für die Anbieter. Doch dazu später mehr. Die Zuger Experten für Haushaltsgeräte stehen jedenfalls mit ihren Digitallö-

Zur Person Wolfgang Schroeder ist seit 2021 Leiter des Bereichs «Digital Transformation and Business Development» bei V-ZUG. Der Diplom-Ingenieur mit deutsch-französischem Doppeldiplom besitzt zusätzlich einen MBA des Collège des Ingénieurs in Paris. Er lebt seit 2016 in der Schweiz und nutzt seine V-ZUG-Küchengeräte zuhause nicht nur aus beruflichem Interesse sehr rege.

Digitale Lösungen sorgen für mehr Lebensqualität und erleichtern die Liegenschaftsverwaltung.

Wolfgang Schroeder leitet bei V-ZUG die digitalen Projekte.

sungen heute schon parat für konsistente Smart-Home-Konzepte. Mit V-ZUGHome und der dazugehörigen App hat das Unternehmen eine zentrale Plattform geschaffen, um mit Kochfeldern, Geschirrspülern oder Steamern ebenso zu kommunizieren wie mit Waschmaschinen und Trocknern. Dies ist also eine Art digitales «Sesam, öffne dich» für das gesamte V-ZUG-Universum und seine Partner. Mit V-Connect und Vesta sind zudem seit kurzem digitale Angebote auf dem Markt, die den Alltag der Hausverwalter erleichtern, die Nutzer von Mehrfamilienwaschräumen entlasten und die Weichen für neue Geschäftsmodelle in der Liegenschaftsverwaltung stellen. Ein grosser Vorteil für Investoren und Eigentümer gleichermassen – abgesehen vom Service: Der Immobilienbesitzer kann einfachere Geräte einbauen und der Mieter hat die Möglichkeit sie später per Software upzugraden. Alles getreu nach dem Motto von V-ZUG: «Wir bringen Leichtig-

keit in Ihr Zuhause und Kreativität in Ihre Küche.» Dann beginnen wir doch genussvoll beim guten Essen. Hier hat V-ZUG die Trends, die sich während der Pandemie noch verstärkt haben, genau analysiert und in digitale Services umgesetzt. So unterschiedlich Asiaten und Europäer mit solchen Neuheiten umgehen mögen – beim Essen unterscheiden sich die wichtigsten Entwicklungen weltweit nur wenig.

Im Trend: Kochen daheim Gefragt sind gesündere Ernährung und nachhaltig produzierte Lebensmittel, möglichst von regionalen Anbietern. In den Lockdown-Zeiten haben sich die Menschen rund um den Globus verstärkt auf ihr Zuhause konzentriert, mehr gekocht, und dabei mehr Wert auf gute Küche gelegt. «Interessant ist auch, dass wir gerade in den jüngeren Generationen eine stärkere Affinität zum Kochen beobachten als früher», fügt Bernardo Egli,

FOTOS: MICHELE LIMINA

Global Marketing Manager von V-ZUG, hinzu. Man trifft sich in den eigenen vier Wänden und macht das Kochen zum Erlebnis – von der Rezeptidee bis zum Servieren. Damit dies noch besser gelingt, wurde zum Launch der neuen Excellence Line für Steamer, Backöfen und Herde die App V-ZUG-Home noch einmal aktualisiert und um eine Reihe neuer Anwendungsmöglichkeiten erweitert. Mit V-Kitchen hat man zudem einen digitalen Assistenten geschaffen. Wolfgang Schroeder erklärt, was unternehmerisch hinter dem Tool steckt: «Wir verbinden die Wertschöpfungsketten unserer Partner in einem neuen Ökosystem.» Konkret bedeutet dies, dass man mit V-Kitchen individualisierte Rezeptvorschläge Schweizer Experten – vom Influencer-Gericht bis zu etablierten Klassikern – auf dem Smartphone erhält, samt Einkaufliste und Anregungen zur Abfallvermeidung. Je nach Bedarf gibt es Tipps für die Zubereitung

etwa von Gemüse oder Gratins. Wer mit V-ZUG-Geräten kocht, kann auch die optimalen Gareinstellungen aus dem Rezept direkt ans Gerät senden. Die Zuger Technologieexperten geben für die eigenen Rezepte sogar eine Gelinggarantie (siehe Artikel auf der rechten Seite), man kann sich also ganz entspannt den Gästen widmen.

Upgrades nach Bedarf Das Internet der Dinge, also die Kommunikationsfähigkeit vernetzter Geräte, hat für V-ZUG vor allem in der Immobilienwirtschaft eine grosse Zukunft vor sich. Denn in diesem Sektor sorgen junge Proptech-Firmen in Sachen Digitalisierung von Dienstleistungen für viel Bewegung. Die Apps von V-ZUG sind Teil dieser Entwicklung. Sie schaffen Mehrwert als Bindeglied zwischen Geräten, Anwendern – häufig sind das Mieter – und Liegenschaftsverwaltern. Für Endnutzer ist vor allem V-ZUG-Home interessant,


13

en vier Wänden denn die App erlaubt es, ganz nach Bedarf die Möglichkeiten eines V-ZUGGeräts auszuschöpfen. Wer zum Beispiel aus Kostengründen nicht gleich mit der besten Digitalausstattung beim Waschen und Trocknen starten möchte, kann später bestimmte Geräte noch upgraden, das heisst zusätzliche Funktionen dazukaufen und freischalten. Für Investoren sei das eine spannende Option, kosteneffizient V-ZUG-Geräte für Liegenschaften zu erwerben, die der Mieter dann ganz einfach mit höherwertigen Services individualisieren kann, so Schroeder. Mit den neuen Produkten V-Connect und Vesta adressiert das Unternehmen die Immobilienwirtschaft unmittelbar. So geht es bei V-Connect darum, das Servicemanagement in die digitale Landschaft des Hausverwalters zu integrieren. Bei Schadensfällen wird traditionell der Hauswart mit seiner grossen Erfahrung eine erste Diagnose stellen – dabei kann er schon auf Vorschläge von V-Connect zurückgreifen. Reicht das nicht, so wird er einen Techniker für die Reparatur bestellen. Hauswarte können direkt via App einen verbindlichen Servicetermin für Mieter buchen, wobei die letzten Fehlermeldungen des Geräts direkt an die Techniker von V-ZUG übermittelt werden. Diese sind in der Regel innerhalb von 48 Stunden zur Stelle – und dann auch richtig informiert über die aufgetretene Störung. Sie haben daher alle notwendigen Ersatzteile bereits dabei und können das Gerät schnell wieder in Stand setzen. Der Clou: Dieser Service funktioniert nicht nur mit neuen Geräten, sondern mit V-ZUG-Bestandsprodukten der letzten 20 Jahre. Der Service ist für den Mieter kostenfrei. Der Hauswart verwendet dafür bei älteren Geräten die vorhandene Infrarotschnittstelle. V-Connect spart so Zeit und Geld – und stärkt natürlich auch das Vertrauen der Kunden in ihre Verwaltung. Alles Pluspunkte für Hauswarte und Facility-Manager. Hinter dem Namen Vesta verbirgt sich schliesslich ein neues Bezahlsystem für Waschräume in Mehrfamilienhäusern. Mit lästigen Guthabenkarten, die man nur beim Hauswart aufladen kann, handschriftlichen Waschküchenkalendern und umständlichen Münzsystemen soll im digitalen Zeitalter Schluss sein. Planung, Bezahlung und Service: Alle Schritte lassen sich via Vesta digital abwickeln – bezahlt wird zum Beispiel mit der Kreditkarte. «Hier sehen wir sehr viel Potenzial für die Zukunft, um Eigentümer und Verwalter zu entlasten und die Effizienz zu steigern», sagt Wolfgang Schroeder, Leiter des Bereichs «Digital Transformation and Business Development» bei V-ZUG.

