Freitag, 9. April 2021
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Direkte Kredite als zinsträchtige Anlageform Abseits der Börsen florieren Privatmarktanlagen. Bei Private Debt sind die Hürden für Kleinanleger besonders tief. ALEXANDER SAHEB
Erst kürzlich machte die Schweizerische Nationalbank wieder klar, dass die Leitzinsen hier zu Lande tief bleiben – und das werden sie vermutlich noch lange sein. Diese Tiefzinspolitik zeigt Folgen: Alle möglichen Sparkonten werfen schon seit langem nichts mehr ab. Daran dürfte sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern. Börsenkotierte Anleihen von Schweizer Emittenten geben ebenfalls kaum mehr als 1 Prozent Rendite her, wenn man keine überdurchschnittlichen Risiken eingehen will. Diese Situation ist für professionelle und private Anleger gleich unbefriedigend. In dieser allgemeinen Krise der festverzinslichen Kapitalanlage haben die grossen Investoren aber neue Möglichkeiten entdeckt. Sie suchen ihre Rendite abseits der Börse in so genannten «Privaten Märkten» (Private Markets). Dort werden die Anlagegeschäfte zwischen den interessierten Parteien direkt abgeschlossen – ohne Umweg über den Kapitalmarkt und die Öffentlichkeit. An diese privaten Märkte haben die institutionellen Anleger grosse Erwartungen: Sie sollen sich langfristig besser entwickeln als die öffentlich zugänglichen Märkte. Eine Umfrage der «Economist Intelligence Unit» unter 110 grossen institutionellen Anlegern weltweit zeigte, dass 85 Prozent davon dieser Meinung sind. Immerhin 80 Prozent gehen weiter davon aus, dass dort die Volatilität darüber hinaus geringer ist. Die Studie mit dem Titel «Leveraging Opportunity in Change: Navigating the Trends Shaping Private Markets in 2021 and Beyond» entstand mit Unterstützung der auf Privatmarktanlagen spezialisierten Anlagefirma Adams Street Partners. «Wir glauben, dass die privaten Märkte gut positioniert sind, um eine treibende Kraft für langfristige Innovationen, die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum in der Weltwirtschaft zu sein», wird Jeff Diehl, Managing Partner und Head of Investments bei Adams Street, zitiert.
Beim Crowdlending, also wörtlich der Schwarmausleihe, ermöglichen digitale Plattformen ein einfaches Pooling der einzelnen Anlagesummen vieler Anleger. PD
Direkte Kreditvergabe Eine bekannte Spielform dieser Privatmarktanlagen ist Private Equity, bei der es um eine Beteiligung am Eigenkapital von Unternehmen geht. Im Fokus vieler Investoren steht seit neuerem aber Private Debt: Das ist die direkte Kreditvergabe von Anlegern an Firmen. «Während die direkte Kreditvergabe (Direct Lending) in Europa heute noch eine untergeordnete Rolle spielt, ist diese in den USA seit Jahren ein wichtiges Instrument zur Finanzierung von kleinen, mittleren, aber auch grossen Unternehmen», befindet die auf Kreditanalyse spezialisierte Zürcher Research-Firma Independent Credit View in einer Analyse zu Private Debt. Das hat seine Gründe: Bisher konnten Private-Debt-Fonds Renditen zwischen 8 und 10 Prozent realisieren. Zum ansprechenden Risiko-Rendite-Verhältnis tragen tiefe Kredit-Ausfallraten und eine bisher hohe Verwertungsquote bei.
Impressum Meine Finanzen ist eine Verlagsbeilage der NZZ. Inhalt realisiert durch NZZ Content Creation. Verlagsbeilagen werden nicht von der Redaktion produziert, sondern von unserem Dienstleister für journalistisches Storytelling: NZZ Content Creation. Projektmanagement NZZ Content Creation: Roberto Stefano (Inhalt); Armin Apadana und Sara Sparascio (Layout); NZZone, c/o Neue Zürcher Zeitung AG, Falkenstrasse 11, Postfach, 8021 Zürich. www.nzzcontentcreation.ch
«Nur eines von rund 50 000 eingereichten Kreditgesuchen wurde bei Cashare jeweils für gut befunden.»
Allerdings verweisen die Analysten auch auf die geringe Liquidität und eingeschränkte Handelbarkeit solcher Kredite. «So ist es fast unmöglich, ein einmal eingegangenes Engagement zu attraktiven Preisen zu veräussern», konstatieren sie. Ausserdem dürften die bisher erzielten Renditen in Zukunft nicht mehr darstellbar sein, einerseits wegen der vermehrten Nachfrage, andererseits aus makroökonomischen Gründen. Dennoch lohne es sich für langfristig orientierte Investoren, dieser Anlageklasse mehr Aufmerksamkeit zu widmen. In der Schweiz können Kleinanleger durchaus von dieser Anlageklasse Gebrauch machen. Die direkte Kreditvergabe an Unternehmen oder Privatpersonen ist seit einigen Jahren dank vermittelnder Internetplattformen ganz einfach. Die Plattform Swisspeers gehört zu den grossen Playern im noch kleinen Schweizer Markt für Direct Lending. Vielfach wird auch der Begriff Crowdlending gebraucht, weil er das durch die digitalen Plattformen einfach mögliche Pooling der einzelnen Anlagesummen vieler Anleger treffend beschreibt. Für den einzelnen Anleger ist es jedoch bedeutungslos, dass er noch Co-Investoren hat, da diese miteinander keine vertragliche Beziehung eingehen. Als Geldgeber für einen von Swisspeers vermittelten KMU-Kredit erhält man einen Kreditvertrag mit dem Schuldnerunternehmen und gewährt diesem somit einen direkten Kredit.
