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NZZ am Sonntag 30. Januar 2022
FOTO: ZERMATT UNPLUGGED
Rea Garvey (48) ist im deutschsprachigen Raum bekannter als in seiner Heimat Irland . Diesen April tritt er bereits zum dritten Mal bei Zermatt Unplugged auf: Der Singer-Songwriter über das Geheimnis einer glücklichen Ehe, über sein Erfolgsrezept und seine Träume vom Holzhacken in den Schweizer Bergen. Ihr neustes Album heisst «Hy Brasil». Damit ist ja nicht etwa Brasilien gemeint, sondern eine Phantominsel vor der Küste Irlands. Was bedeutet dieser imaginäre Ort, um was geht es da? Rea Garvey: Die Sehnsucht nach einem unerreichbaren Ort hat meine Fantasie befflügelt. Ich habe im Leben, wie auch in der Musik, immer ein Ziel vor Augen, das meistens nicht auf Anhieb greifb f ar ist. Doch irgendwann kristallisiert es sich heraus, und ich merke, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Abgesehen davon: Vielleicht existiert diese Phantominsel ja doch. Welcher Song von «Hy Brasil» widerspiegelt Ihre Stimmung am besten? «Just a Minute», denn manchmal zähle ich die Tage in Minuten, weil die Zeit viel zu schnell vorbeigeht. Oft habe ich das Bedürfnis, die Notbremse zu ziehen und zu sagen: Stopp! Ich will jetzt einfach nur in genau dieser Minute leben, den Moment geniessen und nicht im Hamsterrad drehen und immer schon daran denken, was morgen ist. Welcher Songtext auf diesem Album ist der persönlichste und zeigt den wahren Rea Garvey am authentischsten? Ich könnte keine Musik schreiben, die nicht authentisch ist. Das ist nicht meine Art. Wenn ich Lieder komponiere, überlege ich nicht, was die Leute hören wollen, was im Trend liegt oder was gut ankommen könnte. Stattdessen schreibe ich, was ich selber gerne hören würde. Insofern ist jeder Songtext persönlich und authentisch. Sie sind seit über 20 Jahren mit Ihrer Frau Josephine liiert. Warum singen Sie denn nicht von glücklicher, sondern fast nur von tragischer Liebe? Trauer und Liebe gehören zusammen, denn wer ehrlich mit sich selber ist, weiss, dass die Liebe selten für immer hält. Es ist besser, Liebe so zu geniessen, wie sie im Moment ist. Sie verändert sich mit der Zeit, unter Umständen muss man dann loslassen können. Damit es in einer Beziehung nicht langweilig wird, muss man immer miteinander reden können und sich gegenseitig Respekt zollen. Ich bin kein Paartherapeut, aber ich weiss, dass man an einer Beziehung arbeiten muss. Auf Englisch heisst es so schön: «Marriage is work.»
Auf Englisch gibt es auch das Bonmot «Behind every successful man is a woman» – ist das bei Ihnen so? Absolut! Aber ich würde den Satz ändern, denn wir stehen nebeneinander. Meine Frau ist eine Geschäftsfrau, die viel Ahnung von Musik hat, und ich bin Musiker mit ein bisschen Ahnung vom Geschäft. Das ergänzt sich gut. Wir sind nicht mit allem, was wir machen, erfolgreich, aber wir sind beide ehrgeizig: Ich will das beste Lied schreiben, und sie will, dass wir weiterhin erfolgreich sind. Dabei geht es gar nicht ums Geld. Wenn ich vor tausend Menschen stehe, die mein Lied mitsingen, bekomme ich Gänsehaut. Das ist für mich ein viel grösserer Beweis für Erfolg als das Geld auf dem Konto. Sie treten dieses Jahr schon zum dritten Mal bei Zermatt Unplugged auf – was mögen Sie an diesem Festival besonders? Ich liebe dieses Festival und seine Stimmung. Es ist eine Plattform, auf der man sich als Musiker so richtig austoben kann. Man hat das Gefühl, geschätzt zu werden, wenn man in Zermatt ankommt. Und das ist als Musiker gerade in der jetzigen Zeit enorm viel wert. Ich kann am Zermatt Unplugged nicht einfach auftau-
chen, ein paar Lieder spielen und wieder gehen. Es wird viel von einem erwartet, denn das Niveau und die Qualität sind sehr hoch. Man muss etwas bieten, bekommt aber auch viel Anerkennung und Wertschätzung zu spüren. Ist es eine Herausforderung oder eher eine willkommene Abwechslung, unplugged zu spielen? Mussten Sie Ihre Songs deswegen überarbeiten? Ich musste die Stücke zum Teil neu schreiben. Letztes Mal haben wir mehr als eine Woche nur für Zermatt geprobt. Zermatt Unplugged ist ohne Rea Garvey schon gar nicht mehr vorstellbar. Was verbindet Sie mit den Menschen von Zermatt Unplugged? Ich liebe die Crew. Es sind viele junge Menschen. In Irland, wo ich aufgewachsen bin, musste man immer zuerst alt werden, um Verantwortung übernehmen zu können. Hier können sich auch junge Leute einbringen — wie «fucking cool» ist das denn? Man spürt, dass ganz Zermatt mit vollem Einsatz dabei ist und für das Festival brennt. Man trifft auf der Strasse andere Musiker, kann sich unterhalten, austauschen, das ist super.
Was halten Sie von der Schweiz und wie fühlt es sich an, in einem kleinen Bergdorf zu spielen? Ich liebe die Schweiz. Es klingt blöd, aber ich habe so meine romantische Vorstellung von einem Chalet in den Bergen, wo ich Holz hacke und gemütlich vor dem Kaminfeuer sitze. Ski fahren tue ich dann natürlich auch. Ich liebe aber nicht nur die Berge, sondern auch die Städte wie Zürich oder Chur.
