onrail Ausgabe 1/2014

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€ 2,50 P.b.b Verlagspostamt A-1110 Wien 02Z031052M

N° 1 | 2014

N° 1 | 2014 FEBRUAR | MÄRZ

Wien, 1. | Wintersonne | Verona & Gardasee | Friaul | Montenegro | Jordanien | Bahamas

Reise – Kultur – Genuss – Lebenslust

Österreich 10 Tipps für Sonnenhungrige

Grenzgebiet Friaul und Slowenien

Montenegro Die Bucht von Kotor

Jordanien Das Land und die Leute

Bahamas Mehr Meer geht nicht!

Wien

Es weht ein frischer Wind im ersten Bezirk!

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Vormittag: Strand von Djerba Nachmittag: Besuch eines Ksar in Tataouine

www.tunesien-info.at

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Operette von Emmerich Kálmán

Gräfin Mariza Dirigent: Alexander Rumpf ∙ Regie: Thomas Enzinger

Premiere am 22. März 2014 Astrid Kessler; Foto: Barbara Pálffy/Volksoper Wien, Sabine Stuewer Tierfotos

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Editorial Nachrichten aus der Redaktion

FOTOS: PRIVAT; LUST IC A BAY | COVE RFOTO: E VELYN ROIS & BRUNO STUBE NR AUC H

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ie Arbeit mit Autoren und Fotografen speist einen ständig sprudelnden Quell des Vergnügens in den unwirtlichen Gefilden des harten Redaktionsalltags. Dankbar laben wir uns daran, vor allem, wenn die Heftproduktion schön langsam in die heiße Phase geht und der Abgabetermin an die Druckerei näherrückt. Da kann man Aufheiterung gebrauchen. Ein Beispiel. Der Homolka schickt seine Story über den Collio und die Bilder dazu: eine bananengelbe Vespa von allen Seiten (er liebt Vespas) und reichlich Landschaft ohne Leute. Alles sehr interessant, aber onrail-Grafikerin Claudia Fritzenwanker ist nicht restlos zufrieden mit der Auswahl. („Ein abgestelltes Moped, Weinberge und Kirchtürme – leben dort auch Menschen?“) Also werden Menschen nachbestellt, der Meister hat sicher noch etwas in der Hinterhand. So ist es, bereitwillig reicht er Material nach: eine Dame mit Haarnetz und gelben Gummihandschuhen bis zu den Achseln, die treuherzig einen Batzen Büffelkäse in die Kamera hält; eine resche Blondine, die in einem Keller an reifenden Rohschinken riecht; einen Fremdenführer in historischer k. k. Uniform (in der Geschichte geht es um das Grenzgebiet zwischen Italien und Slowenien, da hat es sich im Ersten Weltkrieg fürchterlich abgespielt, heute geht man in den malerisch überwucherten Schützen­ gräben spazieren und nachher auf ein Glaserl Wein); eine toupierte Oma, die einen turmhoch mit Keksen beladenen Teller stemmt; und einen ausnehmend gut aussehenden Mann in Jeans und Wildlederschuhen, der lässig in einem Ladeneingang lehnt, die sehnigen Unterarme vor

Impressum

Abonnement

der Brust verschränkt. Die Grafikerin ist augenblicklich elektrisiert. Die Chefredakteurin auch. Der Typ wird prominent ins Layout gerückt und macht sich darin ganz vorzüglich. Für die Bildinfo erkundigen wir uns beim Fotografen, wer der friulianische Feschak eigentlich genau ist. Antwort: „Das ist Mauro Mauri, Chef des Weinguts Borgo San Daniele in Cormòns. Aber den dürft ihr nicht verwenden, der kommt im Text gar nicht vor! Den hab’ ich euch nur zum Anschauen dazugepackt.“ Haha! Wir haben dann die Schinkenschnüfflerin und den Weltkriegsveteranen genommen. Die gelbe Vespa kommt auch zu Ehren. Story ab Seite 48. Bei Durchsicht des Bildmaterials von Rois & Stubenrauch wundern wir uns schon seit Jahren, wie die zwei es schaffen, dass die Leute auf ihren Aufnahmen immer so nett lachen. Also haben wir endlich einmal nachgefragt. Antwort: „Wir haben da einen Trick. Einer fotografiert, der andere macht hinter seinem Rücken Faxen, schneidet Gesichter und amüsiert das Publikum. Das funktioniert meistens.“ Wovon Sie sich ab Seite 16 vergewissern können. Und abschließend sei noch onrail-Reporter Charles Paddington gewürdigt, der jede seiner Bildlieferungen mit einem launigen Bonmot würzt, z.  B. diesem: „Er steht so gern im Rampen­ licht und hofft, man sieht die Wampe nicht.“ Viel Spaß mit dieser Ausgabe!