Nur ein Ausfall in fünf Jahren Ein solcher Investor ist Jean-Marc Hensch, der seit 2016 direkt in Unternehmenskredite für Schweizer KMU investiert. Er hat sich über Swisspeers schon an mehr als 70 Firmenkrediten beteiligt. Eins seiner ersten Investments war eine Kredittranche von 20 000 Franken zu 4,25 Prozent Zinsen für ein Architekturbüro, welches einen Expansionskredit über total 600 000 Franken für drei Jahre suchte. In einem Interview mit Swisspeers-CEO Alwin Meyer für den Firmenblog verriet Hensch, dass
er schon seit 2016 direkt in Firmenkredite investiert. Bisher habe er eine Rendite von rund 4,4 Prozent erzielt. Von seinen mehreren Dutzend einzelnen Investments sei bislang nur eines ausgefallen, berichtet er. Swiss-peers selbst errechnet für alle bisher vermittelten Kredite eine durchschnittliche jährliche Rendite von 3,7 Prozent und eine Ausfallquote von rund 1,3 Prozent. Laut Firmenchef Meyer hat auch die Corona-Pandemie die Ausfallquote bisher nicht belastet. Die bereits 2008 gegründete Plattform Cashare wiederum vermittelt die Gelder ihrer Anleger nicht nur an KMU, sondern auch an Privatpersonen. Einige Zahlen auf der Firmenwebseite machen klar, wie hart das Geschäft ist. Insgesamt hat Cashare stolze 1,44 Milliarden Franken Kreditanfragen erhalten. Nur aus 2873 davon wurde ein finanziertes Kreditprojekt. Also wurde nur eines von rund 50 000 eingereichten Kreditgesuchen jeweils für gut befunden. Die anderen scheiterten im firmeninternen Selektionsprozess an ihrer Kreditqualität oder fanden bei den In-
vestoren keinen Anklang. Auch hier konnte Corona dem Geschäft kaum etwas anhaben. «Unser Kreditvolumen ist 2020 wie auch im ersten Quartal 2021 stark gewachsen», sagt Firmengründer und CEO Michael Borter. Die Investitionsfreude der Anleger sei nach wie vor intakt. Das Institut für Finanzdienstleistungen (IFZ) der Hochschule Luzern analysiert den Markt bereits seit einigen Jahren. Ende 2019 waren in der Schweiz elf Plattformen im Crowdlending aktiv, heisst es im Crowdfunding Monitor 2020. Einige dieser Unternehmen fokussieren auf die Kreditvergabe auf KMU, andere bedienen sowohl Unternehmen wie auch Privatpersonen. Das Volumen der KMU-Finanzierungen und Konsumkredite über Crowdlending erreichte dabei «moderate» Wachstumsraten von etwa 19 Prozent. «Ich erwarte, dass der Markt weiterhin wachsen wird», sagt IFZ-Leiter Andreas Dietrich. Dennoch dürften die kleinen Player mittelfristig mit anderen Plattformen fusionieren oder von ihnen übernommen werden.
Nicht alles in einen Kredit investieren Eine Investition in die Anlageklasse «Private Debt» lässt sich über die zahlreichen Crowdlending-Plattformen rasch realisieren. Beim Anbieter lend.ch ist man beispielsweise ab 1000 Franken dabei, bei Cashare reichen 100 Franken und Swisspeers verlangt je nach Gesamtkreditvolumen einen variablen Mindestbetrag. Allerdings sollten Anleger von Anfang an eine Diversifikation ihrer gesamten Anlagesumme realisieren – also nicht alles in einen einzelnen Kredit investieren. Dadurch sinkt das Risiko bei einem potenziell möglichen Zahlungsausfall eines Schuldners massiv. Vielfach bieten die Plattformen deshalb automatisierte Investitionsprozesse mit wählbaren Parametern, welche die Anlagesumme auf mehrere Kredite verteilen.
Für den Service der Plattform bezahlen die Anleger – teilweise auch die Kreditnehmer – eine unterschiedlich hohe Gebühr. Lend.ch verlangt beispielsweise jährlich 1 Prozent der Investitionssumme von Anlegern, bei Cashare sind es 0,75 Prozent. Zumeist unterhalten die Plattformen auch einen kleinen Sekundärmarkt für Kredittranchen, wenn man sich doch einmal vorzeitig von seinem Investment trennen möchte. Der Crowdlending Monitor 2020 der Hochschule Luzern enthält eine Umfrage unter Investoren der Plattform creditgate24. Demnach haben dort 65 Prozent der Befragten in mehr als zehn Kredite investiert. Dabei lag die durchschnittliche Anlagesumme pro Kredit zwischen 500 und 4000 Franken.
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Rohstoffe der grünen Wende In den vergangenen zwölf Monaten erlebten Rohstoffe eine Renaissance. Mit dem Wandel zu einer ökologischeren Weltwirtschaft dürften vor allem Industriemetalle wie Kupfer, Aluminium und Nickel auch zukünftig vermehrt gefragt sein. ROBERTO STEFANO
Als der Kupferpreis im März 2020 in wenigen Tagen auf 4617 Dollar pro Tonne absackte, glaubten wohl nur die wenigsten an eine rasche Erholung. Die CoronaPandemie verbreitete Angst und Schrecken, ein Land nach dem anderen ordnete einen Lockdown an, die Weltwirtschaft war zum Erliegen gekommen – und damit die Nachfrage nach Industriemetallen. Tatsächlich legten Rohstoffe, allen voran Kupfer, im vergangenen Jahr aber eine beispiellose Entwicklung an den Tag. So hatte der Kupferpreis bereits Anfang Juli den Vorkrisenwert erreicht. Der nächste steile Anstieg führte bis Ende Februar auf ein neues 10-Jahres-Höchst bei einem Preis von über 9600 Dollar. Für die hohe Nachfrage speziell nach Kupfer machen die Rohstoff-Analysten hauptsächlich China verantwortlich. Dem Reich der Mitte war es gelungen, die Corona-Pandemie in relativ kurzer Zeit so weit einzudämmen, dass das Land als erste grosse Volkswirtschaft wieder in den Wachstumsmodus zurückkehren konnte. Und da Peking grosse Infrastrukturinvestitionen tätigt, um die wirtschaftliche Erholung zu befeuern, ist auch der Kupferbedarf in China markant gestiegen. Die günstigen Preise im Frühling 2020 kamen hierbei sehr gelegen. Seit sich wegen den Impfkampagnen nun auch in den anderen Regionen der Welt ein Licht am Ende des Covid-19-Tunnels zeigt, ist die Zuversicht auf einer kräftigen Erholung der
Elektrofahrzeuge brauchen viermal mehr Kupfer als Autos mit Verbrennungsmotor. PD Weltwirtschaft auch dort zurückgekehrt. Dies widerspiegelt sich bereits im Kupferpreis, da die Börse eine zukünftige Wirtschaftsentwicklung vorwegnimmt. Inzwischen haben einige Marktteilnehmer auf die Höchstpreise reagiert und erste Gewinnmitnahmen getätigt. Seither bewegt sich der Kupferkurs um 8800 Dollar pro Tonne seitwärts.
