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Libelle
www.libelle.me Oktober 2012
Die Zeitschrift der Ă–H Uni Graz
So eine Wirtschaft! Schwerpunkt Geld
StraSSenmusik
Schilling
Elevate
Studieren
HIMMER, BUCHHEIM & PARTNER
IM ORIGINALEN WORTLAUT: JETZT 4 WOCHEN GRATIS TESTEN.
Weltoffenheit. Tag für Tag den Horizont erweitern. Der Qualitätsjournalismus des STANDARD lässt Sie die Welt immer wieder neu sehen. Zum Beispiel jeden Montag mit der Beilage der New York Times im originalen Wortlaut. Blättern Sie rein.
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Die Zeitung für Leser
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Libelle Oktober 2012
AutorInnen
Vorwort Liebe Leserin, Lieber Leser!
Frisch aus dem Sommer sind wir zurückgekehrt. Mitgebracht haben wir Unterstützung im Libelle-Team: Nora Steinbach verstärkt die Redaktion mit ihrem künstlerischen Talent & fotographischen Können. Und auch sonst gibt es Veränderungen: In der vorigen Ausgabe fragten wir, was die Zeitschrift noch besser machen könnte – der einhellige Tenor war, die Universität und ihre Studierenden mehr zu zeigen. Voilà: Beginnend mit dieser Ausgabe ist die Rubrik „Bildung“ um zwei Seiten gewachsen. Zu Wort kommen Studierende mit ihrem Hochschullebenslauf in der Kolumne „Master of …“ und unter „Nachgefragt“ finden sich Kurzinterviews mit Bediensteten der Uni. Als Verstärkung im Bildungsteil gibt es weiters eine Kooperation mit der Pressestelle der Universität Graz, die über Forschung, Innovationen oder interessante Studierendenprojekte berichtet. Ab der nächsten Ausgabe ist auch das Sozialreferat der ÖH Uni Graz mit einer Kolumne vertreten und wird über Möglichkeiten der finanziellen & praktischen Unterstützung für Studierende berichten.
Inhalt
Martin Unger
hat von 1991 bis 1996 Soziologie an der Univ. Wien und bis 1998 postgraduate Soziologie am IHS studiert. Seitdem als Hochschulforscher am IHS tätig. Er ist seit mehreren Jahren u.a. Autor der Studierenden-Sozialerhebungen.
Bildung
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Vorsitz der ÖH Uni Graz 6 Klagen gegen Studiengebühren 6 ÖH: Was mach‘ ich? 7
Sophie-Kristin Hausberger
studiert Journalismus und Public Relations an der FH JOANNEUM in Graz. Die gebürtige Oberösterreicherin hat bereits Praktika bei der Tageszeitung „Österreich“, „Radio Arabella“, „Life Radio“ und dem privaten Fernsehsender „LT1“ vorzuweisen. Hausberger ist Kulturredakteurin beim Magazin „Joe“ und schreibt zusätzlich für das oberösterreichische Jugendmagazin „Frischluft“. 2010 war die 21-jährige Festivalreporterin für die Tageszeitung „die Presse“. Christoph Grabuschnig
absolvierte 2010 sein Studium der Rechtswissenschaften an der KarlFranzens Universität Graz. Seit 2011 besucht er den 18. Medienlehrgang und arbeitet als freier Journalist in Graz.
Finanzen von Studierenden 7 Frag‘ die Franzi – Beratung 8 Sauberes Feiern 9 Studierende: Master of ... 10 Nachgefragt Schwerpunkt Geld
14 Systemproblem Interview über die Krise 16 Trugspiel Als Straßenmusiker in Graz 18 Kaufhaus Wo der Schilling noch was ist
Pop
Finanzen? Da wären wir bereits bei dem Schwerpunktthema dieser Ausgabe: Der Schwerpunkt geriet ob des umfangreichen Pop-Teils ein bisserl kleiner, aber nicht zu eurem Nachteil: In Kooperation mit dem Universalmuseum Joanneum und dem ElevateFestival verlosen wir Karten (Seite 25). Viel Lesefreude und erfolgreichen Start ins Wintersemester wünschen euch
UNIFEST
Patrick, Martina, NOra & Fuchsy
22 Funny Animals? Tierfiguren zwischen Witz und Tragik 24 Spiel‘ die Karten: Der Trend mit kleinem bedrucktem Papier 25 Joanneum-Jahreskarte / ELEVATE 26 Kolumnen: Musik, Nerds & Sex 27 Comic: Es ist kompliziert 27 10 Gründe: Herbst
ehemals Lesbischwules Unifest
25/10/2012
27 Impressum
unkostenbeitrag bis 22:30 - € 3,- danach € 5,-
MUSIK D J M ATTI E S
21:00
Boten der liebe stellen deine nachrichten zu
Heimat imat Stund'
0:30 - 1:30
Flügerl €2
"Land der Vielfalt, bunte ströme land der gleichheit, keine höhne queere heimat zukunftsreich!"
trachten und die Hymne umdichten: Wir feiern in den Nationalfeiertag!
Warm Up & AfterHour im Rush Graz Mit freundlicher Unterstützung von
© 2012 www.queerstudent.at queer queerstudent.at
Illustration: Heidi Kofler Titelfoto: Nora Steinbach
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Libelle Oktober 2012
33.611 *
* Gesamtzahl aller ordentlichen & auĂ&#x;erordentlichen Studierenden an der Universität Graz mit Stichtag 30. Sep. 2012. Das mit Abstand beliebteste Studium ist Rechtswissenschaften mit knapp 4.000 Studierenden Quelle: https://online.uni-graz.at/kfu_online/Studierendenstatistik.html Foto: Pressestelle Uni Graz
Bildung
Klagen gegen Gebühren
Studierende verklagen ihre Uni – oder doch nicht? Finanzen von Studierenden
Ergebnisse der aktualisierten Studierenden-Sozialerhebung Sauberes Feiern
Studierende der Uni Graz entwerfen Abfallwirtschaftskonzept für Großereignisse Nachgefragt
Der Leiter der Studien- & Prüfungsabteilung zur vorverlegten Inskribitionsfrist
Neue Website
Pünktlich zum Semesterstart erstrahlt die Website der ÖH Uni Graz im neuen Glanz. Unter www.oehunigraz.at findet sich das renovierte Webportal mit allen Infos über die ÖH, den Studienvertretungen und Referaten, sowie nützlichen Downloads und einem Terminkalender. Für den Zugriff unterwegs bietet die neue Seite auch eine Mobilversion für Smartphones.
Neue Broschüren
Welche Lehrveranstaltung sollte ich wann im Studium absolvieren? Wo finde ich meine AnsprechpartnerInnen bei Fragen zum Studium? Die Studienleitfänden der Studienvertretungen der ÖH Uni Graz sind hier eine hilfreiche Lektüre. Unter downloads.oehunigraz.at stehen die Broschüren zum kostenlosen Herunterladen bereit. Auch dort zu finden: Der „Allgemeine Studienleitfaden“ mit Infos zum universitären Alltag, sowie die „Rechte & Pflichten“Broschüre für Studierende.
Neue Ideen
Ganz Graz diskutiert über die Feinstaubproblematik. Hättest du eine Idee, wie diese zu lösen ist? Die PEPMAC AWARDS 2012 sind ein Ideenwettbewerb zur Reduktion des Feinstaubs. Ausgerufen wurde der Wettbewerb von Joanneum Research im Auftrag des Landes Steiermark. Prämiert werden innovative Technologien und systemische Ansätze in jeweils vier Kategorien. Anmeldemöglichkeit und Hintergrundinformationen gibt’s unter www.pepmac.at
6 Bildung
Libelle Oktober 2012
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Text Vorsitz der ÖH Uni Graz (Thum, Berger & Bitterer)
Das neue Semester beginnt mit einem Wechsel im Vorsitzteam der ÖH Uni Graz: Stefan Thum tritt als Vorsitzender zurück und Bernhard Bitterer wird seinen Platz einnehmen; Stefan Thum wird als zweiter Stellvertreter weiterarbeiten. Das nehmen wir zum Anlass für einen kurzen Rückblick, was sich im letzten Jahr getan hat. Die gesetzliche Studiengebührenregelung ist vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben worden, weshalb es im Sommersemester keine Studiengebühren gab. Für das kommende Semester mussten wieder Gebühren gezahlt werden, die Grundlage für diese, autonom von den Universitäten eingeführte, Regelung ist aber sehr wackelig. Daher sind wir zuversichtlich, dass der Verfassungsgerichtshof im Oktober auch
diese Regelung aufheben wird und ihr euer Geld zurück bekommt. Außerdem konnten wir im letzten Jahr zwei unserer langjährigen Forderungen umsetzen. Es ist in Zukunft möglich, das ganze Jahr ein Masterstudium zu inskribieren, nicht wie bisher nur in der Nachfrist oder auf Kulanz. Die Lehramtsstudierenden können sich über das neue „Erweiterungsstudium“ freuen. Dadurch ist es nun möglich, ein drittes Unterrichtsfach zu studieren, ohne eine zusätzliche Diplomarbeit verfassen zu müssen. Wir hoffen, dass auch das nächste Jahr so erfolgreich und produktiv wird. Wenn ihr Fragen, Anregungen oder Verbesserungsvorschläge habt, könnt ihr uns jederzeit per E-Mail an vorsitz@ oehunigraz.at erreichen.
