WieUnternehmendie Transformationvorantreiben
Um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern, braucht die heutige Wirtschaft einen grundlegenden Wandel in Richtung Nachhaltigkeit. Von der neuen Ausrichtung profitieren innovative Unternehmen, die diese Veränderungen erst ermöglichen – und mit ihnen Investoren, die nicht abseitsstehen, ist Lombard Odier überzeugt.
Noch vor wenigen Jahren war nachhaltiges Investieren ein Thema, das von vielen Anlegern eher beiläufig betrieben wurde Den Finanzprodukten haftete der Ruf von Minderrenditen an, weshalb sich hauptsächlich jene Investoren dafür interessierten, die mit einer gehörigen Portion Idealismus im Anlegermarkt unterwegs waren Der grosse Rest setzte weiterhin auf konventionelle Investitionen Inzwischen haben zahlreiche Studien gezeigt, dass mit nachhaltigen Anlagen in Wirklichkeit keine Nachteile in Kauf genommen werden müssen Vielmehr manifestiert sich immer deutlicher, dass Nachhaltigkeit die Chancen auf zukünftige Gewinne sogar erhöhen kann Die Gründe dafür sind einleuchtend
«Wir befinden uns wohl inmitten einer industriellen Revolution», sagt Thomas Hohne-Sparborth, Leiter Sustainability Research bei Lombard Odier Die aktuelle Bewegung vergleicht er mit epochalen Ereignissen wie der Einführung der Dampfkraft oder der IT-Revolution «Der Übergang zu einer sauberen, grüneren Wirtschaft dürfte wohl nach einem ähnlichen Muster ablaufen und zunächst langsam und dann mit grosser Wucht erfolgen», ist er überzeugt.
Vorboten für den Wandel lassen sich laut dem Nachhaltigkeitsexperten schon heute feststellen – angetrieben von stetig rückläufigen Kosten für nachhaltige Technologien. Diese führen dazu dass die Innovationen von den Firmen vermehrt in ihre Geschäftsmodelle integriert werden, was wiederum für Skaleneffekten und weiter fallende Preise sorgt «Wir beobachten schon heute einen starken Rückgang der Kosten bei zahlreichen nachhaltigen Technologien», so Hohne-Sparborth. Als Beispiele nennt der Lombard-Odier-Experte die Solarenergie – die er heute als günstigste Energiequelle der Welt bezeichnet – oder Batterien, durch die Elektrofahrzeuge mittlerweile mit Verbrennungsmotoren konkurrieren können. «Dasselbe gilt für Wärmepumpen, Wasserstoff oder pflanzliche Proteine – die Liste liesse sich fortsetzen», ergänzt er Letztlich werde diese Entwick-
lung zu einer grundlegenden Umstellung der Energiesysteme, der Nutzung von Land und Ozeanen sowie der Werkstoffe führen. «Das ist keine Zukunftsmusik: Wir sehen schon heute, wie sich der Wandel vollzieht. Die wirtschaftlichen Aspekte sprechen eindeutig dafür», ist der Nachhaltigkeitsspezialist überzeugt Neue Realität erfordert neue Anlagestrategie
Für die Investoren bedeutet die nachhaltige Revolution der Wirtschaft, dass sie ihre Anlagestrategie an die neuen Realitäten anpassen sollten Denn was in der Vergangenheit erfolgversprechend war, könnte zukünftig nicht mehr die Erwartungen erfüllen Zwar erfordert auch eine grünere, sauberere und elektrifizierte Wirtschaft erhebliche Investitionen – die Gelder dürften allerdings in ganz andere Technologien und Geschäftsmodelle fliessen als in früheren Zeiten Es gilt, die Geschäftsmodelle der Zukunft zu verstehen und mit diesem Wissen nachhaltige Portfolios aufzusetzen, will man am Wandel erfolgreich partizipieren «Wenn wir diese Veränderungen nicht frühzeitig antizipieren, werden sie an uns vorbeiziehen oder – noch schlimmer –uns völlig unvorbereitet zurücklassen», so Thomas Hohne-Sparborth Ein anschauliches Beispiel dafür kommt aus dem Bereich der Nahrungsmittelsysteme: Erst kürzlich hat laut den Vereinten Nationen jenes Baby das Licht der Welt erblickt, welches die Weltbevölkerung auf 8 Milliarden Menschen anwachsen liess Bis 2050 dürften laut denselben Schätzungen sogar 9,7 Milliarden die Erde besiedeln Das Problem: Um weiterhin alle Erdenbürger zu ernähren, werden zusätzliche Ackerflächen benötigt, was mit Rodungen, dem Verlust der Biodiversität und dem erhöhten Ausstoss von CO2 verbunden ist «Wenn wir den mit unserem derzeitigen Ernährungssystem verbundenen Landbedarf hochrechnen und dabei steigende Einkommen und wachsende Bevölkerungen berücksichtigen, werden wir bald mehr Land benötigen, als auf dem Planeten verfügbar ist», erklärt der Lombard-Odier-Nachhal-
