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NZZ am Sonntag 25. Dezember 2022
lich, eine positive Rendite zu erzielen. Mit dem Zinsanstieg gibt es wieder Firmenanleihen in Schweizer Franken mit mittleren Laufzeiten und Investmentgrade-Qualität, die Zinsen von 2 bis 2,5 Prozent abwerfen. Hierzulande rechnen wir im Jahr 2023 mit einer Inflation von rund 2,5 Prozent. 2024 könnte sie auf 2 Prozent und weniger sinken. Wer somit eine Obligation mit einer Nominalrendite von 2,5 Prozent kauft, erzielt mittelfristig sogar eine positive Realrendite. Das gab es am Schweizer Markt schon lange nicht mehr. Oftmals wurden Immobilienfonds als Alternative zu Anleihen gekauft. Nun haben auch diese korrigiert. Was erwarten Sie von dieser Anlageklasse? Der Rückgang war 2022 sehr ausgeprägt. Der Index ist mit einem Minus von 16 Prozent etwa gleich stark eingebrochen wie der Aktienmarkt. Dabei handelte es sich aber um eine klassische Bewertungskorrektur, denn die Net Asset Values (NAV), respektive die in den Fonds enthaltenen Immobilien, haben nicht an Wert verloren. Jedoch sind die Agios, die Aufschläge gegenüber dem NAV, zurückgekommen — und zwar so stark, dass Immobilienfonds auf diesem Niveau als Beimischung durchaus wieder kaufenswert erscheinen.
«Einiges deutet auf eine Rezession hin» FOTO: PD
Mit dem jüngsten Inflationsrückgang ist die Zuversicht an die Börsen zurückgekehrt. Raiffeisen Anlagechef Matthias Geissbühler erklärt, weshalb diese noch verfrüht ist und es zu weiteren Rückschlägen kommen dürfte – und wo es für Investorinnen und Investoren 2023 trotzdem Chancen gibt. Matthias Geissbühler, Sie hatten für 2022 ein schwächeres Börsenjahr prognostiziert. Ohne die jüngste Erholung wäre es sogar miserabel ausgefallen. Wie kommentieren Sie die zurückliegenden Monate? Es hatte sich bereits Ende 2021 abgezeichnet, dass das Anlagejahr schwierig werden würde. Zumal sich die Aktienmärkte auf einem Allzeithoch bewegten. Zudem hatte die Inflationsrate von über 6 Prozent in den USA auf eine Zinswende hingedeutet. Den Ukraine-Krieg und dessen Folgen für die Energie- und Rohstoffpreise konnte man nicht vorhersehen. Wegen des damit verbundenen Inflationsschubs mussten die Notenbanken dann noch stärker intervenieren. Das hat zu Korrekturen in praktisch allen Anlageklassen geführt — von Aktien über Obligationen bis hin zu Immobilienfonds. Nicht einmal eine breite Diversifikation konnte 2022 vor Rückschlägen schützen. Vor allem Anlegerinnen und Anleger, die aus Risikoüberlegungen in Obligationen investiert hatten, sind negativ überrascht worden. Am Ende hat aber auch 2022 eine Jahresend-Rally stattgefunden. Wie fundamental ist diese abgestützt? Die Erholung seit Mitte Oktober basiert auf der Hoffnung, dass der Höhepunkt der Inflation überschritten wurde und die Notenbanken bald auf weitere Zinserhöhungen verzichten. Der Markt erwartet ein Soft Landing. Doch es gibt Fragezeichen: Die Teuerung in den USA und Europa bewegt sich nach wie vor auf hohem Niveau und die konjunkturellen Vorlaufindikatoren deuten auf eine Rezession hin. Einzelne Zentralbanken scheinen den Fuss aber etwas von der Bremse genommen zu haben. Zu Recht? Die US-Notenbank Fed hat 2022 eine der stärksten Zinswenden ihrer Geschichte vollzogen und die Zinsen innerhalb weniger Monate von 0,25 auf aktuell 4,5 Prozent erhöht. In diesem Tempo kann es nicht weitergehen. Im ersten Quartal 2023 dürfte in den USA der Peak erreicht sein. Allerdings werden die Zinsen danach wohl für längere Zeit auf hohem Niveau verharren. Die Hoffnungen auf erste Zinssenkungen bis Ende 2023
