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5.4. Löwenapotheke Wilhelmstraße

GEBIETSREFORM 1970ER-JAHRE IN OFFENBURG

Echte Naherholung

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Weier ist stolz auf seinen Gottswald und die Weirer Runde, die gut angenommen wird

Viel Natur, Ausgangspunkt wunderschöner Radwege Richtung Hanauerland – und wenn der Lärmschutzwall fertig sein wird, bleibt der Ort auch von den Geräuschen der nahen Autobahn verschont: Weier sieht sich als Naherholungsgebiet. Die „Weirer Runde“ lockt Besucher*innen aus der Umgebung an.

Zwei Lokale, ein Bioladen, eine Filiale der Griesheimer Bäckerei – Ortsvorsteher Stefan Sauer-Bahr zählt auf, was das Dorf alles zu bieten hat. Es gibt zwei Handwerksbetriebe und drei Landwirte, einer von ihnen ist er selbst. Der gebürtige Bohlsbacher ist seit drei Jahren Ortsvorsteher, war zuvor fünf Jahre Ortschaftsrat. Er werde gut unterstützt, der Zusammenhalt und das Miteinander stimme. Industrie gebe es nicht, dafür herrliche Natur – und mit der kleinen

Seit 2019 Ortsvorsteher. Der 43-jährige Landwirt Stefan Sauer-Bahr.

Insel, auf der die markanten Pappeln stehen, sogar ein Naturdenkmal. Im Jahr 2000 wurde das letzte Neubaugebiet eingerichtet. Dass in absehbarer Zeit ein weiteres hinzukommt, damit rechnet

Sehenswürdigkeit. Die neugotische Pfarrkirche St. Johannes. Fotos: Siefke

der Ortsvorsteher nicht – trotz der vielen Nachfragen, Weier ist als Wohnort sehr beliebt. Auch die „Villa“ steht auf Weirer Gemarkung. Und das frühere Munitionslager im Gottswald.

Wacker: Nun, die Halle haben wir dann auch bekommen – für 800000 Mark. Wir waren die ersten der eingemeindeten Ortschaften. Die Qualität war zwar nicht die beste – gerade im Vergleich mit den Hallen, die später dann für die anderen Orte gebaut wurden. Aber wir konnten darin Sport treiben und Feste feiern. Das war für uns in Ordnung. Überlegt wurde später, zwischen Waltersweier und

Blick zurück

Karl Wacker, Jahrgang 1939 und gebürtiger Weirer, war von 1975 bis 1980 Ortschaftsrat und besucht bis heute fast jede Sitzung. Der Elektromaschineningenieur, dessen Stammbaum sich bis auf das Jahr 1346 zurückverfolgen lässt, erinnert sich noch sehr lebhaft an die Diskussionen, die Anfang der 1970er-Jahre wegen der anstehenden Eingemeindung geführt wurden.

Herr Wacker, wie war denn damals die Stimmung in Weier?

Wacker: Zunächst 50 zu 50. Ich war, ehrlich gesagt, zunächst auch dagegen. Wir wollten als Alternative die vier Gottswaldgemeinden zusammenbringen – also Bühl, Griesheim, Waltersweier und eben Weier. Doch wir hätten eine Fachführung gebraucht, jemanden, der sich in Sachen Verwaltung so richtig auskennt. Diese Person hatten wir leider nicht, daran ist das Ganze gescheitert.

Aufbewahrt. Karl Wacker mit dem Vertragswerk von 1971. Foto: Siefke

Wacker: Offenburg versprach uns Hochzeitsgeschenke, unter anderem eine Halle. Außer den beiden Gastwirtschaften Linde und Schwanen gab es keine Möglichkeit, sich zu versammeln. 1953 wurde der Musikverein gegründet. Die Lokale reichten für die Proben aus, aber nicht für Konzerte.

Wurde das Versprechen eingelöst? WEIER

Einwohner*innen: 1450 Eingemeindung: 1.12.1971 Fläche: 223 Hektar ohne Wald Sehenswürdigkeit: Die neugotische Pfarrkirche St. Johannes von 1880-82 auf dem Platz des früheren Gotteshauses. Namensgebung: Der Name kommt vom römischen „villare“, hat also nichts mit Wasserstelle („Weiher“) zu tun. Um das Jahr 1347 taucht der Name Weier erstmals in Urkunden auf. Wappen: Malteserkreuz, überdeckt in der Mitte mit einem Schild, der drei Ringe trägt. Die Pfarrei Weier gehörte ab 1391 dem Johanniterorden in Straßburg und damit die Gemeinde unter der Herrschaft der Johanniter (Malteser).

Weier eine Halle zu bauen, die von beiden Ortschaften hätte genutzt werden können. Daraus wurde nichts.

Gab es weitere „Hochzeitsgeschenke“?

Wacker: Die Einsegnungshalle bekamen wir nicht. Später wurde für den ganzen Gottswald eine Schule in Weier gebaut und im Sommer 1973 eingeweiht. Ich selbst hatte ab 1945 Unterricht in den Räumen hinter der Ortsverwaltung. Das war die sogenannte „Volksschule“, sie bestand aus zwei Klassen. Die Ausstattung ließ zu wünschen übrig, ich habe die Zeit jedoch in guter Erinnerung.

War die Eingemeindung rückblickend gut für Weier?