tigkeitsexperte Eine Umgestaltung der Ernährungssysteme sei daher nicht nur wünschenswert, sondern unvermeidlich Nicht ohne Grund wird das heutige Wirtschaftsmodell mitunter als «WILD» (Wasteful [unwirtschaftlich], Idle [ineffizient], Lopsided [ungleich] und Dirty [verschmutzt]) bezeichnet Deutlich zum Ausdruck kommt dies in der Fleischproduktion, für die Milliarden von Nutztieren gezüchtet und dazu Millionen Hektar Land als Weideland und für den Anbau von Viehfutter verwendet werden, statt für die Ernährung der Weltbevölkerung
Auch ist die Umwandlung von pflanzlichem in tierisches Protein sehr ineffizient: Zur Produktion von nur einer Kalorie aus Rindfleisch werden 30 Kalorien an Futter benötigt
Marktvon jährlich 1,5 Billionen
Dollar entsteht «Der Übergang zu pflanzlichen Alternativen ist deshalb ein wichtiger Bestandteil des nachhaltigen Wandels», sagt Thomas Hohne-Sparborth Als Antwort auf die unbändige Fleischeslust in unseren Breitengraden werden deshalb seit einiger Zeit verstärkt Ersatzprodukte auf Pflanzen- oder Insektenbasis entwickelt und die Forschungsanstrengungen im Bereich der Labor-Fleisch-Herstellung intensiviert Gleichzeitig erhält die vegetarische und vegane Ernährung immer mehr Zuspruch Schliesslich werden auch die Bemühungen im Kampf gegen die Nahrungsmittelverschwendung intensiviert, um dem Verlust von teuren Ressourcen Einhalt zu bieten Innovative Unternehmen, die neue, nachhaltige Ernährungslösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette etablieren, sind auch als Investment stark gesucht. «Im Rahmen unserer Investitionsstrategie im Bereich Nahrungsmittelsysteme suchen wir nach Geschäftsmodellen, die den Wandel zu einer nachhaltigeren Ernährung und zu regenerativen und intelligenteren Formen der Landwirtschaft beschleunigen können», erläutert Thomas Hohne-Sparborth. Die Anleger profitieren vom Wandel und von der Einführung neuer agrarwirtschaftli-
cher Methoden, neuartigen Ernährungsweisen und Technologien, die sich an den globalen Zielen zum Schutz von Klima und Natur orientieren «Laut Schätzungen von Lombard Odier entstehen durch diesen Paradigmenwechsel von alten zu neuen Ernährungssystemen vielfältige Wachstumschancen», weiss der Nachhaltigkeitsexperte. Bis 2030 erwartet die Finanzboutique, dass ein Markt mit einem Jahresumsatz von weltweit 1,5 Billionen Dollar entstehen dürfte.
EnergieundKreislaufwirtschaft alsweiterePfeiler
«Wie im Bereich der nachhaltigen Ernährungssysteme suchen wir auch im Bereich der Energiesysteme nach Unternehmen, die von der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit beflügelt werden», ergänzt Hohne-Sparborth. Gefragt sind hierbei Firmen, mit deren Lösungen und Technologien sich die Wirtschaft aus den fossilen Brennstoffen verabschieden und in neue, sauberere und umweltfreundlichere Energieformen begeben kann.
Ebenfalls im Fokus stehen Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle in stark belasteten Branchen durch Investitionen in kohlenstoffärmere Technologien erfolgreich umstellen. «Im Bereich der Werkstoffe suchen wir schliesslich nach Möglichkeiten für eine Kreislaufwirtschaft, die nicht nur ein verbessertes Recycling, sondern auch ein verbessertes Design, eine verbesserte Ressourceneffizienz und einen verbesserten Produktionsprozess sowie neue Nutzungsmodelle umfasst», erklärt der Leiter Sustainability Research bei Lombard Odier Dabei gelte es sicherzustellen, dass eine ausreichende Versorgung mit denjenigen Werkstoffen gewährleistet sei, die für die Technologien der Zukunft unerlässlich sind Welches Segment auch immer gewählt wird, am Ende dürften Unternehmen mit einem innovativen Nachhaltigkeitsansatz in Zukunft besser abschneiden als ihre konventionellen Konkurrenten – zur Freude von Natur und Gesellschaft, aber auch der Investoren.
LombardOdierinZürich
Seit 1989 in der Limmatstadt niedergelassen bietet Lombard Odier in Zürich heute die gesamte Dienstleistungspalette der 225-jährigen Privatbank an Über 140 Mitarbeiter betreuen unter der Leitung von Andreas Arni am Finanzplatz Zürich Kundinnen und Kunden aus dem Schweizer Markt sowie internationaler Provenienz und garantieren einen hohen Standard der Dienstleistungen in der Vermögensverwaltung Neben dem Fokus auf gerade bei Stiftungen und Institutionen beliebten nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten – wie «Global Carbon Opportunity Strategy» und «New Food Systems Strategy» – offeriert Lombard Odier auch die Verwaltung von Private Assets, also nicht börsenkotierten Anlagen Mit seinem Beratungsansatz vereint das Traditionshaus Innovation, Expertise und Qualität – massgeschneidert und gemäss ökologisch nachhaltiger Prinzipien.
www lombardodier com