Zurich Film Festival (D)

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IMAGESGETTYSEGRETAINLEPASCAL Samstag, 17. September 2022 ZurichVerlagsbeilageFilmFestival22.Septemberbis2.Oktober2022 CH-8021 Zürich Telefon +41 44 258 16 98 Website nzzone.ch

WAGEN SIE EINEN BLICK IN DIE ZUKUNFT. Erleben Sie den wegweisenden VISION AVTR vom 22. September bis zum 2. Oktober 2022 live im Festivalzentrum des Zurich Film Festival auf dem Sechseläutenplatz. VISION BY th202022©AVATARCenturyStudios 592_00722005_MBCH_Live_Marketing_ZFF_Anzeige_NZZSonderbeilage_291x440mm_d.indd 1 22.08.22 15:37

Charlotte Gainsbourg gehört zu den vielseitigsten Schauspielerinnen der Welt. Für ihre eindrucksvolle Leistung wird sie in diesem Jahr mit dem Goldenen Auge des ZFF ausgezeichnet – und nimmt den Preis persönlich entgegen.

Nicht immer leichte Rollen Für Charlotte Gainsbourg ist das eine Rolle, die auch Parallelen zur ihrem eigenen Leben aufweist. Im Jahr 2007 hatte die heute 51-Jährige nach einem Wasserskiunfall eine schwere Hirnblu tung, die erst sehr spät erkannt wurde und zu einer Nahtoderfahrung führte.

Rebel Wilson (links) und Charlotte Gainsbourg im Drama «The Almond and the Seahorse», das am ZFF Weltpremiere feiert.

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den Spiegel sind bei Charlotte Gains bourg ausdrucksstärker als so manch an dere lange Filmdialoge. In «The Almond and the Seahorse», einem Film mit wun derschönen und kunstvollen Bildern, muss sie als Toni lernen, sich von ihrer Verantwortung zu lösen, ein eigenes Leben aufzubauen. In einer medizini schen Einrichtung trifft sie dann auf Sa rah, die beiden Frauen kommen sich nä her, beginnen eine Liebesaffäre, trösten sich gegenseitig. Auch sie müssen ihr al tes Leben ein Stück weit vergessen, um weiterleben zu können. Um ihren neuen Platz zu finden, zu lernen, dass man das eigene Leben unabhängig vom Part ner in Richtung Zufriedenheit gestalten muss, um eine Beziehung halten zu kön nen. Diesen Konflikt lässt Gainsbourg so nachvollziehbar werden, dass man ihr noch viele weitere Preise wünscht.

Charlotte Gainsbourg: Ihre Eltern die Schauspielerin Jane Birkin und Musiker Serge Festival: Fabienne Kipfer (Verant wortung); NZZ Content Creation: Norman Bandi und Andreas Steiner (Layout); NZZone: Marius Bucche (Verkauf); Kontakt: Neue Zürcher Zeitung AG, Falkenstrasse 11, CH-8021 Zürich; +41 44 258 16 98, inserate@nzz.ch. nzzone.ch.

Die Rolle der Toni spielt sie ebenfalls mit dieser leisen Stärke. Allein Blicke in

The Almond and the Seahorse Spielzeiten Kino Mo. 26. 9. 21.00 Uhr Kongresssaal* Di. 27. 9. 21.00 Uhr Arena 4 Do. 29. 9. 18.30 Uhr Arena 4 * Premium Screening in Anwesenheit von Charlotte Gainsbourg

waren

(Inhalt)

Gainsbourg. PASCAL LE SEGRETAIN / GETTY IMAGES Impressum Zurich Film Festival ist eine Verlagsbeilage des Unternehmens NZZ in Kooperation mit dem Zurich Film Festival (ZFF). Verlagsbeilagen werden nicht von der Redaktion produziert, sondern von unserem Dienstleister für journalistisches Storytelling: NZZ Content Creation. Projektmanagementzff.ch Zurich Film

Ob in «Antichrist» von Lars von Trier, in dem sie um ihr verunglücktes Kind trauert oder in «The Tree» von Ju lie Bertuccelli, in dem sie eine junge Witwe spielt, es sind nicht immer unbe dingt leichte und fröhliche Rollen, die sich die Schauspielerin aussucht. Was vielleicht auch daran liegt, dass sie sich früh mit dem Tod beschäftigen musste. Ihr Vater, der berühmte Musiker Serge Gainsbourg, mit dem sie erstmals öffent lich als Sängerin in Erscheinung trat, nämlich 1984 auf seinem Album «Love on the Beat», starb im Jahr 1991. Auch ihre Halbschwester, mit der sie sich die Mutter, die berühmte Schauspielerin Jane Birkin teilt, starb früh, 2013 im Al ter von 46 Jahren.

In der britischen Produktion spielt Rebel Wilson die Archäologin Sarah, die ein ähnliches Schicksal hat wie Toni (Charlotte Gainsbourg): Ihr Mann erin nert sich an immer weniger und sie muss ihn nicht nur in seinem Alltag beglei ten, sondern auch beantworten, ob sie mit ihm ein Kind bekommen möchte, an dessen Namen er sich vielleicht nicht im mer erinnern wird. Beide Frauen fragen sich, wie viel Verantwortung sie für ihre Liebe, aber auch für sich selber tragen

In einem Interview im Jahr 2009 sagte sie: «Ich habe wohl einen Komplex. Das Gewicht meines Vaters lastet ein fach sehr schwer auf mir. Die Vorstel lung, zwei Noten zu spielen, die meine eigenen sind, erschreckt mich.»

Trotzdem hat sie es geschafft, aus dem Schatten ihrer berühmten El tern herauszutreten. Die Schauspie lerin spielte in fast 80 Filmen und Se rien, arbeitete mit Regisseuren wie Mi chel Gondry oder Todd Haynes, schrieb selbst Drehbücher, erhielt Preise, wie den Darstellerpreis von Cannes oder den Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres. Und blieb als Sängerin, wie als Schauspielerin immer auch bescheiden.

«Mein Vater ist so bekannt, dass es wirklich sehr schwer ist, nicht über ihn zu reden, wenn man mich trifft.»

Sie überrascht uns immer wieder

Die Erlebnisse thematisiert sie unter anderem mit einem ihrer sechs Studio alben, «IRM», das sie im Jahr 2009 mit dem Musiker Beck aufnahm und des sen Titel sich auf die Geräusche des Kernspintomografen bezieht, in dem sie nach ihrem schweren Unfall unter sucht wurde.

Aus dem Schatten der Eltern Doch nicht nur für sperrige Rollen wie in «Melancholia» und «Numphoma niac» – ebenfalls von Lars von Trier –wird die dreifache Mutter besetzt. Auch in Komödien wie «The Jews», den sie mit ihrem Mann Yavan Attal drehte, zeigt sie ihre Vielfältigkeit mit kraft vollen Auftritten. Wenn man Charlotte Gainsbourg zum Gespräch trifft, fällt nicht nur ihre zarte Erscheinung auf, sondern auch ihre vorsichtige, fast ge hauchte Stimme. Dann sagt sie Sätze wie: «Mein Vater ist so bekannt, dass es wirklich sehr schwer ist, nicht über ihn zu reden, wenn man mich trifft.»

der

Wie viel Veränderung kann eine Liebe aushalten? Und was muss übrig blei ben aus ihrer Anfangszeit, um eine Be ziehung zu halten? Auch um diese Fra gen geht es im Drama «The Almond and the Seahorse», das am 18. Zurich Film Festival Weltpremiere feiern wird. In diesem Streifen spielt nicht nur die amerikanische Schauspielerin Rebel Wilson mit beeindruckender Intensität ihre erste Rolle ausserhalb einer Ko mödie, sondern die Französin Char lotte Gainsbourg beweist erneut, dass sie eine der vielseitigsten Schauspiele rinnen unserer Zeit ist. Deswegen wird Gainsbourg dieses Jahr auch mit dem Goldenen Auge des Zurich Film Festi val ausgezeichnet. Den Preis wird sie als Stargast beim Festival am 26. Septem ber 2022 Charlotteentgegennehmen.Gainsbourgspielt in dem Debütfilm des britischen Schauspielers und Regisseurs Celyn Jones die Archi tektin Toni, deren Frau vor 15 Jahren einen Autounfall mit einer Gehirnver letzung überlebte, aber dabei nicht nur ihr Baby verlor, sondern auch mehr und mehr ihrer Erinnerungen. Der Film ist eine Adaptation des Theaterstücks der englischen Dramatikerin Kaite O’Reilly, die auch das Drehbuch zur Leinwand adaption zusammen mit Jones geschrie ben hat. Der Regisseur wird den Film gemeinsam mit Gainsbourg in Zürich in der Sektion Gala Premieren vorstel len. Hier werden die meist erwarteten Filme des internationalen Autorenkinos gezeigt. Regisseur Celyn Jones, der als Partner von Sarah (Rebel Wilson) eben falls in seinem Film mitspielt, kann sich schon mal Hoffnungen machen: Von den letzten zehn Gewinnern des Oscars für den besten Film liefen sechs am ZFF.

können. Und müssen mit der Trauer um gehen, jemanden zu verlieren, der nicht gestorben ist.

