Libelle Dezember 2013

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ZNR 02Z032680 Verlagspostamt 8010 Graz www.libelle.me / Dezember 2013


Editorial

Inhalt Liebe Leserinnen! Liebe Leser!

Illustration: Heidi Kofler

Spätestens nach dem zum hundertsten Mal „Last Christmas“ aus den Lautsprechern der Einkaufszentren hallt und der jährliche Glühweinstandlhindernisparkour sich durch die gesamte Innenstadt zieht, stellt sich für die eine oder den anderen die Frage: „Habe ich überhaupt schon alle Geschenke?“. Wir haben versucht das Thema „Schenken“ auch abseits von Weihnachten und aus verschiedenen Perspektiven näher zu betrachten. Die Ethnologin Schrutka-Rechtenstamm sprach mit uns über die Gründe und Entwicklung des Schenkens (S. 14); wir präsentieren euch Alternativen zum „klassischen Geschenk“ (S. 18-21) und beleuchten die Problematik „Kaufzwang“ (S. 18); auf dem Poster in der Mitte könnt ihr Wünsche an unser unieigenes Christ(a)kindl richten. Abseits von unserem Fokus thematisieren wir die fragwürdigen Methoden der Uni-Rankings (S. 4) und interviewten den Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät zu Extremismus in Österreich (S. 24). Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen, eine erholsame Ferienzeit und hoffen, dass euch neben dem vorweihnachtlichen Kaufzwang genug Zeit bleibt, den Winter zu genießen.

Verena, Ruperta (Chefred.) und Markus

BILDUNG Uni Ranking S. 4 Frag die Franzi S. 5 Studieren im Ausland S. 6 Vorsitz S. 7

UNILEBEN Peer-Mentoring Ziellose Wohnpolitik Chaosbewältigung

S. 8 S. 9 S. 12

FOKUS Schenken S. 14 Anders Schenken S. 18 Kaufzwang S. 18 DIY Anleitung S. 20 Wichteln S. 21

GESELLSCHAFT & POLITIK WG Leben S. 22 Interview Extremismus S. 24 Russland S. 26

SPORT Fit im Winter

S. 27

KULINARIK Kulinarische Weltreise

S. 28

KULTUR Rezensionen

S. 29

ZEITVERTREIB Kolumnen S. 30 10 Dinge S. 31 Comic S. 31

IMPRESSUM

Cornelia Knabl 22 Jahre, studiert Europäische Ethnologie, liebt Reisen in bislang unbekannte Städte, Musik und Filmklassiker, gutes Essen und kaltes Wetter.

Sara Del Negro studiert Germanistik & Deutsch/ Latein auf Lehramt. In ihrer Freizeit liebt sie Reisen, Sport, Lesen, Musik und trifft sich gerne mit Freunden.

Carina Schöfl lebt seit drei Jahren in Graz, ist 22 Jahre jung, studiert Kulturanthropologie und Medienwissenschaft, hat eine Vorliebe für Essen, Filme und Kanada.

Anna Fabiola Zechner ist begeisterte Soziologin und erklärt nach fünf Semestern noch immer gerne ihr Studium. Sie redet meistens etwas zu viel und hat immer zu viel zu tun.

S. 31


Frag die Franzi!

Dabei sein ist nicht alles

Liebe Franzi!

Alljährlich trudeln Horrormeldungen ein, wie schlecht doch die österreichischen Universitäten in den internationalen Uni-Rankings abschneiden. Das bekannteste dieser Rankings ist jenes des in London erscheinenden Magazins Times Higher Education (kurz THE genannt). Im THE-Ranking befindet sich die Uni Wien als bestgereihte österreichische Universität auf Platz 170. Die Uni Graz liegt im Bereich von 351. bis 400. Universität (Anm.: die hinteren Plätze werden blockweise vergeben).

Krude Ergebnisse

Text: Michael Schabhüttl & Andy Fauler/ BiPol Referat

Qualität der Lehre? Uninteressant.

Wir greifen uns hier das THE-Ranking beispielhaft heraus, die meisten anderen Rankings funktionieren aber ähnlich: Es werden 13 Teilwertungen vorgenommen. Die wichtigste hierbei – mit 32,5 % gewichtet – ist der sogenannte Citation Impact. Dieser bewertet die Universitäten nach der Anzahl an Zitaten in wissenschaftlichen Zeitschriften. Auch wenn dieser auf den ersten Blick nach einem objektiven Wert aussieht, ist er dennoch problematisch, da hauptsächlich englischsprachige Journals gewertet werden und die Verteilung gewisse Wissenschaftsbereiche benachteiligt. Mindestens genauso problematisch sind die beiden anderen großen Einflussfaktoren Reputational Survey (Research) – mit 19,5 Prozent gewichtet – und Reputational Survey (Teaching) – mit 15 Prozent gewichtet – weil bei diesen nur erhoben wird, welche Unis einen besonders guten Ruf besitzen. Dadurch kommt ein Drittel der Gesamtwertung auf Basis von subjektiven Meinungen zustande. Es liegt auf der Hand, dass vor allem bekannte Unis hier viele Punkte holen, völlig egal, wie gut sie tatsächlich sind. Alle anderen Einflussfaktoren machen weniger als sechs Prozent der Gesamtbewertung aus. Sie sind aber zum Teil ähnlich fragwürdig: So hängt z.B. der Faktor der Drittmitteleinnahme stark mit jenem der subjektiven Reputation der Uni zusammen. Renommierte Unis werden so abermals vorgereiht.

Bevor man sich jedoch zu sehr in Detailkritik verliert, sollte man einen wichtigen Aspekt betrachten, der bei der Rezeption von Uni-Rankings oft vergessen wird. Rankings wie das THE sind by design dazu ungeeignet, Aussagen darüber zu treffen, was künftige Studierende wohl am meisten interessiert: die Qualität der Lehre nämlich. Was hilft es bei der Auswahl der künftigen Uni, an der ein ganzes Studi-Leben (oder zumindest ein Auslandssemester) verbracht werden soll, wenn der Citation Impact der dort beschäftigten Lehrenden ein besonders hoher ist, sie gleichzeitig aber didaktische Minderleister sind? Was hilft eine tolle Reputation für Forschung, wenn das Curriculum nicht studierbar ist, ohne entweder aus Fadesse oder aus Erschöpfung depressiv zu werden? Und was hilft eine bombastische Reputation für Lehre, wenn diese unter Personen erhoben wurde, die nie einen Kurs an dieser Uni besuchten? Uni-Rankings sagen also mangels einzelner Umfragen unter den Studierenden der jeweiligen untersuchten Universitäten (anstatt einer Umfrage innerhalb einer globalen Stichprobe) rein gar nichts über die Qualität der Lehre an sich aus, sondern messen schlicht etwas anderes (im wesentlichen einen Mix aus Reputation, Einfluss auf die aktuelle Forschung und administrative Kennzahlen). Als Basis für die Wahl einer Uni sind sie somit denkbar ungeeignet.

Libelle

Foto: CC-BY-NC / Artiii / Flickr.com

Welche Auswirkungen hat das ?

Wie praxisfern dieses Verfahren ist, zeigt sich relativ schnell, wenn man sich die Ergebnisse im Detail ansieht. Österreich ist nicht das einzige Land, dessen beste Uni weit abgeschlagen ist. Aber doch recht überraschend ist es, dass im THE-Ranking die bestgereihte französische Grande École, die École Normale Supérieure nur auf Platz 65 kommt. Die Grandes Écoles sehen sich als die Elite-Unis Frankreichs und bilden entsprechend die angesehenste Gruppe des französischen Hochschulsystems. Bei genauer Betrachtung ist die École Normale Supérieure weit elitärer als die meisten Top-Unis in den USA oder dem UK: Nach zweijährigen Vorbereitungslehrgängen können nur die Besten beginnen und die AbsolventInnen gehören zu den Spitzenkräften Frankreichs. Noch überraschender wird das Ergebnis allerdings, wenn sich sechs Plätze vor der besten französischen Elite-Uni eine Hochschule wie die Ohio State University befindet. Letztere ist zwar bekannt dafür, dass sie das viertgrößte Football-Stadium in den USA ihr Eigen nennt und hervorragende AthletInnen hervorbringt, aus rein akademischer Sicht ist diese staatliche US-Uni allerdings eher unbedeutend. Die Relation von Bediensteten zu Studierenden ist auch ähnlich schlecht wie an der typischen österreichischen Universität. Aber der Vergleich zwischen der bestgereihten französischen Uni mit ähnlich gereihten US-Unis ist nicht die einzige Kuriosität. Immerhin schafft es die Universität Wien 15 Plätze vor der besten norwegischen Uni und mehr als 30 Plätze vor der besten italienischen Uni zu sein. Bei ersterem Land handelt es sich um das (laut Human Development Index 2012) am höchsten entwickelte der Welt und beim letzteren handelt es sich um die Wiege der Renaissance mit entsprechend langer universitärer Tradition. Angesichts des Zustandekommens solcher Rankings und der mehr oder weniger willkürlichen Ergebnisse, die sie produzieren, sollte ihnen weit weniger Bedeutung zugemessen werden. Es liegt also künftig an den Unis und der Politik, mehr darüber nachzudenken, wie denn die tatsächliche Situation an den Unis und weniger der Platz in einem Ranking verbessert werden kann.

Ich studiere Chemie im ersten Semester und habe bemerkt, dass mich USW eigentlich viel mehr interessieren würde. Ist es jetzt noch möglich, zu einem anderen Studium zu wechseln? Christoph

Hallo Christoph! Im Wintersemester kannst du leider nicht mehr zu einem anderen Studium wechseln, da die Inskription nur in der allgemeinen Zulassungsfrist möglich ist, die bereits am 5. September 2013 geendet hat. Grundsätzlich gibt es zwar auch eine Nachfrist bis 30. November – die Inskription in der Nachfrist ist laut UG 2002 § 61 allerdings nur in genau definierten Ausnahmefällen möglich, die bei dir leider nicht zutreffen. Zu einem neuen Studium kannst du dich also erst wieder in der allgemeinen Zulassungsfrist für das Sommersemester anmelden, und zwar zwischen 7. Jänner und 5. Februar 2014. Um weniger Studienzeit zu verlieren, kannst du allerdings bereits im Wintersemester Lehrveranstaltungen und Prüfungen aus USW als freie Wahlfächer absolvieren und sie dir später anerkennen lassen. Wie Anerkennungen genau funktionieren, kannst du auf der Website des jeweiligen Dekanats nachlesen. Bei Fragen kann dir auch deine Studienvertretung weiterhelfen! Liebe Grüße, deine Franzi Schick deine Fragen zum Studium an: franzi@oehunigraz.at


AbroAD

Was mach‘ ich? WER BIN ICH:

WAS MACH‘ ICH:

