Köln.Sport Ausgabe 08 | August 2014 | 31. Jahrgang
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Köln.Sport
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DAS STADT-SPORT-MAGAZIN
» OHNE ERFOLG IST ALLES NICHTS «
Alexander Wehrle redet Klartext
HARTE ARBEIT Über den steinigen Weg, ein Pro˜ klub zu werden. Und es zu bleiben
Eingewöhnung im Rekordtempo: Warum Simon Zoller sogar zum Poldi taugt! WWW.KOELNSPORT.DE
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D Die Handwerker im Haus zu haben ist nicht jedermanns Sache. Macht meist ’ne Menge Dreck! Kostet Zeit! Renovieren, umbauen, neuer Anstrich! Das bringt nur Stress; und eigentlich ist das Alte doch noch ganz schön! Also wofür der ganze Aufwand? Um es schöner zu machen? Zu verändern? Mal was anderes zu sehen? – Neues! Um endlich wieder diese Frische zu spüren. Ist ja auch spannend zu sehen, wie solche Veränderungen a nkommen. Bei einem selbst, bei anderen. Wir spürten zuletzt auch: Es wird Zeit. Zeit, etwas zu verändern an
EDITORIAL EDITORIAL
unserer Köln.Sport. Es wird mal wieder Zeit, dass sich was dreht. Also haben wir die letzten Monate damit verbracht, Pläne zu entwerfen. Wo wollen wir ansetzen? Bei der Optik! Also Renovierung! Nur, was wollen wir tun? Warum? Wie gehen wir’s an? Was ist das Ziel? Als der Plan stand, haben wir, um im Bild zu bleiben, Zimmer um Zimmer ausgeräumt und renoviert, alles auf einen Rutsch umsetzen ging ja nicht, neben unserem normalen Job, Sie als Köln.Sport-Leser und -Leserin wollten ja weiterhin jeden Tag aktuelle Informationen auf koelnsport.de und jeden Monat eine neue Ausgabe. In dieser Zeit wurde also an Schriften gefeilt, über neue Größen diskutiert; an Logos und Rubrizierungen durfte geschraubt werden, ebenso am Farbkonzept. Texte und Fotos sollten wertiger werden; dann standen Bildschnitte und der Umgang mit Zeilen, Grafi ken und Kästen zur Debatte. Viel wurde modernisiert und im Stil der Zeit aufgefrischt; ’ne Menge zu tun! Weil eben nie alles geht, was man will, und nie alles in natura so aussieht wie im Plan gewünscht. Gleichwohl, mit Kreativität, mit Systematik, mit Blick für den Wert der redaktionellen Inhalte
und mit der Motivation, den eigenen Plan auch umzusetzen, hält jedes Zeitfenster. Und so lesen Sie gleich zum ersten Mal in einer optisch renovierten, modernen, frischen und recht coolen ;-) Ausgabe von Köln.Sport. Ein toller Moment für uns, und:
Ein Zeichen dafür, wie wichtig uns der Sport in Köln ist! In diesem Sinne, Ihr Fred Wipperfürth
Foto: Benjamin Horn (1), Köln.Sport (1)
SCHWERPUNKT DIESER AUSGABE
Es geht wieder los. Der 1. FC Köln ist in das (hoffentlich lange andauernde) „Abenteuer Bundesliga“ gestartet. Klar, dass auch Köln.Sport für seine Leser am Geißbockheim am Ball ist, nachhorcht, Interviews führt. Unter anderem mit Geschäftsführer Alexander Wehrle (r.), der mit Reporter Thomas Reinscheid über den Erfolg der letzten Monate gesprochen hat. Viel Spaß! 08/2014 KÖLN.SPORT
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INHALT
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ALEXANDER WEHRLE IM EXKLUSIVINTERVIEW
Alexander Wehrle Der Geschäftsführer der Geißböcke im Interview Kampf um die Stammplätze Die Aufstellung des FC ist in diesem Jahr so flexibel wie selte Simon Zoller „Kölsche Jung“ oder Wichtigtuer?
30 FORTUNA 34 36
Mit dem neuen Team will sich der Verein in der 3. Liga etablieren Neuzugänge Das sind die neuen Fortunen Ticketpreise Die Fortuna zählt zu den teuersten Adressen der 3. Liga – zu Recht?
38 VIKTORIA
30 SO WILL FORTUNA KÖLN DIE SAISON IN DER 3. LIGA ANGEHEN
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Der vergessene Verein DFB-Pokal Alles zum Spiel gegen Hertha BSC
42 SPORTPOLITIK 44
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Lanxess arena Geheimplan für die RheinStars Kanuclub Deutz Die Freizeitsportler fühlen sich von der Stadt alleine gelassen Stadtsportbund Neue Führungskräfte gesucht
48 SERVICE
Foto: IMAGO (1), Benjamin Horn (1)
Der große Sportsommer in Köln
21 VEEDELS-SPECIAL CHORWEILER 22
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21 DER SPORT IN CHORWEILER IM SPECIAL
04
KÖLN.SPORT 08/2014
Fühlinger See Die wichtigste Sport-Location des Bezirks Maylife Boxclub Die Ex-Profis orsten und Rüdiger May geben Erfahrungen weiter Longericher SC Der Fast-Aufsteiger greift wieder an
RUBRIKEN 03 04 06 20 29 50 50
Editorial Inhalt Szene Termine Quiz Impressum Vorschau
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SZENE
stadt-
köpfe
Die Gelegenheit, Martin Kaymer zu treffen, wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.
Patrick Helmes
Kurz-News aus dem Kölner Sport Peter Stöger, Erfolgstrainer des 1. FC Köln, hält die Zügel am Geißbockheim bis 2017 in der Hand. Beim Trainingsauftakt des FC gab der Verein die Vertragsverlängerungen von Stöger und CoTrainer Manfred Schmid bekannt.
Fotos: IMAGO (8), Benjamin Horn (2), pa/dpa (1), Screenshot FCB-TV (1), KKSF (1), Screenshot Facebook (1), ADAC (2), SpVg Porz (1)
Thomas Kraus wird die Ehre zuteil, den Drittliga-Neuling Fortuna Köln in den ersten Saisonspielen als Kapitän aufs Feld zu führen. Die etatmäßigen Spielführer Daniel Flottmann (Kreuzbandriss) bzw. Sebastian Zinke (Bandscheibenvorfall) sind verletzt. Christopher Zeller, Hockey-Superstar von Rot-Weiss Köln, setzt seine Karriere nun doch fort. Nach der enttäuschenden WM hatte es andere Meldungen gegeben, die Zeller aber dementierte. Wolfgang Weber, Kölner Fußball- Legende, hat am 26. Juni seinen 70. Geburtstag gefeiert. Der sympathische Mann aus Porz, Torschütze im WM-Finale 1966,fiebert auch heute noch mit „seinem“ FC und der SpVg Porz, bei der er als junger Kicker begann. 6
Köln.SPORT 08/2014
Kaymer beim FC Golf-Superstar Martin Kaymer war kurz vor den BMW International Open, bei denen er nach zwei Runden am Cut gescheitert war, zu Gast im RheinEnergieStadion. Dort gab Kaymer eine Pressekonferenz. Begrüßt wurde er – im Namen des 1. FC Köln – von Stürmer Patrick Helmes. „Die Gelegenheit, Martin hier zu treffen, wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen“, sagte der Spieler, der extra seinen Urlaub früher beendet hatte. Als Geschenke hatte Helmes zwei FC-Trikots mit besonderer Beflockung dabei. „US Open-Cham pion“ und „Players Champion“ stand darauf, Kaymers Erfolge in diesem Jahr.
RheinStars gegen Bayern
Überraschung in Pulheim
Der Kölner Basketball-Regionalligist RheinStars präsentiert seinen Anhängern in der Vorbereitung auf die neue Saison ein sportliches Highlight. Am 5. September (20:30 Uhr) tritt der Aufsteiger in die 1. Regionalliga vor heimischem Publikum in einem Testspiel gegen den Deutschen Basketball-Meister Bayern München an. „Das ist eine große Ehre für uns“, sagt Geschäftsführer Stephan Baeck.
Der Paraguayer Fabrizio Zanotti hat die BMW International Open auf Gut Lärchenhof, das einzige Golfturnier der European Tour in Deutschland, für sich entschieden. Am fünften Extra-Loch setzte sich Zanotti gegen Henrik Stenson durch, der an Bahn 17 seinen Abschlag ins Wasser setzte. Der Sieger strich einen Scheck über gut 333.000 Euro ein. Bester Deutscher wurde Alex Cejka auf Platz 12.
AUF DEN
PUNKT. Marcel Risse Mittelfeldspieler,
Viel Action
beim Kölner KinderSportFest Bei sommerlichen, aber nicht zu heißen Temperaturen vergnügten sich ca. 3.500 Kinder samt Eltern, Großeltern und Freunden beim Ausprobieren verschiedenster Sportangebote während des KinderSportFestes. Köln.Sport war im NetCologne Stadion der Sporthochschule als Partner mit im Boot: mit einem Stand sowie einer Torwand. Es herrschte ein aufgeregtes Treiben, strahlende Kinder und zufriedene Eltern waren das Ergebnis. Auch Paralympics-Sieger und Weitsprung-Weltrekordler Markus Rehm war als Stargast vor Ort.
1. FC Köln
Herr Risse, der Aufstieg in die Bundesliga war souverän. Was erwarten Sie von der neuen Saison? Für uns kann es nur darum gehen, den Klassenerhalt zu schaffen. Das ganze Team – und damit meine ich den kompletten 30-Mann-Kader – wird für dieses eine große Ziel arbeiten. Mir persönlich ist es dabei vollkommen egal, wer die nötigen Tore erzielt. Hauptsache, wir haben am Ende Erfolg. Was haben Sie sich denn persönlich für die neue Spielzeit vorgenommen? Erst einmal bin ich sehr zufrieden über die Art und Weise, wie wir als Mannschaft aufgestiegen sind. Ich selber hatte vergangene Saison auch mal eine schwächere Phase mit Spielen, in denen ich nicht so zum Zuge gekommen bin. Deshalb habe ich mir fest vorgenommen, weiter an meiner Konstanz zu arbeiten. Eine bestimmte Torquote gibt’s allerdings nicht. Sie sind gebürtiger Kölner und bekennender FC-Fan. Wie speziell ist es für Sie, seit 2013/14 für Ihren Herzensklub zu spielen? Wenn man sich aussuchen kann, wo man spielen möchte, entscheidet man sich doch für den Klub, der einem am nächsten steht (lacht). Ich bin in Köln mit dem FC groß geworden, stand früher selber in der Kurve. Auch meine Familie, meine Freunde leben hier. Das macht vieles einfacher – gerade, wenn es mal nicht so läuft.
Guardiola
lobt Kölner Hockeydamen Lob von allerhöchster Stelle für die Hockeydamen von RotWeiss Köln! Die Deutschen Meisterinnen staunten nicht schlecht, als der FC Bayern München eine Videobotschaft von Starcoach „Pep“ Guardiola schickte. „Ich freue mich, dass die Farben Rot-Weiss auch im Damenhockey die Farben des Siegers sind“, übermittelte Guardiola. „Das Endspiel war an Spannung kaum zu überbieten. Toll, wie ihr das Spiel nach einem 0:2-Rückstand noch gedreht habt und im Siebenmeterschießen nervenstark gewonnen habt.“
Glauben Sie, dass der Klub das Fahrstuhl-Image loswerden kann und sich in der Liga etabliert? Es ist viel zu früh, jetzt, vor der Saison, darüber zu sprechen. Dafür müssen wir erst einmal schauen, wie das Niveau unserer Mannschaft und der Konkurrenz wirklich ist. Aber wir werden alles dafür geben, die Liga zu halten. Das wäre dann ein erster Schritt in die richtige Richtung!
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SZENE
„Haie“ beim Paintball Ihre Treffsicherheit checkten einige „Haie“ beim Paintball, einem Teamsport mit Farbgeschossen. Moritz Müller (r .) postete das Bild auf seiner FacebookSeite, auch Björn Krupp, Alex Weiß und Marcel Ohmann (v.r.) waren dabei.
DRAISAITL SCHREIBT GESCHICHTE Insolvenz beim SC West? Aufgrund von Kosten aus dem Baupro jekt auf der eigenen Anlage (mit Kita etc.) steht der V eedelsklub SC W est Köln kurz vor der Insolvenz. Bei Redak tionsschluss gab es noch Hoffnung, der Antrag war aber schon vorbereitet.
Neuer Job für Wunderlich Franz Wunderlich (r.) ist als neuer „Vorstand Sport“ ins Führungsgremium von Fußball-Regionalligist Viktoria Köln aufgerückt. Sein Nachfolger als Sportlicher Leiter ist Stephan Küsters (l.), bisher in Diensten von Preußen Münster.
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Das deutsche Eishockey-Talent Leon Draisaitl, einst in Diensten der Kölner Junghaie, ist beim NHL-Draft von den Edmonton Oilers an Nummer drei gezogen worden. Damit wurde er so früh aufgerufen wie noch nie ein Deutscher zuvor. Nicht nur deshalb wird dem 18-jährigen Ausnahme spieler eine große Karriere in der besten Eishockeyliga der Welt vorausgesagt. Der erste wichtige Schritt ist nun vollzogen. Damit tritt Draisaitl in die Fußstapfen von W ayne Gretzky und Mark Messier, zwei der besten Spieler aller Zeiten, die ebenfalls für die Oilers auf Torejagd gingen. Der gebürtige Kölner hatte in der kanadischen Juniorenliga WHL bei den Prince Alber t Raiders und schließlich bei seinem WM-Debüt im Frühjahr beeindruckt. „Es ist eine Riesenehre, dieses T rikot zu tragen”, sagte der Sohn von HaieLegende Peter Draisaitl. „Es gehen dir so viele Sachen durch den Kopf. Es ist das beste Gefühl, das ich jemals empfunden habe. Ich kann das Trainingslager kaum erwarten.”
STECKBRIEF Name: Leon Draisaitl Geboren: 27. Oktober 1995 in Köln Team: Edmonton Oilers Spitzname: The German Gretzky Größe/Gewicht: 1,88 m/92 kg Position: Center Schusshand: links Bisherige Teams: Kölner Junghaie, Jungadler Mannheim, Prince Albert Raiders (USA)
Sergio Garcia beim KGC
Hoher Besuch in Köln-Widdersdorf: Mit Sergio Garcia war einer der weltbes ten Golfer zu Gast beim Kölner Golfclub (KGC). Anlass des Besuchs des spanischen Weltklassegolfers war die offizielle Eröffnung des „T aylor Made Performance Lab“, einem hochmoder nen Fitting Center, das in Deutschland
außer beim KGC nur in Her zogenaurach vorzufinden ist. Da dur fte Garcia, Markenbotschafter von T aylor Made, selbstverständlich nicht fehlen. Die gut 200 anwesenden Gäste staunten nicht schlecht, als Garcia seine Schlagkünste präsentierte und dabei gut gelaunt und witzig erklärte, was das Leben als Golfprofi an Über raschungen und Heraus forderungen bereithält. „Das Wichtigste als Golfer ist aus meiner Sicht, wie gut deine schlechten Runden sind. Wenn du ein paar Schläge schlecht triffst, macht es immer noch einen Unterschied, ob am Ende eine 70 oder eine 74 steht. Denn in den guten Runden unterscheiden sich die Tourspieler nur wenig. Eine 63 kann jeder auf der Tour spielen“, erklärte der Spanier, der nach dem Ausscheiden seiner Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien nun dem deutschen Team die Daumen drückt. Garcia blieb nach dem Termin noch im Rheinland und spielte bei den BMW International Open in Pulheim, wo er auf dem geteilten zwölften Rang landete.