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Sutton etwa, spielt der amerikanische Rapper Machine Gun Kelly die Haupt rolle. Und zwar den Musiker Cole, der auf der Suche nach Inspiration für einen Song ist, doch viele Kräfte an ihm ziehen. Ein märchenhaft surreal anmutender Film, der die Abgründe von Ruhm, Sucht, Kreativität und Mu sikindustrie auslotet und in dem nicht nur Kelly, sondern auch seine Part nerin Megan Fox mitspielt. «Es fühlt sich so an, als würden die Leute mich durch diesen Film wirklich kennenler nen», sagte der Musiker und Schauspie ler in einem Interview zum Film, denn auch er hat mit den Auswirkungen des

Von dieser Frau haben Sie sicher schon etwas gehört: Die Kompositio nen von Rachel Portman füllen Filme wie «Gottes Werk und Teufels Beitrag», «Marvins Töchter» oder die Jane Austen-Adaption «Emma». Für letztere gewann die britische Musikerin 1997 einen Oscar für die beste Filmmu sik, den Portman als erste Frau verlie hen bekam, die nicht Teil eines Kompo nistenteams war. Heute sitzt sie längst selbst in Jurys: Beim 10. Internationalen Filmmusikwettbewerb, der seinen Hö hepunkt am 29. September 2022 im Rah men des Zurich Film Festival hat, kürt Rachel Portman als Jurypräsidentin den Gewinner unter drei Finalisten.

Zweimal live kommentiert

«Die Stille ist eine Metapher, es gibt sie nicht», sagt der Musiker und Kom ponist Irmin Schmidt am Anfang von «CAN and Me» und man hört den Wind in den Blättern rauschen, Schritte im Kies. Der Dokumentarfilm beschreibt nicht nur die Geschichte der Avantgarde-Band Can, die in den 1970er- und 1980er-Jahren internatio nale Erfolge feierte, sondern auch die Karriere dieses besonderen Musikers, gelernten Dirigenten, der verantwort lich ist für über 40 Film- und Fernseh musiken. «CAN and Me» von Regis seur Michael P. Aust ist einer der sechs Filme, der auf dem Zurich Film Festival (ZFF) in der neuen Sektion «Sounds» zu sehen ist, dort auch in Anwesenheit von Regisseur und Protagonist Welt premiere feiert und in der Schmidt beschreibt, dass seine Kompositionen auch aus der Stille entstehen. «Ohne die Stille wäre das alles nicht möglich.»

Breite Palette an Filmen

«The Magic Flute» läuft am ZFF als Weltpremiere und bringt uns Mozarts Jahrhundertwerk als magisches Filmerlebnis voller gekonnt orchestrierter Gesangseinlagen nahe. PD

Ruhms, der Beobachtung durch die Öf fentlichkeit zu kämpfen, die einen doch nie richtig Regisseursieht.Sutton beleuchtet damit auch ein aktuelles Phänomen: «Die heu tige Musikergeneration ist geplagt von Drogen-Überdosen im Schatten des Ruhms und der sozialen Medien, sowie dem unerreichten Potenzial ihrer un ruhigen, brillanten Seelen – diese Ge schichten wurden bisher nicht in einem Spielfilm erzählt.»

Der Klang des Kinos

«Diewerden.Programmarbeit hat gezeigt, dass die Vielfalt der Filme zum Thema Musik enorm ist. Es war uns ein sehr grosses Vergnügen, sechs komplett unter schiedliche Filme auszuwählen», sagt Iria Gutscher, die ebenfalls darauf hinweist, dass im Programm auch zwei Filme ge zeigt werden, die live kommentiert wer den. Dazu gehören der dänische Horror film «Speak no Evil» (Christian Tafdrup), bei dessen Aufführung Komponist Sune Kølster spricht und Sönke Wortmanns Komödie «Der Nachname», kommen tiert von Komponist Helmut Zerlett.

Daneben steht die spanisch-litau isch-französische Koproduktion «Out Of Sync» von Juanjo Giménez, in der die Hauptdarstellerin Marta Nieto eine Sounddesignerin spielt, die anfängt Ge räusche zeitverzögert zu hören. Was den Verlust ihres Jobs bedeuten könnte, stellt sich in dem genrefluiden FantasyThriller allerdings als Dysfunktionali tät mit erkenntnisstiftender Wirkung heraus. Ein Film, der ebenfalls mit den Gegensätzen und Gemeinsamkeiten von Stille und Musik spielt.

Von der befreienden Kraft der Musik erzählt ein weiterer Film: «The Magic Flute» («Das Vermächtnis der Zau berflöte») ist ein Beitrag des deut schen Regisseurs Florian Sigl, der auf dem Zurich Film Festival Weltpre miere feiern wird. Sein Fantasyfilm handelt vom 17-jährigen Waisen Tim (Jack Wolfe), der ein Gesangs-Stipen dium am legendären Mozart-Internat in Österreich erhält und dort ein ge heimes Portal entdeckt, dass ihm Zu tritt in die magische Welt von Wolfgang A. Mozart gibt. Fortan ist er damit be schäftigt als Prinz Tamino die Prinzes sin Pamina (Asha Banks) vor Sarast ros (Morris Robinson) zu retten. Die Adaption der berühmten Oper wird mit Sicherheit der Weihnachtsfilm des Jahres

Mit der Sektion «Sounds» wird in die sem Jahr dem grossen Interesse an Film musik und Filmen über Musik entspro chen. Iria Gutscher hat die Reihe pro grammiert und erklärt: «Es ist eine logi sche Konsequenz, dass wir dem Thema Musik auch eine eigene Sektion wid men. Diese komplettiert zusammen mit der Konferenz Soundtrack_Zurich, den Konzerten, Panels, der ‹Cinema in con cert›-Gala und dem Filmmusikwettbe werb das breite Angebot, das wir unter ‹ZFF meets Music› zusammenfassen».

Seit dem Erfolg von «Bohemian Rhapsody» boomen Musikfilme. Das ZFF zeigt in der neuen Sektion «Sounds» die aufregendsten Produktionen wie etwa die Fantasy-Mozart-Verfilmung «The Magic Flute» oder den autobiografischen Spielfilm «Taurus», in dem Star-Rapper Machine Gun Kelly sich selber spielt.

