Werbung
Sponsored Content für Lucerne Festival
mondbewegung für die Unterstützung notleidender Menschen in der Ukraine und Gefl flüchteter in den Nachbarländern. Alle Künstler*innen verzichten auf ihre Gage und das KKL Luzern erlässt die Saalmiete für diesen Abend.
Premiere für das Frühlings-Festival
Das neue Lucerne Festival
FOTO: MANUELA JANS / LUCERNE FESTIVAL
Das Lucerne Festival Orchestra tritt nicht mehr nur im Sommer auf, sondern lockt Klassikfans neu auch am Wochenende um Palmsonntag ins KKL Luzern. Den Auftakt macht ein dreitägiges Musikfest mit Felix Mendelssohn im Fokus. Einer dieser Abende wird zum Benefizkonzert für die Ukraine. Vom 8. bis 10. April 2022 geht im KKL Luzern das erste Frühlings-Festival über die Bühne. Die Idee, das renommierte Lucerne Festival Orchestra nicht nur im Sommer, sondern neu auch im Frühjahr in der Leuchtenstadt residieren zu lassen, entstand in der auftrittsfreien Zeit während der Pandemie. «Als wir diesen schrecklichen Unterbruch von eineinhalb Jahren hatten, überlegten Intendant Michael Haefl fliger und ich, wie wir das Orchester häufiger als nur beim Sommer-Festival zusammenbringen könnten», sagt Chefdirigent Riccardo Chailly. Damals hätten sie beschlossen, für die Premiere dieses Frühjahr ein Programm rund um den musikalischen Giganten Felix Mendelssohn zu schaffen. Der Clou daran: sein sinfonisches Repertoire zu umgeben mit Werken von Kollegen, Freunden oder Gegnern, die Mendelssohn beeinfl flusste. Chailly hat einen ganz persönlichen Bezug zu Mendelssohn. Als langjähriger Gewandhauskapellmeister in Leipzig – Mendelssohn hatte dieselbe Funktion von 1835 bis zu seinem Tod 1847 inne – entwickelte Chailly seine eigene Forschung zu diesem bedeutenden Musiker der Romantik.
Im Dialog mit Zeitzeugen Das Lucerne Festival Orchestra wird Mendelssohns Sinfonien in unterschiedlichen Fassungen präsentieren. «Die 5. Sinfonie spielen wir in der Urfassung, die Christopher Hogwood vor einigen Jahren bei Bärenreiter publizierte. Die 4. Sinfonie dagegen, die ‹Italienische›, erklingt in der selten gespielten Zweitfassung», sagt der Chefdirigent. Er erinnere sich gut an die Überraschung, als man in Leipzig diese zweite Version aufgeführt habe. Schliesslich kenne jeder die Erstfassung in- und auswendig. Doch Mendelssohn habe die erste Version der Vierten später abgelehnt und sogar deren Drucklegung verboten. Die Zweitfassung überrasche mit ihren harmonischen Wendungen und ihrer Schlichtheit, gerade im Vergleich zur ersten Version. «Ich finde, Michael Haefl fliger hat mich als Interpreten hier zu einem spannenden neuen Ansatz ermuntert», sagt Riccardo Chailly.
• Mendelssohn & Wagner: Das erste Konzert am Freitag, 8. April 2022, beginnt mit dem «Luzern-Komponisten» Richard Wagner und seinem «Parsifal»-Vorspiel, das eine Brücke zu Mendelssohns 5. Sinfonie schlägt. Diese FOTO: MARCO BORGGREVE
Riccardo Chailly leitet das Lucerne Festival Orchestra seit 2016 als Chefdirigent.
NZZ am Sonntag 27. März 2022
Das Lucerne Festival Orchestra wird drei von Mendelssohns Sinfonien in unterschiedlichen Fassungen präsentieren.
Kombination mag überraschen, hat doch Wagner in seiner verheerenden antisemitischen Schrift «Das Judentum in der Musik» seinen vier Jahre älteren Kollegen bezichtigt, mit seinen Werken nie eine tiefe, Herz und Seele ergreifende Wirkung erzielt zu haben. Als dieses Pamphlet 1850 herauskam, war Mendelssohn bereits seit drei Jahren tot und konnte nicht mehr richtigstellen, dass Wagner ihn früher mit devoten Briefen um Protektion ersucht hatte. Wie sehr Wagner Mendelssohn in Wahrheit bewunderte, beweisen seine Opern: Noch in seinem späten «Parsifal» zitiert er mit dem Gralsthema das «Dresdner Amen», das Mendelssohn genau ein halbes JahrFOTO: HARALD HOFFMANN
Geigerin Anne-Sophie Mutter spielt anlässlich des Benefizkonzerts als Solistin.