Porz Deutscher Meister!
Die Ü32-Herren der Spor tvereinigung Porz dürfen sich nach dem Gewinn des Altherren-Supercups „Deutscher Meister” nennen. Die Freude war riesengroß, die Entscheidung hätte enger kaum ausfallen können: Im Elfmeterschießen wur de das Endspiel des Altherren-Supercups Ü32 zwischen der Sportvereinigung Porz und dem SV Kirchanschöring aus Bayer n entschieden. Beim entscheidenden Showdown avancierte der Porzer Keeper Christian Kremer mit gleich drei gehaltenen Elfmetern zum Helden und machte die Kölner so zum Deutschen Meister in dieser Altersklasse. V or den zahlreich erschienenen Zuschauer n in Großaspach durfte der Kapitän der Spor tvereinigung, Dirk Hebel, den Pokal schließlich unter großem Jubel seiner Mitspieler in die Höhe stemmen.
Zweiter Audi-Sieg auf dem Nürburgring
Das Team Phoenix Racing aus Meuspath hat das „42. ADAC Zurich 24h-Rennen“ auf dem Nür burgring gewonnen. Nach einem enorm abwechslungsreichen Rennverlauf mit 32 Führ ungswechseln triumphierten Christopher Haase/ Christian Mamerow/Rene Rast/ Markus Winkelhock im Audi R8 vor Jeroen Bleekemolen/Andreas Simonsen/Christian Menzel/Lance David Arnold im Mercedes-Benz von Vorjahressieger Black Falcon. Dabei stellte das Siegerquar tett mit 159 Runden über die 25,378 Kilometer lange Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nordschleife und insgesamt 4.035,102 Kilome ter einen neuen Distanzrekord auf. Das Siegerpodium komplettier ten Michael Zehe/Christian Hohenadel/ Nico Bastian/Maro Engel im AMGFlügeltürer von ROWE Racing. „Ein fantastischer Er folg“, jubelte Ernst Moser, Teamchef von Phoenix Racing, über den vier ten Triumph am Ring. „Besonders stolz macht mich, dass wir uns gegen die wohl stärkste Konkur renz in der Geschichte durchgesetzt haben.“ 08/2014 KÖLN.SPORT
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EFFZEH
„OHNE ERFOLG IST ALLES NICHTS“ Dem souveränen Aufstieg folgten weitere Glücksmomente am Geißbockheim: Infront, REWE oder RheinEnergie – es läuft für FC-Finanzchef Alexander Wehrle. In Köln.Sport spricht der „Herr der Zahlen“ über die Euphorie in Köln, den Finanzpatienten 1. FC Köln und Kollege Jörg Schmadtke INTERVIEW | THOMAS REINSCHEID
FC-Finanzboss wehrle im gespr채ch
EFFZEH
Das Positive bei uns derzeit ist, dass sich keiner zu wichtig nimmt. Jeder übernimmt seinen Job und versucht, das Beste für den Verein herauszuholen. Die Gesamtsituation macht auch unsere Arbeit leichter. Der Aufstieg macht es einfacher, den einen oder anderen Spieler zu verpflichten. Er macht es aber auch einfacher, den einen oder anderen Partner hinzuzugewinnen, weil es schon eine gewisse Euphorie gibt. Als Sie Anfang 2013 hier an˜ ngen, lag der FC ˜ nanziell mehr oder minder auf der Intensivstation – wo ist der Patient derzeit auf dem Weg der Gesundung? Bis zur endgültigen finanziellen Konsolidierung wird es noch ein langer Weg sein – das ist keine Frage. In der Zweiten Liga ist das sehr, sehr schwierig. In diesem Jahr erzielen wir dennoch im operativen Geschäft ein ganz gutes Ergebnis, das werden wir auch dementsprechend im Oktober vorstellen können. Wenn wir aber an die beiden Parameter Aufbau von Eigenkapital und Abbau der Verbindlichkeiten denken, dann werden wir mit Sicherheit ein paar Jahre benötigen, um ein vollumfängliches gesundes Bild abzugeben.
„Ziel ist Platz 15“: FC-FinanzChef Wehrle
Pachtvertrag für das Stadion, Verlängerungen von Sponsoren, der neue Infront-Deal – derzeit scheint alles, was Sie beim FC anfassen, zu gelingen. Fühlen Sie sich manchmal wie Gustav Gans? Für uns ist das eigentlich nichts Außergewöhnliches, das ist unser Business, dass wir mit den Partnern möglichst gutdotierte und möglichst langfristige Verträge abschließen sollten. Es ist aber natürlich richtig, dass zuletzt viele größere Verträge, die über längere Zeit laufen, dazugekommen sind, das macht es uns in der Planungssicherheit einfacher. Gibt es auf diesem Weg auch Rückschläge? Sind da auch Sponsoren, die Nein sagen? Momentan geben wir durch den Aufstieg und die Ruhe, die im Verein herrscht, ein positives Bild nach außen ab. Es ist im letzten Jahr kein großer Partner weggegangen. Auch im Bereich der Logen haben wir derzeit trotz einer gewissen Fluktuation eine Warteliste. Sie sagten: „Wir werden wieder als verlässlicher Partner wahrgenommen.“ Ist das auch eine Auszeichnung für Ihre Arbeit? Wie sehr vereinfacht der Eindruck Ihr Wirken? 12
KÖLN.SPORT 08/2014
Der Verein versucht zunehmend, innovativ zu agieren, wie das Karnevalstrikot oder die Social-Media-Aktivitäten zeigen. Muss der FC in gewissem Maße Vorreiter sein, um die angesprochenen Lücken zu schließen? Wir versuchen schon, in dem einen oder anderen Geschäftsfeld innovativ und schnell zu sein. Wir haben eben nicht dieses Budget, da müssen wir das eine oder andere Alleinstellungsmerkmal etablieren, um bei Sponsoren punkten zu können. Das Beispiel Social Media ist ein gutes: Das wird immer wichtiger, auch für unsere Partner. Unsere Medienabteilung macht einen super Job. Das ist hilfreich, wenn wir in Gesprächen mit möglichen Partnern auch diesen Bereich anbieten können. Da müssen wir uns nicht verstecken, da sind wir unter den Top 5 bei den Bundesligisten. Viele Sponsoren kommen aus dem regionalen Umfeld. Braucht der FC diese extrem enge Anbindung an die Stadt, oder muss man sich davon dauerhaft lösen? Eine gesunde Mischung macht es. Eine regionale Identität zu wahren, aber gleichzeitig global zu agieren – das kann nicht schaden, das ist auch kein Widerspruch. Die Idealform ist eine Mischung. RheinEnergie oder REWE sind langjährige, treue Partner, die regional verwurzelt sind. Aber die Rewe Group ist ebenso wie Rimowa oder Ford zugleich ein Global Player. Es wird auch noch ein internationaler Partner hinzukommen. Auch durch die Kooperation mit Infront, die sehr international aufgestellt sind, werden wir sicher den einen oder anderen Partner noch hinzugewinnen. Thema Infront: Wie ist es zu der Entscheidung gekommen, die Vermarktung nicht in die eigenen Hände zu nehmen? Unser Benchmark war immer: Wir müssen uns finanziell besser stellen, als wenn wir es selbst machen. Das war die Messlatte, das haben wir hinbekommen.
FC-FINANZBOSS WEHRLE IM GESPRÄCH
Auf Geld für
Yannick Gerhardt waren wir nicht angewiesen. Und wir haben kein schriftliches Angebot vorliegen gehabt Alexander Wehrle
In der Öffentlichkeit sind angesichts des Infront-Deals große Summen genannt worden. Abseits einer konkreten Zahl: Was bedeutet der Vertrag für den FC? Ausgesorgt für die nächsten Jahre? Nein. In erster Linie bedeutet dieser Vertrag für uns Planungssicherheit. Zum anderen werden wir uns perspektivisch dadurch besser stellen, gerade weil wir nicht auf einen Schlag eine große Signing Fee eingenommen haben. Im Zweitligafall hätten wir dennoch die Möglichkeit, notfalls so eine Zahlung zu generieren, um dann im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit schnell wieder aufsteigen zu können. Wir haben einen Vermarktungs- und keinen Finanzierungsvertrag. Wir wollen uns über die nächsten Jahre im Sponsoring noch steigern. Mit Infront haben wir einen Partner, der ein entsprechendes Netzwerk hat. Ist damit auch inbegriffen, dass Infront ein Büro im Geißbockheim bezieht? Das ist richtig. Die Mitarbeiter von Infront werden hier am Geißbockheim beheimatet sein, so dass es wirklich eine enge Verzahnung gibt. Es gab aber auch bei IMG, die kein Büro hier hatten, eine enge Verzahnung. Auch mit IMG haben wir alles Hand in Hand erledigt. Ende 2013 sprachen Sie von infrastrukturellen Dingen, die der Verein angehen will. Das Geißbockheim ist bereits zu großen Teilen renoviert. Was ist als Nächstes geplant? Momentan sind wir erst mal in der Analysephase. Dann müssen wir schauen: Ist es überhaupt realistisch? Zeitplan und Finanzen spielen da auch eine Rolle. Wir haben am Geißbockheim, was die Gastronomie betrifft, einiges umgesetzt. Die Folgeschritte sind aber noch nicht absehbar.
Von daher musst du manchmal ein überschaubares Risiko eingehen, das haben wir im Übrigen letzte Saison gemacht, als wir in die Mannschaft investiert haben und noch nicht alle Verträge endgültig fix waren. Jörg Schmadtke und ich sind hier aber grundsätzlich auf einer Linie: Wir wollen nicht mehr ausgeben, als wir einnehmen. Sportlich im Kampf um den Klassenerhalt wettbewerbsfähig sein und den Konsolidierungsweg fortsetzen – das sind unsere zwei Zielsetzungen. Am Ende des Tages muss aber immer der sportliche Erfolg im Mittelpunkt stehen. Deswegen gehen wir auch mit einem ordentlichen Budget in die neue Saison. Yannick Gerhardt stand kurz vor einem Engagement bei Ben˜ ca Lissabon. Haben Sie sich gefreut, dass der Spieler hier bleibt, oder überwog die Trauer über den entgangenen Scheck? Auch da war ich völlig entspannt. Wir sind mit der Prämisse in diese Saison gegangen, dass wir keine großen Transfereinnahmen erzielen müssen. Wir waren nicht darauf angewiesen. Zudem haben wir gar kein schriftliches Angebot vorliegen gehabt.
KÖLN.SPORT.INFO Wehrles Meilensteine Seit seinem Amtsantritt im Januar 2013 leistete Alexander Wehrle eine Menge Aufräumarbeit. Den klammen Verein plagte eine Etatlücke von knapp 6,5 Millionen Euro. Wehrles kreative Lösung: Das Geißbockheim wurde innerhalb des Vereins an eine Tochtergesellschaft verkauft. Bei den Verhandlungen über die Höhe der Stadionpacht fand der FC-Finanzgeschäftsführer ein Modell, dem sowohl Verein als auch Stadt und die EU zustimmen konnten. Auch bei den Sponsoren ist Wehrle ein Hansdampf in allen Gassen: Bei der Vermarktung wurde mit Infront ein internationaler Partner gefunden, der langfristig Planungssicherheit gab. Viele Sponsoren wie REWE konnte der findige Finanzmann an den FC binden. Auch den Umbau des Restaurants am Geißbockheim leitete er in die Wege und gewann durch die Splittung der Ausschankrechte Reissdorf als weiteren Sponsor hinzu.
2012 und 2013 mussten beträchtliche Etatlücken geschlossen werden. Sie warben dagegen stets für ˜ nanzielle Stabilität. Muss auch im Fußball manchmal die wirtschaftliche Komponente Vorrang vor der sportlichen haben? Oberste Prämisse bei uns ist es, maximalen sportlichen Erfolg zu erzielen, denn ohne sportlichen Erfolg ist alles nichts. 08/2014 KÖLN.SPORT
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EFFZEH
Keine Lücken im System Jede Position muss doppelt besetzt sein – mit dieser Vorgabe hat der FC seinen Kader gestaltet. Die Folge: heiße Duelle um die Stammplätze. Köln.Sport zeigt, wie sie aussehen TEXT | THOMAS WERNER
M
it seinem neuen Kader will der FC sich in der Bundesliga etablieren. Ferner soll sichergestellt sein, das Ausfälle gut zu verkraften sind. „Du brauchst für unterschiedliche Situationen unterschiedliche Konzepte. Die Konkurrenz wird größer, das muss in der Bundesliga so sein“, erklärt Kaderplaner Jörg Jakobs. Denn nun sind die elf Positionen jeweils doppelt – oder sogar dreifach – besetzt. Köln.Sport erklärt, wie die Kämpfe um die Positionen aussehen und welche Möglichkeiten Coach Peter Stöger nun hat.
TOR: TIMO HORN VS. THOMAS KESSLER Nur 18 Gegentreffer in 32 Einsätzen, 16 Zu-null-Spiele, 85 Prozent abgewehrte Torschüsse: Eine Kritik an der Zweitligasaison von Timo Horn verbietet sich. Deshalb wird der 21-Jährige auch seine erste Spielzeit in der Bundesliga als Nummer eins bestreiten. Sein Vertreter Kessler akzeptiert das, fördert und fordert Horn. Gleichzeitig hat er mit seinem eigenen früheren Trainingsauftakt gezeigt, dass er im Fall der Fälle bereit sein will. An den Torhütern sollten die Saisonziele des FC nicht scheitern. AUSSENVERTEIDIGER: JONAS HECTOR VS. DUSAN SVENTO UND MISO BRECKO VS. PAWEL OLKOWSKI Sowohl Brecko als auch Hector waren in der Vorsaison stark, aber auch konkurrenzlos. Das ändert sich mit der Ankunft der Neuzugänge Svento und Olkowski. Die Optionen, die sich daraus ergeben, sind klar: Hector und Brecko können ihre Seite zumachen, müssen sich aber offensiv steigern. Genau umgekehrt sieht es bei den Herausforderern aus, Svento und Olkowski sind offensiv stärker. Dadurch gewinnt der FC an Variabilität. 14
KÖLN.SPORT 08/2014
KAMPF UM DIE STAMMPLÄTZE
INNENVERTEIDIGER: DOMINIC MAROH VS. MERGIM MAVRAJ UND KEVIN WIMMER VS. TOMAS KALAS Die Plätze in der Innenverteidigung des FC werden in diesem Jahr so umkämpft sein wie selten zuvor, die möglichen Kombinationen sind vielfältig. Allerdings ist davon auszugehen, dass Coach Peter Stöger ein Pärchen wählt, das Zweikampfstärke (Maroh vs. Mavraj) mit gutem Aufbauspiel (Wimmer vs. Kalas) verbindet. Diese Kombination würde sowohl der Sicherheit als auch der Entwicklung des Offensivspiels guttun. Maroh dürfte gegen Mavraj derzeit leicht die Nase vorne haben, beide müssen ihre Tauglichkeit für die Bundesliga allerdings noch unter Beweis stellen. Das Duell Wimmer gegen Kalas ist völlig offen, der Tscheche ist aber ein starker Herausforderer. Nicht umsonst hat Chelsea-Coach José Mourinho einen Verkauf abgelehnt. ZENTRALES MITTELFELD: MATTHIAS LEHMANN VS. KEVIN VOGT UND YANNICK GERHARDT VS. ADAM MATUSCHYK Hier gelten ähnliche Überlegungen wie in der Innenverteidigung: Am sinnvollsten ist ein Pärchen, das aus einem Arbeiter und einem Techniker besteht. Das Duo Lehmann/Vogt wäre also höchstens gegen Bayern, Dortmund oder Schalke wirklich zielführend, eine Kombination Matuschyk/Gerhardt in offensiv geführten Duellen wie gegen Freiburg, Mainz oder Augsburg. Gerhardt und Matuschyk hinterlassen im Gesamteindruck noch Fragezeichen. Beide machen für die Bundesliga noch zu viele Fehler, müssen in der Defensivarbeit noch zupackender werden.