Rachel Portman –die Tonangeberin

CAN and Me Spielzeiten Kino Mi. 28. 9. 21.00 Uhr Kosmos 5 Do. 29. 9. 13.45 Uhr Piccadilly Sa. 1. 10. 14.45 Uhr Corso 3 Nothing Compares Spielzeiten Kino Mo. 26. 9. 18.45 Uhr Arena 7 Di. 27. 9. 16.15 Uhr Corso 2 Fr. 30. 9. 16.15 Uhr Arena 7 Taurus Spielzeiten Kino Mi. 28. 9. 15.00 Uhr Corso 1 Do. 29. 9. 21.15 Uhr Corso 2 So. 2. 10. 17.00 Uhr Corso 3 The Magic Flute Spielzeiten Kino Fr. 30. 9. 20.45 Uhr Corso 2 Sa. 1. 10. 13.15 Uhr Corso 1 So. 2. 10. 13.00 Uhr Kosmos 5 Out of Sync Tres Spielzeiten Kino Fr. 23. 9. 13.45 Uhr Kosmos 4 Di. 27. 9. 13.45 Uhr Corso 3 Fr. 30. 9. 18.45 Uhr Corso 3 Speak no Evil Spielzeiten Kino Do. 29. 9. 21.00 Uhr Kosmos 5

Kathryn Ferguson über die irische Sängerin Sinéad O’Connor, die – und viele Kinder der 1990er-Jahre dürften das vergessen haben – damals nicht nur ein neues Frauenbild im Pop präsen tierte, sondern die sich Zeit ihres Le bens für Frauenrechte, gegen Rassis mus, gegen Krieg und gegen die katho lische Kirche ausgesprochen hat. Das hat ihr so viel öffentliche Kritik ein gebracht, dass sie ihre Karriere mehr oder weniger beenden musste. «Sie ha ben versucht, mich zu begraben, aber haben nicht gemerkt, dass ich ein Sa men war», sagt sie in der berührenden Dokumentation, in der die Zuschauer

Gezeigt wird eine erstaunlich breite Palette an Filmen. Zum Beispiel die intensive und überraschende Doku mentation «Nothing Compares» von

10. Filmmusikwettbewerb

Samstag, 17. September 2022 Zurich Film Festival Verlagsbeilage 5

Und ebenso könnte man sagen, dass ohne Musik, der Film kaum vorstellbar wäre. Transportiert sie doch nicht nur Stimmungen, ordnet Bilder ein, sondern bietet die Musikwelt doch auch Stoff für universelle Geschichten. Schon lange hat das ZFF eine starke Verbindung zu Musik – nicht nur innerhalb der gezeig ten Filme – in diesem Jahr findet zum zehnten Mal der Internationale Filmmu sikwettbewerb statt, bei dem Komponis ten ihre Kompositionen für ein Sympho nieorchester zu einem Kurzfilm einrei chen können. 218 Komponistinnen und Komponisten aus 42 Ländern haben in diesem Jahr am Wettbewerb in Koope ration mit dem Tonhalle Orchester teil genommen und «The Foundling» von Barney Cokeliss vertont. Eine interna tionale Fachjury, präsidiert von der Os car-prämierten Komponistin Rachel Portman (siehe Box), wird den Preis im September verleihen.

nicht nur viel über die Kindheit der Sängerin erfahren, sondern auch über die Ursprünge widerständiger Popmu sikerinnen.Auchdie faszinierende Dokumenta tion «Sirens» von Rita Baghdadi befasst sich mit starken Frauenstimmen. Hier wird die einzige nur mit Frauen besetzte Beiruter Heavy Metal Band «Slave of Sirens» dabei begleitet, wie sie beherzt und mutig gegen alle Grenzen schreien, die Frauen im Libanon immer noch gegenüberstehen.DieSpielfilme in der Sektion «Sounds» sind ebenfalls starbesetzt. Im Beitrag «Taurus» von Regisseur Tim

6 Verlagsbeilage Zurich Film Festival Samstag, 17. September 2022

«The Cake Dynasty» von Christian Lollike

«Cascadeuses» von Elena Avdija

«Sam Now» von Reed Harkness

Es gibt meist dieses eine Erleb nis in unserer Kindheit, das uns prägt, das uns vielleicht auch stär ker macht. Sam ist 14 Jahre alt, als seine Mutter verschwindet, ohne irgendjemandem etwas zu sagen. Als Sam 17 ist, macht er mit sei nem Bruder einen Roadtrip, um sie zu finden. Sein (Halb-)Bru der ist der Dokumentarfilmer Reed Harkness, der Sam, seitdem er 11 Jahre alt ist, über 25 Jahre lang auf verschiedensten Forma tenHarknessfilmt. erzählt gefühl- und kraftvoll eine Geschichte vom Erwachsenwerden, über Ent scheidungen von Eltern und die Traumata, die daraus folgen. Mit intimen Familienbildern, grossen Wahrheiten und einem feinen Sinn für Humor entsteht eine Geschichte, wie sie nur das Le ben schreiben kann.

dings macht es Bettina Blümners Erzählung dank der unbedarf ten, jugendlichen Darsteller we niger leicht, sich vom Geschehen zu distanzieren. Hand hoch, wer noch nie mit Klischees und Pro jektionen im Gepäck in die Ferne gereist ist.

Spielzeiten Kino Sa. 24. 9. 21.15 Uhr Corso 2 So. 25. 9. 15.45 Uhr Kosmos 6 Mi. 28. 9. 13.45 Uhr Kosmos 6 So. 2. 10. 20.30 Uhr Corso 4

gewalttätigen Männern niederge schlagen und Treppen hinunter gestossen, auch eine Vergewalti gungsszene gehört mal dazu. Ra chefeldzüge à la «Kill Bill» oder aktives Kämpfen sind ihnen kaum vergönnt. «Besonders im europäi schen Kino und Fernsehen erwi dern Frauen die Schläge nur sel ten. Die Faszination des Kinos für geschlechtsspezifische Ge walt geht weit über ein Spiegel bild unserer Gesellschaft hinaus, in dem Frauen leiden und Män ner zuschlagen. Film und Fernse hen sehen gerne, wie Frauen ge schlagen werden, und nur wenn wir diese Faszination hinterfragen, wenn wir sie ans Licht bringen, wird es nach und nach gelingen, die Dinge zu ändern», sagt Avdija. Ihre Dokumentation leistet einen eindrücklichen Beitrag dazu.

«Ich wollte versuchen, meinen Brüdern zu helfen, bei dem, was sie durchmachen, aber ich glaube, der Film wird nicht nur für meine Familie, sondern auch vielen an dere Familien nützlich sein», sagt der Regisseur. Er glaubt, dass Fa milienbeziehungen auf die ganze

Bauchweh. Vielmehr testet sie ungeniert aus, was möglich ist, wenn frau mit prallem Portemon naie sich in einer Machtposition befindet. Die anderen beäugen das Verhalten ihrer Freundin kri tisch. Zunehmend verstrickt sich aber auch Judith als weisse, wohl habende Touristin in Situationen, die nicht so harmlos und eindeu tig sind, wie gedacht – Blitzhoch zeit mit einem begabten Salsaleh rerDasinklusive.Setting von «Vamos a la playa» mag an Ulrich Seidls «Paradies: Liebe» erinnern, aller

Gesellschaft wirken können. «Ich weiss, dass ich kein perfekter Papa bin. Ich gebe Verhaltens weisen weiter, die an mich wei tergegeben wurden.» Ein beson derer Film über ein besonderes Verhältnis.

diesem Umfeld zurechtfinden, in dem alle Codes der Männlichkeit verschärft werden.»

Spielzeiten Kino Mo. 26. 9. 20.45 Uhr Corso 4 Di. 27. 9. 20.45 Uhr Kosmos 6 Do. 29. 9. 13.15 Uhr Corso 4 Sa. 1. 10. 18.45 Uhr Kosmos 6

Spielzeiten Kino Sa. 24. 9. 21.00 Uhr Corso 4 So. 25. 9. 18.00 Uhr Kosmos 4 Mi. 28. 9. 15.30 Uhr Piccadilly Sa. 1. 10. 19.15 Uhr Kosmos 4

Familienmodell.Mitschwarzem Humor und unerwarteten Wendungen bricht Christian Lollike in «The Cake Dynasty» mit den (Seh-)Ge

Kopf die ser «Cake Dynasty», doch seine besten Jahre scheinen gezählt: Das Familienunternehmen steht vor dem Bankrott, um seine Ehe ist es kaum besser bestellt. Toch ter June und ihr Freund, zwei fit nessbegeisterte Business-SchoolAbsolventen, wollen die Firma mit genussfeindlichem Gebäck («slim cookies») retten. Der über gewichtige Niels scheitert unter dessen bei dem Versuch, sich am Heizungsrohr zu erhängen. Erst als er Zeinab, der irakischen Putz frau aus der Kuchenfabrik begeg