Paddington auf den Bahamas beim Versuch, den Bauch einzuziehen und den Fisch wirken zu lassen. Seite 68

Einkaufsbummel in Kotor, in der Auslage locken schöne Handtaschen. Braucht man am Abend im Beach Club. Seite 52

Chefredakteurin

Chefredakteurin: Christina Dany  Redaktion: Mag. Christine Sicher, Mag. Claudia Süß  Mitarbeiter dieser Ausgabe: Martin Grabner, Dr. Silvia Matras, Mag. Karl Riffert, Evelyn Rois & Bruno Stubenrauch, Martin Swoboda (alias Homolka), Dr. Brigitte Vallazza  Visuelle Konzeption/Art Direktion: Tom Thörmer/Creativwerk Layout: Claudia Fritzenwanker Bildagenturen: Bildagentur Huber, Bildagentur Waldhäusl, Buenos Dias, Corbis, Getty Images, iStockphoto, Look-Foto, Mauritius Imgages, Superstock Anzeigenverkauf: Marianne Kostandinovic (Leitung, Dw. 486), Tatjana Harrer (Dw. 117) Team-Assistenz: Christa Fuchs (Dw. 535) Vertrieb & Aboverwaltung: Angelika Stola (Dw. 462)  Herausgeber, Medieninhaber: Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co. KG, 1110 Wien  Geschäftsführung: Dr. Gabriele S. Ambros, Gerhard Milletich  Verlagsleitung: Mag. (FH) Patrick Lenhart  Verlag, Redaktion & Anzeigen: 1110 Wien, Leberstraße 122, Tel.: 01/740 95-535, Fax-Dw. 538 Produktion: Repromedia Druckges.m.b.H Nfg. KG, 1110 Wien, Leberstraße 122 Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten  Website: www.onrail.at  E-Mail: redaktion@onrail.at onrail erscheint 6  x  jährlich. Einzelpreis € 2,50; Jahresabo (6 Hefte) € 12,–; 2-Jahres-Abo (12 Hefte) € 18,50; Einzelverkaufspreis Ausland € 5,35; Jahresabo Ausland € 29,10,–; 2-Jahres-Abo (12 Hefte) € 52,70  Abo-Kontakt: Tel.: 01/740 95-466, Fax-Dw. 477, abo@bohmann.at

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Inhalt

Sp채testens seit Lawrence of Arabia ist bekannt, dass man auf einem Kamel richtig cool aussehen kann.

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9 Österreich Nah & gut. Skifahren zu Ostern, das erste Haus am Achensee, Gourmetfestival in der Wachau, die famose Wildspitzbahn

16 Wien Der 1. Bezirk. Von wegen museal, elitär und konservativ! Es tut sich viel Erfreuliches in der Inneren Stadt.

22 Wintersonne Ausflugstipps. Zehn unkomplizierte Nebelfluchten in höhere Gefilde

29 Kultur Sehen & hören. René Burri in der Galerie Ostlicht, 50 Jahre Film­ museum, das Osterfestival Tirol, Akkordeonklänge in Wien

35 Bahnwelt Hin & retour. Neue Tagverbindung Wien–Venedig, Panoramazüge in der Schweiz, Städteziel Hamburg, Kombitickets für Familien

38 Italien Entspannte Anreise. Die ÖBB bringen ab Mitte Juni einen neuen Autoreise­ zug nach Verona auf Schiene.

40 Thermen Wohlige Wärme. Vier Badeorte im steirischen Thermenland sind bequem mit der Bahn erreichbar.

43 Europa Tipps & Termine. Fotoreise nach Rügen, Blütenpracht auf Madeira, Bergsteigen in Italien, Shakespeares Geburtstagsparty in England

48 Friaul Collio. Ein kulinarischer Streif­zug durch das Hügelland an der Grenze zwischen Italien und Slowenien

52 Montenegro Große Pläne. In der Bucht von Kotor kann man die Entwicklung einer Mittel­meerdestination beobachten.

57 Fernreise Weit & weg. Tempeltrekking in China, mit dem Fahrrad zu den Schamanen Mittelamerikas, Buckelwale auf Braut­ schau, Mongolen in Hotpants

62 Jordanien Melodie der Wüste. An Petra kommt man sowieso nicht vorbei, aber wo Abu Firas auf der Laute spielt, muss man wissen.