Name: Maria Bu chner, 22 Studium an der KF U: Rechtswiss enschaften Reiseziel: Univ ersité de Strasb ourg Institut d‘Etudes Politiqu es Programm: Eras mus Dauer des Aufe nthalts: ein Sem ester

atik t Koller, 22 tein/Mathem Name: Gerno : Lehramt La FU K r de an Studium ity in Tokyo phia-Univers Reiseziel: So y int Stud Februar 2014 ber 2013 bis Programm: Jo em pt Se : ts al ufenth Dauer des A ipangum ptembri in C

enseque Se treffenden est Gernot m en m no i zur selten anzu ih re hö ge h ic Salvete! M , h Mathe m … Ja, richtig tinistik (und habe zusätzlic lchen profecturus su La so r n de ne emester ei udierenden ch loein Auslandss Spezies der St do te t nn is “, kö gu in „Cipan . Woh aufgeals Zweitfach) , fragen sich viele? - Nach r de , das Land en Studenten führ gehört? Kein Problem. Nun bekannt. Aufgrund von unter „Japan“ en, gisch! Nie da i uns wohl eher ich vor drei Jahren begonn be t is e nn So ß be lie ha d henden en un n ch n Ban sses für Spra g mich in ihre eskunde, Litezo e meines Intere ch ra Sp e r Land lernen, di n auch mit de tnisse Japanisch zu s. Um mich nu lo ne Sprachkenn r ei eh m d m t un ch en ig ft n ich hä mich ni en sc w be ch hren, au es Landes zu dorthin zu fa gane h ratur etc. dies ic di m em h ic hd d ac entschie n kann. N re ie lv cht so ni ab r zu vertiefen, er ga ch war das freien Wahlfä el Vorfreude vi it ! (m „nur“ meine ht ac nd m si ge sicher ten erledigt ber Tokyo un zen Formalitä n seit Septem nu d ir w ), m so schlim

Die Vorbereitungs zeit für das Ausla ndssemester sollte man grun dsätzlich vom Au fwand her nicht unterschätze n. Bewerbungen, Anträge, Agreements und Bescheide sollen termingemäß an der Heim at- und/oder der Gastuniversität abgeliefer t werden und au ch Wohnung, Sprachkurs etc. sind zu organi sieren. Zu meinem Glück ha tte ich bei diesen Aufgaben Unterstützung du rch eine liebe Stud ienkollegin, die im Jahr zuvor in Straßbur g war. Sie hat mir viele Info s über die Anrech enbarkeit von Lehrveransta ltungen gegeben, hat mir Fächerbeschreibun gen geschickt un d konnte mir auch auf Frag en bezüglich Lebe nskosten, Prüfungen, Woh nungssuche etc. immer eine hilfreiche Antwor t geben. Darübe r hinaus war meine Koor dinatorin an der Université de Strasbourg sehr kompetent. Trotzd em war einiges an Papier kram, Recherche, aber auch Unsicherheit und Ärger zu bewältige n. Umso mehr freue ich m ich daher auf das, was jetzt kommt ...

Egal ob lesbisch, schwul, hetero, bi, poly oder ganz anders: Das queer-Referat freut sich auf spannende Tutorien, zu dem alle herzlich eingeladen sind: ■■ 11. 12. Stammtisch im La Meskla ■■ 17. 12. Punsch-Weihnachts-Special mit Zimt und Liebe (am Hauptplatz) ■■ 08. 01. Stammtisch im La Meskla ■■ 14. 01. Gastvortrag von Dr. Martin J. Gössl zum Thema „queer“ mit der Diskussion: Was verstehen wir unter „queer“? Warum nennen wir uns „queer“? Ist heutzutage schon alles „queer“? Neu: Mediathek immer freitags von 13:00 bis 15:00 geöffnet. Infos: queerstudent.at & fb.com/qrgraz

no fear, be queer!

Neben meinem Studium bin ich auf der ÖH Vorsitzender der FV URBI, gewähltes Mitglied der StV Lehramt und ganz neu Sachbearbeiter im Referat für Sport und Gesundheit.

DAS MACH‘ ICH: Jedes Wintersemester gibt es ca. 1000 neue Lehramt-Studierende. Da ist es klar, dass wir von der StV/IG Lehramt auch ein angemessenes Angebot an Aktivitäten zur Verfügung stellen wollen. Daher haben wir heuer im Oktober einen super Vortrag mit Quiz bei der OL gehalten, ein Tutorium für einen großen Teil der Erstsemestrigen angeboten, gemeinsam mit der StV Pädagogik das erfolgreiche „Sturm und Trank“-Fest veranstaltet, und alle zwei Wochen findet unser Stammtisch statt. Für die nächsten Monate sind eine BuschenschankFahrt, ein Kinoabend (Alphabet), Vorträge zu den Themen „Weltweit unterrichten“ bzw. „LehrerInnen-Dienstrecht Neu“, eine Weihnachtsfeier, und viele andere Dinge geplant. Natürlich investiere ich einen Großteil meiner Zeit auch in die Planung der LehrerInnen-Bildung NEU, Curriculakommissionen, das Fakultätsgremium und ab sofort in meine neue Aufgabe beim Sportreferat.

WARUM? Das Studium und die Arbeit auf der ÖH machen mir Spaß und sind für mich eine Kombination, die jeden Tag zu etwas Besonderem machen.

ÖH-Vorsitzteam: Philipp, Sanel und Flo

Tobias Paar, aus Oberösterreich, ich bin 26 Jahre alt und studiere Lehramt Informatik und Sport.

Vorsitz Liebe Studierende der Uni Graz! Im Herbst hat es an der ÖH Uni Graz einen Wechsel im Trio gegeben. Yvonne Wittman musste leider aus persönlichen Gründen als Vorsitzende zurücktreten, ihr folgt nun Sanel Omerovic vom 2. Stellvertreter an die Spitze. Florian Ungerböck bleibt weiterhin 1. stellvertretender Vorsitzender, als neues Mitglied und somit als 2. Stellvertreter nimmt seit 21. Oktober Philipp Grubbauer seine Arbeit im Vorsitzteam auf. Trotz des Wechsels haben wir dennoch wieder einiges in den letzten Wochen für euch umgesetzt. Wir setzen uns für billigere Studierenden-Tickets ein, weshalb wir in Zusammenarbeit mit anderen Grazer HochschülerInnenschaften eine Medien-Aktion vor der Mobilitätszentrale am Jakominiplatz durchgeführt haben. Zu Semesterbeginn gab es auch wieder unsere „Erstsemestrigensackerln“ (ÖH-Stofftaschen mit vielen nützlichen Infos), welche durch Mithilfe unserer Studienvertretungen verteilt wurden, und eine Petition gegen die Verschlechterung der Vorziehregelung, bei der über 4000 Unterschriften gesammelt werden konnten. Außerdem haben wir die ÖHWelcome-Days veranstaltet und mit „University of Rock“ die Uni „gerockt“. Des Weiteren haben wir einen Fördertopf zur Übernahme des doppelten Studienbeitrags für bedürftige Studierende aus Nicht-EWR-Staaten in Kooperation mit der HochschülerInnenschaft an der TU Graz (HTU) eingeführt, die ÖH-Sozialtopfrichtlinien überarbeitet und somit gleichzeitig den ÖH-Sozialtopf um zehn Prozent, d.h. auf 55.000 Euro erhöht, um mehr Studierenden eine Unterstützung gewähren zu können. In Zusammenarbeit mit der Uni Graz wurde das Projekt „Frei-Raum“ – ein Ideenwettbewerb zur studierendenfreundlichen Campusgestaltung – gestartet, es wurden unzählige Veranstaltungen zu kulturellen und gesellschaftspolitischen Themen wie zum Beispiel die Frauen*vollversammlung, Slowenische Tage, Open Science, Elevate-Festival, Infotag zur Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen PartnerInnenschaften, Podiumsdiskussion zu Überwachung, Gedenktag an die Novemberpogrome 1938, Türkisch-Kurdische Filmtage, International Tea, ÖH-Kulturabende organisiert und unterstützt. Wir stehen jedenfalls immer gerne für Fragen und/oder Anregungen zur Verfügung und hoffen, auch euch einmal bei ÖH-Veranstaltungen oder beim ÖH-Glühweinstand begrüßen zu dürfen. Euer Vorsitzteam Sanel, Flo und Philipp

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Zur Problematik der derzeitigen Wohnpolitik Nach der Kürzung der Familienbeihilfe, der Streichung der Selbstversicherungsförderung für Studierende und der Kürzung der Wohnbeihilfe ist nun auch die Erhöhung der Miet-/ und Heimpreise im ohnehin knappen Budget vieler Studierender deutlich zu spüren. Text: Micha Kriebernegg / Sozialreferat

Wir begleiten dich ins Studium! Aller Anfang ist schwer, vor allem für Studierende, die die Ersten in ihrer Familie sind, die an die Uni gehen und mit den Abläufen und Strukturen nicht vertraut sind. Text & Foto: Lehr- und Studienservices / Peer-Mentoring Programm

Um die soziale Durchlässigkeit im Übergang von Schule zu Universität weiter zu fördern, wurde auf Initiative des Vizerektors für Studium und Lehre, Ao.Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek, das Pilotprojekt „Die Ersten in ihrer Familie, die an die Uni gehen|Peer-Mentoring“ ins Leben gerufen. Dadurch soll zum einen die Information über ein Studium zielgerichteter an die Studieninteressierten gebracht und zum anderen sollen Studierende beim Übergang von der Schule zur Universität sowie in den ersten kritischen Semestern besser unterstützt werden. Im Pilotprojekt richtet sich der Fokus auf Studierende der geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Fakultät. Im Mittelpunkt des Projekts steht die persönliche Beratung und Begleitung, in der die Mentorinnen Eva und Nicole auf die individuellen Bedürfnisse der Studierenden eingehen. Die erste Kontaktaufnahme erfolgt per E-Mail, bei größeren Anliegen stehen die beiden Mentorinnen dann auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Eva und Nicole sind selbst die Ersten in ihrer Familie, die den Schritt auf die Uni gewagt haben und wissen, mit welchen Herausforderungen StudienanfängerInnen konfrontiert werden. Als Studentinnen der Fächer Anglistik/Amerikanistik und Psychologie kennen sie die Abläufe an ihren Fakultäten und stehen Studierenden mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzlich informieren die Mentorinnen SchülerInnen der letzten Schulstufe gezielt über das Studieren an der Uni Graz, um etwaige Berührungsängste gegenüber der Universität abzubauen. In Zukunft werden

Eva und Nicole es den Studieninteressierten auch ermöglichen, einen individuellen und begleiteten Tag an der Uni zu verbringen, um das Wunschstudium besser kennen zu lernen. „Aus persönlichen Erfahrungen wissen wir, wie es ist, sich immer wieder für das gewählte Studium rechtfertigen zu müssen, sich Sorgen zu machen, wenn es mit dem Geld knapp wird oder mit der Zeiteinteilung und Studienorganisation nicht so klappt, wie es sollte“, so Eva und Nicole. „Erfreulicherweise haben sich schon viele Studierende bei uns gemeldet. Aufgrund der positiven Rückmeldungen hoffen wir, dass wir in Zukunft für die Ersten in der Familie, die an die Uni gehen, den Einstieg ins Studienleben erleichtern.“

Checklist für das Peer-Mentoring ■■ Du bist der/die Erste in deiner Familie, der/die an die Uni geht? ■■ Du bist GEWI- oder NAWI- Studierende/r im 1. oder 2. Semester oder interessierst dich für ein Studium an der GEWI- oder NAWI-Fakultät? ■■ Du hast Fragen rund ums Studium und benötigst individuelle Unterstützung? Kontaktiere Eva und Nicole unter: peer-mentoring@uni-graz.at. Wir freuen uns auf dich!

Wie Studierendensozialerhebungen seit Ende der 80er-Jahre entnommen werden kann, ist das Wohnen seit 1989 für Studierende doppelt so teuer geworden. Die Wohnkosten sind über diesen Zeitraum stärker als die Inflation angestiegen. Die Nachfrage bleibt allerdings groß, das zeigen alleine die langen Wartelisten der Wohnheime. Doch handelt es sich beim Thema Wohnen nicht nur um eine Problematik der Studierenden, Wohnen sollte heutzutage vielmehr als gesamtgesellschaftliches Problem betrachtet werden.