Die Geschichte von der Spannung dem Fremden und

Spielzeiten Kino So. 25. 9. 17.45 Uhr Corso 4 Mo. 26. 9. 18.45 Uhr Kosmos 1 Do. 29. 9. 13.45 Uhr Kosmos 4 Sa. 1. 10. 13.00 Uhr Corso 2

Der spanische Regisseur und Autor Mikel Gurre hat selbst in den Korkwäldern gearbeitet und merkte, dass er als Städter nicht wirklich dazu gehörte. «Die Ge schichte von Elena und Ivan han

wohnheiten seines Publikums und verhindert, dass es im Kino saal allzu hygge wird. Am Ende dieses Films, der beim ZFF-Welt premiere feiert, bleibt nur so viel beim Altbewährten: Kekse schmecken am besten mit Fett und Zucker.

net, kommt wieder Leben in den Mann. Neue Chancen tun sich auf – fürs Geschäft wie auch fürs

«Suro» von Mikel Gurre

delt von der Spannung zwischen dem Lokalen und dem Fremden, dem Innen und dem Aussen.» Es war ihm deswegen wichtig, die Arbeiter in den Wäldern zu cas ten und nicht mit professionel len Schauspielern zu besetzen, er liess sie spontan spielen, ohne ih

Die Architekten Elena und Ivan sind das perfekte Liebespaar und erwarten ein Kind. Dann entschei den sie sich, von Barcelona in das alte Bauernhaus von Elenas Tante zu ziehen und den Korkwald zu be wirtschaften. Als Ivan beginnt, den Arbeitern zu helfen, die Bäume zu schälen, lässt er die schwangere Elena mit den Arbeiten im Haus alleine. Bald stellt sich heraus, dass die beiden sich das Leben auf dem Land ganz unterschiedlich vorge stellt haben. Unter den Erntehel fern ist auch der 18-jährige Karim aus Marokko, um den sich Ivan kümmern möchte. Bis ein schreck licher Unfall passiert.

«Vamos a la playa» von Bettina Blümner

In den Beiträgen des diesjährigen Wettbewerbs ausgetestet, überschritten oder verschoben. über die Grenzen dieses Landes hinaus – bis New Orleans oder Neapel. Regisseurinnen und Regisseure

Die Frauen aus Avdijas Film trainieren so hart wie ihre männ lichen Kollegen, ihr Arbeitsalltag vor der Kamera sieht aber meis tens anders aus: Sie werden von

nen das Drehbuch zu geben. Aber auch das Zusammenspiel von Vi cky Luengo (Elena) und Pol Ló pez (Ivan) bekommt durch die oft improvisierten Aufnahmen eine verführende Intensität. Ein be sonderer Film über unsere tiefs ten Bedürfnisse.

Mit der Ausrüstung typischer Backpacker und der Kreditkarte ihres Vaters reist Katharina mit Judith und Benni nach Kuba, um ihren untergetauchten Bruder aufzutreiben. Auf der Insel gehen die Freunde die Suche mit unter schiedlichem Engagement an. Während Benni und Judith sich von einem Kontakt zum nächs ten hangeln und erstmal nur ei nander näherkommen, ist Katha rina auf unverbindlichen Sex mit attraktiven Kubanern aus. Dass die Männer damit Geld verdie nen (müssen), bereitet ihr kein

Spielzeiten Kino Sa. 24. 9. 18.30 Uhr Corso 4 So. 25. 9. 13.15 Uhr Kosmos 4 Mi. 28. 9. 18.15 Uhr Arena 7 Fr. 30. 9. 13.30 Uhr Kosmos 4

Die Stuntszene mit ihrer geheim nisvollen Aura und ihrer masku linen Seite habe sie fasziniert, sagt Elena Avdija über ihr Re giedebüt «Cascadeuses», in dem sie die Stuntfrauen Virginie, Pe tra und Estelle porträtiert. «Ich fragte mich, wie Frauen sich in

«Backen ist in Dänemark fast wie ein Nationalsport», sagt der renommierte Theaterregisseur Christian Lollike über seine Hei mat. Folgerichtig spielt sein erster Kinofilm, eine Geschichte über Liebe, Vorurteile und Identität, in einerNielsKuchenfabrik.Aggeristder

ruht auf wahren Begebenheiten. Zwischen 1923 und 1961 wurden 13000 Menschen zwangssterili siert. Die Regisseurin Malou Rey mann (1988) sagt: «Ich hatte einen Podcast über das Frauenheim in Sprogø gehört und die Geschichte ging mir nicht mehr aus dem Kopf.» Während sie das Drehbuch schrieb,

Regeln könne das Baby vor Unheil bewahrt werden. Auch der frisch gebackene Vater Woo-Jin sieht sich mit diesem Regelwerk konfron tiert, als er eine Beerdigung besu chen will. Ein Seire No-Go. Trotz Warnungen seiner Frau Hae-mis, nimmt der junge Vater an dem Be gräbnis teil. Dass es sich bei der Toten um seine Exfreundin han delt, verschweigt er vorsichtshal ber gleich. Der alptraumhafte, sub tile Horror, der Parks Erzählung von Anfang an durchzieht, nimmt von da an stärker an Fahrt auf. «Ich

Spielzeiten Kino Fr. 23.

Menschen, weil wir so stark und belastbar sind.» Spielzeiten Kino Sa. 24. 9. 18.30 Uhr Kosmos 6 So. 25. 9. 15.45 Uhr Piccadilly Mi. 28. 9. 21.30 Uhr Kosmos 4 Do. 29. 9. 16.00 Uhr Kosmos 4

Spielzeiten Kino Fr. 23. 9. 21.15 Uhr Kosmos 6 Sa. 24. 9. 14.00 Uhr Kosmos 6 Mo. 26. 9. 16.00 Uhr Piccadilly Do. 29. 9. 13.30 Uhr 6

Weil die 17 Jahre alte Maren (Emi lie Kroyer Koppel) in Jazzclubs tanzt, trinkt und küsst, wird sie in eine Mädchenbesserungsanstalt auf der dänischen Insel Sprogø gebracht, wo junge Frauen lernen, sich anzupassen, in dem sie isoliert und gefesselt werden. Sørine (Jes sica Dinnage) etwa, die am längs ten auf der Insel ist, wurde die Tochter weggenommen, sie wird zu Gehorsam gezwungen, in dem ihr versprochen wird, sie bei Bes serung wiedersehen zu können. Maren dagegen bleibt widerspens tig und steckt die anderen Frauen mit ihrer Lust auf die Welt an. Bis sie schwanger wird, ihr das Baby weggenommen und sie zwangs sterilisiert wird. Die Frauen versu chen die Flucht.

Ihre Einstellung zum Thema Mutterschaft sei dabei schon vor dem Film «kristallklar» gewesen. «Was sich geändert hat, ist, dass ich eine Frau wie Giulia getrof fen habe, die dieses System nicht akzeptieren wollte», sagt die Re gisseurin. Dass «Becoming Giu lia» eine Frau porträtiert, die ihre Identität als Tänzerin neben der Mutterrolle behauptet, nicht pro blemlos, aber frei von Schuldge fühlen, ist so ungewohnt wie in spirierend.

