Sponsored Content für Zermatt Unplugged
ren Interessen orientieren und auch mal etwas wagen Auf den Hauptbühnen ist es besonders wichtig dass die grossen Acts auch unplugged funktionieren Zudem muss eine gewisse Vielfalt abgebildet sein was nicht immer ganz einfach ist Hinzu kommt, dass die Acts auch wirtschaftlich funktionieren müssen Tourt ein Künstler bereits vorher durch die ganze Schweiz, wird es schwierig, alle Tickets zu verkaufen Von den 100 Acts, die man auf der Liste hat, sind es am Schluss oft nicht mehr als fünf die an dem Datum auch verfügbar sind
Dieses Jahr habt ihr hauptsächlich männliche Hauptacts.
RF: Mit Ausnahme der Sängerin von Of Monsters and Men sind dieses Jahr tatsächlich nur Männer auf der Zeltbühne
Auf den anderen Bühnen zeigt sich aber ein anderes Bild und wir hatten auch schon Jahre da waren auf der Hauptbühne vier von fünf Acts Frauen Wir versuchen, jedes Jahr einen guten Mix hinzubekommen Schlussendlich haben wir aber wenig Einfluss darauf, welche Künstler tatsächlich Zeit haben, im April an das Festival zu kommen
Das Konzert von Patent O chsner dieses Jahr ist das am schnellsten ausverkaufte Konzert in der Geschichte des Festivals.
KH: Wir haben vermutet, dass das Konzert schnell ausverkauft sein würde, dass es aber nur sieben Minuten dauerte hat uns dann doch überrascht Dass sie beinahe exklusiv bei uns spielen und sie gerade mit einem Unplugged-Set unterwegs sind, hat uns natürlich in die Karten gespielt Wie wichtig ist es euch lokale Künstler:innen auf der Bühne zu haben?
RF: Schweizer Top-Künstler bespielen im Sommer oftmals jedes Festival und erfüllen deshalb unseren Wunsch nach Exklusivität nur begrenzt Bei mittelgrossen und neuen Künstlern versuchen wir, lokale Talente einzubeziehen Da wir uns aber nicht als ein rein nationales Festival positionieren, müssen wir keine Quoten erfüllen Die vordergründigen Entscheidungskriterien sind Qualität und Inhalt
Ein Festival so abgelegen zu veranstalten bringt bestimmt Herausforder ungen mit sich
KH: Manchmal denke ich mir, dass wir wahnsinnig sind Zermatt ist nicht nur abgelegen, sondern auch noch autofrei Es funktioniert nur durch viel Einsatz unseres Teams die bereits vorhandene Infrastruktur und durch ganz viel Unterstützung im Dorf
Wie stellt ihr sicher, dass die Auswirkungen auf die Umwelt minimiert werden?
ver wenden. Fleisch steht bei den Gerichten jedoch klar im Hintergrund Ihr arbeitet also hauptsächlich mit lokalen Anbietern zusammen Inwiefern profitiert die Region vom Festival?
RF: Die Festivalwoche hat die Nebensaison Mitte April zu einer dritten Hauptsaison gemacht, was sich auch an den Ü bernachtungspreisen der Hotels zeigt Das Zermatt Unplugged hat aber nicht nur Ausw irkungen auf Hotel- und Gastrobetriebe sondern auch auf lokale Handwerker und Dienstleistungsbetriebe, die w ir einbinden Die zusätzlich generierte Wertschöpfung ist sehr gross
KH: Obwohl diese Entw icklung teilweise positiv ist, bringt sie auch Nachteile mit sich, w ie die gestiegenen Kosten bei Ü bernachtungen und die S chw ierigkeit bei der Suche nach verfügbaren Helfern Es ist deshalb w ichtig, einen guten Austausch und gegenseitiges Verständnis zu fördern, um Preisanstiege zu vermeiden und sowohl für uns als auch für die Gäste eine positive Erfahrung zu schaffen
Die P reise f ür Anreise, Tickets und Übernacht ung machen es f ür viele Menschen schwierig , das Festival zu besuchen
KH: Wir sind uns der Thematik bewusst und diskutieren sie intensiv Wir versuchen, Angebote zu schaffen, die dem entgegenwirken, wie den Unplugged-Pass für 65 CHF mit dem man während fünf Tagen über 60 Shows besuchen kann Auch günstigere Unterkünfte bis zur Jugendherberge sind in Zermatt zu finden und machen es möglich, preiswert zu übernachten Dennoch wird das Festival von aussen oft sehr schnell als elitär wahrgenommen
Ist etwas mal richtig in die Hosen gegangen?
