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Verlagsbeilage

NZZ am Sonntag 6. Juni 2021

Grosses Kino News und Tipps für einen cineastischen Sommer

TITELBILD: SCHAUSPIELER UND MUSIKER JOHNNY DEPP MIT VICTORIA MARY CLARKE, FRAU VON «THE POGUES»-FRONTMANN SHANE MACGOWAN, AUF DEM GRÜNEN TEPPICH DES LETZTJÄHRIGEN ZURICH FILM FESTIVAL; FOTO: TIM HUGHES FOR ZFF.

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NZZ am Sonntag 6. Juni 2021

MARESI RIEGNER · MAX HUBACHER

Das Comeback der siebten Kunst

JULIA JENTSCH · HANNAH HERZSPRUNG · PHILIPP HAUSS UND JOEL BASMAN ALS HERMANN HESSE

FOTO: ALLIANZ CINEMA/NICK SOLAND

Die grosse Leinwand gehört zu den beliebtesten Freizeitvergnügen der Schweizerinnen und Schweizer. Das erwartet sie im zweiten Halbjahr sowohl in den Lichtspielhäusern als auch unter freiem Himmel.

Das Kino am See: Das Allianz Cinema am Zürichhorn hofft 2021 auf seine 32. Spielzeit. Im Zusammenhang mit den weiteren Coronavirus-Lockerungen hierzulande haben die Kinos seit Mitte April wieder geöffnet. Die sogenannte siebte Kunst kann endlich wieder dort genossen werden, wo sie hingehört – im Lichtspielhaus. Wer diese Romantik noch nicht als solche empfindet, dem sei «Cinema Paradiso» wärmstens empfohlen: Der italienische Film aus dem Jahre 1988 ist eine Liebeserklärung an die Magie eines Kinobesuchs schlechthin.

Die Rückkehr von Popcorn und Glace ist nicht die einzige gute Nachricht für hiesige Cineasten.

#BackToCinema

E I N F I L M V O N S T E FA N J Ä G E R Ein historisches Drama, das moderner nicht sein könnte: Eine junge, mutige Frau auf der Suche nach ihrer eigenen Stimme - hin- und hergerissen zw. der Erfüllung ihrer gesellschaftlichen sowie familiären Pflichten und dem Drang nach Selbstverwirklichung.

AB 26. AU GUS T NUR IM KINO

Und seit Ende Mai darf im Kino wieder gegessen und getrunken werden – dies jedoch nur, wenn man sitzt. Isst oder trinkt man nicht gerade, muss die Maske aufbleiben. Doch die Rückkehr von Popcorn und Glace ist nicht die einzige gute Nachricht für hiesige Cineasten. Für Veranstaltungen mit Publikum gilt neu in Innenräumen eine Limite von 100 anstatt 50 Personen, respektive maximal die Hälfte der Saalkapazität darf genutzt werden.

Open-Air-Kinos Das Comeback der siebten Kunst im grossen Stil dürfte es diesen Sommer unter freiem Himmel geben. «Der Plan des Bundesrats, Veranstaltungen bis 3000 Personen ab Juli wieder zu erlauben, gibt uns zunehmend Hoffnung, dass wir dieses Jahr unsere Tore am Zürichhorn wieder für Sie öffnen können», schreibt etwa das «Allianz Cinema», das im vergangenen Sommer ebenso in Basel und Genf pausieren musste. Ähnlich klingt es beim landesweiten «Coop Open-Air Cinema»: «Geniessen Sie auch diesen Sommer einen Film unter freiem Himmel an 20 Standorten mit besonderem Charme.» Klar ist, dass draussen ab Juni 300 statt 100 Personen an Publi-

kumsveranstaltungen teilnehmen können. Was dafür spricht, dass es diesen Sommer zumindest wieder mehr Liebhaber-Freiluftkinos geben sollte. Als neue Events im Grossraum Zürich gab es letztes Jahr etwa Drive-in Cinemas in Dübendorf oder Hinwil sowie das «Dolder Wellenkino» oder das «Bloom – Freiluftkino im Landesmuseum». Aber auch die Vorzeichen für Klassiker wie «Filmfluss» im Unteren Letten oder das «Xenix Open-Air» stehen gut. Einen Überblick zu den rund 250 Schweizer Freiluftkinos von Aarau bis Zweisimmen liefert «OutNow» unter https://outnow. ch/kinoprogramm/openair.

Wieder Festivals

Impressum «Grosses Kino» Eine Verlagsbeilage der NZZ im Auftrag von NZZone. Verlagsbeilagen werden nicht von der Redaktion produziert, sondern von unserem Dienstleister für journalistisches Storytelling: NZZ Content Creation. Projektmanagement Inhalt: Norman Bandi, Head of NZZ Content Creation Layout: Armin Apadana, Graphic Designer & Konzepter Kontakt: NZZone, c/o NZZ AG, Falkenstrasse 11, 8021 Zürich www.nzzone.ch

Ebenfalls zuversichtlich auf das zweite Halbjahr blicken die bekanntesten cineastischen Festspiele der Schweiz. Zu den Highlights fürs grosse Kino gehören das 74. Locarno Film Festival vom 4. bis 14. August 2021 und das 17. Zurich Film Festival vom 23. September bis 3. Oktober 2021 (siehe Seite 4). Während das grösste Happening dieser Art am Lago Maggiore letztes Jahr in stark reduzierter Form stattfand, durfte sein Pendant am Zürichsee rund 68000 Besucherinnen und Besucher begrüssen. Daneben möchten kleinere cineastische Festspiele in den kommenden Monaten grössere Spotlights werfen als vor Jahresfrist, beispielsweise das 19. Fantoche für Animationsfilm in Baden vom 7. bis 12. September 2021 oder die 25. Internationalen Kurzfilmtage in Winterthur vom 9. bis 14. November 2021 – anlässlich der Jubiläumsausgabe dürfte die Vorfreude in der zweitgrössten Stadt im Kanton Zürich kontinuierlich steigen. Fortsetzung folgt… Story: Norman Bandi