Stichwort: Verteilungsproblematik Immobilien verkommen immer mehr zu einem lukrativen Investitionsobjekt. Die Tatsache, dass Geld gerne als Wertanlage in Wohnungen gesteckt wird, konnte schon in Spanien, Südfrankreich und London mitverfolgt werden, nachdem die Finanzkrise 2008 langsam in Europa einschlug. Derzeit beträgt das Immobilienvermögen privater Haushalte in Österreich rund 880 Milliarden Euro. 10 % der ÖsterreicherInnen besitzen 61 % von diesem Vermögen (536,8 Milliarden Euro), 40 % besitzen gar keine Immobilie. In Bezug auf den weniger vorhandenen Wohnraum führen Immobilienspekulationen auch relativ schnell zu kontinuierlich wachsenden Mietzinsen. Die Mietpreissteigerung in der Steiermark betrug heuer + 4,2 % im Vergleich zum Jahr 2012 und stellt somit die höchste Steigerung in ganz Österreich dar.

„angenehmeren oder verträglicheren“ Personen ihre Wohnungen zur Verfügung zu stellen.

Stichwort: positive Zukunftsorientierung und Forderung ■■ Gemeinnütziger Wohnbau und Wohnheime müssen rapide ausgebaut und durch Subventionierungen von Bund und Ländern billig zur Verfügung gestellt werden ■■ Miethöchstgrenzen müssen gesetzt werden um individuelle und undurchsichtige Preiszusammensetzungen zu verhindern ■■ Provisionen und Mietvertragsgebühren müssen von VermieterInnen übernommen werden ■■ Wohnbeihilfe muss deutlich erhöht werden ■■ Bei der Auswahl von zukünftigen MieterInnen darf es nicht zu Diskriminierungen kommen

Fazit Es bleibt zu wünschen, dass dieses Thema von Seiten der zukünftigen Regierung bald ernst genommen wird und Ungerechtigkeiten zu Lasten der MieterInnen beseitigt werden.

Stichwort: Mietrechtsgesetz Damit der freie Wohnungsmarkt die Wohnpolitik noch stärker dominieren konnte, wurde das Mietrechtsgesetz (MRG) dahingehend geändert, dass nun in verstärktem Maße befristete Mietverträge abgeschlossen werden können – mittlerweile leben 62 % aller Personen in Mietwohnungen unter befristeten Mietverträgen. In der Regel umfasst dieser Zeitraum genau drei Jahre. Man/ Frau möchte meinen, dass durch den Anhang eines 25 %igem Befristungsabschlages dieses Konstrukt doch positive Auswirkungen auf die Mietkosten hätte. Das Richtwertsystem, das die Bewertung des Mietzinses von Bundesland, Lage und Ausstattung abhängig macht, weist jedoch eine besonders große Intransparenz auf. Mietzuschläge müssen im Mietvertrag nicht aufgelistet werden, was zur Folge hat, dass MieterInnen nicht genau wissen, warum sie einen bestimmten Mietpreis zahlen müssen. Befristete Mietverträge haben noch dazu den Effekt, dass sich sehr viele Menschen gezwungen sehen, nach Ablauf der Befristungszeit ihre eingerichteten Wohlfühldomizile zu verlassen. Zum einen, da sie sich oft die gestiegene Miete nicht mehr leisten können, zum anderen, da VermieterInnen gerne die Möglichkeit ergreifen, Foto: Obdachlos by Timm Schoof CC BY-SA 2.0 (bit.ly/1eVN1Zo)

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Ergänzungsprüfungen

Verfassung

Latinum

Prüfungstermin Jänner 2014

Kurs 1: 6.11.2013 – 8.1.2014 (Mo+Mi 8.00 – 12.00) Kurs 2: 6.11.2013 – 8.1.2014 (Mo+Mi 18.00 – 22.00) Kurs 3: 7.11.2013 – 9.1.2014 (Di+Do 18.00 – 22.00) Übungsblock Kurszeiten: 10.1. (17.00 – 20.00), 11.1.2014 (9.00 – 12.00)

Prüfungstermin März 2014

Kurs 1: 3.2.2014 – 25.2.2014 (Mo, Di, Do, Fr 8.30 – 12.30) Kurs 2: 3.2.2014 – 25.2.2014 (Mo, Di, Do, Fr 13.30 – 17.30) Kurs 3: 3.2.2014 – 25.2.2014 (Mo, Di, Do, Fr 18.00 – 22.00) Übungsblock Kurszeiten: 27.2., 28.2.2014 (9.00 – 12.00)

Prüfungstermin Juni/Juli 2014

Kurs 1: 8.11. (14.00 – 18.00), 9.11. (9.00 – 13.00), 15.11. (14.00 – 18.00), 16.11.(9.00 – 13.00), 22.11. (14.00 – 18.00), 23.11.2013 (9.00 – 13.00) Kurs 2: 10.1. (14.00 – 18.00), 11.1. (9.00 – 13.00), 17.1. (14.00 – 18.00), 18.1.(9.00 – 13.00), 24.1. (14.00 – 18.00), 25.1.2014 (9.00 – 13.00)

Verwaltung

Kurs 1: 14.11., 18.11., 20.11., 25.11., 27.11., 2.12.2013 (18.00 – 22.00) Kurs 2: 13.1., 15.1., 20.1., 22.1., 27.1., 29.1.2014 (18.00 – 22.00)

Kurszeiten: 12.11.2013 – 4.2.2014 (Di+Do 18.00 – 20.30)

Biologie

Europarecht

Sozialwissenschaftliche Fakultät Einführung BWL

Kurszeiten: 11.11. (17.00 – 20.00), 15.11. (15.00 – 18.00), 16.11.2013 (10.00 – 13.00)

Einführung VWL

Kurszeiten: 18.11. (17.00 – 20.00), 22.11. (15.00 – 18.00), 23.11.2013 (10.00 – 13.00)

Rechnungswesen

Vorbereitung Aufnahmetests

Kurs 1: 6.12. (18.00–22.00), 7.12., 8.12.2013 (9.00–13.00+14.00–16.00) Kurs 2: 17.1. (18.00–22.00), 18.1., 19.1.2014 (9.00–13.00+14.00–16.00)

siehe www.studentenkurse.at

Arbeits- und Sozialrecht

Kurszeiten: 3.2., 7.2., 11.2., 14.2., 20.2.2014 (14.30 – 17.30)

Medizin, FHs, Psychologie

Rechtswissenschaftliche Fakultät Ausgewählte Kapitel des Rechts

Kurs 1: 26.11., 28.11., 3.12., 5.12.2013 (18.00 – 21.00) Kurs 2: 21.1., 23.1., 28.1., 30.1.2014 (18.00 – 21.00)

ZGV

Kurszeiten: 7.1. (18.00 – 21.00), 9.1. (18.00 – 22.00), 10.1. (17.00 – 21.00), 13.1., 16.1. (19.00 – 22.00), 17.1.2014 (17.00 – 20.00)

Kursschwerpunkt: Falllösung

Modul 1: Privatrecht

Völkerrecht

Kurs 1: 18.11., 25.11.2013 (15.00 – 19.00) Kurs 2: 13.1., 2o.1.2014 (15.00 – 19.00) Kurs 1: 19.11. (14.00 – 18.00), 23.11.2013 (9.00 – 13.00) Kurs 2: 11.1. (9.00 – 13.00), 24.1.2014 (14.00 – 18.00)

Modul 3: Öffentliches Recht

Englisch für Jurist_innen

Bürgerliches Recht

Kurs 1: 5.11. (18.00 – 21.00), 7.11. (18.00 – 22.00), 8.11. (13.00 – 17.00), 9.11., 10.11. (10.00 – 14.00), 12.11., 13.11.2013 (18.00 – 22.00) Kurs 2: www.studentenkurse.at

4 ko m m en – 3 za hl en !

Wirtschaftsmathematik VO

Kurs 1: 15.11., 18.11., 20.11., 22.11., 25.11., 28.11. (17.00 – 20.00), 29.11. (16.00 – 20.00), 4.12.2013 (17.00 – 20.00)

Statistik VO

Kurs 1: 7.11., 12.11. (17.00 – 20.00), 14.11. (17.00 – 21.00), 19.11. (17.00 – 20.00), 21.11. (17.00 – 21.00), 26.11.2013 (17.00 – 20.00)

Grundlagen Accounting Kurszeiten: 8.11. (16.00 – 19.30), 9.11., 10.11. (15.00 – 18.30), 15.11.2013 (16.00 – 19.30)

Kurszeiten: www.studentenkurse.at

Accounting VU

Zwischenklausur, Endklausur: www.studentenkurse.at

Kurszeiten: 13.6. (14.00 – 17.00), 14.6. (9.00 – 13.00), 17.6.2014 (18.00 – 21.00)

Kurs 1: 22.11., 26.11.2013 (14.00 – 18.00) Kurs 2: 10.1., 14.1.2014 (14.00 – 18.00)

UE Test 2: 23.11. (9.00 – 12.00), 28.11. (17.00 – 20.00), 30.11.2013 (9.00 – 12.00) UE Test 3: 12.1. (9.00 – 12.00), 16.1. (17.00 – 20.00), 19.1.2014 (9.00 – 12.00)

Grundlagen Finance

Kurs 1: 20.11. (18.00 – 21.00), 25.11., 29.11., 4.12. (17.00 – 21.00), 10.12.2013 (18.00 – 21.00) Kurs 2: 10.1. (18.00 – 21.00), 15.1., 20.1., 23.1. (17.00 – 21.00), 27.1.2014 (18.00 – 21.00)

Modul 2: Strafrecht

Kurs 1: 2.12., 4.12., 9.12., 12.12., 16.12.2013 (18.00 – 21.00) Kurs 2: 8.1., 9.1., 13.1., 15.1., 20.1.2014 (18.00 – 21.00) Kurs 1: 3.12., 5.12., 10.12., 12.12., 16.12.2013 (17.00 – 20.00) Kurs 2: 7.1., 9.1., 14.1., 16.1., 20.1.2014 (17.00 – 20.00)

Finanzrecht

Prüfungstermin Frühjahr 2014

Psychologische Statistik I

Psychologische Statistik II

Kurs 1: 2.11., 3.11.2013 (9.00 – 13.00 + 14.00 – 16.00) Kurs 2: 29.11. (17.00 – 21.00), 30.11., 1.12.2013 (9.00 – 13.00) Kurs 3: 10.1. (17.00 – 21.00), 11.1., 12.1.2014 (9.00 – 13.00)

Prüfungstermin Frühjahr 2014

für Pharmazeut_innen und Biolog_innen Kurszeiten: 7.1., 9.1., 13.1., 14.1.2014 (17.00 – 20.00)

Kurs 1: 4.11., 5.11., 8.11., 12.11., 15.11., 18.11.2013 (14.00 – 18.00) Kurs 2: 13.1., 17.1., 20.1., 21.1., 27.1., 28.1.2014 (14.00 – 18.00)

Unternehmensrecht

Graecum

Allgemeine Chemie

Strafrecht

Kurs 1: 8.1., 10.1., 14.1., 16.1., 20.1., 21.1.2014 (17.00 – 20.00) Kurs 2: 20.2., 25.2., 27.2., 4.3., 6.3., 11.3.2014 (17.00 – 20.00)

