ZNR 02Z032680 Verlagspostamt 8010 Graz www.libelle.me / M채rz 2014
Beweg dich! Fokus: Mobilit채t a on iag
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BILDUNG Wirtschafts
Wissenschaftsministerium S. 4 Frag die Franzi S. 4 Aus für Diplomstudien S. 5 SBWL Wirtschaftsethik S. 6 Vorsitz S. 6
Illustration: Heidi Kofler
Liebe Leserinnen! Liebe Leser!
UNILEBEN
Der Frühling bringt Gefühle, Aufbruchsstimmung, Bewegung und bedauerlicherweise auch Stillstand. In Aufbruchsstimmung ist die ÖH und setzt sich mit ihrer Kampagne „Freie Fahrt Voraus“ für vergünstigte Öffis in Graz ein (S. 16). Die (Fort-)Bewegung inspiriert unseren Fokus, der unter dem Stichwort Mobilität alternative Mobilitätsszenarien, wie zum Beispiel Carsharing, in der Stadt aufgreift (S. 12). Barbara Hammerl vom StadtLABOR steht Rede und Antwort, wie „smart“ Graz in Bezug auf nachhaltige Mobilität ist (S. 13). Wie barrierefrei unsere Stadt bei Schnee (nicht) ist, beschreibt unser blinder Redakteur Raphael (S. 17). Warum die Zusammenlegung von Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium erst recht nichts am Stillstand in der Bildungspolitik ändert, thematisieren wir in dieser Ausgabe auf Seite 4. Wir geben noch eines drauf und stellen euch 10 gute Gründe vor, warum wir uns zu dieser Jahreszeit nicht verlieben sollten (S. 27). Nun wurde genug geklagt, bleibt in Bewegung und lasst euch nicht alles gefallen! Auch für ein Gewinnspiel haben wir wieder gesorgt. Diesmal in Kooperation mit der „Diagonale 2014“ (S. 21). In diesem Sinne wünschen wir euch einen bewegten Frühling 2014 und einen guten Start ins Sommersemester!
Verena, Ruperta (Chefredakteurin) und Markus
Adoniran Galindo 24 Jahre, kommt aus Guatemala und studiert Technische Physik an der TU Wien. Er lernt gerne Neues, liebt Sport, Reisen und Sprachen.
Christina Horn Studiert Germanistik und Anglistik, lebt seit drei Jahren in Graz. In ihrer Freizeit belästigt sie ihre Umwelt mit lautem Singen und genießt es, wichtige Unterlagen vollzukritzeln.
Michael Bittner Zukünftiger Papa vom Dienst, studiert Kulturwissenschaften, macht eine Fotografenausbildung. Er liebt Kochen, Literatur, ist begeisterter Reisender und Sportler.
Engagment
S. 8
FOKUS Mobilität in Transition Freie Fahrt Voraus Barrieren in der Stadt
S. 12 S. 16 S. 17
GESELLSCHAFT & POLITIK Achtsamkeit
S. 19
KULTUR Diagonale 2014
S. 20
SPORT Cheerleader
S. 22
ZEITVERTREIB Kolumnen S. 26 10 Dinge S. 27 Comic S. 27
IMPRESSUM
Elisabeth Kiegerl 24 Jahre, studiert Internationale Betriebswirtschaft an der WU Wien und genießt in ihrer Freizeit gerne Tacos, Tequila und die spanische Sprache.
S. 27
Dominika Kalcher Selbständige Werbegrafikerin und Künstlerin, studierte Philosophie und Psychologie. Heute studiert sie das DaSein, das AndersSein und das SoSein! www.kado.co.at
Alles nur Symbolik Frag die Franzi!
Waren die Proteste gegen die Zusammenlegung des Wissenschaftsmit dem Wirtschaftsministerium gerechtfertigt? Ändert sich dadurch überhaupt etwas oder sind Zusammenlegung und Proteste nur symbolisch? Geht es eigentlich um etwas ganz anderes?
Liebe Franzi!
Text: Andy Fauler/ BiPol Referat Foto: Ruperta M. Steinwender
Ich studiere im zweiten Semester Lehramt Unterrichtsfach Deutsch/ Geschichte, würde aber lieber ein anderes wählen. Ist das möglich und wie funktioniert der UFWechsel denn genau? Tanya
Hallo Tanya! Ein UF-Wechsel ist möglich, allerdings ist es nicht empfehlenswert, wenn du deine jetzige Fächerkombination (und damit dein bisheriges Studium) schließt und ein anderes Studium inskribierst (= Studienwechsel). Besser wäre es, wenn du dich an einer der beiden möglichen Varianten orientierst: die Inskription eines zusätzlichen LA-Studiums mit der anderen Fächerkombination oder die Inskription eines Erweiterungsstudiums (= das gewünschte neue UF). Die Variante mit dem Ergänzungsstudium hat den Vorteil, dass du nicht zwei Diplomarbeiten schreiben musst und normalerweise weniger Anrechnungsaufwand hast. Du kannst dich für ein Erweiterungsstudium während der allgemeinen Inskriptionsfrist in der Studien- und Prüfungsabteilung anmelden. Außerdem hat die StV/ IG Lehramt vor kurzem extra zu diesem Thema einen Leitfaden herausgegeben (online abrufbar unter: lehramt.oehunigraz.at), dort findest du alles, was du zu UF-Wechsel im Vorhinein wissen musst. Liebe Grüße deine Franzi Schick deine Fragen zum Studium an: franzi@oehunigraz.at
Time to say goodbye: Diplomstudien Am 30.04.2014 läuft eine Reihe von Diplomstudienplänen aus. Zahlreichen Studierenden, die bereits an ihrer Diplomarbeit schreiben, droht die Zwangsumstellung. Kommentar: Markus Schicker Foto: Ruperta M. Steinwender
Bereits in den Koalitionsverhandlungen vor Weihnachten beschlossen, wurde die Zusammenlegung des Wissenschaftsmit dem Wirtschaftsministerium am 29.01.2014 endgültig vollzogen. Gemeinsame Proteste von WissenschaftlerInnen, Studierenden und Rektoraten konnten nichts mehr an dem ändern, was sich ÖVP und SPÖ in den Kopf gesetzt hatten: die Abschaffung des Wissenschaftsministeriums.
Beginn der Legislaturperiode, damit die eine Seite ihre Widerstandsbereitschaft und die andere ihr Durchsetzungsvermögen, ihre Macht (in letzter Konsequenz auch gegenüber ihrem eigenen Töchterle) beweisen kann?
So sahen es zumindest die GegnerInnen in ungewohnter Eintracht. An den Universitäten wurden schwarze Trauerfahnen gehisst, weil das Ministerium zu Grabe getragen worden war. Die HochschülerInnenschaften organisierten Demonstrationen in mehreren Universitätsstädten und prangerten in Aussendungen die fortschreitende Unterwerfung der Bildung und Wissenschaft unter die Bedürfnisse der Wirtschaft an. Eine Entwicklung, die in der Zusammenlegung ihren vorläufigen negativen Höhepunkt fand.
Abschaffung und Proteste: ein Schaukampf? Auch ich war an diesen Protesten beteiligt, habe Texte geschrieben und bin auf die Straße gegangen. Trotzdem stellt sich auch die Frage, ob dieser kollektive Aufschrei denn gerechtfertigt war. Ein sofortiger Paradigmenwechsel ist nicht zu erwarten, die Strukturen bleiben großteils bestehen. Die hochrangigen BeamtInnen, die im Grunde ein Ministerium führen, bleiben die gleichen – nicht einmal die Büroräumlichkeiten der Wirtschafts- und Wissenschaftssektionen werden zusammengelegt. Minister Mitterlehner wird, schon um seiner selbst Willen, versuchen, vorerst alles beim Alten zu belassen, um keine negativen Schlagzeilen zu provozieren. Waren die vergleichsweise heftigen Proteste vielleicht etwas überzogen? Schließlich ändert sich (noch) nichts, höchstens langsam und schleppend. Auf beiden Seiten also alles nur Symbolik? Ein kleiner Schaukampf zu
„New Deal“ für Bildung und Wissenschaft! Die Antwort ist nein, weil die Diskussion eigentlich eine ganz andere sein sollte. Nicht die Bedrohung des Status Quo ist das Übel, sondern der Status Quo selbst. Seit Jahren wissen wir, dass wir mehr in Bildung und Wissenschaft investieren müssen. Passiert ist wenig, Geldmittel tröpfeln eher, als dass sie fließen. Längst wissen wir auch, dass universitäre wie schulische Bildung umfassende Reformen brauchen, weg von verkrusteten Unterrichtsformen und starren Hierarchien. Bildung und Wissenschaft brauchen vor allem eines: eine Vision. In einem Wirtschaftsministerium wird sich die allerdings ganz sicher nicht finden.