Nachhaltige Lösungen Bei allen neuen Angeboten geht es V-ZUG darum, der Anwenderin und dem Anwender ein «perfektes Erlebnis» zu bieten, unabhängig davon, ob sie oder er ein Hausgerät gekauft oder über eine Wohnung gemietet hat. Bei so viel digitalem Zusatzservice stellt sich aber auch die Frage nach der Energieeffizienz. Immerhin verbrauchen alle Funktionen Strom. Für den obersten Digitalentwickler bei V-ZUG ist das ein zentrales Thema. Schliesslich engagiert sich die Gruppe in puncto nachhaltige Unternehmensführung und Produkte schon seit langem: und mit messbarem Erfolg, wie das jährliche Reporting ausweist. Energieverbrauch, nachhaltige Materialien, die

Möglichkeit zur Reparatur – all das hat V-ZUG bei der Produktentwicklung immer mit im Blick. So gehört beispielsweise der Geschirrspüler Adora V6000 mit Wärmepumpe gemäss der verschärften Energieverbrauchskennzeichnung in der EU von 2021 zu den umweltfreundlichsten Geschirrspülern auf dem Markt. Und seit 2020 produziert das Unternehmen in seinem Werk in Zug CO2-neutral – auch mit Hilfe von Kompensationsleistungen für ein Aufforstungsprojekt in Schottland, dem eigenen V-Forest. Was die neuen digitalen Lösungen in Küche und Waschraum angeht, so hält V-ZUG die strengen Vorschriften für den Stand-by-Verbrauch von Haushaltsgeräten selbst mit aktivierten WLAN-Modulen ein. Und auf der Cloud-Seite arbeitet das Unternehmen mit einem Lieferanten zusammen, der seinerseits CO2-Emissionen für seine Rechenzentren kompensiert. «Man muss bei der Digitalisierung auch sehen, dass solche Tools nicht nur Strom verbrauchen, sondern das Eco-Management von Geräten über den Lebenszyklus hinweg verbessern, also den Stromverbrauch senken können», erklärt Schroeder. Er betont, dass die V-ZUG-Geräte mit digitalen Funktionen für jede Anwenderin und jeden Anwender nutzbar sind – also unabhängig vom Portemonnaie und von der Digitalkompetenz. Mit dem Handy könnten schliesslich die meisten Leute heute umgehen, die Nutzung sei intuitiv und leicht zu verstehen. Auf Seiten des Premiumherstellers selbst stellen die innovativen Lösungsansätze aber sehr wohl hohe Anforderungen an das Know-how der eigenen Mitarbeitenden. Wie in der Automobilbranche sind auch in Zug zunehmend IT-Experten statt Maschinenbauer gefragt. Denn das Unternehmen hat noch viel vor.

V-ZUG

Unsere Angebote schaffen mehr Effizienz und Transparenz – und sparen letztlich Kosten.

Seit 1913 entwickelt und vertreibt das Schweizer Traditionsunternehmen V-ZUG Haushaltsgeräte für Küche und Waschraum – mit einem Fokus auf das Premiumsegment – und bietet weltweit seinen Service an. Im Jahr 2021 ist die V-ZUG AG erneut in allen Märkten gewachsen und konnte einen Rekordumsatz von 623,7 Millionen Franken verbuchen. Damit lag der Nettoerlös 9,5 Prozent über dem Vorjahr, das Betriebsergebnis sogar 27,5 Prozent über dem von 2020. Heute beschäftigt die Gruppe mit Hauptsitz in Zug 2200 Mitarbeitende in mehreren europäischen Ländern sowie in Australien, China und in Singapur. Es ist weltweit das ein-

zige Unternehmen der Branche, das nach wie vor einen Grossteil des Sortiments hierzulande produziert. V-ZUG veröffentlicht zudem regelmässig einen Nachhaltigkeitsbericht. Trotz der pandemie- und kriegsbedingten Risiken rechnet das Unternehmen auch für 2022 mit einer weiterhin positiven Umsatzentwicklung. Denn vor allem auf dem Schweizer Markt ist die Nachfrage hoch. Und im internationalen Geschäft geht V-ZUG für 2022 von einem 10-Prozent-Wachstum aus. Allerdings musste das Unternehmen jüngst Preiserhöhungen vornehmen. vzug.com/ch

Vernetztes Kochen – genussvolle Momente

Neue Geschäftsmodelle «Wir haben viele Ideen und konzentrieren uns dabei auf zwei Schwerpunkte», verrät Wolfgang Schroeder. Zum einen möchte V-ZUG für die Endnutzer das digitale Ökosystem mit Partnern weiter ausbauen, damit etwa bei der Rezeptfunktion direkt das Onlineshopping für noch mehr Produkte einbezogen werden kann. Derzeit arbeitet man in Zug unter anderem mit Swissmilk, Wildeisen, Farmy und Tiptopf zusammen. Der zweite grosse Bereich ist die Immobilienwirtschaft. Hier geht es darum, digitale Lösungen für Haushalte in die heutigen Proptech-Plattformen und deren Prozesse zu integrieren. Perspektivisch verändern sich hier durch die Digitalisierung von Serviceleistungen ganze Geschäftsmodelle. Es kommen neue Aspekte wie Asset-Management oder Leasingmodelle für den Betrieb von Wasch​räumen dazu. Per Leasing könnten Eigentümer derartige Aufgaben und damit Kosten auslagern. Auch eine vorausschauende Wartung ist möglich, die ebenfalls Kosten spart. Man wartet also nicht mehr ab, bis die Waschmaschine defekt ist, sondern kann präventiv tätig werden. Das verändert nicht nur den Service, sondern ebenso die Zusammenarbeit mit Hausverwaltungen – und damit eben das Geschäftsmodell. Schroeder formuliert die Zukunftsperspektive in seinem Aufgabenbereich so: «Die Immobilienbranche befindet sich selbst in einer Digitalisierungswelle, daher passieren hier die meisten Innova-​ tionen – auch von unserer Seite.»