68 Bahamas Glücksritter. Panierter Schnecken­ penis ist vielleicht nicht jedermanns Sache – aber das Meer! Das Meer!

74 Gewinnspiel Glück & Preise. Skiurlaub am Arlberg, Leopoldmuseum und Theaterkarten

Offenlegung Medieninhaber: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.  b.  H. & Co. KG. Sitz: 1110 Wien, Leberstraße 122. Unternehmensgegenstand:

FOTO: S ILVIA MATR AS

Die Herstellung, der Verlag und Vertrieb von Druckschriften aller Art, insbesondere Fachzeitschriften, Buch-, Zeitschriften-, Kunst- und Musi­ kalienhandel, Handel mit Waren aller Art. Organisation von Veranstaltungen. Geschäftsführer: Mag. Dr. Gabriele S. Ambros, Gerhard Milletich. Beteiligungsverhältnisse: Dietrich Medien Holding Gesellschaft m.  b.  H. 90,91%, Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.  b.  H. 9,09  %. Geschäftsführender Gesellschafter: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.  b.  H. Die Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.  b.  H. & Co. KG. ist im Sinne des § 25 Mediengesetz beteiligt an: D & R Verlagsgesellschaft m.  b.  H. Nfg. KG mit dem Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: die Herstellung, der Verlag und Vertrieb von Druckschriften aller Art, insbesondere Fach- und Servicezeitschriften. Verlag Holzhausen GmbH mit Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Sachbuch- und Fachbuchverlag in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheit, Kunst Architektur und Kultur. Norbert Jakob Schmid Verlagsgesellschaft m.  b.  H. mit dem Sitz in Wien. Unterneh­mensgegenstand: Buch- und Zeitschriftenverlag. V & R Verlagsgesellschaft m.b.H. mit dem Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Redaktion. Repro-Media Druckgesellschaft m.  b.  H. Nfg. KG mit dem Sitz in Wien. Unternehmens­gegenstand: Atelier für Werbegrafik, Erzeugung und Handel mit Vorstufenprodukten. Grundlegende Richtung der Zeitschrift: onrail ist ein unabhängiges Publikumsmagazin zu den Themen Reise, Kultur, Genuss und Lebenslust, das von der Medien­gruppe Bohmann herausgegeben, produziert, verlegt und österreichweit in rund 12.000 Zügen des ÖBB Nah- und Fernverkehrs und den ÖBB Club-Lounges aufgelegt sowie an ausgewählte Unternehmen der Reisebranche versendet wird.

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WERBUNG

Fünf Orte – Fünf Charaktere

ein Erlebnis der FOTOS: LECH ZUERS TOURISMUS / JOSEF MALLAUN, TVB ST. ANTON AM ARLBERG / JOSEF MALLAUN

Superlative Sein Ruf ist legendär, sein Name steht für Leidenschaft. Für Anhänger des Alpinen Wintersports ist er schlicht die Krönung! Schier schwereloses Gleiten durch das glitzernde Meer von Eiskristallen, inmitten atemberaubender Bergwelt. So kennen wahre Schneekönige den Arlberg. Mit seinen fünf Orten St. Anton, St. Christoph, Stuben, Zürs und Lech ist der Arlberg in erster Linie Namensgeber und Synonym für eines der besten Skigebiete der Welt! Insgesamt stehen den Gästen 94 Bergbahnen und Lifte, 340 Kilometer markierte Skiabfahrten und unglaubliche 200 Kilometer hochalpine Tiefschnee­ abfahrten zur Verfügung.

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Sonnenskilauf par excellence im Frühling 2014

EVENTHIGHLIGHTS im Frühling 2014

Wenn ab März die Tage wieder länger werden, läuten die Arlbergorte den Frühling mit dem Sonnenskilauf ein. Von Mitte März bis Ende April treffen sich hier Wintersportfans aus der ganzen Welt und gleiten fast schwerelos über den griffigen, leicht zu fahrenden Schnee. Zusätzlich sorgt eine Schneemenge von durchschnittlich sieben Metern zwischen November und Mai, eine zuverlässige Sonnen­ garantie sowie zahlreiche Eventhighlights für einen rundum perfekten Frühlingsurlaub. Kurz gesagt, für ein Erlebnis der Superlative! Sie möchten dabei sein? Zahlreiche Hotels bieten günstige Pauschalangebote und die idealen Bahnverbindungen direkt nach St. Anton und Langen ermöglichen eine bequeme Anreise in die Arlbergorte Lech, Zürs, Stuben, St. Christoph und St. Anton.