Von der Umstellung betroffen sind Studierende der Diplomstudien Alte Geschichte und Altertumskunde, Archäologie, Kunstgeschichte, Klassische Philologie Latein/Griechisch, Anglistik und Amerikanistik sowie Sportwissenschaften. Die genannten Fächer wären bereits mit Ende September 2013 ausgelaufen, es wurde jedoch vonseiten der Universität Graz eine „Gnadenfrist“ bis 30.04.2014 gewährt – skurriles Detail am Rande: Weitere auslaufende Diplomstudien, wie Geschichte, Philosophie und Volkskunde wurden bis 30.11.2014 verlängert und das obwohl sie ebenfalls im WS 08, zeitgleich wie die oben erwähnten Studien, auf den Bachelor umgestellt wurden. Ein wichtiger Kritikpunkt ist, dass die durchschnittliche Studiendauer der einzelnen Studien bei den Fristen nicht berücksichtigt wurde, sie liegt nämlich trotz Fristverlängerung oftmals deutlich über dem von der Uni vorgesehenen Zeitrahmen. Das Problem wurde mit den Verlängerungen jedenfalls nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Nach wie vor bemühen sich viele Studierende verzweifelt, ihre Diplomarbeit rechtzeitig fertigzu-
stellen, andernfalls droht ihnen die Zwangsumstellung auf den Bachelor, was einen enormen Zeitverlust und wirtschaftliche Nachteile bringen würde. Auch für die Uni würde eine Umstellung Mehrkosten verursachen, denn eine Umstellung bedeutet einen höheren Aufwand an Verwaltung. Eine Verlängerung für Studierende, die bereits ihre Diplomarbeit schreiben, würde der Uni vermutlich Geld bringen, schließlich zahlen die meisten der betroffenen Studierenden Studiengebühren. Eine faire Verlängerung wäre daher wünschenswert und sinnvoll für alle Beteiligten. Den Studierenden sollte ermöglicht werden, ihre Studien zu beenden und eine unbefristete Verlängerung sollte jenen, die nur mehr ihre Diplomarbeit schreiben und die Diplomprüfung ablegen müssen, gewährt werden. Leider stößt die ÖH trotz zahlreicher Bemühungen mit ihren Forderungen beim Vizerektorat auf taube Ohren. Für uns wäre es wichtig zu wissen, wie viele unter euch von dieser Situation betroffen sind, um dies als Argumentationsgrundlage verwenden zu können. Schildert uns am besten kurz eure Problematik und schreibt an diplomstudien@oehunigraz.at
Wirtschaft und Ethik Mein Name ist Eleonora Wenzel und ich bin BWLMasterstudentin an der Karl-Franzens-Universität. Häufig bin ich gefragt worden, warum ich als Spezialisierung (SBWL) ausgerechnet „Wirtschaftsethik“ gewählt habe. Zunächst einmal habe ich BWL gewählt, um mehr über das Wirtschaftssystem als Ganzes zu erfahren.
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Eine SBWL-Empfehlung für alle, die sich bei der so oft geäußerten ‚Alternativlosigkeit‘ nicht entmutigen lassen, sondern über mehr Möglichkeiten erfahren möchten. Matthias Kramer (BWL-Student) Dazu gehört meiner Meinung nach besonders, wie Menschen darin wirken und welche Folgen unternehmerisches Handeln auf die Gesellschaft und die natürliche Umwelt hat. Einfacher wäre es, dies zu ignorieren, so wie es die üblichen im BWL-Studium vermittelten Modelle und Rechenwerke tun. Ich möchte aber als Entscheidungsträgerin nicht nur gegenüber
Was mach‘ ich?
meinem Unternehmen, sondern auch gegenüber der Mitwelt Verantwortung übernehmen. Die SBWL Wirtschaftsethik ermöglicht mir einen distanzierteren Blick auf die aktuell praktizierte Wirtschaft, der mir bislang gefehlt hat.
WER BIN ICH: Michaela Stark, verheiratet, zwei Kinder, Absolventin des Studiums der Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz.
WAS MACH‘ ICH:
Die Spezialisierung bietet ausgehend von vermittelten theoretischen Grundlagen zu Wirtschaft und Ethik viele Möglichkeiten zur fairen, kritischen Diskussion. Habe ich in vielen Lehrveranstaltungen als Querulantin gegolten, so werde ich hier zum Denken motiviert und meine Meinung wird begrüßt. Ich fand in meinem Studium neue Ansätze und praktische Lösungen, die meinem Verständnis von Wirtschaft entsprechen.
Ich bin seit 2002 in der Rechts- und Organisationsabteilung der Universität beschäftigt, seit Jänner 2005 außerdem Vorsitzende der ständigen Wahlkommission und als solche, wie die Universitätsvertretung und die Studienvertretungen, ein Teil der ÖH. Ich bin mit meinen drei Wahlkommissionsmitgliedern für die Durchführung der Wahlen zuständig.
Studium: BWL
Junggeselle auf dem Markt
ÖH-Vorsitzteam: Philipp, Sanel und Flo
Die ÖH Graz unterstützt Studierende der KFU, die in finanzielle Notlagen geraten sind, mit Mitteln aus dem „Sozialtopf “. Studierende können daraus einmal im Semester eine Unterstützung bekommen, die nach Höhe der Einnahmen und Ausgaben und der Haushaltsgröße berechnet wird. Ansuchen können im Sozialreferat der ÖH Graz gestellt werden. Weitere Infos unter: soziales.oehunigraz.at/finanzielles/sozialtopf/
Felix Christopharo Studium: USW-VWL
Liebe KollegInnen! Nach kurzen Erholungsferien hoffen wir, dass ihr wieder mit neuem Schwung ins kommende Semester startet. Wir, die ÖH der Uni Graz, waren für euch auch in den Ferien aktiv: Längere Bibliotheksöffnungszeiten in den Ferien wurden vereinbart, viele ausländische Studierende konnten bei doppelten Studiengebühren aus dem ÖH-Fördertopf unterstützt werden und tausende SchülerInnen beanspruchten wieder die MaturantInnenberatung der ÖH. Für dieses Semester ist auch schon Einiges geplant, die ÖH startet mit der Initiative „Freie Fahrt Voraus“ und einer „Top-Ticket“-Kampagne. Wir wollen die Ein-bindung von Studierenden in
Libelle
Zu meinen Aufgaben als Vorsitzende der Wahlkommission zählen vor allem die rechtliche Vorbereitung der alle zwei Jahre stattfindenden Wahlen, die Leitung der Wahlhandlung und die Verlautbarung der Wahlergebnisse. Nach der Wahl sind die konstituierenden Sitzungen mit der Wahl der oder des Vorsitzenden durchzuführen. Außerdem stelle ich fest, wann ein Mandat erloschen ist und weise dieses der nächsten Mandatarin oder dem nächsten Mandatar zu.
WARUM? Es gehört zu meinem Demokratieverständnis bei Wahlen, in welcher Form auch immer, teilzunehmen. Mit der Aufgabe als Vorsitzende der Wahlkommission kann ich auch als Angestellte der Universität meinen Teil zu den ÖH-Wahlen und somit zur Demokratie beitragen.
Eleonora Wenzel
Unterstützung in finanziellen Notlagen
Vorsitz
DAS MACH‘ ICH:
das günstige Jahresticket erwirken. Wir hoffen auf eure Unterstützung und auf zahlreiche Unterschriften für unsere Petition. Dieses Semester findet übrigens auch unsere ÖH-Lehrveranstaltung „Rechtliche, politische und organisatorische Grundlagen zu Studium, Lehre und Studierendenvertretung“ statt. Sie wird von ÖHMitarbeiterInnen aus unterschiedlichen Bereichen abgehalten und kann im Rahmen der freien Wahlfächer absolviert werden. Wir bedanken uns für eure Unterstützung und wünschen euch einen guten Semesterstart! Sanel, Flo und Phil
Die Wahl meines Themas verlief ähnlich spontan wie der Entschluss, es in der Libelle vorzustellen. Nach längerer Zeit der kompletten Ratlosigkeit antwortete ich auf die Frage der Professorin, ob ich denn noch kein Thema für meine Bachelorarbeit hätte, ganz impulsiv mit: „Ja sicher doch, Auswirkungen des städtischen Verkehrs oder so.“ Das war natürlich noch nicht der endgültige Titel, aber nachdem der Samen gesät war, wurde alles schnell konkreter und nach einigen Korrekturen blieb es dann bei „Externe Kosten des Städtischen Verkehrs und Ansätze zur Internalisierung“. Die Problemstellung dabei war, dass bei immer stärker wachsenden Städten und damit verbundenem Verkehrsaufkommen, die externen Kosten immer weiter steigen. Die Mär von der „Melkkuh“ AutofahrerIn stimmt insofern nicht, als dass die Gesundheits- und Umweltkosten von allen getragen werden. Weiters wurden Möglichkeiten zur gerechteren Verteilung selbiger analysiert. Die Bachelorarbeit gibt jedenfalls eine gute Möglichkeit, sich mit einem interessanten Thema ausführlich auseinanderzusetzten.
