Wahlspecial
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Tja.
INHALT 04
LEITARTIKEL Öh-Wahl
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PORTRAIT Die ÖH
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OUT OF THE BOX 10 Dinge Impressum
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ÖH
ÖH-Vorsitz Artikel (11) Arbeitsreferat (12) Generationenreferat (12) Kulturreferat (13)
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EDITORIAL
VORSTELLUNG DER FRAKTIONEN
Liebe Leserinnen, liebe Leser, ÖH-Wahl ist. Nicht sehr sexy, meinen viele. Wissen wir. Trotzdem wagten wir uns an eine Spezialausgabe. Das Ergebnis haltet ihr gerade in euren Händen: Neben Infos zur ÖH und ÖH-Wahl selbst findet ihr (in würziger Kürze) das Wahlprogramm aller antretenden Fraktionen. Als unabhängige Redaktion empfehlen wir, die nächsten Seiten äußert aufmerksam zu lesen, kritisch zu hinterfragen und euch damit auseinanderzusetzen. Was haben die einzelnen Fraktionen zu bieten? Wie treten sie auf? Was sagt das Foto über sie aus? Mit welchen Zahlen, Wahlversprechen und Selbstbeweihräucherungen werfen die Fraktionen um sich? Entsprechen diese immer der Realität? Macht euch selbst ein Bild – und geht wählen.
FLUG (16) GRAS (18) AG (20) VSStÖ (22) KSV (24) Junos (26) Die Liste (28)
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KOLUMNEN
Musik, Buch, Sex
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ART WORK
Viel Vergnügen beim Lesen – Auf dass Uni-Politik greifbarer wird.
„Get Shit done“
Tamara und Maximilian
LEITARTIKEL
LEITARTIKEL
Wir haben versucht, dir mit dieser Ausga-
#oeh15 ÖH-WAHL Du bist unzufrieden mit der ÖH? Du willst, dass sich etwas ändert? Du bist zufrieden mit der ÖH? Du willst, dass alles so bleibt? Egal, wie du über die ÖH denkst, von 19. bis 21. Mai hast du die Chance mit deiner Stimme deiner Meinung Gehör zu verschaffen!
be einen guten Überblick zu bieten. Einen Überblick darüber, welche Fraktionen bei der heurigen ÖH-Wahl antreten und wofür diese stehen. Ob du die Möglichkeit nutzt, und dir die folgenden Seiten durchliest, um herauszufinden, welche der wahlwerbenden Gruppen für dich die beste Wahl ist, bleibt natürlich dir überlassen. Häufig denkt man sich ja, dass es egal ist, ob man wählt oder nicht. Eine Stimme mehr oder weniger kann schließlich sowieso nichts ändern. Wozu also überhaupt zur Wahl gehen? Bevor du jetzt aber die Libelle ungelesen wegwirfst, als Scheißpapier oder weiß der Kuckuck was verwendest, solltest du dich fragen, ob deine Stimme wirklich so wenig zählt. Du solltest dich fragen, ob deine Meinung wirklich so unwichtig ist. Immerhin lag die Wahlbeteiligung bei der vergangen ÖH-Wahl an der Uni Graz bei mageren 23,2 Prozent. Bei so einer niedrigen Wahlbeteiligung hat deine Stimme also umso mehr Gewicht. Kapische? Außerdem ist diese Wahl ein bisschen wie ein Kinder-Überraschungsei. Schließlich bekommst du diesmal drei Dinge auf einmal. Neben der Studienvertretung und der Universitätsvertretung kannst du heuer nämlich auch die Bundesvertretung direkt wählen. Geh also in der Zeit von 19. bis 21. Mai nicht einfach an den Wahlkabinen, die vermutlich sowieso auf deinem Weg in den nächsten Hörsaal liegen, vorbei! Wenn du trotzdem an diesen Tagen nicht direkt zur Wahl gehen kannst, bleibt dir noch immer die Möglichkeit, mittels Wahlkarte deine Stimme abzugeben. Du solltest jedenfalls nicht da-
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rauf hoffen, dass die anderen die richtige Wahl für dich treffen. Lies dir die folgenden Seiten durch, um zu erfahren, was die einzelnen Fraktionen dir zu bieten haben! Vielleicht helfen dir die Texte dabei, dich zu entscheiden, welche Gruppe für dich die richtige Wahl ist.
„ Nur wer nicht wählt, hat nichts zu sagen!
„
Neben den Informationen, die du in dieser Ausgabe zur ÖH-Wahl findest, hast du die Möglichkeit dich im Internet unter #oeh15 schlau zu machen. Auch auf YouTube gibt es Videos, in denen dir der Wahlmodus erklärt wird. Als besondere Schmankerl sind darunter übrigens Wahlaufrufe von Prominenten. So versuchen die Band Russkaja, der Journalist Robert Misik und die Gebrüder Moped dich humorvoll und kreativ dazu zu motivieren, an der ÖH-Wahl teilzunehmen. Die ÖH bemüht sich also auf breiter Front und unter großem Aufwand darum, den Trend der letzten Jahre umzukehren. Es soll wieder eine höhere Wahlbeteiligung her. Und um die zu erreichen, ist auch deine Stimme nötig. Du denkst dir jetzt vielleicht, was das dich scheren soll. Schließlich hast du doch mit der ÖH nichts am Hut und siehst auch nicht ein, warum du überhaupt Zwangsbeiträge dafür bezahlen musst.
