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Sommerverlängerung
Sommerverlängerung
Paella, Tapas und Medaillen
Reisen in Zeiten der Pandemie ist das eine, Planungssicherheit das andere. Umso erfreulicher war es, dass ein großartiges 73-köpfiges rot-weiß-rotes Age Group Team zur Europameisterschaft über die Sprintdistanz und die Olympische Distanz am 25./26. September in Valencia anreiste. Wir durften unsere EMHeld:innen dabei begleiten und hautnah mit ihnen im Österreicherhaus und bei den Bewerben dabei sein.
Der österreichische Verband stellte damit nach den Briten und den Teilnehmer:innen aus dem Veranstaltungsland Spanien das drittgrößte Team.
Für das passende Angebot aus Flug, Transfers und Unterkunft sorgte der ÖTRVPoolpartner TRAVELLING TO SUCCESS. Mehr als die Hälfte der Sportler:innen nahm dieses für sich selbst und ihre Partner und Betreuer an – kümmerte sich der Sport- und Teamreiseveranstalter doch um alle Reisebelange, während man sich als Athletin oder Athlet auf den eigenen Bewerb konzentrieren und das „Drumherum“ genießen konnte. Los ging die Reise bereits am Donnerstag, den 23. September. Mit einem Direktflug und allen notwendigen Testergebnissen und ausgefüllten Gesundheitsfragebögen im Gepäck ging es von Wien aus in die etwas mehr als zweieinhalb Flugstunden entfernte drittgrößte Stadt Spaniens an der Mittelmeerküste. Knapp 900 Athlet:innen aus ganz Europa wurden für die EM erwartet. Der Bewerb über die Sprintdistanz fand am Samstag in der „Marina de Valencia“ statt, wo auch die Elite-Europameisterschaften auf dem Programm standen. Tags darauf ging es im Jachthafen über die Olympische Distanz um Gold, Silber und Bronze in der jeweiligen Altersklasse.
Das Spektrum der Teilnehmer:innen könnte dabei vielfältiger nicht sein: Während die eine als internationaler Rookie an den Start ging, konnte der andere bereits auf langjährige EM-Erfahrung zurückblicken.
So auch Rudolf Langer vom Fun-Sports Tri-Team aus Mürzzuschlag, der bereits vor drei Jahren in Glasgow mit dabei war: „Damals bin ich individuell nach Schottland geflogen und hatte mit der österreichischen Truppe nicht viel zu tun. Diesmal entschied ich mich ziemlich zügig für das gemeinsame Angebot und muss sagen: Wenn man im selben Hotel untergebracht ist, dann hat das schon eine andere Gruppendynamik!“ Sportlich wusste sich der 66-Jährige ganz gut einzuschätzen: „Meine Erwartungen waren überhaupt nicht groß. Meine Performance, die hat aber gepasst! Und die Anfeuerungsrufe der anderen Österreicher haben mir dann die finale Kraft gegeben.“
Damit war Langer nicht der Einzige, der die großartige Stimmung im österreichischen Team vor, während und nach den Bewerben hervorhob. „Es ist schon etwas Besonderes. Man trifft immer wieder neue Leute. Bei unseren Bewerben kennt man mit der Zeit jeden. Bei einer EM ist das schon eine tolle Erfahrung. Man sieht sich, grüßt sich, sagt Servus, plaudert, wie es war, und man feuert sich einfach an und das macht das Ganze aus. Es ist im Grunde ein großes Team und der Zusammenhalt ist einfach super“, so der Burgenländer Martin Mitteregger, der auf der Olympischen Distanz in der Klasse AG 20–24 die Bronzemedaille gewinnen konnte.