Kurs 1: 25.3. – 27.5.2014 (Di+Do 18.00 – 22.00) Kurs 2: 31.3. – 28.5.2014 (Mo+Mi 8.00 – 12.00) Kurs 3: 31.3. – 28.5.2014 (Mo+Mi 18.00 – 22.00) Übungsblock Kurszeiten: 30.5. (14.00 – 17.00), 31.5.2014 (9.00 – 12.00)

Naturwissenschaftliche Fakultät

VU Finance

Kurszeiten: www.studentenkurse.at

Finanzwissenschaften Kurszeiten: 12.11. (19.00 – 22.00), 18.11.2013 (18.30 – 21.30)

Masterkurs Wirtschaftsmathematik und Statistik Kurszeiten: www.studentenkurse.at

Zusatzqualifikationen Medizin & Gesundheit

Das Wunder Mensch, ein medizinischer Lehrgang Burnoutprophylaxe und Stressmanagement Medical English Kommunikation & Beratung Lehrgang zum_r Lebensund Sozialberater_in Trainer_innen-Lehrgang mit Kompetenzzertifikat Lehrgang zum Systemischen Coach Lehrgang zum_r Diplomierten Mentaltrainer_in Aufbaumodul Kindermentaltrainer_in

Literatur und Theater

Verfassen von Autobiografien „Mein Leben“ Workshop Theaterpädagogik

Sprachkurse

Einsteiger_innen und Fortgeschrittene Englisch für Jurist_innen Medical English Deutsch als Zweitsprache

Bildungspass

Bewerbungstraining Sprech-, Stimm- und Atemtechnik Körpersprache Rhetorik Lehrgang zum LegastheniePräsentationstraining und Dyskalkuliecoach Präsentationstraining Aufbau & Lehrgang zum_r Erziehungsberater_in Foliendesign Babysitterkurs Mitarbeiter_innenführung Babysitterkurs Aufbau Teambuilding Kreative Spiele und Bastelideen Projektmanagement für Kleinkinder Gesprächsführung Kreative Freizeitaktivitäten und Business Modelling für Leben und Bastelideen für Kinder Karriere Lern- und Kreativitätstechniken Trainer_innenteam 10 Fingersystem

Pädagogik

Computerkurs

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Lokalaugenschein: Resowi Insgesamt sind im Resowi-Zentrum der Karl-Franzens-Universität 13 Reinigungskräfte beschäftigt, die täglich für Sauberkeit sorgen. Der Großteil der Angestellten sind Frauen, die in den inneren Räumlichkeiten der Universität arbeiten. Ihre männlichen Kollegen sind hingegen für die Außenanlagen und den Campusbereich zuständig. Rund 75% der Bediensteten der von uns begleiteten Reinigungsfirma haben einen Migrationshintergrund, wobei die meisten aus Kroatien und Ungarn stammen. Unter den Kolleginnen herrscht eine familiäre Atmosphäre, man kennt und hilft sich gegenseitig. „Viele unserer Angestellten sind uns schon über Jahre hinweg treu geblieben“, so die Objektleiterin des Resowi-Zentrums.

Kampf gegen Müllberge Der Wecker läutet. Blick auf die Uhr: 4:30. Ein typischer Start in den Tag für die Frauen vom Reinigungspersonal im Resowi-Zentrum der Karl-Franzens-Universität Graz. Alle Reinigungskräfte haben uns erzählt, dass sie ihren Arbeitsplatz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Pünktlich um sechs Uhr beginnen sie dann mit ihrer Arbeit. Jede weiß genau, welche Räumlichkeiten sie zu reinigen hat und in welcher Reihenfolge sich innerhalb der Arbeitszeit am meisten erledigen lässt. Hierzu gibt es einen genauen Plan, der sich seit über zehn Jahren kaum verändert hat. In diesem Plan steht genau aufgelistet, wie oft pro Woche welcher Raum mit welchen Mitteln zu reinigen ist. Das Reinigungspersonal hält sich akribisch daran, jeder Handgriff sitzt. Zu zweit brauchen sie für ein WC gerade einmal sechs Minuten – Papier und Seifenspender auffüllen bereits inbegriffen. Bei der Verwendung der Reinigungsmittel erleichtert das Vier-Farben-System die tägliche Arbeit – zum Beispiel: Rote Kübeln werden mit dem roten Reinigungsmittel gefüllt und nur für Toiletten verwendet.

Wer räumt unseren Dreck weg?

Mission: Chaosbewältigung Wer sorgt tagtäglich für Ordnung in den Universitätsgebäuden und am Campus? Wir hatten die Möglichkeit, eine der fünf Reinigungsfirmen der Universität einen Vormittag lang zu begleiten und den Angestellten über die Schulter zu schauen. Text: Cornelia Knabl und Carina Schöfl Fotos: Carina Schöfl

Neben den leeren Plastikflaschen und Essensresten, sowie den sorglos zurückgelassenen Kaffeebechern ärgern sie sich vor allem über herumliegende Flyer und Plakate. Doch nicht nur Studierende hinterlassen Chaos, auch die Büros der ProfessorInnen sind eine tägliche Herausforderung, denn geputzt werden darf – die Frage ist nur, wo? Zum einen darf nichts berührt oder verschoben werden, zum anderen bleibt so kaum Platz zum Putzen. „Vorsichtig muss man auch bei vermeintlich leeren Schachteln sein, denn diese könnten ja noch gebraucht werden“, erzählt uns eine Angestellte schmunzelnd. Die Mengen an Müll, die sich an einem Tag ansammeln, sind nicht zu unterschätzen. Das Schleppen der vollen Müllsäcke ersetzt dabei wohl das tägliche „work-out“ und die Strecke, die im Resowi-Zentrum zurückgelegt wird, erinnert an einen Marathon. Pünktlich um 8 Uhr müssen alle Arbeitsutensilien, wie Putzwagerl und Bodenreinigungsmaschine wieder verstaut sein. Für die Reinigungskräfte ist also die Hauptarbeit bereits erledigt, wenn die Studierenden ihren Kaffee in der ersten Vorlesung genießen und die ProfessorInnen eintreffen.

Margit Hasenhüttel (rechts) Zuständige für das Reinigungsmanagement an der Universität Graz und die Objektleiterin (links) des Resowi-Zentrums haben uns durch das Haus geführt.


Schenken bindet die Gelenke Schenken ist nicht nur zur Weihnachtszeit ein Thema. Geschenkt wird aus unterschiedliche Anlässen und Motiviationen. Wir sind dem nachgegangen und wollten wissen, warum geschenkt wird und ob es das „perfekte“ Geschenk überhaupt gibt - im Gespräch mit Dr. Adelheid Schrukta-Rechtenstamm über Schenken. Interview: Verena Fussi & Ruperta M. Steinwender

Warum wird eigentlich geschenkt? Das ist eine vielschichtige Angelegenheit. Schenken hat eine starke Gefühlsebene und es stellt Beziehungen her. Bei genauerer Betrachtung hat das Schenken auch einen normativen Charakter und ist nicht immer ganz freiwillig. Der oder die Beschenkte unterliegt dem gesellschaftlichen Zwang, das Geschenk zu erwidern bzw. sich in der direkten Situation zu freuen. Welche Bedeutung hat das Geschenk an sich? Das Geschenk hat einen hohen Zeichencharakter für die Beziehung zwischen zwei Menschen und unterscheidet sich zu anderen Gegenständen dadurch, dass es ganz besonders behandelt wird. Es wird zum Beispiel der Preis entfernt, weil man nicht wissen soll, was das Geschenk gekostet hat, es wird kunstvoll verpackt und in einer besonderen Situation überreicht. Es gibt hier eine gewisse Ritualisierung, damit für alle Beteiligten klar ist, dass es sich um ein Geschenk handelt und das spannende sind unter anderem auch die kulturellen Unterschiede beim Schenken. Sich richtig zu verhalten erfordert die Kenntnis über die eigenen Codes seines Kulturkreises, denn in einem anderen kulturellen Kontext kann es leicht zu Verwirrungen oder peinlichen Situationen kommen. Könnten Sie uns ein Beispiel für die Relevanz eines solchen Codes nennen? Es beginnt bei banalen Dingen, wie zum Beispiel beim Überreichen von Blumen. In manchen Kulturen bekommt man die Blumen mit und in anderen ohne Verpackungspapier überreicht. Manchmal kommen sie gleich in eine Vase und manchmal nicht. Es gibt auch Unterschiede bei verpackten Geschenken. Zum Teil ist es üblich, sie sofort im Beisein des/der Schenkers/Schenkerin zu öffnen und zum Teil wird die Wertschätzung dadurch ausgedrückt, indem man es liegen lässt und später alleine öffnet. Lässt sich in den letzten Jahrzehnten eine Veränderung beim Schenken erkennen? Da muss ich etwas weiter ausholen. Das Schenken ist ein altes Phänomen. Der bekannte Ethnologe Marcel Mauss hat sich, so wie einige seiner VorgängerInnen, mit dieser Thematik beschäftigt und fand heraus, dass das Schenken in vielen Kulturen älter ist als das Tauschen. Früher wurden ja auch die Dienstboten beschenkt, aber das waren keine Geschenke im heutigen Sinn, sondern Teil des meist mündlichen Dienstvertrages. Man hatte ein Anrecht auf dieses Geschenk. Dieses informelle Geben und Nehmen gab es in vielen Bereichen. Diese Schenkkultur, die es heute gibt, die sehr positiv konnotiert ist und mit Freiwilligkeit und Gefühlen verbunden ist, ist eine Entwicklung aus dem 19. Jahrhundert, die mit der Entstehung der bürgerlichen Familien einhergeht. Die Kindheit und das weihnachtliche Schenken bekommen einen neuen Stellenwert, der zum Teil auch mit Disziplinierungsmaßnahmen wie der Drohung „dann bringt dir das Christkind nichts“ einhergeht. Diese Schenkkultur hat sich auch auf andere Gesellschaftsbereiche und auf andere Termine ausgedehnt und in der Nachkriegszeit ist dieses Schenken mit zunehmendem Wohlstand immer intensiver geworden. Es wurde später auch von der Wirtschaft als ökonomischer Faktor erkannt und die Umsätze in den Monaten vor Weihnachten sind in gewissen Branchen deutlich erhöht.

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Priv.-Doz. Dr.phil. Adelheid Schrutka-Rechtenstamm studierte Volkskunde, Kunstgeschichte und Philosophie in Graz und promovierte 1984. Sie ist Mitbegründerin und –herausgeberin der Zeitschrift „Kuckuck. Notizen zur Alltagskultur“ und forschte 20 Jahre an der Universität Bonn. Seit 2005 ist sie wieder in Österreich, wo sie neben der freiberuflichen Forschungsarbeit und Erwachsenenbildung auch am Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie in Graz lehrt.