ANGRIFF: PATRICK HELMES VS. YUYA OSAKO UND ANTHONY UJAH VS. SIMON ZOLLER Helmes hat als einer der wenigen Akteure im Kader schon bewiesen, dass er Erstligaformat besitzt. Aber: Wenn er auf dem Feld steht, muss jemand für ihn mitlaufen. Das kann in Partien gegen Bayern, Dortmund oder Schalke zum Problem werden. Osako kann mit seinem Spielwitz zu einer der Überraschungen der Bundesliga werden, auf ihn ist auch in Sachen Drecksarbeit Verlass. Das Duell Zoller gegen Ujah ist offen, auch wenn Zoller dank seiner Vielseitigkeit bessere Aussichten auf einen Stammplatz hat. Allerdings muss sich der Neuzugang daran gewöhnen, mit Helmes einen dominanten Stürmer neben sich zu haben. 08/2014 KÖLN.SPORT
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Fotos: IMAGO (11), Thomas Fähnrich (7), 1. FC Köln (4)
OFFENSIVES MITTELFELD: DANIEL HALFAR VS. SLAWOMIR PESZKO UND MARCEL RISSE VS. KAZUKI NAGASAWA Diese Duelle werden je nach System entschieden. Im 4-4-2 mit zwei klaren Außen ist Peszko gegen den eher zentral orientierten Halfar nicht chancenlos, Nagasawa gegen Risse aber schon. Stellt Peter Stöger allerdings auf 4-2-3-1 um, haben sowohl Halfar als auch Nagasawa gute Chancen, die Position als nomineller Spielmacher auszufüllen. Die Unterschiede: Mit Peszko und Risse auf den Außen wäre der FC über die Flügel gefährlicher, mit Halfar und/oder Nagasawa dagegen mit mehr Ideen und Spielstärke ausgestattet, dazu individuell gefährlicher.
EFFZEH
Zwei farben. eine Liebe?! eine Liebe?! Kaum war die Tinte unter dem Vertrag getrocknet, sah man Neuzugang Simon Zoller schon im FC-Trikot auf Mallorca, singend und tanzend im Kreise der Fans. Eine echte Liebesbekundung oder doch nur eine kalkulierte Aktion und aufgesetzte Fan-Nähe? TEXT | STEFAN KÜHLBORN
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KÖLN.SPORT 08/2014
KÖLNS NEUER PUBLIKUMSLIEBLING?
d
BAUCHENTSCHEIDUNG STATT KARRIEREPLAN Auf dem Weg zum neuen kölschen Publikumsliebling kommt Zoller die Tatsache zugute, dass seine Entscheidung für einen Wechsel nach Köln gleichzeitig eine Absage an den ewigen Rivalen aus Mönchengladbach bedeutet. Auch die Borussia bemühte sich intensiv um die Dienste des Rechtsfußes, lockte Zoller nicht nur mit einem höheren Gehalt, sondern auch mit der Aussicht, in der kommenden Saison auf internationalem Parkett spielen zu können. Auf den ersten Blick wäre der Wechsel zu einem EuropaLeague-Teilnehmer für die fußballerische Entwicklung und die Karriere des Spielers Simon Zoller vielleicht sinnvoller gewesen. Doch einen stringenten Karriereplan, wie ihn viele andere Profis mit ihren Beratern ausarbeiten, verfolgt der Torjäger ohnehin nicht: „Ich entscheide alles aus dem Bauch heraus und bin damit die letzten zwei Jahre sehr gut gefahren. Am Ende haben mein Bauchgefühl und mein Herz entschieden. Darum bin ich hier.“ Liebesbekun-
Seit Ende Juni hat Simon Zoller eine eigene Facebook-Seite, auf der er sich mit diesem Bild präsentiert. Binnen zwei Wochen hat Zollers Seite bereits rund 8.000 Fans
dungen dieser Art, Lobeshymnen auf Stadt und Fans – all das hat man rund ums Geißbockheim schon oft gehört. Im jährlichen Rhythmus betonen Neuzugänge die besondere Atmosphäre im Stadion und die weltoffene kölsche Art. Kein Wunder, dass es unter dem FC-Anhang auch kritische Stimmen gibt, die Zollers Trikotauftritt irritierend fi nden. Der betont: „Der Kontakt zu den Fans ist unheimlich wichtig für mich. Ich lebe im Spiel von Emotionen, und es pusht mich richtig, wenn die Fans voll mitgehen. Es macht mir Spaß, mit ihnen in Kontakt zu treten.“ Eine solche Form der Identifi kation, nur wenige Stunden nach dem Wechsel, stößt allerdings nicht auf ungeteilte Gegenliebe, zumal Zoller auch in Kaiserslautern stets die Nähe der Anhänger suchte. Kommt da also ein Spieler, der sich einschleimen will und der besagte Aktionen und Aussagen aus Kalkül tätigt? „Nein“, sagt Markus Kauczinski. „Simon ist ein gradliniger Typ, der immer seine Meinung sagt. Er ist ein Mensch, dem Ehrlichkeit wichtig ist.“ Der Trainer des Karlsruher SC muss es wissen. Immerhin schob er die Karriere des talentierten Kickers vom Bodensee entscheidend an, als er den Top-Torjäger der B-Jugend des SSV Ulm ins Nachwuchsleistungszentrum des KSC holte. Zwei Jahre langt trainierte er Zoller anschließend in der A- Jugend. „Er war von Anfang an ein witziges 08/2014 KÖLN.SPORT
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Fotos: Thomas Fähnrich (1), Thomas Reinscheid (1), Imago (1), facebook (1)
as Kölsch fl ießt in Strömen die durstigen Kehlen hinab, die Stimmung ist ausgelassen. Wie in jedem Jahr feiern auch diesmal zahlreiche Kölner Anfang Juni auf Deutschlands beliebtester Ferieninsel, Mallorca. Anlaufpunkt für die kölsche Partymeute ist seit jeher das 47-11. Die KölschKneipe, unweit der Playa de Palma gelegen, bietet auch im Urlaub ein Stück Heimat. Hier wird grundsätzlich kölsches Liedgut gesungen. In diesem Jahr besonders beliebt: „Kölsche Jung“ von Brings. Die Hymne mit dem einschlägigen Refrain, den jeder mitsingen kann. Auch Simon Zoller! Nur wenige Stunden, nachdem der Transfer des Angreifers zum 1. FC Köln als perfekt vermeldet wurde, präsentiert sich der in Friedrichshafen geborene Fußballprofi, der Ende Juni seinen 23. Geburtstag feierte, inmitten der illustren Partygemeinde. Von Kneipen-Besitzer Ron „Big Ron“ Büttner bekommt er schnell ein FC-Trikot übergestreift. Keines, das Zoller in der kommenden Saison tragen wird, sondern eine echte Rarität aus den frühen 80er Jahren. Neu eingekleidet und mit einem Kölsch in der Hand, stimmt der Neuzugang aus Kaiserslautern in den BringsRefrain mit ein und hat sichtlich Spaß: „Das war eine coole Aktion. Ich habe mitbekommen, dass es dort diese Kneipe gibt, und dann spontan mal vorbeigeschaut. Ich wurde dort sehr positiv aufgenommen. Das war ein super Erlebnis und hat mir ein gutes Gefühl gegeben, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.“ Bei den FC-Fans kommen solche Worte natürlich gut an. Das Video von Zollers Antrittsbesuch verbreitet sich im Netz rasend schnell. Noch bevor der Angreifer ein erstes Mal als Spieler des 1. FC Köln gegen den Ball getreten hat, schwappt ihm eine Welle der Sympathie entgegen. Am 20. Juni geht Zollers offi zielle Facebook-Seite online, knapp zwei Wochen später hat er schon rund 8.000 „Gefällt mir“-Klicks gesammelt – m ehrheitlich von Usern, die dem 1. Fußball-Club der Stadt Köln nahestehen.
EFFZEH
Zoller seinen inoffiziellen Antrittsbesuch bei den FC-Fans unternahm, war auch Wollitz dabei. Dass es sich bei Zollers Auftritt im FC-Dress um geschickte Eigen-PR handelte, dem widerspricht auch der 48 Jahre alte Fußballlehrer: „Simon ist authentisch und bodenständig. Er hat immer auch ein Ohr für die Zuschauer und verkörpert eine ehrliche, gesunde Fan-Nähe. Er hat mir in einigen Gesprächen erzählt, dass er sehr angetan von den FC-Fans ist“, verrät Wollitz und beglückwünscht sowohl seinen Freund als auch seinen ehemaligen Arbeitgeber zur künftigen Zusammenarbeit: „Ich freue mich für ‚Zolli‘, dass der Wechsel nach Köln geklappt hat. Er passt gut in die Mannschaft, und man wird noch viel Freude an ihm haben.“
Im ersten Training machten die beiden FC-Neuzugänge Simon Zoller (r.) und Kevin Vogt in einigen Zweikämpfen Bekanntschaft miteinander
Kerlchen und ist super bei uns eingeschlagen – a uf dem Platz und in der Mannschaft.“ Der große Durchbruch blieb Zoller in Baden aber verwehrt – t rotz Kauczinskis Wertschätzung: „Er hatte extrem viel Pech mit Verletzungen und kam bei uns daher kaum zum Zug. Mittlerweile ist er körperlich gereift und wird seinen Weg in der Bundesliga machen“, ist sein Entdecker überzeugt. KARRIERE-RETTER UND FREUND Dass Zollers Weg doch noch in die deutsche Eliteliga führte und nicht in der Regionalliga oder einer unteren Spielklasse versandete, hat mit zwei Personen zu tun: Marcus Piossek und Claus-Dieter Wollitz. Mittelfeldspieler Piossek kickte zusammen mit Zoller in Karlsruhe, ehe er sich zur Saison 2012/13 dem VfL Osnabrück um Trainer Wollitz anschloss. Seinem neuen Coach empfahl er, sich auch seinen Teamkollegen mal genauer anzuschauen. Das tat Wollitz und war sofort begeistert von Zoller: „Seine Schnelligkeit und Abschlussstärke sind phänomenal. Er hat mich an Nils Petersen erinnert, den ich in Cottbus trainiert hatte.“ Der Gelobte schlug ein, erzielte bei 36 Einsätzen 15 Tore und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Osnabrück die Relegation zum Aufstieg in die Zweite Bundesliga erreichte. Wollitz und Zoller – e ine Kombination, die von Beginn an passte und noch heute funktioniert. „Er ist eine wichtige Bezugsperson und ein guter Freund für mich. Ich habe ihm viel zu verdanken, und seine Meinung hat für mich einen hohen Stellenwert“, sagt Zoller über seinen ExCoach, den er dank der räumlichen Nähe von Viktoria Köln und dem FC ab sofort wieder öfter treffen wird. Gemeinsam im Urlaub waren beide in diesem Sommer bereits. Als 18
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POSITIVE ERSTE EINDRÜCKE Wer Simon Zoller in seinen ersten Tagen am Geißbockheim erlebt hat, der kann durchaus zu dem Schluss kommen, dass hier ein Spieler seine Visitenkarte abgibt, der wirklich Bock hat, mit dem 1. FC Köln in der Bundesliga zu spielen. Geduldig erfüllt der Neuzugang alle Foto- und Autogrammwünsche, gibt sich stets freundlich und lacht viel. Aufgesetzt ist anders. Auch wie ein Söldner, zu dem ihn die Tatsache machen könnte, dass er Osnabrück und Kaiserslautern nach jeweils einem Jahr wieder verließ, wirkt Zoller nicht. Der Junge vom Bodensee scheint so zu sein, wie ihn seine ehemaligen Trainer Kauczinski und Wollitz beschreiben. Im persönlichen Gespräch geht es offen zu. „Ich bin geradlinig, spreche Dinge an und komme mit jedem gut klar. Mir macht auch der Umgang mit den Medien Spaß, wenn alles vernünftig und über der Gürtellinie abläuft“, sagt Zoller. Jetzt liegt es am laufstarken Angreifer, der sich sowohl im Sturmzentrum als auch auf einer der offensiven Außenpositionen wohlfühlt, auf dem Platz zu beweisen, dass er in der Bundesliga nur für den FC spielen will. Sollte seine Premieren-Saison erfolgreich verlaufen, ist Simon Zoller wohl auch im nächsten Sommer ein gern gesehener Gast bei den FC-Fans auf Mallorca.
Im Gespräch mit Köln.Sportler Stefan Kühlborn erklärt Simon Zoller: „Ich wäre letztes Jahr schon fast in Köln gelandet. Damals hat es leider nicht geklappt“
KÖLNS NEUER PUBLIKUMSLIEBLING?
TERMINE
Die Highlights des Monats
10.08. American Football Heimspiel für die Cologne Falcons in der German Football League. Zu Gast sind die New Yorker Lions aus Braunschweig.
SAMSTAG
02.08.
SAMSTAG
09.08.
MITTWOCH
23.08. Fußball Endlich wieder Bundesliga im RheinEnergieStadion: Der 1. FC Köln startet mit einem Heimspiel gegen den Hamburger SV in die neue Saison.
20.08.
SAMSTAG
30.08.
FUSSBALL
FUSSBALL
GALOPP
FUSSBALL
3. Liga Fortuna Köln – FSV Mainz 05 II Südstadion, Köln-Zollstock (Spiel noch nicht terminiert)
3. Liga Fortuna Köln – Chemnitzer FC Südstadion, Köln-Zollstock (Spiel noch nicht terminiert)
Tag der Rennbahn-Gastronomie Ausrichter: Kölner Renn-Verein, Rennbahn Weidenpesch, ab 16:55 Uhr
3. Liga Fortuna Köln – MSV Duisburg Südstadion, Köln-Zollstock (Spiel noch nicht terminiert)
Veedelscup 2014 Vorwiesen RheinEnergieStadion, Köln-Müngersdorf, 10 Uhr GOLF
Kölner Golfwoche (8. Turnier) Ausrichter: GC Clostermanns Hof, Heerstraße, Niederkassel, 9 Uhr
SONNTAG
03.08.
TENNIS
16. TVD-Cup Ausrichter: TV Dellbrück, Grafenmühlenweg 129, Köln-Dellbrück, ab 9 Uhr (bis 10.08.)
MONTAG
04.08.
TENNIS
Fotos: Kurt Tillmanns (1), IMAGO (2), Screenshot (1)
16.08. Fußball Schon im Vorjahr haben sich Viktoria Köln und Bundesligist Hertha BSC zum Testspiel getroffen, diesmal wird es ernst. Erste DFB-Pokalrunde im Sportpark Höhenberg.