hundert früher in seiner «Reformationssinfonie» verwendet hatte. Die «Schottische Sinfonie» wiederum erinnert mit ihren Sturmklängen im Kopfsatz an den «Fliegenden Holländer» und steht auch der Klangwelt der «Walküre» nahe. • Mendelssohn & Berlioz: Für Chailly sind dies wichtige Bezugspunkte – genauso wie Hector Berlioz’ «Nuits d’été». Mendelssohn lernte seinen sechs Jahre älteren französischen Kollegen 1830 während einer Italienreise kennen, stand dessen Klangsprache allerdings eher kritisch gegenüber. Dennoch lud er ihn zwölf Jahre später für Konzerte mit dem Gewandhausorchester nach Leipzig ein und äusserte sich bei dieser Gelegenheit zumindest positiv über die «Nuits d’été». Berlioz wiederum nahm als Dirigent Mendelssohns «Italienische Sinfonie» in sein Repertoire auf, die als Refl flex auf die Erlebnisse und Eindrücke der Italienreise entstanden war. Wie «italienisch» dieses Werk wirklich ist, zeigt die Gegenüberstellung mit dem Meister des Brio, Gioachino Rossini, am Sonntag, 10. April 2022. • Mendelssohn & Schumann: Das mittlere der drei Konzerte thematisiert am Samstag, 9. April 2022, die Verbindung zwischen Felix Mendelssohn und Robert Schumann. Die beiden Komponisten waren eng befreundet und trafen sich Mitte der 1830er-Jahre fast täglich zum Mittagessen. Mendelssohn übernahm die Patenschaft für Schumanns Tochter Marie und brachte etliche Werke Schumanns als Dirigent zur Uraufführung. Chailly koppelt Mendelssohns Streicheroktett, das er als 17-Jähriger schuf, mit Schumanns Klavierquartett aus dem Jahr 1842. Beide Werke bestechen durch äusserste Transparenz und Schönheit, aber während Mendelssohns quirlige Musik geradezu abzuheben scheint, öffnet Schumanns Klangwelt den Blick in die Tiefe seiner Seele. Das Programm «Mendelssohn & Schumann» findet als Benefizkonzert statt, zugunsten der Opfer und Leidtragenden von Putins Krieg in der Ukraine. Anne-Sophie Mutter und Kian Soltani werden zum Abschluss mit Yulianna Avdeeva Schostakowitschs zweites Klaviertrio aufführen, das der Komponist auch als Trauermusik für die Opfer der nationalsozialistischen Invasionskriege verstand. Der Erlös des Benefizkonzerts geht an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Internationale Rotkreuz- und Rothalb-
Das allererste Frühlings-Festival unterstreicht nicht nur Mendelssohns Verbindung zu Zeitgenossen und Nachfolgern, sondern auch jene zu Luzern – exakt 200 Jahre nachdem der Musiker die Leuchtenstadt im Alter von 13 Jahren zum ersten Mal besucht hatte. Das 1938 gegründete Lucerne Festival gehört zu den international führenden Veranstaltern für klassische Musik. Intendant ist seit 1999 Michael Haefl fliger. Das zentrale Sommer-Festival von Mitte August bis Mitte September bietet ein vielfältiges Angebot von rund 100 Konzerten und weiterführenden Anlässen. Jedes Sommer-Festival hat ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch die Dramaturgie des Programms zieht. Geboten wird ein vielfältiges Spektrum an Konzertformaten – Sinfonien, Kammermusik, Rezitale, Debüts, Late Nights und vieles mehr. Letztes Jahr fand erstmals das neue Format Lucerne Festival Forward! statt, das jeweils im November neue, innovative Akzente im Bereich der zeitgenössischen Musik setzt. Künstlerisch und programmatisch wird es von Musikerinnen und Musikern aus dem Netzwerk des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) gestaltet, dabei werden alle Altersgruppen mit einbezogen und ungewöhnliche Konzertformate geboten. Als Zentrale fungiert auch hier das KKL Luzern. Ab 2022 feiert das Lucerne Festival Orchestra gemeinsam mit seinem Chefdirigenten Riccardo Chailly jeweils am Wochenende um Palmsonntag ein dreitägiges Fest der Musik, ganz nach dem Vorbild der historischen Musikfeste, wie sie seit der frühen Romantik im Rheinland stattfanden, an wechselnden Spielorten wie Aachen, Düsseldorf und Köln. Geplant ist das Frühlings-Festival für die ersten beiden Jahre als MendelssohnFest, das sämtliche Sinfonien des Komponisten mit Musik seiner Zeitgenossen Wagner, Schumann, Schubert und Berlioz sowie seines Vorbilds Johann Sebastian Bach koppelt. Nach dem grossen Erfolg seines Beethoven-Zyklus beim Lucerne Festival wird Pianist Igor Levit ein neues Klavierfest kuratieren. Ab 2023 präsentiert er jeweils im Mai ein verlängertes Wochenende, bei dem er selbst auftritt, aber auch befreundete Künstlerinnen, Künstler und Ensembles anderer Musikgenres vorstellt.
Tickets fürs Mendelssohn-Fest Mendelssohn & Wagner Freitag, 8. April 2022 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly (Dirigent) Konzerteinführung mit Susanne Stähr | 18.30 Uhr | KKL Luzern, Auditorium Benefizkonzert für die Ukraine: Mendelssohn & Schumann Samstag, 9. April 2022 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra | Anne-Sophie Mutter (Violine) | Yulianna Avdeeva (Klavier) | Kian Soltani (Violoncello) Mendelssohn & Berlioz Sonntag, 10. April 2022 | 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly (Dirigent) | Marie-Nicole Lemieux (Mezzosopran) Konzerteinführung mit Susanne Stähr | 17.30 Uhr | KKL Luzern, Auditorium Preise von 40 bis 290 Franken pro Person Infos www.lucernefestival.ch
Dieser Inhalt wurde von NZZ Content Creation im Auftrag von Lucerne Festival erstellt.