Klagen gegen Gebühren Studierende verklagen ihre Uni – oder doch nicht? TEXT Referat für Bildung & Politik der ÖH Uni Graz
Die ÖH Uni Graz unterstützt Studierende dabei, gegen die autonome Einhebung der Studiengebühren vorzugehen. Das Ziel ist es, beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) zu landen und dort die Klage einzureichen, damit dieser die Rechtmäßigkeit der autonomen Einhebung überprüfen kann. Aber bis da hin gilt es, den „Instanzenzug auszuschöpfen“. Das bedeutet an der Uni, dass zuerst ein Antrag an das Rektorat gestellt werden muss. Das Rektorat hat danach sechs Monate Zeit, auf diesen Antrag zu reagieren (§73 AVG). Sobald der (negative) Bescheid vom Rektorat aus- und dir zugestellt wurde, hast du zwei Wochen Zeit, dagegen Berufung einzulegen. Diese wird dem Senat der Uni Graz vorgelegt, welcher wiederum sechs Monate Zeit zur Entscheidung hat. Erst mit dem Bescheid des Senats
kann beim Verfassungsgerichtshof die Klage eingelegt werden (Frist: Sechs Wochen, wird von der Anwaltskanzlei der ÖH erledigt). Bis heute wurden noch keine Anträge zu den Studiengebühren im Senat behandelt, denn dieser tagt erst ab Oktober wieder. Es würde weiters für alle Beteiligten Sinn ergeben, wenn die Universität sich hier länger Zeit lässt als sie für den Verwaltungsweg bräuchte. Denn sobald der VfGH in einem Fall entschieden hat, kann die Universität ihre Entscheidungen an dieses Urteil anpassen und die Kosten für die Verfahren gering halten. Für deine Rechtssicherheit reicht es, ein Verfahren anhängig zu haben, also die Anträge eingebracht und die Berufungsfrist eingehalten zu haben. Alle Informationen zu den Studiengebühren findest du auf www.studiengebühren.at
Was mach‘ ich? Über 300 Menschen sind in verschiedensten Funktionen an der ÖH Uni Graz tätig. Wir wollen dir einen Einblick in die unterschiedlichen Bereiche geben.
WER BIN ICH:
Lisa-Maria Feldhammer, 22 Jahre alt. Geboren und aufgewachsen im schönen Ennstal. Seit 2009 studiere ich Rechtswissenschaften in Graz. Was mach‘ ich:
Ich bin Sachbearbeiterin im Sozialreferat der ÖH Uni Graz. Genauer gesagt bin ich die Schnittstelle zwischen Arbeitsund Sozialreferat, weil ich mit dem Spezialgebiet Studieren und Arbeiten beauftragt wurde. Das mach‘ ich:
Ich aktualisiere die Job-Datenbank, die am Campusboard vorhanden ist, mache während der Studienzeit wöchentlich Beratungen im Sozialreferat und wenn es die Arbeit und das Lernen zuließen, bin ich in den letzten Jahren immer bei der Erstsemestrigen-Beratung für das Sozialreferat vor Ort gewesen. Warum?
Es gefällt mir, dass ich mich neben dem Studium für die Studierenden in Graz engagieren kann und ihnen in Angelegenheiten wie Beilhilfen, Arbeiten neben dem Studium usw. weiterhelfen kann. Und sonst?
Ich finde es toll, dass es durch die ÖH Uni Graz ein großes Angebot an Beratungsveranstaltungen für Studierende gibt. Es wäre toll, wenn noch mehr Leute diesen Service nutzen würden.
Bildung
Libelle Oktober 2012
Finanzen von Studierenden Ergebnisse der aktualisierten Studierenden-Sozialerhebung Text Martin Unger
Frag die Franzi! Ich habe jetzt 4 Semester in Wien studiert und möchte in Graz weiterstudieren. Kann ich mir die Prüfungen aus Wien anrechnen lassen und wenn ja, wie geht das? Liebe Grüße,
Für die aktuelle Studierenden-Sozialerhebung wurde auch die finanzielle Situation von Studierenden erhoben. Neben Geldflüssen werden dabei auch sog. Naturalleistungen erfasst, damit sind Rechnungen gemeint, die Dritte (zumeist die Eltern) für Studierende direkt zahlen, etwa die Miete, Semesterticket oder ggf. Studienbeiträge. Zudem sind die Studierenden eine sehr heterogene Gruppe: Manche wohnen (noch) bei den Eltern (und benötigen geringere finanzielle Mittel), manche haben bereits eigene Kinder (und brauchen daher mehr Geld), manche haben einen Vollzeitjob (und verfügen über ein entsprechendes Einkommen). Daher eignen sich Durchschnittsbeträge v.a. um zeitliche Veränderungen darzustellen, aber weniger um die Situation der Studierenden zu beschreiben. Unter allen Uni-, FH-, und PH-Studierenden (exkl. DoktorandInnen) haben 6% maximal 400€ (inkl. Naturalleistungen), weitere 13% haben zwischen 400€ und 600€, ein Drittel verfügt über 600€ bis 900€ und rund die Hälfte über mehr als 900€, darunter auch 14%, die monatlich mehr als 1.500€ zur Verfügung haben. Die Grafik zeigt zusätzlich die Verteilung des Gesamtbudgets nach Wohnform. Ein entscheidender Faktor ist das Alter der Studierenden: Unter 21-Jährige haben im Schnitt 730€ im Monat (inkl. Naturalleistungen), 27-Jährige haben durchschnittlich etwas mehr als 1.000€ und ab 30 Jahren beträgt das Budget mehr als 1.600€. Bei den jüngsten Studierenden kommen rund 70% des Budgets von den Eltern bzw. der Familienbeihilfe (und 7% aus der Studienförderung), bei 27 Jährigen stammen noch knapp 30% des Budgets von der Fami-
lie (10% aus der Studienförderung) und bei über 30 Jährigen kommen etwa 12% von Partner/in oder den Eltern. Einkommen aus eigener Erwerbstätigkeit ist ab einem Alter von 26 Jahren die wichtigste Einnahmequelle (allerdings ist dies noch der Stand vor der Kürzung der Familienbeihilfe auf 24 Jahre, die hier aus methodischen Gründen zu den elterlichen Unterstützungen gezählt wird). Unter 21-Jährige verdienen etwas mehr als 100€ aus Erwerbstätigkeit, 27-Jährige durchschnittlich 530€ und Über30-Jährige mehr als 1.000€. Von finanziellen Schwierigkeiten sind nach eigenen Angaben 10% sehr und weitere 19% eher stark betroffen. Dieser Anteil steigt mit dem Alter (unter 26 bis 30-Jährigen sind 36% betroffen), Studierende aus niedrigeren Schichten sind stärker betroffen, Alleinerziehende sind besonders stark betroffen (50%). Unter Studierenden mit Selbsterhalterstipendium geben 37% finanzielle Schwierigkeiten an und über 40% der Studierenden mit Behinderung/ gesundheitlichen Schwierigkeiten sowie der BildungsinländerInnen mit Migrationshintergrund berichten von finanziellen Problemen. Alle Ergebnisse stehen unter www.sozialerhebung.at zur Verfügung. Anfang November erscheint eine Festschrift der WIST mit einem Text speziell zur sozialen Situation der Studierenden in der Steiermark.
Verteilung des Gesamtbudgets der Studierenden nach Wohnform
Melanie
Hallo Melanie!
Ja, du kannst dir die Prüfungen aus Wien in Graz anrechnen lassen. Wenn Prüfungen über den gleichwertigen Stoff vorgesehen sind, kannst du dir diese aus Wien anrechnen lassen. Über die Gleichwertigkeit entscheidet die bzw. der Vorsitzende der Curricula-Kommission deines Studiums. Wer das ist, kannst du über Uni-Graz-Online herausfinden: Wenn du rechts im Baum der Organisationseinheiten den Senat öffnest (der Senat befindet sich bei den Obersten Leitungsorganen), findest du im Unterpunkt Curricula-Kommissionen diese nach Studienrichtung geordnet. Öffnest du diese, siehst du, wer in welcher Position in deiner CuKo sitzt. Wenn die Gleichwertigkeit nicht gegeben ist, kannst du die Prüfungen jedenfalls für die freien Wahlfächer verwenden, die du in jedem Studium absolvieren musst und frei aussuchen kannst. Wie du deine Prüfungen zur Anrechnung einreichst, ist von Fakultät zu Fakultät unterschiedlich. Den genauen Ablauf erfährst du im für dich zuständigen Dekanat. Die Dekanate findest du ebenfalls im UGO unter Organisationseinheiten/ Fakultäten. Du kannst dich außerdem am Anrechnungsleitfaden der GeWi-Fakultät orientieren; diesen findest du hier: http://tinyurl.com/UGOAnrechen Es grüsst deine Franzi
Schick‘ deine Fragen zum Studium an: franzi@oehunigraz.at
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8 Bildung
Libelle Oktober 2012
Sauberes Feiern
Master of ...
Studierende der Uni Graz entwerfen Abfallwirtschaftskonzept für Großereignisse
Studierende, ihr Studium und ihre Diplom-/Masterarbeit
TEXT Gerhild Kastrun / Presse Uni Graz
Manuela Maurer, Chemikerin
Das Donauinselfest in Wien, das Springfestival in Graz, das Frequency in St. Pölten und viele mehr: Österreichs Musikszene ist reich an Veranstaltungen, zu denen regelmäßig zehntausende BesucherInnen strömen. Diese hinterlassen nach dem Feiern oft haufenweise Müll auf dem Gelände. Studierende der Umweltsystemwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität möchten damit aufräumen. Anhand des Beispiels der „Airpower“ haben sie Vorschläge für eine bessere Abfallwirtschaft bei Großereignissen erarbeitet und es Organisationschef Oberst Manfred Mayer vorgelegt. Bei der „Airpower 2013“ will man einige der gesammelten Ideen in Betracht ziehen – ein Beispiel für den Erfolg von forschungsgeleiteter, praxisnaher Lehre.
