«Unternehmensolltenschonheute aufE-Flottenumsteigen»
DieSchweiz will bis2050klimaneutral sein.UmdiesesZielzuerreichen,müssenUnternehmen auch ihreFahrzeugflotten aufnachhaltigeAlternativenumstellen.Peter Arnet, E-Mobilitätsexperte derBKW, erläutertimInterview,wie Firmen denÜbergangzur Elektromobilitäterfolgreich gestaltenkönnen.
Herr Arnet, welcheBranchenund Firmen müssensichinZukunft besonders stark mitdem Themaeiner nachhaltigen Flotte auseinandersetzen?
Arnet: Fahrzeugegehören in den meisten Branchen zu den grössten Emittenten vonCO2-Emissionen. Daher sind schweizweitalle Unternehmen betroffen, die ihren Mitarbeitenden Geschäftsfahrzeugezur Verfügungstellen
Es müssenalso alle Unternehmenineine E-Flotte investieren?
Ja,esgibt einen Technologiewandel. DerVerkehr wird künftig elektrisch sein DieVorschriften dafür sind bereits vorhanden.Auch aufpolitischerEbeneist eine Rückkehr zu Verbrennungsmotoren ausgeschlossen. Zudem haben Unternehmeneine ökologische Verantwortung. Daher rate ich allen Firmen, schon heute aufFahrzeugflottenohne CO2-Emissionen umzusteigen.
Wassind dieVorzüge derElektromobilität?
Die meisten Firmen können erheblich CO2-Emissionen einsparen, wenn sieihre Flotte elektrifizieren. Dafür wird zu Beginn eine Investition nötig sein. Doch im Betrieb und Unterhaltsind E-Fahrzeuge deutlich kostengünstigerals Verbrennungsmotoren. Zudem kann eine elektrische Flotte zur Stärkungdes Firmenimages beitragen, da viele Unternehmen heuteunter Druck stehen, nachhaltiger zu sein.
Angenommen, einUnternehmenmöchte aufElektromobilität umsteigen: Müsste es pro Fahrzeug eine Ladestation aufdem Firmengelände installieren?
Dies ist stark vonder Grösseeines Unternehmens und des Einsatzwecks der Geschäftsfahrzeugeabhängig. Die BKW beispielsweise beschäftigtviele technische Fachpersonen,die im Homeoffice arbeitenund vondort aus Kundenbesuchetätigen. Diesen stehtdahereineLadestation zu Hause zur Verfügung.Für den zusätzlich genutzten Strom werden sie entschädigt. AndereFirmen habenihre Fahrzeugeauf dem Werkhof undbenötigen vorOrt mehr Ladestationen. Daher muss jede Situation neu beurteilt werden.
Wiesieht derProzess vonder Planung bis zurInstallation einerLadeinfrastruktur aus?
In einem ersten Schritt analysieren wir, wiedie Unternehmensflottevon Kundinnen und Kunden eingesetzt wird,wie viele Fahrzeugebetroffen sind undwelche Ziele mitder Elektrifizierung verfolgt werden.Ausserdem informieren wiruns über die bereitsvorhandeneInfrastruktur.Aus diesen Daten können wirimAnschluss ein detailliertesKonzept erarbeitenund den Kundinnen undKunden offerieren,bevor wirin einem letztenSchritt dasProjektrealisieren.
Nachder Installationbetreiben wirdas IT-Systemder LadestationenimHintergrundund warten dieAnlagen.Davon sind jedoch hauptsächlichSchnelllader betroffen. Herkömmliche Ladestationen müssenkaumgewartet werden
Elektromobilitätsexperte PeterArnet
ZurPerson
PeterArnet istals Leiter Smart Mobility beider BKWtätig. Der Experte arbeitet seit 2010 in der Elektromobilitätsbranche.Inseiner Tätigkeitkümmertersichumdie Infrastrukturen fürElektromobilität –voneiner Heimladestation bis zu Schnellladestationen.
Sie bieten ihrenKundinnenund Kunden also eine komplette Lösung an?