Energiewende treibt Nachfrage Angesichts der starken Erholung stellt sich nun die Frage, ob damit das Ende der Rallye erreicht wurde oder ob noch Aufwärtspotenzial vorhanden ist. Für einen weiteren Aufschwung bei den
Rohstoffen allgemein und insbesondere bei den Industriemetallen gibt es nach wie vor gute Gründe. Die Analysten der Deutschen Bank sehen jedenfalls im Zuge der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung weiteres Aufwärtspotenzial bei den konjunktursensitiven Preise für Industriemetalle. «Vor allem Grundstoffe, die in zukunftsweisenden Industrien benötigt werden – beispielsweise im Bereich grüner Infrastrukturen – könnten vom Anziehen der Konjunktur profitieren», heisst es. Dazu zählt insbesondere Kupfer, eines der meistgehandelten Industriemetalle der Welt. Tatsächlich sind Kupfer, Nickel oder Aluminium unerlässlich für eine grüne
Umgestaltung der Wirtschaft. Alleine für die Elektromobilität sind sie für die Energiespeicherung, die Ladeinfrastruktur oder die Produktion der Fahrzeuge von grösster Bedeutung. Laut der internationalen Rohstoffbehörde für Kupfer, der International Copper Study Group, verbrauchen Elektrofahrzeuge etwa viermal mehr Kupfer als Autos mit Verbrennungsmotor. Um die Fahrzeuge möglichst leicht zu bauen, nimmt auch der Aluminiumanteil weiter zu. Die Anwendungen beschränken sich nicht nur auf die Elektromobilität. Kupfer beispielsweise ist wegen seiner starken Leitfähigkeit unverzichtbar für Solar-, Wind- und Wasserkraftgeneratoren oder in der Datentechnik. Mit der weltweiten Bewegung zu mehr Nachhaltigkeit, der sich unter Präsident Joe Biden nun auch die USA angeschlossen haben und die auch in China hohe Priorität geniesst, dürften Kupfer, Nickel und Aluminium entsprechend weiter Rückenwind haben. «Die Energiewende wird dazu führen, dass die Nachfrage nach Metallen in den kommenden Jahren deutlich ansteigen wird», sind auch die Analysten von Schroders überzeugt. Wie lange der Aufwärtstrend beim Kupfer anhalten wird, ist in hohem Masse von China abhängig. Das Reich der Mitte hat sich seit der Jahrtausendwende zum wichtigsten Kupfernachfrager entwickelt und verwendet mittlerweile gut die Hälfte des globalen Kupfers, schreibt die Deutsche Bank. «Die globale Kupfernachfrage hängt also in starkem Masse von der wirt-
schaftlichen Entwicklung Chinas ab», heisst es weiter. Wer in Kupfer investiert, muss sich dieses Risikos bewusst sein und sollte die Kursentwicklung stets im Auge behalten.
Investieren in Industriemetalle Privatanleger können auf verschiedene Arten in Rohstoffe und somit auch in Industriemetalle investieren. Die einfachste Methode ist wohl der Kauf von Rohstofffonds und Rohstoff-ETFs. In der Regel bilden sie einen Rohstoffindex ab, sie können aber auch eine aktive Strategie verfolgen. Ebenfalls beliebt ist der Kauf von Aktien von Rohstofffirmen. Hierzu zählen beispielsweise Mienen, Handelsunternehmen oder Verarbeiter. Deren Aktien profitieren zumeist davon, wenn sich die Grundmaterialien verteuern. Die Kursentwicklung ist aber stark von ihrem unternehmerischen Wirken abhängig. Auch der physische Kauf von Industriemetallen ist möglich. Aufgrund der Lagerung eignet sich dies aber hauptsächlich für Gold und andere schwere Edelmetalle. Schliesslich können Privatanleger Rohstoffe wie professionelle Investoren auch mittels Termingeschäften handeln. Das setzt aber viel Erfahrung voraus und ist mit hohen Risiken verbunden.
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Ein Zeichen setzen mit passiven Anlagen Dank ihrer Ausgewogenheit zwischen Liquidität, Diversifikation und Engagement überzeugen nachhaltige Indexfonds nicht nur institutionelle Investoren. Christian Bodmer, Leiter Asset Management bei der Sanitas Krankenversicherung, und Valerio Schmitz-Esser, Leiter Index Solutions bei Credit Suisse Asset Management, erklären im Panelgespräch mit Roberto Stefano, weshalb sich die Produkte auch positiv auf die Unternehmen auswirken.
Christian Bodmer Leiter Asset Management bei der Sanitas Krankenversicherung
«Indem wir unser Vermögen nachhaltig investieren, wollen wir ein Zeichen setzen und etwas bewirken.»
Valerio Schmitz-Esser Leiter Index Solutions bei Credit Suisse Asset Management
«Für institutionelle Anleger bieten die MSCI-ESGLeaders-Indexfonds die richtige Balance zwischen Liquidität, Diversifikation, Nachhaltigkeit und Rendite.»