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NZZ am Sonntag 6. Juni 2021

Die nächsten Kino-Highlights THE COURIER

Startdatum: 3. Juni 2021

WANDA, MEIN WUNDER In einer Villa am Zürichsee kümmert sich die polnische Pflegerin Wanda rund um die Uhr um den 70-jährigen Patriarchen der wohlhabenden WegmeisterGloor-Dynastie. Mit ihrer aufgeweckten Art bringt die 35-Jährige Licht ins Leben des nach einem Schlaganfall gelähmten Rentners. Doch längst nicht alle Familienmitglieder begegnen Wanda mit demselben Wohlwollen … Ausgehend von Max Frischs Diktum «Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen» hat die renommierte Regisseurin Bettina Oberli («Die Herbstzeitlosen») eine Tragikomödie geschaffen, die durch die Augen einer Einwanderin einen kritischen Blick auf die Schweizer Gesellschaft wirft. Der Eröffnungsfilm des 16. ZFF im vergangenen Jahr besticht durch ein grossartiges Schauspiel-Ensemble und steht für den Aufbruch des Schweizer Films, der uns einen Spiegel vorhält und auf intelligente Art zu unterhalten weiss. • • • • •

Genre: Drama Land: Schweiz Regie: Bettina Oberli Länge: 110 Minuten Sprache: Deutsch

Startdatum: 3. Juni 2021

Ein hervorragend inszenierter SpionageThriller im Setting des Kalten Krieges: Als Kontaktperson für einen hochrangigen sowjetischen Überläufer will der britische Geheimdienst MI6 statt einem ausgebildeten Agenten lieber einen unauffälligen Zivilisten rekrutieren. Die Wahl fällt auf den Geschäftsmann Greville Wynne (Benedict Cumberbatch), der mit seiner Ehefrau Sheila ein beschauliches Leben führt – nun aber mitten in der sich zuspitzenden Kuba-Krise beweisen muss, dass er alles andere als gewöhnlich ist. • • • • •

Genre: Thriller Land: UK/USA Regie: Dominic Cooke Länge: 111 Minuten Sprache: Englisch

Startdatum: 10. Juni 2021

NOMADLAND Dieses uramerikanische, dreifach Oscargekrönte Roadmovie mit Bildern von betörender Schönheit ist ein Highlight des Kinosommers: Nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch einer Industriestadt im ländlichen Nevada sieht die Zukunft für Fern – brillant gespielt von Frances McDormand («Three Billboards Outside Ebbing, Missouri») – düster aus. Sie packt ihr Hab und Gut in ihren Van und bricht auf in ein ungewisses und neues Leben als moderne Nomadin. Unterwegs macht sie Bekanntschaft mit anderen kauzigen Aussenseitern, die sich ebenfalls für ein Leben jenseits der Norm entschieden haben. • Genre: Roadmovie • Land: USA • Regie: Chloé Zhao

• Länge: 108 Minuten • Sprache: Englisch

Startdatum: 10. Juni 2021

NOT ME – A JOURNEY WITH NOT VITAL Not Vital, der renommierte Engadiner Künstler mit schwarzem Hut, hat mehr erreicht, als er es sich je erträumt hat. Seine Werke spiegeln seine Sehnsüchte nach Wundern und echten Abenteuern. Regisseur Pascal Hofmann nimmt uns in diesem cineastischen Essay mit auf einen soghaften Streifzug mitten hinein in das faszinierende Denken und Schaffen eines eigenwilligen Geistes. Eine sanft entrückte Spurensuche, die vom bündnerischen Bergdorf Sent über Peking, Niger und Patagonien bis zum Mond und ins innere Selbst führt. • • • • •

Genre: DOK Land: Schweiz Regie: Pascal Hofmann Länge: 78 Minuten Sprachen: Rätoromanisch, Deutsch, Tamaschek

Startdatum: 10. Juni 2021

KLEINE HEIMAT Hanni und Rosa sind 1957 als Erste in die Neubausiedlung in Zürich-Leimbach ein-

gezogen. Jetzt müssen die inzwischen über 90-Jährigen ihr vertrautes Umfeld nach mehr als 60 Jahren verlassen: Weil die Häuser abgerissen werden, das Quartier gentrifiziert wird. Der Zürcher Dokumentarfilmer Hans Haldimann («Einfach Leben») begleitet die Seniorinnen in diesem zärtlich-liebevollen Film in ihrer lebensverändernden Situation und wirft zugleich einen kritischen Blick auf das rege Bauvorhaben in Zürich, dem so manch eine kleine Heimat weichen muss. • • • • •

Startdatum: 24. Juni 2021

credit-suisse.com/csx

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Startdatum: 24. Juni 2021

SPAGAT Marina hat einen erfüllenden Beruf als Lehrerin, einen liebevollen Mann und eine etwas rebellische Tochter im Teenageralter. Doch erst die Affäre mit dem papierlosen ukrainischen Migranten Artem, dem Vater ihrer Schülerin, beschwingt ihren Alltag. Als diese bei einem Diebstahl erwischt wird, gerät das Leben von Marina und Artem langsam, aber sicher aus den Fugen. Der talentierte Schweizer Regiedebütant Christian Koch erzählt gekonnt von der sozialen Ungleichheit in einem reichen Land. • • • • •