sind deshalb verfrüht. Zudem wird die Fed ihre Bilanz weiter verkleinern. Insgesamt bleibt die Geldpolitik in den USA damit klar restriktiv. Und in Europa? Die EZB wird die Zinsen auch im nächsten Jahr anheben müssen. Inflationsraten von 10 Prozent sind viel zu hoch. Zu grosse Zinsschritte könnten die Konjunktur nachhaltig abwürgen. Wie gross schätzen Sie diese Gefahr ein? Fed-Chef Jerome Powell hat deutlich gemacht, dass er die Inflation um jeden Preis in den Griff bekommen will — auch auf die Gefahr einer Rezession hin. Neben den anhaltenden geopolitischen Spannungen lassen viele Vorlaufindikatoren eine klare Abschwächung der Wirtschaft erahnen, wenn nicht gar eine Rezession. Die komplett inverse Zinskurve in den USA war in der Vergangenheit beispielsweise ein zuverlässiger Bote dafür. Und man darf nicht vergessen, dass Zinserhöhungen eine verzögerte Wirkung auf die Konjunktur zeigen. Wie sehr werden wir dies hierzulande spüren? Die Schweiz hält sich aus unserer Sicht noch relativ gut — sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr. Wir erwarten keine Rezession, sondern ein Wachstum von noch knapp einem Prozent. Dies hängt unter anderem mit der Struktur unserer Wirtschaft zusammen. Im Falle von Europa rechnen wir zumindest mit einer technischen Rezession. Insgesamt gehen wir für 2023 von einem Null-Wachstum aus, allenfalls gibt es gar negative Vorzeichen. Auch in den USA könnte das zweite Halbjahr 2023 heimtückisch werden. Gegen eine Rezession spricht der robuste Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahlen sind aber ein nachgelagerter Konjunkturindikator und deshalb für Prognosen nicht wirklich tauglich. Noch immer sind die Energiepreise hoch. Ist dort eine Entspannung zu erwarten? Sollte es zu einer Rezession kommen, dürfte die Energienachfrage zurückgehen, was einen Preisrückgang zur Folge hätte. Doch auch die Angebotssituation
bleibt wegen des Ukraine-Kriegs angespannt. Auch dürften die OPEC+-Staaten kein Interesse daran haben, dass die Erdölpreise fallen. Wir rechnen damit, dass sich 2023 der Erdölpreis pro Barrel zwischen 80 und 90 Dollar bewegen wird. Wie sieht es bei den übrigen Rohstoffen aus? Wahrscheinlich haben wir bei gewissen Rohstoffen inzwischen den Höhepunkt überschritten. Andererseits werden für die Energiewende viele Metalle wie Kupfer oder Seltene Erden benötigt. Deshalb dürfte die Nachfrage mittelfristig hoch bleiben.
«Hoch verschuldete Unternehmen haben ein schwieriges Jahr vor sich. Die Kombination aus höheren Zinsen und schwächerer Konjunktur ist toxisch.»
Gilt dies auch bei den Edelmetallen? Innerhalb der Anlageklassen hat sich Gold gut gehalten. In Schweizer Franken resultierte sogar ein leichtes Plus. Der robuste Dollar und die Zinserhöhungen haben die Performance belastet. Diese Faktoren sollten sich nun abschwächen. Gleichzeitig sehen wir eine starke Nachfrage, vor allem seitens der Notenbanken aus den Schwellenländern. Im dritten Quartal wurden rekordhohe 400 Tonnen Gold gekauft. Weshalb? Eine Erklärung sind der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland. Diese haben gezeigt, wie abhängig die Staaten vom Dollar und vom Swift-System sind. Viele Notenbanken haben deshalb begonnen, ihre Dollarbestände in Gold zu wechseln. Gleichzeitig wird Gold repatriiert. Diese Trends dürften anhalten, weshalb wir aus Diversifikationsgründen positiv für Gold gestimmt sind. Kommen wir zu den Unternehmen: Wann erwarten Sie ein Ende der Lieferengpässe?