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Außerdem hegst du sowieso den Verdacht, dass diejenigen, die auf der ÖH arbeiten, nur faul auf ihren Ärschen sitzen und sich selbst bereichern wollen. Du bist der Meinung, dass die meisten, die auf der ÖH mitarbeiten, ihre Position ausnutzen und nicht deine Rechte vertreten, sondern ihr Amt dazu benutzen, um sich bei den ProfessorInnen einzuschleimen. Und damit hast du wahrscheinlich gar nicht so Unrecht – denn auch solche gibt es ganz sicher auf der ÖH. Aber mal ehrlich: Wenn du nicht zur Wahl gehst, dann bist du auch ein bisschen selbst schuld daran, dass es so ist, wie es ist. Wenn du nämlich sagst, du gehst nicht wählen, dann wird sich auch in Zukunft nicht viel ändern. Ähnliches gilt natürlich ebenfalls, wenn du zufrieden mit der ÖH-Arbeit der letzten Jahre sein solltest. Wenn du willst, dass du weiterhin so gut vertreten wirst, wie bisher, dann führt kein Weg an der Wahlurne vorbei … Nichtwählen bringt also niemandem etwas. Schon gar nicht deshalb, weil es die Verhandlungsposition deiner gesetzlichen Vertretung schwächt. Stell dir zum Beispiel vor, dass nur fünf Prozent zur ÖH-Wahl gehen würden. Wenn sich dann der Wissenschaftsminister einen neuen Elfenbeinrückenkratzer kaufen würde, anstatt Geld in Forschung und Lehre zu stecken, wer sollte ihm dann widersprechen? Eine ÖH, hinter der nicht einmal die eigene Klientel steht? Wohl kaum. Nur eine starke ÖH mit vielen Studierenden die hinter ihr stehen, kann den nötigen Druck ausüben, um deine Studiensituation zu verbessern. Darum sei kein Frosch – geh wählen! Denn nur wer nicht wählt, hat nichts zu sagen! Markus Schicker
PORTRAIT
Infobox ÖH-WAHL Wer: alle Studierenden, die bis 31.3.2015 den ÖH-Beitrag eingezahlt haben, unabhängig von Staatsbürgerschaft und Wohnort wählt wen: Studienvertretungen (Personenwahl), Universitätsvertretung (Listenwahl), Bundesvertretung (Listenwahl) wann: 19.-21. Mai 2015 wo: in den Wahlkabinen, die am Campusgelände aufgebaut sind wie: durch Kreuzerln am Stimmzettel.
DIE QUAL DER WAHL Kennst du das, wenn du nach den Osterferien wieder an die Uni kommst und der Campus auf einmal viel zu bunt und viel zu voll ist? Dann ist wohl wieder ÖH-Wahl. In der dritten Maiwoche wird wieder an
den österreichischen Unis gewählt. Diesmal übrigens nicht nur an den Unis – auch die Fach- und pädagogischen Hochschulen wählen heuer zeitgleich, erstmals auch die Privatunis. Doch wer wählt hier überhaupt was oder wen und wie? Und vor allem: Was machen die Gewählten dann? Wählen können alle Studierende, sofern sie ihren ÖH-Beitrag bis zum 31. März eingezahlt haben. Wenn du das also jetzt liest und merkst, dass die 18,70 € noch
immer auf deinem Konto liegen – dann ist es leider zu spät (übrigens, bis 30. April sollten sie dennoch am Konto der Uni einlangen, sonst wirst du nämlich exmatrikuliert…). Gewählt werden StudienvertreterInnen, das heißt, Studierende, die dich gegenüber der Uni und der Bundesregierung (und einigen weiteren Stellen) vertreten. Dabei gibt es vier verschiedene Ebenen, von denen allerdings nur drei direkt von dir gewählt werden können, nämlich die Studiums-, Universitäts-, sowie die Bundes-
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hon Hat sich scundigt fleißig erk
vertretung (auf der nächsten Doppelseite findest du weitere Infos zu StV/BV/UV). Wählen kannst du lokal am Campus in verschiedenen Wahllokalen, wie im Zelt vor dem Hauptgebäude oder im ReSoWi. Außerdem kannst du heuer erstmals per Briefwahl wählen, wobei du hier die StVen leider nicht wählen kannst, denn bei kleinen Studiengängen würde die geringe Anzahl der Briefe zu einer Verletzung des Wahlgeheimnisses führen. Eine Wahlkarte für die Briefwahl kannst du bis 12.5. bei der Wahlkommission beantragen.
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PORTRAIT
PORTRAIT
STV
UV
BV
STUDIENVERTRETUNG
UNIVERSITÄTSVERTRETUNG
BUNDESVERTRETUNG
Du kannst deine Studienvertretung (StV) wählen. Diese besteht je nach Größe deines Studiums aus drei oder fünf Studis, die als Personen gewählt werden. Du darfst hier so viele Namen auf dem Stimmzettel ankreuzen, wie Mandate zu vergeben sind, (d.h. wenn deine StV drei Personen umfasst drei, ansonsten fünf). Du darfst auch weniger ankreuzen, nicht jedoch mehr, sonst ist deine Wahl ungültig!
Zum anderen kannst du auch die Universitätsvertretung (UV) wählen. Dieses Gremium aus 19 Personen wird nach Fraktionen beschickt. Gewählt werden hier also nicht Personen, sondern Fraktionen bzw. “Listen”. Die Fraktionen sind lokal an der Uni Graz gebildete Gruppen von Personen, die gemeinsam antreten. Die Mandate in der UV werden nach der Wahl je nach Stimmenstärke an die Fraktionen vergeben. Das Wahlsystem funktioniert somit ähnlich wie bei Parteiwahlen zum Gemeinderat.
Außerdem kannst du die Bundesvertretung (BV) seit Beginn des Jahres erstmals wieder direkt wählen. Die Direktwahl der BV wurde von der schwarzblauen Regierung 2004 abgeschafft und ist seit Anfang dieses Jahres wieder eingeführt. Das „neue“ System funktioniert somit sehr ähnlich wie die Wahl zur UV. Auch bei der BV-Wahl stehen Fraktionen zur Wahl, die österreichweit antreten. Viele lokale UV-Fraktionen gehören auch auf Bundesebene zu einer österreichweiten Gesamtfraktion. Auch die BV bestimmt eine Exekutive, zu deren wichtigsten Funktionen die Verhandlungen mit der Bundesregierung, insbesondere mit dem Ministerium, und die Koordination der Universitätsvertretungen und ihrer ehrenamtlichen MitarbeiterInnen zählen.
Die Studienvertretung vertritt dich konkret für dein Studium, d.h. bei Anliegen, die das jeweilige Studium direkt betreffen. Zu ihren wichtigsten Aufgaben zählt die Mitwirkung an der Erstellung des Studienplans. Außerdem schickt sie je nach Größe des Studiums eine gewisse Anzahl an VertreterInnen in die Fakultätsvertretung, die laut Gesetz leider nicht direkt von dir gewählt werden kann und grob gesagt, der Koordination und Vernetzung der StVen dient. Bist du für mehrere Studien inskribiert, kannst du selbstverständlich auch alle diese Studienvertretungen wählen! Du bekommst dementsprechend mehr Stimmzettel mit in die Wahlkabine.
