BKW (D)

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lem nationalen Talenten eine Plattform bieten

Wie bewahrt man die Naturidylle trotz Megaevent? Die Veranstalter des Zermatt Unplugged sehen sich mit dieser Frage jährlich aufs Neue konfrontiert Die Prämisse lautet: Nachhaltig agieren und diese Bestrebungen jährlich verbessern.

Die entsprechenden Massnahmen dafür ziehen sie aus ihrem Nachhaltigkeitsreport

«Vom Festivalgelände aus kann man quasi zusehen, wie der Gletscher sich zurückzieht», sagt Rolf Furrer, Geschäftsführer des Zermatt Unplugged. Er und sein Team spüren jedes Jahr, wie sich der Winter im Wallis verändert und mit ihm die Rahmenbedingungen für die Organisation der Veranstaltung Das Thema Nachhaltigkeit ist seit Beginn ein fester Bestandteil bei den Entscheidungen, die es zu fällen gibt, um jeweils im April ein für Mensch und Umwelt gelungenes Festival auf die Beine zu stellen. Den Rahmen dafür geben zwei Faktoren vor: der Ort sowie die Form des Festivals. «Wenn man eine Veranstaltung in einer Destination realisiert, die so stark vom Naturerlebnis lebt und gleichzeitig in vielerlei Hinsicht einschränkt, ist das Bewusstsein per se relativ stark präsent», sagt Furrer Hilfreich ist ebenso, dass die Künstler unplugged, sprich ohne elektronische Hilfsmittel, spielen. «Dass die Form auf Reduktion basiert, hat uns von Anfang an geholfen, dass wir mit allem sorgsam umgehen, uns auf das Wesentliche fokussieren dürfen und so ein qualitativ einwandfreies Erlebnis bieten können.»

Die Nachhaltigkeit ist Teil der DNA des Festivals Da das Thema in den letzten Jahren auch allgemein an Bedeutung dazugewonnen hat, wird ihm nun seit ein paar Jahren bei der Planung des Musikfestivals noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt Hierbei erhält das Organisationsteam Unterstützung von der BKW

Das Unternehmen versorgt das Festivalgelände mit Strom aus Photovoltaikanlagen Diese werden auf verschiedenen

Gebäuden im «Taste Village» angebracht Eine davon befindet sich auf dem «Wood Cube» der BKW In diesem Kubus werden mit der Energie, die aus den Photovoltaikanlagen generiert wird,

Crêpes zubereitet, die die Besucher bei herrlichem Ausblick auf der dazugehörigen Terrasse verspeisen können Dazu lauscht man den Klängen des E-Pianos, das dank Sonnenenergie die Melodien wiedergibt die die Gäste darauf spielen

Die Photovoltaikanlage, die eine Leistung von 36 Kilowatt hat und 176 Quadratmeter misst, steht seit Ende März in Zermatt und sammelt Sonnenenergie für die Festivaltage Verantwortlich für die temporäre Anlage ist die ISP Electro Solutions Ein Aufwand, der sich trotz erschwerter Bedingungen lohnt: «Das Wetter, Schneefall und Kälte können den Einsatz in alpinen Regionen erschweren Diese wenigen Solarpanels tragen aber mit grosser Wirkung zur Nachhaltigkeit der Veranstaltung bei», sagt Stefan Gassmann, Bereichsleiter der ISP Electro Solutions

Nachhaltigkeitsreport gibt Orientierung

Damit die Bergregion geschützt wird und gleichzeitig ein touristischer und kultureller Hotspot bleibt, orientieren sich die Organisatoren des Festivals am Nachhaltigkeitsreport, den sie jeweils nach Abschluss der Veranstaltung von der BKW erhalten Mit der Analyse und Auswertung der Nachhaltigkeitsbestrebungen erhalten die Organisatoren eine kompakte Übersicht, die sie dabei unterstützt, ihre Prämisse, nachhaltig zu sein und sich jedes Jahr zu verbessern, in die Tat umzusetzen

Ein grosses Thema im Report, weil eines der anspruchsvollsten, sind dabei die Mobilität und die dadurch verursachten CO2-Emissionen. Wenn möglich, werden Waren auf Schienen nach Zermatt gebracht. «Wir haben eine gute Erschliessung für den Gütertransport und ab Bahnhof bis zum Festivalgelände mit

den Elektrowagen», sagt Rolf Furrer Für den fünftägigen Event werden rund 200 Tonnen Material aufs Gelände transportiert. Wenn Warentransporte nur mit dem Lastwagen möglich sind, wird darauf geachtet dass diese voll beladen sind, damit auch diese Fahrten auf das absolute Minimum reduziert werden können Ebenso werden Künstler und Gäste darauf aufmerksam gemacht, für ihre Anreise den Zug zu wählen Der Nachhaltigkeitsreport zeigt, dass im Vorjahr wie auch schon im Jahr 2022 rund 55 Prozent mit dem ÖV zum Festival angereist sind Etwas mehr als 40 Prozent allerdings haben die Reise mit dem Auto oder Motorrad angetreten. Wurden vor zwei Jahren noch rund 820 Tonnen CO2-Emissionen verursacht, war es letztes Jahr mit rund 510 Tonnen ein Vielfaches weniger Abschliessend lassen sich die Emissionswerte allerdings nicht vergleichen, da diese dem Veranstaltungsteam des Zermatt Unplugged nicht immer in der gleichen Detailliertheit bekannt sind Wie hoch oder tief dieser Wert ausfällt, hängt unter anderem auch damit zusammen, von woher und wie die Künstler anreisen. Weil mehr Künstler aus der Schweiz und dem näheren Ausland kamen, sind im letzten Jahr insgesamt weniger mit dem Flugzeug angereist als noch im Jahr 2022. Die ökologischen Auswirkungen minimieren sich somit automatisch