30. 03 –13. 04. 2014 Tanzcafé Arlberg in Lech 05. 04. 2014 Longboard Classics in Stuben 10. –13. 04. 2014 New Orleans meets Snow in St. Anton 19. 04. 2014 Der Weiße Rausch in St. Anton 25. – 27.04.2014 Oberlecher Frühlingsfest in Lech

www.arlberg.net

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Nix gegen Schneekanonen, aber eine meterdicke Naturschneedecke ist schon eine feine Sache!

REDAKTION: CHRISTINE SICHER

Österreich

Einmal geht’s noch! D

er späte Ostertermin sorgt heuer für eine besonders lange Wintersaison. Viele lockt es dann zum letzten Mal in den Schnee. Wobei die Devise bei der Auswahl des Skigebietes lautet: Höher ist besser! Mit ungewöhnlich viel Naturschnee können in diesem anfangs nahezu frühlingshaften Winter Kärnten und Osttirol aufwarten. Viele Adria-Tiefs bescherten dem Nassfeld meterhohe Schneeberge. Beste Bedingungen, um die Öffnungszeiten der

Lifte bis 21. April zu nützen! Sehr günstig urlaubt man hier von 29.3. bis 21.4.: Vier Nächte, Halbpension, Skipass und Hüttenparty gibt es im Rahmen der Aktion „Ski, Sun & Fun“ schon ab € 350,– (www.nassfeld.at). Unglaublich viel Schnee liegt auch in Osttirol. Ein guter Tipp ist der „Ski-Hit Osttirol“: Dieser Skipass ist in allen Skigebieten der Region sowie am Mölltaler Gletscher in Kärnten gültig. Sehr preiswert zu haben ist er im Rahmen der Sonnenskiwo-

FOTOS: T V NASS FE LD-HE RMAGOR, GERHARD WASS ERBAUE R, WWW. BONANZA. AT, WEINF R ANZ .COM

Weinprobe Wie wohl der neue Jahrgang 2013 schmeckt? Probieren Sie ihn beim Weinfrühling in Niederösterreich, wo Hunderte Winzer zur Jungweinverkostung laden. Am 26. und 27. April begrüßen die Weinviertler den Frühling mit der „Weintour Weinviertel“, die Traisentaler mit dem „Traisental Wine Tasting“. Eine schöne Gelegenheit, um gesellig beisammenzusitzen und ein bisschen zu fachsimpeln. Ein zweitägiges Weintour-Package im Schlosshotel Mailberg kostet € 154,–. www.weintour.at, www.traisentalwein.at Im Traisental ist der Grüne Veltliner der Star.

che (8.3. bis 20.4.), inklusive sieben Nächten ab € 389,– (www.osttirol.com). Ausreichend Schnee unter der Frühlingssonne bietet auch die Turracher Höhe in den steirisch-kärntnerischen Nock­bergen, wo der Skibetrieb sogar bis 1. Mai rennt. Gut dran ist man mit dem Package „Ostern im Schnee“ von 12. bis 22.4., da kriegt man nämlich eine Nacht geschenkt. Ab € 405,– inklusive vier Nächten, Skipass und Leihausrüstung (www.turracherhoehe.com).

Bar von Heinz Schabus

Kurvig Die Wiener Künst­ lerin Bibi Beranek bezeichnet sich als Gratwanderin zwi­ schen Kitsch und Kult. Ihre humor­ volle Keramikserie „Die Badenden“ finden wir herz­ erfrischend. Jede Figur ist ein Unikat, Preise je nach Größe € 54,– bis 450,–. www.bonanza.at

Augenschmaus Experimentierfreudige Supper Clubs sind eine Alternative zu herkömmlichen Restaurants und weltweit ein Trend. Die Au, das neue Café des Ausstellungshauses TBA-21 im Wiener Augarten, greift die Idee des Guerilla Dining auf und lässt Künstler und Köche entspannt Essen, Trinken und Kunst miteinander verbinden. TBA21 Supper Club nennt sich diese spannende Reihe, die von Boris Ondreic `´ka und Nadim Samman kuratiert wird und noch bis 17. April läuft. Termine und Themen auf www.tba21.org 9