Herr Schmitz-Esser, passiv verwaltete Indexfonds sind bei Anlegern sehr populär. Was macht deren Reiz aus? Valerio Schmitz-Esser: Drei Gründe sind ausschlaggebend: Indexfonds investieren breit diversifiziert, da sie je nach Benchmark hunderte von Wertschriften enthalten. So wird das Titelrisiko minimiert. Weiter sind die Produkte relativ günstig – und zwar nicht nur hinsichtlich der tieferen Verwaltungsgebühren. Es fallen auch weniger Transaktionskosten an, da keine grossen Umschichtungen notwendig sind. Schliesslich sind Indexfonds berechenbar: Die Rendite entspricht jener der zugrundeliegenden Indizes.
Hier hat uns Credit Suisse Asset Management besonders überzeugt.
Was halten Sie als Anlagechef der Krankenversicherung Sanitas von Indexfonds? Christian Bodmer: Als Buy-andhold-Investor haben wir einen langfristigen Anlagehorizont. Wenn wir unsere Strategie anpassen, sind wir deshalb sehr zurückhaltend. Aus den von Valerio Schmitz-Esser erwähnten Gründen sind Indexfonds für uns die effizienteste Art, um unsere Anlageziele zu erreichen – auch bezüglich Nachhaltigkeit. Schmitz-Esser: Wir bieten über 100 Indexfonds an, alles physische Replikationen, die in den unterschiedlichsten Regionen und Anlageklassen investieren. Davon berücksichtigen bereits 22 verschiedene ESG-Vorgaben, sprich Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance). Als Referenzindex in der Schweiz kommen die kürzlich lancierten SPI-ESG- und SBI-ESG-Indizes der Schweizer Börse zum Einsatz. Ansonsten stützen wir uns bei Aktienindexfonds auf die bewährten und breit diversifizierten MSCI-ESG-Leaders-Indizes. Sie decken weltweit alle wichtigen Regionen ab. Zudem sind ihre Rendite-Risiko-Profile vergleichbar mit jenen der Standard-Indizes.
Gilt dies auch für Ihre Kunden? Am Ende wollen diese vor allem tiefe Krankenkassenprämien. Bodmer: Unser Anlageerfolg ist ein wichtiger Ertragspfeiler, der sich in gewisser Weise natürlich auch auf die Prämien auswirkt. Wir sehen es als unsere Verantwortung für die künftigen Generationen, dass wir Nachhaltigkeit fördern und mit der Zeit gehen. Die positiven Effekte daraus sind zwar noch nicht direkt messbar, aber dennoch vorhanden. Das Thema ist keine Modeerscheinung, auch unsere Kundinnen und Kunden wollen, dass wir Einfluss nehmen.
Inwiefern ist diese Vergleichbarkeit entscheidend? Schmitz-Esser: Der Standardindex MSCI ist als weltweiter Benchmark anerkannt. Viele institutionelle Investoren wie Versicherungen oder Pensionskassen richten sich danach aus. Würde der ESG-Index zu stark davon abweichen, bewegte sich die Rendite nicht mehr im Rahmen des Basisindex. Entspricht der ESG-Leaders-Index auch den Anforderungen der Sanitas? Bodmer: Wir haben einen Weg gesucht, um unser Anlageportfolio nachhaltig zu gestalten. Dazu hätten wir eigene ESG-Grundsätze und -Kriterien ausarbeiten und unsere Investitionen danach ausrichten können. Wir wollten das Rad aber nicht neu erfinden – zumal bereits ein breites Angebot an interessanten Lösungen existiert. Also haben wir uns für die ESG-Indexfonds von Credit Suisse Asset Management entschieden, die uns einen einfachen und gut strukturierten Zugang zu nachhaltigen Investments bieten. Ausschlaggebend bei der Wahl war für uns die Dynamik des Anbieters bezüglich Produktentwicklungen und dessen Reaktionsfähigkeit auf neue Kundenbedürfnisse.
Wie relevant ist das Thema Nachhaltigkeit insgesamt bei Sanitas? Bodmer: Ökologische Aspekte sind Sanitas schon länger ein grosses Anliegen. Als Dienstleistungsunternehmen haben wir allerdings nur begrenzte Möglichkeiten, um uns diesbezüglich zu verbessern. Indem wir unser Vermögen nachhaltig investieren, setzen wir dort an, wo wir den grössten Effekt haben und etwas bewirken können. Das Anliegen wird breit unterstützt und nicht nur einfach von oben diktiert. Das macht einen spürbaren Unterschied.
Müssten Sie dann nicht eher direkt in Umweltprojekte investieren, also Impact-Investing betreiben? Bodmer: Indem wir in ESG-Indexfonds anlegen, erzielen wir eine Wirkung. Diese erfolgt indirekt über die Kapitalkosten. Werden Firmen nicht mehr gekauft, weil sie die ESG-Kriterien nicht erfüllen, werden ihre Kosten steigen, wenn sie Geld am Markt aufnehmen wollen. Dieser Kapitalkostenmechanismus sollte zu einer Verhaltensänderung führen. Zudem halten wir neben den ESG-Indexfonds auch noch nachhaltige Anlagen in anderen Anlageklassen. Schmitz-Esser: Mit unserem Indexfonds auf Green Bonds bieten wir
Im Gleichschritt mit dem Basisindex Indexfonds bilden einen Vergleichsindex möglichst genau ab. Dadurch weisen sie eine entsprechende Performance aus und sind breit diversifiziert. Letzteres senkt das Risiko des Fonds. Durch diesen passiven Ansatz sind die Produkte eine transparente und kostengünstige Anlageoption. Im Unterschied zu den ebenfalls passiven, an der Börse gehandelten Exchange-Traded-Fonds (ETF) können Indexfonds nur einmal täglich zum NAV (Nettoinventarwert) direkt beim Fondsanbieter gekauft oder verkauft werden.