Spielzeiten Kino Sa. 24. 9. 21.15 Uhr Kosmos 6 So. 25. 9. 20.30 Uhr Kosmos 4 Do. 29. 9. 16.00 Uhr Piccadilly Sa. 1. 10. 21.45 Uhr Kosmos 4

sie über Monate durch den neuen Alltag zwischen Babyfläsch chen und Premierenproben be gleitet. «Ich wusste, dass Giulias Geschichte die Geschichte jeder Frau ist», sagt Kennengelerntsie. hat Kaehr ihre Protagonistin, weil sie selbst pro

heimlich intime Momente entste hen: Entonis überforderte Mutter, die ihm den Rücken krault, Gross mutter Dora, die Tarotkarten legt oder erzählt, wie ihr Mann im Gefängnis an einer Drogensucht starb. Sie hatten erst mit der Zeit eine sehr nahe Beziehung, sagt die Regisseurin. «Dora wollte sich die ersten vier Jahre überhaupt nicht filmenFiorelassen.»kam durch eine Freun din zu ihren Darstellern, eine So zialarbeiterin, die Video-Work shops mit den Kindern im Vier tel machte, und die sie ihre Ge

Wettbewerbs werden Grenzen spürbar, verschoben. Dabei geht es auch weit bis nach Kuba, Dänemark und Südkorea, Regisseure erzählen, was sie in ihren Filmen sehen.

schichte erzählen liess. Zusammen mit Entoni entwickelte die Regis seurin auch einige filmische Ideen, das nimmt dem Film jeglichen vo yeuristischen Charakter und lässt den sozialen und ökonomischen Druck, der auf der Familie lastet, erfahrbar werden.

fessionelle Tänzerin war, bevor sie zum Film wechselte. Als die Ballerina Giulia sich nach der Geburt ihres Kindes fragte, ob sie es schaffen würde, in weni ger als drei Monaten wieder auf der Bühne zu stehen, dachte auch Laura Kaehr darüber nach, ob sie ihr Berufs- mit einem Familienle ben vereinbaren könne.

«Seire» von Kang Park

Das südkoreanische Kino berei chert Festivals und Award-Shows weltweit, ob mit den Filmen BongJoon hos oder Hong Sang-soos. Jetzt legt auch Landsmann Kang Park mit seinem Regiedebüt «Seire» einen spannenden Wettbe werbsbeitrag vor, der beim Busan International Film Festival 2021 be reits den Filmkritikerpreis gewann. Als «Seire» bezeichnet man die ersten 21 Tage im Leben eines Neugeborenen. Sie werden in Ko rea von dem Aberglauben beglei tet, durch das Befolgen bestimmter

Spielzeiten Kino Fr. 23. 9. 18.30 Uhr Corso 2 So. 25. 9. 13.15 Uhr Piccadilly Di. 27. 9. 15.30 Uhr Piccadilly Do. 29. 9. 20.30 Uhr Kosmos 4

«Becoming Guilia» von Laura Kaehr

habe sie herausgefunden, dass die Geschichte unter den jungen Dä nen kaum bekannt ist. «Es sollte in Schulen behandelt werden», so die Regisseurin, die einen wunder schön langsamen Film über Empa thie und über die Freundlichkeit in einem menschenverachtenden Sys tem gemacht hat. 9.

Katrina hat Traumata ausgelöst, die heute in Gewalt und Krimina lität sichtbar werden. Edward Bu

Kosmos

kontaminiert waren. Und durch ihre Umsiedlung wurden funktio nierende Nachbarschaften ausei nandergerissen, ganze Stadtteile durch weisse Bewohner ersetzt.

18.00 Uhr Kosmos 6 Sa. 24. 9. 15.15 Uhr Corso 4 Di. 27. 9. 13.30 Uhr Corso 2 Fr. 30. 9. 21.15 Uhr Kosmos 4

«Katrina Babies» von Edward Buckles Jr.

Der dänische Spielfilm «Un ruly» (Original: Ustyrlig) be

ckles Jr. war 13 Jahre, als die Flut kam. «Katrina Babies» ist sein erster Film, eine Dokumentation über die, die 2005 Kinder waren, die, wie er sagt, wenig über das Er lebteDeswegensprechen. interviewt er Freunde und Familie. Sein Cou sin Quentin sagt: «Wir waren drei Tage auf unseren Dachböden eingesperrt. Als die ganze Welt dachte, New Orleans sei in Ord nung.» Der Regisseur fragt sich, was das Vergessenwerden mit dem Glauben an den Wert des eigenen Lebens gemacht hat und sagt, dass viele in seiner Generation das Vertrauen in Amerika verlo ren hätten. «Ja, wir sind resilient. Ja, wir sind stolz auf unsere Stärke. Aber auf der anderen Seite hilft man uns weniger als anderen

Nicht nur Italien-Liebhaber soll ten sich diese besondere Doku mentarfilm anschauen, die drei Generationen durch Neapels Spa nisches Viertel folgt. Im Mittel punkt steht der zunächst neun jährige Entoni, der auf den Stras sen von Neapel durchzukommen versucht, das Leben eines Ma fioso imitiert und so lange in Är ger gerät, bis er in ein Kinderheim gebracht wird, aus dem er immer wieder flieht. Filmemacherin Vic toria Fiore hat über fünf Jahre eine Familie begleitet und gefilmt, Ver trauen aufgebaut, wodurch un

«Unruly» von Malou Reymann

glaube, dass die intensivsten Mo mente im Leben eines jeden Men schen wie ein Film sind. Der Ge danke, dass Geburten und Tode fürs Filmemachen so attraktiv sind, führte mich schliesslich zu Seire», so Kang Park über seinen Thriller.

«Nascondino» von Victoria Fiore

«Eine Schwangerschaft als Prima Ballerina sei heute nicht mehr undenkbar», sagt Giulia Tonelli, die am Opernhaus Zürich tanzt und vor kurzem Mutter eines Sohnes geworden ist. Für den Do kumentarfilm «Becoming Giulia» hat die Regisseurin Laura Kaehr

Geschichte handelt Spannung zwischen und dem Lokalen

Der Hurrikan Katrina, 2005 in New Orleans, richtete Schäden in Milliardenhöhe an, fast 2000 Men schen starben, viele Tausende wur den vertrieben. Vor allem Afro amerikaner bekamen spät Hilfe, sie wurden katastrophal unterge bracht, etwa in Wohnwägen, die

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Aufgrund seiner herausragen den künstlerischen Leistungen wurde Kingsley 2001 zum Ritter geschlagen. Er arbeitete mit namhaften Regisseu ren, darunter Roman Polanski («De ath and the Maiden»), Steven Spielberg («Schindler’s List») und Martin Scor sese («Shutter Island»). In seinem neu esten Film «Dalíland» verkörpert Kings ley den weltbekannten spanischen Sur realisten Salvador Dalí.

von«Dalíland»MaryHarron

Mit seiner einzigartigen Ausdruckskraft und seiner markanten Stimme zählt der Oscar-Preisträger und zum Ritter geschlagene Schauspielstar Sir Ben Kingsley zu den grossen Charakterdarstellern.

8 Verlagsbeilage Zurich Film Festival Samstag, 17. September 2022

RedmayneEddie

Multitalent Til Schweiger ist der grösste deutsche Filmstar der Gegenwart: Mit Komödien wie «Der bewegte Mann» und «Das Superweib» eroberte er als Darsteller die Herzen des Publikums.

GainsbourgCharlotte

Sie zählt zu den vielseitigsten Darstel lerinnen des europäischen Kinos: Die zweifache César-Gewinnerin Charlotte Gainsbourg brillierte auch in interna tionalen Produktionen wie «Jane Eyre» oder «I’m Not There» (2007). Eine langjährige Zusammenarbeit verbin det sie mit Lars von Trier. Für «Anti christ» wurde sie in Cannes als beste Darstellerin ausgezeichnet, es folg ten Hauptrollen in «Melancholia» und «Nyphomaniac». Am ZFF erzählt unsere diesjährige Golden Eye AwardPreisträgerin von ihrer facettenreichen Karriere.

GuadagninoLuca

Diese Stars geben ZFF Masters

Der italienische Meisterregisseur Luca Guadagnino bedient mit künstleri scher Virtuosität eine Bandbreite an unterschiedlichen Genres. Weltweite Bekanntheit erlangte er mit «Io sono l’amore» und «A Bigger Splash». Mit dem vierfach oscarnominierten Drama «Call Me by Your Name» begann die Zusammenarbeit mit Darsteller Timot hée Chalamet, die er für sein neuestes Werk «Bones And All» fortführte. Am diesjährigen ZFF wird Luca Guadag nino mit dem A Tribute to… Award ge ehrt. Im Rahmen der ZFF Masters gibt er dem öffentlichen Publikum Einblicke in sein vielfältiges Schaffen.