Angelika Brandl (l.) und Michaela Engert (r). rufen zum sortenreinen Mülltrennen und Konsum von Fingerfood auf GroSSevents auf. Foto: Uni Graz
Die „Airpower“, eine der größten Veranstaltungen ihrer Art in Europa, lockt alle zwei Jahre rund 300.000 Schaulustige nach Zeltweg und belebt die Region maßgeblich. In schlechter Erinnerung bleiben jedoch die Berge von Müll und Abfall, die bei Großereignissen zwar leicht anfallen, jedoch mit nachhaltigem Denken und umweltfreundlichen Konzepten verkleinert werden können. Angelika Brandl und Michaela Engert, Koordinatorinnen einer der beiden Stu-
dierendengruppen im interdisziplinären Praktikum, erarbeiteten mit ihren KollegInnen unter anderem Verbesserungsvorschläge für das Speisensortiment. „Wir plädieren für die Einführung von Fingerfood, wie etwa Pizzaschnitten. Man braucht kein Geschirr dazu, eine Serviette reicht völlig. Außerdem fällt das ungesunde und in der Entsorgung problematische Frittierfett weg“, erklären Brandl und Engert. Eine weitere Idee ist die Einführung von wiederbefüllbaren und multifunktionalen Trinkflaschen, die – zum Beispiel mit dem Logo des Veranstalters versehen – zum Verkauf angeboten werden sollen. „Plastik ist nicht das Problem“, betonen die Studierenden, „sondern die Unmengen an Plastikbehältern, die nach einmaligem Gebrauch weggeworfen werden.“ Auch Flyer sind aus denselben Gründen zu vermeiden, wenn man ein nachhaltiges Event gestalten will. Das Konzept der Studierenden sieht aber nicht nur eine Reduktion des Abfalls vor, sondern auch möglichst vorsortierten Müll, der die Wiederverwertbarkeit erhöht. Dazu braucht es mehr Mülltrennstationen an den Parkplätzen und am Gelände sowie besser durchdachte Entsorgungswege. Besonders wichtig ist den Studierenden aber die Bewusstseinsbildung vor und während dem Event: „Verbote sind oft nicht zielführend. Besser wäre es, über Kanäle wie Facebook, Screens oder Slogans den BesucherInnen vor Augen zu führen, dass Müll leicht zu vermeiden oder zu minimieren ist. Man tut damit der Umwelt etwas Gutes und geht mit einem besseren Gefühl nach Hause.“ Vorhanden sein muss dazu allerdings vor allem einer: der gute Wille. Das Donauinselfest hat zumindest schon um Einsicht in den Endbericht der Studierenden gebeten.
In Kooperation mit der Pressestelle der Uni Graz: http://on.uni-graz.at
Hallo ich bin Manuela, 83er Jahrgang, und habe seit 2002 Chemie an der KF studiert. Ich habe gerade mein Studium abgeschlossen und war eine der Allerletzten im alten Diplomstudienplan. Mein studentischer Werdegang war ein relativ langwieriger. Obwohl Vorzugsschülerin war ich Lernen und Selbstorganisation zunächst überhaupt nicht gewohnt, und auch fachlich hatte ich die ersten zwei Studienjahre einfach keine Ahnung. Als mir irgendwann der Knopf aufging, bekam ich kurzfristig sogar ein Leistungsstipendium, aber Zeit und Geld blieben natürlich weiterhin meine Lieblingsfeinde. Ein Auslandsjahr in Finnland war wohl die beste Entscheidung innerhalb meines Studiums, und die zweitbeste wahrscheinlich Ort bzw. Betreuung meiner Diplomarbeit. Obwohl noch zwei andere spannende Themen aus meinem Schwerpunkt Computational Chemistry zur Auswahl standen, entschied ich mich für eine praktische Arbeit aus physikalischer Chemie im Rahmen eines bereits laufenden Forschungsprojektes: Flüssigkristalle als Speicher- und Transportsystem für wasserlösliche Medikamente. Ich war zwar während der DA noch mit Prüfungen beschäftigt und mein Betreuer oft im Ausland, daher dauerte alles etwas länger, aber die Rahmenbedingungen waren insgesamt wirklich angenehm. Rückblickend bin ich stolz auf meine gründliche und selbstständige Arbeit, und abgesehen von der Publikation meiner Ergebnisse in Langmuir sage ich nur: 5 Watt Festphasen-Neodym-Laser!
Bildung
Libelle Oktober 2012
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Nachgefragt: Vorverlegte Inskribitionsfrist Andreas Szeberényi ist Leiter der Studien- & Prüfungsabteilung an der Universität Graz INterview Franz Fuchs
Es gab heuer erstmals die vorverlegte Inskriptionsfrist. Wie ist diese aus Ihrer Sicht gelaufen? An unserer Uni ist sie gut gelaufen. Es wurde rechtzeitig vorausgeplant. Ich habe bereits im Vorjahr mit dem Rektorat den Bedarf an Zusatzpersonal abgeklärt. Es gab drei zusätzliche Schalter und deshalb ist es bei uns bis zum letzen Tag gut gelaufen, während z.B. die Uni Salzburg bereits am 22. August keine freien Termine mehr anbieten konnte. Wo lagen die Hauptprobleme? Ich sehe die neue Regelung kritisch. Die Uni musste mehr Zusatzpersonal aufnehmen als in den Vorjahren und die Studierenden mussten bereits zu einem Zeitpunkt deutlich vor dem Unibetrieb anreisen, um zu inskribieren. Meiner Meinung nach ist dies auch für die Studierenden ein Nachteil. Das Ziel war eine Erhöhung der
Planungssicherheit und dieses wird komplett verfehlt, denn jeder Student darf so viele Studien inskribieren wie er/sie will und niemand weiß was er/ sie wirklich studieren wird. Nicht zu vergessen sind die vielen Studierenden, die im August prophylaktisch inskribierten und sich jetzt wieder abmelden, weil sie zu einer FH oder PH zugelassen wurden. Hier entstehen für die Unis unnötige Verwaltungskosten, die es früher nicht gab. Die vorverlegte Inskriptionsfrist war ein Kompromiss zwischen ÖH und Ministerium aufgrund der gescheiterten verpflichtenden Voranmeldung. Ist der Kompromiss gelungen oder war beides ein Fehlschlag? Ich bin der Meinung, dass dieser Tausch das Austreiben des Teufels mit dem Belzebuben war. Für die Voranmeldung musste man nicht anreisen, die konnte man übers Internet machen. Jetzt muss man anreisen, um zu inskri-
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bieren. Die Online-Voranmeldung tat niemandem weh und diese wurde eingetauscht gegen eine Version mit Anwesenheitspflicht. Ich kann die ÖH hier nicht verstehen. Gab es Veränderungen in den Anmeldezahlen? Das lässt sich nicht sagen, denn ich habe keine aussagekräftigen Zahlen. Einerseits wird das Gesetz nicht konsequent vollzogen. Bei strenger Auslegung müssten die Leute bis 5. September auch den ÖH-Beitrag eingezahlt haben, aber das passiert nicht und wird unsererseits auch nicht verlangt. In der Statistik tauchen aber nur Studierende auf, die bereits eingezahlt haben. Auf der anderen Seite melden sich viele Leute wieder vom Studium ab. Die einzigen vernünftigen Zahlen sind die Anmeldungen zu den Lehrveranstaltungen. Endgültige Inskriptionszahlen gibt es erst ab Mitte Dezember nach dem Ende der Nachfrist.
ERGÄNZUNGSPRÜFUNGEN Verfassung ALLE STUDIENRICHTUNGEN Kurszeiten: 9.11. (14.00 – 18.00), 10.11. (9.00 – 13.00), 16.11. (14.00 – 18.00), Latinum für alle 17.11. (9.00 – 13.00), 23.11. (14.00 – 18.00), Universitäten 24.11.2012 (9.00 – 13.00) Prüfungstermin Jänner 2013 Verwaltung Kurs 1: 12.11.2012 – 9.1.2013
Wirtschaftsmathematik Übung Neu! Begleitender Kurs!
(Mo, Mi 8.00 – 12.00)
Wirtschaftsmathematik VO
Kurszeiten: 15.11., 19.11., 21.11., 26.11., 28.11., 3.12.2012 (18.00 – 22.00)
Kurs 2: 12.11.2012 – 9.1.2013 (Mo, Mi 18.00 – 22.00)
Strafrecht
Kurszeiten: www.studentenkurse.at
Kurszeiten: 6.11., 9.11., 13.11., 16.11., 20.11., 21.11.2012 (14.00 – 18.00)
Kurs 3: 13.11.2012 – 10.1.2013 (Di, Do 18.00 – 22.00)
Europarecht
Übungsblock Kurszeiten: 11.1. (17.00 – 20.00), 12.1.2013 (9.00 – 12.00)
Kurszeiten: 5.11., 7.11., 12.11., 14.11., 19.11.2012 (17.30 – 20.30)
Unternehmensrecht
Prüfungstermin März 2013
Kurszeiten: 5.12., 6.12. (18.00 – 21.00), 7.12.2012 (16.00 – 19.00)
Kurs 1: 5.2.2013 – 28.2.2013 (Mo, Di, Do, Fr 8.30 – 12.30)
Finanzrecht
Kurs 2: 5.2.2013 – 28.2.2013 (Mo, Di, Do, Fr 13.30 – 17.30)
Kurszeiten: 7.12. (18.00 – 22.00), 8.12., 9.12.2012 (9.00 – 13.00+14.00 – 16.00)
Kurs 3: 5.2.2013 – 28.2.2013 (Mo, Di, Do, Fr 18.00 – 22.00) Übungsblock Kurszeiten: 20.2., 27.2.2013 (18.00 – 21.00)
Graecum
Arbeits- und Sozialrecht
Kurszeiten: www.studentenkurse.at
ZGV
Kurszeiten: 6.11.2012 – 29.1.2013 (Di+Do 18.00 – 20.30)
Kurszeiten: 9.11. (18.00 – 20.00), 10.11., 11.11. (9.00 – 13.00), 17.11., 18.11.2012 (10.00 – 13.00 + 14.00 – 16.00)
Biologie
Völkerrecht
Prüfungstermin Frühjahr 2013
Prüfungstermin Frühjahr 2013 Kurszeiten: 7.2., 14.2., 21.2., 28.2.2013 (14.00 – 17.00)
DG (M / MW / VT / Architekten) Laufende Vorbereitung auf Anfrage!