17. OTS-Cup Ausrichter: TC Weiden, Kronstädterstr., Köln-Weiden, 9 Uhr (bis 07.08.)
MITTWOCH
06.08.
GALOPP
After-Work-Renntag BBAG-Auktionsrennen; Ausrichter: Kölner Renn-Verein, Galopprennbahn Weidenpesch, ab 16:55 Uhr
DONNERSTAG
07.08.
TENNIS
Griesi-Cup 2014 Ausrichter: TC Rot-Weiss Leverkusen, Höfer Weg 28, Leverkusen, 9 Uhr (bis 17.08.)
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KÖLN.SPORT 08/2014
SONNTAG
10.08.
DONNERSTAG
21.08.
SONNTAG
31.08.
AMERICAN FOOTBALL
LEICHTATHLETIK
LEICHTATHLETIK
German Football League Cologne Falcons – NY Lions Ostkampfbahn, Köln-Müngersdorf, 15 Uhr
HRS Business Run Austragungsort: Vorwiesen RheinEnergieStadion, Köln-Müngersdorf, ab 18 Uhr
34. DKV-Brückenlauf Ausrichter: ASV Köln, Strecke: 15 km, Start und Ziel: Deutsches Sport- und Olympiamuseum, 10 Uhr
FREITAG
15.08.
SAMSTAG
23.08.
TENNIS
FUSSBALL
Schwarz-Weiß Junior Cup Ausrichter: KKHT Schwarz-Weiß Köln, Kuhweg 20, Köln-Riehl, 9 Uhr (bis 19.08.)
Bundesliga 1. FC Köln – Hamburger SV RheinEnergieStadion, Aachener Straße, Köln-Müngersdorf, 15:30 Uhr
11. Offene Stadtmeisterschaften Köln Ausrichter: TC Weiden, Kronstädterstr., Köln-Weiden, 9 Uhr (bis 19.08.)
SONNTAG
SAMSTAG
16.08.
FUSSBALL
DFB-Pokal FC Viktoria Köln – Hertha BSC Sportpark Höhenberg, Köln-Höhenberg, 15:30 Uhr LEICHTATHLETIK
Deutsche Meisterschaften U16 NetCologne-Stadion, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln-Müngersdorf, ab 10 Uhr (bis 17.08.) TENNIS
LK-Tagesturnier Ausrichter: RTHC Bayer Leverkusen, Kurtekottenweg, Lev., 9 Uhr
Mehr Termine
24.08.
AMERICAN FOOTBALL
German Football League Cologne Falcons – Dresden Monarchs Ostkampfbahn, Müngersdorf, 15 Uhr LEICHTATHLETIK
16. Kölner Halbmarathon Ausrichter: LT DSHS Köln, Strecken: 14/21/28 km, Start und Ziel: NetCologne-Stadion, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln-Müngersdorf, ab 16 Uhr
DIENSTAG
26.08.
FUSSBALL
3. Liga Fortuna Köln – VfL Osnabrück Südstadion, Köln-Zollstock (Spiel noch nicht terminiert)
Noch mehr aktuelle Termine, Ergebnisse und Tabellen gibt es auf der Homepage von Köln.Sport: www.koelnsport.de Die aktuellen Sportevents finden Sie außerdem auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/ koelnsportmagazin
L E D E E V M I T R KÖLN.SPO itsport im Stadtbezirk ze ei Fr d un sin re Ve n de Alles über
R E L I E W R CHO
SSTE FREIZEITSPORTRö G S LN Kö E: SE ER G FÜHLIN AUFSTIEG WIEDER : SC ER H IC ER G N LO + ANLAGE EGER IM PORTRä T SI A PI M Ly O : EN x BO + IM VISIER
PARADIES
CHORWEILER
KÖLNS VIELFÄLTIGSTES FREIZEITANGEBOT
Er ist die größte und beliebteste Sportstätte des Stadtbezirks: Der Fühlinger See bietet unzählige Möglichkeiten, den Alltag hinter sich zu lassen und sich in der Natur zu bewegen – ob im Wasser oder an Land TEXT | STEFAN KÜHLBORN
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er Fühlinger See, am nördlichen Rand der Stadt gelegen, ist Kölns größtes und wohl auch schönstes Naherholungsgebiet. Insgesamt sieben miteinander verbundene Seen bieten eine Vielzahl freizeitlicher Nutzungsmöglichkeiten. Drei Badeund Bootseen, ein Angelsee, ein Surfsee, ein See für Freibad und Sporttauchen sowie ein Ruder- und Kanusee mit Durchfahrt zur Regattastrecke stehen zur Verfügung. Auf der 2,3 Kilometer langen und 130 Meter breiten Strecke fi nden regelmäßig regionale und nationale Wettkämpfe statt. Im Jahr 1998 war der Fühlinger See sogar Austragungsort der Weltmeisterschaften im Rudern. Für den deutschen Achter reichte es damals allerdings nur zum zweiten Platz hinter dem US-Team. Regelmäßig genutzt wird die Strecke vor allem durch den Kölner Ruderverein von 1877. Doch nicht nur Ruderer und Kanuten kommen im Kölner Norden auf ihre Kosten. Das Angebot ist vielfältig: Insgesamt 19 Kilometer Rad- und Wanderwege führen um die Seen, dazu stehen sieben Kilometer Reitweg zur sportlichen Nutzung bereit. Egal ob Wasser-, Ausdaueroder Funsportler: Sie alle fi nden rund um den Fühlinger See zahlreiche attraktive Sportangebote vor. Dass sich die letztgenannte Gruppe besonders wohlfühlt, dafür sorgt seit 1994 die Outdoor- und Eventlocation Black-
Das Naherholungsgebiet Fühlinger See besteht aus sieben Seen mit einer Gesamtfläche von 100 Hektar
Das Reggae-Festival Summerjam findet seit 1996 am Fühlinger See statt. Es wirkt sich positiv auf die Umwelt aus
Stand-up-Paddling beansprucht verschiedene Muskelgruppen und den Gleichgewichtssinn
IM EINKLANG MIT DER NATUR Bei allen sportlichen Möglichkeiten steht eine naturschonende Nutzung des Fühlinger Sees im Mittelpunkt, um das Naherholungsgebiet langfristig erhalten zu können. „Wir versuchen, die Bevölkerung mit einzubeziehen und ein Verständnis für die Natur zu vermitteln“, betont Wolfgang Große, Vorsitzender des Fördervereins Fühlinger See. So wurde im Herbst 2013 eine naturnahe Laufstrecke eröffnet, die gut angenommen wird. Um das ökologische Gleichgewicht rund um das Landschaftsschutzgebiet nicht zu gefährden, dürfen pro Jahr maximal sechs größere Events in Seenähe stattfi nden. Eines davon ist das Reggae-Festival Summerjam. Stars wie die Kombo Seeed oder Marteria lockten auch in diesem Jahr wieder rund 30.000 Besucher an. Dabei sind diese Menschenmassen für die Umwelt eher Segen denn Fluch. „Der Veranstalter reinigt im Anschluss die komplette Umgebung. So sauber wie nach dem Festival ist der Fühlinger See sonst nie“, sagt Große. Der Förderverein wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen, als es aufgrund der starken Nutzung zu einer Verschlechterung der Wasserqualität gekommen war. Um dem entgegenzuwirken, wurden zwei Wasseraufbereitungsanlagen installiert, die einen nachweisbar positiven Einfluss auf die Entwicklung der Wasserqualität haben. Und das kommt letztlich allen sport- und freizeitbegeisterten Kölnern zugute.
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Fotos: IMAGO {2), pa (1), Wikimedia (1)
foot. Neben Bogenschießen, Sporttauchen und einem Hochseilgarten steht Stand-up-Paddling hoch im Kurs. „Aufrecht auf einem Surfbrett den See zu erkunden beruhigt und bietet ein tolles Freiheitsgefühl“, sagt Thorsten Kegler, Inhaber der SUP Station Köln und Mitentwickler dieser Sportart, die mit einem aufblasbaren, aber dennoch stabilen Surfbrett betrieben wird. Im Juni fand auf dem Fühlinger See bereits zum sechsten Mal die Deutsche SUP-Meisterschaft statt, bei der 100 Teilnehmer um Bestzeiten paddelten.
CHORWEILER
Herzblut an jedem sandsack Seit acht Jahren wird im „Maylife Boxclub“ direkt am Fühlinger See unter der Aufsicht zweier Ex-Champions gerackert und geschwitzt. Torsten und Rüdiger May sind dabei viel mehr als nur die Namensgeber ihres eigenen Gyms. Sie sind Herz und Seele! TEXT | JAN BROCKHAUSEN
Pratzentraining mit Ex-Profi Torsten May (r.)
TORSTEN UND RÜDIGER MAYS „MAYLIFE BOXCLUB“
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Fotos: Ania Pospiech (3)
chweiß und Herzblut gehören zum Boxsport wie Handschuhe und Knock-outs. Und so verwundert es auch nicht, dass diese beiden Körperflüssigkeiten für Rüdiger May (39) eine ganz besondere Bedeutung haben. Gerade in Bezug auf seine sehr persönliche Beziehung zum eigenen Gym. „An jedem Sandsack hängt hier unser Herzblut“, sagt der ehemalige Profi-Boxer. Bis zur Eröffnung im Januar 2006 sei hier „eine ganze Menge Schweiß geflossen“.
HERKUNFT SPIELT HIER KEINE ROLLE Vom AWB-Arbeiter bis zum Uni-Professor sind in Mays Familienbetrieb alle Berufsschichten vertreten. Am Sandsack oder spätestens beim Sparring spielt die Herkunft keine Rolle mehr. „Wir wollen mit unserem Angebot bewusst alle Gesellschafts- und Altersschichten ansprechen“, sagt May. Ob achtjähriger Grundschüler oder aktiven Senior – hier trainieren alle unter einem Dach. „Die Kurse richten sich bei uns immer nach den Teilnehmern“, sagt der Ex-Profi. „Nicht umgekehrt!“ Um den Faustkämpfern im Boxclub ein klares Ziel zu geben, haben sich die May-Brüder etwas ganz Besonderes einfallen lassen: „Zwei Mal im Jahr dürfen unsere Mitglieder gegen mich in den Ring steigen“, sagt Rüdiger May. Bei den „MaylifeBoxclub-Championships“ können Novizen und Fortgeschrittene dann im direkten Duell mit einem echten Champion zeigen, was sie gelernt haben. In sechs Runden (die Frauen in drei) wird ihnen körperlich und mental alles abverlangt. „Das ist für viele eine echte Grenzerfahrung“, sagt Rüdiger May. Schon in den Tagen vor dem Kampf merkt der Ex-Profi, dass die Anspannung bei den meisten Kämpfern steigt. „Wir erhöhen dann ganz bewusst noch mal die Intensität.“ Die Ansprache wird noch ein bisschen direkter und die Musik beim Training etwas lauter! „Schließlich soll alles so authentisch wie möglich sein.“
ZWEITES STANDBEIN Nach dem Ende seiner aktiven Box-Karriere hat er mit dem „Maylife Boxclub“ in KölnChorweiler zusammen mit seinem Bruder Torsten May – der als Profi und Amateur (u.a. Olympiasieger und Weltmeister) große Erfolge gefeiert hat – und Vater Uli May eine zweite berufliche Existenz aufgebaut. „Wir haben ja seit 1996 in Köln bei Sauerland trainiert“, sagt Rüdiger May beim Besuch in der Köln.Sport-Redaktion. „Da lag es irgendwie nahe, dass wir hier nach unserem Karriereende 2005 beruflich Wurzeln schlagen.“ Seinem Körper sieht man an, dass er noch regelmäßig gestählt wird. „Wir stehen bei jedem Training persönlich im Ring oder an den Pratzen“, sagt der 1,97 Meter große Hüne. „Ich denke, das macht einen guten Teil unseres Erfolges aus.“ Tatsächlich schwitzen aktuell gut 200 Mitglieder regelmäßig in den Räumen am Fühlinger See. Auf übersichtlichen 230 QuaDie persönliche Ansprache ist den Box-Brüdern dratmetern gibt es hier alles, CHAMPS ZUM ANFASSEN (oben Rüdiger) und Vater Uli May (unten mit seiwas die drei Mays zum „QuäAuthentisch sind die beiden nem Sohn) im eigenen Gym sehr wichtig. In jedem len“ ihrer Schüler so brauchen: Ex-Champions auch bei der Training steht einer von ihnen immer mit im Ring Zwei separate Boxringe, Sandtäglichen Arbeit im Gym. „Von säcke, Punching Balls – d azu der Homepage übers Putzen eine „Folterkammer“ mit boxspezifischem Gerät. Trotz ihbis hin zur Trainingsgestaltung liegt alles in unseren Hänrer beachtlichen Erfolge im Ring: Der eigentliche „Star“ in den“, sagt May. Personal ist schließlich teuer, und außerdem Chorweiler ist Senior May! Er wird hier im besten Box-Jargon könne man nur so „dem eigenen Qualitätsanspruch gerecht ehrfurchtsvoll nur „Uli the Legend“ genannt. „Seine Sprüche werden“. Und der ist bei den Mays hoch. „Was wir machen, und sein Training sind legendär“, verrät der Sohn nicht ohne machen wir mit hundertzehn Prozent“, sagt Rüdiger May. Stolz. Tatsächlich macht das 66-jährige Trainer-Urgestein, „Sonst hast du keine Chance.“ Überhaupt sieht der Ex-Profi beispielsweise bei „Uli’s Zirkel“ (immer montags, 18.30 Uhr), viele Parallelen zwischen seiner aktiven Zeit als Sportler und alle schweißtreibenden Übungen noch selbst vor. „Ein gutes seinem neuen Leben als Unternehmer. „In beidem musst du Beispiel dafür, dass Boxen fit hält“, findet der Sohn. „Da stodich durchboxen“, sagt er. Es scheint, als wären Herzblut und ßen deutlich jüngere Sportler schon mal an ihre Grenzen.“ Schweiß im „Maylife Boxclub“ nicht umsonst geflossen. 08/2014 KÖLN.SPORT
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CHORWEILER
Matthias Peters (M.) und der LSC geben weiter Gas
Nur eine Sekunde hat dem Longericher SC in der Relegation zum ersehnten Aufstieg in die Dritte Liga gefehlt. Doch das Drama in der eigenen Halle in Chorweiler soll nicht das Ende der sportlichen Ambitionen gewesen sein. Nach dem Motto „Jetzt erst recht!“ soll es 2015 mit dem Aufstieg klappen TEXT | TIMO BÖCKENHÜSER
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KÖLN.SPORT 08/2014
DER LONGERICHER SC WILL IN LIGA 3
Die Relegation
hat gezeigt, dass uns noch einige Dinge gefehlt haben
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itterer hätte es nicht laufen können: Als souveräner Mittelrheinmeister hatte sich die erste Mannschaft des Longericher SC für die Relegation um den Aufstieg in die Dritte Liga qualifiziert. Nur eines ihrer 26 Spiele hatten die Kölner in der kompletten Oberligasaison 2013/14 verloren, dazu zweimal unentschieden gespielt. In der Endabrechnung hatte der LSC (48:4 Punkte) sechs Zähler Vorsprung auf den Zweiten, TuS 82 Opladen. Dazu hatten die Longericher mit nur 612 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga und gewannen ihre Spiele im Schnitt mit fast sieben Toren Differenz – so sieht wahre Dominanz aus. Doch auf die Euphorie folgt schnell die Ernüchterung. Mit 22:28 hatte die Truppe von Trainer Christian Stark das erste Aufstiegsduell beim Niederrheinmeister SG Ratingen verloren und brauchte im Rückspiel am 10. Mai ein mittelgroßes Handballwunder. Und kaum zu glauben, das Wunder tritt fast ein: Gegen die starken Ratinger, die in ihren Reihen mehrere ehemalige Erst-, Zweit- und Drittliga-Spieler haben, kämpft der LSC aufopferungsvoll, glänzt mit überragender Defensivleistung und liegt Sekunden vor Schluss mit 21:16 in Front. Ein Treffer fehlt den Kölnern zur Sensation, zum Aufstieg – und er fällt! Nach einem Ballgewinn trifft Jens Warncke zum umjubelten 22:16 – die seit Wochen ausverkaufte Halle der Heinrich-Böll-Gesamtschule steht Kopf. Doch das Kampfgericht erweist sich als Spielverderber und gibt den Treffer nicht – e r sei eine Sekunde zu spät gefallen! Die SG Ratingen feiert, die Kölner Spieler und Fans sind fassungslos. „Brutaler kann eine Saison nicht zu Ende gehen“, sagt Christoph Krosch, der auf dem Internetportal „Mittelrheinhandball.de“ zum „Kreisläufer der Oberligasaison“ gewählt wurde.