Dabei zu sein, das tolle Flair zu genießen und für Österreich zu starten, darum ging es unter anderem Iris Hermann: „Der Zieleinlauf war echt genial! Es hat mich zwar eine überholt, weil ich mich feiern lassen hab, aber es war so was von schön!“, erinnert sich die Niederösterreicherin, die aus dem Schwärmen über ihre erste Reise zu einer Triathlon-Europameisterschaft mit dem österreichischen Team gar nicht mehr herauskommt: „Es war wirklich alles pipifein organisiert! Danke!“
Den 12. Platz in ihrer Altersklasse erreichte Simone Wögerbauer: „Es war megacool, Österreich international zu vertreten. Das war schon in den letzten Jahren ein Gedanke von mir, dass ich gerne einmal bei so einem Riesenevent teilnehmen möchte. Dass ich hier nicht alles niederreißen werde, war mir aber schon klar!“ Gemeinsam mit ihrer Trainingspartnerin ist die Oberösterreicherin individuell angereist: „Da wir nicht im Österreicherhaus untergebracht waren, haben wir auch nicht so viel Kontakt gehabt. Wir haben aber trotzdem viele Leute kennengelernt. Und am Strand hat man am nächsten Tag immer wieder einen gesehen, der eine halbe Startnummer oben hatte und der sich dann zu uns dazugesetzt hat!“
Auch als Begleitperson hat eine derartige Veranstaltungsreise ihren Reiz: „Ich bin selber jetzt nicht mehr aktiv, aber wir haben Triathlon schon immer wegen dem Reisen gemacht. Und das hier war wieder eine wunderbare Gelegenheit“, so Willi Kogelbauer, der üblicherweise seine Reisen selbst organisiert, aus Zeitmangel aber diesmal das Reiseangebot von TRAVELLING TO SUCCESS wahrgenommen hat und nicht enttäuscht wurde: „Ich muss sagen, dass es sehr positiv ist. Tolles Hotel, tolle Atmosphäre und alles sehr, sehr gut organisiert. Wir haben hier andere Triathlet:innen aus Österreich kennengelernt. Triathleten sind überhaupt Sportler einer anderen Spezies als beispielsweise Fußballer oder Radfahrer. Ich finde, dass sehr freundschaftlich miteinander umgegangen wird, obwohl im Wettkampf auch gefightet wird. Aber es ist immer eine tolle Stimmung. Und auch die Leute mit den Österreich-Fahnen habe ich sehr toll gefunden. Es ist sehr beeindruckend, wenn man auch mit Gleichgesinnten unsere Athleten anfeuert. “ Beeindruckt war der Niederösterreicher auch von Valencia selbst: „Valencia ist eine Reise wert! Die Verkehrswege, vor allem auch für Radfahrer und Inlineskater, sind extrem gut ausgebaut. Und unter anderem die futuristischen Gebäude, das ist sehr beeindruckend.“
Während einige noch das sommerliche Wetter an der spanischen Mittelmeerküste, die vielfältige Kulinarik sowie Land und Leute genossen, ging es für den Großteil des österreichischen Teams am Montag, den 27. September, mit vielen tollen Eindrücken und vier Medaillen im Gepäck zurück nach Wien.
Und auch wenn der Medaillenspiegel von unserem Lieblingsnachbar gewonnen wurde und Österreichs Triathlet:innen diesmal mit vier Medaillen keine große Rolle spielten, zeigt sich ÖTRV-Age-Group-Koordinator Hubert Maier mehr als zufrieden: „Bei Europameisterschaften hängen die Trauben schon sehr hoch. Ich gratuliere den Medaillengewinner:innen und allen, die hier gestartet sind. Generell hätte ich mit 50 österreichischen Teilnehmer:innen gerechnet – dass es fast 80 geworden sind, ist eine super Sache. Triathlon ist zwar eine Einzelsportart, aber die Zusammengehörigkeit ist, wie man hier gesehen hat, großartig. Das fängt schon beim Zusammenbauen der Räder an, wo jeder jedem hilft, und es wird niemand auf der Strecke gelassen. Die Athleten sind begeistert und wir werden in Zukunft natürlich wieder versuchen, hier etwas auf die Beine zu stellen. Im kommenden Jahr findet die Sprint-Europameisterschaft in München statt und auch hier wird es wieder ein Österreicherhaus geben.“
„Wir freuen uns, dass wir mit der Valencia-Reise unsere Partnerschaft so erfolgreich starten konnten. Es ist ein Riesenerfolg für uns, so eine Gruppe betreuen zu dürfen, und wir freuen uns schon auf die EM in München, wo wir wieder ein tolles Package für Österreichs Triathtlet:innen zusammenstellen werden“, so Philipp Breyer von TRAVELLING TO SUCCESS. (CT)