21. Ma
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19. März
19 Uhr
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9. Mai
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Gemeinsam statt Einsam! Feier mit uns am queerUnifest bis in die frühen Morgenstunden. Hauptgebäude, Foyer
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no fear, be queer! Egal ob lesbisch, schwul, hetero, bi, poly oder ganz anders: Das queer-Referat freut sich auf spannende Veranstaltungen, zu denen alle herzlich eingeladen sind: ■■ 05.03. Stammtisch ■■ 11.03. Tutorium Welcome the Newbies ■■ 19.03. Stammtisch ■■ 25.03. Tutorium Homosexualität im Tierreich ■■ 02.04. Stammtisch ■■ 08.04. Tutorium Pädophilie vs. Homophilie ■■ 14.05. Stammtisch ■■ 17.05. International Day against Homophobia (IDAHO) ■■ 20.05. Tutorium Homosexuelle im Sport Alle Angaben unter Vorbehalt
Infos & Bibliothekszeiten: queerstudent.at, fb.com/qrgraz
„Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es“ Erich Kästner Olga unterstützt MigrantInnen Studium! Nebenjob! Privatleben! Da soll noch Zeit bleiben, sich sozial zu engagieren? Drei StudentInnen der Universität Graz zeigen, dass das durchaus möglich ist. Ein Einblick in ehrenamtliche Tätigkeiten, persönliche Motivationen und die umstrittene Möglichkeit, den eigenen Lebenslauf damit zu optimieren. Text: Cornelia Knabl
Denise engagiert sich bei VinziTel Denise Syndor, 24, arbeitet neben ihrem Pädagogikstudium ehrenamtlich im VinziTel, einer Notschlafstelle für Obdachlose in Graz. „Es kann jeder hinkommen, der Unterstützung braucht. Die Leute suchen oft einfach jemanden zum Reden.“ Die 24-Jährige ist seit ihrem Pflichtpraktikum bei VinziTel im Sommer 2013 fixer Bestandteil des Teams und versucht, sooft es geht für die Menschen im VinziTel da zu sein. „Leider kann ich aufgrund meines Nebenjobs nicht jede Woche dort sein, aber ich versuche wirklich so oft wie möglich eingeteilt zu werden.“ Hinsichtlich ihres Studiums sieht Denise die Arbeit im VinziTel als praktische Ergänzung und als möglichen Vorteil gegenüber MitbewerberInnen auf dem Arbeitsmarkt. „Es ist gut, einen praktischen Einblick davon zu bekommen, was man nach dem Studium machen könnte und eine Möglichkeit, aus der Masse herauszustechen.“
Religionspädagogin und Studentin der Theologie Olga Schnutt, 38, unterstützt seit einem halben Jahr im Rahmen der NGO Zebra minderjährige Flüchtlinge und AsylwerberInnen in Graz. „Sinn und Ziel ist es, die Fremde ein bisschen zum Zuhause werden zu lassen.“ Olga spricht sich gegen eine Politik der Ausgrenzung aus und schöpft ihre Motivation für die ehrenamtliche Mitarbeit aus Nächstenliebe: „Das Engagement bei Zebra ist eine Spielart des ‚Ernstnehmens‘ dessen, was, bezugnehmend auf mein Studium, die literarische Quelle seit Jahrtausenden festschreibt.“ Dafür investiert die 38-Jährige viel Zeit, unternimmt Ausflüge und ist mit den Jugendlichen sportlich aktiv. „Sich für minderjährige Asylwerber zu engagieren, heißt, beizutragen, dass junge Menschen wieder Hoffnung, Mut und Zuversicht schöpfen können.“
Markus zeigt Einsatz beim Roten Kreuz „Meine Motivation ist, Menschen zu helfen“, so Markus Diepold, 23. Er engagiert sich in seiner Freizeit ehrenamtlich für das Österreichische Rote Kreuz. Seit dem Zivildienst im Jahr 2010 arbeitet er bei der Rettung in seiner Heimatregion Thörl/Aflenz. Markus sieht die Arbeit beim Roten Kreuz als Bereicherung und glaubt, dass die Erfahrungen, die er durch seine Mitarbeit bereits gemacht hat, ihn sein Leben lang begleiten werden. Er möchte in Zukunft noch mehr Zeit für das Rote Kreuz investieren, wenn es das Lehramtsstudium Englisch/Deutsch und sein Nebenjob als Kellner zulassen. „Wenn das jemand nur aus Prestigegründen macht, muss es derjenige mit sich selbst ausmachen. Ich glaube aber, dass es eine gewisse Leidenschaft braucht, um sich auch wirklich auf die Menschen einzulassen.“
Libelle
Foto: David Steinwender
Barbara Hammerl ist Geschäftsführerin des Forschungsund Beratungsunternehmens StadtLABOR Graz und beschäftigt sich u.a. mit Partizipationsprozessen und Kooperationsmodellen in Stadt(teil)entwicklungsprojekten.
Mobilität in Transition Krise! Die Rhetorik der Politik bietet vor allem Alternativlosigkeit. Kein Wunder, dass gegenwärtige Krisen nicht wirklich überwunden werden. „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, meinte schon Einstein. Innovation und Nachhaltigkeit ist kein Top-down-Prozess, sondern muss von der Bevölkerung bottom-up geschehen. Gemeinsame Voraussetzungen dafür zu schaffen, wäre die Aufgabe der Politik. Und ja! Es gibt die Alternativen. Text & Interview: David Steinwender / Alternativreferat Foto & Illustration: Ruperta M. Steinwender
Wo stehen wir jetzt
Mobilität der Zukunft – ein Szenario
Das eigene Auto kann das Versprechen der immer wieder angepriesenen „Freiheit“ nicht halten. Vielmehr erzeugt es Abhängigkeit und benötigt viel Platz (Straße, Parkraum). Menschen werden vom öffentlichen Raum verdrängt und das Pendeln wird zum Zwang, der durch die sozio-ökonomische Veränderung bedingt (zum Beispiel Zentralisierung und Verstädterung mit ihren positiven und negativen Folgen) ist. Vor über 40 Jahren kamen WissenschaftlerInnen des Massachusetts Institute of Technology zur Erkenntnis, dass unbegrenztes (Wirtschafts-)Wachstum auf einem begrenzten Planeten nicht möglich ist. Auch wenn die ersten Modelle nicht sehr präzise in ihrer Vorhersage waren, stimmten die Trends. Derzeit erleben wir Rohstoff-Fördermaxima nicht nur bei Erdöl (Peak Oil), sondern auch bei anderen Rohstoffen (Peak Everything), die wir nutzen. Die globale Nachfrage steigt und mit ihr der Preis. Es gibt zwar vorhandene Reserven, aber deren Förderung ist derzeit ineffizient (ERoEI), risikoreich und steht im Konflikt mit dem Erhalt der Natur als Lebensgrundlage des Menschen. Auch Klimawandel und Schadstoffemissionen spielen eine Rolle. Wie sähe ein Szenario anhand dieser Überlegungen aus?
Städte wie Graz werden zu Transition Towns (Post-Oil-Cities) mit Elementen der Smart City, Globalen Dörfern und anderen Konzepten. Sie hinterfragen gegenwärtige Entwicklungstrends und setzen auf Lokalisierung wesentlicher Bereiche unseres Alltages, um Verkehr (Ressourcenverbrauch) zu vermeiden, aber Mobilität zu garantieren. Partizipation der Bevölkerung auf Ebene der Mitgestaltung an Stadtentwicklung wird zum Kernelement neuer Governance und Politik (Multi-Stakeholder-Management). Carsharing ersetzt das eigene Auto als „Stehzeug“, (Lasten-)Fahrräder werden geteilt und Do-it-Together, zum Beispiel in Form von Fahrradküchen, erfreut sich größer werdender Beliebtheit. Der öffentliche Verkehr wird massiv, aber bedarfsgerecht ausgebaut. Die Online-Vernetzung schafft das neue lokale Globale.
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Das Verlangen, alles zu besitzen wird durch eine Shareconomy in den Hintergrund gedrängt, wobei diese nicht unbedingt kommerziell sein muss (wie viele Dienste heute). Diese geteilten Ressourcen werden vermehrt als Commons realisiert, die soziale Beziehungen der Kommerzialisierung vorziehen. Ansätze und Projekte dazu gibt es auch in Graz en masse.
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Alles Notwendige sollte im Grätzel oder Viertel erledigt werden können.