Mit der V-ZUG-App gelingt jedes Gericht. In der Küche sind die neuesten Digitalfunktionen von V-ZUG ganz auf Hobbyköchinnen und -köche zugeschnitten – für genussvolle Momente. Dazu braucht man Inspiration für neue Gerichte, Hilfen, die das Werk am Herd gelingen lassen und dazu beitragen, Zeit, Strom und Geld zu sparen, indem etwa Geräte zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Betriebsart genutzt werden. Kreativität ist damit keineswegs passé. Am Ende muss auch immer noch ein Mensch das Essen in den Ofen schieben. Hier die wichtigsten Hilfen im Überblick:

• V-ZUG-Home: Zusätzliche Funktiona-

litäten und mehr Inhalte machen die App zu einem begehrten Begleiter der vernetzbaren Haushaltsgeräte. Zahlreiche Optimierungen bei der Nutzerführung, dem Onboarding des Geräts sowie der erlebten Qualität spiegeln sich in vielen positiven Ratings in den App-Stores wider.

• EasyCook: Sie sind nicht sicher, wel-

che Betriebsart Sie wählen sollen? EasyCook unterstützt Sie bei der Auswahl der richtigen Anwendung. Mit zahlreichen hilfreichen Voreinstellungen für mehr als 250 Lebensmittel gelangen Sie per Tastendruck zur optimalen Einstellung.

• OptiLink: Vor lauter Rühren im Risotto

den Dunstabzug vergessen? V-ZUG-­ Kochfelder, die mit der Funktion OptiLink ausgestattet sind (V4000 und V6000), und Dunstabzüge (V6000) sorgen automatisch für optimale Luftqualität.

• V-Kitchen: Der digitale Assistent lie-

fert Rezeptvorschläge, wirtschaftliche Einkaufslisten und nützliche Koch- und Haushaltstipps. Rezeptanweisungen können zudem auf Geräte übertragen werden.


14

Verlagsbeilage Zukunft Bauen

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

#VorreiterDerImmobilienbranche

«Uns stehen spannende Zeiten bevor» Bei Walde Immobilien kümmert sich ein sechsköpfiges Team ausschliesslich um den Bereich Anlageimmobilien. Diese Dezidiertheit hat in der Schweizer Immobilienbranche Seltenheit – und zahlt sich in doppeltem Sinne aus, weiss Claudio Walde. Von Flavian Cajacob

M

ehrfamilienhäuser entsprechen in der Regel Kapitalanlagen, die ­ihren Besitzerinnen und Besitzern einen regelmässigen Cashflow in Form von Mieteinnahmen generieren. Die 2014 von der Nationalbank eingeführten Negativzinsen haben in den vergangenen Jahren deutlich dazu beigetragen, dass Eigenheime und Renditeimmobilien von der breiten Masse je länger desto mehr als Investitionsgut und weniger als Konsumgut wahrgenommen werden. «Investitionen in das sogenannte ­Betongold zahlen sich aus und sind sicher – das hat sich gerade in den letzten beiden von Corona geprägten Jahren eindrücklich gezeigt», hält Claudio ­Walde fest. Ausgerechnet mit Ausbruch der Pandemie hat er im familieneigenen Unternehmen die Leitung des seit 1999 bestehenden Bereichs Anlageimmo­ bilien übernommen. «Nicht unbedingt der optimale Zeitpunkt», sagt er. «Doch die Situation war für alle die gleiche. Und rückblickend bin ich mir sicher, dass uns gerade die mit Corona verknüpften Herausforderungen als Team haben zusammenwachsen und letztlich auch agiler werden lassen.»

Agilität, Know-how, Erfahrung Und Agilität gehört zweifelsohne zum Geschäft mit Anlageimmobilien. Denn die Konkurrenz – ob gross oder klein – schläft nicht, zudem sind die regulatorischen Hürden für einen Einstieg ins Im-

Walde Immobilien Die 1985 gegründete Walde Immobilien AG mit Sitz in Zollikon (ZH) vermittelt rund 400 Liegenschaften im Jahr, darunter bestehende Wohn- und Anlageimmobilien wie auch Neubauprojekte. Das Unternehmen beschäftigt an sieben Niederlassungen gegen 70 Mitarbeitende und ist vor allem im Grossraum Zürich sowie in der Zentralschweiz, dem Kanton Aargau und in der Ostschweiz tätig. Als weiteren spannenden Bereich erachtet man bei Walde das Geschäft mit Ferienresidenzen in der Schweiz und Immobilien im Ausland. Inte­ ressenten können sich dank einem bestehenden Netzwerk von internationalen Maklern auch beim Kauf und Verkauf von Immobilien in fernen Landen auf die Qualität und den Service von Walde verlassen und müssen nicht mit unbekannten Dienstleistern vorliebnehmen. walde.ch

mobilienwesen nach wie vor nicht all zu hoch, entsprechend wächst die Zahl der Mitbewerber. Auf der anderen Seite kann heutzutage, wer will, schon mit wenig Geld und noch weniger Klicks schnell und einfach zum Mitbesitzer einer Liegenschaft werden. Internet und Crowd­ investment machen es möglich. Walde nimmt es sportlich: «All das belebt ja letztlich den Markt. Und als Unternehmen ist man im Zuge dessen gezwungen, an seinem Service zu arbeiten, seiner Qualität, seiner Effizienz, wobei die Bedürfnisse des Kunden im Zentrum stehen sollen.» Wer in diesen Bereichen nicht liefere, der sei über kurz oder lang weg vom Fenster. «Und da es uns nunmehr doch schon seit 37 Jahren gibt, bin ich überzeugt, dass die Erfahrung weiterhin einen äusserst wichtigen Stellen­ wert hat.» Für Claudio Walde ist klar: Es gibt wohl kaum eine Immobilientransaktion, bei der nicht irgendwann und irgendwo eine Herausforderung auftaucht. Hier würden Erfahrung, Kompetenz und Vertrautheit mit den Begeben- und Gepflogenheiten weiterhelfen. «Deshalb bin ich mir sicher, dass es uns Vermittler auch in Zukunft braucht. Wir treiben die Prozesse voran und bringen die Interessen von Anlegern und Käufern auf einen Nenner.» Dass Anlageimmobilien bei Walde von einem eigenen Team betreut werden, erachtet er als grossen Vorteil. ­Einerseits profitierten Kundinnen und Kunden vom spezifischen Know-how und der Erfahrung des Teams. Andererseits würden die Kolleginnen und Kollegen der übrigen Bereiche, etwa der ­Einfamilienhäuser oder der Neubauten, entlastet. «Das zahlt sich schliesslich in doppeltem Sinne aus, denn wir leben ­davon, über unsere Leistungen weiterempfohlen zu werden.» Rund 70 Prozent machen die Weiterempfehlungen denn auch an den Geschäftsgängen von Walde Immobilien aus.