Auch Zermatt kann keine Sonne garantieren

Diese Nachhaltigkeitsbestrebung wird auch dadurch unterstützt dass Kulturvermittlung und Nachwuchsförderung auf regionaler und nationaler Ebene dem Zermatt Unplugged am Herzen liegen Ein Kernstück des Festivals bilden seit jeher die «Discovery Stages», die vor al-

Ebenso gefordert ist das Organisationsteam bezüglich der Beschaffung der Güter Die Hälfte aller Güter wurde im letzten Jahr in der Schweiz bezogen. Ein Viertel sogar aus der Region des Veranstaltungsortes. «Diesbezüglich ist unser Potenzial nahezu ausgeschöpft», so Gian Hirt, Verantwortlicher für Infrastruktur und Logistik. Beim Strombedarf stehen zwei Quellen zur Verfügung. Zum einen die Photovoltaikanlage der BKW sowie erneuerbare Energie aus dem lokalen Stromnetz Erstere lieferte im letzten Jahr während der Festivaltage insgesamt 1856 56 Kilowattstunden Damit konnte ein Teil des Energiebedarfs auf dem Festivalgelände gedeckt werden. Der Strombedarf des gesamten Festivals könnte allein mit der Photovoltaikanlage aber nicht gedeckt werden. Sie wäre als einzige Energiequelle auch zu unsicher, da es nun mal keine Garantie für Sonnenschein gibt Der restliche Strombedarf von rund 33000 Kilowatt wird deshalb als Ökostrom von der BKW zur Verfügung gestellt.

Der Schreiner ist ebenso ein Sparsamer

Die Bemühungen bezüglich Nachhaltigkeit nehmen die Besucher des Festivals auch bei der Verpflegung wahr Das Zermatt Unplugged bietet eine vielseitige und regionale Küche Die Hälfte der Gerichte ist vegetarisch Wer sich zudem saisonal verpflegen möchte, wählt zum Beispiel Bärlauch-Crêpes oder ein Fondue Teller und Besteck, das man dabei in die Hände nimmt, sind Mehrweggeschirr Auch die Frage, was mit dem Abfall oder mit dem Holz geschieht, das zum Anfertigen der Terrassen benötigt wurde, hat das Festivalteam beschäftigt. Während der Bioabfall in der Biogasanlage in Zermatt landet, wird Restholz –ebenfalls in einem lokalen Betrieb – zu Pellets weiterverarbeitet Die Philosophie der Nachhaltigkeit hat ebenso der Schreiner des Festivals verinnerlicht «Er geht stets sparsam mit der Ressource Holz um und achtet darauf, dass kein unnötiger Abfall entsteht», sagt Gian Hirt Er, der schon für verschiedene Veranstalter gearbeitet hat, wisse, dass dies unterschiedlich gehandhabt werde

Ein ebenso wichtiger Aspekt, wenn von Nachhaltigkeit die Rede ist, ist für Rolf Furrer der soziale Part «Wie man mit den Angestellten und Lieferanten umgeht und dass man stets darauf achtet, dass der Event von allen Involvierten als Mehrwert wahrgenommen wird.»

In Zermatt lässt sich nicht alles verändern, die Topografie setzt natürliche Grenzen. «Bei uns sind es umso mehr die Detailarbeiten in allen Bereichen, die wichtig sind. Es ist mehr die Summe der kleinen Dinge, die den grossen Effekt ausmacht», sagt Rolf Furrer

Am wichtigsten für ihn ist dass man in jedem Bereich, wo es möglich ist, versucht, etwas zu bewirken Den Nachhaltigkeitsreport erachtet er zudem als wertvoll, weil er dem Organisationsteam hilft, den Status quo festzuhalten «Es hilft uns, besser zu verstehen und entsprechend zu agieren » Durch die Bestandesaufnahme und den Vergleich zu den Vorjahren wird sich immer mehr herauskristallisieren in welchen Bereichen eine erfreuliche Entwicklung stattgefunden hat und wo Handlungsbedarf ist Grundsätzlich sieht der Geschäftsführer des Zermatt Unplugged noch überall Optimierungspotenzial, vor allem aber bei den Themen Mobilität und Energieverbrauch

Und auch wenn nachhaltig agieren einen grösseren logistischen Aufwand sowie Mehrkosten bedeutet, um die imposante Naturkulisse in Zermatt zu erhalten, lohnt es sich allemal, ist Rolf Furrer überzeugt: «Ich denke, langfristig wird sich all das kompensieren.» Wenn sich der Rückgang des Gletschers nicht mehr stoppen lässt, dann vielleicht zumindest entschleunigen. Damit

Diese wenigen Solarpanels tragen mit grosser Wirkung zur Nachhaltigkeit der Veranstaltung bei.

NZZ am Sonntag 31 März 2024 SponsoredContent fürBKW Werbung
noch viele weitere Generationen nicht nur in den Genuss eines akustischen Highlights, sondern eines ebenso beeindruckenden Drumherums inklusive Gletscher kommen. ANJA ZURBRÜGG ZERMATT UNPLUGGED FEST VAL Festivalgenussund Nachhaltigkeit inEinklangbringen Dieser Inhalt wurde von NZZ Content Creation im Auftrag von BKW erstellt
Die Photovoltaikanlage steht seit Ende März in Zermatt und sammelt Sonnenenergie für die Festivaltage

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