auch eine Lösung an, bei der die Emissionserlöse zweckgebunden in umweltfreundliche Projekte fliessen. Deren Wirkung ist somit sehr direkt. Für institutionelle Anleger, die ihre Kerninvestitionen nach nachhaltigen Kriterien tätigen wollen, eignen sich die MSCI-ESGLeaders-Indexfonds allerdings besser, da hier die richtige Balance zwischen Liquidität, Diversifikation, Nachhaltigkeit und Rendite gegeben ist. Weshalb sollten institutionelle Investoren nicht weitergehen? Schmitz-Esser: Beim passiven nachhaltigen Investieren existieren unterschiedliche Ausprägungen bezüglich Ausschluss von Firmen mit schwacher Nachhaltigkeitsperformance. Gewisse Konzepte und Produkte schliessen bis zu 75 Prozent der Titel eines Index aus. Darunter leidet in der Regel die Diversifikation und das Risiko steigt. Ein solches Investment eignet sich als Zusatz für ein Portfolio oder für philanthropische Investoren. Hinzu kommt, dass auch die MSCI-ESG-Leaders-Indizes sehr hohe Hürden setzen. Sie schliessen von 1600 Titeln 50 Prozent der Marktkapitalisierung aus. Für die meisten institutionellen Investoren ist dies für ihr Kernportfolio bereits sehr streng. Dennoch dürfte der Vorwurf kommen, dass man sich damit nur ein grünes Mäntelchen umhängt. Schmitz-Esser: Das Ausschluss- und Best-in-Class-Prinzip sind bewährte Ansätze, die nach marktwirtschaftlichen Methoden funktionieren und nicht nur auf Verbote setzen – und damit eine Wirkung erzielen. Es ist vergleichbar mit dem CO2-Emissionshandel: Auch dort wird der CO2-Ausstoss nicht direkt verboten. Indem die Unternehmen für ihre Emissionen bezahlen müssen, wird ein Anreiz für nachhaltigeres Verhalten geschaffen. Bodmer: Ich denke, man hat heute die Phase überschritten, in der Investoren nur etwas unternehmen, um Ruhe zu haben. Die Dringlichkeit des Anliegens ist breit abgestützt, man muss handeln. Welchen Weg die Anleger wählen, hängt aber von den Richtlinien für die einzelnen Investoren ab. Für uns sind die ESG-Indexfonds die richtige Lösung. Es fehlen 50 Prozent der Unternehmen aus dem Vergleichsindex. Befürchten Sie keine Einbussen bei der Performance? Bodmer: Nein. Es gibt sogar Studien, die für ein nachhaltiges Investment längerfristig eine Überperformance belegen, da die Unternehmen tiefere Kapitalkosten haben oder weil sich zukunftsträchtige Produkte generell besser entwickeln. Wir erwarten insgesamt eine Performance auf dem Level der Vergleichsindizes. Längerfristig sind wir überzeugt, dass sich Nachhaltigkeit auszahlen wird. Auf der anderen Seite dürfen wir aber nicht zu viele Werte ausschliessen, da sonst die Diversifikation leidet und das Risiko zunehmen würde. Schmitz-Esser: Über die Korrelation zwischen ESG-Kriterien und finanzieller Performance wurde viel geforscht. Eine Metastudie, die 2200 Studien umfasst, ist etwa zum Schluss gekommen,
dass bei 90 Prozent ein neutraler oder sogar positiver Zusammenhang zwischen der Nachhaltigkeitsausrichtung eines Unternehmens und dessen Performance besteht. Eine gute Performance ist somit kein Widerspruch zu nachhaltigen Anlagen. Auch wir haben unsere Produkte überprüft. Das Ergebnis: In Europa, Japan und vor allem in den Emerging Markets haben wir bei den ESG-Leaders-Indizes eine Überperformance gegenüber den Vergleichsindizes festgestellt. In den Schwellenländern lag das Plus sogar bei 3 Prozent, was hauptsächlich auf die bessere Corporate Governance der Unternehmen zurückzuführen war. Nur in den USA, wo gewisse Technologiewerte wegen ESG-Problemen ausgeschlossen wurden, blieben die ESG-Indizes etwas zurück. Derzeit sind nachhaltige Investments stark im Trend. Wie erleben Sie die gesteigerte Nachfrage im Markt? Schmitz-Esser: Heute kommt in der Schweiz und in Europa keiner mehr am Thema vorbei, egal ob institutionelle oder private Anleger. Es müssen sich alle mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Entsprechend gross ist die Nachfrage, unter anderem nach ESG-Indexfonds.
Hohe Vergleichbarkeit trotz strengen Kriterien Index Solutions von Credit Suisse Asset Management bietet zurzeit 22 nachhaltige Indexfonds an, die ein breites ESG-Anlagespektrum abdecken. Als Grundlage dienen in der Schweiz die neuen SPI-ESG- und SBI-ESG-Indizes, in den übrigen Regionen sind es die ESG-Leaders-Indizes von MSCI. Diese basieren auf dem MSCI-World-Index, der rund 1600 Titel enthält. Daraus werden in einem mehrstufigen Prozess nach dem Ausschluss- und dem Best-in-ClassPrinzip die nachhaltigsten Werte je Sektor ausgewählt. Ausgeklammert sind kontroverse Branchen wie die Tabak-, Alkohol- oder Waffenindustrie, Kernund Kohlekraftenergie oder besonders umweltbelastende Fördertechniken in der Öl- und Gasindustrie. Auch Firmen, die durch unethisches Verhalten oder durch eine schlechte Corporate Governance aufgefallen sind, werden nicht berücksichtigt, genauso wenig Unternehmen mit einem schlechten ESG-Rating. Von den übrigen Firmen schaffen es jene Unternehmen in den Index, die je Sektor das beste ESG-Rating erreichen. Durch dieses Verfahren enthält der ESG-Leaders-Index nur noch 50 Prozent des Standard-Index. Dank der gleichen Gewichtung der Sektoren ist die Vergleichbarkeit dennoch gegeben.