Kurszeiten: 28.11. (17.00 – 20.00), 29.11. (18.30 – 21.30), 5.12. (17.00 – 20.00), 6.12. (18.30 – 21.30), 11.12.2012 (18.15-21.15) Kurszeiten: 30.11. (14.00 – 17.00), 1.12. (9.00 – 12.00), 7.12.2012 (14.00 – 17.00)
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Englisch für JuristInnen
Vorbereitung Aufnahmetests Medizin, FHs, Psychologie
Kurszeiten: 5.10., 8.10., 15.10., 22.10., 5.11., 12.11., 19.11., 16.11., 3.12.2012, 7.1.2013 (16.30 – 18.30)
Kurszeiten: www.studentenkurse.at
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SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT Einführung Betriebswirtschaftslehre
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Kurszeiten: 11.10.2012 (18.00 – 22.00)
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Sprech-, Stimmund Atemtechnik Karrierefaktor Stimme! Ein gutes Timbre wirkt sympathisch, eine kraftvolle Stimme vermittelt Kompetenz, und eine klare Sprache gibt Ihrer Präsentation den professionellen Schliff. Lernen Sie, Ihre Stimme richtig einzusetzen! Mit der richtigen Atemtechnik und dem richtigen Einsatz Ihrer Stimme werden Sie bei längeren Vorträgen nicht trocken und nicht heiser. Kursleiterin: Mag. Sabine Tanner Termine: www.bildungsforum.at
Körpersprache Man kann nicht nicht kommunizieren! Die Körpersprache ist die erste Sprache, die wir Menschen überhaupt lernen. Lernen Sie in diesem Seminar Ihre eigene Körpersprache und die Ihrer GesprächspartnerInnen wieder bewusst wahrzunehmen, um dadurch einfühlsamer zu kommunizieren. Erfahren Sie, welche Signale Sie senden, was sie bedeuten können und wie sie auf Menschen wirken. Optimieren Sie Ihre Wirkung auf andere und steigern Sie Ihre Präsenz, indem Sie durch souveräne Körpersprache Erfolg ausstrahlen. Kursleiter: Mag. Michael Aldrian Termine: www.bildungsforum.at
Rhetorik Reden kann jeder – Reden halten will gelernt sein! Lernen Sie, wie Sie eine Rede gliedern und einen Spannungsbogen aufbauen. Erleben Sie, wie Sie aus natürlicher Nervosität und Lampenfieber kraftvolle Energie für Ihre gelungene Rede schöpfen.
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Anhand von praktischen Übungen erweitern Sie Ihre rhetorischen Fähigkeiten sowie Ihre Sicherheit beim Reden vor Publikum und im Zweiergespräch. Kursleiter: Gerfried Schönangerer Termine: www.bildungsforum.at
Erfahren Sie, wie Sie sich und andere durch den richtigen Einsatz von Anerkennung, Kritik und Feedback motivieren und gemeinsame Ziele durch effizientes Führungsverhalten erreichen. Kursleiter: Gerfried Schönangerer Termin: 28.10.2012 (Sonntag 9.00 – 14.00)
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Präsentieren mit Erfolgsfaktor! Gestalten Sie Präsentationen und Vorträge professionell und souverän. Schaffen Sie eine positive, persönliche Atmosphäre durch ein sicheres und authentisches Auftreten. In Einzelpräsentationen können Sie das Gelernte sofort trainieren und Sicherheit im Umgang mit verschiedenen Präsentationsmedien gewinnen. Steigern Sie so Ihr Selbstbewusstsein im Auftritt vor einer Gruppe für Ihre berufliche Praxis. Es besteht die Möglichkeit, eigene Power-Point-Präsentationen unter Anleitung zu verbessern, neue zu erstellen und fertige zu üben, dafür entweder bitte USB-Stick oder Notebook mitnehmen. Kursleiter: Gerfried Schönangerer Termin: 14.10.2012 (Sonntag 9.00 – 14.00)
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Libelle Oktober 2012
6,5 Oktodezillionen *
* Auf ein Jahr hochgerechnete Inflation in Prozent im Oktober 2008 in Simbabwe laut Berechnungen des Magazins Forbes. Entspricht einer Tagesinflation von knapp 100% (Verdoppelung der Preise alle 24 Stunden) â&#x20AC;&#x201C; 1 Oktodezillion = 10108 Quelle: www.forbes.com/forbes/2008/1222/106.html Foto: commons.wikimedia.org / public domain
Geld
Systemproblem
Interview über die Krise Trugspiel
Als Straßenmusiker in Graz Kaufhaus
Wo der Schilling noch was wert ist
Prolog
Geld. Es ist, abgesehen von Liebe, vermutlich eines der Hauptthemen, um die sich für viele Menschen das Leben dreht. Was eigentlich seltsam ist, denn Geld selbst kann eigentlich gar nichts. Die Scheine sind bei den meisten Währungen nicht unbedingt ästhetisch und zerfleddern schnell, die Münzen sind meistens in erster Linie lästig und hart, wenn man damit beworfen wird. Und wenn´s mal wirklich dringend ist, will kein Automat beides annehmen. Trotzdem regiert Geld die Welt, man hat es, spricht aber nicht darüber, es besteht aus Zeit und öffnet den Weg zur Macht – obwohl ich Letzteres bezweifle, trotz mehrmaliger Öffnungsaufforderungen an meine Geldbörse bin ich immer noch kein Jedi-Ritter.
Es ist eine feine Sache, das Geld – wenn man‘s hat, obwohl man nie genug davon haben kann, und wenn man´s nicht hat, hat man meistens keine anderen Probleme, als welches zu beschaffen. Denn Geld repräsentiert alle anderen materiellen Werte unseres schönen Erdenrunds. Mit Geld zum Tauschen bekommt man alles andere. Außer Glück, Liebe, Zufriedenheit und andere solcher immateriellen Unnötigkeiten, die es zwar so auf dem Markt nicht gibt, die der Mensch aber dennoch regelmäßig zu erwerben trachtet. Geld hat auch eine dunkle Seite. Menschen nehmen vieles auf sich, um es zu bekommen, und manche scheuen da auch nicht davor zurück, es anderen einfach wegzunehmen, wenn es sein muss, auch aus deren toten Händen –
und es ist hier nicht nur die Rede von Erbschaften. Denn Geld korrumpiert und der Mensch tendiert dazu, unzufrieden zu sein, wenn er immer nur gleich viel Geld bekommt, und nicht immer mehr und mehr. Was unter anderem davon kommt, dass Geld mit der Zeit weniger wert wird. Wie das genau funktioniert, erfahrt ihr auf der SOWI. In dieser Libelle beschäftigen wir uns mal ein bisschen näher mit dem lieben Geld: ob man wirklich nicht ohne auskommt, wo man sein erstes Bier noch immer in Schilling bezahlen kann, usw. Finden die Artikel Anklang, freuen wir uns immer über Lob. Alternativ könnt ihr uns auch Geld schicken. Am besten mit ganz viel Schokolade drin.
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Libelle Oktober 2012
„Wir haben ein Systemproblem“ Manfred Prisching ist Professor für Soziologie an der Universität Graz. Im Libelle-Interview spricht er über Gegenwart und Zukunft der Wirtschaftskrise Interview Franz FUchs
Erleben wir derzeit eine Krise der Wirtschaft oder der Politik? Es ist wohl beides. Sicherlich war in den frühen Phasen der Wirtschaftskrise ein Staatsversagen zu verzeichnen, sogar beim Platzen der Immobilienblase in den USA, aber es gab auch ein massives Marktversagen. Man muss davon ausgehen, dass wir in einer anderen Welt leben als im 20. Jahrhundert. Es ist nicht mehr die industrielle bzw. die postindustrielle Gesellschaft. Es ist das, was wir jetzt als Finanzmarktkapitalismus bezeichnen, das heißt, es ist ein neues Spiel im Gange. Es ist vor allem dadurch geprägt, dass wir einen Riesenberg von volatilem Kapital haben, das sich Anlagemöglichkeiten sucht und Instabilität erzeugt. Diesen Geist bekommen wir nicht wieder in die Flasche zurück. Daher sind auch die Spielregeln andere. Die Spielregeln von denen Sie gesprochen haben, wurden von der Politik in den 90er Jahren gelockert. Hat man sich bei diesem Spiel mit dem Feuer die Finger verbrannt? Das kann man so sagen. Es hat eine Entwicklung gegeben vom Keynesianismus, der in den 70ern vorherrschte, hin zu einer neoliberalen Konzeption der Wirtschaft. Da haben die Wissenschaftler, die Think-Tanks, die Banken und Consulting-Agenturen und die Politik mitgewirkt - keiner hat es besser gewusst. Das war ein Prozess der Freisetzung und der Befreiung von Regularien verschiedenster Art, und die dadurch eröffenten Möglichkeiten wurden auf kreative und zum Teil unanständige Art genutzt.
Dies führt dazu, dass sich die Mittelschicht ausdünnt und die Reichen immer reicher werden? Ganz sicher. Wir haben einen starken Polarisierungsprozess bei Vermögen und Einkommen. In den USA lässt sich dies in den letzten 30 Jahren empirisch nachweisen, in den letzten 10 Jahren auch in Europa. Wir haben eine Auseinandersetzung, die den unteren Sozialschichten noch etwas von ihrer Substanz raubt, die die Mittelschichten teilweise absinken lässt, während die Oberschicht stabil bleibt, ja ganz oben sogar abhebt. Ganz oben gibt es die höchsten Zuwächse. Die Mittelschicht ist die große Zahlergruppe, hier wird ein großer Teil der Steuern eingehoben, während es nach oben hin gute Möglichkeiten zur Umgehung der Steuern gibt. Bei der Oberschicht sind ja vor allem jene ganz oben interessant, das oberste Prozent etwa, denn hier finden die Abhebeeffekte statt. Dieses eine Prozent verfügt über eine Dienstklasse juristisch und ökonomisch kompetenter Menschen, die dafür sorgen, dass wenig Steuern zu zahlen sind und das Vermögen möglichst profitabel, meistens im Ausland, angelegt wird. Gegenmaßnahmen der Politik wie den ESM erreichen mittlerweile Dimensionen von 2 Billionen Euro. Ist die Politik wirklich noch Herr der Lage? Vom Herr der Lage kann keine Rede sein. Die Politik ist ein mehr oder weniger kompetenter Krisenmanager, aber sie läuft den Problemen hinterher. Manchmal durchaus vernünftig, aber von einer klaren Steuerung und Richtungsbestimmung kann keine
Zur Person: MANFRED PRISCHING (62) STUDIERTE RECHTSWISSENSCHAFTEN UND VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRTE. ER WAR VORSTAND AM INSTITUT FÜR SOZIOLOGIE UND LEITER DES CENTRUMS FÜR SOZIALFORSCHUNG AN DER UNIVERSITÄT GRAZ. ZU SEINEN ARBEITSSCHWERPUNKTEN ZÄHLEN INSBESONDERE WIRTSCHAFT UND GLOBALISIERUNG.