Weitere ZFF Masters

Für seine aussergewöhnliche Kar riere, die über 100 Film- und Fernsehti tel umfasst, widmet das ZFF dem Schau spieler Ben Kingsley den diesjährigen Golden Icon Award. Der Preis wird ihm am 29. September im Rahmen der Vor führung von «Dalíland» im Kino Corso überreicht.

Die Rolle brachte ihm den Oscar als bester Hauptdarsteller ein. Grosse Be achtung fanden unter anderem seine Auftritte in «Bugsy», «Sexy Beasts» und «House of Sand and Fog».

Der britische Schauspieler und Os car-Preisträger Eddie Redmayne bril liert mit seinem vielfältigen Talent auf den Kinoleinwänden und Theaterbüh nen dieser Welt. Bekanntheit erlangte er mit seiner Rolle in «Les Miserables». Für die Darstellung von Stephen Hawking in «The Theory of Everything» gewann er den Oscar als bester Hauptdarsteller, seine Rolle in «The Danish Girl» brachte ihm eine weitere Oscar-Nominiation ein.

SchweigerTil

Auch als Produzent und Regisseur fei erte er grosse Erfolge, etwa mit «Kei nohrhasen» und «Honig im Kopf». Zum zweiten Mal am ZFF, spricht Til Schwei ger in den ZFF Masters über seine Er fahrungen im deutschen und interna tionalen Filmgeschäft und stellt seinen neuesten Film «Lieber Kurt» vor.

FOTOS: GETTY IMAGES BAREFOOT LIVING GMBH Tickets online auf zff.ch

Seinen internationalen Durchbruch er langte Sir Ben Kingsley mit der Darstel lung des indischen Unabhängigkeits kämpfers Mahatma Gandhi im Film «Gandhi» von Richard Attenborough.

Am ZFF stellt der diesjährige Golden Eye Award-Preisträger seinen neusten Film «The Good Nurse» vor.

New York, 1973: Als dem jungen Gale risten James die Tür zu einer der berüch tigten Partys des weltbekannten Malers Salvador Dalí geöffnet wird, betritt er eine exquisite Welt. James soll Dalí bei der Vorbereitung einer grossen Ausstel lung assistieren – eine einmalige Chance. Doch je mehr Zeit er mit dem extrava ganten Künstler verbringt, desto tiefer taucht er nicht nur in dessen geschäft liche Schwierigkeiten ein. Bald schon merkt James, dass auch die scheinbar unerschütterliche Beziehung Dalís mit seiner nicht minder exzentrischen Gat tin Gala kurz vor dem Kollaps steht. Regisseurin Mary Harron beleuchtet im Biopic DALÍLAND die späten Le bensjahre Salvador Dalís. An der Seite des fulminant aufspielenden Oscarpreis trägers Ben Kingsley mimt Barbara Su kowa die temperamentvolle Ehefrau.

Sir Ben Kingsley reist ans 18. ZFF, um seinen neuen Film «Dalíland» vorzustellen. Er wird den Golden Icon Award persönlich entgegennehmen.

Was ist Ihre schönste oder eindrück lichste Erinnerung an das Zurich Film Festival?

Im Vergleich zu anderen Kulturmetro polen sicher die kurzen Wege, ganz ge nerell unsere hohe Lebensqualität –und gleichzeitig die starke internatio nale Ausrichtung. Und natürlich auch die tolle Lage des Festivalgeländes: mit ten im Stadtzentrum, nahe der Altstadt und fast direkt am See.

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit des ZFF mit dem spanischen Filmfesti val San Sebastián – mit einer Programm reihe, die ganz dem jungen spanischen Kino gewidmet ist.

Das ZFF ist mit seinem hochstehenden Programm und seinen vielfältigen Rah menveranstaltungen eine Bereicherung für die Kulturstadt Zürich – und damit für die Zürcherinnen und Zürcher. Zu dem besuchen viele Gäste aus der Re gion sowie aus dem nahen und dem wei teren Ausland das Festival. Sie tragen die Qualitäten der Kulturstadt Zürich in die Welt hinaus.

Wahrscheinlich den vorhin erwähnten Film «Orlando». Gerade kürzlich habe ich meinen beinahe schon verstaubten DVD-Player wieder hervorgeholt, um mir den Film zum Ich-weiss-nicht-wie vielten Mal anzuschauen. Oder den Film «Diva» von Jean-Jacques Beineix.

«The Guardian» hat das ZFF den «trendy teenager» unter den zehn bes ten europäischen Sommer-Filmfestivals genannt. Mit 30 wird das Festival längst kein Teenager mehr sein, aber – da bin ich mir sicher – immer noch «trendy».

Mein schauspielerisches Talent ist leider begrenzt. Es käme nur ein Gastauftritt als Zürcher Stadtpräsidentin in Frage.

Welche Rolle spielt das ZFF für den Schweizer Film?

Samstag, 17. September 2022 Zurich Film Festival Verlagsbeilage 9

Seit 13 Jahren ist Corine Mauch Stadtpräsidentin und hat seither fast jede Ausgabe des Zurich Film Festival besucht. Im Interview erzählt sie von ihrer Erfahrung, plötzlich im Blitzlicht zu stehen – und verrät, welches ihr Lieblingsfilm und wer ihr liebster Star ist.

Corine Mauch (1960) ist seit 2009 Stadt präsidentin von Zürich, davor war sie rund zehn Jahre Gemeinderätin der Stadt Zürich. Ihre beruflichen Stationen: Von 1989 bis 1993 war Corine Mauch Abfall- und Umweltbeauftragte der Stadt Uster. Danach wirkte sie von 1993 bis 2000 als Assistentin und Oberassis tentin bei der Gruppe Humanökologie am Geographischen Institut der ETH Zürich und war von 1995 bis 1998 Lei terin der Geschäftsstelle der Schweize rischen Akademischen Gesellschaft für Umweltforschung und Ökologie SA GUF. Von 2002 bis 2008 war Corine Mauch als Projektleiterin beim Büro Interface Politikstudien in Luzern tätig und arbeitete von 2008 bis 2009 als Pro jektleiterin für Evaluationen und Wir kungskontrollen bei den Parlaments diensten der Bundesversammlung. Aus bildung: 1980 bis 1988 Studium der Ag rarökonomie an der ETH Zürich und der Chinawissenschaften an der Uni versität Zürich; 1997 bis 2000 Nachdip lomstudium in Politik- und Verwaltungs wissenschaften an der Universität Lau sanne/IDHEAP.

Gerade in einer Stadt wie Zürich, die praktisch ständig pulsiert, kann es be sonders schön sein, ausserhalb der vie len Zerstreuungen des Alltags gebannt vor der grossen Leinwand zu sitzen und in die unterschiedlichsten Filmwelten einzutauchen. Ich geniesse das.

Ein lang gehegter Wunsch ging für mich bereits in Erfüllung, als ich vor einigen Monaten im Filmpodium die grossartige Tilda Swinton treffen konnte!

Welche Rolle würden Sie als Schauspie lerin gerne in einem Film einnehmen?

Viele Hollywood-Stars sind von Zürich begeistert. Was macht die Stadt so spe ziell?

«Der Fokus auf den Schweizer Film ist noch stärker geworden, was auch für die grosse Zürcher Filmszene ein Plus ist.»

Welche Bedeutung hat die Filmkultur in der pulsierenden und sich schnell entwi ckelnden Stadt Zürich?

Was bringt das Festival der Stadt Zürich?

Mögen Sie sich noch an Ihren ersten Be such des Zurich Film Festival erinnern?

Wo sehen sie das Festival in 12 Jahren zu seinem 30. Geburtstag?

«Das ZFF ist eine Bereicherung für die Kulturstadt Zürich»

Das Festival wird jetzt 18, also erwachsen. Wie beurteilen Sie seine Entwicklung?

Worauf freuen Sie sich am meisten am diesjährigen Zurich Film Festival?

Ein spezieller Moment war sicher die Eröffnung des ZFF 2021 im wunder schön renovierten Kongresshaus – ein besonders schönes Zusammenkommen nach langen Monaten, die durch pande miebedingte Einschränkungen geprägt waren.

Inwiefern fühlen Sie sich als Stadtpräsi dentin verpflichtet, den jungen Leuten in der heutigen Zeit von Streaming-Diens ten, die Welt des Kinos wieder näher zu bringen?