Wacker: Im Nachhinein ist es gut, ja. Wobei man ja nicht weiß, wie es sich sonst entwickelt hätte. Wir können halt nicht mehr so viel entscheiden. Andererseits brauchen wir den Verwaltungsapparat. Wir können ganz zufrieden sein.

Kurz notiert

Autorenlesungen: In Rahmen der Offenburger Literaturtage WortSpiel liest am heutigen Samstag, 2. April, die Autorin Stefanie von der Schulte in der Stadtbibliothek aus ihrem Erstling „Der Junge mit dem schwarzen Hahn“. Am Dienstag, 5. April, stellt Christoph Poschenrieder in der Buchhandlung Roth sein Buch „Ein Leben lang“ vor. Beginn ist jeweils 20 Uhr. Vorverkauf in der Buchhandlung Roth. Eintritt: 12 Euro.

Geschichte: In dem Buch „Sofie – zwischen Aufbruch und Anpassung“ bettet der Historiker und frühere Stadtarchivar und Museumschef Wolfgang M. Gall die Lebensgeschichte seiner Großmutter in die historischen Zusammenhänge des Kaiserreichs und der Weimarer Republik ein. Vorgestellt wird das Werk am Dienstag, 5. April, um 19.30 Uhr im Foyer des Museums im Ritterhaus. Anmeldung unter Telefonnummer 07 81 / 82 25 77 oder museum@offenburg.de. Eintritt: 5 Euro.

Pflanzaktion: Bei einem geführten Spaziergang am Gifizsee werden die heimischen Kräuter und essbaren Pflanzen gemeinsam mit einer Expertin entdeckt und genascht. Im Anschluss haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, einen Garten mit Kräutern, Erdbeeren und Gemüse anzulegen. Kinder können gut mithelfen. Neben der Freude am Entdecken und Gärtnern steht die Begegnung der Menschen aus dem Stadtteil im Mittelpunkt. Mit der Kräuterwanderung geht es am Sonntag, 10. April, 15 Uhr, los; um 16 Uhr beginnt die Pflanzaktion. Ohne Anmeldung und Kosten. Treffpunkt ist das Außengelände/ Spielplatz der Kita im SFZ Uffhofen.

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Zeichen gesetzt. Kinder aus der Katholischen Kindertagesstätte des SFZ Stegermatt und aus der Konrad-Adenauer-Schule, betreut vom Pädagogischen Team des SFZ Stegermatt, setzen mit ihrem gemalten Bild ein Zeichen für den Frieden. Die Selbstporträts sind in der Zähringerstraße entlang der Martinskirche zu sehen. Mit ihren Bildern denken die Kinder an die Menschen in der Ukraine. Sie wünschen sich, dass der schreckliche Krieg aufhört und alle Menschen in Frieden leben können. Wer sein eigenes Porträt zur Friedenskette hinzufügen möchte, kann sein Bild in DIN A 3 im SFZ Stegermatt bei Beate Bleyer-Hansert, Telefon 07 81/63 90 56 84, abgeben. Foto: Lötsch

Hasen suchen und gewinnen!

Das Stadtmarketing hat zusammen mit 40 Einzelhandelsgeschäften die Aktion „Hasen suchen und gewinnen!“ Die Besucher*innen der Innenstadt sind aufgefordert, die Schaufenster zu betrachten und die bunten Hasen zu finden, die dort versteckt sind. Bei jedem Hasen ist ein Buchstabe beigefügt, alle Buchstaben ergeben am Ende das Lösungswort. Verlost werden zehn City Partner-Einkaufsgutscheine im Wert von je 100 Euro. Die Aktion läuft bis 28. April. Die Flyer zur Aktion liegen in den teilnehmenden Geschäften und im Bürgerbüro aus. Weitere Informationen gibt es unter www.offenburg.de oder per E-Mail an stadtmarketing@offenburg.de.

Viele Ideen für Verkehrsberuhigung

Die gerade Straße „Im Seidenfaden“ wird aufgrund ihrer Gestaltung nicht als verkehrsberuhigt wahrgenommen. Häufig werden Verkehrsregeln nicht eingehalten; die angrenzenden Bewohner*innen beschweren sich beim Fachbereich Tiefbau und Verkehr.

Das Stadtteil- und Familienzentrum Oststadt führt derzeit das im Programm „Quartiersimpulse“ durch Landesmittel geförderte Projekt „Seidenfaden – miteinander verwoben und vernetzt“ durch. In diesem haben sich engagierte Bewohner*innen in der Initiativgruppe „Aufenthaltsqualität und Verkehr im Seidenfaden“ der Thematik angenommen. Aus dieser Initiative heraus fand Ende März gemeinsam mit dem Stadtteil- und Familienzentrum Oststadt sowie den Abteilungen Verkehrsplanung und Stadtplanung/-gestaltung eine Beteiligungsveranstaltung statt. Der Verein Soziales Netz Offenburg Süd-Ost (soNet e.V.) übernahm den Grillstand.

Entstanden sind hierbei über 40 vielfältige Ideen zur Gestaltung der Straße. Diese können bis zum 10. April unter www.mitmachen.offenburg.de eingesehen sowie bewertet und kommentiert werden. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, weitere eigene Ideen einzubringen und zur Diskussion zu stellen. Zudem befindet sich im Seidenfaden eine orangene „Ideenbox“ für weitere Anregungen.

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