Was bedeutet Smart City? Es geht um Stadtentwicklung. Auch wenn in der Literatur vor allem Informationstechnologien und Energiethemen stark betont werden, spielen in der Praxis Lebensqualität und Einbindung von fachspezifischen und lokalen Akteuren wie Unternehmen, NGOs, Einrichtungen und BürgerInnen eine sehr große Rolle. Mir ist wichtig, dass „Smartness“ nicht nur mit Energie und Ressourceneffizienz, sondern auch mit sozialen und organisatorischen Innovationen verbunden wird. Um welche Themen geht es bei Smart City? Es geht um nachhaltige Mobilität, Gebäude, Ver- und Entsorgungsinfrastruktur. Das Ziel ist eine kompakte Stadt der kurzen Wege, die die Möglichkeit bietet, den sozio-kulturellen Bedürfnissen (Arbeit, Freizeit, Versorgung, ...) lokal nachzugehen, wie es in den Gründerzeitvierteln üblich war, beziehungsweise ist. Zudem spielt Soziales eine große Rolle: Beteiligung, Integration, generationsübergreifend agieren. Was kann unter smarter Mobilität verstanden werden? Diesen Begriff verbinde ich mit sanfter und umweltfreundlicher Mobilität. Dabei geht es um die verstärkte Nutzung des öffentlichen Verkehrs, das Zufußgehen und Radfahren sowie um die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs. Carsharing und eMobilität spielen auch eine Rolle. Verkehr zu vermeiden wäre überhaupt das Beste. Alles Notwendige sollte im Grätzel oder Viertel erledigt werden können. Wie würde Graz 2035 aussehen? Wird es autofreie Stadtteile geben? Smart Citys werden vermutlich nicht ganz autofrei sein, aber sehr stark autoreduziert. Die Gestaltung des öffentlichen Raumes, vor allem die Schaffung von konsumzwangsfreien Räumen und Grünflächen werden große Anliegen sein.
Was können drei Studierende, die beispielsweise Physik, Philosophie und Volkswirtschaft studieren, mit ihrem Fachwissen in Smart Citys tun? Also der/die PhilosophIn könnte eine Wertediskussion in den Smart City Diskurs einbringen, die häufig nicht stattfindet und dabei die Zusammenhänge und Auswirkungen unserer täglichen Handlungen und Konsumentscheidungen begreifbar machen. Die Physik wird sich um die technischen Belange kümmern und die VolkswirtInnen stellen quantitatives Wachstum infrage und überlegen sich, wie alternativ ökonomische Messinstrumente aussehen und welche Rolle nichtmonetäre Bereiche (Tauschkreise, Gemeinschaftsräume ...) dabei einnehmen.
Infobox Smart City: Konzept für die nachhaltige, zukunftsfähige Stadt. Themen sind Ressourcenschonung, Energieeffizienz, Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien, umweltfreundliche Mobilität, Beteiligung, neue Kooperationsmodelle und soziale Innovationen. Transition Town: emanzipativer Stadtentwicklungsansatz, der stark vom Engagement der Bevölkerung und Dialog lebt. Viele bereits bestehende Nachhaltigkeitskonzepte können mit dem Lokalitätsgedanken der Transition Towns verbunden werden. Die Bewegung ist global vernetzt. Commons: von mehreren genutzte Ressource, wie zum Beispiel Internet, WGs, öffentlicher Verkehr, Wissen, Gemeinschaftsgärten, -räume, Open Source, öffentliches Gesundheitswesen. Um sie zu nutzen, muss jemand (am besten die NutzerInnen) verantwortlich sein und diese bereitstellen.
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Die Stadt und der Winter: Erschwernisse bei der Fortbewegung blinder Menschen Allgemein kann ich sagen, dass mich der Winter oft vor unangenehme Herausforderungen stellt, die mir während des restlichen Jahres erspart bleiben. Orientierung und Navigation, Schallwahrnehmungen und gezieltes Hören, Bodenbeschaffenheit und Trittsicherheit sind nur einige Aspekte, die sich im Winter für Blinde anders „anfühlen“ beziehungsweise ereignen können. Text: Raphael Stefaner Foto: Ruperta M. Steinwender
ÖH startet Kampagne für leistbare Öffis Höhere Preise für Semestertickets, Kürzung des Mobilitätsschecks: Die Öffi-Preise schossen für StudentInnen im vergangenen Jahr in den Himmel. Dem will die Österreichische HochschülerInnenschaft nun mit einer Kampagne entgegentreten und fordert das „Top-Ticket“ auch für Studierende. Text: Sara Plassnig/Sozialreferat
Meine Erinnerung an einen Grazer Wintertag im Jahr 2012 soll diese für Blinde spezifischen Begriffe lebendiger beschreiben. Starker Schneefall hatte die Stadt inklusive GVB in ein Verkehrschaos gestürzt. Aber auch an diesem verschneiten und klirrend kalten Tag blieb mir der Weg zur Uni nicht erspart. Unter solchen Bedingungen war ich auf eine sehende Begleitung angewiesen, da der Schnee sämtliche taktile Orientierungspunkte und Leitlinien am Boden zugedeckt und damit für meinen Blindenstab „unsichtbar“ gemacht hatte. Begleitungen erfordern aber vorausschauende Planung und Organisation. Wetterkapriolen halten sich aber selten an Dienstpläne, die auch im Grazer Blindeninstitut üblich sind.
Barriere: Schnee Das erste Semester ist vorüber, zur Uni kommen die meisten Studierenden bei Wind und Wetter, Tag und Nacht, nach wie vor mit dem Rad. Denn die GVB hat die Studienkarte verteuert, während die Grazer Rathauskoalition aus ÖVP, SPÖ und FPÖ den Mobilitätsscheck gekürzt hat. Ist man auf beides angewiesen, bedeutet dies eine Verteuerung bis zu 50%, verglichen mit dem Vorjahr. Während die Studierenden immer tiefer in die Taschen greifen müssen, gibt es für die Innenstadt-Kaufleute eine versteckte Wirtschaftsförderung in Form der kostenlosen „Altstadtbim“, die vorwiegend von TouristInnen genutzt wird.
nen Gutschrift des Mobilitätsschecks sind die Kosten der Grazer Öffis für Studierende mehr als doppelt so hoch als das Top-Ticket steiermarkweit. Dass Studierende nicht im Top-Ticket inbegriffen sind, muss als Ergebnis der rigiden Kürzungspolitik der Landesregierung gesehen werden, befinden sich Studierende doch ebenso in Ausbildung und sind großteils auf den öffentlichen Verkehr angewiesen. Offenbar sind wir StudentInnen der Politik weniger Wert als Banken oder teure Prestigeprojekte, obwohl es in Graz vier Universitäten und zwei Fachhochschulen gibt und 16% der Bevölkerung Studierende sind.
Kein „Top-Ticket“ für Studierende
Öffi-Kampagne: „Volle Fahrt Voraus“
So erfreulich die Einführung des Top-Tickets für SchülerInnen und Lehrlinge ist, so unverständlich ist es, dass Studierende davon ausgenommen sind. Mit diesem Angebot können junge Menschen in Ausbildung nämlich um 96 € im Jahr die öffentlichen Verkehrsmittel in der ganzen Steiermark nutzen. Im Vergleich dazu müssen StudentInnen für eine 4-Monatskarte, die gerade ein Semester umfasst, bereits 104,80 € bezahlen.
Um auf diese Benachteiligung der Studierenden und die allgemeine Situation des öffentlichen Verkehrs in Graz aufmerksam zu machen, starten die Österreichische HochschülerInnenschaft Graz und überparteiliche Organisationen mit gemeinsamen Initiativen eine „Öffi-Kampagne“. Mit dieser Kampagne soll Druck aufgebaut werden, um die Stadt- und Landesregierung zum Handeln zu veranlassen. Neben dem Ziel, das Top-Ticket den Studierenden zugänglich zu machen, soll die Verkehrssituation verbessert werden – im Interesse der Grazer BürgerInnen, der Umwelt und unserer Geldbörse!
Die Ferien, die viele Leute nutzen, um an der Bibliothek zu arbeiten, sind darin freilich nicht inkludiert. Selbst mit der verbliebe-
Libelle
So kam es, dass mich eine Trainerin zur Uni begleiten konnte, aber für den Rückweg nach Beendigung meiner Lehrveranstaltungen nicht mehr zur Verfügung stand. Nun war Selbstorganisation gefragt. Taxis waren an diesem Tag Mangelware, also musste ich den Bus benutzen und zuerst den Weg dorthin zu Fuß bewältigen. Ja, der Schnee kam mir wirklich wie eine Decke aus taktilem Nebel vor, der sich wie ein kriechendes Etwas schleichend über den Boden legt und diesen nicht mehr loslässt, ehe die Räumfahrzeuge die Wege davon befreien. Wie es der amerikanische Soziologe John Hull so treffend formulierte: „Snow is the blind person’s fog.“ Ich übersetze: Hoher Schnee = dichter Nebel! Es war schon ein Kunststück, überhaupt die Bushaltestelle zu erreichen. Dort kam mir ungeplant eine nette, ältere Dame zur Hilfe. Wir bestiegen gemeinsam einen GVB-Bus, bemerkten aber bald, dass wir im falschen Bus saßen und fuhren gemeinsam wieder das Stück zurück, um dann erst in den richtigen Bus zu steigen. Anschließend bot mir ein anderer menschenfreundlicher Passant seine Begleitung an und brachte mich zur zielführenden Straßenbahn nach Hause. Graz ist voller Philanthropen.