Transparenz und Beziehungen Sind der Erwerb und die Veräusserung ­eines Einfamilienhauses für die allermeisten privaten Besitzerinnen und Besitzer Vorgänge, die sie nur einmal im ­Leben auf sich nehmen, so sieht es bei den Mehrfamilienhäusern oder den Geschäftsgebäuden – eben den Anlage- oder Renditeimmobilien – häufig anders aus. Sie dienen primär der Sicherung und Mehrung des eigenen Kapitals. Wer eine oder mehrere grössere Liegenschaften besitzt, der handelt mitunter regelmässig damit, gerade, wenn es sich um einen institutionellen Anleger handelt. Was die heterogene Klientel indes eine, das sei der Faktor Vertrauen, hält Claudio Walde

Leiter Claudio Walde (links) mit Anlageimmobilien-Team von Walde Immobilien am Sitz in Zollikon.

Der Traum vom Eigenheim, ob Einfamilienhaus oder Anlage­­immobilie, er ist tief in unserer DNA verankert. fest. «Auftraggeber und Kunde müssen stets sicher sein, dass wir als Vermittler nach bestem Wissen und Gewissen in ­ihrem Sinne handeln.» Dabei stehe der Mensch im Mittelpunkt, denn Vertrauen und stabile persönliche Beziehungen ­seien das A und O des Immobilientransaktionsgeschäfts. Nebst diesen weichen Faktoren baut Walde aber auch auf digitale Prozesse, welche die Mitarbeitenden unterstützen und die Informations­ beschaffung für die Kunden klar, einfach und flexibel zugänglich machen. Was Claudio Walde in den letzten Monaten und Jahren beobachten konnte: Der Anteil jener Privatanbieter, die letztlich eine von mehreren Wohnungen im eben erworbenen Mehrfamilienhaus bewohnen, wächst stetig. Bei dermassen gelagerten Investitionen würden andere Mechanismen mitspielen, als dies bei reinen Renditeobjekten der Fall sei. «Hier geht es häufig um starke Emotio-

nen, um ganz menschliche Anliegen.» Entsprechend essenziell sei die akribische Abklärung und die Berücksichtigung einer ganzen Reihe vielschichtiger Bedürfnisse. «Auch wenn wir im Immobilienwesen aktuell einen absoluten Verkäufermarkt haben, tut man nach wie vor gut daran, sich auf die Käufer einzustellen. Das gehört meines Erachtens zu einem sauberen Service, den wir als Dienstleister bieten wollen.»

Weitergeben oder verkaufen Was die nächsten Jahre anbelangt, so rechnen Walde und seine Kolleginnen und Kollegen, die vor einem Jahr in Zollikon das «Haus der Immobilien» bezogen haben, mit einem guten Mass an Arbeit. Gerade in den Städten würden sich bei zahlreichen Liegenschaften aus den 1950er- und 1960er-Jahren grössere Sanierungsarbeiten aufdrängen. «Den ­ damit verbundenen finanziellen und ­administrativen Aufwand will aber nicht jede Besitzerin und jeder Besitzer auf sich nehmen. Entsprechend steht vielerorts eine Veräusserung zur Debatte.» Ebenso sähe sich aktuell manch ein Vertreter der Generation Babyboomer mit der Frage konfrontiert, ob er seine Renditeliegenschaft an die eigenen Kinder weitergeben oder nicht besser verkaufen soll. Das sorge für zusätzliche ­Dynamik am Markt. «Der Traum vom Eigen­heim, ob Einfamilienhaus oder Anlageimmobilie, er ist tief in unserer DNA verankert», ist sich Claudio Walde sicher. «Wir stellen uns auf alle Fälle auf äus­ serst spannende Zeiten ein.»

FOTO: MICHELE LIMINA

Bin ich bereit für Anlageimmobilien? Eine kleine Entscheidungshilfe für alle, die sich mit dem Gedanken tragen, in Anlageimmobilien zu investieren. Falls Sie alle Fragen mit «Ja» beantworten können, sind Renditeimmobilien ein Thema für Sie. Bei einem «Nein» sollten Sie eher die Finger davon lassen oder sich mit Ihrem Berater über Alternativen unterhalten. • Ist es mir möglich, mein Geld über eine lange Zeitspanne hinweg zu binden? • Will oder kann ich mich verschulden? • Habe ich die Ressourcen, Rendite­ immobilien selber zu suchen oder diese Aufgabe einem Vermittler zu übertragen? • Ist es mir möglich, anstehende Sanierungen zu begleiten und zu finanzieren? • Will und kann ich mich um die Vermietung kümmern? • Kann ich mir schwankende Einnahmen leisten, falls einmal nicht alle Wohnungen vermietet sind? • Bin ich mir bewusst, dass ich Geld verlieren kann, sollte ich mein Haus in einem ungünstigen Moment verkaufen müssen? walde.ch/immobilien-wissen


Verlagsbeilage Zukunft Bauen

#InnovationIstChefsache

gieeffizienzklasse A mit einem Energiesparpotenzial von 75 Prozent gegenüber alten Fenstern.

«Neue Fenster sind Klimaschützer» 4B bietet intelligente Lösungen für Fenster und Fassaden. Jean-Marc Devaud, CEO des Schweizer Premiumherstellers, erklärt, warum sich im Gebäudesektor angesichts des Klima- wandels noch viel tun muss. Interview: Cornelia Brem Der Krieg in der Ukraine stellt die Sicherheit der Energieversorgung in Frage. Allen ist klar, dass Energie eingespart werden muss. In welchen Bereichen verschwenden wir in der Schweiz am meisten Energie? Jean-Marc Devaud: Ganz sicher auch durch eine schlechte Gebäudeisolation, insbesondere durch alte Fenster. Der Gebäudesektor verursacht rund ein Viertel aller Schweizer Treibhausgasemissionen. Ich beziehe mich hier auf Zahlen des Bundesamts für Umwelt (Bafu). Seit 1975 gibt es Isolierglas mit guten Dämmwerten. Neue Fenster sind heute wahre Klimaschützer. Wenn wir über Versorgungssicherheit sprechen, dann geht es ja nicht nur um Unabhängigkeit von Öl und Gas, sondern auch darum, mit der Energie, die zur Verfügung steht, haushälterisch umzugehen. Doch das tun wir noch nicht.