Derzeit sehen wir eine gewisse Entspannung, beispielsweise an den Frachtraten im Schiffstransport. Es könnte aber auch der Ausdruck eines Nachfragerückgangs sein. Wir erwarten 2023 eine Beruhigung in der Lieferkettenproblematik, aber sicher noch keine Normalisierung. Vieles hängt davon ab, welche Covid-Strategie China fahren wird. Wie werden die Firmenergebnisse 2022 ausfallen? Der Margendruck wegen der hohen Kosten ist seit zwei bis drei Quartalen klar ersichtlich. Mit den höheren Löhnen und den höheren Zinsen werden die Kosten weiter steigen. Letzteres werden Firmen, die eine Obligation ablösen oder einen neuen Kredit aufnehmen müssen, zu spüren bekommen. Unternehmen, die über keine Preissetzungsmacht verfügen, werden mit dem Margendruck zu kämpfen haben und einen Gewinnrückgang verkraften müssen. Wird sich dies bereits in der bevorstehenden Ergebnissaison manifestieren? Ich erwarte keine grossen Überraschungen — weder positive noch negative. Viel interessanter ist der Ausblick auf das Jahr 2023. Die Analysten rechnen mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von 5 bis 6 Prozent. Dies setzt aber ein Soft Landing voraus. Sollte es zu einer stärkeren Rezession kommen, dürften die Gewinne zweistellig einbrechen. Wir gehen davon aus, dass die aktuellen Gewinnschätzungen zu optimistisch sind und es bereits im ersten Quartal 2023 Anpassungen geben wird. In unserem Basisszenario erwarten wir ein stagnierendes Gewinnwachstum. Wie sollen sich die Investoren für 2023 positionieren? Vor allem das erste Halbjahr dürfte herausfordernd werden. In den nächsten Monaten wird sich zeigen, ob es zu einer breiteren Rezession kommt und ob der Inflationsrückgang anhalten wird. An den Aktienmärkten schliessen wir weitere Kurskorrekturen nicht aus. Gleichzeitig bietet das Jahr 2023 auch Opportunitäten — angefangen bei den Obligationen. Mit Anleihen in Schweizer Franken war es seit 2015 und der Einführung der Negativzinsen kaum mög-
Sehen Sie ähnliche Chancen bei Aktien? Auch dort haben Bewertungskorrekturen stattgefunden. Gleichzeitig sind die Dividendenrenditen aufgrund der stabilen Ausschüttungen wieder gestiegen. Am Schweizer Markt liegen sie bei rund 3 Prozent. Auf der anderen Seite halten wir die Gewinnschätzungen für zu optimistisch und schliessen deshalb weitere Rückschläge nicht aus. Insgesamt werden die Anleger in den ersten Monaten noch Geduld benötigen. Die Kurseinbrüche bieten aber auch Kaufgelegenheiten, vor allem bei dividendenstarken Qualitätstiteln. Ohnehin sollte man den Fokus auf die Schuldnerqualität legen — sowohl bei Aktien als auch Obligationen. Denn eines ist sicher: Hoch verschuldete Unternehmen haben ein schwieriges Jahr vor sich. Die Kombination aus höheren Zinsen und schwächerer Konjunktur ist toxisch. Weshalb lohnt sich für Investoren derzeit eine vertiefte Portfolioanalyse? Anleger sollten ihre Vermögenssituation regelmässig auf Veränderungen überprüfen, sei es aufgrund der Entwicklung der Finanzmärkte oder der eigenen Lebenssituation. Der Jahresanfang ist ein guter Zeitpunkt dafür. Ich empfehle zudem, hin und wieder eine Aufräumaktion durchzuführen und sich von Titeln zu trennen, die man seit Jahren mitschleppt, ohne dass sie einen Mehrwert bringen. Wie bei den Aufräum-Coaches im Fernsehen, kann hier eine professionelle Beratung helfen. Dieser Inhalt wurde von NZZ Content Creation im Auftrag von Raiffeisen erstellt.
Vermögens-Check Raiffeisen legt Wert darauf, dass das Vermögen ihrer Kundinnen und Kunden bestmöglich aufgestellt ist. Die drittgrösste Bankengruppe des Landes empfiehlt daher, jeweils zum Jahresauftakt einen individuellen Vermögens-Check mit der Kundenberaterin oder dem Kundenberater durchzuführen. Die persönliche und finanzielle Situation, Anlageziele und -horizont sowie die Risikobereitschaft können sich laufend ändern. Zudem lohnt es sich, das Portfolio jeweils zu überdenken, wenn sich der Markt oder einzelne Finanzprodukte anders entwickeln als erwartet. Der ganzheitliche Check ermöglicht eine sorgfältige Beurteilung der gesamten Vermögenssituation. Zusammen mit der Expertin oder dem Experten von Raiffeisen werden Optimierungsmöglichkeiten identifiziert, Chancen thematisiert und die Portfoliostruktur auf das Marktumfeld abgestimmt. raiffeisen.ch/vermoegens-check