Genre: Drama Land: Schweiz Regie: Christian Johannes Koch Länge: 110 Minuten Sprachen: Schweizerdeutsch, Deutsch, Russisch

THE FATHER Obwohl sein Erinnerungsvermögen immer häufiger aussetzt, verweigert der bald 80-jährige Sturkopf Anthony in seiner schönen Londoner Stadtwohnung jegliche Hilfe. Als seine Tochter Anne ihm eröffnet, dass sie zu ihrem Freund nach Paris ziehen wird, hat sich Anthonys Verstand bereits unentrinnbar in einer fremden Welt aus gespiegelten Erinnerungen verloren. Die beiden Oscar-Preisträger Anthony Hopkins und Olivia Colman brillieren in einem meisterhaft inszenierten und emotionalen Drama über Demenz, das lange nachwirkt. • • • • •

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Genre: DOK Land: Schweiz Regie: Hans Haldimann Länge: 93 Minuten Sprache: Schweizerdeutsch

FOTOS: ZURICH FILM FESTIVAL

Sieben Tipps für den cineastischen Sommer – kuratiert vom Zurich Film Festival. Alles Produktionen, die ab Juni in den Schweizer Lichtspielhäusern zu sehen sind und bereits am 16. ZFF gezeigt wurden.

Jetzt App downloaden

Genre: Drama Land: UK/FR Regie: Florian Zeller Länge: 97 Minuten Sprache: Englisch

Wöchentlicher Film-Newsletter Unter https://abo.nzz.ch/benutzerkonto/ newsletter können registrierte Nutzerinnen und Nutzer von nzz.ch eine Reihe von Newslettern kostenlos abonnieren – im Gegenzug informiert sie das Unternehmen NZZ über die aktuellsten kuratierten Beiträge aus den jeweiligen Ressorts. Der Gratis-Tipp für Cineasten: Jeweils am Donnerstag gibt es die wichtigsten Filmund Serienstarts der Woche – kurz zusammengefasst und eingeordnet von den Filmredaktoren der «Neuen Zürcher Zeitung» und der «NZZ am Sonntag». www.nzz.ch


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FOTO: GABRIEL HILL FOR ZFF

«Wir werden dieses Jahr noch zahlreiche ho Christian Jungen, künstlerischer Direktor des Zurich Film Festival (ZFF), über die Auswirkungen der Pandemie auf die Filmund Kinobranche, Stargäste wie Johnny Depp, die Vorteile der neuen Spielstätte Kongresshaus, spannungsgeladene Streifen aus Tunesien und mangelnde cineastische Ausbildung für Kinder. Seit Mitte April dürfen Kinos in der Schweiz wieder Gäste empfangen – jedoch nur unter strengen Auflagen. Wie geht es den hiesigen Lichtspielhäusern? Christian Jungen: Die Kinos haben es nicht leicht. Der Verkauf von Kioskartikeln wie Popcorn oder Getränken macht einen wichtigen Bestandteil der Einnahmen aus und ist somit aus betriebswirtschaftlicher Sicht relevant. Jedoch bin ich optimistisch für die Branche: In Märkten, in denen die Kinos wieder geöffnet sind, strömen die Leute zurück in die Vorstellungen. In China und Polen wurden Rekorde gebrochen, auch in Amerika läuft das Geschäft erfreulich. Angesichts der hochkarätigen Filme, die demnächst starten werden, bin ich überzeugt, dass das zweite Halbjahr erfolgreich ausfallen wird. Zumal Kinos relativ sicher sind, was die Risiken einer Virusinfektion betrifft. Dies hat das Zurich Film Festival im vergangenen Jahr bewiesen.

wo gewisse Filme gleichzeitig mit dem Kinostart als Streaming-Angebot erhältlich sind. Selbst dann waren die Kinos gut besucht. Voraussetzung ist, dass der Service und die Infrastruktur in den Kinos top sind.

Sie haben 2020 mit dem Festival hierzulande einen der wenigen Grossanlässe im Corona-Jahr durchgeführt. Welche Erfahrungen nehmen Sie mit? Dass mit einem geeigneten Schutzkonzept ein Kulturanlass von dieser Grösse auch während einer Pandemie möglich ist. Trotz 68000 Besucherinnen und Besuchern hatten wir keinen Zwischenfall.

Erstmals werden an der 17. Ausgabe des ZFF Filme im neuen Kongresshaus zu sehen sein. Die Lokalität verfügt über den mit Abstand grössten Saal des Festivals. Was ist dort zu erwarten? Mit dem Kongresshaus Zürich erhalten wir eine Spielstätte, wie sie andere Filmfestivals seit Jahren haben. Es erlaubt uns Wachstumsperspektiven: Wir können mehr Tickets verkaufen, wenn wir tolle Filme präsentieren oder prominente Gäste begrüssen. Als uns 2020 Johnny Depp in Zürich besuchte, hätten wir gut und gerne 8000 Tickets verkaufen können (siehe Seite 1; Anm. der Red.). Das Kongresshaus wird eine Ergänzung zum exklusiveren Corso 1 sein und bietet mit seiner Aussicht auf den See und die Berge eine fantastische Szenerie für Shootings.