Genau. DieBKW istschweizweitdas einzige Unternehmen,das Kundinnen undKundeneineumfassende Ladelösunganbietet.
Wassind dieHerausforderungen in diesemProzess?
Die Herausforderungen liegen primär aufseitender Kundinnen und Kunden. Diese müssen den fürsie geeigneten Anbieter wählen(sieheBox). DieanschliessendePlanung und Realisierung einer Umrüstungläuft dann –zumindest bei uns– meistreibungslos ab.Nur in Ausnahmefällen sindAnpassungen des Projekts nötig, wenn aufgrundder Elektrifizierungzum Beispiel dieelektrische Anschlussleistungfür einGebäude erhöht werden muss
Die Stromversorgung könnteaberauch mit demEinbezug einerPhotovoltaikanlage verbessert werden Ja,genau. Die effektivste Methode der Stromnutzung ist, die Energieeiner Solaranlagedirekt in einelektrisches Fahrzeug einfliessen zu lassen.Dadurch wird weder dasStromnetz belastet, nochentstehen hoheKosten. Viele Unternehmen nutzen dieseMethode.
Welche Alternativen zurPhotovoltaikanlage bieten SieKundinnenund Kunden, um Elektrofahrzeugemöglichst nachhaltig ladenzukönnen?
DieBKW bietet Unternehmensowie Privatpersonen einengrünenStrommix. DerSchweizer Stromwirdzugrossen Teilen auserneuerbaren Energien gewonnen, er zählt zu den saubersten Möglichkeiten der StromnutzunginEuropa. Mitjedem weiteren Ausbau dererneuerbaren Energienwirddie Nutzungund dasLaden eineselektrischenFahrzeugs nachhaltiger
Dennochstehenviele Personen in der SchweizElektrofahrzeugen kritischgegenüber.Wie könnenUnternehmen die Akzeptanz und dasVertrauen ihrer Mitarbeitendenineine E-Flotte steigern? Unternehmen müssen ihreMitarbeitendenoffen undtransparent über die Pläneeiner Umrüstunginformieren und
Sustainable Switzerland ist die nationale Nachhaltigkeitsinitiative des Unternehmens NZZmit Partnern ausWirtschaft und Wissenschaft. Gemeinsam beschleunigen wir die nachhaltige Entwicklung der Schweiz
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Worauf Unternehmen achten sollten
Die wichtigsteEntscheidung einesUnternehmensbei derPlanung vonLadeinfrastrukturen istlaut PeterArnet dieWahl desSoftware-Anbieters.Diese spielteine zentrale Rollebei derNutzung der Ladestationen.Die BKW bietet ein eigenesIT-Systeman, mit welchem siedie Kostenabwicklung ihrer Kundinnen und Kundenautomatisiert.Indem Mitarbeitendesichmit einer Kartebei derLadestation identifizieren, können dieKostenfür denLadevorgangder richtigen Kostenstelle zugewiesenwerden.Autofahrende, welche zu HauseeineLadestation ihres Arbeitgebers nutzen,werdendirektvon derBKW entschädigt.Die gesammelten Kosten werden anschliessend denUnternehmen in Rechnung gestellt. Dadurch werden langwierige Prozesse zurSpesenabrechnung obsolet
erläutern, welche Ziele miteiner Elektrifizierungverfolgt werden. Zudem sollten dieVorgesetzten eine Vorbildfunktion einnehmen. Die Sensibilisierung der Mitarbeitenden fürE-Autos istnur bedingt erfolgreich, wenn Führungskräfteweiterhin mitgrossen Verbrennern auf das Firmengeländeeinfahren.
WelchesFeedbackerhaltenSie jeweilsvon Unternehmen,die bereits eine Ladelösung derBKW nutzen?
DieRückmeldungensind durchs Band positiv.Autofahren istvor allem eine Sache derGewohnheit.Die meistenMitarbeitenden unsererKundinnen undKundensind nach zwei Wochenüberzeugt vonihrem neuen E-Auto undwürden nichtwiederauf einenVerbrenner umsteigen wollen.
Dieser Inhalt wurdevon NZZ Content Creation im Auftragvon BKWerstellt.