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TREFFEN SIE UNS!

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WAHR ODER FALSCH: WURDE EIN ÖL WIRKLICH GEWECHSELT? WURDE ETWA EIN FALSCHES ÖL EINGEFÜLLT?

Kann OELCHECK etwaige Falschbefüllungen nachweisen? Und können Sie außerdem ermitteln, ob zum Beispiel eine Kfz-Werkstatt das Öl wirklich gewechselt oder nur teuer berechnet hat?

Vertrauen ist gut – Kontrolle manchmal besser! In beiden Fällen können wir Sie unterstützen.

Ölwechsel – ganz oder gar nicht

Wenn wir untersuchen sollen, ob bei einem Diesel- oder Benzinmotor aus einem Kraftfahrzeug ein Ölwechsel gar nicht durchgeführt wurde, schicken Sie uns bitte umgehend eine Ölprobe zu! Je länger die Gebrauchsdauer eines Motorenöls ist, desto schwieriger wird die Beantwortung Ihrer Frage.

Bei der Beurteilung jeder Ölprobe haben die OELCHECK Tribologen die drei Aspekte, Verschleiß, Verunreinigungen und Ölzustand, im Blick. Wurde das Öl aus einem Diesel- oder Benzinmotor aus einem Kraftfahrzeug nicht ausgetauscht, weist in der Regel schon der Ölzustand darauf hin. Dabei geben die typischen Indikatoren, Oxidation, Nitration und Sulfation eines Öls, an, wie weit ein etwaiger Alterungsprozess bereits fortgeschritten ist. Im Labor werden die Oxidation, Nitration und Sulfation mit der FT-IR-Spektroskopie durch den Vergleich des Spektrums des untersuchten Öls mit dem des entsprechenden Frischöls ermittelt. Entsprechend große Abweichungen und weitere Werte aus der Analyse, wie hoher Verschleiß, starke Viskositätsänderung oder erhöhter Kraftstoffeintrag deuten darauf hin, dass kein Wechsel des Öls erfolgt ist.

Ölwechsel – korrekt oder falsch

Immer wieder werden wir auch mit der Frage konfrontiert, ob ein falsches Öl eingefüllt wurde. Manchmal, wie z.B. bei einer Gebrauchtmaschine, sind dem neuen Betreiber auch weder Typ noch Hersteller eines eingesetzten Öls bekannt.

Den größten Teil industriell eingesetzter Öle können wir im Labor mit hinreichender Genauigkeit identifizieren. Als unabhängiges Labor verfügt OELCHECK über mehr als 10.000 zertifizierte Schmierstoffreferenzen! Diese Datenbank ist über die Jahre angewachsen und wird ständig um neue, fundierte Referenzen erweitert.

Bei der Bestimmung, um welchen Öltyp es sich handelt, ziehen wir die IR-Spektren und Additive aus der Elementanalyse über ICPOES sowie weitere Werte der Ölanalyse (z.B. Viskosität) heran. Die bei der Untersuchung im Labor ermittelten Spektren und Werte gleichen wir mit den Referenzwerten aus der großen OELCHECK Frischöl-Datenbank ab. Auf dieser Basis können wir eine Einschätzung über das Vorliegen eines bestimmten Öltyps abgeben. Je nach Ausgangslage in Bezug auf die mitgelieferten Informationen und den Ergebnissen der Analyse besteht aber keine Garantie auf eine definitive Bestimmung des Öltyps.

Insbesondere von Ölen, die in großen Volumina eingesetzt werden, wie z.B. Turbinenöle, Hydrauliköle (HLP) oder Industriegetriebeöle (CLP), können wir den Öltyp mit hinreichender Genauigkeit identifizieren. Dabei profitieren wir auch von der Tatsache, dass die Formulierungen solcher Öltypen in der Regel über einen größeren

Zeitraum von ihren Herstellern nicht verändert werden. Füllungen mit diesen Ölen erreichen meist lange Standzeiten. Turbinenöle zum Beispiel haben typischerweise Lebensdauern von über 15 Jahren. Änderungen in ihrer Formulierung können auch beim Nachfüllen kleiner Mengen zu Problemen wie z.B. Schaumbildung führen. Auch aus diesem Grund sind die Zusammensetzungen solcher Öle über einen längeren Zeitraum konstant.

Öle aus Benzin- oder Dieselmotoren unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Additivierung sehr stark z.B. von Industriegetriebe- oder Turbinenölen, sie sind auch schwieriger zu bestimmen. Zur Identifizierung des Öltpys ziehen wir wiederum auch die IR-Spektren heran. Doch bei Motorenölen tritt wesentlich schneller eine Veränderung des Ölzustands ein als bei den meisten Industrieölen. Durch den Verbrennungsprozess im motorischen Betrieb, die geringe Ölfüllmenge in einem KFZ und den sehr variablen Einsatz von Kraftfahrzeugen (Langstrecke, Stop and Go, Umgebungsbedingungen …) treten oft stärkere Veränderungen im Schmierstoff auf. Schon eine kurze Gebrauchsdauer kann uns also bei der Typbestimmung einen Strich durch die Rechnung machen. Der Eintrag von Ruß etwa lässt die Güte der IR-Spektren stark abfallen, die Genauigkeit der Typbestimmung nimmt ab.

Daher ist die Beantwortung Ihrer Frage, ob die Kfz-Werkstatt das korrekte Öl eingefüllt hat, oft nicht so einfach. Wenn Sie der Werkstatt misstrauen, ob ein bestimmtes Öl auch wirklich eingefüllt wurde, lässt sich dies mit einer Ölprobe direkt nach dem Werkstattaufenthalt noch hinreichend genau mittels Frischölvergleich prüfen. Idealerweise sollten Sie dafür eine Frischölprobe, die sie direkt nach Übernahme des Fahrzeugs aus der Werkstatt entnehmen, an OELCHECK einsenden und bei uns vergleichend untersuchen lassen.

Grundparameter, wie die SAE-Viskosität, lassen sich selbstverständlich auch in gealterten Ölen noch ermitteln. Allerdings gibt es einige Einschränkungen, die Klassifizierung der Wintertauglichkeit „W“ (z.B. 5W-30) wird ausschließlich an Frischölen bestimmt. In einigen Fällen führen uns auch gewisse Markersubstanzen im Öl näher ans Ziel. Einige Ölhersteller signieren damit quasi ihr Produkt. Sie fügen den Ölen Markersubstanzen, z.B. auf der Basis von Titan oder Zirconium, bei. Diese werden in definierter Konzentration zugesetzt und können in der Elementanalyse bestimmt werden.

OELCHECK beantwortet auch Ihre Fragen zu den Themen Schmier- und Betriebsstoffanalysen sowie Tribologie. Kontaktieren Sie uns per E-Mail (info@oelcheck.de) oder Fax +49 8034/9047-47.

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