Kann man diesbezüglich auch von einem Konsumwahn sprechen? Es ist sicherlich ein Übertrumpfen wollen; man zeigt, was man hat bzw. was man schenken kann. Schenken hat ja auch viel mit Prestige zu tun und kann auch Machtverhältnisse ausdrücken. Das Schenken ist zu einem wichtigen Konsumfaktor geworden, aber wir haben vor ein paar Semestern in einem Seminar am Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie in Graz darüber geforscht und gesehen, dass sich durchaus auch wieder andere Formen in der Gesellschaft entwickeln, die darauf abzielen, sich nichts oder nur wenig zu schenken. Man reduziert sich auf den symbolischen Akt und könnte es als das gegenseitige Schenken des Vertrauens, sich nichts zu schenken, beschreiben. Wie erklären sie sich den Zwang, dass man das Gefühl hat, man wird zum Schenken genötigt? Es gibt das alte Sprichwort „Schenken bindet die Gelenke“. Wenn man selbst beschenkt wird, steht man unter dem Zwang, dass man das Geschenk erwidert. Gibt es so etwas wie das beste Geschenk? Die empirische Schenkforschung besagt, dass es sehr oft darum geht, den anderen zu erkennen und etwas zu schenken, das einen Bezug zum anderen hat und je persönlicher die Beziehung ist, desto persönlicher muss auch dieses Geschenk sein. Da kann es auch oft zu Missverständnissen kommen. Schenken hat auch eine eigene Dynamik. Beziehungen können sich dadurch intensivieren, aber auch entfremden. Was schenken Sie zu Weihnachten? Ich hab mit meiner Familie ausgemacht, dass wir uns dieses Jahr nur Kleinigkeiten schenken. Wir nehmen uns Zeit füreinander und das ist ein Geschenk.

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Anders Schenken Nicht nur zu Weihnachten und an Geburtstagen haben wir Freude am Schenken und beschenkt werden. Warum also Schenken auf feierliche Anlässe reduzieren, wenn doch solch herzliche Gesten kontinuierlich unseren Alltag schöner machen können?

„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten“ steht in der Verfassung des Freistaats Bayern geschrieben, könnte aber auch in Österreich als Ziel des Wirtschaftens verstanden werden. Was bedeutet dieser vielverwendete Begriff nun für uns? Ist mit Wirtschaften ein den Eigennutzen maximierendes Gewinnstreben oder die Bedarfsdeckung der Grundbedürfnisse gemeint? Das eine ist die (noch) dominierende Praxis, das andere ein Verfassungsgrundsatz. Zwei Ziele des Wirtschaftens, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten.

Alternative Wirtschaftsordnung Laut einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung in Deutschland und Österreich vom Juni 2010 wünschen sich 80-90% der Menschen eine andere Wirtschaftsordnung. Die Alternativen sind so vielfältig und mehrdimensional, wie wir Menschen und unsere Bedürfnisse selbst. Beispiele für alternative Wirtschaftsordnungen reichen von Green New Deal, Blue Economy, über Postwachstums- und Solidarische Ökonomie bis hin zur Care Economy oder Schenkwirtschaft. Hier findest du einige bestehende Grazer Initiativen für nicht monetäres, sondern solidarisches Zusammenarbeiten im Überblick:

■■ VolxKüchen bedeuten gemeinsames/ -nütziges Kochen und Essen. Die Zutaten dafür kommen von Lebensmittelüberschüssen der (Super?)-Märkte, aus solidarischer Landwirtschaft (CSA) oder aus dem eigenen Garten. Foto: Sharing by Toban Black CC BY-NC 2.0 (bit.ly/m8IwF) ■■ Repair Cafés sind Treffen, bei denen durch gegenseitige Hilfestellung Kleidungsstücke, technische Geräte (oder was auch immer) wieder auf Vordermann gebracht werden. ■■ KostNix Läden sind Orte, in denen nicht gebrauchte Gegenstände wie Kleidung, Bücher, etc. zusammengetragen werden. Jede/r kann sich für den eigenen Bedarf Sachen mitnehmen. ■■ Schenknetzwerke funktionieren im Freundeskreis oder auch organisiert über Facebook. Diese Gruppe beispielsweise ist für jede/n offen und der „Marktmechanismus“ definiert sich durch: „Ich suche ...“ und „Ich verschenke ...“

Wie viel Geld gibst du für Weihnachtsgeschenke aus? Ao. Univ.-Prof. Dr. Evelyn

Clara Schlee, Molekularbiologie

Univ.-Prof. Dr. Kai-Uwe Fröhlich,

Höbenreich, Römisches Recht

60 Euro für Familie und für ca. 7 bis

Molekulare Biowissenschaften

Ich habe kein Budget. Ich schenke

8 Freunde.

Ca. 1.150 bis 1.200 Euro für Kinder

jedem das, was er braucht. Mein

(Möbel für die Tochter, Elektronik für

Kater bekommt immer etwas.

den Sohn), Familie und Freunde.

All diese Projekte existieren u.a., weil Menschen zum einen ihre Zeit in freiwillige und selbstbestimmte Arbeit statt in Erwerbsarbeit stecken, und zum anderen, damit günstigere, freudvollere und auch bessere Alternativen gefunden haben, um sich mit dem zu versorgen, was sie zum Leben brauchen. Und das ist vor allem etwas, das ihnen der Kapitalismus nicht bieten kann – nämlich Solidarität. Share & Care Graz facebook.com/groups/sharecaregraz/ Spektral | Freiraum Projekt in Graz spektral.at Kollektvcafè, Werkstätten und Open Space GMOTA gmotaweb.wordpress.com Text: Bernhard Lugger / Alternativreferat

Vom Zwang zur Sucht

Georg Handel, BWL

Christopher Spath, JUS

Gaziza Keldybayeva, Pädagogik

Luise Fellner, USW - VWL

350 bis 400 Euro für Familie und

100 Euro für Familie und enge

Dieses Jahr möchte ich meine Familie

150 Euro, aber ich bin da relativ

2 bis 3 Freunde.

Freunde.

und Freunde überraschen. Ich vermu-

spontan.

te, dass ich ca. 200 Euro ausgebe.

Seine Liebsten zu beschenken ist an und für sich eine schöne Sache. Was aber, wenn Kaufen zur Zwangshandlung wird?

Kaufzwang Jahr für Jahr wird oft bereits im Oktober begonnen, sich Gedanken zu machen, welche Weihnachtsgeschenke besorgt werden müssen. Aber es werden oft nicht nur Geschenke besorgt, sondern auch Adventkalender, Adventkränze und Weihnachtsdeko, um am 1. Dezember alles fein herzurichten und bewundern zu können, oder um von anderen bewundert zu werden. Der Übergang vom Zwang, etwas kaufen zu müssen zur Kaufsucht ist oft fließend. „Bei den Betroffenen lassen sich auffällige Verhaltensweisen, die unter dem Vorwand des ‚Kaufen-müssens‘ verwendet werden, erkennen, die auf die Konsumsucht hindeuten“, so Universitätsdozent Dr. Rainer Lapornik, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie.

Kaufsucht Etwa 35.000 Menschen in Österreich sind von der Kaufsucht betroffen. „Die Kaufsucht ist etwas, das von der Gesellschaft ak-

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zeptiert wird, im Vergleich zu anderen Süchten wie etwa der Alkohol-, oder der Drogensucht“, so Dr. Rainer Lapornik. „Unter dem Deckmantel der Vorweihnachtszeit können Betroffene Einkäufe tätigen, die durchaus sozial erwünscht sind, wie etwa das Kaufen von Geschenken für die Familie oder für Freunde.“ Auch wenn die Kaufsucht in der Gesellschaft toleriert wird, so sollte sie nicht unterschätzt werden. Die Kaufsucht kann mit der Spielsucht verglichen werden. Die Betroffenen leiden unter Schuldgefühlen und Ängsten, haben sehr oft finanzielle Schulden und müssen psychiatrisch behandelt werden. Dennoch ist es wichtig zu unterscheiden: Es gibt zum einen den Zwang, etwas schenken zu „müssen“ und zum anderen gibt es den krankhaften Kaufzwang, der nicht zu unterschätzen ist und professioneller ärztlicher Hilfe bedarf. Text & Foto: Carina Schöfl

Mag. Marina Luketina, Unterneh-

Ao. Univ.-Prof. MMag. DDr. There-

Gregor Radlingmaier,

Stefanie

mensrechnung u. Wirtschaftsprüfung

sia Heimerl, Religionswissenschaft

Lehramt Religion und Physik

Englisch und Religionspädagogik

Ca. 400 bis 500 Euro für meine

Ca. 500 Euro für meinen Sohn, enge

Zwischen 20 und 150 Euro. Wenn ich

Ca. 130 Euro. Ich schenke gern

Mutter und meine zwei Geschwister.

Freunde und Kollegen.

etwas sehe, das für jemanden passt, kaufe

persönliche Geschenke wie selbstge-

ichesauchohneAnlass,wie Weihnachten.

bastelte Kalender.

Kothgasser,

Libelle

Lehramt


Foto: Die Weihnachtselfen by Skley CC BY-ND 2.0 (bit.ly/1azjssj)

DIY

„Frei-Raum“, der Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Campus, läuft noch bis 20. Dezember 2013. Studierende gestalten den Campus – das ist derzeit erstmals in Form des Wettbewerbs „Frei-Raum“ an der Karl-Franzens-Universität Graz möglich. Rasenflächen und Orte am Freigelände der Universität sollen in attraktive Lernplätze verwandelt werden, dabei ist die Kreativität der Studierenden besonders gefragt, erklärt Dr. Peter Riedler, Vizerektor für Finanzen, Ressourcen und Standortentwicklung: „Am Campus treffen sich StudienkollegInnen, Lehrende und FreundInnen. Um diesen Austausch zu fördern und Bereiche zu schaffen, die als Lern- und Rückziehzonen geeignet sind, möchten wir die Möglichkeiten, die unser grüner Campus mitten in der Innenstadt bietet, besser nutzen und freuen uns auf viele kreative Vorschläge.“ In Kooperation mit der ÖH der Uni Graz werden derzeit innovative und einfallsreiche Konzepte gesammelt. Einige Kriterien sind dabei zu beachten:

Es muss nicht immer teuer sein ...

Text: Sara Del Negro

1

2

3 Man benötigt dafür: Teefilter, losen Tee, Tonpapier, Nadel, Faden, Schere Zwei Herzen (oder andere Formen, wie Stern oder Tannenbaum) aus den Teefiltern ausschneiden und zusammennähen. Dabei oben eine kleine Öffnung freilassen, in die man den Tee füllt. Anschließend fertig zunähen und ein Stückchen Tonpapier am Faden anknoten.

4

Speziell für uns StudentInnen ist das Beschenken der Liebsten um die Weihnachtszeit eine jährlich wiederkehrende Herausforderung. Nicht nur was unsere Kreativität bei der Geschenkauswahl betrifft sind wir gefordert, sondern vor allem bei der Einteilung unseres wahrscheinlich nicht so hohen Weihnachtsbudgets. Das dürfte wohl auch der Grund sein, weshalb immer mehr StudentInnen auf alternative Formen des Schenkens zurückgreifen. Hoch im Kurs steht das „Wichteln“.

■■ Die Idee muss einfach und ohne große bauliche Veränderungen umsetzbar sein ■■ Kostengünstige und nachhaltige Kriterien sollen im Mittelpunkt stehen ■■ Die Lösung muss die Lernsituation von Studierenden verbessern

Ursprünglich stammt es aus dem skandinavischen Raum, wo „Wichteln“ als „Julklapp“ bezeichnet wird. Für all jene, denen „Wichteln“ kein Begriff ist, hier noch einmal kurz die wichtigsten Eckdaten: Die Grundidee ist, dass man innerhalb der Familie oder des Freundeskreises nur eine Person beschenkt. Diese Person wird bei einer geheimen Auswahl innerhalb der Gruppe per Los bestimmt. Achtung: Sich selbst zu beschenken gilt nicht! Sollte man sich also selbst ziehen, muss eine erneute Auslosung stattfinden. Anschließend wird ein Maximalpreis, so wie spezielle interne Vereinbarungen getroffen, wie etwa, ob die Geschenkübergabe im Geheimen stattfindet oder ob man seinem Wichtel bei der Übergabe gegenübertreten darf. Fehlt nur noch ein passender Termin für den Geschenkaustausch und ein bisschen Kreativität. Et voilà! Jede/r, die/der einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird sich weigern, je wieder 10 verschiedene Geschenke zu suchen, wenn stattdessen ein etwas größeres, gut überlegtes Geschenk besorgt werden kann. Durch das Wichteln erspart man sich nicht nur die überfüllten Einkaufszentren und damit Zeit und Nerven, sondern auch eine Menge Geld. Für all jene (faulen) SchenkerInnen, denen sogar das „Wichteln“ zu viel Mühe macht, gibt es im Internet diverse Foren zum Thema. Dort läuft das ganze über E-Mailzuteilung und Postversand. Mein Tipp: Lasst euch etwas Persönliches einfallen! Eure Liebsten werden es euch danken, euer Geldbörserl auch.