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Rede mehr sein. Tatsächlich haben wir zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder ein Systemproblem. Wir haben nicht nur die Krise zu bewältigen, wir wissen auch letztlich nicht, wie wir die Krise bewältigen sollen. Das betrifft einerseits diesen großen Berg an Kapital, den man mit Maßnahmen wie der Transaktionssteuer einengen will, aber das ändert nichts an einer volatilen, das heißt permanent instabilen Ökonomie. Das europäische Problem mit der Auseinanderentwicklung der reichen und der ärmeren Länder wird auch nur durch Hinausschieben behandelt. Wir machen immer wieder Feuerwehraktionen, aber im Grunde wird die eigentliche Frage nicht angetastet: was mit Ländern wie Griechenland oder überhaupt mit den mediterranen Ländern geschehen soll. Es bleibt das Problem der zu niedrigen Produktivität und des zu hohen Lohnniveaus, Athen wird durch die getroffenen Maßnahmen nicht über Nacht zu einem Zentrum der Nanotechnologie werden. Wenn man auf dem Niveau von Olivenöl und Schafskäse operiert, wird man keine moderne funktionierende Wirtschaft zu Stande bekommen. Wir haben keine Perspektive für dieses Land, wie wir es in einem gemeinsamen Währungsverbund halten wollen. Fällt der Euro, fällt Europa? Das wüssten viele Leute gerne, ich weiß es auch nicht. Wahrscheinlich wird der Euro bleiben, das heißt aber nicht, dass nicht das ein oder andere Land ausscheidet und ein Kerneuropa erhalten bleibt. Aber wie die Entwicklung und die konzentrischen Kreise um dieses Europa aussehen werden, wissen wir noch nicht. Sind Bewegungen die eine Antizinspolitik propagieren oder das gesamte Geldsystem reformieren wollen reine Hirngespinste oder haben diese eine reale Chance auf Umsetzung? Ich glaube nicht, dass es zu einer Umsetzung solcher Ideen kommt. Die meisten der Ideen, die oft auch mit Verschwörungstheorien operieren, sind nicht wirklich brauchbar. Ein paar andere Ideen ganz gut, aber sie sind mit unserem aktuellen System nicht kompatibel. Hier kommen wir ohnehin zu einem weiteren System-
problem: Langfristig bewegen wir uns in eine Wirtschaft hinein, die mit dem Wachstumspfad ein Problem hat. Wir wissen nicht, wie wir eine dynamische Wirtschaft haben können, die gleichzeitig eine nachhaltige Nicht-Wachstumswirtschaft ist. Eine einfache Frage zum Abschluss: Wissen Sie wie Geld entsteht? In soziologischer Hinsicht gibt es den Konsens darüber, dass irgendwelche Materialien als universelle Zahlungsmittel verwendet werden. Insofern
stimmt es, dass Geld auf Vertrauen aufgebaut ist. Ob dies jetzt Muscheln, Zigaretten oder Münzen sind, ist für die Tauschfunktion egal. Das jetzige Geld ist fiktional und beruht – bis auf dem vernachlässigbaren Wert des bedruckten Papiers – rein auf der gegenseitigen Anerkennung und dem Vertrauen.
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Trugspiel. Der trübe Glanz der Musik Seit 15. Februar 2011 sind BettlerInnen in Graz unerwünscht – nun schlägt auch die Stimmung gegenüber StraßenmusikerInnen um. Ladislav Lakatos ist einer von vielen, der versucht, sich und seine Familie mit Musik durchzuschlagen. Text Sophie-Kristin Hausberger
Wortfetzen auf Deutsch, Ungarisch und Englisch bilden ein Legato aus Stimmen. Begleitet von mäßigem Applaus findet sich „Club Hostice“ auf der Bühne des Jazz Clubs STOCKWERK ein. Seit Jahren imponiert der Grazer Club unter der Leitung von Otmar Klammer mit seinen vielfältigen Jazz-Acts, doch heute soll GypsyMusik das Publikum aus ihren Sitzen reißen. Das Bühnensetting ist schlicht. Die drei dunkelhaarigen Männer wirken angespannt. Ladislav Lakatos, der Geiger, steht in der Mitte. Seine Schultern sind leicht hochgezogen, er kreist seine rechte Hand, nimmt einen tiefen Atemzug und zückt den Bogen.
Musizieren gefällt und es honoriert jede Minute ist kostbar.“ Die dunklen Augen der drei Männer halten Blickkontakt. Kaum merklich hebt Lakatos sein Kinn und nickt seinen beiden Freunden zu. Volle, weiche Klänge durchströmen den Konzertraum, sobald der Violinist behutsam über sein Instrument streicht. Die Melodie trägt die Anspannung des Musikers in die Weite und lässt das Publikum verstummen. Begleitet von Klavier und Gitarre erzählt die Geige von Ladiskav Lakatos die melancholische Geschichte von einem weit entfernten Ort mit dem Namen Hostice.
Kennt man die Geschichte des 40-jährigen Lakatos, ist seine Nervosität nicht verwunderlich. Seit Jahren schon spielt er nicht mehr auf der strahlenden Bühne, sondern am kalten Straßenpflaster von Graz. Für OsteuropäerInnen ist es nicht einfach, Arbeit zu bekommen – weder in ihrer Heimat noch in Österreich. Als Fabriksarbeiter und mit Gelegenheitsjobs versuchte Lakatos, seine Familie über Wasser zuhalten, bis er, wie viele seiner Bekannten, sein Glück in Graz versuchte: „Ich wollte nie betteln – ich wollte arbeiten.“ Zögerlich nippt Lakatos an seinem Tee. „Früher hab‘ ich auch zu Hause gut von der Musik gelebt – besser als die meisten anderen.“ Lakatos spricht gedämpft. „Wenn ich auf der Straße spiele, mache ich fast nie Pausen und spiele viele Stunden. Denn vielleicht kommt genau in dem Moment einer vorbei, dem mein
die kleine Gemeinde in der südlichen Mittelslowakei von Graz entfernt, dennoch herrscht eine tiefe Kluft zwischen dem 900-Seelen-Ort und der „City of Design“. „Arbeit zu haben bedeutet bei uns zu Hause ein großes Glück“, sagt Lakatos auf Ungarisch. Lediglich fünf Prozent haben in Hostice dieses Glück. Die restlichen 95 Prozent müssen versuchen, irgendwie über die Runden zukommen. Niemand ist sich für irgendeine Arbeit zu schade, sogar der Bürgermeister Rácz arbeitet nebenbei als Sozialarbeiter – und reinigt Sickergruben. Überleben ist schwierig, die Unterstützung vom Staat nicht erwähnenswert. Eine vierköpfige Familie muss mit einer Sozialhilfe von durchschnittlich 320 Euro auskommen. Der Stargeiger von Club Hostice ist müde. Wie jeden Tag musste er um 6.30 Uhr seine Notschlafstelle im Vinzinest verlassen. Staub umspielt den Steg des
Lediglich sechs AutoStunden ist
abgespielten Instruments. Nach den ersten Minuten breitet sich ein zögerlicher Grinser über Lakatos´ Miene aus. Während Zsolt Berki, der Pianist, und der Gitarrist Csaba Danyi in Blue Jeans gekommen sind, trägt Lakatos seine beste graue Sakko-Hose und ein blaues Hemd mit weißen Blumen. Er steht in der Mitte des Trios und ist höchst konzentriert, während seine Finger über das Griffbrett der Violine huschen. „Mein Sohn Arnold spielt mindestens so gut wie ich.“ Beim Gedanken an sein Kind wird Lakatos´ Gesicht weich. Auch seine Arme öffnet er aus seiner Verschränkung. „Er lernt an der besten Schule von ganz Budapest und gewinnt einen Musikwettbewerb nach dem anderen. Sogar eine wunderschöne Geige hat er bereits gewonnen.“ Auch Lakatos durfte für drei Jahre diese Ausbildung genießen, danach wurde das Geld allerdings knapp und er musste abbrechen. „Genau dafür arbeite ich. Arnold soll es besser haben. Es ist die beste Schule, und nur die besten MusikerInnen schließen in Budapest ab. Mit etwas Glück kann er die ganze Welt sehen.“ Vor einigen Jahren hat der Geiger in seiner Heimat noch sehr gut von der Musik gelebt. „Das waren noch Zeiten“, grinst Lakatos. „Viele Touristen kamen. An ganz guten Abenden klebten uns die Gäste nach altem Brauch Geld an unsere Schläfen.“ Diese Zeiten sind lange vorbei. Dennoch ist es für MusikerInnen noch immer einfacher, Geld zu verdienen, als für alle anderen Roma.
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Den eifrigen Beifall durchbricht das Berki Trio nach einem kurzen Blickaustausch mit einem schnelleren Lied. Lakatos klatscht in die Hände und ruft „Jupa, Jupa“ in das Mikrofon. Wie erhofft, beginnt das Publikum im Takt der Musik zu klatschen und zu johlen. Endlich ist die biedere Zurückhaltung verflogen. Der Saal gleicht nun eher einem Dorffest als einem klassischen Konzert. Eine ansteckende Freude durchfährt Lakatos‘ Gesicht. Seine dunkelbraunen Augen sind weit aufgerissen. Er lacht.
Auf der Straße spürt der Violinist nichts von der Euphorie nach einem gelungenen Auftritt. „Ich hasse es.“ Sofort verschränkt Lakatos wieder seine Arme. „Ich bin den ganzen Tag nervös und schäme mich, wenn ich alleine auf der Straße spiele.“ Seit das Bettelverbot beschlossen wurde, verhalten sich die GrazerInnen anders. „Ich verdiene jetzt weniger. Es scheint als hätten die Leute Angst. „Seit ein paar Wochen verkaufe ich den Global Player, da heißt es nicht die ganze Zeit: ,Geh weg, du hast hier keine Genehmigung.` Ich darf auch fast
nirgends mehr Geige spielen – überall sind Verbote: Billa, Merkur, Spar, St. Peter Schulzentrum – ich hab es beinahe an jedem Ort probiert. Den Global Player zu verkaufen ist außerdem einfacher, nicht so anstrengend, und ich bekomme sogar etwas mehr Geld als mit meiner Musik.“ Seit dem Bettelverbot in Graz bedeutet der Verkauf von Straßenzeitungen wie dem Megaphon oder dem Global Player für viele Roma die einzige Überlebenschance.