Aus diesem Grund ist auch trotz des extrem bitteren Saisonendes nicht zu befürchten, dass wichtige Stützen das Team im Sommer verlassen und die Truppe auseinanderfällt. Vielmehr rückt die Mannschaft von Christian Stark noch mehr zusammen und denkt schon jetzt mit einer gehörigen Prise „Jetzt erst recht“-Trotz an die Spielzeit 2014/15. „Wir wollen hoch, gar keine Frage“, stellt Christoph Krosch klar. „Die Mischung passt, zudem haben wir uns noch einmal gut verstärkt. Die bittere Relegation hat gezeigt, dass uns in dieser Saison noch ein bisschen gefehlt hat.“ Zumal die Spielzeit trotz des verpassten Aufstiegs als Erfolg gewertet werden kann. „Wir hatten einen großartigen Saisonhöhepunkt“, sagt Krosch, der auch 2. Vorsitzender des LSC ist. „Einen solchen Rahmen hat es in Longerich lange nicht gegeben.“ Die Strukturen für die Dritte Liga sind bereits gegeben, aus der Jugend drängen immer wieder gute Talente nach oben. Zudem sorgen nicht selten 500 bis 600 Fans bei den Heimspielen an der Merianstraße (Chorweiler) dafür, dass der LSC seit über eineinhalb Jahren daheim ungeschlagen ist. Christian Stark kann bei der Mission Aufstieg wieder auf sämtliche Leistungsträger zurückgreifen. Dazu kommt mit dem 32-jährigen Routinier Christian Born vom TV Leichlingen ein Mann mit Drittligaerfahrung. Zudem wechselt Rückraumspieler Tim Hartmann vom Ligakonkurrenten SSV Nümbrecht in den Kölner Norden. Es ist also angerichtet beim größten Handballverein Kölns. Der Longericher SC will in die Dritte Liga. Und wie heißt es doch so schön: Manchmal muss man eine bittere Niederlage einstecken, um dann einen großen Triumph einzufahren. Anzeige
ES GIBT EINEN NEUEN ANLAUF „Es ist schade, dass man als Meister nicht direkt aufsteigt und so Planungssicherheit hat“, sagt Stark, der eine Zusammenlegung der Oberligen Mittelrhein und Niederrhein fordert. Dadurch würde eine Relegation überflüssig. Andererseits bekommt eine Spielzeit durch die Playoff-Spiele, die in den letzten Jahren immer sehr knapp ausgingen, eine besondere Dramatik – selbst wenn einer der beteiligten Verbandsmeister, wie diesmal der LSC, seine Liga vorher komplett dominiert hat. Die Spieler, die nun mit leeren Händen dastehen, sind 2014 leider die Longericher, die im Gegensatz zum Relegationsgegner Ratingen nicht auf etliche Alt-Stars bauten, sondern auf ein homogenes Kollektiv. 08/2014 KÖLN.SPORT
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Fotos: IMAGO (1)
Christian Krosch, Kreisläufer des Longericher SC
CHORWEILER
AUF EINEN BLICK Sie sind auf der Suche nach dem richtigen Sportangebot? Köln.Sport zeigt 40 Top-Adressen im Stadtbezirk FUSSBALL, TENNIS & TEAMSPORT
FITNESS & KAMPFSPORT (16) Hara Sport, Pescher Weg 11, 50767 Köln, 5994966, mail@hara-sportcenter.de (17) Maylife Boxclub, Oranjehofstr. 105, 50769 Köln, 0173–8264746, info@maylifeboxclub.de (18) Katana Köln, Nordring 15, 50765 Köln, 7405566, kress.andreas@t-online.de (19) Integrative Sportgemeinschaft, Weilerweg 35, 50765 Köln, 0152–09071175, info@isgköln.de
FREIZEITSPORT (20) Sundown Beach Club, Am Baggerfeld 4, 50767 Köln, 914091916, info@sundownbeach.de
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(21) Blackfoot Beach, Stallagsbergweg 1, 50769 Köln, 16881810, backoffice@ blackfoot.de (22) Öffentliche Golfanlage, Parallelweg 1, 50769 Köln, 784018, info@clarks-golfworld.de (23) Chorweilerbad, Liller Straße, 50765 Köln, 2791750, info@koelnbaeder.de (24) DJK STG Köln-Nord, Mandelbaumpfad 37, 50767 Köln, 796267, djkstg.de (25) Canyon Chorweiler, Weichselring 6a, 50765 Köln, 5343510, info@canyonchorweiler.de (26) Die Tauchflaschen, Fröbelstr. 21, 50767 Köln, 5904922, tauchflaschen.de (27) Reiterverein Oranjehof, Neusser Landstr. 42, 50769 Köln, 708007, info@oranjehof.de (28) Kölner Pferdesportverein, Worringer Landstr. 1, 50769 Köln, 783809, info@koelnerpsv.de (29) Reitsportgemeinschaft Mottenkaul, Cohnenhofstr. 83, 50769 Köln, 7087057, rsgmottenkaul@web.de (30) Voltigierzirkel Köln-Nord, Neusser Landstr. 148, 50769 Köln, 7005737, voltizirkel-koeln.de
(31) Schiess-Zentrum Pesch, Waffenschmidtstr. 2, 50767 Köln, 5906200, schmitt-b@arcor.de (32) DJK Wiking Köln, Kopenhagener Str. 3, 50765 Köln, 17043133, info@djkwiking.de (33) TTC Pesch, Marienstraße 130, 50767 Köln, 5904837, ttcpesch.de (34) TSC Ford Köln, Further Weg 21–23, 50769 Köln, info@tsc-ford-koeln.de (35) Tanzstudio Papillon, Haselnußweg 30–32, 50767 Köln, 94646645, julia.rangol@tanzstudio-papillon.de (36) Fitnessstudio Pesch, Schulstr. 4, 50767 Köln, 5906148, info@werkstatt-fuerkreativen-Tanz.de (37) TuS Merkenich, Jungbluthstr. 19, 50769 Köln, 794911, h.henke@tus-koeln-merkenich.de (38) Verein Kölner Kegler, Alte Römerstr. 94, 50769 Köln, 21623, vkk@sportkegeln-koeln.de (39) TC Blau-Silber, Finkenweg 12, 50765 Köln, 02453–383835, vorsitzender@ktcblau-silber.de (40) PBSC Black Panthers, Alte Neusser Landstr. 218, 50769 Köln, 7872918
Grafik: openstreetmap.de (1)
(1) Ditib Sport, Morsestr. 9a, 50769 Köln, 0157–31424058, h.karabacak@hotmail.de (2) FC Pesch, Escher/Pescher Str., 50767 Köln, 70004111, info@fc-pesch.de (3) KSV Heimersdorf, Altenhofer Weg, 50767 Köln, 796358, ksv-heimersdorf.de (4) SC Weiler-Volkhoven, Weilerweg 88, 50765 Köln, 795220, info@sc-weiler-volkhoven.de (5) SpVg. Rheinkassel-Langel, Cohnenhofstr. 104, 50769 Köln, 7087263, spvg.org (6) SV Fühlingen-Chorweiler, Arenzhofstr. 53, 50769 Köln, 30141950, info@sv-fuehlingen.de (7) SV Merkenich, Spoerkelhof 6, 50769 Köln, 9986680, webmaster@sv-merkenich.de (8) SG Worringen, Erdweg 1a, 50769 Köln, 978440, sgworringen@t-online.de (9) SSV Roggendorf/Thenhoven, Sinnersdorfer Straße 196, 50769 Köln, 0157–57475963, www.ssv-roggendorf.net (10) Soccer-Treff Pesch, Waffenschmidtstr. 10, 50767 Köln, 9653563, soccertreff-pesch.de (11) Kölner Tennis Club 71, Merianstr. 2–4, 50769 Köln, 7088326, kontakt@ktc71.de (12) TC Worringen, Further Weg 21, 50769 Köln, 786828, info@tennis-worringen.de (13) Challengers Cricket Club, Merianstr. 5, 50769 Köln, 0179–7746592, challengers. cologne@gmail.com (14) BC Pesch 04, Montessoristrasse, 50767 Köln, 02234–3896923, info@pesch-basketball.de (15) SV Auweiler-Esch, Martinusstr. 28c, 50765 Köln, 7830069, sv-auweiler@web.de
QUIZ
Testen Sie Ihr Wissen
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Wie viele Tore erzielte Patrick Helmes in der abgelaufenen Zweitligasaison? H 8 G 12 s 14 p 18
2 e k
Im wievielten Spiel wurde das DEL-Finale zwischen Köln und Ingolstadt entschieden? 7 I 6 8 s 5
3
Wie viele Spiele haben die Basketballer der RheinStars in der letzten Saison verloren? I 0 B 4 C 1 U 6
°
Welchen Spieler hat Viktoria Köln jüngst verpflichtet? Z Roman Golobart G Jonas Hector B Fabian Schnellhardt ß Timo Röttger
ZU GEWINNEN: 1. PREIS: Ein Exemplar des Buches „Mit dem Geißbock auf der Brust“ von Dirk Unschuld und Frederic Latz
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Von welchem Verein kam Dusan Svento zum 1. FC Köln? a RB BrasilO O RB Leipzig B RB Salzburg d RB München
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Wann steigt das DEL Winter Game zwischen KEC und DEG? B Dezember 2014 O Januar 2015 a Jahr 2016 ß Septemb. 2014
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Wer gewann das DFB-Pokalfinale der Frauen in Köln? C 1. FFC Frankfurt f 1. FC Köln U Turbine Potsdam s SGS Essen
8 J I
2. PREIS: Ein Jahresabonnement von Köln.Sport – Das Stadt-SportMagazin 3. PREIS: Ein Hörbuch „Ich danke Sie – Willi ‚Ente‘ Lippens erzählt Fußballgeschichten“ Wenn Sie gewinnen wollen schicken Sie das
Wie oft wurde der Come-Together-Cup bisher ausgetragen? 4 Mal G 10 Mal 15 Mal k 20 Mal
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FORTUNA
ÜBERGANG
ODER UNTERGANG? Kann Trainer Uwe Koschinat mit „seiner“ Fortuna an die großen Zeiten des Vereins anknüpfen?
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VDIE ZUKUNFTSPLÄNE DER FORTUNA
Sollte Fortuna direkt wieder in die Regionalliga absteigen, wäre die Arbeit der letzten Jahre umsonst gewesen. Deswegen hat Trainer Uwe Koschinat vorgesorgt – mit einem Kader, der den Ansprüchen der 3. Liga gerecht werden soll. Und der erst gar nicht in die Verlegenheit gerät, um den Klassenerhalt kämpfen zu müssen. TEXT | THOMAS WERNER
s
chlusspfiff. Die letzte Partie der Saison ist gelaufen. Fortuna Köln hat verloren und deshalb den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz verpasst. Nach nur einem Jahr im Profifußball geht es von der 3. Liga wieder abwärts in Richtung Regionalliga. Die ganze Arbeit der letzten Jahre war umsonst. Coach Uwe Koschinat verlässt den Verein, sein ehemaliges Team muss sich nach dem Ausstieg von Investor Michael W. Schwetje darauf einstellen, auch in der Regionalliga gleich wieder ums Überleben kämpfen zu müssen. Genau ein Jahr nach dem dramatischen Aufstieg in München steht das Projekt Fortuna Köln vor dem Untergang. Bei Präsident Klaus Ulonska kullern – wie vor einem Jahr – w ieder die Tränen. Diesmal allerdings nicht vor Freude.
Dieses imaginäre Szenario aus dem Mai 2015 ist sicher der Albtraum all derer, die in irgendeiner Weise mit dem SC Fortuna Köln sympathisieren. Egal, ob Spieler, Trainer, Betreuer oder wer auch immer – d er direkte Wiederabstieg wäre das Schlimmste, was dem Südstadtklub in sportlicher Hinsicht widerfahren könnte. Denn all die harte Arbeit der letzten Jahre, der ganze Neuaufbau seit der Insolvenz 2005, alle Träume, mit einer Rückkehr in den Profifußball an glorreiche Zeiten anknüpfen zu können – all das wäre umsonst gewesen. Entsprechend sind in Zollstock, im Vereinsheim der Fortuna, alle Hebel in Bewegung gesetzt worden, um einen Kader auf die Beine zu stellen, der den Ansprüchen der 3. Liga nicht nur genügt, sondern der so gut 08/2014 KÖLN.SPORT
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FORTUNA
Für Investor Michael W. Schwetje (l.) und Präsident Klaus Ulonska soll die 3. Liga nur eine Durchgangsstation sein
ist, dass er sich von Beginn an komplett aus dem Nervenspiel Abstiegskampf heraushalten kann. „Ohne zu wissen, ob wir die Relegation überstehen würden oder nicht, haben Michael Schwetje und ich uns schon sehr lange Gedanken darüber gemacht, wie der potenzielle Kader für die kommende Saison aussehen könnte. Wir haben da entsprechende Vorarbeit geleistet, sodass es mit dem Aufstieg im Grunde nur noch um die Umsetzung ging“, erklärt Coach Uwe Koschinat seine langfristige Denkweise, die einen Großteil seiner hervorragenden Qualität als Trainer ausmacht.