Text: Gerhild Kastrun/Pressestelle Uni Graz, Foto: Uni Graz.

Handgemachte Teebeutel

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Kreativ + Innovativ

Von der Umgestaltung profitieren können folgende Flächen: ■■ Wiese-Nord zwischen Haupt- und Physikgebäude ■■ Brunnenplatz zwischen Vorklinik und Philo-Turm ■■ Rondeau Heinrichstraße 36, vor dem Uni-Café Ein/e VertreterIn der ÖH Uni Graz, Vizerektor Peter Riedler sowie Ingeborg Ibler, Leiterin der Campusplanung, werden die drei gelungensten Projekte prämieren. Dank der Unterstützung von Bank Austria und des AbsolventInnen-Netzwerks alumni UNI graz gibt es auch tolle Preise zu gewinnen: ■■ Erster Preis: ein Gutschein für einen Flug für eine Person zur Uni-Graz-Kooperationspartnerin Universidad Nacional del Sur in Bahía Blanca, Argentinien, im Wert von 1200 Euro ■■ Zweiter Preis: ein iPad im Wert 500 Euro ■■ Dritter Preis: ein eBook-Reader im Wert von 200 Euro Die Einreichfrist läuft noch bis zum 20. Dezember 2013. Alle Infos zum Wettbewerb gibt es online unter: http://frei-raum.uni-graz.at

Text: Cornelia Knabl

Libelle


Integrative Wg In einer integrativen Wohngemeinschaft leben Studierende gemeinsam mit Menschen mit Behinderung unter einem Dach. Die Libelle war in einer IWG zu Gast und plauderte mit deren BewohnerInnen. Text: Markus Schicker Fotos: Ruperta M. Steinwender

Das Leben in einer IWG

René lebt seit knapp einem Jahr in einer integrativen Wohngemeinschaft. Zu seinen Hobbies zählen seine stattliche DVDSammlung und das Erstellen von äußerst sehenswerten YouTubeVideos, in denen er sich satirisch und selbstironisch mit ernsten und weniger ernsten Themen auseinandersetzt. Da er eine psychische Krankheit hat, verläuft sein Leben um einiges differenzierter als das von anderen. Einen Ruhepol, an dem er sich wohl fühlt, stellt für ihn seine IWG dar, in der er gemeinsam mit Jeff, Julia und Kinga lebt. Jeff und Kinga sind beide Studierende. Kinga, die Mathematik und Englisch auf Lehramt studiert, lebt seit 2 Jahren in der Wohnung. Sie

Libelle

hat sich damals nach einem Auslandsjahr in Paris dazu entschlossen, von zu Hause auszuziehen. Jeff, dessen ursprüngliche Heimat in Kentucky liegt – viele BewohnerInnen der IWGs haben einen internationalen Hintergrund – und der am längsten von allen in der WG wohnt, kam 2007 durch Zufall dazu. Ein Freund, der einige Zeit im Ausland war, bat den jungen Amerikaner, während seiner Abwesenheit für ihn einzuspringen. Jeff gefiel diese Wohnform und so lebt er seit 2008 in seiner jetzigen Wohnung. Julia, die Vierte im Bunde, ist seit 2011 in der WG. Sie pendelt täglich nach St. Stefan im Rosenthal, wo sie in einer Tageswerkstätte für Menschen mit Behinderung beschäftigt ist.

Seit 2002 betreibt alphanova integrative Wohngemeinschaften in Graz. Was damals als ein von der Europäischen Union mitfinanziertes Pilotprojekt startete, ist mittlerweile auf 10 WGs gewachsen. Jede dieser WGs beherbergt zwei Menschen ohne Behinderung – meist Studierende – und zwei Menschen mit Behinderung bzw. psychisch Erkrankte. Die BewohnerInnen sind in der Regel zwischen 18 und 35 Jahre alt. Es geht darum, bewusst Settings zu kreieren, bei denen Studierende mit Menschen mit Behinderung zusammenleben, um Letztere zu integrieren, dies professionell zu begleiten und dort, wo es nötig ist, Unterstützung anzubieten. Ein weiterer Ansatz besteht darin, Studierende in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stützen. Zusammenleben in einer IWG heißt nicht, dass die Studierenden rund um die Uhr für ihre MitbewohnerInnen da sein müssen. Vielmehr ist es Ziel, es jenen, die in dieser Wohnform leben wollen, zu ermöglichen, von zu Hause auszuziehen und in WGs zu leben. Zudem soll es den KundInnen erleichtert werden, letztendlich mit einem Partner/einer Partnerin oder alleine in einer Wohnung zu leben. Es sollen auch Rahmenbedingungen für soziale Netzwerke gestaltet werden, denn gerade im Erwachsenenbehindertenbereich stellt das Fehlen und das Erhalten solcher Netzwerke häufig eines der größten Probleme dar. So gibt es auch immer wieder Single-Abende, an denen die BewohnerInnen teilnehmen können – in der von der Libelle besuchten WG hängt ein Foto von einer solchen Veranstaltung in der Küche. Die Studierenden sind bei alphanova angestellt. Ihre Aufgabe besteht darin, bestimmte Hilfsleistungen für ihre MitbewohnerInnen zu erbringen, im Gegenzug bezahlen sie weniger oder gar keine Miete. Der Ablauf ist in allen IWGs recht ähnlich: Einmal monatlich gibt es eine „Grüne-Mappe-Sitzung“, in der gemeinsam mit einer Moderatorin/einem Moderator die Regeln des Zusammenlebens besprochen werden. Daneben finden zweimal im Monat Gemeinschaftsabende statt, die von Fachkräften begleitet werden und einmal im Monat gibt es ein Gemeinschaftswochenende, an dem Freizeitaktivitäten unternommen werden, für die sich die BewohnerInnen der einzelnen WGs gemeinsam entschieden haben. Bisherige Ausflugsziele waren u.a. Wien, Maribor und die Parktherme Bad Radkersburg.

Kündigung Juli 2014 Eine große psychische Belastung für viele der BewohnerInnen ist die Kündigung des MSB (mobile sozialpsychiatrische Betreuung) Vertrages mit alphanova durch das Land Steiermark. Momentan ist nicht klar, wie es mit den psychisch erkrankten BewohnerInnen der IWGs weitergehen soll – René thematisiert dieses Problem immer wieder in seinen Videos (youtube.com/user/ PockhuhnFilm und youtube.com/user/BewohnerIWG). Auch auf Facebook wurde mittlerweile eine Gruppe gegründet, die sich „Wir machen Wind“ (facebook.com/groups/wir.machen.wind) nennt und mit der Problematik beschäftigt. Momentan schaut es so aus, dass es seitens des Landes eine Zusicherung für die alphanova-KundInnen gibt, für diese eine passende Lösung zu finden. Bleibt zu hoffen, dass dieses Versprechen eingehalten wird, da einzigartige Erfolgsprojekte wie die IWGs unterstützt gehören. Nicht nur, weil es menschlich richtig ist, sondern auch, weil teure stationäre Aufenthalte durch derartige Einrichtungen oft vermieden werden können und so den Betroffenen viel unnötiges Leid und der Gesellschaft Kosten erspart bleiben.

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„Extremismus fällt nicht einfach so vom Himmel.“

Ein Interview mit Univ. Prof. Dr. Joseph Marko zu der Begrifflichkeit des Extremismus in Österreich. Extremismus ist ein Thema, dass es in Österreich immer wieder in die Schlagzeilen schafft. Bei näherer Betrachtung fällt allerdings auf, dass der Begriff nicht wirklich gefestigt ist. Deswegen haben wir uns mit Univ. Prof. Dr. Joseph Marko getroffen und nachgefragt. Interview: Anna Zechner Fotos: Carina Schöfl

Univ. Prof. Dr. Joseph Marko Dekan an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und Professor für Österreichisches, Europäisches und Vergleichendes Öffentliches Recht, Politikwissenschaft und Verwaltungslehre an der Karl-Franzens Universität. Von 1997 bis 2002 gehörte er als einer der drei internationalen Richter dem Verfassungsgericht von Bosnien-Herzegovina an.

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Können Sie erklären, was nun eigentlich der Unterschied zwischen Radikalismus und Extremismus ist? Natürlich, radikal bedeutet sich tatsächlich mit den Wurzeln eines Phänomens zu beschäftigen, während Rechts- oder Linksextremismus im politischen Kontext eigentlich eine Gegenbewegung zur parlamentarischen Demokratie darstellt. Wie kommt es, dass der Rechtsextremismus im Vergleich zum Linksextremismus in Österreich so viel mehr im Vordergrund steht? In Österreich gibt es durch das Verbotsgesetz eine klare verfassungsrechtliche Trennung, welche die Wiederbetätigung im

nationalsozialistischen Sinne unter Strafsanktion stellt, während gegenüber dem Linksextremismus keine verfassungsrechtlichen Einschränkungen bestehen. Der Rechtsextremismus hat in Österreich eine wesentlich größere Tradition, da die kommunistische Partei seit 1918 keine größere Rolle spielt. Aus Meinungsumfragen aus den 70er bis 90er Jahren wissen wir, dass kontinuierlich 15 Prozent der österreichischen Bevölkerung Kernelemente der Nationalsozialistischen Ideologie gutheißen. Zum Beispiel die Aussage: ‚Man kann einen Juden an der Nase erkennen‘, wird regelmäßig von 10-15% der Bevölkerung bejaht!

