Mercedes-Benz (D)

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PUBLIREPORTAGE

Wirtschaft Raumfahrt

NZZ am Sonntag 1. April 2018

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China wird auch im All zur Weltmacht

Die perfekte Verführung

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in- und hergerissen betrachte ich den neuen Mercedes-Benz CLS. Still, doch extrem spektakulär steht er vor dem Luxushotel, in dem gerade eine Gala-Veranstaltung steigt. Mit dem Wunsch nach frischer Luft bin ich vor das sternegekürte Haus getreten und auf das neue Coupé von Mercedes-Benz gestossen. Mein Interesse ist gleich geweckt. Optisch erinnert der CLS an die beiden Vorgängermodelle. Aber es wurde noch einmal am Design gefeilt, das ist offensichtlich. Die innovative aerodynamische Form lädt dazu ein, sanft über Dach und das abflachende Heck zu streichen. Auf der anderen Seite erinnert die Front mit dem nach vorn geneigten Kühlergrill sowie den schmalen Scheinwerfern an einen Hai, was dem Wagen eine herausfordernde Optik verpasst. Fakt ist, ich kann nicht wegsehen und habe mich spontan verliebt. Denn die dritte Generation des viertürigen Coupés bietet die perfekte Kombination aus Sinnlichkeit, Athletik und Intelligenz.

Sinnliche Aura

Beim verstohlenen Blick ins Innere sehe ich rotes Leder, offenporiges Holz und ein futurisches Cockpit. Und einen sympathisch lächelnden Mann im Smoking auf dem Beifahrersitz. Kopfnickend gibt er mir zu verstehen, einzusteigen. Vorsichtig bediene ich den Türgriff. Leise schwingt die Fahrertür auf. Immer noch fasziniert vom neuen Design des Coupés steige ich ein. Schlichte Eleganz und sinnliche Perfektion bestimmen das Äussere, Intelligenz und Ästhetik das Interieur. Auch wenn der Wagen Platz für bis zu fünf Personen bietet, würde ich ihn am liebsten ganz für mich alleine haben.

Betörender Anblick

Ich lasse Augen und Hände über die Mittelkonsole streichen. Der Mann neben mir lächelt, aber schweigt und ich lasse die Lounge-Atmosphäre des CLS auf mich wirken. Alles fühlt sich neu an, es riecht nach Aufregung und Spannung. Ich spüre ein Kribbeln in

Mit seinen reduzierten Linien und den muskulös gewölbten Flächen zieht der Mercedes­Benz CLS alle Blicke auf sich.

Ein Athlet mit starker Persönlichkeit, das ist das neue viertürige Coupé von Mercedes-Benz. Traumhaft elegant und noch dazu blitzgescheit. Kein Wunder, dass man schnell in Versuchung gerät, eine Affäre mit dem CLS einzugehen. der Magengegend und schaue erneut Richtung Beifahrersitz. Weiterhin ein Schweigen, weiterhin ein Lächeln. Und ich finde, es passt zur Situation. Denn so geht Verführung. Sie findet zu einem grossen Teil im Unterbewusstsein statt, still und unbemerkt. Man spürt, dass man will, nicht anders kann und weiss, es ist mit einem Risiko verbunden.

Stimmungsvolles Ambiente

Mein Blick schweift erneut durch das Cockpit und bleibt an der neuen Kommandozentrale hängen. Der Widescreen mit seinen beiden 12,3 Zoll grossen Touch-Displays beweist wieder einmal, dass man bei Mercedes-Benz weit in die Zukunft denkt. Intuitiv lässt sich das Auto in wenigen Schritten den eigenen Bedürfnissen anpassen und untermalt das zudem noch mit entsprechendem Ambiente. So wechseln die kreisrunden, an Flugzeugturbinen erinnernden Lüftungsdüsen je nach Stimmung ihre Farbe. Und damit nicht genug. Die innovative ENERGIZING Komfortsteuerung ermöglicht eine weitere Abstimmung von vital über frisch bis hin zu behaglich. Dahinter versteckt sich das individuell steuerbare Zusammenspiel von Klimaanlage, Beduftung und den anderen Komfortsystemen, ganz nach meinem Wunsch.

auf meine Verabschiedung schuldig. Beim Weg zum Hotel zurück riskiere ich einen letzten Blick auf das neue Coupé von Mercedes-Benz. Ich höre den Motor starten, spüre auch auf die Entfernung seine Kraft. Die 367 PS sind präsent, gleichzeitig aber dezent und unaufdringlich. Ein richtiger Verführer eben. Und schon verschwindet dieses aussergewöhnliche Fahrzeug aus meinem Blick. Zurück bleibt bei mir das Gefühl, der Verführung gerade noch entkommen zu sein. Ob ich beim nächsten Mal so standhaft bleiben kann, weiss ich jedoch nicht. Die Verlockung ist gross, eine Affäre mit CLS wirkt plötzlich fast schon vernünftig. www.mercedes-benz.ch/cls

Mit jedem Zentimeter beweist das Coupé, wie sinnlich Athletik sein kann. Warum nicht eine Affäre riskieren?