Barriere: Geräusche Ein weiterer Aspekt ist die veränderte Geräuschkulisse zu dieser Jahreszeit. Wenn ich irgendwo gehe, benütze ich meinen Blindenstab nicht nur zum Ertasten des Bodenreliefs und meiner erlernten und antrainierten Orientierungspunkte. Er dient auch als Schallerzeuger, indem ich ihn am Boden leicht aufschlagen lasse. Das dabei entstehende, mehr oder weniger rhythmische Klopfen findet auch ein Echo an umliegenden Mauern, Gebäuden und Gegenständen, das ich ebenfalls wahrnehme und wie eine Fledermaus als Ortungsorientierung verwenden kann. Schnee allerdings wirkt in diesem Zusammenhang wie eine Decke auf einer Schlagzeugtrommel und dämpft alles ab. Wieder blockiert der Winter einen meiner Wahrnehmungskanäle.
Barriere: Glatteis Eine weitere Gefahr offenbarte uns der Februar des heurigen Jahres: Glatteis! Erstaunlicher Weise habe ich von keinem Fall gehört, in dem blinde BewohnerInnen des Odilieninstitutes wegen Glatteises zu Sturz gekommen waren, obwohl die Quote der Gestürzten und Verletzten in den Krankenhäusern allgemein stark anstieg. Möglicherweise ist unser Sicherheitsbedürfnis in der Mobilität stärker ausgeprägt als bei Sehenden, sodass wir im Zweifelsfall Risikosituationen dieser Art vermeiden. Doch ich will nicht verallgemeinern und bleibe bei mir selbst und meiner Entscheidung: Zuhause bleiben, Heizung aufdrehen und Kühlschrank leeren. Noch ein Gedanke zu den Lichtverhältnissen im Winter: Auf Grund der Tatsache, dass ich absolut nichts sehe, ist es mir noch nicht passiert, dass ich durch mangelndes Tageslicht unter Winterdepressionen leide. Auch bei abendlichen Fußwegen fürchte ich mich nie vor Dunkelheit, allenfalls vor herannahender Eiseskälte oder einem schneidenden Wind im Gesicht graut mir. Erwähnte ich schon, dass ich den Sommer und den Süden liebe?
Libelle
Simon “PI” Plakolb
Viktoryia Matlakhova
Studium: USW NaWi-Tech Fahrradkosename:(Trainingsschlampe) Jeanette. Weiteste Strecke: Graz – Alkoven (240 km). Helm: Ja. Meine peinlichste Panne: Hinterradverlust in der zweiten Runde des Europacuprennens in Nals/Südtirol. Ungewöhnlichstes Transportstück: Meine Schwester am Cruiser (Dorfmatratze Sarah). Wildestes Schimpfwort, das du jemals hören musstest: „Oaschloch”. Was würdest du gerne an den Radfahrbedingungen in Graz ändern: Nicht alles ist perfekt, aber ich bin nicht unzufrieden. Eine Radfahralternative zur Merangasse und eine autofreie Zinzendorfgasse wären eine wünschenswerte Verbesserung. Was ist das Schönste am Radln: Freiheit, Geschwindigkeit und die technische Herausforderung im Gelände. Anekdote zum Fahrrad: Pedal for the Medal
Studium: Rechtswissenschaften und Slawistik Fahrradkosename: „KarLa“ – das ist die Abkürzung für Karin und Laura. Ich habe das Rad nach meinen Freudinnen benannt, weil sie ohne mein Wissen mein altes, gelbes Rad in meiner absoluten Lieblingsfarbe türkis gestrichen haben. Weiteste Strecke: Andritz – St. Peter hin und zurück. Helm: Normalerweise ja, aber nicht immer. Vor einigen Jahren habe ich bei einer Fahrradverkehrskontrolle am Lendplatz eine Zotter-Schokolade bekommen, weil ich einen Helm trug. Was würdest du gerne an den Radfahrbedingungen in Graz ändern: Graz und Graz-Umgebung brauchen mehr Radwege. Es wäre auch toll, wenn es mehr überdachte Radständer gäbe, weil es ein cooles Gefühl ist, nach Regen oder Schneefall auf ein trockenes Rad zu steigen. Was ist das schönste am Radeln: Man ist mit dem Fahrrad viel mobiler als mit dem Auto, befindet sich an der frischen Luft und sportelt dabei. Anekdote zum Fahrrad: Ich kenne einen Witz: „Ein Fahrradfahrer knallt gegen einen Baum. Als er wieder zu sich kommt, fragt ihn ein Sanitäter: ‚Mensch, wie konnte das denn passieren?‘ Der Fahrradfahrer: ‚Weiß ich auch nicht, ich habe geklingelt wie ein Idiot, aber der ging einfach nicht zur Seite.‘“
Mehr zum Thema Radfahren? Simon hat einen eigenen YouTube-Channel: youtube.com/dasjagdrevier
Achtsamkeit und Konzentration Die Straßen sind voll, überall Menschen, ein Gedränge, es wird geschubst, gerempelt und geflucht. Grimmige Blicke werden ausgetauscht. Martina ist in Gedanken versunken, ihre Augen starr auf das Smartphone gerichtet. Der Daumen saust über das Display, Nachrichten werden versandt, soziale Netzwerke besucht. Text: Michael Bittner Foto: Ruperta M. Steinwender
Martina konzentriert sich. Ihre Blicke und ihre Aufmerksamkeit sind auf das Smartphone fokussiert. Der Konzentrationsradius überschreitet dabei keine drei Meter. Die Rotphase eines Fußgängerübergangs wird übersehen. Ablenkung und zack, schon ist es geschehen. Mit dröhnendem Kopf erwacht sie an einem anderen Ort. Verdutzt blickt sie um sich, bis sie realisiert, wo sie sich befindet – Hallo Krankenhaus, Schwester, Arzt und Ärztin.
allem eine Kategorie des Zusammenlebens, des freundlichen Umgangs miteinander. „Achtsamkeit hat meines Erachtens viel mit Anerkennung zu tun“, so Moebius. Für ein reibungsfreies, zwischenmenschliches Zusammenleben kann Achtsamkeit nicht die gegebenen sozialen und institutionellen Regeln ersetzen, aber sie hilft, Menschen besser zu (be)achten und vor allem wahrzunehmen.
Konzentration statt Achtsamkeit?
Alltägliche Erfahrung
Ein Unfall kann schnell passieren. Was aber ist der Unterschied zwischen Achtsamkeit und Konzentration? Letztere ist auf einen Punkt, eine Sache oder ein Objekt gerichtet. Den Begriff der Achtsamkeit kann man hingegen als Gegensatz zu dieser Fokussierung verstehen. Sie ähnelt einem ständigen Reflektieren des gegenwärtigen Augenblicks. Die Veränderung dringt ins Bewusstsein, man ist beteiligt am Geschehen und beobachtet zugleich. Emotionen werden nicht unterdrückt. Es findet kein Flüchten vor Unangenehmem, vor Erfahrung, vor Gedanken statt. Verdrängt wird nicht. Martina ist im Krankenhaus aufgewacht und denkt: „Ich habe Schmerzen.“ Achtsamkeit nimmt die Empfindung als bloße Empfindung wahr. Man könnte auch sagen, dass Achtsamkeit eine Möglichkeit ist, den Radius der Wahrnehmung zu erweitern. Sie schließt Konzentration nicht aus und umgekehrt. Beide agieren sowohl gegen- als auch miteinander.
Im Alltag macht jeder Mensch andere Erfahrungen mit Aufmerksamkeit. Auch Moebius ergeht es nicht anders: „In Österreich sind die Menschen viel achtsamer im Umgang miteinander und viel freundlicher, höflicher und vor allem hilfsbereiter als in Deutschland, meinem Herkunftsland. Hier wird großer Wert auf Kleinigkeiten, wie etwa das Grüßen an der Kassa gelegt.“
Anerkennung und Wahrnehmung Dr. Stephan Moebius, Professor für Soziologische Theorie und Ideengeschichte wie auch Leiter des Instituts für Soziologie der Karl-Franzens-Universität sieht im Begriff der Achtsamkeit vor
Tage später liegt Martina immer noch im Krankenhaus und Bilder vom Unfall tauchen vor ihren müden, aber leicht geöffneten Augen auf. Ihre Ohren folgen dem Gerede der Zimmergenossinnen, lauschen dem Flüstern des Arztes am Gang. Ihr Herz pocht und sie spürt dessen Kontraktion. Die Brust hebt und senkt sich, die Lungen füllen sich mit Luft. Martina nimmt wahr, was passiert, reflektiert die wahrgenommenen Details. Die Struktur der Bettdecke, der blumig duftende, dampfende Blutorangentee, seine einladende, satte, karminrote Farbe werden von ihrem Inneren registriert. Warm und gemütlich schmiegen sich Bettdecke und Nachthemd an sie. Martinas Sinne saugen alles auf wie ein Schwamm, sie ist im Hier und Jetzt: achtsam konzentriert, konzentriert achtsam.