Sieht man neuen Filmen an, dass sie unter schwierigen Bedingungen gedreht wurden? Einzelne Werke haben das Thema aufgegriffen – inklusive Masken. Alles in allem denke ich, dass durch die Pandemie die Qualität der Beiträge gestiegen ist: Wer eine wirklich gute Geschichte zu erzählen hatte, hat das Projekt realisiert, die anderen haben die Flinte ins Korn geworfen. Die Pandemie hat zudem soziale Spannungen ans Licht gebracht, die Stoff für interessante Filme liefern. Streaming hat mit der Pandemie einen Boom erlebt. Wie lockt man die Leute zurück in die Säle? Streaming ist mit Kino nicht vergleichbar. Das beweisen Zahlen aus Amerika,

Zur Person Christian Jungen (48) ist seit 2020 künstlerischer Direktor und gesamtverantwortlicher Leiter des 2005 gegründeten Zurich Film Festival (ZFF), das seit 2016 zur NZZ gehört. Zuvor war er Filmjournalist, unter anderem bei der «NZZ am Sonntag», wo er zuletzt das Kulturressort leitete. Jungen studierte italienische Sprach- und Literaturwissenschaft, Geschichte und Filmwissenschaft an der Universität Zürich.

Wie schafft es das ZFF, dass Branche und Prominenz immer wieder nach Zürich zurückkommen? Das Festival muss relevant genug sein und den Filmen helfen, ein Publikum zu finden und ihre Chancen auf wichtige Preise zu erhöhen. Diesbezüglich hat das ZFF laufend zugelegt. 2020 standen bei uns neun Filme im Programm, die danach für die Oscars nominiert waren, mehrere davon wurden auch ausgezeichnet. «Sound of Metal» beispielsweise gewann am ZFF das Goldene Auge als bester Spielfilm und holte später zwei Oscars. Daneben geniesst unser Guest-Management international einen sehr guten Ruf. Schliesslich profitieren wir davon, dass das Festival an einem wunderschönen Ort stattfindet und die Stadt über ein breites kulturelles Angebot verfügt. Viele Filmemacherinnen und Filmemacher geniessen es, neben dem Festival das Kunsthaus oder die Oper zu besuchen. Wir können unseren Gästen, je nach Vorliebe, ein hochkarätiges Angebot bieten sowie eine Fünf-Sterne-Hotellerie, die ihresgleichen sucht. Welche weiteren Höhepunkte plant das ZFF für das zweite Halbjahr? Wir werden die Zusammenarbeit mit dem Montreux Jazz Festival ausbauen, die wir 2020 initiiert hatten. Diese Kooperation passt strategisch hervorragend, da wir mehr Leute in der Romandie ansprechen wollen. Am Montreux Jazz Festival im Juli werden wir drei Musikfilme aus unserem Programm aufführen,

«Mit dem Kongresshaus Zürich erhalten wir eine Spielstätte, wie sie andere Filmfestivals seit Jahren haben. Es erlaubt uns Wachstumsperspektiven», erklärt ZFF-Direktor Christian Jungen (eingekleidet von Alferano). unter anderem «Who You Gonna Call?» über Ray Parker Jr. (siehe Seite 5; Anm. der Red.). Der Musiker selber wird in Montreux auftreten und ich moderiere eine Master-Class mit ihm. Das Jazz Festival wiederum wird eine Präsenz am ZFF haben.

«Viele Filmemacher geniessen es, neben dem Festival das Kunsthaus oder die Oper zu besuchen.»

Wie wird diese aussehen? Wir haben ein neues Label mit dem Namen «Sounds» lanciert, in dem wir Musikfilme zeigen. Zu den Filmen planen wir Konzerte. Wir wollen die Themen Film und Musik stärken, schliesslich sind sich die beiden Welten ohnehin sehr nahe. Bestes Beispiel ist Johnny Depp, ein Schauspieler, der auch Musiker ist und am letztjährigen ZFF im Dolder Grand auf Shania Twain traf, eine Musikerin, die gerade als Schauspielerin in einem Film mitwirkte. Jedes Jahr präsentiert das ZFF Filme aus einem Gastland. Worauf können wir uns dieses Jahr freuen?

Erstmals in der Geschichte des ZFF präsentieren wir mit Tunesien ein afrikanisches Gastland. Zehn Jahre nach dem Arabischen Frühling ist dort eine junge Generation von Filmemacherinnen und Filmemachern aktiv, die spannungsgeladene Werke mit viel Energie erschafft. Es sind Filme wie «The Man Who Sold His Skin», der als erster tunesischer Film für die Oscars nominiert war. Wie würden Sie das tunesische Filmschaffen charakterisieren? Es ist ein zugängliches Kino, vergleichbar mit jenem aus Frankreich. Das Angebot ist deutlich kleiner, aber es gibt viele gute Werke. Wir werden am ZFF ein starkes Programm am Puls der Zeit präsentieren. Vor kurzem hat das Filmfestival eine ganzjährige Reihe «ZFF für Kinder» lanciert. Reichen Ihnen die elf Tage Ende September/Anfang Oktober zur Nachwuchsförderung nicht mehr? FOTO: ANDREAS RENTZ/GETTY IMAGES FOR ZFF

Wie wirkt sich die Pandemie inhaltlich auf das diesjährige Festival aus? Ich erwarte positive Effekte: Weil sehr viele Filme 2020 zurückbehalten wurden, werden wir dieses Jahr noch zahlreiche hochkarätige Werke von renommierten Regisseurinnen und Regisseuren zu sehen bekommen. Zudem werden die Studios einiges für die Promotion der Filme unternehmen. Ich gehe davon aus, dass wir deshalb eine Reihe prominenter Gäste am ZFF empfangen können.