«Mein Ziel ist es, Musik zu machen, die man auch in zehn Jahren noch hören kann.»
Was braucht es, um erfolgreich zu sein – Glück, harte Arbeit, die richtigen Beziehungen, Talent? Ich glaube, es ist für jeden individuell. Wichtig ist, dass man tut, was man liebt, denn ich bin der Meinung, dass man alles, was man liebt, auch gut macht.
Das Musikfestival Zermatt Unplugged findet wieder statt Event: Eine atemberaubende Bergkulisse, Frühlingsgefühle und hochkarätige Musik – für seine 13. Ausgabe kehrt das Festival nach Corona-bedingter Pause wieder zu seiner vollen Grösse zurück. Vom 5. bis 9. April 2022 finden drinnen wie draussen mit Blick aufs Matterhorn mehr als 100 Konzerte auf 18 Bühnen statt – und das notabene fast gänzlich ohne Instrumente unter Strom. Liveacts: Nebst spannenden Newcomern treten auch dieses Jahr wieder grosse Namen auf. Darunter die britische Ausnahmekünstlerin Ellie Goulding, die unter anderem ihre Megahits wie «Burn» oder «Love Me Like You Do» akustisch zum Besten gibt. Ebenfalls aus England reist Sam Ryder an, der während des Lockdowns zum Social-Media-Phänomen mit über 16 Millionen Followern avancierte. Bereits zum dritten Mal tritt Rea Garvey in Zermatt auf (siehe Interview),
ausserdem kommt der legendäre Musiker Thom Yorke ins Wallis, zwar ohne seine Band Radiohead, dafür aber mit einem exklusiven Solo-Programm. Ein weiteres Highlight ist das Konzert von Jake Isaac, dem feinsinnigen SingerSongwriter aus England, der mit seinen melancholischen Klängen und seiner souligen Stimme die Herzen der Fans im Sturm erobert. Eine Legende, deren Hits wie «Viva La Mamma» oder «Un’estate italiana» sofort nostalgische Sommerferiengefühle wecken, ist der Cantautore Edoardo Bennato. Die Ikone der italienischen Rockmusik spielt am Zermatt Unplugged ein Akustik-Konzert, begleitet von einem Streichquartett. Eine besondere Ehre für das Festival und für alle Fans ein Riesenglück: Nena hat sich nach ihrer abgesagten Tour 2022 entschieden, im exklusiven Rahmen des Zermatt Unplugged aufzutreten! Klassiker wie «Leuchtturm», «Fragezeichen»
oder «99 Luftballons» finden immer den Weg in Nenas Setliste. Tickets: Nebst den erwähnten Konzerten erwartet die Musfans am Zermatt Unplugged ein liebevoll zusammengestelltes Programm voller Überraschungen. Der Festival-Pass (ab Fr. 1070.–) sorgt an ganzen fünf Tagen für den vollen Festivalgenuss, mit Zutritt zur Zeltbühne, zu den The-Alex-Konzerten, Unplugged-Pass-Bühnen, Afterpartys sowie zum VIP-Bereich und Taste Village. Mit dem Unplugged-Pass (Fr. 60.–) erhält man Zutritt zu den UnpluggedPass-Bühnen, Afterpartys und zum Taste Village. Tickets sind auch für einzelne Konzerte erhältlich. Diverse interessante Packages runden das Angebot ab und machen das Festivalerlebnis zu einem Rundumvergnügen. www.zermatt-unplugged.ch
Was können wir aus der Pandemie lernen und wie hat sich Ihr Leben seit Corona verändert? Ich glaube, wir haben viel gelernt. Das Wichtigste war, kein Opfer dieser Zeit zu sein. Ich bin ein kreativer Mensch und musste weiterhin kreativ sein. Sozial gesehen, haben wir gewonnen und verloren zugleich. Sie hatten nicht von Anfang an Erfolg, sondern mussten hart dafür arbeiten – was hat Sie dabei angetrieben und motiviert? Ich bin wahnsinnig neugierig, wenn es um Musik geht. Ich glaube, dass ich stets besser werden will und mich steigern möchte. Dabei vergleiche ich mich nicht mit anderen, sondern nur mit mir selbst; ich bin wohl mein grösster Kritiker und Konkurrent. Mein Ziel ist es, Musik zu machen, die man auch in zehn Jahren hören kann, ohne zu denken, mein Gott, was war das denn? Dass ich mich nicht mit anderen messe, macht mein Leben leichter und entspannter. In Deutschland sind Sie ein Superstar, kennt man Sie auch in Ihrer Heimat Irland? Ich bin froh, dass man mich in Irland nicht kennt. Ich will ganz generell nicht immer denken müssen, oh, man erkennt mich, wie soll ich mich verhalten, ich will mich ungezwungen bewegen können. Aber das gelingt mir eigentlich ganz gut, denn mir ist es letztlich egal, was andere über mich denken. Sie wirken sehr unkompliziert? Ist das Leben mit Ihnen einfach? Ich bin offen und in dem Sinne einfach, dass ich sage, was ich denke. Ob das jedoch immer einfach ist, ist eine andere Frage und bedeutet nicht, dass ich nicht unkompliziert bin. Ich bin in jungen Jahren oft genug auf die Nase gefallen. Das gibt mir eine gute Bodenhaftung. Und ich kann über mich selber lachen. Ich halte das, was ich mache, für richtig. Doch ich weiss, dass sich die Welt auch ohne mich weiterdreht.
Dieser Inhalt wurde von NZZ Content Creation im Auftrag von Zermatt Unplugged erstellt.