Doch die Entscheidungen darüber, welche Qualitäten potenzielle Neuzugänge zu haben hätten, welche Spieler bleiben sollten und wer aussortiert würde, waren komplizierter als in den Vorjahren. Denn: Was ändert man an einem Team, das die Regionalliga West – a ngeblich die stärkste Regionalliga in Deutschland – f ast nach Belieben dominiert hatte? Und was muss man im Blick haben, wenn die 3. Liga mittelfristig nur eine Durchgangsstation sein soll. „Für mich gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir mussten versuchen, eine Mannschaft zusammenzubasteln, die deut-
Es wird in erster
Linie wichtig sein, die Faktoren, die uns in der letzten Saison stark gemacht haben, in die neue Saison zu transportieren Uwe Koschinat zu den Zielen seiner Mannschaft 32
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lich mehr über den Ballbesitz kommt. Das hätte aber bedeutet, dass ich mich vom Großteil der Mannschaft hätte trennen müssen. Die zweite Möglichkeit war, noch mehr auf den Faktor körperliche Dominanz zu setzen. Das aber hieß, vermehrt Tempo und Körpergröße in den Kader zu bekommen“, erklärt Koschinat. NEUE LIGA, ALTE IDENTITÄT Letztlich entschied sich der Coach dafür, den ursprünglichen Weg mit seinem Team weiterzugehen und auch in der 3. Liga auf den zweikampfbetonten und auf das schnelle Umschalten ausgelegten „Männerfußball“ zu setzen, der unter seiner ä gide zum Markenzeichen des Aufsteigers geworden ist. Die eigene Identität, den charakteristischen Spielstil mit einigen wenigen Neuzugängen (siehe Seite 18/19) zu verfeinern, aber der Grundidee treu zu bleiben. Mit Dino Bisanovic, Johannes Rahn, Marco Ban, Sascha Marquet und Bone Uaferro hat Koschinat Spieler in den Kölner Süden gelockt, die die Idee vom körperbetonten, kämpferischen Fußball ohnehin schon in ihrer DNA gelagert haben. „Wir können auf ein bestehendes Konstrukt zurückgreifen und wollen jetzt die Neuzugänge entsprechend schnell integrieren. Es wird in erster Linie wichtig sein, die Faktoren, die uns in der letzten Saison stark gemacht haben, weiter zu transpor-
DIE ZUKUNFTSPLÄNE DER FORTUNA
tieren.“ Ein Bestreben, das Koschinat nicht nur ausgesprochen und auf seine Wunschliste gesetzt, sondern mit den Neuverpflichtungen dick unterstrichen hat. Und genau das soll sich dann nicht nur auf den Platz, sondern auch auf die Tabelle übertragen. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir immer einen sehr nachhaltigen Fußball gespielt. Die Leute wussten, was sie von der Fortuna erwarten konnten, und das soll sich so auch in der 3. Liga fortsetzen“, fordert der Coach. ERFAHRUNG VORHANDEN Die Frage ist: Wird das genug sein, um in einer sorgenfreien Saison bereits mit einem Auge nach oben zu schielen, zumindest für die Zukunft? Denn klar ist: Körperlich unterlegen wird Fortuna auch in der 3. Liga nicht sein. Aber körperlich dominieren, dem Gegner weit voraus sein, wie es in der Regionalliga in gefühlt 90 Prozent der Partien der Fall war, das wird eine Etage weiter oben ungleich schwerer. Selbst ein Verein wie der 1. FC Heidenheim, stimmig in der Mannschaftsentwicklung und mit einem klaren sportlichen Plan ausgestattet, hat Jahre gebraucht, um nun letztlich im Sommer 2014 den langersehnten Sprung in die zweite Bundesliga zu schaffen. Das weiß auch Koschinat. „Die Qualität der Mannschaften ist sehr, sehr hoch. Du musst davon ausge-
hen, dass du Woche für Woche an deine absoluten Grenzen gehen musst. Im letzten Jahr konnten sich zwei Spitzenmannschaften etwas absetzen. Dahinter lagen zwischen Platz 5 und 18 aber nur ganz wenige Punkte. Insofern ist das eine ganz enge Liga, und wir müssen uns darauf einstellen, dass jeder Punkt und jedes Tor zählt.“ Sollte die Fortuna dann doch einmal eine schwere Phase – e ine Niederlagenserie oder beispielsweise einen schwachen Start – z u überstehen haben, könnte die Erfahrung des Teams zu einem wichtigen Faktor werden. Bereits in der Regionalliga hatte die Fortuna eine der ältesten Mannschaften, ähnlich ist es nun auch wieder. Das stört allerdings gar nicht, wenn ein Team so fit ist wie die Südstädter. Dann nämlich kann das eine oder andere Jährchen mehr auf dem Buckel zum Vorteil werden. Spieler wie Tobias Fink, Daniel Flottmann, Kristoffer Andersen oder Ercan Aydogmus haben allesamt schon auf hohem Niveau gespielt und können das Team führen. Zum Problem könnte nur eine eventuell erhöhte Verletzungsanfälligkeit werden. Bereits jetzt steht fest, dass mit Ozan yilmaz (Autounfall), Daniel Flottmann (Kreuzbandriss) und Sebastian Zinke (Bandscheiben-Vorfall) drei Akteure längerfristig ausfallen. Damit muss das Team zurechtkommen.
Der Mannschaftskader Tor: André Poggenborg, Alexander Monath, Pascal Wichmann Abwehr: Sebastian Zinke, Daniel Flottmann, Oliver Laux, Bene Uaferro, Tobias Fink, Jan-André Sievers, Kusi Kwame, Markus Pazurek Mittelfeld: Hamdi Dahmani, Ozan Yilmaz, Dino Bisanovic, Lars Bender, Kristoffer Andersen, Florian Hörnig, Michael Kessel, Johannes Rahn, Sascha Marquet, Daniel Isken Angriff: Ercan Aydogmus, Thomas Kraus, Marco Ban, Marko Stojanovic, Thiemo-Jérome Kialka
Die Weichen sind also gestellt, die Fortuna erfüllt alle Voraussetzungen, um dem eigenen Anspruch auch in der kommenden Saison gerecht zu werden. Nach der Insolvenz, der Aufbauarbeit, den Aufstiegen am grünen Tisch, der Etablierung in der Regionalliga und letztlich dem Aufstieg wird es nun Zeit, das alles noch einmal zu toppen. Mit emotionalen Spielen, großen Siegen, auch mit bitteren Niederlagen. Solange das eingangs beschriebene Szenario in der ersten Saison abgewendet werden kann, hat die Fortuna beste Chancen, den erfolgreichen Weg der letzten Jahre weiterzugehen. Übergang statt Untergang. Anzeige
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D er AAufstieg Der u fstieg stand stan d erst sp spät ät fest, ddoch fest, och Fortunas F ortu n a s Kader K ad er war w ar früh frü h kkomplett. om p lett.TTrainer rain er UUwe w e signalisiert: KKoschinat osch in at sig n alisiert:„Alle „A lle Wunschspieler Wu n sch sp ieler bekommen!“ b ek om m en !“ KKöln.Sport öln .Sp ort nnimmt im m t ddas a s hhalbe alb e Lupe DDutzend u tzen d NNeue eu e unter u n ter ddie ie Lu pe
Fotos: imago (6)
TEXT | THOMAS REINSCHEID
1 DINO BISANOVIC DER RÜCKKEHRER „Mir war von Anfang an klar, wie gerne ich für diesen Verein spielen würde“ – Worte wie ein Bewerbungsschreiben. Bisanovic hielt sich zuletzt schon in der Südstadt fit und soll das Mittelfeld der Fortuna in der 3. Liga bereichern. „Ich bin sehr glücklich, wieder in meiner Heimat bei einem Traditionsverein spielen zu können.“ Der Kölner mit bosnischen Wurzeln startete die letzte Saison beim Hauptstadtklub FK Sarajevo, wurde dort aber nach einem Trainerwechsel im Winter ausgebootet. „Dennoch bin ich gestärkt aus der Situation hervorgegangen“, so Bisanovic, der in der Jugend des 1. FC Köln groß geworden ist. „Ich erinnere mich gern an die Zeit beim FC zurück“, so der Mittelfeldspieler, der sich jetzt auf seine neue Aufgabe freut. „Mein Eindruck ist durchweg positiv. Gute Spieler und ein kompetenter Trainer, der mich weiterbringt.“ 34
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FORTUNAS NEUZUGÄNGE IM KÖLN.SPORT-CHECK
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2 SASCHA MARQUET DER ANTREIBER Schon lange war Sascha Marquet auf Uwe Koschinats Radar gelandet. Zusammen mit dem heutigen Fortunen Kristoffer Andersen avancierte der 1,88 Meter große Offensivakteur bei Alemannia Aachen zum Fixpunkt. „Im zentralen Mittelfeld, vielleicht auf der 8, fühle ich mich am wohlsten, wenn ich mit dem Ball nach vorne preschen kann“, strebt Marquet auch bei der Fortuna den Platz neben Andersen an. Doch geradlinig verlief seine Karriere in Aachen nicht. „Er war zu schnell zufrieden“, kritisierte ihn Ex-Coach René van Eck. Seine Schwankungen hat Marquet, in Bayer Leverkusens Jugend groß geworden, abgelegt. Durch neun Tore und vier Vorlagen schaffte der 24 Jahre alte Ex-Stürmer seinen Durchbruch in der vierten Liga – und dank des Wechsels in die Südstadt auch den Aufstieg. 3 MARCO BAN DER INSTINKTSPIELER Meister & P okalsieger – M arco Bans Vita liest sich hervorragend. In der Jugend des 1. FC Köln holte der 19 Jahre alte Angreifer die wichtigsten Titel. Jetzt soll bei der Fortuna der Sprung in den Profifußball her. „Wenn Marco sich an das Tempo und die Härte gewöhnt hat, wird er unser Spiel weiter bereichern”, freut sich Koschinat über den Transfer des Sturmtalents. „Er ist ein Spieler mit einer interessanten Mischung aus Aggressivität gegen den Ball, aber auch dem nötigen Instinkt im
Torabschluss.“ Bei der U21 der „Geißböcke“ traf der Sohn des FC-Zeugwarts Kresimir Ban zuletzt fünf Mal in 21 Spielen. Kommt der Angreifer mit Fortunas physischem Spielstil schnell klar, könnte er zur positiven Überraschung im Angriff werden. 4 BONE UAFERRO DER ERSATZFELS Den Fixpunkt einer der stärksten Regionalliga-Teams sicherte sich die Fortuna: Von Schalkes Reserve kommt Innenverteidiger Boné Uaferro in die Südstadt und soll den am Knie verletzten Kapitän Daniel Flottmann vertreten. „Schalke habe ich als Bühne genommen, um den Schritt nach oben zu schaffen“, so der gebürtige Berliner. Den schafft er jetzt in Köln: Körperlich robust, kopfballstark und athletisch wirkt der fünffache Juniorennationalspieler, einst bei Union Berlin als großes Talent gehandelt, wie geschnitzt für Uwe Koschinats Anforderungen. Gerade angesichts des Ausfalls von Sebastian Zinke (Bandscheibenvorfall) könnte er ganz schnell wichtig werden.
5 LARS BENDER DDER ER NNAMENSVETTER A M EN S V ET T ER Schon bei der Verpflichtung witzelten Bender? Aber nicht die Ersten: „Lars Bender? oder? “ Nein, die den von Leverkusen, oder?“ Fortuna machte keinen Sensationscoup perfekt und holte keinen Nationalspieler. Sein Trierer Namensvetter wechselt in die Südstadt. Schnelligkeit und Dynamik – egal, wo er spielte, das sind die ersten Vorzüge, die dem offensivstarken 26-Jährigen nachgesagt werden. Koschinat wird es wissen: Bender stammt aus der Koblenzer Jugend, der Fortuna-Coach kennt ihn aus dieser Zeit. Nun zieht es den 1,86 Meter großen Mittelfeldakteur zurück zu seinem alten Trainer. Rechts könnte Bender, der auch in Offenbach Drittligaerfahrung sammelte, zusammen mit JanAndré Sievers ein starkes Duo bilden. 6 JOHANNES RAHN DER ALTE BEKANNTE Kein unbeschriebenes Blatt ist der 28-Jährige – z umindest für Trainer Koschinat, der mit dem Offensivmann bereits in Koblenz zusammengearbeitet hat. Nachdem er zuletzt in Bielefeld nicht mehr zur Stammelf zählte, finden die beiden nun in der Südstadt wieder zusammen. Und der 1,92 Meter große Rahn passt perfekt ins Beuteschema: Taktisch flexibel kann er auf beiden Außenbahnen und im Angriffszentrum eingesetzt werden. Seine läuferische Qualität beeindruckte bereits Ex-Trainer Stefan Krämer: „Er hat einen Laktatwert, der ist unmenschlich. Jo kann 15 bis 16 Kilometer im Spiel laufen.“ Neben dem Rasen gilt Rahn allerdings als „Feingeist“ – er hat während seiner Karriere die Malerei für sich entdeckt.
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FORTUNA
DIE
FAMILIE ZAHLT ZZUSAMMEN U SA M M EN Die Südstadt ist ein teures P˛ aster – das gilt nun auch für den Fußball. Die Fortuna hat nach dem Aufstieg die Preise kräftig erhöht. Ein Ärgernis? Anscheinend nicht! TEXT | Stefan Kühlborn
U
ns Familich häld zosamme, fällt et manchmal och noch esu schwer. Denn Fortuna, dat sin mir all hee, dat bes do, ben ich, sin mir … Was die Bläck Fööss schon anno 1998 besangen, hat auch im Jahr 2014 seine Gültigkeit. Nach dem Aufstieg ist die Euphorie rund um den Südstadtklub groß wie schon lange nicht mehr. Die Fortuna-Familie steht im Moment des größten Erfolges der jüngeren Vereinsgeschichte enger zusammen denn je und lässt sich auch durch Themen nicht aus der Ruhe bringen, die in anderen Vereinen wohl für heiße Diskussionen sorgen würden. Denn wer ab Ende Juli im Kölner Südstadion Profi fußball sehen will, der muss tief in die Tasche greifen. Eine Dauerkarte für alle 19 Heimspiele kostet für einen Sitzplatz stolze 390 Euro (Vollzahler). Auch die Stehplatz-Dauerkarte fällt mit 210 Euro ordentlich ins Gewicht. Deutlich angehoben wurden zudem die Preise für Tageskarten: Zahlte man in der Regionalliga noch 15 Euro für einen Sitzplatz, so werden eine Liga höher gleich zehn Euro mehr fällig. Im ligaweiten Vergleich liegt die Fortuna mit ihren Eintritts-
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preisen dort, wo sie in absehbarer Zeit auch sportlich gerne stehen würde: in der Spitzengruppe. Doch auch mit Blick auf die Stadtrivalen FC und Viktoria setzt der Südstadtklub Ausr u fezeichen. Zunächst hatten die Verei nsvera ntwortlichen ankündigt, die Preise lediglich dem Durchschnitt der Dritten Liga a nzupassen. „Wir brauchen trotz Sponsoren drin-
FORTUNAS TICKETPREISE IN DER 3. LIGA
VEREIN
DURCHSCHNITTSPREISE
DAUERKARTE SITZPLATZ
DAUERKARTE STEHPLATZ 390 €
210 €
349 €
165 €
239 €
119 €
155 €
100 €
180 €
120 €
282 €
160 €
gend jeden Cent. Unsere Fans haben begriffen, dass wir die Preise erhöhen mussten. Ich stehe jeden Tag in Kontakt mit unserem Anhang und die Leute versichern mir immer wieder, dass sie gerne für Fortuna zahlen“, sagt Präsident Klaus Ulonska. Er muss es wissen. Wie kein anderer repräsentiert der 71-Jährige den familiären Zusammenhalt, der bei der Fortuna nicht im Gegensatz zur professionellen Entwicklung der vergangenen Jahre steht. „Der Fußball bei uns riecht immer noch nach Bratwurst. Und wenn teurere Tickets garantieren, dass man als Fan auch weiterhin nicht mit nervigen Halbzeitshows belästigt wird, dann investiere ich gerne in den Verein“, sagt Jens Knöttgen, langjähriger Anhänger und in den 90er Jahren Mitglied beim Fanklub „Eagles“. Diese Meinung teilen viele, wenngleich längst nicht alle Fortuna-Fans. Rainer Lingmann, der seit 2006 über seinen Lieblingsklub bloggt, ist nicht bereit, nach dem Aufstieg und den Preiserhöhungen in eine Jahreskarte zu investieren: „Der Verein hat eine Verantwortung den Anhängern gegenüber, die der Fortuna auch in schweren Zeiten die Stange gehalten haben und zu den Auswärtsspielen auf die Dörfer gefahren sind. Diese Leute
haben mit dafür gesorgt, dass es den Klub überhaupt noch gibt, und diese Fans werden jetzt vergrault.“ Einer, der sich an diverse Auswärtsfahrten ins nähere Kölner Umland noch gut erinnern kann, ist Timo, Vorsänger bei den „Eagles“ und mit der Fortuna verwachsen, seit ihn sein Vater zu Zweitligazeiten erstmals mit ins Südstadion nahm. „Klar, man kann die Ticketpreise kritisch sehen. Ich habe aber Verständnis für den Verein. Bei Fortuna geht es eben nicht über die Masse. Wir sind ein Klub zum Anfassen und stolz darauf.“ Dass sich daran in der Dritten Liga etwas ändern könnte, glaubt Timo nicht: „Die führenden Personen sind die gleichen, wie in den Vorjahren. Wir alle können stolz sein auf die Entwicklung und wollen die kommende Saison in vollen Zügen genießen.“ Dass dieser Genuss mit einer erhöhten fi nanziellen Belastung einhergeht, trübt die Vorfreude keineswegs. Wie gerne die Fans im Kölner Süden ihren Verein fi nanziell unterstützen, ließ sich auch beim Trainingsauftakt vor rund 50 Zuschauern beobachten. Ausnahmsweise hatte Klaus Ulonska seinen Spendenball nicht mitgebracht. Prompt wurde er gleich von mehreren Fans angesprochen, die sein wohl liebstes Arbeitsutensil gerne gefüttert hätten. Es sind Geschichten wie diese, die belegen: Die Familie steht zusammen und würde wohl jeden Preis für ihre Fortuna zahlen.