Angesichts der Entwicklungen im HomeCinema-Bereich fällt der Unterschied zu einem kleinen Saal doch kaum mehr auf. Kleine Säle mit kleinen Leinwänden könnten tatsächlich unter Druck kommen. Ich bin überzeugt, dass die Besucherinnen und Besucher im Kino einen Film auf einer grossen Leinwand und in bequemen Sesseln erleben wollen. Gleichzeitig wird sich die Art der Filme, die in Kinos gezeigt werden, verändern. Für die grossen Blockbusters wird es auch in Zukunft Platz haben, genauso wie für Arthouse-Filme. Mittelmässige Streifen ohne Relevanz dürften es dagegen schwerer haben.

Opening Night im letzten Jahr (von links nach rechts): Regisseurin Bettina Oberli («Wanda, mein Wunder»), ZFF-Direktor Christian Jungen und Elke Mayer, Geschäftsführerin der Spoundation Motion Picture AG.


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hochkarätige Werke zu sehen bekommen» Welche weiteren Fixpunkte im Jahr wird es vom ZFF geben? Wir werden am 11. Juni 2021 einen Tag der offenen Tür bei uns durchführen. Dies soll der Start eines ZFF-Friends-Programms sein, in dem wir während des ganzen Jahres Aktivitäten für unsere Community anbieten. Die Leute wollen eine Beziehung zum Festival aufbauen. Das ZFF ist grösstenteils privat finanziert. Wie hat sich die Pandemie hier bemerkbar gemacht? Wir sind weiter auf der Suche nach zusätzlichen Partnern. Kein Unternehmen unterstützt ein Filmfestival, während es gleichzeitig Leute entlassen muss. Diese Situation ist für uns sehr schwierig, zumal ich selber, genauso wie Elke Mayer (siehe Seite 7; Anm. der Red.), die als Ge-

schäftsführerin der Spoundation Motion Picture AG für Partnerschaften, Marketing und Eventmanagement verantwortlich ist, erst kurz vor der Pandemie das Ruder beim ZFF übernommen habe. Wie wirken sich die fehlenden Mittel auf das Programm aus? Wir müssen sparen, aber auf das Programm sollte es keine Auswirkungen haben. Und wir sind zuversichtlich, dass wir diesen Sommer noch einige Erfolge feiern können. Denn derzeit spürt man, wie sich die Stimmung verbessert. Die Leute fassen wieder Mut. Ich bin überzeugt, dass es im zweiten Halbjahr eine Explosion der Lebensfreude geben wird.

Letztes Jahr sind das Zurich Film Festival (ZFF) und das Montreux Jazz Festival (MJF) eine strategische Partnerschaft eingegangen. Diese wird heuer fortgesetzt (siehe Interview). Bereits im Sommer werden die Zürcher am Genfersee präsent sein: Insgesamt werden drei Musikfilme «presented by ZFF» gratis zu sehen sein und Christian Jungen wird jeweils eine Einführung geben.

Interview: Roberto Stefano

who you gonna call?» Der Titelsong zum Kinohit «Ghostbusters» stürmte 1984 die Charts und bescherte dem Musiker Ray Parker Jr. schlagartig Weltruhm. Über seinen Aufstieg wird selten gesprochen. Aufgewachsen in einem sozialen Brennpunkt, erlebte er die Rassenunruhen von Detroit am eigenen Leib. Der Film widmet sich der bewegten Lebensgeschichte einer Musikerlegende. Im Anschluss an die Vorstellung werden Protagonist Ray Parker Jr., Regisseur Fran Strine und Produzent Ola Strøm vor Ort sein.

17. Ausgabe

«ZFF für Kinder» neu ganzjährig Das Zurich Film Festival (ZFF) verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, bei Kindern und Schülern die Leidenschaft fürs Kino zu wecken. Es zeigt zehn kulturell wertvolle Kinderfilme aus der ganzen Welt und organisiert Workshops. Nun baut das Festival sein Engagement aus mit dem ganzjährigen Programm «ZFF für Kinder». Jeweils am zweiten Samstag im Monat finden im Sihlcity parallel vier Workshops für Kinder zwischen 8 und 13 Jahren statt, in denen sie lernen, wie Filme entstehen, und sich selber als Filmschaffende versuchen können. Am Nachmittag schauen die Kinder einen Film im Arena Cinemas Sihlcity. «Es ist eine noble Aufgabe, dem Publikum von morgen die Freude an der siebten Kunst zu vermitteln», erklärt ZFF-Direktor Christian Jungen. «Am Festival selber ist

Zurich Film Festival am Montreux Jazz Festival

FOTOS: ZURICH FILM FESTIVAL

Heute wollen die Leute mehr als einen einmaligen Event. Wir müssen das gesamte Jahr über präsent sein. Da wir uns als Fürsprecher des Kinos sehen, liegen uns die Kinder als zukünftiges Publikum besonders am Herzen. Leider kommt in den Schulen die Ausbildung zum bewegten Bild viel zu kurz. Da wollen wir etwas Abhilfe schaffen.

CROCK OF GOLD die Nachfrage nach den verschiedenen Angeboten der Kinderreihe so hoch, dass das Programm nun ganzjährig stattfindet.» Die Workshops «ZFF für Kinder» starten am 12. Juni 2021. Die Teilnahme am gesamten Programm kostet 49 Franken. Die weiteren vorgesehenen Samstage sind der 10. Juli, 14. August, 9. Oktober, 13. November und 11. Dezember 2021. Während des Festivals vom 23. September bis 3. Oktober 2021 finden ebenfalls Workshops statt. Zudem werden im Rahmen des ZFF zehn neue Kinderfilme gezeigt und eine 30-köpfige Kinderjury zeichnet den besten dieser Filme mit dem kleinen Goldenen Auge aus. Hauptpartnerin der Reihe ist Generali Schweiz, die das ZFF seit 2020 als Mainpartner unterstützt.