Die UV wählt aus ihren Mitgliedern eine oder einen Vorsitzende/n und zwei StellvertreterInnen sowie viele ReferentInnen für bestimmte Themen (etwa im Referat für Bildungspolitik oder im Sozialreferat) und beschließt als oberstes Gremium der ÖH Uni Graz neue Arbeitsaufträge oder die generelle Ausrichtung. Gemeinsam bilden das Vorsitzteam, die ReferentInnen und weitere, den Referaten zugeordnete SachbearbeiterInnen, die “Exekutive” der ÖH Uni Graz, welche die Studierenden gegenüber der Universität vertritt.
Text: Referat für Bildungspolitik 8
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ÖH UNI GRAZ
IMPRESSUM Medieninhaberin, Herausgeberin und Verlegerin: Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Universität Graz, Schubertstraße 6a, 8010 Graz, Tel: 0316 380 2900, E-Mail: vorsitz@oehunigraz.at Chefredaktion: Maximilian H. Tonsern, Tamara Sill Freie Mitarbeit: Markus Schicker, Sabrina Pirker, Violeta Zver Referate: Andreas Fauler (Bildungspolitisches Referat), Belinda Zangerl (Arbeitsreferat), Rosemarie Kurz (Generationenreferat), Florian Ungerböck (Vorsitzteam) Lektorat: Paulina Scheiring Layout: Tamara Sill Cover: Tamara Sill Fotografie: Friedrich Simon Kugi (S.18), Faraz Baradaran Leilabadi (S.7 links unten, rechts unten, S.8, Reihe 3 rechts, Reihe 4 links), Tamara Sill (S.6-8) Illustration: Heidi Kofler (S. 3, 30) Druck: Universitätsdruckerei Klampfer Die Libelle erscheint 4x jährlich mit einer Auflage von 30.000 Stück. Kontakt: presse@oehunigraz.at, libelle.me, facebook.com/libelle.me
ÖH-WAHL: 19. bis 21. Mai
Für den Inhalt der Fraktionsseiten ist die Redaktion der Libelle nicht verantwortlich. Die Inhalte der Fraktionstexte müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.
EIN INTERKULTURELLER UND INTERRELIGIÖSER
10 dinge
SONG CONTEST IM QUARTIER LEECH
…... warum du wählen solltest.
1. Weil dir der Leitartikel von Markus Schicker so gut gefallen hat. 2. Weil du auch weiterhin die Libelle in Printform lesen möchtest! 3. Weil du als Vorstadt-Yuppi was zu sagen hast. 4. Weil du gern kleine „X-chen“ malst.
BRUCKʼN BAUʼN
5. Weil du auf Akronyme stehst. 6. Weil es zumindest sinnvoller ist als diese 10 Dinge durchzulesen.
Der Frühling ist nun endlich angekommen und die Universität erstrahlt in neuem Glanz. Wenn man sich am Campus im Moment etwas umsieht, erblickt man nicht nur den “neuen” ÖH-Sommergetränkestand, mit dessen Gewinn die ÖH Uni Graz ihren Sozialtopf finanziert und bei dem man sich wieder einmal gemütlich in einem unserer Liegestühle (mit neuem ÖH-Logo) entspannen kann, sondern auch viele Plakatständer. Plakatständer? Genau, denn von 19. bis 21. Mai finden die ÖH-Wahlen statt.
Wir fordern dich dazu auf, dich darüber genau zu informieren, welche Ebenen der ÖH es gibt und wen oder was du dort wählen kannst. Warum du dies tun solltest? Wählen ist ein wichtiges demokratisches Grundrecht und mit deiner Stimme kannst du deinen ehrenamtlichen VertreterInnen den Rücken stärken, die deine Interessen in Zukunft vertreten sollen. Wir sehen uns bei der Wahl!
7. Weil du ein linkslinker Gutmensch bist. Oder auch nicht. 8. Weil du gern den Overheadprojektor in deinem Hörsaal gegen einen Beamer tauschen würdest. 9. Weil du bis heute glaubst, dass „ÖH“ für „Öffentlich und Hammergeil“ steht.
20.5.2015, AB 17:00
10. Weil es nicht deine Schuld ist, dass die Welt ist wie sie ist, sondern es nur deine Schuld wäre, wenn sie so bleibt.
QUARTIER LEECH, LEECHGASSE 24 ANSCHLIEßEND QL-HEIMFEST "THE FUSION" WWW.QUARTIERLEECH.AT/BRUCKN-BAUN
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Dein ÖH-Vorsitzteam, Flo, Sanel und Cathi
REFERATE DER ÖH UNI GRAZ
REFERATE DER ÖH UNI GRAZ
Kulturreferat
Arbeitsreferat Generationenreferat
WORKING (CLASS) STUDENTS? Hackeln vs. Studieren: So geht es vielen. Dabei ist das Studium an sich schon eine „Hacken“, aber wie die ganze Gesellschaft nähern sich auch Studierende immer mehr dem Prekariat. Die ÖH versucht möglichst viel abzufedern.
GENERATIONENGERECHTIGKEIT „Generationengerechtigkeit ist erreicht, wenn die Chancen nachrückender Generationen auf Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse mindestens so groß sind wie die der ihnen vorangegangen Generationen“*
Ein Großteil der Studierenden muss sich das Studium durch diverse Jobs finanzieren. Der Spagat zwischen Arbeit und Studium stellt aber eine Herausforderung dar und prekäre Beschäftigungsverhältnisse inklusive mieser Arbeitsbedingungen erschweren den Alltag. Viele Rechtsfallen bei Versicherungen, Vertragsformen etc. lauern vor allem in den typischen Nebenjobs, weil manche ArbeitgeberInnen davon ausgehen, Studierende leichter ausbeuten zu können. Die meisten sind zwar finanziell auf solche Jobs angewiesen, das heißt aber keineswegs, dass alles hingenommen werden muss. Arbeitende Studierende haben ebenso Arbeitsrechte und für diese lohnt es sich zu kämpfen. Deshalb setzt das Arbeitsreferat der ÖH Uni Graz auch einen seiner Schwerpunkte auf die gewerkschaftliche Interessensvertretung und arbeitet mit den Institutionen Arbeiterkammer (AK) und der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP) zusammen. Neben dem Studium zu arbeiten, stellt eine Doppelbelastung dar. Wir möchten hierbei Hilfestellung leisten. So sind wir viermal wöchentlich in drei Sprachen für euch da und jeden ersten Mittwoch im Monat holen wir eine Arbeitsjuristin von der AK auf die ÖH.
Eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung verglich Staaten, die der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angehören. Dabei kam heraus: Österreich liegt bei Generationengerechtigkeit im unteren Mittelfeld**. Demnach ist Österreich kein besonders „generationengerechtes“ Land, denn Politik wird hierzulande auf Kosten der Jungen gemacht. Österreich erreicht in der Studie nur Platz 20 von 29. Für die Berechnung dieses so genannten „Intergenerational Justice Index“ (IJI) wurde die Staatsverschuldung pro Kind/ Jugendlicher herangezogen. Weiters war der „ökologische Fußabdruck“ eine Messgröße, da dieser auf die folgenden Generationen entscheidend nachwirkt. Ein weiterer Faktor ist das Verhältnis Kinder-Armut versus Altersarmut und die Verteilung sozialstaatlicher Ausgaben auf Jung und Alt. Die Studie ortet ein starkes Ungleichgewicht. Österreich gibt deutlich mehr für ältere Menschen als für Junge aus, vor allem bei Pensionszahlungen. Die Gesundheitsausgaben wurden von dieser Berechnung ausgenommen. Österreichische Kinder sind im OECD-Vergleich zudem stark mit Schulden belastet. Bei der Staatsverschuldung pro Kind wurde Platz 20 ermittelt, bei der Kinderarmut belegt Österreich den unglaublichen sechsten Rang innerhalb der Studie. Beim „ökologischen Fußabdruck“ sind alle Länder „im globalen Maßstab nicht generationengerecht“.
Mehr Infos unter: arbeit.oehunigraz.at und auf Facebook: Arbeitsreferat ÖH Uni Graz.
* Die Quelle dazu findest du, wenn du folgende Schlagwörter in eine Internet-Suchmaschine eingibst: Lexikon der Nachhaltigkeit, Generationengerechtigkeit, Begriff, Aachener Stiftung Kathy Beys. ** Die Quelle dazu findest du, wenn du folgende Schlagwörter in eine InternetSuchmaschine eingibst: Studie, Generationengerechtigkeit, Österreich, Mittelfeld, OECD, Standard.
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GLAWO IST IN DER WELT. Ein Nachruf auf Michael Glawogger Der Nachricht von Michael Glawoggers Ableben konnte niemand so recht Glauben schenken. Umstände und Hintergründe sind zugleich unbegreiflich und tragisch. April 2014 – Eine Malaria-Infektion, während der Dreharbeiten zu „Film ohne Namen“ eingefangen, konnte nicht mehr rechtzeitig behandelt werden. Glawoggers Doku-Experiment sollte ihn um die Welt führen – ein VW-Bus, ein Kameramann, ein Tonmann – kein Skript, kein vorgefertigter Plan, kein Drehbuch. Dieses (bedauerlicherweise) letzte große Projekt steht paradigmatisch für Glawoggers Schaffenswerk; Triptychonisches Konzept, Erosion von Grenzen als In-der-Welt-Sein sind deren Bestandteile. „Megacities“ (1998), „Workingman‘s Death“ (2005), „Whores’ Glory“ (2011) sind ebenso als Trilogie angelegt wie die
Reihe „Sex and Drugs and Rock ’n’ Roll“. Doch während die Dokumentarfilmreihe zur Befindlichkeit global-vernetzter Gesellschaften abgeschlossen ist, fehlt – nach „Nacktschnecken“ (2003) und „Contact High“ (2009) – noch der Rock‘n’RollTeil. Michael Ostrowski, Co-Drehbuchautor und Hauptdarsteller der ersten Teile, wird diese Lücke mit „Hotel Rock ‘n’ Roll“ schließen. Doch auch wenn jetzt die Leerstellen ausgefüllt werden, sind es keine Grenzen, die diesen Trilogien immanent sind. Grenzen sind es nämlich, die es bei Glawogger eigentlich nicht gibt. Was im Falle von „Nacktschnecken“ oder „Contact High“ oftmals als schlichte low-budgetKlamauk-Produktion abgetan wird, bei der die Lacher tatsächliche Intention sind und das Amüsement programmatisch inszeniert ist, offenbart sich dann doch als Oberfläche, die auf tief existenziellen Fragen schwimmt. Freundschaft, Liebe, 13
Foto: Wikimedia Commons
Anerkennung und insbesondere die Suche danach stehen vielmehr im Vordergrund, der durch den scheinbaren Vordergrund kaschiert wird. Auch die Dokumentationen dekonstruieren nicht aktuelle Problemfelder, um Sozialkritik zu betreiben oder sich selbst zu thematisieren, sie ästhetisieren oder überhöhen den eigentlichen Gegenstand nicht. Sie ermöglichen dem Publikum vielmehr, sich die Welt anzueignen - unverschnörkelt, realistisch. „Die Wirklichkeit hat ja nichts zu beweisen, dachte er, sie ist entweder gefährlich oder nicht“, heißt es in „Hotelzimmer 69“, dem soeben erschienenen Romandebüt, auch darin die Zahl 3, erzählt Glawogger hierin doch Geschichten von Hotelzimmern aus der Perspektive der dritten Person. „Jeder Gedanke über die Welt ist ein Gedanke in der Welt“, heißt es im Neuen Realismus bei Markus Gabriel, diesem (Satz) folgend also – Holen wir Glawo in die Welt, nein – Glawo ist in der Welt, eigentlich.
14 „Mit dem Topticket warad alles einfacher.“
Gemeinsam mit der ÖH haben sie über 20.000 Unterschriften für das Topticket für Studis gesammelt. Trotzdem hat die Landesregierung noch nichts umgesetzt.
„Wir müssen weiterhin Druck machn!“
Als Schülerin hat Trudi das Topticket genutzt. Jetzt als Studentin muss sie 1321€ pro Jahr bezahlen.
„Manans des ernst?“
“Jetzt nur net aufgebn! Wir brauchen mehr Unterstützung!“
Trudi und Rudi beschließen gemeinsam mit der ÖH für das Topticket zu kämpfen.