Umfassende Sicherheit

kommerzielle Flüge zum Mars anbieten will. Er verspricht zudem, die Kosten dank wieder­ verwertbaren Raketen zu senken. Seit 2015 sind auch Google und Fidelity Investments an SpaceX beteiligt und halten 8,3% der Anteile. China betont bei seinem Raumfahrtpro­ gramm stets die wissenschaftlichen Motive. Im Rahmen des China Lunar Exploration Program (CLEP), bei dem die Schweizer TAG Heuer mitwirkt, wird die «dunkle» Seite des Mondes erforscht. Sie ist aber nicht immer dunkel: Auch die von uns abgewandte Ober­ fläche empfängt zu bestimmten Zeiten Son­ nenlicht. Denn wie die Erde dreht sich auch der Mond permanent – und hat daher eine Tag­ und eine Nacht­Seite. Weil der Mond in 29 Tagen nicht nur um die Erde kreist, son­ dern sich in der gleichen Zeit auch einmal um seine eigene Achse dreht, sehen wir aber stets nur die gleiche, uns zugewandte Seite. Ziel der Mond­Mission sei es, kosmische Strahlung zu identifizieren und zu untersuchen. «Zudem liegen einige der ältesten Gesteine auf der ab­ gewandten Seite des Mondes», sagt Zuo Wei, stellvertretende Chef­Designerin der Mond­ landefähre und Forscherin an den National Astronomical Observatories von China.

Auf der Schattenseite des Mondes China setzte 2013 erfolgreich ein Roboterfahr­ zeug auf der Mondoberfläche ab – zum ersten Mal seit den Erkundungen der USA und Russ­ lands zwischen 1970 und 1973. Nun stehen die Chinesen vor dem Start einer weiteren Mis­ sion – der Reise zu der «dunklen» Seite des Mondes. «Es gibt zwei Starts», erklärt Xu Xing­ li: «Der erste Launch wird im Mai erfolgen und einen Satelliten ins Weltall transportieren. Seine Aufgabe wird es sein, die Kommunika­ tionsverbindung mit der abgewandten Seite des Mondes sicherzustellen», sagt Xingli. «Im Dezember folgt der Start der Chang’e­ 4-Mission, die zum ersten Mal in der Ge­ schichte auf der entfernten Seite des Mondes landen wird.» Sie wird ein robotergesteuertes Fahrzeug absetzen, das die für uns nicht sicht­ bare Seite des Mondes erforschen soll. Auf diesem prangt neben dem roten Wap­ pen Chinas neuerdings das Logo der Schwei­ zer Marke TAG Heuer. Für die Uhrenfirma aus La Chaux­de­Fonds, die vor 2011 auf dem chi­ nesischen Markt kaum präsent war, ist das eine einmalige Chance, sich in den Köpfen von 1,4 Milliarden Chinesen zu verankern. Passend dazu lanciert Heuer gleich ein Sondermodell für das Mondprogramm. Die Raumfahrt ist für die Kommunistische Partei ein Prestigeprojekt, dem sogar ein spezieller Feiertag gewidmet ist: Am 24. April wird stets der «Space Day» gefeiert, zur Erinnerung an den Start von Chinas erstem Satelliten 1970. Mit weiteren Heldentaten ist zu rechnen, zumal für das Raumfahrtprogramm laut Schätzungen über 120 000 Personen tätig sind. «Es ist ein gigantisches Projekt, in das

2020 folgt der Flug auf den Mars

viele Stellen involviert sind», sagt Xu Xingli. Er schätzt die Zahl der Mitarbeiter auf 10 000, wobei er betont, dass mehr als zehn Universi­ täten involviert seien sowie Forschungsinsti­ tute und Regierungsstellen. Eine exakte Zahl zu ermitteln ist schwierig, weil die Raum­ fahrtorganisation (China National Space Adm.) wichtige Aufträge wie den Bau der Trä­ gerrakete «Long March 5» an die staatliche China Aerospace Science and Technology Corp. vergibt. Diese Organisation beschäftigt 174 000 Angestellte und ist auch zuständig für Raketen, die für militärische Zwecke ein­ gesetzt werden (taktische und strategische Raketen, bestückt mit Sprengköpfen). Die USA gehen einen anderen Weg: Armee und Raumfahrt vergeben Aufträge an die pri­ vate Gesellschaft Space X von Elon Musk, der

Oben: Start einer «Long March 5»Rakete am 2. Juli 2017 in Wenchang in der Provinz Hainan, vor staunenden Zuschauern. Rechts: Roboterfahrzeug, das von China auf dem Mond eingesetzt wird.