Es ist wie ein wunderschönes Fest. Vor und nach einem Auftritt sprechen wir oft von früher. Darüber, wie schön alles war. Darüber, wie einfach das Leben war. Beim Musizieren vergesse ich die ganze Welt um mich herum, das tut gut.“ Für die Zukunft wünscht sich der Geiger nicht viel: Einen gesicherten Arbeitsplatz und dass es seinen beiden Kindern einmal besser geht. Denn die seien eigentlich der einzige Grund, weshalb er nach Graz käme.
Das Klatschen wird lauter und wilder. Der Gypsy Swing des Berki Trios lässt alle Sorgen im Takt der Musik verblassen. Der starre, nervöse Mann ist verschwunden, an seiner Stelle steht ein selbstbewusster, strahlender Lakatos. Seine Finger bewegen sich immer schneller und schneller über das Instrument. Stolz und glücklich stampft er mit den Beinen zur mitreißenden Melodie. Seine Anspannung ist verflogen. Lakatos wirkt älter als 40. Durch seine Geheimratsecken scheint seine Stirn etwas höher. „Bei uns zu Hause sind Konzerte ganz anders als in Österreich – dort wir getanzt und gelacht.
Schweißperlen zieren das Gesicht des Geigers. Lakatos tupft sich mit einem Taschentuch über seine Geheimratsecken, doch binnen weniger Sekunden spiegelt sich erneut der Glanz der Scheinwerfer auf seiner Stirn. „Dankeschön, danke“, formen seine Lippen, während das letzte schwungvolle Gypsylied noch durch den Club hallt. Lakatos lacht. Das Berki Trio hat sich warmgespielt.
Übersetzt von Ungarisch auf Deutsch: Gesa Berki Foto: Peter Purgar
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„Wer den Groschen nicht ehrt...“ Ein Jahrzehnt nach der Einführung des Euros habe ich mich auf die Suche nach den Hütern des Schillings gemacht und bin fündig geworden. Text & Foto Christoph Grabuschnig
10 Jahre. Eine wirklich lange Zeit. Damals, am 1.1.2002, löste der Euro den Schilling als offizielles Zahlungsmittel in Österreich ab. Doch es gibt sie noch: Die hartnäckigen HüterInnen des Schillings, die dafür sorgen, dass unsere alte Währung auch ein Jahrzehnt nach ihrem Abgang immer noch im Umlauf ist. Stolze 8,8 Mrd. Schilling sind es nämlich, die laut Nationalbank immer noch bei den ÖsterreicherInnen unter Kopfpölstern oder in maroden Kisten gehortet werden.
geblieben zu sein. Nur noch selten findet man solche Läden und plötzlich schwelge ich in Kindheitserinnerungen. Damals gab es die obligatorische Wurstsemmel für 10 ÖS oder ein „Twinni“ für 12 ÖS. Das Sortiment ist überraschend groß, es gibt sogar eine eigene Wursttheke. Ich werde von Frau Pußwald begrüßt, sie wirkt ein wenig überrascht. Telefonisch konnte ich sie nicht erreichen, deshalb ist mein Erscheinen unangekündigt. Als ich sie darauf aufmerksam mache, warum ich
Schauplatz: St. Johann in der Haide. Die 2000-Seelen-Gemeinde ist die Heimat von Gertrude Pußwald. Gemeinsam mit ihrem Mann Otto betreibt sie einen Greißlerladen im Ortskern. Ich reise aus Graz an; St. Johann liegt etwa einen Kilometer östlich von Hartberg entfernt, inmitten der unberührten Landschaft der Oststeiermark. Es überrascht mich nicht, dass mich mein Navigationsgerät ausgerechnet über Schillingsdorf ans Ziel bringt. Neben der Kirche finde ich gleich gegenüber vom Kaufhaus einen Parkplatz. Die grünen Rollläden passen gut zur gelben Fassade des sorgfältig gepflegten Gebäudes aus dem 17. Jahrhundert. Pußwalds Kaufhaus ist aber keine gewöhnliche Greißlerei. Schon die Homepage verspricht: „Sie können bei uns auch noch mit Schilling bezahlen“. Etwas zaghaft betrete ich den Laden, ich bin wohl der erste Kunde nach der Mittagspause. Ein süßlicher Duft aus der „guten alten Zeit“ strömt mir entgegen. Hier scheint die Zeit auf eine charmante Art und Weise stehen
gekommen bin, zaubert ihr mein Interesse ein Lächeln ins Gesicht. Unter der Theke holt sie einen Kübel hervor. Hier werden sämtliche Schilling-Münzen gehortet und die gezählten Bestände
sorgfältig in einem Buch vermerkt. Die Buchhaltung wird also in beiden Währungen geführt. Stolz erzählt sie mir, wie oft die Presse schon hier war. Einmal ist sogar eine Frau mit tausend alten „Bertha von Suttner“-Tausendern dagestanden. Frau Pußwald zeigt mir ein Foto dieser seltenen Begegnung. Zurücknehmen konnte sie die Scheine aber nicht. „Wir haben strenge Vorgaben von der Nationalbank, welche Scheine noch einlösbar sind“, erklärt sie mir. Die letzte Schillinggeneration kann man zeitlich unbegrenzt umtauschen, die davor ist nur mehr bis 2018 gültig. Alle Scheine die vor 1983 ausgegeben wurden, darunter auch der „Suttner-Tausender“, haben hingegen ihren Wert schon verloren. „Diese Scheine hat die Frau dann am Flohmarkt für ein paar Hundert Euro verkauft und sie hat dann sogar einen Auftritt in der Barbara Karlich Show gehabt“, berichtet die Unternehmerin mit einem Schmunzeln im Gesicht. Überhaupt ist das Medieninteresse sehr groß, das ist gut für das Geschäft: „Die Sigrid Maurer vom ORF Steiermark hat auch schon mal einen Film hier gedreht.“ Das hat dem Geschäft am meisten zu höherem Bekanntheitsgrad verholfen. Neben den Großkonzernen ist es aber nicht leicht, zu überleben. Das Greißler-Sterben ist allgegenwärtig. „Aber zusperren tu ich bestimmt nicht, sonst wird mir eh nur fad“, ergänzt die alte Dame und beginnt wieder herzhaft zu lachen. Unterstützung erfährt sie neben ihrem Gatten durch ihre Tochter, die ebenfalls im Laden arbeitet. Eine zusätzliche
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Aushilfe geht sich aber finanziell nicht aus. Eine Bereicherung für den Ort ist das Geschäft aber allemal. Angesprochen auf den Euro entgegnet Frau Pußwald, dass es für sie nicht die erste Währungsumstellung war. Sie hat gelernt mit Geld umzugehen, ob das jetzt in Euro oder Schilling sei, ist für sie nicht von Bedeutung. Die Jungen aber, die haben so ihre Probleme mit dem Geld und geben es zu leichtfertig aus. Das Geld ist für sie nicht mehr viel wert. Aber es heißt doch: „Wer den Groschen nicht ehrt, ist den Schilling nicht wert“. Die heutige Generation hat aber das Sparen verlernt, denn hat sie einmal ein Geld verdient, gibt sie es auch schon wieder aus. An der Kassa bitte ich die beiden Geschäftsleute noch um ein Erinnerungsfoto. Stolz posieren sie mit ihrer Schilling-Ausbeute. Am Ende des Jahres fährt man dann nach Graz, zur Nationalbank oder zum „Euro-Bus“. Dort kennen sie Herrn Pußwald schon. Vor einigen Jahren hat man dann aber doch die Preise im Geschäft in Euro angeschrieben. Herausgegeben wird auch ausschließlich in der „neuen“ Währung. Frau Pußwald zeigt mir ihren Euro-Umrechner. Hier wird an der Kassa der Wert in Euro bestimmt und dann abgerechnet. Bleibt was übrig, wird dem Kunden eine Gutschrift, in Euro versteht sich, ausgestellt. Vor den Haus mache ich noch ein letztes Foto mit den beiden. Es ist wirklich ruhig hier, der Fremdenver-
kehr hat dem Ort wahrlich den Rücken gekehrt. Frau Pußwald zeigt mir noch den Innenhof. Dort war einmal eine Mostschenke, die im Sommer gut besucht war. Unter einer gemütlichen Laube stehen Bänke und Tische. Herr Pußwald erklärt mir, dass immer viel los war, wenn Gäste da waren. Aber diese Zeiten sind längst vorbei. „Das Urlaubsverhalten hat sich verändert“, meint dazu Frau Pußwald. Die Leute fahren jetzt lieber in die umliegenden
Thermen. Auch das letzte Hotel im Ort hat schon längst seine Türen für immer geschlossen. Ein Gasthaus gibt es noch, aber auch dort herrscht Bettenmangel. Es ist spät geworden. Pünktlich um 18 Uhr wird der Laden zugesperrt und auch ich mache mich wieder auf den Weg nach Graz. Natürlich über Schillingsdorf.
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Libelle Oktober 2012
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Funny Animals?
Tierfiguren zwischen Witz und Tragik Spiel‘ die Karten
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Infos und Gewinnspiele Kolumnen
Musik, Nerds & Sex Comic & 10 Gründe
Es ist kompliziert & Herbst
Panthersie für Europa
Der Verein Sozialprofil setzt heuer bereits das vierte Jahr die „Panthersie für Europa“ um: Schwerpunkt in diesem Jahr ist die Kulturhauptstadt 2012 Maribor. Jungen Menschen aus der Steiermark wird die Möglichkeit geboten, den südlichen Nachbarn Slowenien kennenzulernen. Dafür stellt die Panthersie für Europa im Auftrag des Land Steiermarks „support packages“ zur Verfügung, für Menschen bis zum 26. Lebensjahr – egal ob alleine oder als Gruppe. Mehr Infos: www.panthersiefuer-europa.at Gesucht wird auch das „Europa-Geräusch“: Mehr zum Wettbewerb auf www.sounding-europe.eu
QueerFest In Graz
„Land der Vielfalt, bunte Ströme, Land der Gleichheit, keine Höhne, queere Heimat, zukunftsreich!“ Anlässlich des Nationalfeiertages möchten wir mit dir am 25. Oktober am queer-Unifest feiern. Ab 21:00 geht’s los – im Foyer (Hauptgebäude) der Uni Graz! Für die Frühkommer gibt’s Welcome-Shots, für die Spätkommer die günstige Heimatstund‘ und für den ganzen Abend haben wir „Boten der Liebe“ arrangiert. Lasst euch überraschen und (ver-)lieben! Eure queerReferate der ÖH Uni Graz und HTU.