Oft werden zum Beispiel schon Studierendenbewegungen als extrem bezeichnet. Wird der Begriff Extremismus zu leichtfertig verwendet? Er wir nicht leichtfertig verwendet, sondern ganz bewusst! Bei radikal oder extremistisch handelt es auch um politische Kampfbegriffe, mit denen man den politischen Gegner etikettieren kann. Ein besonders interessantes Phänomen ist, dass die Begriffe ja zum Teil von den GegnerInnen erfunden wurden, beispielsweise der Begriff Faschismus. Dieser wurde dann von Mussolini zur Selbstcharakterisierung übernommen. Und das Phänomen, welches wir dann auch in der Grazer Studierendenszene finden, ist die jeweiligen GegnerInnen mit diesen Kampfbegriffen zu charakterisieren und sie in der Meinung der Bevölkerung schlecht zu machen. Bringt das auch Problematiken mit sich? Auf jeden Fall, da gerade bei den Kampfbegriffen die Inhalte verschwimmen, irgendwann sind dann alle Katzen grau. Auf der anderen Seite haben natürlich diese Kampfbegriffe die Funktion, den jeweiligen Gegner schlecht zu machen, ein Feindbild zu erstellen und aus dem politischen Prozess auszuschließen und das ist eigentlich schon der erste Schritt in eine antidemokratische Richtung, weil Demokratie letztendlich von Dialog und Kompromiss ausgehen muss. Was ist an den Vorwürfen gegenüber der FPÖ zum Rechtsradikalismus beziehungsweise der KPÖ zum Linksextremismus dran? Die erste Notwendigkeit aus politikwissenschaftlicher Sicht ist zwischen den AnhängerInnen und den politischen Funktionären einer Partei zu unterscheiden. Wenn man die Funktionäre als Maßstab der Partei verwendet, hat sich gezeigt, dass die Grenze zum Rechtsextremismus des Öfteren überschritten wurde. Ein Beispiel ist hier Jörg Haider, der ja damals aufgrund seiner Aussagen zur ordentlichen Beschäftigungspolitik der Nationalsozialisten als Landeshauptmann abgewählt wurde. Übrigens das einzige Mal, bei dem ein Misstrauensvotum tatsächlich Erfolg hatte! Ein jüngeres Beispiel ist Susanne Winter, die Aufgrund ihrer Aussagen ja sogar verurteilt wurde. Die Kommunistische Partei, wie sie sich heute in ihren Aktivitäten öffentlich präsentiert, kann man nicht als linksextrem einstufen. Doch der „harte Kern“ der marxistisch-leninistischen

Ideologie ist natürlich eine linksextreme Angelegenheit. Man darf jedoch nicht prinzipiell die gesamte Freiheitliche Partei, oder ihre WählerInnen als RechtsextremistInnen qualifizieren! Der erste Schritt, um gegen Feindbilder arbeiten zu können, ist zu differenzieren. Wir müssen politische Verantwortlichkeit an den Personen festmachen, und nicht an einem abstrakten Gebilde wie der Freiheitlichen Partei.

Prognosen sind immer ein schwieriges Thema, würden Sie sich dennoch trauen, eine Prognose zur Entwicklung des Rechts- bzw. Linksextremismus für die nächsten 10 Jahre zu erstellen? (lächelt) Man soll als PolitikwissenschaftlerIn keine Prognosen erstellen, wir haben noch nie Revolutionen vorhergesagt. Doch ich denke, dass die Frage, wie man AusländerInnen besser in Österreich integrieren kann, in den nächsten 10 Jahren verstärkt

Wie sieht es jetzt aus mit der tatsächlichen Gefahr des Extremismus? Die politische Diskussion wird ja nicht unter dem Stichwort Gefahr beispielsweise durch den Rechtsextremismus geführt, sondern da geht es wirklich um inhaltliche Themen, welche vor allem mit der Immigration und dem steigenden AusländerInnenanteil zu tun haben. Wenn Sie in Graz jenseits der Mur mit Leuten sprechen, wo der AusländerInnenanteil an Volksschulen mittlerweile bei 99 Prozent liegt und in Wohnhäusern, in denen von 100 BewohnerInnen fünf ÖsterreicherInnen leben, sehen Sie, dass hier eine entsprechende Gettoisierung in Graz stattfindet! Die Grazer Stadtregierung schließt die Augen vor diesen Prozessen, doch diese Sachen stellen Soziale Probleme dar! Die Leute sagen im Gespräch: „Das ist mir doch vollkommen egal, ob das rechts oder links ist, wir haben diese Probleme und über die muss diskutiert werden, es kann nicht so weitergehen!“ Und die wählen eben dann die Freiheitliche Partei, auch als Protest, ohne dass sie bei sich eine rechtspopulistische oder gar extremistische Gesinnung verorten würden.

gestellt werden wird. Solche Polarisierungen können gerade von politischen Parteien aufgegriffen werden, um Stimmenmaximierung bei Wahlen zu betreiben. Wenn die große Koalition keine entsprechenden Antworten auf diese Frage weiß, dann wird diese Polarisierung auf kommunaler Ebene fortschreiten und somit auch das Potential für Extremismus und Radikalismus zunehmen. Extremismus fällt halt nicht einfach so vom Himmel … Was halten Sie für einen sinnvollen Lösungsansatz gegen den Extremismus, gibt es einen solchen überhaupt? (lacht) Wenn ich den hätte, hätte ich schon längst ein Buch darüber geschrieben! Nein, ein ganz zentraler Punkt in dieser Thematik ist ganz klar die politische Bildung nicht nur als Unterrichtsprinzip! Politische Bildung muss flächendeckend eingeführt werden. Demokratie kann letztendlich nur funktionieren, wenn die Leute wissen, was sie an der Demokratie haben.

Libelle


mUCKIS @ home

Смываемся! Dieses Jahres gab es verheerende Überschwemmungen im Osten Russlands, die außerhalb des Landes kaum thematisiert wurden. Ein schon seit Jahren geplanter Staudamm hätte die Katastrophe etwas vermindern können, hätte der Staat ihn gebaut und seinen Fokus nicht nur auf gewinnbringende Events wie die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi gelegt.

Um seinen Körper zu trainieren und um fit zu werden, muss es nicht immer das kostspielige Fitnessstudio sein. Wir haben uns mit einem Personal Trainer über Alternativen zur „Muckibude“ unterhalten. Text: Stefan Prath

Text: Alina Barilko Illustration: Christina Horn

Libelle

свои дома и после были вынуждены жить в палатках и временных пунктах, в то время как Министерство Обороны, спасатели МЧС (Министерство по чрезвычайным ситуациям), волонтёры и обычные жители спасали города от затопления. Они носили мешки с песком и сооружали «живую» дамбу, стояли и любым возможным способом сдерживали потоки воды. В общей сложности пострадало около 170 тысяч человек, затопило 400 населённых пунктов. Искренне жаль, что проект возведения дамбы под Хабаровском вот уже почти 20 лет остаётся проектом, в то время как за последние 6 лет Россия смогла подготовиться к Олимпийским играм в Сочи, которые, кстати говоря, являются самыми дорогими в истории. Сейчас уже почти всё, что возможно было восстановить, восстанавливается; то, что невозможно восстановить, снесено и строится заново. Материальные компенсации выплачены, и люди постепенно возвращаются к привычной жизни. Хочется верить, что подобного больше никогда не повторится, но мы, в любом случае, будем подготовлены по полной программе.

Es ist wirklich schwer, im Ausland alle Neuigkeiten Russlands zu verfolgen. In den ös-

„Mit einfachen Übungen mit eigenem Körpergewicht oder mit Fitnesskleingeräten wie Kettlebells, Schlingentrainer oder Gymnastikbällen kann man das eigene Zuhause und seine Umgebung zum Fitnessstudio verwandeln.“ Kettlebells und Co sollte es in jedem gut sortierten Sportgeschäft zu kaufen geben. Preislich bewegen sich diese Kleingeräte zwischen knapp 10 und 130 Euro. Auch wenn das Teuerste nicht immer auch das Beste sein muss, sollte trotzdem auf die Qualität geachtet werden.

terreichischen Massenmedien gibt es nicht so viele Informationen über Russland, aber falls doch welche vorhanden sind, sind sie oft verallgemeinernd und ohne Details. Das wichtigste erfahre ich von meinen Eltern, die in Russland leben. So hat mir meine Mama eines Tages über eine schreckliche Naturkatastrophe, die diesen Sommer den Osten

Für den Anfang reichen jedoch auch Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, also beispielsweise Sit-Ups, Liegestütze oder Klimmzüge. Diese seien laut Robert „fantastisch, um die Problemzonen zu straffen, Fett zu reduzieren oder auch Muskeln aufzubauen.“ Hier reichen für den Anfang dreimal 15 bis 20 Wiederholungen je Übung, wobei Qualität und nicht Quantität im Vordergrund stehen sollte. Also lieber wenige Wiederholungen richtig machen als viele schlampig, wie uns Robert verrät: „Jede Übung ist anders, aber es gibt Basics, die ich immer beachten kann. Dies fängt bei der Haltung der Schultern an. Sie sollten immer tief gehalten werden um die Schulter selbst schonen zu können. Weiters ist es wichtig, immer eine gewisse Grundspannung des ganzen Körpers und vor allem des Bauchs und der Rumpfmuskulatur halten zu können, sprich Bauchnabel zur Wirbelsäule ziehen und das Becken aufrichten. Somit erhält man eine optimale Spannung der ‚Core‘-Muskulatur und fällt nicht ins Hohlkreuz.“

Russlands heimgesucht hat, erzählt. In Österreich wurde sie jedoch kaum thematisiert: Aufgrund eines sehr schneereichen Winters und dauernder Regenfälle im Sommer war der Fluss Amur über die Ufer getreten, was zu riesigen Überschwemmungen und sogar zum Notstand in mehreren Regionen des östlichen Russlands geführt hat. Der Staat verabsäumte, sich auf ein solches Ereignis vorzubereiten, obwohl seit 20 Jahren ein Projekt zur Errichtung eines Staudamms angedacht war, das bis heute aber nicht verwicklicht worden ist. Aufgrund dessen bildeten Freiwillige, BewohnerInnen und staatliche Hilfskräfte mithilfe von Sandsäcken einen provisorischen Damm. Sie haben versucht, gegen die Fluten anzukämpfen und den Strom des Flusses zu beherrschen. Russland ist jedoch seit sechs Jahren in der Lage, in Sotschi die teuersten Olympischen Spiele auf die Beine zu stellen.

Foto: Judith Mareich www.jumaphotography.com

Находясь за границей, достаточно трудно следить за событиями, происходящими на родной земле: в австрийских СМИ информации о России немного, а если она и есть, то очень обобщенная, без деталей, поэтому самое главное я узнаю от родителей. И вот однажды мама начала рассказывать мне о самом настоящем стихийном бедствии на Востоке России, о котором в Австрии никто не знал. В этом году наша планета буквально страдает от наводнений. Весной затопило Европу, а летом в разное время Америку, Китай и Дальний Восток России. На Дальнем Востоке, а именно, в Амурской, Хабаровской и Еврейской Автономной областях был введён режим чрезвычайной ситуации по причине проливных дождей, из-за которых река Амур вышла из берегов. Однако это не единственная причина катастрофы, так как в этих регионах была очень снежная зима и поздняя весна. Почва весной впитала в себя очень много воды и не была готова продолжать впитывать в себя воду и летом, что привело к затоплению регионов. Конечно, государство не было готово к таким событиям. Все спасались, как могли: людей или эвакуировали спасатели, или же они сами покидали

Robert Hösele (21), ehemaliger Leistungssportler und nun selbstständiger Personal Trainer, hält ein Abonnement in einem Fitnessstudio nicht für zwingend nötig, um seinen Körper in Form zu bringen und fit zu werden.

GEWINNSPIEL Wer sich zusätzlich zu diesen Tipps beraten lassen möchte, hat die Chance, bei uns eine 30-minütige Beratung bei Personal Trainer Robert zu gewinnen. Schreib an gewinnspiel@ oehunigraz.at (Einsendeschluss: 31.12.2013)

Im Idealfall sind erste Erfolge schon nach wenigen Wochen zu erkennen. Voraussetzung dafür sind zwei- bis dreimal Training pro Woche. Die Krafttrainings sollten von mindestens zwei wöchentlichen Ausdauer-Einheiten (Laufen, Rad fahren) ergänzt werden. Neben dem Training spielt auch die richtige Ernährung eine wichtige Rolle. „Regelmäßig essen, viel Gemüse, Fisch, Fleisch, Obst und am besten Vollkornprodukte. Wichtig ist die Vermeidung von zu viel Fett und Einfachzucker, denn diese Kombination ist die Garantie für die Zunahme an Fett.“


Mit dem Weihnachtsfest wird in Skandinavien auch das Julfest gefeiert, in dem es darum geht, dass die Tage wieder länger werden. Als Weihnachtsmenü gibt es meist Weihnachtsschinken oder Lamm, dazu verschiedene Aufläufe und Heringssalat. Dazu trinkt man Glögi, finnischen Glühwein.