Ein weiterer Flug auf den Mond ist für 2019 geplant – er soll Gesteinsproben auf die Erde zurückbringen. «Langfristig steht zur Diskus­ sion, mit Taikonauten [so heissen in China Astronauten] zum Mond zu fliegen», sagt Zuo Wei. Offiziell sei das noch nicht angekündigt worden, aber es gebe einen langfristigen Plan. Dazu gehört auch der (unbemannte) Flug auf den Mars, der bereits für 2020 vorgesehen ist, wie Zuo Wei bestätigt. «Unsere Vision ist, das Unbekannte im Weltall zu erforschen, und die Menschheit davon profitieren zu lassen.» Warum nehmen die Chinesen TAG Heuer mit ins Universum? «Heuer war 1962 die erste Schweizer Uhr, die einen Menschen ins Welt­ all begleitete», begründet Xu Xingli. Tatsäch­ lich trug der US-Astronaut John Glenn eine mit Bändern befestigte Heuer­Stoppuhr über seinem Raumanzug, als er am 22. Februar 1962 dreimal die Erde umkreiste. «Und wir tei­ len dieselben Werte wie TAG Heuer», schiebt Xu Xingli nach. Als die Nasa in den 1960er Jahren eine Uhr für den Mondflug suchte, unterzogen sie mehrere Modelle harten Tests, bis sich die Omega Speedmaster qualifizier­ te. Doch so genau wollten es die Chinesen offenbar nicht wissen.

Konkurrenz für Russland und USA

Wieder spüre ich das Kribbeln und entscheide, erst einmal wieder auszusteigen. Doch die Verführung ist gross, zu bleiben. Der Wagen wäre es auf jeden Fall wert. Der Mann bleibt mir hingegen eine Antwort

Die serien­ mässige Ambiente­ beleuchtung mit 64 Farben inszeniert das hochwertig ausgestattete Innere wie ein Kunstwerk.

Zuo Wei (links) und Xu Xingli.

STRINGER / REUTERS

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eute Sonntag wird die chinesische Raumstation «Tiangong 1» voraus­ sichtlich unkontrolliert auf die Erde abstürzen. Der grösste Teil des 8,5 Tonnen schweren «Himmelspalasts» (so lau­ tet «Tiangong» auf Deutsch) wird beim Eintritt in die Atmosphäre verglühen. Doch geschätz­ te 1,5 bis 3,5 Tonnen Schrott werden irgendwo nördlich oder südlich des Äquators (zwischen 43 Grad nördlicher und 43 Grad südlicher Breite) aufschlagen. Die Schweiz liegt nicht in der Gefahrenzone. Wann genau die Raumfähre abstürzt, ist von den Chinesen nicht zu erfahren. «Das ist ein Projekt, das ausserhalb unserer Organisa­ tion angesiedelt ist, darum können wir das nicht kommentieren», sagt Xu Xingli, General Manager bei Chang’E Aerospace Technology in einem Gespräch am Rande der Uhrenmesse in Basel. Seine Organisation mit Sitz in Peking ist zuständig für die nächste Mission auf den Mond. Denn trotz dem Verlust der Kontrolle über die Raumstation muss man die chinesi­ schen Ambitionen im Weltall ernst nehmen. Das Reich der Mitte ist daran, sich neben den USA und Russland als dritte grosse Macht im Weltraum zu etablieren. Im vergangenen Jahr gelangen den Chinesen 18 Raketenstarts ins All (geplant waren 30), während die Ame­ rikaner auf 29 kamen und die Russen auf 20, wie der «Economist» kürzlich rapportierte. Für das laufende Jahr sind deutlich mehr Ak­ tivitäten geplant (siehe Text unten).

STRINGER / REUTERS

Das Reich der Mitte will allen beweisen, dass es technologisch an der Spitze steht – mit Flügen zum Mond und zum Mars. Mit dabei ist eine Schweizer Firma, die in China auf viele neue Käufer hofft. Von Daniel Hug

Innovation auch unter der Motorhaube Und was treibt das Coupé an? Darauf antwortet Mercedes-Benz mit vorerst drei neuen Reihen-Sechszylindern. Wobei der CLS 450 mit EQ Boost* (integrierter Starter-Generator mit 22 PS) noch etwas spritziger unterwegs ist als man es vielleicht von einem Benziner bislang gewohnt ist. Weitere Antriebsvarianten folgen. Preis ab 88 900 Franken (CLS 450 4MATIC)

* EQ Boost aktuell nur verfügbar für den CLS 450 4MATIC, 367 + 22 PS (270 + 16 kW), 8,0 l/100 km, 189 g CO2/km, CO2-Emissionen aus Treibstoff- und/oder Strombereitstellung: 42 g/km, Energieeffizienz-Kategorie: G.