Was heisst das für Ihr Geschäft? Unser Renovationsgeschäft wächst seit Jahren. Die Nachfrage dürfte noch zunehmen, wenn die Energiepreise weiter steigen. Trotzdem ist die Renovationsquote von 1 Prozent noch zu gering, wenn wir unsere Klimaziele bis 2050 erreichen wollen. Wir schätzen, dass mehr als eine Million Gebäude hierzulande sanierungsbedürftig sind und dass wir gut zwei Millionen Tonnen C02 jährlich durch energetische Renovationen einsparen könnten. Was fehlt? Wir brauchen Sanierungsschritte, die man sofort umsetzen kann, wie es auch die Eidgenössische Materialprüfungsund Forschungsanstalt Empa in einer Studie darlegt. Sie empfiehlt ein sequenzielles Vorgehen – alte Fenster sollten

15

Bauherrinnen und Bauherren zuerst ersetzen. Wir müssen diese jetzt rasch austauschen. Die Fensterrenovation wäre eine einfach umsetzbare und effiziente Massnahme zum Klimaschutz. Wie kann 4B mit Produkten zur Energie­ effizienz beitragen? Wir bieten im Neu- und Altbau technisch ausgefeilte und individuelle Lösungen, die viel Licht schaffen mit hervorragenden Isolierwerten und zudem vom Design her wie ein edles Möbelstück überzeugen. In der Renovation haben wir ein patentiertes System entwickelt, mit dem ein Fensteraustausch innerhalb einer Stunde erledigt ist – ohne Baustelle. Man kann im Raum wohnen bleiben und in Büros weiterarbeiten. Mit unserem minimalinvasiven RF1-Konzept erhält der Kunde Fenster der Ener-

8. Immobilien-Summit 13. September 2022 The Hall, Dübendorf

Sie wollen die Zukunft des Wohnens mitgestalten – an welchen Innovationen arbeiten Sie? Wir haben gerade eine neue automatisierte Schiebetür ST2 mit einem aussergewöhnlichen, innovativen Design und einer Nullschwelle auf den Markt gebracht – ideal für ein komfortables Wohnen in jeder Lebensphase. Sämtliche Schiebetüren, die wir heute herstellen, sind übrigens «smart home ready», sie sind also bereits für eine spätere «Smartifizierung» ausgelegt. Zu unseren Innovatationsprojekten gehören intelligente Fenster fürs Bad, die man remote öffnen und schliessen kann, oder Gläser, die sich je nach Lichteinfall verdunkeln und Wärme- und Sonnenschutz zugleich bieten. Auch beim Renovationsfenster arbeiten wir an einem neuen Design, das im Sommer lanciert wird. Sie sparen im eigenen Betrieb rund 8000 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr, haben eine hohe Recyclingquote und fertigen in der Schweiz. Inwieweit macht sich das für Sie bezahlt? Nachhaltigkeit ist mehr als Energieeffi­ zienz. Als familiengeführte Firma haben wir eine eigene Nachhaltigkeitschart entwickelt. Wir setzen auf eine weitsichtige Unternehmensführung zu Gunsten der Kunden, der Mitarbeitenden, der Eigentümer – und der natürlichen Ressourcen. Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Kultur macht sich für ein Unternehmen in jedem Fall bezahlt. Noch einmal zur Ukraine, der Krieg dauert an. Welche Folgen hat das für 4B? Heute spüren wir die Turbulenzen auf dem Beschaffungsmarkt für Holz, Metall

17.00

Jean-Marc Devaud (58) ist seit drei Jahren CEO von 4B. und Glas. Es gibt zum Beispiel keine sibirische Lärche mehr. Und für Glas braucht man Gas, wegen des Krieges steigen aber die Preise dafür. Auch die Transport­ kosten haben sich erhöht. Bis jetzt können wir jedoch unsere Produktion sicherstellen.

4B Seit vier Generationen entwickelt, produziert und montiert die 4B AG aus Hochdorf LU Fenster, Türen sowie Fassaden, die dem neusten Stand von Technik und Technologie entsprechen. Der Schweizer Marktführer verfügt hierzulande über elf Standorte. Das Unternehmen befindet sich im Besitz der Familie Bachmann und entstand 1896 aus der gleichnamigen Schreinerei. Heute beschäftigt 4B rund 700 Mitarbeitende und erzielt einen Jahresumsatz von 198 Millionen Franken. 4-b.ch

Peter Spirig V-Zug Holding AG, CEO

Oona Horx-Strathern Trendexpertin und Zukunftsforscherin

High Tech - Low Tech Prof. Dr. Donato Scognamiglio IAZI AG

FOTO: PD

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

Prof. Dr. Gunter Dueck Philosoph, Mathematiker, Bestsellerautor und Management-Experte

Programm

19.00

Apéro riche, Networking und weitere «meet & match»-Sessions

11.00

21.00

Ende der Veranstaltung

Türöffnung und Welcome-Coffee The Hall, Dübendorf

ab 11.30 «meet & match»-Sessions

Tobias Stahel Smart Energy Link AG

Moderation: Sylwina Spiess

Gezielte 1:1 Gespräche

optionaler Grill-Lunch

«meet & match» Holen Sie das Optimum aus dem Tag mit gezielten 1:1 Gesprächsterminen vor Ort

The Hall, Dübendorf Christoph Diem Erich Keller AG

14.00

Eröffnung 8. Immobilien-Summit André Ingold, Präsident FRZ Flughafenregion Zürich

Prof. Dr. Donato Scognamiglio

Peter Spirig V-Zug Holding AG

IAZI AG, CEO & Partner

Tobias Stahel

Mit Ihrer Anmeldung erhalten Sie den Zugangslink für die Software, die zugleich auch die Event-App ist.

Christoph Diem Erich Keller AG, Leiter Klimatechnik

Prof. Dr. Gunter Dueck Philosoph

Summitpartner :

15.15

Premiumpartner :

Kaffeepause, Networking und «meet & match»-Sessions

Goldpartner :

• Suchen Sie andere Gäste gezielt nach Tätigkeiten, Investment- und Kooperationsmöglichkeiten, lassen Sie sich anhand Ihres Profils finden und vereinbaren Sie bei gegenseitigem Interesse Termine miteinander • Das Ergebnis: gezielte 1:1 Gespräche am Immobilien-Summit

Smart Energy Link AG, CEO Oona Horx-Strathern Zukunftsforscherin

• Erstellen Sie Ihr persönliches Profil, geben Sie Ihre Geschäftsfelder, Kompetenzen, offene Jobs und Suche nach Geschäftspartnern an