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Foto: Imago (1)
ANGEGEBEN SIND DIE GÜNSTIGSTEN DAUERKARTEN DES JEWEILIGEN VEREINS
Der vergessene
Verein
VIKTOrIA
trainer clausdieter wollitz; v.l.n.r.: vorstand sport franz wunderlich; sportlicher leiter stephan K체sters; Kapit채n mike wunderlich
DIE HÖHENBERGER IM SCHATTEN DES FC UND DER FORTUNA
Der FC ist aufgestiegen, auch die Fortuna boomt nach der Rückkehr in den Pro˜ fußball. Nur um Viktoria Köln ist es ruhiger denn je. Das ist nach den unruhigen letzten Jahren zwar eine Umstellung, könnte sich im Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga aber zum Vorteil entwickeln. TEXT | THOMAS WERNER
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Fotos: IMAGO (3), Benjamin Horn (1)
mmer wieder schlägt der Ball im Netz ein. Bei den Schüssen von Söhnchen Morice hat Markus Brzenska so gut wie nie eine Chance, der Kleine hat für seine sechs Lenze einen richtigen rechten Hammer. Es wirkt überaus idyllisch, wie die beiden in der Mittagssonne den Fußball zum Lebensmittelpunkt machen. Dass sich hier sonst ein ambitionierter Fußball-Regionalligist auf den geplanten Aufstieg in die 3. Liga vorbereitet, würde man anhand dieses Bildes kaum vermuten.
WENIG SPEKTAKULÄR Ja, es ist ruhig geworden im Sportpark Höhenberg. So ruhig, dass sich auch Journalisten in den ersten Wochen kaum einmal bei den Einheiten der Viktorianer einfinden. Klar, bis zum Saisonbeginn ist es noch eine Weile hin, aber so viel Stille im Sportpark Höhenberg – das ist lange her. Für Gesprächs- und Lesestoff sorgen diesmal andere. Fortunas „Südstadt-Legenden“ waren kaum aufgestiegen, da dominierten sie die Sportschlagzeilen in Köln wochenlang. Von der Euphorie um die Rückkehr des FC in die Bundesliga ganz zu schweigen. „Für eine Stadt wie Köln ist es super, dass es zwei Profiklubs gibt. Da ist es doch klar, dass dann der Fokus auf diesen Mannschaften liegt“, hat auch Brzenska selbst erkannt. Doch wer die handelnden Personen bei der Viktoria kennt, weiß, dass das Selbstverständnis der Höhenberger eigentlich ein anderes ist. Den Weg, den Fortuna gerade geht – Aufstieg und Boom – h ätte auch der Lokalrivale gerne schon hinter sich. Doch die Realität sieht anders aus: Mit insgesamt acht Neuzugängen – zu Timo Röttger (RB Leipzig), Patrick
Koronkiewicz und André Dej (Sportfreunde Siegen) sowie Malte Nieweiler (VfL Osnabrück) gesellen sich noch vier Jugendspieler – bereitet sich die Viktoria auf die dritte Saison in der Regionalliga vor. Doch von Aufregung keine Spur. Statt auf große Namen wurde diesmal Wert darauf gelegt, den Kader an den richtigen Stellen zu ergänzen. Dementsprechend weniger spektakulär gingen die Namen der Neuzugänge auch durch die ö ffentlichkeit. „Das war in den letzten Jahren anders. Da hat man während der gesamten Sommerpause nur von uns gehört. Jetzt gar nichts. Das tut uns sehr gut“, glaubt Kapitän Mike Wunderlich. Selbst das DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC (siehe nächste Seite) hat an dieser Feststellung nichts geändert. Auch die Beförderung des Sportlichen Leiters Franz Wunderlich in den Vorstand und die Installation seines Nachfolgers Stephan Küsters liefen nahezu geräuschlos ab. Eine optimale Situation für die Mannschaft, um sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. „Im letzten Jahr hatten wir viele Verletzte, zudem ist keiner an seine beste
Leistung herangekommen. Das muss diesmal klappen. Wenn wir dann als Mannschaft noch geschlossener werden, können wir den Aufstieg auch schaffen“, glaubt Außenstürmer Silvio Pagano. In die gleiche Richtung zielt Außenverteidiger Sebastian Spinrath. „Momentan liegt das Hauptaugenmerk der Presse auf Fortuna und dem FC, das kann nur gut für uns sein. Der Aufstieg der Fortuna hat bei uns natürlich auch Lust gemacht, das selber zu schaffen.“ Und vielleicht ganz nebenbei auch etwas für das eigene Image zu tun. Bisher galt die Viktoria bei Kritikern – und davon gibt es sehr viele – als Retortenverein. Nun hat man die Chance, im Schatten der beiden „großen“ Vereine ein Team aufzubauen, das nicht mehr nur sportlich akzeptiert wird, sondern auch ein neues Image innehat. Der Verlauf der Vorsaison kann damit – so bitter er für die Viktoria auch gewesen sein mag – z u einem Startschuss in eine erfolgreichere Phase werden. Damit in Höhenberg aus dem „vergessenen Verein“ womöglich gar der dritte Profiklub der Stadt wird.
In den letzten
Jahren hat man während der ganzen Sommerpause nur Meldungen von uns gehört. Diesmal nicht. Das tut uns mal gut. Mike Wunderlich, Viktoria-Kapitän
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VIKTORIA
Mike Wunderlich (l.) im Duell mit Hertha-Star Ronny
e Mit dem Heimspiel gegen Hertha BSC in der ersten Runde des DFB-Pokals darf sich Viktoria Köln auf ein frühes Highlight der Saison freuen. Aber haben Mike Wunderlich und Co. wirklich das Zeug für eine Überraschung? TEXT | THOMAS WERNER
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igentlich ist es ja in jedem Jahr das gleiche Spiel: In der ersten Runde des DFB-Pokals treffen Profiteams aus der Bundesliga auf (Halb-) Amateure und haben dabei, öfter als erwünscht, mächtig zu kämpfen. In diesem Jahr darf sich auch der FC Viktoria Köln einem Gegner aus der Topklasse stellen. Der Regionalligist und Sieger des FVM-Pokals 2013/14 trifft auf Hertha BSC Berlin (Samstag, 16. August, 15:30 Uhr). d ie Hauptstädter waren bereits vor gut einem Jahr zu Gast im Sportpark Höhenberg, damals als Aufsteiger zu einem Testspiel vor der neuen Bundesligasaison. „Ein Gegner wie die Hertha, das ist natürlich ein Riesenspiel. Aber wenn wir einen außergewöhnlichen Tag erwischen und die Hertha einen schlechten, haben wir eine Chance. In einem Spiel haben wir die Qualität dazu. Letztes Jahr war es nur ein Freundschaftstreffen, aber trotz des 0:2 hätten wir auch gewinnen können“, ist sich Kapitän Mike
Wunderlich der Qualität seiner Mannschaft bewusst. Ein möglicher Vorteil für die Höhenberger: Zum Zeitpunkt der Partie befi ndet sich das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz bereits mitten in der Pfl ichtspielsaison, hat schon zwei Partien in der Regionalliga absolviert. In Sachen Spielpraxis ist der Regionalligist also einen Schritt voraus. Trotzdem backen die Spieler kleine Brötchen. „Vielleicht kriegt man eine Sensation hin, aber das geht nur, wenn man Spaß an der Sache hat. Die Partie muss man einfach genießen“, fi ndet Silvio Pagano. Fest steht: Endlich gibt es mal wieder eine stimmungsvolle Kulisse im heimischen Stadion. Die Vereinsverantwortlichen gehen von mindestens 4.000 bis 5.000 Zuschauern aus, alleine aus Berlin werden gut 1.500 Fans erwartet. Die Zuschauer aus Köln werden sehen wollen, ob und wie sich die Viktoria im Profibereich behaupten kann. Möglicherweise muss sie das in den nächsten Jahre irgendwann ja regelmäßig.
Foto: IMAGO
t räumen ist erlaubt
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SPORTPOLITIK
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KÖLN.SPORT 08/2014
LANXESS ARENA WILL DIE RHEINSTARS
Stefan Löcher will die RheinStars in die Lanxess arena locken
TEXT | THOMAS WERNER
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as Hallenproblem in Köln – besonders das Fehlen einer breit angelegten Mehrzweckhalle zwischen 5.000 und 10.000 Zuschauern – sorgt in Köln schon lange für Gesprächsstoff. Mit dem geplanten Aufstieg der RheinStars in die Basketball-Bundesliga hat sie aber wieder neuen Nährboden erhalten. Denn: Wo würde das Team, das aktuell in der 4. Liga angesiedelt ist, überhaupt spielen, wenn es mal zu einem Aufstieg in die Bundesliga kommt? Die einzige Halle, die den Anforderungen der höchsten deutschen Spielklasse genügt, ist die Lanxess arena. Diese allerdings ist mit gut 18.000 Plätzen sehr groß und mit Basketball-Events kaum zu füllen. „Selbst wenn wir 10.000 Zuschauer hätten, was toll wäre, hätten wir vor einer halbleeren Halle gespielt. Das will ich natürlich unbedingt vermeiden“, erklärte Geschäftsführer Stephan Baeck im Köln.Sport-Interview (siehe Ausgabe 06/2014). Daher sei es sein Ziel für die RheinStars, den Bau einer Halle für 6.000 bis 8.000 Zuschauer voranzutreiben.
EMOTIONAL VERBUNDEN Dennoch hat die Lanxess arena im Kampf um die RheinStars die besten Chancen. Warum? Weil ArenaGeschäftsführer Stefan Löcher einen Plan in der Tasche hat, mit dem „seine“ Arena die Wünsche der RheinStars in die Tat umsetzt. Bereits jetzt haben Löcher und Co. einen extra auf Basketball angelegten Saalplan ent-
Die
Arena ist ein toller Sporttempel, das müssen wir nicht mehr beweisen Stefan Löcher
Stephan Baeck will die ideale Lösung für die RheinStars
worfen, der auf der neuen „TheaterVariante“ der Arena basiert. Konkret würde die Halle dann Platz für genau 7.500 Basketball-Fans bieten (inklusive VIPs, Medien etc.). Der Clou an der Sache: Der komplette Oberrang ist abgedeckt, wird von den anwesenden Fans im Unterrang gar nicht wahrgenommen. Mit diesen Planungen hat sich die Lanxess arena selbst wieder ins Rennen gebracht, die möglichen Bundesligaspiele ausrichten zu können, auch wenn die Deutzer Halle zwischenzeitlich chancenlos erschien. „Ich glaube einfach, dass die Arena ein absoluter Sporttempel ist. Das haben wir oft genug bewiesen. Außerdem ist das Thema Basketball rein geschichtlich natürlich emotional auch mit der Arena verbunden“, erklärt Stefan Löcher im Gespräch mit Köln. Sport seine Beweggründe, das Thema Basketball so intensiv zu verfolgen. FINANZIELL NICHT LUKRATIV Denn finanziell lohnt sich das Austragen der Spiele – genauso wie bei den Kölner Haien – für die Lanxess arena überhaupt nicht. Pro Jahr wird ein Minus von drei bis vier Millionen Euro kalkuliert, sollten es die RheinStars in die Bundesliga schaffen und die Arena den Zuschlag bekommen. Dennoch sollen die Verhandlungen in die richtige Richtung gehen. „Die Gespräche sind sehr gut, das war aber schon immer so“, sagt Baeck. Er und Löcher beraten aktuell ebenfalls darüber, ob bereits vereinzelt Top-Spiele der zweiten Liga in die Arena verlegt werden könnten, eventuell sogar alle Heimspiele. Bis dahin steht ein Umzug in die ASV-Halle im Raum, die derzeit aber nur 600 Zuschauer fasst. Das Management der RheinStars checkt derzeit die Möglichkeiten, die Kapazität auf 1.000 bis 1.500 Menschen zu steigern, um auf mehr Zuspruch aus der Bevölkerung vorbereitet zu sein. Die ASV-Halle in Müngersdorf soll somit die Übergangslösung sein, bis sich die Frage geklärt hat, wohin die RheinStars als Bundesliga-Team umziehen werden. Der Stadtteil Deutz hat wohl gute Chancen.
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Fotos: Jennifer Schattling (1), IMAGO (1)
Noch immer gibt es keine Entscheidung, wo die RheinStars Köln in der Bundesliga ihre Heimspiele austragen würden. Deshalb bringt sich die Lanxess arena in Stellung – mit einem geheimen Hallenplan, exklusiv in Köln.Sport
SPORTPOLITIK XXXXXXXXX
Vereinsvorsitzender Jelle Verhoef zeigt Kรถln.Sport die Baustelle, die seinen Verein gerade stark belastet
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KANUSPORTLER IM CLINCH MIT DER STADT
HAPPY END?