Chinesen zünden 2018 so viele Raketen wie noch nie

Amerika und Russland – das waren seit Jahrzehnten die gros­ sen Mächte der Raumfahrt. Juri Gagarin war 1961 der erste Mensch im All, der Apollo 11 gelang 1969 die erste Mond­ landung. Zwei Jahre später schickten die Russen mit Saljut 1 die erste bemannte Raumstation ins All, während der erste wie­ derverwendbare Raumflugkör­ per mit der Space Shuttle 1981 wieder aus den USA kam. Inzwischen mischen auch die Europäer mit ihrer Europäischen Weltraumorganisation Esa mit. Doch ein neuer Akteur setzt dieses Jahr endgültig zum gros­ sen Sprung an: China. Anfang Januar verkündete die «China Aerospace Science and Technology Corporation» (CASC), man werde 2018 die Zahl der Raketenstarts im Vergleich

zum Vorjahr schlicht verdop­ peln. «Es sind derzeit 36 Starts geplant. Das ist ein Rekord in der chinesischen Raumfahrt­ geschichte», sagte Li Hong von der CASC. Dabei ist China in der Raum­ fahrt ein Spätzünder. Während sich Moskau und Washington ab den 1960er Jahren einen Wett­ lauf ins All lieferten, wütete in China die Kulturrevolution. Maos Umbruch brachte die For­ schung zum Erliegen, unzählige Wissenschafter wurden umge­ bracht. Erst viele Jahre später startete die Volksrepublik durch: 2003 flog der erste Chinese ins All. Rasch folgte der erste Aussen­ einsatz, das erste Raumlabor, die erste robotische Landung auf dem Mond. «Chinas Weltraum­ programm ist extrem dynamisch

und innovativ; bei wissenschaft­ lichen Entdeckungen ist es ganz vorne mit dabei», lautet die Ein­ schätzung von Esa­General­ direktor Johann­Dietrich Wörner im Magazin «Nature». Und während in Amerika, Russland und Europa die Bud­ gets der Weltraumprogramme gekürzt werden, verstärkt China seine Vorstösse ins Universum. Aus dem Weltraumlabor Tian­ gong 2, das bereits im All kreist, soll 2019 oder 2020 Tiangong 3 entstehen, Chinas erste Raum­ station. Da die Finanzierung der in die Jahre gekommenen Inter­ nationalen Raumstation ISS durch die Amerikaner, Russen und Europäer weiterhin unge­ klärt ist, könnte es sein, dass China zu diesem Zeitpunkt die einzige Nation sein wird, die permanent eigene Astronauten

beziehungsweise Taikonauten im Weltall hat. Ein weiteres Prestigeprojekt ist Chinas Mars­Mission. Im ersten Schritt will man in den Mars­Orbit vorstossen, um in der zweiten Phase Bodenproben vom roten Planeten zurück auf die Erde zu bringen. Zhang Rong­ qiao, Leiter der chinesischen Mars­Mission, ist mit dem Fort­ schritt der Mission sehr zufrie­ den. Vor wenigen Wochen sagte er im chinesischen Fernsehen: «Wir liegen gut im Zeitplan.» Und dieser ist entscheidend: Der erste Teil der Mission ist für Juli/August 2020 geplant. Dann sei die Entfernung zwischen Erde und Mars besonders güns­ tig – eine Konstellation, die nur alle 26 Monate entstehe. Wie ambitioniert Chinas Plan ist, zeigt der internationale Ver­

gleich: Die ehemalige Sowjet­ union, die USA, die europäische Weltraumagentur Esa wie auch Indien haben allesamt Missionen zum Mars geplant, doch nur der amerikanischen Nasa gelang es bislang, ein Roboterfahrzeug auf dem roten Planeten zu landen. Während die USA auf Abgren­ zung zu China setzen, haben die Europäer Gespräche mit den Chinesen aufgenommen. Das Ziel ist zwar nicht der Mars, aber immerhin eine gemeinsame Mondbasis. «Die Chinesen haben bereits ein sehr ambitioniertes Mond­ programm aufgesetzt», sagt Pal Hvistendahl, der Sprecher der Esa. Die Europäer hoffen, mit von der Partie zu sein, wenn China der grosse Sprung in den Kosmos gelingt. Michael Radunski, Peking


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