Silberpartner :

https://frzh.ch/nzz-immo22 https://frzh.ch/nzz-immo22 Jetzt anmelden! 15% Rabatt mit Code NZZ22 FRZ Flughafenregion Zürich (FRZ), Wirtschaftsnetzwerk & Standortentwicklung, ist das führende Netzwerk für Unternehmen und Politik in der näheren und weiteren Flughafenregion Zürich. FRZ schafft dauerhaften Mehrwert durch Vernetzung und Standortförderung im attraktivsten Wirtschaftsraum der Schweiz. Die Organisation vernetzt über 750 Unternehmen aus 100 Städten und Gemeinden, welche rund 250’000 Arbeitsplätze anbieten. Slogan: «Wir bewegen und bewirken.» www.flughafenregion.ch - https://frzh.ch/linkedin


Verlagsbeilage Zukunft Bauen

#VorreiterDerImmobilienbranche

«Spuren im Sand hinterlassen» Die Immobilienentwicklerin Xania Real Estate realisiert Wohneigentum an erstklassigen Lagen und fokussiert sich dabei auf Ersatzneubauten in der Stadt Zürich und den umliegenden Seegemeinden. Von Christina Hubbeling Alte, knarrende Holzböden, Räume mit Überhöhe, kunstvolle Stuckaturen, Ornamente und Malereien an Decken sowie Wänden verleihen diesem Büro, das in einem stattlichen Gründerzeithaus im Zürcher Enge-Quartier untergebracht ist, eine elegante Atmosphäre. Von Hektik keine Spur, und das, obschon Hochbetrieb herrscht: Die Firma Xania Real Estate ist gerade mal 18 Monate am Markt aktiv und mischt im Raum Zürich bereits den Immobilienmarkt auf. Rund 50 Bauprojekte sind derzeit in der Stadt und ­ihrer nahen Umgebung in Planung oder befinden sich im Bau. Kopf hinter dem Start-up ist Thomas Prajer. Als gelernter Maurer kennt Prajer die Baubranche von der Pike auf. Er weiss, was es bedeutet, bei Minustemperaturen auf der Baustelle zu stehen. Technische und betriebswirtschaftliche Weiterbil-

dungen sowie Führungsfunktionen im Detailhandel – unter anderem als Geschäftsführer von Aldi Suisse – oder in den Geschäftsleitungen von renommierten Immobilienfirmen haben ihm das nötige Rüstzeug und Know-how auf den Weg mitgegeben, um das zu machen, wofür sein inneres Feuer brennt: als Immobilienentwickler hochwertiges Wohn­ eigentum schaffen.

Keine Häuser auf grüner Wiese «Ich glaube an die Urbanisierung», ist Prajer überzeugt. Daher baut Xania Real Estate keine Wohnungen auf der grünen Wiese, sondern fokussiert sich auf Ersatzneubauten in der Stadt Zürich und den umliegenden (See-)Gemeinden. «Mich interessieren bestehende Liegenschaften an guter Lage, aus denen sich mit einer zeitgemässen Architektur, ästhetischer Fassaden- und Um-

gebungsgestaltung und einem attraktiven Grundriss eine bessere Nutzung und ein Mehrwert generieren lassen», erläutert der Firmengründer sein Geschäftsmodell. «Ich möchte Werte schaffen und Spuren im Sand hinterlassen.» Mit dem Ansatz des verdichteten Bauens erfüllt er auch ein politisches Ziel der Stadt Zürich. Es sei ihm wichtig, betont der Unternehmer, die Si­ tuation im ausgetrockneten Immobilienmarkt nicht auszunutzen: «Die Zeiten können sich wieder ändern. Ich aber möchte nachhaltig bestehen und bin daher nicht einfach auf den maximalen Profit aus.» ­Natürlich verschenke er nichts, aber es sei ihm wichtig, dass die Kunden langfristig zufrieden und positiv überrascht seien. Ein zehnköpfiges, junges Team hält am Firmensitz die Fäden in der Hand. Entworfen und vermarktet werden die Immobi­ lien von externen Architekturbüros bezie-

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

FOTO: MICHELE LIMINA

16

Der Firmengründer mit fünf Mitarbeitenden des zehnköpfigen Xania-Teams (von links nach rechts): Emmanuel Diserens, Madlaina Cadonau, Thomas Prajer, Eric T ­ uscher, Aline Prudenza und Burak Kalkan. hungsweise Makleragenturen. «Wir arbeiten eng mit verschiedenen Zürcher Architekten zusammen. Ebenso lokal ansässig sind die Handwerksbetriebe, denn ich möchte mit Menschen zu tun haben, die sich mit der städtischen Bau- und Zonenordnung auskennen und wissen, was es zu beachten gilt, damit ein Projekt den Normen entspricht, rasch bewilligt wird und termingerecht fertiggestellt werden kann.» Bei der Planung wird der unmittelbaren Umgebung stets Respekt gezollt, nicht zuletzt, um Einsprachen zu vermeiden. «Dass wir bisher praktisch auf keinen Widerstand gestossen sind, zeigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben», so Prajer.

Kunden von A bis Z begleiten Noch diesen Frühling eröffnet der Immobilienentwickler in Thalwil einen Showroom. Die Idee dahinter: Käufern

bei der Auswahl der Materialien Hand bieten. So finden Kunden hier eine sorgfältig kuratierte Ausstellung vor, mit Musterbeispielen von Küchen, Nasszellen, Parkett- oder Plattenböden – allesamt farblich und formsprachlich zur Architektur passend. Besonders angetan hat es dem Firmengründer das moderne Design aus Italien. «Ich mag beispielsweise die schlichte Eleganz und reduzierte Formensprache einer Poliform-Küche», erzählt Prajer. Mit dem Besuch im Showroom ende die Beziehung zwischen Käufer und Xania Real Estate allerdings noch lange nicht: «Wir begleiten unsere Kunden von A bis Z durch den Bauprozess – und sogar noch bis über die gesetzliche zweijährige Garantiefrist hinaus.» Besser zu sein als die Erwartungshaltung sei schliesslich das Ziel.