Corine Mauch: Ich war zum ersten Mal als Stadtpräsidentin da – und habe zum ersten Mal einen roten beziehungsweise grünen Teppich beschritten. Es war eine neue Erfahrung, plötzlich im Blitzlicht der Fotografen zu stehen.

Könnten Sie sich Zürich überhaupt noch ohne das ZFF vorstellen? Das ZFF ist zu einem Fixpunkt im Stadt zürcher Kulturprogramm geworden.

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«Mein schauspielerisches Talent ist leider begrenzt. Daher käme wohl nur ein Gastauftritt als Zürcher Stadtpräsidentin in Frage», sagt Corine Mauch. PD

Ich bin überzeugt, dass gerade Filmfes tivals wie dem ZFF dabei eine wichtige Rolle zukommt. Sie können ein Pro gramm mit kleineren und grösseren, na tionalen und internationalen Filmpro duktionen zusammenstellen und da durch thematisch wie filmisch Akzente setzen.

Welchen Star möchten Sie gerne mal in Zürich begrüssen?

Das Festival hat sich rasant entwickelt. Sowohl die Publikumszahlen als auch die Bekanntheit sind stark gestiegen. Gleichzeitig hat sich das ZFF unter dem künstlerischen Leiter Christian Jungen neu positioniert. Der Fokus auf den Schweizer Film ist noch stärker ge worden, was auch für die grosse Zürcher Filmszene ein Plus ist.

Welchen Film haben sie in ihrem Leben am häufigsten gesehen?

Welcher Ort in Zürich wäre eine ideale Drehkulisse? Zürich ist eine diverse Stadt mit vie len Gesichtern, mit vielen Facetten. So lange es nicht gerade ein Western sein soll, liesse sich für fast jeden Film eine ideale Kulisse in unserer Stadt finden.

Eine immer grössere – das ist erfreulich! Mehrere Schweizer Filme feiern jeweils Weltpremiere. Und das Festival ist für die lokale wie nationale Szene ein wich tiger Vernetzungsanlass. Der Zeitpunkt im Festivalherbst ist günstig, die interna tionalen Branchen- und Pressevertrete rinnen und -vertreter besuchen das ZFF.

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsfilm? «Orlando» von Sally Potter. Die Haupt figur lebt über mehrere Jahrhunderte und wird dabei auch vom Mann zur Frau. Sie erlebt, wie einerseits neue Grenzen entstehen, sich aber auch Grenzen auf lösen und dadurch neue Perspektiven entstehen. Es ist viel mehr möglich, als der erste Blick erahnen lässt, das sagt mir dieser Film. Und das ist eine hoff nungsvolle Botschaft.

Es ist nicht die Sorte Arbeit, die man von einer First Lady erwartet: Trinitie Childs steht mit High Heels und Hütchen am Strassenrand, um den zufällig Vorbeifah renden ein Hupen zu entlocken. «Honk for Jesus» steht auf dem Plakat, mit dem sie immer energischer wedelt.

Weniger harmonisch als bei den Kraffts geht es in «Cinema Sabaya» an fangs zu. Der Spielfilm der Israelin Orit Fouks Rotem führt acht einander fremde Frauen für einen Filmworkshop zusam men. Sie sind zwischen Anfang 20 und 70 Jahren alt, kinderreich- oder kinder frei, verheiratet, ledig, geschieden, he tero- und bisexuell. Eine Hälfte von ih nen ist jüdisch, die andere arabisch. «Wa rum findet dieser Kurs nur auf Hebrä isch statt?», wird bald gefragt. Es kommt zu hitzigen Diskussionen. Je weiter der Kurs aber fortschreitet, desto mehr Nähe entsteht zwischen den Teilnehmerinnen. Das Dialogprojekt mausert sich zur be rührenden Gruppentherapie. Rotems Film ist von einem realen Fotokurs in spiriert, den die Mutter der Regisseurin absolviert hat. Kann so etwas die Grä ben überbrücken? «Das ist eine grosse Frage», sagt die Regisseurin. «Instinktiv fühle ich, dass es das kann, aber natür lich haben die Umstände des Lebens um uns herum ein grösseres Gewicht.» Ihr Film ist einer, der glaubwürdig bleibt und trotz allem Hoffnung macht.

Auch das Publikum ist eine Jury

Ob man die weltweit meistgeladene App TikTok als Religionsersatz für die Gen Z versteht oder nicht: Die Doku mentation «TikTok, Boom» zeigt, dass es auch der Glaube an die Möglichkeit einer besseren Welt ist, der viele junge Menschen an die App bindet. Erinnern Sie sich noch an Donald Trumps Wut ausbruch angesichts leerer Sitze bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ok lahoma? Das etwa geht auf die Aktion einer jungen TikTokerin zurück. Aber wie in der Childs-Kirche wird die Platt form mitunter zum Widersacher der eigenen Anhänger: Einige der content creator, die in Shalini Kantayyas Film

in diesem Jahr steht das Publikum wie der vor der Qual der Wahl und muss sich zwischen 42 nationalen und internatio nalen Werken entscheiden. Nominiert sind sämtliche Filme aus den drei Wett bewerbskategorien: Fokus Wettbewerb, Spielfilm Wettbewerb und Dokumen tarfilm Wettbewerb. Nach jedem Scree ning können die Besucherinnen und Be sucher ihre Stimme auf zff.com/vote ab geben. Unter allen Teilnehmenden wird ein Flug mit KLM Royal Dutch Airlines im Wert von 2000 Franken verlost.

Unter dem Hashtag #myReligion zeigt das ZFF Filme darüber, wie Religionen die Gesellschaft prägen und wie Ersatzreligionen wie Tiktok an Bedeutung gewinnen.

Acht religiöse Beiträge …

Honk for Jesus. Save your Soul. Spielzeiten Kino Sa. 24. 9. 21.15 Uhr Arena 7 So. 25. 9. 18.15 Uhr Arena 3 Mo. 26. 9. 13.45 Uhr Kosmos 6 Cinema Sabaya Spielzeiten Kino Sa. 25. 9. 19.00 Uhr Kosmos 5 Do. 29. 9. 19.15 Uhr Corso 3 So. 2. 10. 18.15 Uhr Kosmos 5 Fire of Love Spielzeiten Kino Fr. 23. 9. 18.30 Uhr Arena 7 Mi. 28. 9. 15.45 Uhr Arena 7 So. 2. 10. 21.00 Uhr Kosmos 6 TikTok, Boom Spielzeiten Kino Sa. 24. 9. 20.15 Uhr Piccadilly Di. 27. 9. 18.15 Uhr Arena 7 Fr. 30. 9. 13.30 Uhr Corso 2

fürsBetenComeback

Die Satire der Ebo-Schwestern wurde von den Oscar-Gewinnern Jordan Peele und Daniel Kaluuya produziert und läuft in der Hashtag-Sektion, mit der sich das Zurich Film Festival jedes Jahr einem Thema widmet, das auf Social Media trendet. 2022 steht sie unter dem Motto #MyReligion und umfasst acht Beiträge, die sich sowohl mit klassische ren Religionsgemeinschaften wie denen der Childs als auch mit jüngeren Phäno menen beschäftigen.

zu Wort kommen, erklären anhand von #BlackLivesMatter, was shadow ban ning bedeutet oder wie sich Zensur auf der chinesischen App umgehen lässt. Jedenfalls vorübergehend.

Trinitie ist die halboffizielle Hauptfi gur in «Honk for Jesus. Save your Soul.», dem Spielfilmdebüt der Zwillingsschwes tern Adamma und Adanne Ebo, und sie ist nicht irgendeine First Lady. Als Ehe frau von Lee-Curtis Childs (Sterling K. Brown), dem Pastor einer mal sehr mitgliederstarken baptistischen Kir che – in den USA auch megachurch ge nannt – unterstützt sie ihren Mann eif rig bei der geplanten Wiedereröffnung der Gemeinde. Das Paar hatte diese zu vor schliessen müssen, weil Lee-Curtis in einen Skandal um Machtmissbrauch verwickelt war. Dem Vertrauensverlust, den ihre Kirche dadurch erfahren hat, setzt die First Lady in Gestalt von Regina Hall ein blendendes Dauerlächeln ent gegen. Es kommt jedoch nicht gegen die Kamera des Filmteams an, das die Childs eigentlich angeheuert hatten, um ihr er hofftes Comeback zu dokumentieren. Während Trinities Lächeln entgleist, brö ckelt in «Honk for Jesus. Save your Soul.» auch die Fassade einer megachurch.