Romuald Hazoumé: Beninische Solidarität mit gefährdeten Westlern

Da Australien und Neuseeland auf der Südhalbkugel liegen, fällt Weihnachten bei ihnen in den Sommer. Bei 30°C im Schatten ist es nicht verwunderlich, dass viele auf das traditionelle Weihnachtsessen aus Truthahn und Plumpudding verzichten, um stattdessen am Strand zu grillen. In Polen wird am Weihnachtstag gefastet, bis der erste Stern am Himmel zu sehen ist. Erst dann darf mit dem 12-gängigen Festessen begonnen werden, das unter anderem aus Rote-Beete-Suppe, gebratenen Karpfen, Hering in Öl, Sauerkraut und Mohnkuchen besteht. Die 12 Gerichte stehen dabei für die 12 Aposteln. Auf jedem Teller wird eine Weihnachtsoblate platziert, ein kleines Gebäck, das vor dem Essen mit den anderen Familienmitgliedern geteilt wird.

Text: Sara Del Negro

von Sebastian Meise

Wie in den meisten asiatischen Ländern ist Weihnachten in Japan kein offizieller Feiertag, trotzdem feiern viele Japaner und beschenken sich. Oft wird die mit Erdbeeren geschmückte Weihnachtstorte serviert, die eine Geburtstagstorte für das Christkind darstellen soll.

(Der Österreichische Film/ Edition der Standard)

Card27 - 12 Monate Kunst, Kultur und Natur in Graz und in der Steiermark um 21 Euro

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Stillleben/Outing

Text: Verena Fussi

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Eine kulinarische Weltreise durch die Traditionen und Weihnachtsmenüs anderer Länder

Der afrikanische Künstler Romuald Hazoumé gründete die gleichnamige NGO mit dem Ziel, verarmten Menschen in Europa zu helfen. Seine Ausstellung im Grazer Kunsthaus besteht aus sechs Installationen, die mit dieser Umkehrung der Verhältnisse sehr ironisch, teils sarkastisch umgehen. Besonders eindrucksvoll stellte sich die Installation „Lampedusa“ dar, die mit ihrer Darstellung des Meers und den toten Fischen auf mehrere Aspekte gleichzeitig aufmerksam machen will. Anreiz hierfür war die Geschichte einer Mutter, die bereits zwei Söhne an das Meer verloren hat. Die Installation greift das ambivalente Thema Migration auf und ermöglicht dem Besucher eine neue Sichtweise. Kritisch wird vor allem das Wirtschaften von NGOs im Film der Ausstellung aufgegriffen. Die Umkehrung vom „gebenden“, starken Europa, und „nehmenden“ Afrika ermöglicht eine neue Perspektive, und die Botschaft des Künstlers wird deutlich: „Afrika ist reich, lasst uns unsere Ressourcen eigenständig nutzen und pumpt nicht noch mehr Mittel in die Entwicklungshilfe, die letztlich nur die korrupten Eliten stützt und die Selbsthilfe lähmt.“ Eine sehenswerte Ausstellung in der Migrationsstadt Graz.

Foto: vorwurfsvoll by westpark CC BY-NC-ND 2.0 (bit.ly/19hrp1u)

In Dänemark wird als Dessert Reisbrei mit einer versteckten Mandel serviert. Wer die Mandel findet, hat im nächsten Jahr Glück. Auch in Schweden und Norwegen gibt es diese Tradition, allerdings mit einem kleinen Unterschied: Wer die Mandel findet, wird im nächsten Jahr heiraten.

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Gewinnspiel Die Libelle verlost drei Joanneumskarten an die ersten drei Personen, die die folgende Frage richtig beantworten können: Welches runde Jubiläum feierte das Kunsthaus Graz in diesem Jahr? Senden Sie die richtige Antwort an besucherinnenservice@ museum-joanneum.at und mit etwas Glück halten Sie bald Ihre Joanneumskarte in Händen. (Einsendeschluss: 31.12.2013)

„Stillleben/Outing“ ist der Versuch des österreichischen Regisseurs Sebastian Meise, sich dem gesellschaftlichen Tabuthema Pädophilie anzunehmen, ohne dabei wertend zu wirken. Vielmehr schildert er den täglichen inneren Kampf der Betroffenen, die durch ihre Neigung nicht in die übrige Welt zu passen scheinen. „Stillleben“ zeichnet das Schicksal einer Familie nach, deren Familienvater sich sexuell zur eigenen Tochter hingezogen fühlt. In seiner Verzweiflung wendet der Vater sich an eine Prostituierte, die er dafür bezahlt sich als seine Tochter auszugeben. „Outing“ ist ein Dokumentarfilm über den Studenten Sven, dem seit seiner Pubertät klar ist, dass er sich zu Kindern hingezogen fühlt. Die Dreharbeiten zum Film liefen über 4 Jahre, in denen der Student offen über seine psychische Störung spricht, über therapeutische Erfolge und persönliche Misserfolge und darüber, dass er seine Neigungen niemals ausleben will. Eine moralische Gratwanderung. Text: Cornelia Knabl

Wir verlosen 3x die DVD „Stillleben/Outing“: Schreib an gewinnspiel@oehunigraz.at (Einsendeschluss: 31.12.2013)

Libelle


SEX

MUSIK

Illustration: Heidi Kofler (2), KK (1)

ALLTAG

Raphael Stefaner

Ich lasse mir ein Glas Leitungswasser ein, sehe aber nicht, wann es voll ist. In diesem Fall verlasse ich mich auf mein Gehör: je heller der Ton, desto voller das Glas. Ab einer gewissen Tonhöhe drehe ich ab. Wer mag schon nasse Gläser? Eine andere gängige Methode unter Blinden ist, einen Finger von oben als „Sensor“ ins Glas zu halten, um an der Fingerkuppe zu spüren, wann die Ziellinie überschritten ist. Diese Methode setzt allerdings zwei Dinge voraus: kalte Getränke und saubere Finger! Noch ein Blick über den Tellerrand: „Kartoffelpüree“ – ein schöpferischer Akt! Ich habe alle Arten von Schöpfer probiert und immer bleibt Püree am Schöpfer kleben. Man kann ihn drehen und wenden, aber die Schwerkraft liegt nicht in meinen Händen. Wirklich filigran wird es beim Fisch – echten Fisch mit Gräten und Grätchen, also giftmüllbelastete adriatische Makrele im Strandrestaurant und nicht das panierte Pressprodukt von Käpt’n Iglo. Du spürst zwar als Blinder mit Gabel und Messer, wo der Flossenträger seinen Anfang und sein Ende hat, dann allerdings ist Schluss mit fachgerechtem Sezieren. Dann kommt der Moment, wo das Maß meiner Autonomie voll ist und ich schreie: „Kann mir da bitte mal jemand helfen?“

Wallis Waginer

Diesmal geht’s darum, was passiert, wenn nichts passiert. Jeder Mann kennt das. Nein, natürlich nicht! Das ist noch nie jemandem passiert. Und genau das ist der springende Punkt. Warum macht Mann so ein Riesendrama darum, wenn er mal nicht prompt zur Stelle steht, wenn Frau will? Wenn wir Frauen nicht wollen oder können, dann hat der Mann das zu akzeptieren, dieser unsensible, sexbesessene Schuft. Überhaupt, wenn wir nicht kommen, dann weil er es nicht schafft. Während wir uns zurücklegen, und über alle unsere Probleme nachdenken – wie werde ich die Prüfung schaffen, bei wem soll ich meine Master-Arbeit schreiben, und hab ich eigentlich den Herd ausgemacht – bearbeitet unser Lover uns mit allem, was er hat. Nach zwanzig Minuten dann: Schatz, ich weiß nicht, irgendwie bin ich heute nicht in Stimmung. Doch wenn wir Lust haben, und er kann nicht? Natürlich sagen wir, er soll sich keine Sorgen machen, das wäre doch keine große Sache, aber insgeheim …? Jede Frau denkt sich ihren Teil dazu. Liegt es an mir? Nein! Es geht nicht immer nur um uns! Männer sind eben keine Sexmaschinen, die nur das Eine wollen (wenn sie auch hart am Erhalt dieses Images arbeiten). Ich sage: Cut ‘em some slack!

Μarkus R. Hausmann

In Other Worlds (2012) entführt die Schwedin Victoria Bergsman alias Taken By Trees, deren in den Wolken beheimateter Weltmusik-Pop die Kühle des aufkeimenden Winters in wärmendes Licht taucht. Ein impressionistisches Naturgedicht, ein globetrottender Meereswind, eine sinnliche Paradiesmusik. * Die in einer Dream Cave (2013) aufgenommene Psychedelica des australischen Quartetts Cloud Control entwirft eine surrende Alchemie mit Panoramablick auf die Erde. Nostalgische Gefühle in erdrückend schöner Zeitlupe, melancholisch maßgeschneidert für alle Regentage und deren TropfsteinhöhlenGrübler. * Als retro-rosige Kuscheldecke entpuppt sich das Album Here (2012) des kalifornischen Hippie-Kollektivs Edward Sharpe & Magnetic Zeros. Der lichterloh brennende Seelenbalsam gleicht einer folkig-gospelnden Predigt, die sich hochmelodisch ins Herz frisst und Anschmiegsames für Blumenkinder und Liebesbedürftige offeriert. * Neues gibt es auch von den genialen Arcade Fire: Reflektor (2013) ist anti-hierarchische Tanzmusik, ein sakraler Disco-Flirt, eine auf die Tanzfläche melodisierte Pathos-Rock-Oper, ein fesselndes Stichwortverzeichnis der letzten 40 Jahre Popmusik. Ein weihnachtliches Must-have! *

10 Dinge, die uns im winter wärmen.

1. globale Erwärmung. 2. Der heiße Glühwein. 3. Der/die heiße Glühweinverkäufer/In. 4. Dicker Pelz unter der Winterkleidung. 5. Einsame Stunden vor dem PC. 6. Adventsamstage in der Bim. 7. Die Fortgehbekanntschaft mit eigenem Kamin. 8. Sex ohne Vorspiel - wegen der Reibung und so ... 9. Jägertee mit mehr Jäger als Tee. 10. Das Ladegerät vom Laptop unter dem Kopfkissen.

Impressum: Medieninhaberin, Herausgeberin und Verlegerin: Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Universität Graz, Schubertstraße 6a, 8010 Graz, Tel: 0316 380 2900 vorsitz@oehunigraz.at; Chefredaktion: Ruperta Maria Steinwender; Redaktion: Verena Fussi, Markus Schicker; Freie Mitarbeit: Stefan Prath, Alina Barilko, Carina Schöfl, Cornelia Knabl, Sara Del Negro, Anna Fabiola Zechner, Markus R. Hausmann, Raphael Stefaner, Wallis Waginer; Layout: Ruperta Maria Steinwender; Cover & Poster: Christina Horn; Lektorat: Bettina Pint; Druck: Universitätsdruckerei Klampfer; Erscheinung: 6x jährlich; Auflage: 30.000 Stück; Kontakt: presse@oehunigraz.at, libelle.me, facebook.com/libelle.me

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