GEMEINSAM AREALE BELEBEN

Die Steiner AG ist ein führender Immobiliendienstleister mit den Schwerpunkten Projektentwicklung und -realisierung. Mit einem Entwicklungsportfolio von mehr als CHF 6 Milliarden gehören wir zu den grössten Immobilienentwicklern der Schweiz. Unser Portfolio umfasst eine breite Palette an Projekten aus den Bereichen Wohnen, Büro, Industrie und Logistik sowie eigene Produktinnovationen wie die Marken Werkarena, Manufakt oder Steiner Student Hotel. In der Romandie ist Steiner Construction Marktführer für die Realisierung von Immobilien im Total-/Generalunternehmermodell. Unsere über 100-jährige Erfahrung bringen wir in die zwei neugeschaffenen Bereiche Steiner Financial Initiatives für neue Anlagelösungen und Steiner Digital für digitale Kollaborationsplattformen entlang des Immobilienlebenszyklus ein. steiner.ch

t In Bülach entsteh artier mit dem Glasi-Qu it rund ein neues Viertel m em ein 560 Wohnungen, werbe Alterszentrum, Ge und Läden: glasi-bülach.ch


Verlagsbeilage Zukunft Bauen

#InnovationIstChefsache

«Nichts ist teurer als ein leerstehender Arbeitsplatz»

17

FOTO: MICHELE LIMINA

NZZ am Sonntag 1. Mai 2022

Im Fokus der Wachstumsstrategie von IWG Schweiz steht die Unterstützung von KMU bei der Einführung hybrider Arbeitsmodelle: Präsident Garry Gürtler und Geschäftsführerin Patrizia Statelli sprechen über flexible Arbeitsplätze, Co- Working-Spaces und Business-Centers. Interview: Michael Baumann Präsident Garry Gürtler und Geschäftsführerin Patrizia Statelli von IWG Schweiz in den Räumlichkeiten von Spaces The Circle am F ­ lughafen Zürich: «Firmen, die hybride Arbeitsformen anbieten, ziehen die besten Talente an – wir helfen ihnen dabei.»

Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Plötzlich waren verschiedene Arbeitsmodelle fast bei allen Firmen möglich. Wie hat sich diese Entwicklung bei IWG niedergeschlagen? Garry Gürtler: Das flexible Arbeiten ist nichts Neues und bei IWG schon seit rund 30 Jahren ein Thema. Der Grundgedanke dahinter ist, dass die klassische Bürowelt eigentlich viel zu kompliziert ist. Wenn eine Firma auf dem herkömmlichen Weg Büros sucht, steht ihr ein ­aufwendiger und langer Prozess bevor, bis der Vertrag unterschrieben ist und die Räumlichkeiten bezogen werden können. Und Verträge für Büros haben in der Regel sehr lange Laufzeiten. In der Schweiz bis zu zehn Jahre, in Gross­ britannien sogar bis zu 30 Jahre. Aus ­unserer Sicht ist das schon längst nicht mehr zeitgemäss und kann schon gar nicht die Zukunft sein. Patrizia Statelli: Der Begriff «Hybride Arbeitswelt» liegt gerade im Trend, diese Arbeitsform aus einem Mix aus Home­ office, Büro und unterwegs gibt es aber schon lange. Ein Vorteil davon ist auch, dass der Arbeitsweg reduziert wird. Und das Modell kommt im heimischen Markt immer besser an. Schon vor Corona sind wir in der Schweiz um rund 30 Prozent pro Jahr gewachsen. Anfänglich war die Pandemie eine grosse Herausforderung, weil niemand wusste, wie sich die Situation entwickeln würde. Bald merkten die Arbeitgeber aber, dass die Produktivität der Mitarbeitenden hoch bleibt, egal ob sie im Homeoffice, unterwegs in einem Co-Working-Space oder im Hauptbüro im Geschäft arbeiten. Für die hybriden Arbeitsformen war die Corona-Pandemie ein eigentlicher Katalysator. Wie sieht denn die moderne Bürowelt von heute aus? Gürtler: Büroräume von heute sollten fixfertig eingerichtet und schnell sowie ohne Aufwand gemietet werden können, für eine ganz kurze Zeit oder für länger. So wie bei einem Auto. Bis vor fünf Jahren gab es in der Schweiz zehn Anbieter in unserer Branche, wobei wir die einzige internationale Firma waren. Heute sind es etwa 200 Anbieter. Daran sieht man, wie sich die Nachfrage nach hybridem Arbeiten erhöht hat. Man kann von einer regelrechten Revolution der Arbeitswelt sprechen, die nachhaltig sein wird. Statelli: Wichtig ist dabei, dass die IT-Leistungen stimmen, sodass die Konnektivität für Remote-Arbeit gegeben ist.

So hat sich die hybride Arbeitsform durchgesetzt. In der Schweiz sind die Städte nach wie vor beliebte Zentren zum Arbeiten. Unsere Standorte sind voll, die Leute kommen gern hierher. Denn wir haben in unserem Land einen sehr gut ausgebauten öffentlichen Verkehr und deshalb einen durchschnittlichen Arbeitsweg von nur rund je 20 Minuten für die Hin- und Rückfahrt. Mit Bus, Zug und Tram ist alles gut erreichbar. Im Ausland, wo die Distanzen grösser sind, muss man hingegen je einen Arbeitsweg von bis zu 120 Minuten in Kauf nehmen. Deshalb sehen wir dort einen Trend, dass man mehr in den Vorstädten arbeitet und Millionen von Menschen nicht mehr täglich weit pendeln müssen. Wie sind zeitgemässe Arbeitsplätze von IWG ausgestattet? Gürtler: Wir von IWG betreiben die Reception beim Eingang zum Büro­ gebäude. Damit haben die Kunden gar nichts zu tun. Das Design der Büros spielt eine immer zentralere Rolle. Man soll sich wohlfühlen. Heutzutage gehört es zum Standard, dass es in Büros mehr Flächen zum Austausch hat wie Lounges, Küchen oder Ecken für Break-out-Ses­ sions. Die Kommunikation ist wichtiger geworden, wenn man im Büro ist, weil fast nie mehr alle persönlich an einer Sitzung anwesend sind. Ein Teil der Teilnehmenden ist immer remote dabei, weshalb die Kommunikationswege angepasst werden müssen. Statelli: Grundsätzlich gilt, dass glückliche und zufriedene Mitarbeitende produktiver sind. Mentale Gesundheit und Wellbeing haben in der Arbeitswelt an ­Bedeutung gewonnen. Mit flexiblen Arbeitsmodellen, einer hohen Aufenthaltsqualität in den Büros und kurzen Arbeitswegen lassen sich die Zufriedenheit und das Wohlbefinden im Büro steigern. Und die Mitarbeitenden haben auch die Möglichkeit, mehr Zeit mit ihren Familien zu verbringen. Ich selbst habe ein kleines Kind und einen Mann, der auch zeitweise im Homeoffice arbeitet. Von daher bin ich froh, dass ich noch an einem anderen Ort, der sich aber in der Nähe befindet, arbeiten kann. Nach Angaben des American Institute of Stress verlieren zum Beispiel Unternehmen in den USA jährlich 300 Milliarden US-Dollar durch Fehlzeiten. Es muss sich also wirklich etwas ändern. Verlangen jüngere Arbeitnehmende nach flexiblen Arbeitsmodellen?

Unsere Mission ist es, den Kunden mass­geschneiderte Lösungen anzubieten.