„Immer brav lächln... fürs Trinkgeld!“
Trudi erzählt, dass sie aus Kaindorf bei Hartberg kommt. Dort muss sie am Wochenende im Gasthaus ihrer Großeltern mitarbeiten.
„Gemmas an – wir san sicha net die Anzign.“
„Als Biochemikerin kann i bald aufs Bierzapfn pfeifn!“
So schön es zuhause auch ist, Trudi hat Größeres vor.
„YOLO“
Um seinen Traum zu verwirklichen, geht Rudi nach Graz, um BWL zu studieren.
„2043 € für a Jahreskartn?? Dafür geh i mindestns 5 Monat hackln!“
Wegen seines Nebenjobs in der Werkstatt muss Rudi nachhause pendeln. Dafür ist er auf den öffentlichen Verkehr angewiesen.
Das ist Rudi. Rudi wohnt in Stainach im Ennstal und hat in einer Radlwerkstatt seine Lehre abgeschlossen.
Der enttäuschte Rudi trifft am Bahnhof auf Trudi die in einer ähnlichen Situation ist.
Rudi geht davon aus, dass er wie in seiner Lehrzeit auch als Student das Topticket bekommt.
„WTF!? Wieso kriag i jetzt ka Topticket?“
TOPTICKET FÜR STUDIERENDE !
„A eigene Radlwerkstatt, des warad's!“
"WO BLEIBT UNSER TOPTICKET?"
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FLUG – FACHSCHAFTSLISTEN UNI GRAZ
FLUG – FACHSCHAFTSLISTEN UNI GRAZ
Na echt, scho’ wieder ÖH-Wahl!? Schon wieder Schilderwald und Flyer-Madness? Und überhaupt, was soll diese komische Fraktion mit den Schafen!? Das ist doch alles ein Kindergarten!
Na gut, ein bissl müssen wir dir schon recht geben,
Studienfreiheit und Mitbestimmung Zu unseren Grundsätzen zählen u.a. freier, kostenloser Uni-Zugang, weniger Barrieren und Mitsprache von Studierenden bei allen relevanten Entscheidungen. Darauf basierend, versuchen wir in konkreten Fällen pragmatisch das Beste für die KF-Studierenden herauszuholen, sei es in Verhandlungen mit dem Rektorat oder im Uni-Senat oder durch Überzeugungsarbeit bei der Erstellung von Studienplänen. Unsere konkreten Forderungen kannst du auf unserer Website www.fachschaftslisten.net einsehen.
der ÖH-Wahlkampf kann schon richtig nervig sein. Und ja, die Vereinnahmung der ÖH-Politik durch Parteien und ihren Nachwuchs stört uns auch – und zwar gewaltig! ÖH-Fraktionen, die nur auf das Programm ihrer Mutterpartei oder die Parteikarriere ihrer Mitglieder bedacht sind, braucht tatsächlich niemand. Und wenn ihre Mutterparteien dann auch noch in der Regierung Verschlechterungen für Studis beschließen, wird es wirklich unerträglich.
„Nur wer unabhängig denkt, kann unabhängig handeln.“
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Parteiunabhängigkeit Damit Studis eben nicht von Parteien, sondern von unabhängigen Studis vertreten werden, treten wir als parteiunabhängige Fraktion FLUG - Fachschaftslisten Uni Graz zur ÖH-Wahl an. Wir sind etwa 15 aktive, engagierte Studierende, die großteils schon viel Erfahrung in ÖH-Arbeit mitbringen. Dabei legen wir unser Augenmerk auf die konkreten, studienbezogenen Anliegen der Studis und wurden deshalb seit 2005 immer zur stimmenstärksten Fraktion gewählt. Mit unserer Bundesfraktion FLÖ wollen wir die Interessen der KFStudierenden auch in Wien vertreten.
Gleichberechtigung Neben der Freiheit brennen wir aber auch für die Gleichberechtigung aller Studierenden, weshalb wir uns u.a. aktiv für die Rechte der ausländischen Studierenden stark machen und generell gegen jedwede Ungleichbehandlung ankämpfen. PS.: Die Schafe musst du den FachSCHAFtslisten dann aber doch verzeihen ;).
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GRAS – GRÜNE & ALTERNATIVE STUDENTINNEN
GRAS – GRÜNE & ALTERNATIVE STUDENTINNEN
Wir sind engagierte Studierende mit vielen großen Ideen. Hier erfährst du, was wir in zwei Jahren ÖHArbeit alles erreicht haben und wie wir weiterhin für eine freie und offene Uni kämpfen wollen.
Als GRAS haben wir in den letzten zwei Jahren
der größten antifaschistischen Demonstrationen in Graz organisiert. Die 1. Grazer Regenbogen-Parade (CSD-Parade 2014) für die Gleichstellung von LGBTIQ-Meschen war nur durch den Einsatz der GRAS möglich.
die ÖH Uni Graz maßgeblich mitgestaltet. Als Teil der ÖH-Exekutive konnten wir viele Projekte erfolgreich umsetzen: Vor allem die „Freie-FahrtVoraus-Petition“ mit der Forderung nach einem 99 Euro-Topticket für Studierende war mit über 20.000 gesammelten Unterschriften ein großer Erfolg.
„Der Sinn von Politik ist Freiheit.“
Diese Engagement soll auch unseren weiteren Kurs bestimmen, nämlich dass wir uns für eine offene ÖH, Uni und Stadt Graz und darüber hinaus für eine offene und freie Gesellschaft einsetzen werden: Wir wollen, dass Studierende sich in ihrem Studium frei entfalten und ihr Studium selbstbestimmt in die Hand nehmen können - und das ohne sexistische oder homophobe Äußerungen, ohne Rassismus oder sonstige Diskriminierungen.
Auch im Bereich Service für Studierende ist durch die GRAS viel weitergegangen: Unter anderem haben wir dafür gesorgt, dass nach dem Konkurs des „Dradiwaberls“ dieses als neuer „Uni-Buchladen” vom ÖH-Servicecenter weitergeführt wurde. Der ÖH-Kindergarten wird durch Bestrebungen der GRAS ab Herbst ausgebaut, was vor allem für Studierende mit Kindern eine große Entlastung bedeutet.