RF: Definitiv die Coronajahre 2020 und 2021
KH: Drei Wochen vor Eröffnung mussten wir das Festival vor drei Jahren absagen Ein Jahr später entschieden wir uns dann für einen globalen Livestream, der auch in letzter Sekunde abgesagt werden musste Das war der Moment als ich vor meinem Computer sass und dachte, das darf doch alles nicht wahr sein
Was ist euer bisheriges musikalisches
Highlight?
KH: Für mich waren das Angus & Julia Stone Ein Jahr nach ihrem Auftritt bei uns war ich an ihrem Konzert in Kapstadt, wo sie von Zermatt erzählten und erwähnten, dass sie ihr neues Album inspiriert vom Festival und ihrer Zeit in Zermatt, auf den Namen Snow tauften
Rolf Furrer und Katja Hackl sind fast seit der G ründung die Köpfe hinter dem Zermatt Unplugged – über die E ntstehung des Festivals, logistische Meisterleistungen, nachhaltiges Wirtschaften, Highlights und Misserfolge der letzten Jahre
Wie kommt man auf die Idee, in einem Oberwalliser Ferienort ein akustisches Musikfestival zu veranstalten?
Rolf Furrer (RF): Gründer Thomas Sterchi engagierte sich um die Jahrtausendwende in Zermatt vielseitig in der Kultur- und Gastroszene und schloss während dieser Zeit spannende Freundschaften So fand die Idee schliesslich ihren Anfang Zermatt war lange eine Sportdestination und es fehlte dem Dorf ein kultureller Aspekt Die Idee, das Ganze mit einem Fokus auf Akustik aufzubauen war optimal, weil es hervorragend zur DNA des Ortes passte: qualitativ hochwertig und doch down-to-earth
Wie unterscheidet sich das Zermatt Unplugged von anderen Festivals?
Katja Hackl (KH): Bei uns sorgt der Unplugged-Gedanke für ein authentisches, pures Musikerlebnis Der entscheidende Unterschied aber ist dass wir mit 17 Bühnen im Dorf und auf den Bergen eines der grössten und vielseitigsten Festivalgelände haben Neben der Musik ist auch das Drumherum bei uns einzigartig: die Hotellerie, die Gastronomie, die Kulinarik und das Outdoor-Erlebnis – man hat die Möglichkeit, mit den Skis von Bühne zu Bühne zu fahren
Wie unplugged sind die grossen Konzerte der Hauptacts?
KH: Wir legen auch bei den grossen Konzerten viel Wert darauf, obwohl es für die Künstler eine Herausforderung darstellt, da sie ein komplett neues Set für uns vorbereiten müssen und keine Möglichkeit haben, sich hinter einer elektronischen Klangwolke zu verstecken Doch so entsteht ein authentisches Erlebnis Viele Künstler nehmen das Festival sogar als Anlass, anschliessend ein akustisches Album aufzunehmen
Wie hat sich das Festival in den letzten 14 Jahren verändert?
KH: Angefangen haben wir mit einer Bühne und neun Künstlern. Dieses Jahr er warten wir 130 Shows von 70 Künstler:innen auf 17 Bühnen Wir sind somit quantitativ stark gewachsen Aber auch qualitativ: Unsere Professionalität hat sich über die Jahre sehr gesteigert
Kritiker sagen, dass das Festival zu kommerziell geworden ist.
RF: Man muss, wenn es um die Finanzierung geht, auch realistisch sein Wenn man hohe inhaltliche Qualitätsansprüche hat und kein Massenevent mit 30 000 verkauften Tickets ist, wird es schwierig
Man kann jemanden finden, der das Festival privat unterstützt, aber das ist nicht nachhaltig Alternativ braucht man wichtige Partner, die einen Teil der Finanzierung übernehmen Bei uns werden ungefähr 40 Prozent über Kooperationen und Partnerschaften/Sponsoring finanziert
Könnt ihr noch wachsen?