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Lange Geschichte Das Hotel Altstadt Radisson Blu zählt zu den ältesten Gebäuden Salzburgs, erstmals erwähnt anno 1377. Kostbare Details aus vergan­ genen Zeiten, wie mittelalterliche Holzdecken oder Stuckverzierungen sind erhalten geblieben. Zuletzt wurde es um 500.000 Euro behut­ sam renoviert und mit einem edlen Café ausgestattet. www.radisson­ blu.de/hotel-salzburg Café Jedermann

Beheizter Außenpool mit Blick auf das Karwendelgebirge

Viel Charme

Neuer Auftritt

Das Hotel Fürstenhaus zeichnet eine konkurrenzlos schöne Lage direkt am Ufer des Achensees aus.

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as Meer der Tiroler, der Fjord der Alpen. So wird der Achensee oft genannt. Der größte See Tirols schimmert smaragdgrün und liegt traumhaft zwischen dem Karwendel- und dem Rofangebirge. Den mit Abstand besten Logenplatz am See bietet das Fürstenhaus, das einzige Hotel mit Seezugang. Der Name ist kein Zufall – niemand Geringerer als Kaiser Maximilian ließ es vor rund 500 Jahren erbauen. Heute ist es angenehmes Refugium mit riesigem Spa-Bereich. Die 120 Zimmer und Suiten wurden kürzlich kom-

plett renoviert. Das Fürstenhaus wird von der deutschen Hotelkette Travel Charme Hotels & Resorts betrieben, die in Österreich noch zwei weitere Häuser führt: das Ifen Hotel im Kleinwalsertal und das Bergresort Werfenweng. Wer alle drei Hotels erleben möchte, bucht die „Expedition Österreich“ (je eine Nacht, mit diversen Extras ab € 339,– p. P.). Wem der Achensee allein reicht: Die Nacht gibt’s ab € 89,–. Kulturtipp: „achensee.literatour“ von 22. bis 24. Mai, mit vielen namhaften Schriftstellern. www.travelcharme.com

Ein Gedicht

Treffpunkt in Innsbruck

Der kleinen Bar Erlkönig in Innsbruck wird viel Lob und Ehr’ zuteil. Bei den World Interior News (WIN) Awards 2013 wurde das Lokal in der Meraner Straße zuletzt sogar unter die fünf schönsten Bars der Welt gewählt! Was sofort auffällt, sind die hohen Räume mit historischem Gewölbe. Die edle Einrichtung wurde aus heimischem Nussholz gefertigt. Untertags ideal für einen Espresso, abends schafft das raffinierte Lichtsystem eine mystisch-sakrale Atmosphäre. www.erlkoenig-bar.com

Auf! Sitzen ist das neue Rauchen, warnen uns Gesundheits­ experten. Wer den Hintern nicht vom Sofa hochkriegt, sollte sich den Polar Loop zulegen: ein cleverer Schritt­ zähler, der jede Aktivität auf­ zeichnet und Alarm schlägt, wenn man sich zu wenig bewegt. € 90,–, www.polar.com/ at-de

Mode für Männer

Edles Design Mitten im 600 Jahre alten rätoroma­ nischen Dorfkern von Fiss im Tiro­ ler Oberland steht das Hotel Chesa Monte, ausgestattet mit 21 neuen Wohlfühlsuiten. Die Zimmer sind 37 m2 groß und im modernen Alpin-Stil mit Materialien wie Eiche, Leder und Loden eingerichtet. Toll: riesige Panoramafenster, Sonnen­ balkone und die neue Dachterrasse. Ab € 134,– inkl. Halbpension. www.chesa-monte.com

Blick auf die Berge

FOTOS: POL AR, CHESA MONTE , TR AV EL CHARME HOTE L, ROBE RT F RIT Z/DE RFRIT Z.AT, VERK EHRSBÜRO GROUP/AND REAS KOL ARI K, OL AF B ECKER

Ortswechsel für den Modepalast: Von 28. bis 30. März findet die beliebte Verkaufsmesse erstmals im Wiener Künstlerhaus statt. 90 Desi­ gner präsentieren Schmuck, Acces­ soires und tragbare Mode – alles gleich zum Anprobieren. Auch in Linz, wo der Modepalast von 4. bis 6. April in das OÖ Kulturquartier einzieht. Schwerpunkte: finnisches Design, Männer- und Ökomode. www.modepalast.com