Wir wollen weiterhin für freie Bildung kämpfen, für eine Universität ohne Beschränkungen und ohne Knock-Out-Prüfungen. Und wir werden weiterhin Druck machen, dass Studierende endlich das Topticket bekommen, denn öffentlicher Verkehr muss nicht nur allen zugänglich, sondern auch leistbar sein. Darum wähle von 19.-21. Mai die GRAS!
Ebenso haben wir unsere gesellschaftspolitische Position über die ÖH stark eingebracht. So wurde mit unserer Beteiligung das Bündnis „Offensive Gegen Rechts-Steiermark“ gegründet und eine
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AG – AKTIONSGEMEINSCHAFT GRAZ
AG – AKTIONSGEMEINSCHAFT GRAZ
lebens:wert – Studium, Campus & Community Mach deine Studienzeit zur besten Zeit deines Lebens! Wir unterstützen dich im Studienalltag, vertreten deine Interessen und setzen uns für deine Anliegen ein. AktionsGemeinschaft – deine Entscheidung,
werden können und Knock-Out-Prüfungen nicht mehr nötig sind.Wir wollen die beste Lehre – am Puls der Zeit! Darum fordern wir eine inhaltliche Aktualität der Lehrpläne und eine bessere pädagogische Ausbildung der Vortragenden, um eine bestmögliche Ausbildung garantieren zu können.
deine Wahl Die Aktionsgemeinschaft setzt sich gewissenhaft für dich ein, bietet dir optimalen Service und verwendet deine Beiträge sinnvoll. Wir verschwenden keine Energie mit ideologischen Kämpfen, sondern machen authentische Studienpolitik. Bei uns steht keine Parteipolitik im Mittelpunkt, sondern ausschließlich eure Interessen. Wir distanzieren uns von einer Gesellschaftspolitik im UNI-Alltag und sagen ganz klar NEIN zu starren Denkweisen.
lebens:werter Campus Nicht nur die Qualität der Ausbildung macht ein lebens:wertes Studium aus, auch die Bildungseinrichtung selbst spielt eine wichtige Rolle. Wir verbringen viel Zeit am Campus, auch außerhalb unserer Lehrveranstaltungen. Daher fordern wir genügend Gruppenarbeitsplätze, zusätzliche PCRäume, moderne Hörsäle und einen barrierefreien Zugang zu allen Gebäuden und Räumlichkeiten.
lebens:wertes Studium
„Das Beste für dich erreichen.“
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Damit die Studienzeit auch die beste Zeit deines Lebens ist, sollte es keinen bitteren Beigeschmack durch STEOP, Fixplatzreihungen oder drohende Studiengebühren geben. Wir fordern eine Verbesserung der Studienbedingungen, um ein schnelles und effizientes Studium für alle Studierenden zu ermöglichen. Dabei ist eine klare Regelung des Studienzugangs notwendig, damit auch ausreichend Lehrveranstaltungsplätze im Vorfeld garantiert
lebens:werte Community Eine starke Gemeinschaft gibt Halt, stärkt einem den Rücken und baut ein gemeinsames Netzwerk auf, in dem jeder einen Platz hat. Werde auch DU ein Teil davon, entscheide mit und bestimme SELBST, wie lebens:wert du studieren willst!
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VSSTÖ – VERBAND SOZIALISTISCHER STUDENT_INNEN
VSSTÖ – VERBAND SOZIALISTISCHER STUDENT_INNEN
Der VSStÖ setzt sich dafür ein, dass jede_r unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Geldbörse der Eltern die gleichen Chancen zu studieren hat. Hier einige unserer Ideen, wie das möglich werden soll. Studieren und Arbeiten vereinbar machen
„Machen wir die Uni gemeinsam zu einem gerechteren Ort.“
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Hinterfragen gefördert wird. Sinnlose Voraussetzungsketten müssen abgeschafft und die STEOP zugunsten einer tatsächlichen Orientierungsphase gewandelt werden. Die Universitätsinfrastruktur muss ins 21. Jahrhundert gebracht werden: mehr Lern- und Aufenthaltsräume auf der Uni sowie mehr Barrierefreiheit sind nötig.
Derzeit sind über 80% der Student_innen neben ihrem Studium berufstätig, trotzdem nimmt die Universität kaum bis gar keine Rücksicht auf Berufstätige. Deshalb soll es möglich sein, ein Teilzeitstudium zu absolvieren, das bedeutet: halb so schnell studieren zu können, ohne die Beihilfen zu verlieren. Zusätzlich dazu müssen Anwesenheitspflichten an die Lebensrealitäten von Berufstätigen oder Studierenden mit Kind(ern) angepasst werden und Lehrveranstaltungen zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden. In der ÖH wollen wir eine Skriptenbörse schaffen, über die Student_innen vollständige Mitschriften beziehen können, ohne die jeweilige Vorlesung zu besuchen.
Studentische Mitbestimmung erhöhen Wir wollen, dass es uns als Student_innen möglich ist, aktiv unsere Universität mitzugestalten. Zum einen braucht es hierfür eine Stärkung der Student_ innen in Universitätsgremien, wie etwa dem Senat, zum anderen wollen wir, dass sich die ÖH Uni Graz klar als Gewerkschaft der Studierenden versteht und diese auch stärker in Entscheidungsprozesse (etwa durch Vollversammlungen) einbindet.
Dein Studium verbessern Studieren muss mehr als das bloße Auswendiglernen von Fragenkatalogen sein. Wir setzen uns für eine kritische Lehre ein und fordern, dass Student_ innen nicht mehr bloß als Wissenswiederkäuer_innen wahrgenommen werden, sondern auch das
Mehr über unsere Vorstellungen und unser Programm findet ihr unter: vsstoegraz.at/oehwahl-2015/ oder unter: wahl.vsstoe.at
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KSV – KOMMUNISTISCHER STUDENTINNENVERBAND
KSV – KOMMUNISTISCHER STUDENTINNENVERBAND
Soziale Unterstützung für Studierende, kritische Wissenschaft und starke Studierendenbewegungen sind die zentralen Anliegen des Kommunistischen StudentInnenverbands (KSV). Die Uni heute
eine Sozialbroschüre erstellt. Die Auszahlungen an Mensa-Beihilfen konnten im ersten Wirtschaftsjahr verdreifacht werden. Im Arbeitsreferat führten wir u.a. eine monatliche Arbeitsrechtsberatung für Studierende durch die Arbeiterkammer ein.
Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren, FachidiotInnen als Ausbildungsziel oder Privatisierung(en) sind heute untrennbarer Bestandteil der kapitalistischen Bildungsdoktrin. Die Lebensrealität der Studierenden ist geprägt von einer drückenden finanzielle Situation, ständig steigendem Leistungsdruck und fehlenden Zukunftsperspektiven. Dass man daran etwas ändern kann, ist die Überzeugung des KSV – wenn wir uns zusammenschließen und gemeinsam für bessere Studien- und Lebensbedingungen kämpfen.
„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“
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Konkret helfen, Alternativen aufzeigen Etwa im Rahmen der Kampagne für ein Topticket, das auch für Studierende gilt, macht sich der KSV in den Gremien der ÖH stark. Gegen weitere Verschlechterungen für Studierende braucht es aber vor allem außerparlamentarischen Druck. Um Studierenden auch bei sozialen Anliegen konkret helfen zu können, gibt es die Mietrechtsberatung mit KPÖ-Wohnungsstadträtin Elke Kahr. Der KSV organisiert Diskussionen, Filmabende oder Lesekreise und gibt die „Rotcrowd“ heraus, um zu zeigen, dass es eine gesellschaftliche Alternative zum Kapitalismus gibt. Die Bandbreite zusätzlicher Aktivitäten reicht von Protestsongcontests über Unterschriften-Aktionen bis hin zum Fußballturnier „Kicken gegen rechts“.
KSV @ ÖH Uni Graz Seit der letzten Wahl werden das Sozial- und Arbeitsreferat der ÖH vom KSV geführt. In dieser Zeit konnten zahlreichen StudentInnen in Notlagen geholfen werden. So konnte etwa der Sozialtopf für Studierende in sozialen Notlagen um 50 Prozent erhöht sowie ein tägliches gratis MensaEssen für BezieherInnen eingeführt werden. Um Studierende über ihre Rechte aufzuklären, wurde
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JUNOS – JUNGE LIBERALE STUDIERENDE
JUNOS – JUNGE LIBERALE STUDIERENDE
Marxistische Lesekreise, Demo-Fahrten und 132.374€ für Zeitungen sind für dich Kernaufgaben der ÖH? Dann erspare dir bitte die Lektüre. Für alle anderen folgt eine Zusammenfassung unseres Programms:
Österreichs
#HochschuleNEU Österreichs Hochschulen haben den Anschluss an die internationale Weltspitze verloren. Wir fordern 1,5 Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr für die Hochschulen mittels eines 3-Punkte-Finanzierungsprogramms: 1, die Erhöhung des tertiären Bildungsbudgets auf 2% des BIP 2, Abbau bürokratischer Hürden bei Investitionen in Wissenschaft und Forschung 3, nachgelagerte Studiengebühren bis zu einer Höhe von 500€ pro Semester sollen von Hochschulen autonom eingehoben werden können, die erst bei entsprechendem Einkommen nach dem Studium bezahlt werden müssen. Im Gegenzug zur Einführung von nachgelagerten Studiengebühren muss die österreichische Stipendienlandschaft massiv ausgebaut und damit die soziale Durchlässigkeit gesteigert werden.
Hochschulen sind chronisch unterfinanziert und haben längst den Anschluss an das internationale Spitzenfeld verloren. Schuld an dieser Misere des Hochschulsektors trägt neben der offenbar desinteressierten Bundesregierung auch die Österreichische HochschülerInnenschaft. Ein umfassender Neustart der ÖH ist Grundvoraussetzung, um den österreichischen Hochschulsektor zu reformieren. Ohne den Rückhalt der Studierenden fehlt es der ÖH aber an Schlagkraft:
„Das Beste für #HochschuleNEU gestalten. Dazu braucht es einen Neustart der ÖH.“
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#ÖHreloaded Wir fordern die Digitale ÖH. Sämtliche Zeitungen sollen künftig elektronisch verschickt werden. Das schont die Umwelt und spart 1 Mio. € jährlich. Gläserne Vertretungsarbeit: Die Studierenden haben ein Recht zu erfahren, was mit ihrem Geld passiert. Daher fordern wir die vollkommene Offenlegung sämtlicher Ein- und Ausgaben, Rücklagen und Beteiligungen der ÖH. Echte Einbindung: Studierende sollen über die Verwendung von mindestens 1/3 des ÖH-Budgets selbst entscheiden können.
Eine Druckseite kostet den Studierenden 650€. Den gleichen Inhalt hättest du auch kostenlos digital auf libelle.me bekommen. Uns findest du übrigens auf hochschuleneu.at.
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DIE LISTE
DIE LISTE
“Die LISTE“ steht für basisdemokratische Initiative, Studium, Tierschutz und Elitenbeförderung. Wir sind die ÖH-Gruppe der Partei „Die PARTEI“ und stellen damit deren verlängerten politischen Arm dar.
Ein wichtiges Thema für uns ist die Unterfinan-
gung stehen und Orchideenfächer nach Slowenien ausgelagert werden. Nur so können wir langfristig unser wichtigstes Ziel erreichen: Bildung überwinden!
zierung der Universitäten. Unsere Universität hat bereits einen wichtigen Schritt Richtung Kommerzialisierung der Universität unternommen und Fläche an einen A1-Shop untervermietet. Daher haben wir einen Zwei-Punkte-Plan entwickelt, mit dem österreichische Universitäten noch mehr Geld generieren können
„Wählt “Die LISTE“ – sie ist sehr gut!!!11!!1!elf!!“
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Hier noch einige populistische Themen, die wir vertreten: Uneingeschränkter Populismus als reinste Form der Demokratie! Verbot von Spaß-Parteien! GVB ist doof! Mehr Katzenvideos auf YouTube! Beihilfen erhöhen, vor allem bei den Lebererhaltungskosten! Sexismus, Rassismus oder Homophobie nur dann, wenn‘s richtig lustig ist! STEOP als eigenes Studium! Gratis Haargel für Jus-Studenten! Ein Hipster für alle! Mittel für Kornkreisforschung drastisch erhöhen! Bürokratie an der ÖH erhöhen – jede/r braucht einen Versorgungsposten!