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Freitag, 9. April 2021
Die private Vorsorge wird immer wichtiger Den Traum vom unbeschwerten Lebensabend hat wohl jeder. Bloss ist er nicht umsonst zu haben. Eigenverantwortung ist gefragt. MARTIN WACKER
Die Vorsorge aktiv mitgestalten
Das Schweizer Vorsorgesystem fusst auf drei Säulen: AHV, Pensionskasse und private Vorsorge. Das Ziel des vermeintlich komplexen Konstrukts ist es, nach der Pensionierung den gewohnten Lebensstandard beibehalten zu können. Doch die Realität zeichnet ein anderes Bild. Aufgrund der demografischen Alterung und der tiefen Zinsen gerät das Vorsorgesystem zusehends unter Druck. 2021 werden die obligatorischen Altersguthaben (Lohnbestandteile bis 86 040 Franken im Jahr) der aktiven Erwerbstätigen im Minimum mit 1 Prozent verzinst. Zum Vergleich: Bis 2003 war die Mindestverzinsung bei 4 Prozent fixiert. Damit fällt der sogenannte dritte Beitragszahler, der Kapitalmarkt, praktisch weg und die Altersguthaben wachsen weniger stark an. Gleichzeitig wird der Umwandlungssatz im Überobligatorium (Lohnbestandteile über 86 040 Franken im Jahr) laufend gekürzt. Und: Wegen der Corona-Krise haben auch die Risiken an den Finanzmärkten zugenommen. Entsprechend schwierig ist es für Pensionskassen geworden, sichere Mehrerträge zu generieren.
Trotz AHV und Pensionskasse: Nach der Pensionierung sinkt das Einkommen, die finanziellen Bedürfnisse bleiben jedoch meist dieselben. Selbst unter Berücksichtigung eines tieferen Steuersatzes reichen die beiden Renten oft nicht für die Fortführung der gewohnten Lebenshaltung. Umso wichtiger ist es, die Vorsorge aktiv mitzugestalten. Denn ein entspannter Ruhestand ist nicht gratis zu haben. Wer reich in die Rente will, muss rechtzeitig sparen. Dann ist auch die Angst, dass es im Alter nicht reicht, kaum mehr begründet.
Höhere Rente dank freiwilligen Einzahlungen Angesichts der tieferen Renten wird es immer wichtiger, in die eigene Vorsorge zu investieren. Eine Massnahme bildet dabei die freiwillige Einzahlung in die Pensionskasse. Freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse können in der Steuererklärung vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Sie lohnen sich besonders für Versicherte, die älter als 50 sind und bei denen allmählich die Pensionierung ins Blickfeld rückt. Aufgrund des höheren Einkommens und der wenigen Jahren bis zur Pensionierung ist der Steuereffekt hier besonders gross. Bevor freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse getätigt werden, sollte aber die Qualität der jeweiligen Vorsorgeeinrichtung geprüft werden. Die erste Kennzahl, auf die Vorsorgesparer achten sollten, ist der Deckungsgrad der Vorsorgeeinrichtung. Dieser gibt einen Anhaltspunkt darüber, ob eine Pensionskasse in der Lage ist, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Eine zweite wichtige Kennzahl ist schliesslich der technische Zinssatz. Von ihm ist letztlich auch der ausgewiesene Deckungsgrad abhängig. Und nicht zuletzt lohnt es sich, einen Blick auf den Umwandlungssatz zu werfen. Denn mit diesem Satz rechnen die Pensionskassen schliesslich das angesparte Vermögen in eine Rente um.
Eine gute Planung ist die halbe Vorsorge: Wer reich in die Rente will, muss rechtzeitig sparen.
Grenzen des freiwilligen Einkaufs in die 2. Säule Doch selbst wenn die Analyse der Kennzahlen einen Einkauf befürwortet, kann es noch Einschränkungen geben. So sind steuerwirksame Einkäufe erst möglich, wenn Vorbezüge – beispielsweise für den Kauf eines Eigenheims – wieder zurückbezahlt worden sind. Zudem sollten Versicherte drei Jahre vor der Pensionierung auf freiwillige Einkäufe in die 2. Säule verzichten. Sonst wird das Steueramt bei einem Kapitalbezug darauf beharren, dass die dank dem Einkauf gesparten Steuern zurückbezahlt werden. Weiter ist es ratsam, vor dem Einkauf abzuklären, was im Falle des Todes des Versicherten mit dem freiwillig einbezahlten Betrag passiert. Bei vielen Pensionskassen wird das Geld weder dem Ehe- oder dem Lebenspartner ausbezahlt, noch erhöht sich deren Hinterlassenenrente. Mit anderen Worten: Ein Pensionskasseneinkauf sollte im Vorfeld gut abgewogen und auf die individuelle Situation hin geprüft werden.
Sparen mit der Säule 3a Eine weitere Möglichkeit, um Vermögen für die Pensionierung aufzubauen, bietet die Säule 3a. Die steuerlich privilegierte private Vorsorge wurde im Jahr 1972 in der Bundesverfassung verankert. Alle Erwerbstätigen haben die Möglichkeit, einen bestimmten Betrag pro Jahr auf das Vorsorgekonto 3a bei ihrer Bank oder ihrer Versicherung einzubezahlen. Dieser Betrag kann vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden
«Der Einkauf in eine Pensionskasse sollte im Vorfeld gut abgewogen und auf die individuelle Situation hin geprüft werden.»
PD
Der Maximalbetrag für Versicherte, die einer Pensionskasse angeschlossen sind, liegt derzeit bei 6883 Franken. Personen, die nicht bei einer Vorsorgeeinrichtung versichert sind – beispielsweise Selbständigerwerbende –, können aktuell sogar bis zu 34 416 Franken oder maximal bis zu 20 Prozent ihres Erwerbseinkommens steuerbegünstigt in die Säule 3a einzahlen. Auch die Erträge sind steuerfrei, und bei der Auszahlung kommt ein reduzierter Steuersatz zur Anwendung. Der 3aSparer sollte mindestens zwei separate Konten führen, die vor der Pensionierung in verschiedenen Jahren aufgelöst werden – mit einem zusätzlichen Steuerspareffekt. Der Bezug ist frühestens fünf Jahre vor Erreichen des AHV-Alters möglich – für Frauen mit 59, für Männer mit 60 Jahren.