Samstag, 3. Juli 2021: The Pogues waren eine irische Folk-Punk-Band, die 1987 mit dem anrührenden Song «Fairytale of New York» einen Welthit landete. Besonders der für seinen exzessiven Lebensstil berüchtigte Frontman Shane MacGowan provozierte gerne mit antibritischen Aussagen. Dieser von Johnny Depp produzierte Dokumentarfilm von Regisseur Julien Temple lässt die Karriere der Band Revue passieren und feiert MacGowan als nonkonformistischen Rebellen. Depp setzte sich selber mit seinem Freund hin, der – stets mit einem Drink in der Hand – über seine Karriere spricht.

WHO YOU GONNA CALL? Sonntag, 4. Juli 2021: «If there’s something strange ... in your neighborhood ...

LETO Montag, 5. Juli 2021: Leningrad Anfang der 1980er-Jahre, es ist Sommer, westlicher Punkrock füllt die Säle und alles scheint möglich. Mit seiner Band begeistert der coole Mike seine Freundin Natascha und die Jugend der Stadt. Vor dem Hintergrund der späten Sowjet-Ära entspinnt sich eine bittersüsse Dreiecksgeschichte, die das Lebensgefühl einer ganzen Generation im Aufbruch transportiert. Mit poetischen Schwarz-WeissBildern und überwältigendem Soundtrack von Iggy Pop bis Talking Heads fängt der russische Musikfilm «Leto» den Freiheitsdrang der Jugend und die subversive Kraft des Rock’n’Roll ein.

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Das 17. Zurich Film Festival (ZFF) findet vom 23. September bis 3. Oktober 2021 statt. Der Event bietet alljährlich vielversprechenden neuen Filmemacherinnen und Filmemachern aus der ganzen Welt eine Plattform und will den Austausch zwischen aufstrebenden Regisseurinnen und Regisseuren, arrivierten Filmschaffenden, der Filmindustrie und dem Publikum fördern. In den drei Wettbewerbskategorien Fokus-Wettbewerb, Spielfilm-Wettbewerb und Dokumentarfilm-Wettbewerb konkurrieren aufstrebende Filmschaffende (erste, zweite oder dritte Regiearbeit) jeweils um den Hauptpreis, das Goldene Auge. Ausser Konkurrenz präsentiert das ZFF die meisterwarteten Filme des Jahres und die schönsten Entdeckungen. Thematisch fokussierte Reihen sowie Rahmenveranstaltungen runden das Angebot ab. Die Mainpartner der 17. Ausgabe des ZFF sind Credit Suisse, Mercedes-Benz und Generali Schweiz. 2019 wurden 117000 Eintritte verkauft, im Corona-Jahr 2020 bei reduzierter Auslastung waren es 68000 Eintritte.


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FOTO: THOMAS NIEDERMUELLER/GETTY IMAGES FOR ZFF

An der Spitze braucht es eine wie sie

NZZ am Sonntag 6. Juni 2021

Elke Mayer ist Geschäftsführerin der Spoundation Motion Picture AG und als solche verantwortlich für Event, Marketing und Sponsoring des Zurich Film Festival. Erlebnisse zu schaffen hat sie schon als Teenager fasziniert. Diese Faszination treibt die 39-Jährige bis heute an. Führungsqualitäten und Organisationstalent hatte Elke Mayer schon als 15-Jährige, so kann man annehmen. Damals war sie Schülersprecherin auf einem Gymnasium in der Nähe von Stuttgart und unter anderem dafür verantwortlich, dass die jährliche Schülerdisco in der Aula ebenso reibungslos wie unterhaltsam über die Bühne gehen konnte wie der Theaterabend. «Zu sehen, wie etwas entsteht, wie aus nichts als einer Idee ein Ereignis wird, hat mich damals interessiert, und das finde ich bis heute spannend», erzählt sie über ihre Leidenschaft und ihr Hobby, das sie letztlich zum Beruf gemacht hat. Denn heute, genauer gesagt, seit dem 1. Mai 2020, ist die jetzt 39-jährige Elke Mayer Geschäftsführerin der Spoundation Motion Picture AG und in dieser Funktion verantwortlich für die Vermarktung und Eventorganisation des Zurich Film Festival (ZFF), dessen 17. Ausgabe vom 23. September bis 3. Oktober 2021 geplant ist. «Wir rollen den grünen Teppich aus, auf dem das Filmfestival dann stattfinden kann», umschreibt Elke Mayer ihren Verantwortungsbereich, der die finanziellen und administrativen Grundlagen des Anlasses schafft, der mittlerweile zu Zürich gehört wie der Circus Knie oder das Sechseläuten.

Sie habe schon Events aller Art auf die Beine gestellt: Motorsportanlässe ebenso wie Brennstoffzellenkongresse. Sie kennt den Nervenkitzel des Ungewissen, der einen immer begleitet, wenn das Samenkorn der Idee zu wachsen beginnt, bis daraus eine richtig grosse Pflanze gewachsen ist. Es gehe darum, «Momente zu schaffen», ergänzt sie. Aktuell ist Elke Mayer in einer besonderen Lage. Sie hat die Mitverantwortung für ein Filmfestival mit internationaler Ausstrahlung mitten im unruhigen Corona-Jahr 2020 übernommen – ein Team zusammenzuhalten, das vorwiegend im Homeoffice arbeite, sei sicher nicht die einfachste Ausgangslage. Aber Elke Mayer ist niemand, der schnell aufgibt, die gute Laune oder gar die Motivation verliert. «In zehn Jahren ZFF habe ich so viel erlebt, dass mich nichts so schnell aus der Ruhe bringt», sagt sie und ist überzeugt, dass im kommenden Spätsommer der grüne Teppich wieder ausgerollt werden könne, auch wenn bis dahin noch einige Hindernisse zu überwinden seien.