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Foto: Das große Museum © Navigator Film
Die Diagonale positioniert sich auch im 17. Jahr ihres Bestehens als Plattform des österreichischen Filmschaffens. Von 18. bis 23. März erwartet FilmliebhaberInnen in Graz heimisches Kino in all seinen Facetten. Auch heuer präsentiert sich das Festival des österreichischen Films betont vielschichtig und zeigt herausragende Spiel- und Dokumentarfilme, ein außergewöhnliches Kurz-, Animations- und Experimentalfilmprogramm sowie zahlreiche Spezialprogramme. Einmal mehr gilt es, die Fülle und Qualität des österreichischen Kinos zu entdecken, seinen individuellen Erzählweisen und unterschiedlichen Blicken auf die Welt nachzuspüren. Eröffnet wird die Diagonale 2014 mit dem Kinodokumentarfilm „Das große Museum“ von Johannes Holzhausen – einem faszinierenden Porträt des Kunsthistorischen Museums Wien. Regisseur Holzhausen und sein Kamerateam unternehmen darin ausgedehnte Streifzüge durch Prunkräume und Magazine, lauschen KuratorInnengesprächen und beobachten RestaurateurInnen bei ihrer Arbeit. Zeitgleich zum Eröffnungsscreening in der Helmut List Halle hat das Grazer Publikum die Gelegenheit, den Eröffnungsfilm im UCI Annenhof als erste Vorstellung des Festivals zu erleben. Gespannt darf man auch auf das neue Filmprojekt des Regiepaares Tizza Covi und Rainer Frimmel sein. In ihrem jüngsten Film „Der Mann vor der Kamera“ begleiten sie den österreichischen Fotografen Erich Lessing bei seiner Arbeit. Seine Bilder gingen um die Welt: Leopold Figl am Balkon des Belvedere, den unterzeichneten Staatsvertrag in Händen haltend oder Aufnahmen der blutigen Niederschlagung der ungarischen Revolution im Jahr 1956 – mit seiner Kamera dokumentierte Erich Lessing Meilensteine der Zeitgeschichte. Seine Arbeit und seine eigene Biografie sind durchdrungen von dramatischen, politischen Ereignissen. Covi und Frimmel, die im letzten Jahr
■■Informationen und Online- Tickets unter www.diagonale.at. ■■Das detaillierte Filmprogramm wird am 7. März bekannt gegeben. ■■Der Ticketverkauf startet am 12. März. ■■Programminfo und Tickets per Telefon: 0316/822 81 822.
Fotos: Fieber © Amour Fou Filmproduktion
mit „Der Glanz des Tages“ den Großen Diagonale Preis für den besten Spielfilm erhielten, entwerfen ein berückendes filmisches Porträt des heute 90-Jährigen. Von Umbrüchen und Turbulenzen erzählt Ivette Löckers neuer Dokumentarfilm „Jelzin, Punk und Heroin“. Es scheint, als hätten Schanna und Ljoscha mittlerweile ihre Drogensucht fest im Griff. Auf engem Raum lebt das Paar mit Ljoschas Mutter in St. Petersburg. Löcker, deren Dokumentarfilm „Nachtschichten“ 2011 mit dem Großen Diagonale Preis ausgezeichnet wurde, taucht in den Kosmos dieser drei Menschen, fängt ihre zerbrechliche Lebensfreude ein und zeichnet das Bild einer fragilen und höchst ambivalenten Liebesbeziehung. „Those who go Those who stay“ heißt Ruth Beckermanns eindrucksvolle Arbeit, die sich an Orten umsieht, in denen sich (Flucht-)Geschichten ganz beiläufig manifestieren. Ein Filmessay mit vielen Umwegen und Abschweifungen, der das Unterwegssein thematisiert – in der Welt und im eigenen Lebenslauf. Aber es sind nicht nur diese und andere spannende – politische und persönliche – Dokumentarfilmproduktionen, die die diesjährige Diagonale bereichern. Auch das Spielfilmprogramm verspricht viele Entdeckungen, so zum Beispiel Elfi Mikeschs neuen Film „Fieber“. Eine erfolgreiche Fotografin aus Graz begibt sich dabei auf Spurensuche und unternimmt eine Reise in die Gegenwart der Vergangenheit – verblichene Fotografien, die von der Zeit des Vaters als französischer Fremdenlegionär in Nordafrika zeugen, vermischen sich mit Fantasien und Kindheitserinnerungen. Der Film, der zu großen Teilen in Graz gedreht und bei der Berlinale uraufgeführt wurde, ist im Rahmen der Diagonale zum ersten Mal in Österreich zu sehen. So auch Johanna Moders Spielfilm „High Performance“, in dem zwei ungleiche Brüder mit ihren vollends unterschiedlichen Lebensentwürfen konfrontiert werden. Der Film der jungen steirischen Regisseurin wurde übrigens beim renommierten Nachwuchs-
Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Zusätzlich zum aktuellen Wettbewerbsprogramm zeigt die Diagonale wieder zahlreiche Spezialprogramme mit Tiefgang, wie etwa die anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Österreichischen Filmmuseums gemeinsam kuratierte Schau „Ein anderes Land“. Darin wird die kinematografische Sammlung des Hauses nach ihren möglichen Österreich-Bezügen befragt, lose Fäden einer österreichischen Filmgeschichte gesponnen und zahlreiche Schätze aus dem Archiv gehoben. Das internationale Spezialprogramm rückt das Filmschaffen der französischen Kamerafrau Agnès Godard ins Blickfeld. Godard, die ihr Handwerk als Kameraassistentin bei Wim Wenders und Alain Resnais lernte, hat seit Mitte der 1980er Jahre an zahlreichen Filmprojekten, unter anderem mit Agnès Varda, Ursula Meier und vor allem mit Ausnahmeregisseurin Claire Denis zusammengearbeitet. Eine feine Auswahl ihres außergewöhnlich vielseitigen Werkes wird im Rahmen des Festivals zu sehen sein. Wir dürfen uns auf eine ganze Reihe (wieder-)sehenswerter Filme mit großartigen SchauspielerInnen wie Isabelle Huppert, Béatrice Dalle, Grégoire Colin, Denis Lavant, Michel Subor, Élodie Bouchez, Alex Descas u.v.a. freuen. Auch in der Programmschiene Austrian Pulp warten längst vergessene anarchische Underground-Filmjuwelen darauf, vom Publikum (neu) entdeckt zu werden. Und die historische Reihe FilmExil gewährt Einblicke in das Filmschaffen des weltberühmten Schauspielers und Regisseurs Peter Lorre – von seinen Anfängen in Berlin über seine großen Erfolge in Hollywood bis zu seiner missglückten Rückkehr ins Nachkriegsdeutschland.
Zur Teilnahme gilt es, eine kurze Gewinnfrage zu beantworten: Wie heißt der neue Dokumentarfilm von Tizza Covi und Rainer Frimmel? ■■1. Preis: 1x 6er Block für die Diagonale 2014 (max. 2 Tickets pro Vorstellung) ■■2. Preis: 1 Falter Halbjahresabo zur Verfügung gestellt von Falter Verlagsgesellschaft ■■3. Preis: 1x 2 Diagonale Tickets + 1 Katalog ■■4. Preis: 1 Jahresabo von „the gap“ ■■5. Preis: 1 Falter Tasche zur Verfügung gestellt von Falter Verlagsgesellschaft Die Antwort bitte bis 10. März 2014 per E-Mail mit dem Betreff „Diagonale 2014“ an gewinnspiel@oehunigraz.at senden. Die Preise werden unter den richtigen Einsendungen verlost. Die Verständigung der GewinnerInnen erfolgt wie immer per E-Mail.
Festival des österreichischen Films Graz, 18.–23. März
Abseits der Kinosäle stimmen Live-Konzerte und DJ-Lines auf den Festivalfrühling ein. Diskussionen zu aktuellen (kultur)politisch relevanten Inhalten sowie Partys im Rahmen der Diagonale-Nightline runden den dicht gefüllten Festivalstundenplan der FilmliebhaberInnen ab. Weitere Informationen und Online-Tickets unter www.diagonale.at. Das detaillierte Filmprogramm wird am 7. März bekannt gegeben. Der Ticketverkauf startet am 12. März. Programminfo und Tickets per Telefon: 0316/822 81 822. Text & Kooperation: Diagonale
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GEWINNSPIEL
Programminfo & Tickets: ab 12. März im Festivalzentrum Kunsthaus Graz, im Café Promenade, unter www.diagonale.at/tickets und der Infoline 0316 - 822 81 822 ab 19. März in den Festivalkinos www.diagonale.at
Let them entertain you Let them entertain you Let them entertain you Let them entertain you
Was ist der Unterschied zwischen den New York Giants und den Graz Giants? Einer von vielen ist, dass die Grazer während ihrer Spiele von einem Cheerleading-Team angefeuert werden und ihre New Yorker Kollegen nicht*. Diesem Team statten wir nun einen Besuch ab. Text: Stefan Prath & Michael Schabhüttel Fotos: Christian Nardon
Es ist Mittwoch 18.30 Uhr, das Wetter ist unfreundlich und kalt. Wir stehen vor dem altehrwürdigen ASKÖ-Sportzentrum in Eggenberg, das ob des baufälligen Anblicks wohl auch schon bessere Zeiten erlebt hat. Hier treffen wir Alexandra Suchy und Valentina Leskoschek, die Cheerleaderinnen bei den „Spirit Stars“ der Graz Giants sind und uns heute Einblicke in diese außergewöhnliche Sportart gewähren. Kaum durchqueren wir den Eingangsbereich zur B-Halle, ist das kalte und unfreundliche Wetter vergessen. Junge, hochsommerlich gekleidete Frauen in kurzen Röcken und eng anliegenden Tops huschen durch die Gänge, die Stimmung ist fröhlich. Dass dieser Bereich des Sportzentrums wohl keinen Interieur-Designwettbewerb mehr gewinnen wird, macht ihnen nichts aus. Hier ist ihre zweite Heimat. Hier trainieren zwischen 50 und 100
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Mädchen und junge Frauen ihre Choreographien, aufgeteilt in drei Altersgruppen. Im Alter von 7 bis 12 Jahren trainiert man bei den „Twinkles“, von 12 bis 16 Jahren bei den „Rising Stars“ und ab 16 Jahren ist man Teil der „Spirit Stars“.