Tweets from Mars
Die eindrucksvolle Mars-Mission der NASA mit dem Rover „Curiosity“ findet auch seinen Widerhall in den Social-Media-Networks dieser Welt. Offiziell twittert das verantwortliche Team unter https://twitter.com/ MarsCuriosity – in der „Ich“-Form: Eine Vermenschlichung der Geräte finde größere Resonanz, so die zuständigen Mitarbeiterinnen. Dass die Personalisierung auch eine gefundene Idee für Satire sein kann zeigen die nicht offiziellen Accounts https://twitter.com/ MarsCuroisity und https://twitter.com/ SarcasticRover
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Libelle Oktober 2012
Funny Animals? Tierfiguren zwischen Witz und Tragik Text Daniela Kaufmann Illustration Felicia MeiSSner Zweifelsohne hatten Tiere bereits
Das Wort Anthropomorphismus
findet seinen Ursprung im Griechischen anthropómorphos, zu Deutsch menschenähnlich, und bezeichnet die Übertragung menschlicher Eigenschaften und Verhaltensweisen auf nicht menschliche Dinge und Wesen. Im Comic fand das Gestaltungselement der anthropomorphen Tierfigur gegen Ende des 19. Jahrhunderts Einzug. Waren es zuvor menschliche Charaktere, die mit ihren Kommentaren die Panels verschiedener Comicstrips beherbergten, so setzten einzelne Karikaturisten und Comiczeichner nun gezielt Tiere in Szene und bereicherten so das noch junge Medium. Die Wurzeln einer derartigen Revolution im Comic reichen bis in früheste Zeiten menschlicher Kultur zurück und sind im 20. Jahrhundert mit Figuren wie Krazy Kat, Mickey Mouse oder Donald Duck zu ihrem anthropomorphen Höhepunkt gereift.
vor Ende des 19. Jahrhunderts ihre Rolle im Comic in Anspruch genommen, wesentlich war nun jedoch die neu erworbene Eloquenz einzelner tierischer Charaktere. So hatte Richard Felton Outcault in seiner Serie The Yellow Kid bereits ab 1895 einen Papagei und in Buster Brown ab 1902 einen Hund namens Tyge als Kommentatoren in Szene gesetzt. Die Handlung direkt zu beeinflussen war den beiden jedoch nicht gewährt, sollten ihre Artikulationen als unhörbare Stimme für die restlichen Protagonisten im Strip doch ausschließlich dem Verständnis der Leser dienen. Ähnlich praktizierte es vier Jahre später Lyonel Feininger in seinen Kinder-Kids. Neben Fischen, die als Spiegel der LeserInnenreaktion das Geschehen im Sinne eines griechischen Chors untermalten und einer an spirituellen Sitzungen teilnehmenden Katze, war es auch hier ein Hund, der zunehmend Teil an der Handlung gewann. Gemeint ist der Dackel Sherlock Bones – eine nicht zu übersehende Anspielung auf den fiktiven britischen Detektiv Sherlock Holmes des 19. und 20. Jahrhunderts –, dessen Artikulationen zu verstehen nur den RezipientInnen erlaubt war. Ein essentielles Merkmal anthropomorpher Tierfiguren im Comic blieb also weiterhin gesucht: die vermenschlichte Verhaltensweise. Eine Symbiose zwischen Mensch und Tier im Comic war ob der Tatsache, dass alle Tiere unbekleidet waren und ihrem ursprünglichen animalischen Naturell entsprechend agierten, noch nicht vollzogen. Ab 1910 sollte sich dieser Umstand jedoch ändern. Am 26. Juni 1910 machte der Cartoonist George Herriman auf sich aufmerksam. In seiner The Dingbat Family brachte er den Stein als bottom strip ins Rollen um nur drei Jahre später mit der Serie Krazy Kat den Begriff funny animal strips vollkommen neu zu definieren.
Dass (Tier-)Comics nicht primär komisch sein müssen, beweist eine in den 1980er Jahren aufgekommene neue Strömung in der neunten Kunstform. Der Comic als Tatsachenbericht bzw. Medium zur Widerspiegelung historischer Realität oder vielmehr tragischer Begebenheiten der Menschheitsgeschichte ist spätestens seit Keiji Nakazawa und seinem Comic Barfuß durch Hiroshima (1982) bekannt. Eine Verschränkung der Entwicklungslinien der anthropomorphen Tiergestalt und jene des Tatsachenberichtes liegt in Art Spiegelmans tragisch-berühmten MAUS – A Surviver’s Tale (1986, 1992 bzw. 1996) vor. Denn Spiegelman präsentiert hiermit nicht nur eine autobiografische Comic-Erzählung über seinen Vater Vladek, der Auschwitz überlebte, sondern zeichnet seine Figuren mit Tierköpfen. Scheint es zuerst tatsächlich so, der Comiczeichner knüpfe an die Tradition der funny animal strips an, so wird schnell deutlich, dass hier nicht anthropomorphe Tierfiguren im eigentlichen Sinn, sondern Menschen mit symbolischen Tiermasken, die im Sinne von „Nationalcharakteren“ verstanden werden können, die ProtagonistInnen sind. Mit der Autobiografie über seinen Vater ist Spiegelman in das Innere des Holocaust, die Judendeportation und -vernichtung durch „Nazi-Deutschland“ eingedrungen, wie es in der Literatur nur Primo Levi, Jorge Semprun oder Imre Kertész gelungen ist. Die ehrlich-schockierende und zugleich künstlerisch zeitgemäße Darstellung des Holocaust in Comicform brachte Art Spiegelman 1992 den Sonderpulitzerpreis ein.
Libelle Oktober 2012
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Libelle Oktober 2012
Spiel‘ die Karten Heutzutage gilt es als out, nicht Pokern zu können. Der Poker-Hype ist überall, es gibt Turniere mit Millionen als Preisgeld und die SiegerInnen der Turniere sind Shootingstars. Der Trend mit kleinen bedruckten Papier zu spielen, hat in diesem Spiel seine bekannteste Extremform gefunden. Text Patrick Kloiber
Doch nicht unweit dieser weltweit bekannten Kartenspielvariante gibt es noch andere Spiele, die sich um die Herrschaft am Kartenpielmarkt duellieren. Die Hauptvertreter sind das klassische 52-Kartenset und sogenannte Sammelkartenspiele. Der Unterschied zwischen normalen Kartenspielen und Sammelkartenspielen ist ein großer: Während man bei einem einfachen Spielset nur einmalige Anschaffungskosten hat, vorausgesetzt man verliert nicht eine oder mehrere wichtige Karten für seine Lieblingsspielart, ist ein Sammelkartenspiel vor allem auf einem einfachen marktwirtschaftlichen Grundsatz aufgebaut: „Pimp your collection (with the highest amount of your money).“ Ein prominentes Beispiel für ein Sammelkartenspiel, welches diesen Grundsatz perfektioniert hat, ist Magic: The Gathering. Alle paar Monate kommt eine neue Edition mit neuen exklusiven Karten auf den Markt, die auf ihre eigene Art und Weise besser oder cooler als die vorhergegangenen Editionen ist – und daher ein Must-Have für alle aktiven SpielerInnen, die bessere Kartensets (Decks) als alle anderen haben wollen. Dabei schreckt man auch nicht davor zurück, in ein Deck 25€ zu investieren, in dem neben drei guten Karten nur schrottige Karten enthalten sind, die man in seiner Sammlung schon dutzende Male hat, da sie immer wieder neu aufgelegt werden oder einfach mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in einem Booster (ein Erweiterungsset mit verschiedenen Karten einer Edition) drinnen stecken. Durch
Foto: Rob Boudon / flickr.com / CC-BY
eine künstliche Verknappung gewisser Spielkarten wird der Reiz erhöht, sich viele Booster zu kaufen; in der Hoffnung, dass man Karten bekommt, die man für seine Sammlung benötigen oder zumindest als Tauschkarte verwenden könnte. Doch gleichzeitig macht diese Art der Veröffentlichung auch eine Diversität an verschiedenen Spielvarianten möglich, die in ihrer Menge wahrscheinlich unübertroffen sind. Man kann davon ausgehen, dass es mehr verschiedene Spielmöglichkeiten in Magic gibt als in jedem anderem uns bekannten Spiel. Diese Annahme erhöht den Reiz, ein Deck zu haben, welches gegen jedes andere Decks gewinnen kann. Das ultimative Ziel: Jemanden in der möglichst niedrigsten Zuganzahl besiegt zu haben und gegen alles gewappnet zu sein.
Selbst nach einem gelungenen MagicAusstieg gibt es eine enorme Rückfallquote von ehemaligen SpielerInnen, die erneut anfangen zu sammeln, da der Reiz aktualisierte und daher starke Kartendecks zu haben, einfach enorm ist – vor allem, wenn man mitbekommt, dass jemand im Bekanntenkreis (wieder) Magic spielt. Auf einer anderen Schiene fahren Sammelkartenspiele wie Munchkin oder Dominion – man kauft sich ein Hauptset und dieses kann man mit diversen Erweiterungen kombinieren, die zwar nicht unbedingt notwendig sind, aber den Spielspaß durch mehr Abwechslung erhöhen können. Doch da man sich nicht immer auf sein Kartenglück verlassen kann, hatten die ErfinderInnen von Munchkin eine geniale Idee: Jedes offizielle Munchkin-Merchandise hat eine eigene Fähigkeiten, die man einmal pro Spiel einsetzen darf (sogar auf offiziellen Turnieren). Doch was genau macht den Reiz dieser Sammelkartenspiele gegenüber herkömmlichen Spielen wie Schnapsen, Hosn Owi oder Schwarzer Peter so interessant. Eine Vermutung ist, dass die verschiedenen Möglichkeiten bei großen Sets die Vorhersehbarkeit des Spieles reduzieren und dadurch reizvoll wirken. Die andere ist, dass die Kombination von Bild und Sprache vor allem bei Sammelkartenspielen stark benutzt wird und dadurch eine gewisse Annäherung zu persönlichen Interessen der SpielerInnen entsteht.