Eine Mischung aus Glamour und Nahbarkeit In einer Zeit, in der Veranstaltungen gar nicht oder nur stark eingeschränkt stattfinden können, einen Event von der Grössenordnung eines Zurich Film Festival – 2019 rund 117000 Besucherinnen und Besucher – zu planen, braucht es auch eine Frau wie Elke Mayer an der Spitze, deren unerschütterliche Zuversicht der Brennstoff einer solchen Organisation ist. «Den Kopf in den Sand zu stecken», sei keine Option, betont sie, die am ZFF die Mischung aus Glamour und Nahbarkeit als besondere Qualität sieht. Das passt auch ganz gut zu Elke Mayer selbst, die, im schwarzen ZFF-Hoodie an diesem Tag in ihrem Homeoffice sitzt, und auf unprätentiöse Art gleichzeitig professionell und gut gelaunt wirkt. Auf die Frage, welcher Moment ihr in zehn Jahren besonderen Eindruck gemacht

Schon Events aller Art auf die Beine gestellt

FOTOS: ZURICH FILM FESTIVAL

Elke Mayer ist mit diesem Anlass gewachsen. Sie kenne jedes Detail dieser Veranstaltung. Seit fast zehn Jahren ist sie für das ZFF tätig, früher noch als Head of Sponsoring – «mit allen Höhen und Tiefen», wie sie sagt. Wohl auch deshalb ist die Betriebswirtschafterin mit einer Spezialisierung in Kultur-, Freizeit- und Sportmanagement die ideale Nachfolgerin von Festivalmitgründerin Nadja Schildknecht. Und auch, weil sich Elke Mayer schon fast ihr ganzes Schul-, Studium- und Berufsleben lang mit der Magie von Veranstaltungen und den Geheimnissen guter Organisation beschäftigt.

Elke Mayer wechselt spielend zwischen Business-Outfit und Wetsuit fürs Kitesurfen.

Elke Mayer sagt über ihren Job für das ZFF: «Wir rollen den grünen Teppich aus, auf dem das Filmfestival dann stattfinden kann.»

«In zehn Jahren Zurich Film Festival habe ich so viel erlebt, dass mich nichts so schnell aus der Ruhe bringt.»

hat, erzählt sie von einer Szene, die sich nicht im blitzenden Scheinwerferlicht, sondern abseits, in fast schon alltäglicher Normalität abgespielt hat: «Wir gingen mit Arnold Schwarzenegger durch die Küche der Brasserie Schiller und dort hat er sich mit einem Koch über den Topfenstrudel unterhalten, der fürs Dessert vorgesehen war.» Der Weltstar in der Küche – es seien solche Momente, die das ZFF für sie einzigartig machen, sagt die 39-Jährige.

Die Rolle als Gastgeberin mag Elke Mayer Auch privat sucht die Geschäftsführerin den kontrastreichen Ausgleich abseits von Computerbildschirmen, Meetings und unterschriftsreifen Sponsoringverträgen ist Elke Mayer ein naturliebender Bewegungsmensch: «Dann fahre ich mit dem Camper an einen See zum Kitesurfen oder im Winter zum Snowboarden, und bevor ich die nächsten zwanzig E-Mails beantworte, nehme ich mir auch mal Zeit, um Sport zu machen, damit ich die Balance zwischen Arbeit, Leben und Bewegung nicht verliere. Sich diese Zeit zu nehmen, ist im hektischen Alltag manchmal die grösste Herausforderung.» Nach dem letzten Zurich Film Festival wechselte Elke Mayer vom schwarzen

Anzug mehr oder weniger unmittelbar in den Wetsuit, vom Sechseläutenplatz ging es nach Sizilien für eine Kite- und Yogawoche. «Das sind zwei Welten, und beide sind wichtig für mich», sagt Elke Mayer. Und sie fühlt sich auch in beiden Welten wohl: «Als Organisatorin sehe ich mich als Gastgeberin, und diese Rolle mag ich. Die Besucherinnen und Besucher kommen ja in ihrer Freizeit zu uns, das ist an sich schon etwas Besonderes. Und wenn wir dann etwas erschaffen können, was in Erinnerung bleibt, erfüllt mich das mit grosser Zufriedenheit.» Sie habe irgendwann gemerkt, dass ihr Herz für kulturelle Veranstaltungen schlage. «Beim ZFF ist es aber auch der Reiz, eine stimmige Plattform zu bieten – für das Publikum, für Kulturschaffende oder für kommerzielle Partner. Ein Filmfestival vereint so viele verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Interessen», so Elke Mayer. Als Verantwortliche für Event und Sponsoring überlasse sie selbstverständlich das Programm den zuständigen Spezialisten, «aber wir müssen ja schon wissen, wofür wir den Teppich ausrollen», erklärt sie ihr Interesse an der Welt des Films. Zu ihren prägenden Erfahrungen mit bewegten Bildern gehöre «Some like it hot» mit Marilyn Monroe, den sie schon als Teenager zusammen mit ihren Eltern geschaut habe. Und der Film, den sie wohl öfter als jeden anderen gesehen habe, sei die Musical-Adaption «The Rocky Horror Picture Show», den sie noch als VHS-Kassette besessen habe. «Das Faszinierende an diesem Medium ist doch seine Vielseitigkeit – die Bandbreite ist enorm. Es gibt kein Thema, das nicht im Film behandelt werden kann», findet Elke Mayer.