Die Sanierung ihres Vereinsheims schien die Kanusportfreunde Köln in den Ruin zu führen. Knapp 70.000 Euro wollte die Stadt – zu viel für den kleinen Klub. Doch kurz vor knapp könnte sich alles zum Guten wenden
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ie Sonne lacht, als wir uns an der Deutzer Brücke mit Jelle Verhoef treffen. Auch der Vorsitzende der Kanusportfreunde Köln wirkt gelöst. Vom Ringen um die Zukunft seines Vereins ist dem 59-Jährigen kaum etwas anzusehen. Denn: Von eitel Sonnenschein war bei den Deutzer Wassersportlern zuletzt wenig zu merken. Durch die Sanierung der Deutzer Brücke war auch der 1955 gegründete Verein unverschuldet in eine Notlage geraten. Ende 2011 musste der Klub aus den bisherigen Räumen in der Brücke aus- und in ein Ausweichquartier in direkter Nähe umziehen. „Wir haben immer gesagt bekommen: Ihr könnt irgendwann zurück in eure Räumlichkeiten“, so Verhoef, dessen Verein die Räume bis 2024 gemietet und knapp 40.000 Euro investiert hat. NICHT ZU STEMMEN Die Rückkehr, zunächst für Ende 2013 anvisiert, gestaltet sich schwierig. „Es war uns aber damals schon klar, dass solche Bauphasen immer länger dauern als ursprünglich geplant“, erklärt Verhoef. Eine Machbarkeitsstudie brachte dann den Schock. Über 200.000 Euro sollte die Sanierung der Räume kosten, eine Beteiligung der Kanusportfreunde inklusive. „Die Überlegungen der Stadt waren recht einfach. Zwei Drittel kommen aus Sportfördermitteln, ein Drittel vom Verein. Nur wenn man sich das überlegt: 60.000 bis 70.000 Euro sind für uns nicht zu stemmen“, gibt das Klub-Urgestein zu Protokoll. 140 Mitglieder zählt der Verein, den eine solche Belastung wohl in den sicheren Ruin getrieben hätte.
Die provisorische Bootshalle, die der Klub aktuell nutzt, strotzt nicht gerade vor Charme
Schon die aktuelle Situation stellt die Wassersportler vor Probleme. Durch den Baubetrieb müssen die Athleten zig Türen und Schlösser überwinden, wenn sie sich im Sanitärcontainer umziehen oder ihr Material aus der provisorischen Bootshalle besorgen wollen. Von der fehlenden Wohlfühlatmosphäre inklusive Taubenkot und Baustellendreck ganz zu schweigen. „Das Vereinsleben liegt relativ am Boden“, bestätigt Verhoef. „Es gibt viele, die sagen: Wenn wir nicht endlich die Perspektive kriegen, ihr kommt da wieder rein, verlieren wir die Lust.“ Sportlich scheint es die Kanusportfreunde jedoch nicht zu beeinträchtigen: 16 Medaillen gewannen Athleten des KSK zuletzt bei den Deutschen
Wildwasser-Meisterschaften. Talente wie Valentin Schlesinger oder Lydia Abbing zeugen von der guten Nachwuchsförderung. „Köln ist eine KanuHochburg“, verweist der seit 2000 amtierende KSK-Vorsitzende auch auf die Erfolge der anderen Kölner Vereine. Von der Stadt fühlt sich der kanuverrückte Funktionär dagegen alleingelassen. „Der Sport hat hier keine große Lobby. Wir werben hier in Köln auf Plakaten mit ‚Sportstadt Köln‘. Wenn ich den Artikel in Köln.Sport lese, wo es um den Vergleich mit den Ausgaben für Kultur geht, dann sage ich: Das kann es nicht sein. Hier geht es um 200.000 Euro – f ür einen Mietvertrag, der noch besteht. Und die stecken dort was weiß ich wie viele Millionen ins Opernhaus“, beklagt sich Verhoef. Doch nun scheint sich die unendliche Geschichte bei den Kanusportfreunden noch zum Guten zu wenden. Neue Gespräche brachten eine Annäherung zwischen Verein und Stadt. „Wir sind auf einem guten Weg“, erklärt Gerd Neweling, Leiter des Amts für Brücken und Stadtbahnbau. „Der Knoten muss zwar noch endgültig durchhauen werden, aber ich bin zuversichtlich.“ Auch Verhoef hat neue Hoffnung. „Es gibt einen neuen Lösungsvorschlag, mit dem wir uns anfreunden können“, erklärt der Vereinsvorsitzende. Die nächsten Ziele sind nun die Realisierbarkeit des Kompromisses und die Detailplanung der Sanierung. Sollte dies glücken, könnte Verhoefs Wunschtraum in Erfüllung gehen: „Mir schwebt vor, das Vereinsheim September 2015 mit dem ‚Großen Wappen von Köln‘ wiedereröffnen zu können.“ 08/2014 KÖLN.SPORT
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Fotos: Thomas Reinscheid (2)
TEXT | THOMAS REINSCHEID
SPORTPOLITIK
FÜHRUNGSKRÄFTE FÜHRUNGSKRÄFTE GESUCHT GESUCHT Der Stadtsportbund Köln muss einige Großbaustellen schließen: Die Dachorganisation des Kölner Sports sucht nicht nur einen Vorstandsvorsitzenden, sondern auch einen neuen Geschäftsführer TEXT | FRANK SCHWANTES
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STADTSPORTBUND KÖLN
as Ehrenamt umklammert Klaus Hoffmann fester denn je. Während andere Sport-Funktionäre ihren Sommerurlaub genießen oder entspannt die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft schauen können, hat Hoffmann eine Menge Arbeit zu bewältigen. Die Zukunft des Stadtsportbundes Köln (SSBK) duldet keinen Aufschub. Als langjähriges Vorstandsmitglied übernahm der erfahrene Ehrenamtler im Februar die Geschicke der größten Dachorganisation im Kölner Sport, wurde kommissarischer Vorsitzender des führungslos gewordenen SSBK. Die Frage, ob er auch nach der ordentlichen Mitgliederversammlung im Oktober weitermacht, lässt er offen. „Ich werde mich zu einer möglichen Kandidatur spätestens Ende Juli äußern“, sagte Hoffmann im Köln.Sport-Interview (siehe Ausgabe 07/2014). „Jetzt gilt es, das operative Geschäft, die personelle Situation sowie allgemeine Aufgaben eines Sportverbandes zu schultern.“ ZIELZEIT: ANFANG AUGUST Und bei der personellen Situation zählt nicht nur, sich Gedanken über den Vorstandsvorsitz im SSBK zu machen, sondern auch, einen neuen hauptamtlichen Geschäftsführer zu finden, der bald die Geschicke am Ulrich-Brisch-Weg lenkt. Seit dem Ausscheiden von Rolf Kilzer Ende August 2013 ist diese Stelle unbesetzt. Im Mai entschloss sich der Vorstand endlich, eine Stellenausschreibung zu veröffentlichen; am 20. Juni endete die Bewerbungsfrist. „Wir haben eine ganze Reihe von Bewerbungen erhalten“, erklärt Hoffmann auf Köln.Sport-Nachfrage. „Unser Ziel ist es, Anfang August mit einem neuen Geschäftsführer einzusteigen.“ Wie qualifiziert die Bewerber sind, verrät Hoffmann aus Gründen der Diskretion nicht. Aber feststeht: Die Aufgabenbeschreibung für den künftigen Geschäftsführer ist ein dickes Brett. Die umfangreiche Koordinierung des Tagesgeschäfts im „Haus des Kölner Sports“ ist die eine Seite. Die andere umschließt vor allem Aufgaben, Image und Profil des Verbandes zu verbessern. Eine Mammutaufgabe
angesichts der Versäumnisse in den letzten Jahren. Laut Stellenanzeige gehört dazu: „Enge Zusammenarbeit mit dem Landessportbund NRW“ – „Netzwerkarbeit …, insbesondere mit den Gremien der Stadt und anderen Organisationen“ – „Lobbyarbeit in Kommune, Politik und der Wirtschaft“ sowie „Koordinierung der PR- und Marketingaktivitäten“. Letztlich gilt für den SSBK, in Zukunft als ernstzunehmender Lobbyist des kölschen Sports wahrgenommen zu werden. „Wenn es um die Entwicklung des SSBK geht, wird die neue Geschäftsführung in die Überlegungen dazu aktiv einbezogen“, versichert Hoffmann. Dies gilt für den künftigen Vorstandsvorsitzenden umso mehr. Köln.Sport hatte bereits in seiner letzten Ausgabe mögliche Kandidaten für das Ehrenamt ins Rennen geschickt (siehe auch auf www.koelnsport.de). Doch vor dem Ende der Sommerferien (19. August) in Köln ist kaum mit einer Forcierung des Themas zu rechnen. Problem: Nur zwei Monate später steht die Mitgliederversammlung des SSBK inklusive Vorstandswahlen an. PROFILIERTE PERSÖNLICHKEIT Für Jürgen Roters steht fest, worauf es ankommt: „Der Vorstandsvorsitzende des SSBK muss einen engen Kontakt zu den Bezirken und Vereinen pflegen und ausgleichend zwischen den unterschiedlichen Interessen wirken.“ Außerdem müsse dieser ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis zur Sportverwaltung aufbauen und pflegen. „Wichtig ist, dass er die Interessen des größten Stadtsportbundes in NRW gegenüber dem Landessportbund und der Landesregierung erfolgreich vertritt“, sagt Kölns OB. „Dazu bedarf es einer profilierten Persönlichkeit.“ Wer in die Kölner Sportszene hineinhorcht, vernimmt viel Lob und Anerkennung für das Engagement von Klaus Hoffmann. Dennoch plädieren nicht wenige auf einen symbolischen Neuanfang mit frischen Kräften von außen. „Die Frage ist: Sind im SSBK genügend Vorständler, die sich ihrer großen Verantwortung bewusst sind?“, sagt Horst
Für das
Amt des StadtsportbundVorsitzenden bedarf es einer pro˜ lierten Persönlichkeit. Jürgen Roters, Kölner Oberbürgermeister
Nachdenklich: Macht Klaus Hoffmann im Vorstand des SSBK weiter?
Maas. Der Vorstandsvorsitzende des Turnverbandes Köln (mit 42.000 aktiven Mitgliedern zweitgrößter Sportverband in der Stadt) vermisst die nötige Aktivität bei der Kandidatensuche. „Der SSBK sollte einen Wahlausschuss einberufen, definieren, was die wichtigsten Kriterien sind, und ein Anforderungsprofil für den Vorsitzenden erstellen“, rät der 73-jährige Funktionär, der schon in der letzten Satzungskommission des SSBK mit am Tisch saß. Mögliche Kandidaten, die bei den Kölner Stadtbezirks-Sportverbänden, den Fachschaften oder den Interessensgemeinschaften bereits auf Stimmenfang gehen, sind Maas nicht bekannt. Und so bleibt die Frage offen: Wer nimmt sich der großen Aufgabe im Kölner Sport an, stellt den Stadtsportbund zukunftsfähig auf? Die Zeit drängt. 08/2014 KÖLN.SPORT
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Foto: Horst Fadel (1)
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Die heißen Sommermonate haben in Köln sportlich traditionell einiges zu bieten. Da kann man leicht den Überblick verlieren. Köln.Sport hilft und zeigt, welche Events locken und wo man sogar selbst aktiv werden kann
Auch 2014 macht die „smart beach Tour“ Station in der Domstadt. Vom 11. bis 13. Juli schlagen die Stars der BeachvolleyballSzene im Sportpark Müngersdorf auf. Doch auch, wer selbst sein Können beweisen will, wird in Köln fündig: Im Beachpark Cologne, an der Playa, im Sportpark Brück, an der IGS Holweide und in der Soccerarena Hürth kann gespielt werden
TEXT | STEFAN KÜHLBORN
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EINE BÜHNE FÜR ALLE Im Fokus stehen aber nicht nur die sprunggewaltigen Cracks, die vornehmlich aus den USA, Australien und England kommen. „Wir sind kein Showevent. Bei uns können und sollen auch Hobbysportler ihrer Leidenschaft nachgehen und eine tolle Zeit mit den Profis verbringen“, verspricht Prantl. Rund die Hälfte aller Teilnehmer betreibt den BMx Sport als Hobby, startet daher in Köln in einer eigenen Leistungsklasse. Bewusst pflegen die Veranstalter zudem den Festivalcharakter der „BMx Cologne“. Rund 800 Teilnehmer, Familienangehörige und Zuschauer werden auf dem Gelände campen und das gesamte Wochenende unter Gleichgesinnten verbringen. „Dieses spezielle Flair macht unser Event aus“, weiß Prantl, der – je nach Wetter – mit 12.000 bis 15.000 Zuschauern rechnet. Ein Besuch lohnt sich!
Nach sechs Jahren Wakeboard-Action im Müngersdorfer Stadionbad legt „Wake the Line“ 2014 eine schöpferische Pause ein. Ein neues Konzept soll erarbeitet werden. Wer als Zuschauer oder Sportler aber nicht auf spektakuläre Tricks verzichten will, ist diesen Sommer in Langenfeld oder am Bleibtreusee vor den Toren Kölns bestens aufgehoben
Sollte das Wetter Ihren sportlichen Freizeitaktivitäten einen Strich durch die Rechnung machen, bietet die Gamescom ein attraktives Alternativprogramm. Vom 14. bis 17. August öffnet die weltweit größte Messe für interaktive Spiele in den Deutzer Messehallen ihre Pforten. Celebrate the Games!
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Fotos: IMAGO (4)
as im Jahr 1984 mit einer selbstgebauten Rampe und einer Handvoll Hobby-Biker begann, zählt 30 Jahre später zu den größten Events der Szene. Mit rund 300 teilnehmenden Sportlern aus 45 Nationen gilt die vom 18. bis zum 20. Juli stattfi ndende„BMx Cologne“ als inoffi zielle Weltmeisterschaft des Bycicle Moto Cross. Doch genau von diesem scheinbaren Qualitätsmerkmal rücken die Organisatoren im Jubiläumsjahr bewusst ab. „Wir wollen nicht die größte und wichtigste Veranstaltung sein, sondern den besten Sport bieten. Den 30. Geburtstag nehmen wir daher zum Anlass, zu unserem Ursprung zurückzukehren“, sagt Organisator Stephan Prantl. Aus diesem Grund wurden die beiden Disziplinen „Halfpipe“ und „Street“ aus dem Programm gestrichen. Weniger ist mehr, lautet das Motto. So duellieren sich die Topstars der Szene im Mülheimer Jugendpark in diesem Jahr in den Kategorien „Superbowl“, „Flatland“ und „Dirt“. Allein für den Aufbau der Dirt Line, einer Rennstrecke mit eingebauten Sprüngen, wurden unterhalb der Zoobrücke 1.000 Kubikmeter Erde aufgeschüttet.
VORSCHAU
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KÖLN.SPORT # 09/14 ERSCHEINT AM 21.08.14
Die große Bundesliga-Vorschau Der 1. FC Köln ist zurück im Oberhaus. Nach einer langen und harten Vorbereitung ˜ ebern Spieler, Verantwortliche und Fans dem Saisonstart entgegen. Mit Interviews, Hintergrundgeschichten und Analysen macht Köln.Sport Fans und Experten ˜ t für den Start in die Bundesliga-Spielzeit 2014/15.
KÖLN-MARATHON
Bis zum Startschuss ist es nicht mehr lang. Am 14. September steigt das Highlight der diesjährigen Laufsaison. Köln.Sport liefert alle Infos zum Event.
SPORTPOLITIK Die Politiker machen Sommerpause. Doch die Themen bleiben. Köln.Sport ist natürlich am Ball, besonders was die Besetzung des Stadtsportbund-Vorsitzes angeht.
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