Hartes Training Zu den „Spirit Stars“ zählen auch Alexandra und Valentina, die uns mittlerweile in einen kleinen Raum zwischen den Umkleidekabinen geführt haben, in dem sie uns in aller Ruhe Rede und Antwort stehen. Zwei Mal pro Woche trainieren sie hier, wobei ein Training in der Regel etwa zwei Stunden dauert. Steht ein Wettkampf bevor, wird am Wochenende eine bis zu sechsstündige (!) Extraeinheit eingeschoben. Dafür werden auch immer wieder internationale Coaches engagiert, bei denen es sich zumeist um ehemalige CheerleaderInnen – großteils aus Amerika – handelt.
Die Coaches sowie die extravaganten Outfits müssen von den Frauen selbst finanziert werden, da der Mitgliedsbeitrag für grundlegende Bereiche wie beispielsweise die Hallenmiete verwendet wird. Das Outfit der Cheerleaderinnen, bestehend aus blauem Rock und weiß-gelbem Oberteil, kostet zwischen 150 und 300 €, wobei man laut Valentina für 150 € „nur ein weißes TShirt und einen weißen Rock bekommt.“ Dazu haben alle „Cheers“ noch passende Socken und Schuhe. Bestellt wird das Ganze über einen deutschen Händler, der die Teile wiederum aus den USA importiert. Rund alle drei Jahre leisten sich die „Spirit Stars“ neue Kleidung. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Vereinsfarben blau, weiß und gelb. Diese Farben zieren auch die Trikots der Footballmannschaft, deren Spieler sich in den Kabinen nebenan umziehen. Auch sie haben heute Training. Es scheint, als wären die Rollen klar verteilt: Mädchen und Frauen sind Cheerleaderinnen und Jungen und Män-
ner spielen Football; ein Bild, das an zahlreiche amerikanische Teeniefilme erinnert. Das war allerdings nicht immer so. War es anfangs eine reine Männerdomäne, gibt es heute fast nur noch weibliche Cheerleader. Unter den etwa 900 in Clubs gemeldeten „Cheers“ gibt es lediglich eine Handvoll Männer und die „Spirit Stars“ können derzeit einen Mann in ihrem Team verzeichnen. Die Tendenz ist laut Alexandra allerdings steigend. Vor allem in Deutschland wagen sich immer mehr Burschen in diese von Frauen dominierte Sportart.
Vom Leiden bis zur Perfektion Cheerleading ist ein sehr komplexer Sport, der neben einer exzellenten Körperbeherrschung auch Ausdauer, Kraft und Technik erfordert. Deshalb fließen all diese Komponenten in die Planung der Trainingseinheiten in der stark abgenützten Halle ein. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings im Showbereich. Neue Choreographien werden oft monatelang einstudiert, die
Spiele der Footballer dienen dabei als gute Übungsplattform.Leider passieren auch beim Cheerleading immer wieder Verletzungen, wobei „die Liste von verstauchten Knöcheln über einen ausgeschlagenen Zahn bis hin zu Brüchen und Bänderrissen reicht“, wie uns Alexandra erklärt. Vor Ende unseres Lokalaugenscheins erfahren wir noch, dass die „Spirit Stars“ auch Ende Mai bei der Football Europameisterschaft in Graz zu sehen sein werden. Kurz danach sind sie bei der Cheerleading-Europameisterschaft in Bonn. Man darf gespannt sein, ob sich neben den zahlreichen nationalen wie internationalen Podestplätzen vergangener Jahre auch bei der EM 2014 eine Medaille erobern lässt. Den alten Wänden im Eggenberger Sportzentrum würde Edelmetall auf jeden Fall neuen Glanz verleihen. * Die Teams Chicago Bears, Cleveland Browns, New York Giants, Detroit Lions, Green Bay Packers, und Pittsburgh Steelers setzen keine Cheerleader während der Spiele ein, da es dort in der Saison viel zu kalt ist.
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Die nächsten Termine:
MONTAGSAKADEMIE 2013/14 Leitthema „Bildwelten“ Bildung für alle durch allgemein verständliche Wissenschaft: Unter diesem Motto eröffnet die Montagsakademie der Universität Graz Menschen einen lebendigen Zugang zur Forschung. In spannenden Vorträgen widmen sich hochkarätige WissenschaftlerInnen aktuellen Themen und zeigen gesellschaftsrelevante Zusammenhänge auf. Die Vorträge finden – frei zugänglich und kostenfrei für alle – in der Aula der Universität Graz statt und werden live via Internet in regionalen Einrichtungen übertragen. WANN? jeweils montags pünktlich um 19.00 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich WO? Aula der Karl-Franzens-Universität Graz, Hauptgebäude, Universitätsplatz 3/1. Stock, 8010 Graz Live-Übertragungen in folgenden Regionen: Bruck an der Mur, Rathaus | Hartberg, oeko-park/Maxoom Kino | Knittelfeld, Stadtbibliothek | Leibnitz, Galerie Marenzi | Leoben, Neues Rathaus | Liezen, Rathaus | Oberpullendorf, BHAK & BHAS | Baden, Volksschule KONTAKT Zentrum für Weiterbildung der Universität Graz Harrachgasse 23/2, 8010 Graz, Tel.: +43/(0)316/380-1104 montagsakademie@uni-graz.at http://montagsakademie.uni-graz.at (inkl. Onlinevideothek)
■■ 10.03.2014 Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Von Wahrnehmungen, Illusionen und Sinnestäuschungen ■■ Assoz. Prof. Mag. Dr. Hildegard Kernmayer, Zentrum für Kulturwissenschaften & Institut für Germanistik, Universität Graz ■■ 24.03.2014 Der verführerische Charme von Bildern in der Wirtschaftswissenschaft ■■ O.Univ.-Prof. Mag. Dr. Heinz-Dieter Kurz, Institut für Volkswirtschaftslehre und Graz Schumpeter Centre, Universität Graz ■■ 07.04.2014 Selbst- und Fremdbild bei Kindern: zur Entwicklung von Mitgefühl und Lüge ■■ Univ.-Prof. Dr. Barbara Gasteiger-Klicpera, Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft, Universität Graz ■■ 05.05.2014 Das Nichtsehbare sichtbar machen: beeindruckend schöne Bilder der Quantenmechanik ■■ Ao.Univ.-Prof. Dr. Bernd Thaller, Institut für Mathematik, Universität Graz ■■ 19.05.2014 Ich sehe was, was du auch siehst? Geographische Welt-Bilder und die Macht der Karten ■■ Univ.-Prof. Dr. Ulrich Ermann, Institut für Geographie und Raumforschung, Universität Graz ■■ 02.06.2014 Sagen Bilder mehr als 1.000 Worte? Die Bedeutung von Bildern in der Kommunikation ■■ Univ.-Prof. Dr. Thomas Foscht, Institut für Marketing, Universität Graz
a m e t s i S l e d o s a El Fraca l a m e t a u G n e o c i t á r c o Dem
Alle vier Jahre erwartet uns Guatemalteken eine Präsidentschaftswahl, die einer Streiftour durch einen unserer unzähligen Märkte im Land gleicht. Text: Adoniran Galindo & Elisabeth Kiegerl Foto: Ruperta M. Steinwender
Kinder, ab nach draußen...
tonis.at, tonishennehahn.at
Schönen Frühling, Toni‘s
A un paseo por cualquier mercado se asemeja la carrera presidencial que los ciudadanos guatemaltecos debemos presenciar cada cuatro años. Los ofrecimientos de los mercaderes – candidatos no tienen límites: nuevas carreteras, fertilizante gratis o una “bolsa solidaria” para los más necesitados. Pero el estado del degradado sistema democrático guatemalteco tocó un nuevo fondo en las elecciones del 2011, cuando el candidato Manuel Baldizón, ofreció llevar al país al mundial de fútbol de Brasil si salía elegido. En un país de electores racionales, tal ofrecimiento hubiese sido un suicidio político. En Guatemala, el candidato obtuvo el 22% de los votos, quedando en segundo lugar y posicionándose como favorito para las elecciones del 2015. El sistema democrático en Guatemala está roto. El problema en Guatemala, así como en muchos países del tercer mundo, es claramente la falta de educación del gran porcentaje de la población. Dentro de este contexto, es fácil preveer que los electores sean fácilmente manipulados. No llamo a imponer una dictadura, pero sí a dejar de aceptar la democracia y al modelo económico neoliberal cual religión, la cual no se cuestiona ni contradice. Winston Churchill dijo una vez: “La democracia es la peor forma de gobierno, excepto por todas las otras formas que han sido probadas de vez en cuando.” En el caso de Guatemala, no estoy tan seguro ...
