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Buchtipps für Natur- und Alpinliteratur

Thomas Behm und Robert Gruber, Keltenkalk IV. 5000 Kletterrouten und Boulder in Wien, Niederösterreich und Burgenland. 503 Seiten mit zahlreichen Farbfotos, Wand- und Anstiegsskizzen, Vienna Mountain Art GmbH, Wien 2021: 49,90 Euro.

Keltenkalk“ ist ein Kletterführer, der altbekannte und neue Routen zwischen Wienerwald, dem Semmering bis hin zur Buckligen Welt beinhaltet. Die Autoren Behm und Gruber können auf eine fast vierzigjährige Erfahrung beim Verfassen derartiger Führerwerke zurückblicken, und das findet seinen Niederschlag in dieser reich ausgestatteten Publikation, in der rund fünftausend Kletterrouten in klassischen Sportkletterwänden zu finden sind. Die Ziele wurden in übersichtlicher Form zusammengestellt, sind mit gutem Bildmaterial versehen, aber auch mit ausgezeichnetem Topos illustriert. Ein interessantes, sehr umfangreiches Werk, das in der Kletterszene sicher auf großes Interesse stoßen wird. Walter Mooslechner, Gebirgswasser, Schnee und

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Eis. 192 Seiten mit zahlreichen meist färbigen Abbildungen, Verlag Anton Pustet, Salzburg 2019: 35 Euro

Walter Mooslechner ist uns als Verfasser mehrerer Bücher bekannt, unter denen sich beispielsweise die Titel „Geheimnisvolle Liechtensteinklamm“, „Winterholz“, „Almsommer“ u. a. finden. Sein neuestes Werk befasst sich mit dem Element Wasser. Bei uns ist glasklares Gebirgswasser im Überfluss vorhanden und wird von den meisten von uns als Selbstverständlichkeit hingenommen. Doch im Zeichen des Klimawandels kann dieser Umstand rasch eine ganz andere Bedeutung erlangen. Der Autor beschäftigt sich mit den verschiedensten Erscheinungsformen des Wassers, widmet sich der Kraft dieses Elements, seiner Heilkraft, aber auch den tierischen und pflanzlichen Bewohnern in ihm und in seiner Umgebung. Ein kurzer Abschnitt beschäftigt sich aber auch mit dem Eis im Berginneren, und hier ist ein kleiner Fehler zu entdecken. Die Eiskogelhöhle im Tennengebirge wurde nicht von Eduard Richard, sondern von Eduard Richter entdeckt, sie hieß ja ursprünglich auch die „Richter-Eishöhle“. Doch davon abgesehen, ist dem Autor ein interessantes, mit zahlreichen, meist färbigen Abbildungen versehenes Werk gelungen, das der Bedeutung des Wassers gerecht wird.

Martin Moser, Hochschwab. Zwischen Salzatal und Murtal. 192 Seiten mit 162 Fotos, 52 Höhenprofilen, 52 Wanderkärtchen und zwei Übersichtskarten, Bergverlag Rother, 8. Auflage, München 2021: 17,40 Euro

Literatur über den Hochschwab, das „Steirische Gebirg“ – wie er auch genannt wird – gibt es reichlich, darunter finden sich Monographien, Bergbücher, Kletterführer, aber auch einige Wanderführer. Nun hat sich der Rother-Verlag der Sache angenommen und einen modernen Wanderführer herausgebracht. Mit dem Autor Martin Moser hat man einen ausgezeichneten Gebietskenner gefunden, der uns insgesamt 52 Wandertouren vorstellt, die die wichtigsten Ziele der Gruppe beinhalten. Wer bisher den Hochschwab noch nicht so genau gekannt hat, wird bereits bei einem ersten Durchblättern über die Vielfalt staunen, die dieser Bergstock zu bieten hat. Zu jeder Route gibt es eine genaue Wegbeschreibung, gute, informative Farbfotos, Wanderkarten-Ausschnitte mit eingezeichnetem Routenverlauf, Höhenprofile, aber auch wertvolle Hinweise auf die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkehr- und Nächtigungsmöglichkeiten und vieles mehr. Bemerkenswert ist der Umstand, dass in dieser Publikation nicht nur die zentrale Gebirgsgruppe eine Rolle spielt, der Autor hat auch nicht auf die mitunter recht interessanten Randberge wie beispielsweise Meßnerin, Schießling oder Pribitz vergessen. Damit liegt ein interessanter Wanderführer vor, der auch für Hochschwab-Kenner das eine oder andere kaum bekannte Ziel zu bieten hat.

Silvia Sarcletti und Elisabeth Zienitzer, Oststeiermark. Von den Fischbacher Alpen bis in die

Thermenregion. 216 Seiten mit 189 färbigen Abbildungen, 50 Wanderkärtchen, 50 Höhenprofile, zwei Übersichtskarten, 2. Auflage, Bergverlag Rother, München 2021: 17,40 Euro

Das Berggebiet zwischen den Fischbacher Alpen und der steirischen Thermenregion besteht im Großen und Ganzen aus einem sanften Hügelland, in das teilweise tiefe Schluchten eingeschnitten sind, in dem aber auch Felsgipfel wie beispielsweise der Hoschlantsch oder der Hochwechsel emporragen, die teilweise bereits ein wenig Hochgebirgsfeeling vermitteln. Unterschiedliche Gesteine prägen die Vielfalt an Landschaftsformen, die uns hier begegnen, dazu kommt, dass diese Region klimatisch recht begünstigt ist, und das wirkt sich wieder auf die Bewirtschaftung durch den Menschen aus. Die beiden Autorinnen haben 50 verschiedene Routen zusammengestellt, die den „Garten Österreichs“, wie man dieses Gebiet auch bezeichnet, möglichst intensiv erleben lassen. Wirklich anspruchsvolle Touren gibt es hier – mit Ausnahme der Bärenschützklamm und der Gipfelregion um den Hochlantsch – keine, dennoch werden auch verwöhnte Wanderer auf ihre Rechnung kommen. Gute Wegbeschreibungen, aber auch sehr schönes färbiges Bildmaterial lassen bereits bei einem ersten Durchblättern die Vorfreude auf diese Landschaft aufkommen, dazu kommen noch die zahlreichen Tipps und Hinweise auf so manche kulturelle und landschaftliche Sehenswürdigkeit. Österreichs Jahrhundert des

Naturschutzes, Hrsg. Johannes Gepp, 408 Seiten mit zahlreichen meist färbigen Abbildungen, Unipress Verlag, Graz 2018: 34,80 Euro

Im vorliegenden sehr gut ausgestatteten Band wird die Naturschutzgeschichte Österreichs unter besonderer Berücksichtigung des Naturschutzbundes dargestellt, schließlich ist der Naturschutzbund 100 Jahre alt geworden. In dieser umfangreichen Publikation erfährt der Leser von der Vorgeschichte bis 1913 über die Naturschutzgeschichte bis zur Gegenwart, aber auch über die ÖNB-Bundesgeschäftsführung und die Naturschutzjugend viel Interessantes und Aktuelles zu diesem Thema. Zahlreiche Fotos in SW und Farbe illustrieren das Werk. Schließlich werden die Naturschutzbewegungen in den einzelnen Bundesländern skizziert. „Der Naturschutzbund war und ist Mahner gegen Umweltbelastungen und Initiator von Natur- und Umweltschutzgesetzen, Nationalparken, Naturschutzgebieten und Prediger für ein naturverbunden nachhaltiges Leben in ökosozialer Ausgewogenheit. Wie sähe Österreich ohne Naturschutzbund aus?“ schreibt Johannes Gepp in der Einleitung. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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