Wertschriften statt Sparkonto Ein Säule-3a-Konto kann sowohl bei einer Bank als auch bei einer Versicherung eröffnet werden. Die Lösungen beinhalten entweder ein Zins- oder ein Wertschriftenkonten – wobei die Chancen auf höhere Erträge beim Wertschriftenkonto grösser sind. Grund: Bei den Zinskonten haben die von der Schweizerischen Nationalbank verhängten Negativzinsen tiefe Spuren hinterlassen. Doch unabhängig davon, für welches Säule-3a-Produkt sich ein Sparer entscheidet, lohnt es sich, die Konditionen jeweils zu vergleichen. So zeigen sich gerade bei den Kosten teils grosse Unterschiede. Ebenfalls ist es wichtig, die Steuerersparnis einzukalkulieren.
Wichtiges bei der Säule 3a Obwohl das Sparen in der Säule 3a einfach umzusetzen ist, gibt es einige Punkte, die zu beachten sind: Das Kapital ist gebunden: Der Bezug ist frühestens fünf Jahr vor Erreichen des AHV-Alters möglich – für Frauen mit 59, für Männer mit 60 Jahren. Wertschriften ins private Vermögen überführen: Bei den Zinskonten haben die von der Schweizerischen Nationalbank verhängten Negativzinsen tiefe Spuren hinterlassen. Mehr Rendite erhalten Sparer in der Regel mit einer Säule 3a mit Wertschriften. Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Wertschriften bei der Pensionierung in das private Wertschriftendepot übertragen werden können. Dann laufen Sie weniger Gefahr, die Wertschriften zu einem ungünstigen Börsenzeitpunkt verkaufen zu müssen. Gebühren gut prüfen: Damit sich Wertschriftenlösungen auszahlen, ist es wichtig, dass die Gebühren tief sind. Um die Gesamtgebühren im Auge zu behalten, sollten sich Sparer bei den Anbietern über alle anfallenden Kosten informieren. Den Bezug staffeln: Beim Bezug der gesparten Vorsorgegelder wird eine Steuer fällig. Je höher das Volumen der in einem Jahr anfallenden Bezüge ausfällt, umso grösser ist die Steuerbelastung. Deshalb lohnt es sich, mehrere Säule-3a-Konten zu führen, um den Bezug über mehrere Jahre staffeln zu können.
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Anker statt Aktien, Pétrus statt Puts In der aktuellen Tiefzinsphase suchen viele Anleger nach interessanten Investmentmöglichkeiten. Wer nicht nur auf Aktien setzen will, könnte mit Sachwerten wie Kunst, Wein, Münzen oder Oldtimer glücklich werden. Ihre Vor- und Nachteile. Von Roberto Stefano
Kunstinvestments: 50-Milliarden-Dollar-Markt
Der Wert eines Kunstwerkes ist in erster Linie emotional. PD
Kunst macht Millionäre. Vor kurzem zumindest den Digital-Artisten Beeple, für dessen Collage aus 5000 Bildern mit dem Namen «The First 5000 Days» ein Käufer bei Christie’s in einer zweiwöchigen Versteigerung über 69 Millionen Dollar zu zahlen bereit war. Ob dieser Kunstliebhaber mit seinem Investment in eine jpeg-Datei mit 21.069 mal 21.069 Pixeln jemals einen Wertgewinn erzielen wird, ist angesichts des enormen Preises zumindest fraglich. Es zeigt aber exemplarisch gleich mehrere Eigenheiten von Kunstinvestments: Der Wert eines Kunstwerkes ist einerseits äusserst emotional. Ein Werk gefällt oder steht für etwas, das einem wichtig ist – oder eben nicht. Trifft letzteres zu, sollte man in der Re-
Wein als Geldanlage: Höchstwerte für Fine Wine
Nicht jeder Tropfen eignet sich als Sammelobjekt. PD
Wein bereitet nicht nur im Gaumen grosse Freude, sondern eignet sich durchaus auch als Anlageinstrument. Trotz Pandemie sind die Preise der 100 gefragtesten Tropfen 2020 weiter gestiegen. In den vergangenen zwölf Monaten zeigte der Liv-ex Fine Wine 100-Index, der die Preisentwicklung dieser Weine abbildet, ein Plus von 6,65 Prozent. Und auch der Liv-ex Fine Wine 1000-Index, der anhand der mittleren Preise die Kursbewegungen von 1000 Weinen aus der ganzen Welt abbildet, legte um mehr als 5 Prozent zu. Damit stiegen die Preise für Fine Wine laut dem Fachmagazin Vinum auf einen Höchstwert seit einem Jahrzehnt. Die erfreuliche Wertsteigerung beim edlen Rebensaft darf den Anlegern al-
Anlagemünzen: Ein relativ einfaches Investment
Das Goldvreneli ist nicht nur in Sammlerkreisen ein Begriff. PD
Was darf es denn sein: ein Philharmoniker, ein Maple Leaf oder doch lieber ein Vreneli. Zumindest letzteres dürfte nicht nur in Goldmünzen-Sammlerkreisen ein Begriff sein. Von der bekannten 20-Franken-Münze mit einem Gewicht von 6,452 Gramm wurden von 1897 bis 1949 insgesamt 58,6 Millionen Exemplare geprägt. Sie bestehen zu 90 Prozent aus Gold und weil ihr An- und Verkaufspreis etwa 5 bis 10 Prozent auseinanderliegt, zählt sie in der Schweiz zu den beliebtesten Anlagemünzen. Der Wert des Goldstücks richtet sich dabei hauptsächlich nach dem aktuellen Preis des Edelmetalls. Seltene und auch besonders alte Jahrgänge sowie Raritäten haben darüber hinaus noch einen Sammlerwert. In diesem Fall spielt der
Investment in Oldtimer: Rendite und Fahrspass
Beim Kauf eines Oldtimers kann man sich nicht auf die äussere Optik verlassen. PD
Manche nennen sie Garagengold: Oldtimer, die mit den Jahren immer teurer werden und mit denen man an sonnigen Tagen auch einmal eine aufsehenerregende Ausfahrt unternehmen kann. Fahrspass und Wertanlage – was will man mehr? Der Haken: Beim Kauf eines Oldtimers kann man sich nicht auf die äussere Optik verlassen. Das Fahrzeug sollte nämlich nicht nur in einem tadellosen Zustand sein, sondern auch aus Originalteilen bestehen. Wer nicht selber vom Fach ist, kommt daher um den Beizug von Experten, Recherchen in einschlägigen Foren und bei Fanclubs nicht umhin. Weiter sind auch bei Oldtimern jene Fahrzeuge besonders heiss begehrt, die nur in limitierter Stückzahl auf den
gel die Finger davon lassen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass vom Investment nicht einmal der emotionale Nutzen erhalten bleibt.