1.) Hörsäle/Büros sollen einen eigenen SponsorNamen erhalten. Wie zum Beispiel: „Das Ja! Natürlich Schweinderl Büro“ für den Wissenschaftsminister, “Der Gender Studies Beate Uhse Hörsaal“ oder “Das 50 Shades of Grey Frauenheilkunde Auditorium“. 2.) Fordert “Die LISTE“ die komplette Umwidmung des ReSoWi in ein Outlet Center inkl. Personenbeförderungsbänder, ähnlich denen an Flughäfen. Die verbleibenden Hörsäle sollen ausschließlich den wichtigsten Studien zur Verfü-
“Die LISTE“ nimmt keine Spenden über 100€ an – Bestechung muss bezahlbar bleiben!
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KOLUMNEN
Sabrina Pirker
Violeta Zver
Lolita Love
MUSIK
BUCH
SEX
Wahlen stehen im Mai auch in der Musik zuhauf an. Einerseits suchen wir beim 10-Jahres-Jubiläum der „Local Heroes“ am 19. Mai in Wien die Newcomer Österreichs, andererseits dürfen wir leicht gähnend auf die neue-alte ORF-Produktion „Die Große Chance der Chöre“ – ja, Chöre! – gespannt sein. Doch selbst bei solch denkbar regem Interesse an der österreichischen Musiklandschaft, hapert es auch hier mit der (Sinnhaftigkeit der) Wahlbeteiligung spürbar. Denn wenn man bedenkt, welche musikalischen Genies bei solchen Wahlabenden zu ihren Telefonhörern und Smartphones greifen, ist das musikalisch-kreative Schöpfungspotenzial von Castingshows doch eher fraglich. Dabei steht es ja an und für sich gar nicht einmal so schlecht um unsere Musikszene. Denn mit Bands wie „Bilderbuch“ und „Wanda“ erleben wir ein klein bisschen Falco-Mania-Revival. Und mit bärtigen Damen und zugehörigen EurovisionSongcontests schaut auch endlich ganz Europa prinzipiell wieder auf Töne, die aus unserem Land erklingen. Und auch wenn unsere Kandidaten „The Makemakes“ dieses Jahr vielleicht keinen glorreichen Erfolg schaffen werden: Wir machen-machen das mit den österreichischen Musikexporten – ganz ohne Castings oder Wettbewerbe.
Wie wär‘s mit einem Gedankenexperiment? Man stelle sich die Präsidentin eines Landes vor. An und für sich nichts Neues – doch besetzt man alle wichtigen Positionen der Regierung mit Frauen, erhält man eine Gynäkokratie wie sie im Buche steht, in diesem Fall im Buch „Die Republik der Frauen“. Viviana Sansón ist amtierende Präsidentin eines lateinamerikanischen Landes. Von ihrem Wunsch getrieben, der Gerechtigkeit Genüge zu tun, entsteht der Plan mehr Frauen in die Politik einzubauen. Dies entwickelt sich zur konkurrenzfähigen Wahlkampagne und gipfelt im Präsidialamt. Mit der Sorge und Liebe von Müttern regiert das Frauenregime die Nation – bis Gegner des Systems bei einer öffentlichen Rede auf die Präsidentin schießen. Nun fragt man sich, wie es mit der revolutionären Regierung weitergeht. Hat das männliche Geschlecht nur auf eine derartige Chance gewartet, um das Ruder im Land wieder an sich zu reißen? Autorin Gioconda Belli stellt einige Ideen vor, wie das Studienfach „Mutterschaft“ und Kinderbetreuung an Arbeitsplätzen - deren Umsetzung für viele äußerst wünschenswert wären, damit Frauen ihr volles Potential entfalten können. Ob eine Regierung, wie im Buch beschrieben, realistisch ist und überhaupt Sinn macht, wage ich zu bezweifeln. Beide Geschlechter haben doch ihre Qualitäten und sollten diese am besten gebündelt nutzen.
Sex erinnert mich mittlerweile an einen kleinen, überzüchteten Chihuahua-Hund Man weiß nicht wirklich, was dieses Ding eigentlich mal war. Irgendwo zwischen BDSM, BBWs, Creampie-Cumshots, MILFS und Threesomes versteckt sich die gute alte Geschichte von den Bienchen und Blümchen. Wenn es dann aber wirklich dazu kommt, dass das Bienchen dem Blümchen „etwas“ da lässt, sind alle Beteiligten so überrascht wie ein Kinderüberraschungs-Ei. Tja - auch Kondome können platzen, Pillen werden vergessen und die meisten Männer haben, wenn es zur Sache geht, sowieso kein Blut mehr im Kopf. Während ich also mein typisches Studentenleben lebe, mir nach (oft auch schon während) einer durchzechten Nacht die Seele aus dem Leib kotze, leidet eine meiner besten Freundinnen seit kurzem an Morgenübelkeit. Prognose: Zwillinge. Während ich mit meinem Freund über seine liegengelassene (und nach wiederholter Aufforderung versteckte (!)), Schmutzwäsche diskutiere, diskutiert eine andere Freundin mit ihrem Freund über den Namen ihres zukünftigen Sohnes. Der perfekte Zeitpunkt, Kinder zu bekommen, ist bestimmt nicht während des Studiums. Aber den perfekten Zeitpunkt gibt es hier wahrscheinlich gar nicht. Und letztendlich verhält es sich mit dem Kinder kriegen so wie mit so vielen anderen Dingen im Leben auch: Veränderung macht Angst. Aber keine Angst, auch das verändert sich.
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© Marie Zieger (www.mariezieger.com) „Get Shit Done“ gibt’s als Siebdruck-Poster auf mariezieger.bigcartel.com zu kaufen.
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* Die Aktion ist bis 31. 8. 2015 für Studierende gültig, die erstmalig ein StudentenKonto bei der Bank Austria eröffnen und vor Kontoeröffnung mindestens ein Jahr in Österreich wohnhaft waren. Jeder Studierende erhält nur ein Eröffnungsgeschenk. Solange der Vorrat reicht. Diese Aktion ist nicht mit anderen StudentenKonto-Aktionen kombinierbar. Erstellt von der UniCredit Bank Austria AG, Schottengasse 6–8, 1010 Wien.