Diese Vielseitigkeit, die Kontraste und am Ende auch die besonderen Gesetze ihres Metiers sind die Gründe dafür, dass Elke Mayer ihr Geschäft mit anhaltender Freude betreibt: «Wir arbeiten monatelang an etwas, das dann während bloss weniger Tage stattfindet.» Aber genau das sei die Essenz ihres Berufs. Story: David Schnapp

Tag der offenen Tür am 11. Juni 2021 Kommenden Freitag lädt das Team des Zurich Film Festival (ZFF) erstmals zum Tag der offenen Tür, und zwar Corona-konform vor und in seinen Büros an der Bederstrasse 51 in ZürichEnge. Der Blick hinter die Kulissen am 11. Juni 2021 beginnt um 15.00 Uhr und dauert bis etwa 20.30 Uhr. Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, auf einen geführten Rundgang zu gehen, bei dem sie die Räumlichkeiten besichtigen und mehr über die Philosophie sowie die Organisation des ZFF erfahren können. Für den kleinen Hunger gibt es Würste vom Grill – und auch Getränke stehen für die Gäste bereit. Daneben werden Poster, Bilder und DVDs sowie Merchandising-Artikel zum Verkauf angeboten. Letztere am Tag der offenen Tür mit 20% Rabatt. Zusätzlich gibt es eine Tombola, bei der es exklusive Preise zu gewinnen gibt, beispielsweise ein GA fürs diesjährige Zurich Film Festival. Ob man gewonnen hat, erfährt man direkt vor Ort. Viel Glück! www.zff.com


NZZ am Sonntag 6. Juni 2021

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Neuheiten fürs Homecinema FOTOS: PD

Diese Gadgets machen das private Heimkino zum exklusiven Rundumerlebnis.

«The Premiere»

«Ace Serie»

«C Seed M1»

«Chip Happens»

Mit dem 4K-Ultrakurzdistanz-Beamer von Samsung lässt sich das Kinogefühl ganz einfach nach Hause holen: Durch sein kompaktes, platzsparendes Design fügt sich «The Premiere» in jeden Wohnraum ein. Der Ultrakurzdistanz-Beamer kann direkt vor der Wand platziert werden. Er lässt sich schnell und einfach einrichten. Durch die moderne Oberfläche passt er sich gut in die verschiedensten Umgebungen ein. Mit seinen leistungsstarken integrierten Woofern ist «The Premiere» laut Samsung einer der besten derzeit auf dem Markt erhältlichen Projektoren – Filmgenuss ohne zusätzliches Audio-Equipment. Preislich sieht dies wie folgt aus: Modell LSP7T (Single Laser, bis zu 120 Zoll) für 3999 Franken oder Modell LSP9T (Triple Laser, bis zu 130 Zoll) für 6999 Franken.

Seit über 30 Jahren gelten die Lautsprecher des in Horgen beheimateten Akustikspezialisten Piega weit über die Zürichsee-Region als Inbegriff fantastischen Designs und erstklassiger Klangqualität. Deren kürzlich lancierte «Ace Serie» geht als Nachfolgerin der erfolgreichen «TMicro»-Lautsprecher an den Start. Die neue Produktlinie führt einerseits die Besonderheiten der bestehenden weiter und wurde mit einer Reihe von «State of the Art Details» ausgestattet. Die leistungsstarke Basis bilden die kompakten Regallautsprecher «Ace 30» und die schlanken Säulenlautsprecher «Ace 50». Damit sich die «Ace Serie» als mehrkanaliges Heimkinosystem einsetzen lässt, vervollständigt der querformatige «Ace Center» das Raumklangtrio. Das Budget dafür sollte vierstellig sein.

Das österreichische Start-up C Seed will den Markt für Bildschirme oder Leinwände im Homecinema aufwirbeln. Der neueste Wurf heisst «C Seed M1». Und die Ansage der Hersteller lautet: «Erster faltbarer LED-Fernseher – und zugleich letztes Wort in Sachen TV-Luxus.» Und so funktioniert das nicht ganz günstige Gadget: Eine skulpturhafte Säule wächst lautlos aus dem Boden und entfaltet ein gewaltiges 165-Zoll-4k-Micro-LED-High-End-Display in einem hochpräzisen Rahmen, gefräst aus einem massiven Block Flugzeugaluminium. Der «C Seed M1» ist in vier eleganten Farben und einer Auswahl an Gehäusen erhältlich, die an alle Umgebungen, Platzanforderungen und Geschmäcker adaptierbar sind. Preis auf Anfrage – scheinbar im sechstelligen Bereich.

Wenn zwei US-Giganten zusammenspannen, dann geht das runter wie Glace… «Ben & Jerry’s Netflix Original» nennt sich die Produktlinie, die für jeden Geschmack etwas zu bieten haben will. Aktuell gibt es drei Sorten: «Chip Happens» ist ein kaltes Durcheinander aus Schokoladeneis mit Fudge-Chips und knackigen Kartoffelchips-Swirls; «Netflix & Chilll'd» ist ein Erdnussbuttereis mit süss-salzigem BrezelSwirl und Fudge-Brownie; «Netflix & Chilll'd – Non-Diary» ist die vegane Adaption des Originals. Und wer herausfinden will, welche Streaming-Serie mit welcher Glacesorte harmoniert, kann ein Quiz lösen: www.benjerry.ch/de/sorten/netflix-originalflavours/netflix-serien-and-sorten-match.

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