Im Angebot der HändlerInnen zu finden: Kandidaten, die keine Grenzen(aner)kennen; Ausbau der Infrastruktur und Straßen; gratis Düngemittel für die LandwirtInnen oder ein mit Solidaritätsleistungen „gefülltes Sackerl“ für die Bedürftigsten. Während der Wahlen 2011 haben der guatemaltekische Staat und sein abgeschwächtes demokratisches System einen neuen Tiefpunkt erreicht, nämlich das Angebot Manuel Baldizons, das Land zur Fußballweltmeisterschaft nach Brasilien zu bringen, würde er gewählt werden. In einem Land mit rationalen WählerInnen hätte ein solches Angebot politischen Selbstmord bedeutet. Dieser Kandidat erreichte in Guatemala 22% der Stimmen und rangierte somit auf Platz zwei der Präsidentschaftswahlen. Für die Wahl 2015 gilt Baldizon als Favorit. Das politische System in Guatemala ist zusammengebrochen. Das Problem in Guatemala, wie auch in vielen anderen Dritte-WeltLändern, ist zweifellos der Mangel an Bildung eines Großteils der Bevölkerung. In diesem Zusammenspiel ist es leicht vorhersehbar, dass WählerInnen einfach zu manipulieren sind. Ich rufe keinesfalls zur Errichtung einer Diktatur auf, aber es muss endlich ein Ende haben, Demokratie und Neoliberalismus als Religion anzusehen, die man nicht hinterfragt und die widerspruchslos hingenommen wird. Winston Churchill sagte einmal: Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen. Im Fall Guatemalas bin ich mir nicht so sicher …
SEX
MUSIK
Illustration: Heidi Kofler (2), KK (1)
ALLTAG
Raphael Stefaner
Zum Thema Liebe will ich nichts Allgemeines schreiben. Liebe muss swingen und deshalb habe ich einen Song (C-Dur, 6 /8-Takt) mit dem Titel „Das sieht doch ’n Blinder“ geschrieben. Immer wenn du meinen Raum betrittst, dann wechseln die Gezeiten, dann fließt mein Himmel über, dann wird es Tag. Wenn ich deine Stimme hör’, dann hör’ ich sie von weitem, dann klingt sie in mir weiter, dann wird’s Musik. Du, die Achse der Welt, du, das Zentrum, das zählt, du, das Ziel, das sich lohnt, Unikat auf dem Thron, du, der Beat und der Groove und der Move, der betört, du, nur du. Und ich setz’ mich ans Klavier, ans offene Fenster, dieses Lied, es findet dich und wenn nicht, dann find’ ich dich, bist einzigartig, wunderbar, das sieht’ doch ’n Blinder, sieht’ doch ’n Blinder, bist einzigartig, wunderbar, das sieht’ doch ’n Blinder, sieht’ doch ’n Blinder. Wenn deine Haare wehen, dann fang’ ich deinen Duft ein, dann atme ich ganz tief ein, dann wird’s süß. Du, die Achse der Welt, du, das Zentrum, das zählt, du, das Ziel, das sich lohnt, Unikat auf dem Thron, du, der Beat und der Groove und der Move, der betört, du, nur du. Und ich setz’ mich ans Klavier, ans offene Fenster, dieses Lied, es findet dich und wenn nicht, dann find’ ich dich, ...
Wallis Waginer
Vor ein paar Wochen war ein Artikel auf SPIEGEL ONLINE, eine amerikanische Modemarke hatte ihren Schaufensterpuppen einen Busch wachsen lassen. Der Trend geht unaufhaltsam zu haarlosen Intimbereichen und das vor allem bei Frauen. Dem will das Label gegenwirken und zeigt schwarze Schambehaarung unter durchsichtiger Unterwäsche. Doch es hört nicht bei Intimbehaarung auf. Männer rasieren sich die Brusthaare, glatte Achseln und Beine sind bei Frauen schon seit Jahrzehnten selbstverständlich, nur die Herren dürfen da noch Haare haben. Andererseits finden die meisten Männer lange (Kopf-)Haare bei uns Mädels sexy, eine Herrenglatze ist das wiederum nur sehr selten. Eine gewisse Logik hinter diesen haarlosen und haarerwünschten Zonen kann ich jedenfalls nicht feststellen. Viele meiner FreundInnen führen das Argument an, es wäre hygienischer untenrum kahl zu sein. Ich weiß aber, dass die alle fließendes Wasser zu Hause haben… Warum entfernen wir uns also teils schmerzhaft unseren Busch, während die Mähne am Kopf mit Conditioner gepflegt wird? Ich trage, je nach Laune, meine Frisur mal natürlich lang, mal kurz oder kahl und die am Kopf auch. Beschwert hat sich kein Mann bis jetzt, weder über die eine noch die andere.
Μarkus R. Hausmann
Mein frühlingshaftes Fernweh lindert der nigrische Gitarrenheld Bombino, dessen Tuareg-Blues-Rock auf Nomad (2013) eine kulturübergreifende Melange aus Tradition und Moderne zubereitet und die karge Schönheit der afrikanischen Wüste wie eine hypnotische Luftspiegelung glänzen lässt. Da steckt kein Sand im (seelischen) Getriebe! * Die Platte Yes It’s True (2013) der 24 texanischen Hippies von The Polyphonic Spree ist hingegen ein durchgeknallter GospelGottesdienst im Stile der 70er, der das Gute in der Welt beschwört und anhand seiner bombastischen Choräle sämtliche Weltfluchtsphantasien bedient. Eine willkommene Lektion für alle StratosphärenTräumer. * Zwischen Grausamkeit und Infantilität oszilliert die experimentelle Folktronica der isländischen Band Múm, welche mit Smilewound (2013) eine von nervösen Geräuschen begleitete Fröhlichkeit hervorknarzt, die einem den Malkasten gegen den Kopf schleudert und doch nur tragisch schöne Tränen der Freude zeitigt. Gänsehaut garantiert! * Grandioses leistet auch der via YouTube veröffentlichende Kurt Razelli, der als Maestro des heimischen TV-Samplings die Niederungen der österreichischen Fernsehrealität unterhaltsam macht. Großes Kino!
10 Gründe, warum wir uns im Frühling nicht verlieben sollten.
Weil ... 1. es im Winter kuscheliger ist. 2. wir noch so verdammt jung sind. 3. unser Vitamin-D-Speicher noch nicht aufgefüllt ist. 4. niemand während der Sommerferien Liebeskummer haben will. 5. WIR UNSEREN Urlaubsflirt vom letzten Jahr wieder besuchen wollen. 6. immer was geht! 7. der Heuschnupfen beim Schmusen echt ungut sein kann. 8. der Winterspeck meistens erst im September WEGTRAINIERT ist. 9. Unsere aktuelle beziehung darunter leiden könnte. 10. der letzte Frühlingstag schon am 20. Juni ist.
Impressum: Medieninhaberin, Herausgeberin und Verlegerin: Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Universität Graz, Schubertstraße 6a, 8010 Graz, Tel: 0316 380 2900 vorsitz@oehunigraz.at; Chefredaktion: Ruperta Maria Steinwender; Redaktion: Verena Fussi, Markus Schicker; Freie Mitarbeit: Stefan Prath, Alina Barilko, Cornelia Knabl, Markus R. Hausmann, Raphael Stefaner, Wallis Waginer, Adoniran Galindo, Elisabeth Kiegerl, Michael Bittner; Layout: Ruperta Maria Steinwender; Cover: Christina Horn; Poster: Dominika Kalcher; Lektorat: Lisa Erlenbusch; Druck: Universitätsdruckerei Klampfer; Erscheinung: 6x jährlich; Auflage: 30.000 Stück; Kontakt: presse@oehunigraz.at, libelle.me, facebook.com/libelle.me
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Bei Ihrem Studium haben Sie alles im Kopf.
Als Ges zu jede chenk Studen m neuen ten Der eR Konto: eader !*
Bei diesem StudentenKonto haben Sie alles im Griff. Und damit meinen wir nicht nur Ihre Bankangelegenheiten. Sondern auch den eReader . Denn den gibt’s zu jedem neuen StudentenKonto als Eröffnungsgeschenk dazu.* studenten.bankaustria.at
* Die Aktion ist bis 31. 3. 2014 für Studierende gültig, die erstmalig ein StudentenKonto bei der Bank Austria eröffnen und vor Kontoeröffnung mindestens ein Jahr in Österreich wohnhaft waren. Solange der Vorrat reicht. Diese Marketingmitteilung wurde von der UniCredit Bank Austria AG, Schottengasse 6–8, 1010 Wien, erstellt.