Spektakuläre Preise sind die Ausnahme Andererseits kann ein Werk, wenn es von einem bekannten und gesuchten Artisten stammt und in den richtigen Kreisen angeboten wird, astronomische Summen erzielen und weltweite Berühmtheit erlangen. Dies sind aber nur die seltenen, wenngleich spektakulären Ausnahmen. Gut die Hälfte der Transaktionen erfolgt dagegen zu einem deutlich tieferen Preis von 5000 Dollar und weniger. Insgesamt läuft der Kunstmarkt aber nach wie vor rund: Alleine im CoronaJahr 2020 wurden gemäss Experten-
lerdings nicht die Sinne benebeln. Das Investment hat nämlich auch seine Tücken: Nicht jeder Tropfen eignet sich als Sammelobjekt, und selbst wenn man sich auf Top-Weine beschränkt, sollte man sich auf die besten Jahrgänge konzentrieren.
Wein als Geldanlage erfordert Fachwissen und Erfahrung Weiter braucht es eine fachgerechte Lagerung, damit die Qualität der Tropfen keinen Schaden nimmt. Für den späteren Wiederverkauf, in der Regel über spezialisierte Anbieter oder Auktionen, lohnt es sich, vollständige Kisten eines Weines zu kaufen.
schätzung weltweit Kunst und Antiquitäten im Wert von 50,1 Milliarden Dollar verkauft. Fazit: Mit Kunst kann man Geld verdienen. Für die richtige Wahl braucht es allerdings viel Fachwissen und auch eine grosse Portion Glück. Und selbst damit ist es noch nicht getan: auch der Verkauf ist schwierig, da der Markt alles andere als liquide ist. Deshalb macht Kunst als Investment nur dann Sinn, wenn die emotionale Rendite stimmt und man das Werk nicht nur als Geldanlage, sondern auch als Investition in die eigene Freude sieht. Alles andere ist ein Bonus.
Sammlerweine starten häufig bei rund 100 Franken, viele Flaschen kosten aber auch deutlich mehr – für einen Château Pétrus des noch jungen Jahrgangs 2017 werden bereits rund 3200 Franken gefordert. Für Weinliebhaber lohnt es sich, auf edle Tropfen mit Potenzial zu setzen, die bezahlbar sind – und dem Käufer auch schmecken. Mit etwas Glück ergibt sich nämlich eine interessante Wertsteigerung. Wenn nicht, bleibt eine hohe Genussrendite nach dem Entkorken der Flaschen.
Fazit: Geldanlagen in Wein erfordern Fachwissen und Erfahrung oder zumindest eine gute Beratung. Die Preise für
Zustand der Münze wiederum eine entscheidende Rolle.
Für grössere Münzsammlungen eignet sich ein Bankschliessfach Neben dem Goldvreneli eignen sich auch der kanadische Maple Leaf, der österreichische Wiener Philharmoniker oder das Australian Nugget zur Geldanlage. Diese Münzen sind international bekannt, bestehen aus praktisch 24-karätigem Gold, also reinem Gold (999,9 Promille) und wiegen genau 1 Unze. Noch etwas schwerer sind der südafrikanische Krügerrand und die wohl bekannteste Goldanlagemünze, der American Eagle.
meisten Banken getätigt werden. Damit ist es allerdings noch nicht ganz getan: Ein Nachteil von Münzen zur Geldanlage ist die Aufbewahrung, besteht doch die Gefahr eines Einbruchs oder eines Diebstahls. Eine geringe Anzahl Münzen kann man wohl noch relativ einfach zuhause verstecken – an den gewählten Ort sollte man sich aber gut erinnern. Bei grösseren Beträgen lohnt sich dagegen ein Banktresor. Ein solches Schliessfach kostet aber je nach Grösse gut 100 Franken und mehr. Dieser Betrag geht von einer allfälligen Rendite verloren.
Fazit: Eine Investment in Goldmünzen ist relativ einfach und kann, je nach Herkunft des Anlagestücks, bei den
Markt gekommen oder aufgrund ihres Alters nur noch selten zu finden sind. Schliesslich hilft es, wenn das Vehikel aus einem angesehenen Automobiloder Motorradhaus kommt, mit einer innovativen Technologie heraussticht oder das eine oder andere Rennen gewonnen hat. Dann lassen sich durchaus interessante Renditen erzielen.
Fixkosten für Pflege und Unterhalt nicht vergessen Der deutsche Oldtimer-Index OTX zeigt bis 2020 jedenfalls eine deutliche Überperformance gegenüber dem DAX oder dem Euro-Stoxx-50-Index, wenngleich sich der Kurs, nach einem steilen Aufstieg bis 2017, seither mehrheitlich seitwärts bewegt. Dabei darf nicht vergessen werden, dass mit einem Oldtimer als Anlage auch Fixkosten für
Pflege und Unterhalt sowie für einen geeigneten Einstellplatz verbunden sind. Diese Ausgaben schmälern eine mögliche Rendite erheblich. Schliesslich ist ein Oldtimer ein längerfristiges Investment. Ein kurzfristiger Verkauf ist in der Regel nicht möglich. Fazit: Wer Freude an eleganten Fahrzeugen oder einfach nur Benzin im Blut hat, für den kann sich der Kauf eines Oldtimers lohnen. Eine Überlegung wert ist auch die Anschaffung eines Youngtimers, der in den kommenden Jahren zum begehrten Objekt werden könnte. So oder so handelt es sich um eine spekulative Anlage – die auch ohne Wertgewinn Spass machen kann.
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