… samt Sundance-Erfolg

Was in einer Reihe mit dem Titel #My Religion überraschen dürfte, ist ein Film über zwei Wissenschaftler. Dabei beweist «Fire of Love», der diesjährige SundanceErfolg über das französische Vulkanolo gen-Paar Katia und Maurice Krafft von Regisseurin Sara Dosa, eindrucksvoll, wie vielfältig das, was eine Glaubensge meinschaft sein kann, nicht erst seit Tik Tok ist. Aus den wundervollen Original aufnahmen, die Dosa und ihre Editorin nen im Archiv der 1991 verstorbenen Kraffts entdeckt und kunstvoll arran giert haben, erfährt man nicht nur einiges über Vulkane (rot eher freundlich, grau gefährlich). Die hingebungsvolle Art, mit der das Paar sein Leben den Vulkanen gewidmet hat, gibt auch 30 Jahre später Anlass zum Nachdenken. Darüber, was Liebe bedeutet, die Beziehung des Men schen zur Natur, nicht zuletzt über den Versuch, dem Leben einen Sinn zu ge ben. «Viele Menschen glauben, dass Wis senschaft und Mythos gegensätzlich sind. Aber mir gefällt der Gedanke, dass sie nur verschiedene Wege sind, um Ge schichten über den Planeten zu erzäh len», sagt die Regisseurin.

10 Verlagsbeilage Zurich Film Festival Samstag, 17. September 2022

Nicht nur Fachjurys küren am Zurich Film Festival Gewinner, auch das Pub likum kann ihren Lieblingsfilm mit dem Audience Award auszeichnen. Die An erkennung des Publikums ist bekannt lich das grösste Kompliment für Film schaffende. Schliesslich wünscht sich doch jede Regisseurin, jeder Regisseur, dass seine Arbeit von vielen Menschen gesehen wird. Letztes Jahr eroberte der Coming-of-Age-Streifen «Youth Topia» von Dennis Stormer die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Auch

Und Action!

Das Festivalzentrum auf dem Sechseläutenplatz inmitten der Stadt Zürich erstrahlt in diesem Jahr im Innern in neuem Glanz. Das Gastronomie angebot wird ausgebaut, und das ZFF freut sich sehr, Besucherinnen und Besucher mit feinen Köstlichkeiten vor Ort verwöhnen zu dürfen. So wird beispielsweise einer der Food-Trucks neu

kommt, um die Hintergründe und emotionalen Er innerungen an die eigenen Karriere-Highlights für das Publikum Revue passieren zu lassen. Den Auf takt macht die Weltpremiere des Dokumentarfilms

Das 18. Zurich Film Festival auf einen Blick

Das edle Getränk macht dem Motto ihres Cham pagnervater alle Ehre: «Sobald Monsieur Moët einen Raum betritt, ist alle Langweile verflogen, ähnlich wie bei seinem Champagner.» In Anleh nung an dieses Zitat wird auch am 18. Zurich Film Festival von Langeweile keine Spur sein. Auch in diesem Jahr sorgt die Champagnermarke Moët & Chandon wieder für einzigartige Momente.

Das Festivalzentrum ist der ideale Treffpunkt für Filmschaffende und Gäste. Bei einem Glas Cham pagner von Moët & Chandon kann man ent spannt über das vielseitige Programm des 18. Zu rich Film Festival diskutieren und neue Bekannt schaften schliessen.

Ein Auto, inspiriert von James Cameron

Fussballfilme auf der Grossleinwand

Das edle Getränk ist stolzer Co-Partner des ZFF. Mit den prickelnden und kühlen Geträn ken aus dem französischen Champagnerhause kann nicht nur auf eine erfolgreiche Premiere an gestossen werden, sondern auch auf eine bemer kenswerte Auswahl an Neuentdeckungen und Ta

lenten der Filmbranche. Mit dem Filmfestival ver bindet das edle Champagnerhaus eine Herzens angelegenheit: die Förderung und Unterstützung talentierter Personen. Während des ZFF wird eine prestigeträchtige Moët & Chandon Methu salem (6-Liter-Champagnerflasche) präsentiert, die unter anderen von Preisträgern und Stars wie Moët & Chandon-Botschafter Roger Federer zu gunsten der Roger Federer Foundation signiert wird. Die Versteigerung selbst wird im Rahmen der Moët & Chandon Effervescence-Party Ende November in Zürich und in Anwesenheit von Ver tretern des ZFF und der Roger Federer Founda tion stattfinden.

eine Süssigkeit des Gastlandes Spanien anbieten.

Champagner für prickelnde Momente

Die 18. Ausgabe des Zurich Film Festival findet vom 22. September bis 2. Oktober 2022 statt. Während elf Tagen verwandelt sich Zürich in ein Mekka f ür Filmfans und wird zum Begegnungsort der Branche und ihrer Gäste –insgesamt werden 146 Filme gezeigt.

Zu diesem Anlass zeigt das ZFF den ersten Teil in einer restaurierten 3-D-Fassung, die mit überarbei tetem Bild und Ton aufwartet. Es verkörpert die Vision von Mercedes-Benz Designern, Ingenieuren und Trendforschern für eine Mobilität in ferner Zu kunft. Inspiriert von der Welt von Pandora zeigt der VISION AVTR eine völlig neue Interaktion zwi schen Mensch, Maschine und Natur. Das Fahrzeug steht während des ZFF im Festivalzentrum auf dem Sechseläutenplatz. Am 22. September 2022 feiert im Rahmen des ZFF zudem die offizielle RemasteredFassung von «Avatar» ihre Schweizer Premiere.

«When the World Watched: Italy 2006», der von den FIFA Studios in Auftrag gegeben und von der briti schen Agentur Noah Media produziert wurde. Er be leuchtet mit noch nie gezeigtem Archivmaterial und Interviews, wie die Italiener 2006 in Deutschland Weltmeister wurden – nur Wochen, nachdem der grösste Bestechungsskandal in der Geschichte die italienische Serie A bis ins Mark erschüttert hatte.

© TIM HUGHES FOR ZFF © FIFA © PASCAL BOVEY FOR ZFF AVATAR © 2022 20TH CENTURY STUDIOS

Samstag, 17. September 2022 Zurich Film Festival Verlagsbeilage 11

Das Kino und der Fussball haben viel gemeinsam: Beide vermögen auf der ganzen Welt Millionen Menschen in ihren Bann zu ziehen und grosse Emo tionen zu wecken. Daher ist es ebenso sinnvoll wie vielversprechend, dass das Zurich Film Festival und das FIFA Museum nun eine Kooperation eingehen. Um auf die Männer-WM in Katar im Dezember und auf die Frauen-WM nächstes Jahr in Australien und Neuseeland einzustimmen, zeigen sie gemeinsam fünf herausragende Fussballfilme. Zu jedem gezeig ten Film gibt es ein Gespräch mit mindestens einem legendären Fussballspieler, der extra nach Zürich

Mercedes-Benz fährt die Stars und Gäste des Zu rich Film Festival auch dieses Jahr vollelektrisch und sicher durch die Stadt. Für den Shuttle-Service werden sechs verschiedene Modelle und 30 Fahr zeuge der vollelektrischen Marke Mercedes-EQ eingesetzt – vom Kompakt-SUV über die Luxus limousine bis zum Van. Für Besucherinnen und Be sucher bringt Mercedes-Benz erstmals ein ebenso wegweisendes wie eindrückliches Konzeptfahrzeug in die Schweiz: den VISION AVTR. Der Showcar ist das Ergebnis einer Kollaboration mit dem Team von James Cameron, dem Regisseur von «Avatar».

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