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Libelle Oktober 2012
Die Studierenden-Jahreskarte des Universalmuseums Joanneum Für nur 21 Euro genießt du 12 Monate lang ein komplettes Sorglos-Kulturpaket Wenn du dich für eine Jahreskarte des Joanneums interessierst, ist die Studierenden-Jahreskarte genau das richtige für dich: Leistungen: 15 Monate lang freier Eintritt in alle Ausstellungen Bis zu 10 % Ermäßigung auf alle Artikel der Museumsshops Zusendung des Monatsprogramms Kostenlose Mitgliedschaft im Club Kunsthaus Monat für Monat ein neuer exklusiver Jahreskarten-Bonus
Studierenden-Tag am 7. November im Kunsthaus Graz
Es ist wieder soweit: Nimm dir Zeit für den exklusiven Studierenden-Tag im Kunsthaus Graz! Am 7. November von 12–20 Uhr öffnen wir unser Haus mit einem spannenden Spezialprogramm kostenlos für alle Studierenden und MitarbeiterInnen aller Grazer Hochschulen. Nutz die Gelegenheit, abseits des Uni-Betriebs Vorder- und Hintergründiges über das Kunsthaus Graz und seine Ausstellungen zu erfahren!
Eintritt & Teilnahme an allen Angeboten kostenlos! Gruppengegen Voranmeldung. Die Jahreskarte ist gültig für alle Aus- führungen stellungen des Universalmuseums Weitere Infos & Programm unter: www.museum-joanneum.at/studierendentag Joanneum.
Gewinnspiel
Wir verlosen vier Studierenden-Jahreskarten! Beantworte folgende Frage: Welche Museen befinden sich im neuen Joanneumsviertel, das im November 2011 eröffnet wurde? Sende die richtige Antwort bis 30. Oktober mit dem Betreff „Joanneum“ an gewinnspiel@oehunigraz.at Beachte bitte, dass die StudierendenJahreskarten nur bis zum 27. Lebensjahr vergeben werden.
Text in Kooperation mit dem Universalmuseum Joanneum
ELEVATE 2012 Festival für zeitgenössische Musik, Kunst und politischen Diskurs Von 24. bis 28. Oktober präsentiert Elevate im und um den Grazer Schlossberg ein umfangreiches Programm an spannenden Diskussionen, Vorträgen und Filmvorführungen. Das diesjährige Festivalthema: „Elevate the Apocalypse?“. Ein breit gefächertes Musikprogramm lädt zu Entdeckungsreisen abseits des Mainstreams ein. Als besonderes Highlight werden 2012 erstmals die Elevate Awards verliehen. Diskurs & Dokumentarfilm
Das Elevate Festival thematisiert die Apokalypse als Fragestellung: Gelingt es, den nötigen Wandel hin zu solidarischen Wirtschafts- und Lebensweisen zu bewerkstelligen, die die ökologischen Grenzen respektieren? Oder bedarf es erst großer Katastrophen, damit grundlegende Veränderungen entschieden vorangetrieben werden? Alle Vorträge, Diskussionen, Workshops und Film-Screenings sind kostenfrei zu besuchen!
Musik & Literatur
Mit Moodyman wird der „Hohepriester des House“ aus Detroit, der mit seinem Schaffen eine ganze Generation von MusikerInnen maßgeblich beeinflusst hat, am 27. 10. die Bühne des Dom im Berg beehren. Den Blick über alle Tellerränder garantieren Kevin Martin aka The Bug sowie Shigeru Ishihara aka DJ Scotch Egg, die als Gastkuratoren Einblicke in die Universen ihrer künstlerischen Zusammenhänge geben. Pioniere wie etwa MC Sensational aus New York oder die Duos Skudge aus Schweden und UMA aus Österreich entführen das Publikum in ihre, von der großen Öffentlichkeit noch unentdeckten, musikalischen Gefilde. Gemeinsam mit vielen weiteren Bands, DJs und Live Acts wird ein Bild der aktuellen Entwicklungen der elektronischen Musik und avancierten Popmusik gezeichnet, das eine Ahnung davon vermitteln kann, wohin die Reise geht.
Weitere Informationen zu allen Aspekten des Festivals finden sich unter http://2012.elevate.at Gewinnspiel
Wir verlosen 2x2 Tagestickets! Beantworte folgende Frage: Wann findet das Elevate 2012 statt? Sende die richtige Antwort bis 22. Oktober mit dem Betreff „Elevate“ an gewinnspiel@oehunigraz.at Text in Kooperation mit Elevate 2012
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Libelle Oktober 2012
Musik
Nerd
Text Manuel Borovsky
Text Herwig Riedl
Text Karla Bro‘Show
Green Day – wenn man diesen Namen hört, denkt man als erfahrene/r MusikliebhaberIn unweigerlich an die Punkband aus den 90er Jahren, neben The Offspring wohl die erfolgreichste dieser Epoche. Die Band um Billie Joe Armstrong schlug etwa um den Jahrtausendwechsel dann deutlich rockigere Töne an und engagierte sich stark in der Politik. Die neueste Scheibe „Uno!“ geht nun eindeutig in Richtung Pop, und darüber hinaus sollen in den nächsten Monaten noch 2 weitere Alben erscheinen. Damit ist die Kommerzialisierung dieser Band abgeschlossen, Nonkonformität oder politisches Engagement sind Schnee von gestern. Was wie ein Verrat an der eigenen Philosophie aussieht, muss aber nicht bedeuten, dass die Songs – vielleicht abgesehen vom schwülstigen „Oh Love“ – schlecht wären. Zum gelegentlichen Reinhören taugt die Platte definitiv, aber bei dieser Band muss der Anspruch einfach höher liegen.
In einigen wunderbaren Online-Läden gibt es alles, was das Nerdherz höher schlagen lässt: Thors Hammer, die Diablo III collector‘s edition oder gar das Hooverboard von Marty Mcfly. Nur ein kleines Problem: Mein Zynismus, mein überaus lustiges Zombieliebesfilm-Drehbuch oder meine unendliche Bescheidenheit sind leider keine gültigen Zahlungsmittel. Ich muss mir wohl doch Gold gepresstes Latinum verdienen.
Im braunen Salon. Auf der Suche
Kolumne
In unseren Breiten noch eher unbekannt, machen The Gaslight Anthem international bereits große Schlagzeilen, zum Beispiel als Vorband der Foo Fighters auf deren aktueller „Wasting Light“-Tour. Das ist dieser Band aus New Jersey aber noch lange nicht genug, und wenn die Songs auch weiterhin so abgehen wie auf dem im Juli erschienenen Studioalbum „Handwritten“, dann ist ihnen einiges zuzutrauen. Starke Uptempo-Titel wie „45“ oder „Handwritten“ mit der herausragenden Stimme von Sänger Brian Fallon spiegeln den Charakter der Band wider, aber es geht auch anders – „Too Much Blood“ beispielsweise schlägt deutlich gemütlichere Töne an. Alles in allem ein sehr stimmiges Album.
Kolumne
Plan A: Gefälschte Autogrammkarten von Mark Hamil auf Ebay verkaufen. Plan B: Meine Autogrammkarte von Mark Hamil auf Ebay verkaufen. Plan C: Wochenlang StarCraft II zocken, in die Diamant-Liga aufsteigen und schließlich bei Turnieren gegen die Weltspitze das ganz große Sponsorengeld abkassieren. Plan D: Eine Brettspiel-Show auf Youtube machen und die ganz großen Sponsorengelder verdienen. Plan E: Mittelmäßige erotische Twillight-Fanfiction schreiben. Aus Angst vor einem Copyrightverstoß die Namen ändern und als „50 Shades of Grey“ verkaufen. Plan F: Ein britisches Kochbuch veröffentlichen. Titel: „50 Shades of Grey“ Plan G: Ein Retro-Adventurespiel auf Kickstarter bringen und mir mit nostalgischen Gefühlen das Taschengeld der 80er-Jahrgänge erschleichen. Plan H: Ein Internet-Startup gründen, dass bei Handyfotos die Farben verfälscht und nach zwei Wochen an Microsoft, Google oder Facebook verkaufen. Plan I: Eine kleine Nerdkolumne für eine Studierendenzeitschrift schreiben.
Sex
Kolumne
nach neuen Ideen für diese Kolumne in verlässlichen, rein wissenschaftlichen Quellen (Cosmopolitan:„99 heiße Erotiknews“) erfuhr frau, dass Analsex der neue Blowjob ist. Jeder hat ihn und er gehört laut Cosmo damit zum sexuellen Portfolio des modernen Menschen. Analsex ist also in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Muss frau nun bereitwillig ihr Hinterteil zur Verfügung zu stellen? Will frau überhaupt, dass er von hinten einsteigt? Benötigt es dazu nicht einen gewissen Grad an Vertrauen und Fingerspitzengefühl, um keine schmerzvollen Erfahrungen zu machen? Auch wenn wissenschaftliche Studien erst unlängst nachgewiesen haben, dass sexuelle Erregung die Ekelfähigkeit auch bei Frauen senkt, bleibt es dennoch ein Ausscheideorgan, dessen Liebkosung Lust bereiten kann, aber nicht muss. Unverschämt findet frau eher die Herangehensweise, die gewisse Bettpartner an den Tag legen, als ob frau ein One-Stop-Shop ist und ohnehin alles inklusive. Aus diesem Grund beantworte frau die Frage, ob hier schon einmal jemand drinnen war mit „Nein“, um ein gewisses Einfühlungsvermögen zurückzuerobern. Jungfernhäutchen gibt’s da eh auch nicht…
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Libelle Oktober 2012
10 Gründe den Herbst doch zu mögen.
1
Zwischen Straßenbahnwagon und finnischer Sauna ist wieder ein Themeraturunterschied
2
Unregelmäßiger Lebensstil wird durch Lehrveranstaltungskalender ersetzt
3
Je kälter die Jahreszeit, desto mehr freie Fahrradständer (für die Unerschrockenen)
4
Gelsen und Mücken verabschieden sich
8
Lt. Statistik beginnen im Herbst die meisten Liebesbeziehungen
5
„K.O. durch herabfallende Kastanien“ geht als Ausrede durch
9
Auch als GAK-Fan lässt sich nun Sturm genießen
10
Laubhaufenhüpfen im Stadtpark!
6
Kultur- & Musikevents erwachen aus dem Sommerschlaf
7
Das Farbenspiel der Blätter
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