Gürtler: Ja, ganz klar. Die junge Genera­ tion hat komplett andere Vorstellungen von der Arbeitswelt. Der Community-Gedanke ist wichtiger als früher. Flexible Modelle haben darum auch grosse Vorteile, wenn es darum geht, die besten Talente für sich zu gewinnen. Dieser Punkt ist für eine Firma entscheidend, denn der Kampf um die besten Talente hat sich verschärft. Gemäss unserer Erfahrung hat eine Unternehmung, die hybride Arbeitsformen anbietet, viel bessere Chancen, an diese Talente heranzukommen. Statelli: Hybride Arbeitsformen sind nicht mehr nur «nice to have»: Denn über 70 Prozent der Stellensuchenden legen inzwischen im Bewerbungsprozess Wert darauf, dass die Unternehmen eine flexible Arbeitspolitik betreiben. Und die Unternehmen profitieren auch von deutlich niedrigeren Immobilienkosten, weil sie weniger Quadratmeter brauchen. Wie ist der Kundenstamm von IWG segmentiert? Gürtler: Wir arbeiten mit grossen internationalen Konzernen zusammen. Aber unsere Hauptzielgruppe sind KMUs. Wir möchten als Partner den KMUs ermöglichen, dass sie hybride Arbeitsformen nutzen können, und entwickeln entsprechende Konzepte. Die Zeiten, als jeder Mitarbeitende einen eigenen Arbeitsplatz hatte, sind vorbei. Das ist viel zu teuer, weil immer jemand in den Ferien, krank, in der Weiterbildung oder geschäftlich unterwegs ist. Schon vor Coro-

na waren 30 bis 50 Prozent der Arbeitsplätze nicht besetzt. Viele Firmen sind sich nicht bewusst, dass derjenige Arbeitsplatz am teuersten ist, der nicht genutzt wird. Feste Arbeitsplätze brauchen eigentlich nur noch die Personal- und die Finanzabteilung. Durch hybride Arbeitsformen lässt sich für die Firmen sehr viel Geld sparen. Dabei unterstützen wir sie mit unserer Expertise und unseren flexiblen Angeboten. An wie vielen Standorten bietet IWG in der Schweiz Büros an? Gürtler: Heute sind wir in 14 Städten mit 50 Standorten vertreten. Unser Ziel ist es, beide Zahlen mindestens zu verdoppeln. Das ist die Aufgabe von Patrizia Statelli, welche die letzten fünf Jahre bei IWG den Verkauf geleitet und nun meine Nach­ folge als CEO angetreten hat. Statelli: Ich bin froh, dass uns Garry Gürtler als Präsident noch erhalten bleibt und uns mit seinen 20 Jahren Erfahrung in der Firma unterstützt. Das erleichtert mir den Einstieg. Denn: Never change a winning team. Unsere Mission ist es, den KMUs zu helfen und sie zu unterstützen. Zum Beispiel mit unserem neuen Produkt «Design your own office», das Beratung für massgeschneiderte Lösungen umfasst. Vielfach geht es zunächst da­ rum, Flächen zu reduzieren, Flexibilität zu integrieren und Büroraum zu planen. Dazu analysieren wir auch bestehende Mietverträge und machen Vorschläge für zukünftige, flexiblere Arbeitsmodelle. Nach einem À-la-carte-System sind ­Büros individuell gestaltbar. Wo soll dieses Wachstum stattfinden? Gürtler: In der Stadt Zürich haben wir schon 17 Standorte. Gleichwohl werden wir hier wohl noch am meisten wachsen. Im Kreis 5 sind wir zum Beispiel noch nicht vertreten. Dort suchen wir ganz bestimmt etwas. Unser Ziel ist immer ein Mix aus verschiedenen Angeboten. Grundsätzlich kann man bei uns von 10 Quadratmetern bis mehrere Stock­ werke mieten. Und der Kunde hat volle Flexibilität und bestimmt, wie lange er die Büros nutzen will. Statelli: Beim Wachstum kommt es auf die Stadt und auf die jeweilige Nachfrage an. Wir werden jede Stadt für sich anschauen und entscheiden, wie wir vorgehen wollen. IWG bietet mit einer multi­ plen Brand-Strategie drei Arten von ­Büros an: «Regus» ist unsere traditionelle Marke mit klassischer Bürolandschaft.

IWG Schweiz IWG Schweiz (vormals Regus) – im Besitz von zwei hiesigen Family Offices – ist ein selbstständiger Teil der global tätigen International Workplace Group (IWG), die 1989 in Brüssel gegründet wurde und seit 2011 als IWG plc mit Holding-Sitz in Zug firmiert. Unter den Marken «Regus», «Spaces», «HQ», «No18», «Open Office», «Basepoint» und «Signature by Regus» betreibt respektive verfügt die Gruppierung über mehr als 3300 Standorte in 120 Ländern. In der Schweiz ist IWG seit 1993 präsent und beschäftigt rund 110 Mitarbeitende. Gegenwärtig unterhält man hierzulande in 14 Städten ein Netzwerk von 50 Standorten mit verschiedenen Arten von flexiblen Büros und Räumen für Grossfirmen, KMU und Start-ups; dies mit einer Fläche von total rund 80 000 Quadratmetern. Garry Gürtler, der heutige Präsident von IWG Schweiz, Monaco und Gibraltar, ist seit Juli 2001 für IWG tätig. Ihre Funktion als CEO hat Patrizia Statelli im Februar 2022 übernommen, seither amtet die ehemalige Verkaufsleiterin hierzulande als Geschäftsführerin von IWG. regus.ch «Spaces» bildet eine moderne Arbeitswelt für Communitys und Kooperationen ab. Und «Signature» richtet sich an Kunden, die nach einer luxuriösen Top-­EndVersion verlangen. Da gehören dann ein Kino, Restaurants, ein Fitnesscenter und eine Luxusausstattung dazu. Ich erwarte das stärkste Wachstum bei unserem Brand «Spaces». Wie arbeiten Sie selbst? Gürtler: Die IWG hat keinen Hauptsitz. Ich arbeite zum Beispiel an einem bis zwei Tagen im Homeoffice und bin an den anderen Arbeitstagen an einem unserer Standorte. Statelli: Das ist bei mir auch so. Ich sitze durchaus auch einmal an der Reception. In einem so dezentralen Business, wie wir es betreiben, ist es wichtig, mit den Mitarbeitenden in persönlichem Kontakt zu bleiben. Wir leben vor, was wir unseren Kunden anbieten und empfehlen.


art till your eyes burn. The new social and smartphone only marketplace, for art, luxury & NFTs is now available in the beta version. Buy art from established and emerging artists, and luxury from global top brands. All shipped to your door or easily stored on your profile. We are pioneering in art & luxury commerce - join us! Download the app or visit vivents.com | artdeal AG, a Zurich based tech startup


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.