KH: Unser Ziel ist es nicht, immer grösser zu werden Der Boutique-Charakter und die Nähe zu den Künstlern sind uns sehr wichtig Qualitativ werden wir aber immer wachsen
Was ist dieses Jahr anders als sonst?
RF: Wir haben uns dazu entschlossen, die zweitgrösste Bühne wegzulassen, weil wir uns weniger auf das Wachstum, sondern wieder vermehrt auf unsere Positionierung fokussieren wollen Als positiver Nebeneffekt konzentriert sich nun alles mehr denn je auf die anderen Bühnen Manchmal tut es gut, einen Schritt zurück zu machen, um zu schauen, wo man hinwill – anstatt konstant wachsen zu wollen Wie geht ihr vor b e i de r Auswahl de r Künstle r:inne n?
RF: Auf den kleineren Bühnen können wir relativ frei entscheiden, uns an unse-
RF: Weil Zermatt voll und ganz in die Natur eingebettet ist, nimmt das Thema für uns einen hohen Stellenwert ein. Ich bin nicht immer ganz einverstanden, wie in der Veranstaltungsbranche mit dem Thema Nachhaltigkeit umgegangen wird. Tatsache ist, dass ein Festival eine Pop-up-Veranstaltung ist, was per se nicht wirklich nachhaltig ist. Daher ist es wichtig, das Bestmögliche daraus zu machen und zu optimieren, wo es geht. Das geht von der Infrastrukturplanung, über Müll und Recycling-Themen bis zum Heizen mit Pellets. In Zermatt haben wir den Vorteil, dass wir auf eine bestehende Infrastruktur zurückgreifen können und dass der Ort erprobt ist, wenn es darum geht, Transporte über die Schienen und die Elektro-Fahrzeuge abzuwickeln Die meisten Gäste nutzen das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel – auch bei den Künstler:innen findet diesbezüglich ein Umdenken statt
Im Taste Village wird verschiedene Kulinarik angeboten Was erwartet hier die Besucher?
RF: Wir haben zwei als Restaurant funktionierende Chalets. Eines davon wird von dem lokalen Hotel Cer vo betrieben und bietet klassische Gerichte wie Fondue und Raclette an Im Chalet des Hotelier vereins gibt es ein von der Hotel-Lobby-Karte inspiriertes Angebot. Zusätzlich realisieren wir mit der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern eine Weinlounge. Die zahlreichen Stände sind von lokalen Anbietern, die die gesamte Bandbreite an Walliser Spezialitäten, Burgern, Hot Dogs und Pastagerichten abdecken Wir legen grossen Wert darauf, lokale Gastronomie und Produkte zu unterstützen sowie Schweizer Fleisch zu
RF: Für Gänsehaut sorgen bei mir die überraschenden und intimen Momente Mit der Ronnie Scott’s Jazz Band und den anderen Künstlern finden jeweils spontane Jam-Sessions statt Momente wie diese, wenn Boy George, Jessie J oder Paolo Nutini mit anderen Musikern jammen, gehen sehr nahe
Wie sehen die Zukunftspläne von Zermatt Unplugged aus?
KH: Wir wollen das Festival im April qualitativ kontinuierlich weiterentwickeln Ausserdem ist es unser Ziel, Zermatt Unplugged von einem fünftägigen Event hin zu einer ganzjährigen Marke zu entwickeln, die neben der Musik Werte wie Authentizität und Entschleunigung verkörpert
Zermatt Un plugged
Das Musikfestival am Fusse des Matterhorns findet vom 11 bis 15 April 2023 zum 14 Mal statt unter anderem mit Auftritten von Patent Ochsner Peter Maffay, Passenger, Of Monsters and Men oder Calum Scott Für weitere Infos, Programm und Tickets:
zermatt-unplugged ch
Dieser Inhalt wurde von NZZ Content
Creation in Kooperation mit Zermatt Unplugged erstellt.
«Die Künstler können sich hinter keiner elektronischen Klangwolke verstecken»FOTO HANNA BÜKER