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Landhaus Bacher in Mautern

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Sternetreffen Das Wachau Gourmet Festival gehört mittlerweile zu den wichtigsten kulinarischen Events Europas. Heuer wird von 27.3. bis 10.4. groß aufgekocht. Highlights: Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher trifft am 31.3. in Mautern auf den holländischen 3-Sterne-Koch Jacob Jan Boerma. Am 6. April kocht der Berliner Virtuose Tim Raue in Bernd Pulkers Edelheurigem in Rossatz. Auf der wein.genuss.krems (4./5. April) präsentieren 50 TopWinzer ihre Schätze. www.wachau-gourmet-festival.at

HHHHS

WÄRMENDE WINTERTAGE IN DER STEIERMARK Ihr Wohlfühlaufenthalt, wenn es draußen stürmt und schneit. ▼ 3 Übernachtungen mit Halbpension ▼ 1x z o t t e r-Schokossage (30 Min.) ▼ 1x Tageseintritt in die Therme Loipersdorf ▼ 3.000 m² hoteleigener Spa: inkl. 38 m Sportbecken, 4 Panorama-Saunen, usw.

Bitte füttern! Dieses schräge Kuschelmonster heißt Saggo. Es muss so wild ent­ schlossen dreinschauen, denn es ist ein Sorgenfresser. Das Prin­ zip ist einfach: Reißverschluss auf, Zettel mit dem Kummer rein, Reißverschluss zu. Nicht, dass damit alle Probleme gelöst wären. Aber es tut gut, sie symbolisch loszuwerden. Gibt’s im Spiel­ zeuggeschäft oder im Internet auf www.radbag.de (€ 30,–).

DESTINATION: Loipersdorf BENEFITS: direkter Zugang zur Therme Loipersdorf EXPLORE: www.loipersdorfhotel.com, www.vi-hotels.com, hotel.loipersdorf

CHILL OUT Paket 2014

K L aG e N F u R T

am W ör th er se e

Hohes Niveau

FOTOS: LUC IA ELLERT, R ADBAG, K RISTALLHÜT TE

Ohne Hirschgeweihe und DJ Ötzi ist es in den Tiroler Bergen noch viel lässiger. Die Kristallhütte liegt im Hochzillertal auf 2147 Meter, trotzdem wähnt man sich in urbanem Ambiente und lauscht coolem DJ-Sound. Neuester Streich: vier edle zweistöckige Suiten mit Infrarotsaunakabine, komplett aus Lärchenholz gefertigt. Über den Zimmern thront ein Wellnessbereich mit atemberaubendem Bergpanorama. Pro Person und Nacht € 195,– inkl. Gourmetmenü. www.kristallhuette.at

Chill Out Paket

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3 oder 4 Nächte mit Frühstück. Mittwoch bis Samstag Samstag bis Mittwoch Kombiticket Museum Moderner Kunst Kärnten Landesmuseum Rudolfinum Stadtgalerie Klagenfurt 48 Stunden Busticket KLaGeNFuRT

ab €159,-

www.klagenfurt-tourismus.at

Eine Hütte der anderen Art

Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee GmbH Rathaus, Neuer Platz 1 9010 Klagenfurt am Wörthersee T +43(0)463 537 2223 tourismus@klagenfurt.at

Kopie von KT_Anzeige_ WS 2013_87,5x125_DE_2014.indd 1

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Unter den Füßen geht es 300 Meter in die Tiefe.

Dampfend Die Therme Loipersdorf besinnt sich auf antike Wellness-Experten: Im Römischen Bad werden Badeund Schwitzkuren aus dem alten Rom angewendet – eine Kombina­ tion aus sanfter Überwärmung, intensiven Dampfkuren und Abkühlung. Bis 31. März gibt es bei Buchung von drei Nächten eine Nacht gratis dazu (Anreise Sonntag oder Montag). www.therme.at

Römisches Bad

Dünne Luft

Fleischlos

In sechs Minuten im ewigen Eis: Nirgends sonst in Österreich geht es mit einer Bergbahn höher hinauf als im Pitztal! uch wenn man mit der Wildspitzbahn mühelos in ein paar Minuten oben ist: Auf dem Hinteren Brunnenkogel am Pitztaler Gletscher auf 3440 Meter kommt jeder automatisch ein bisschen ins Schnaufen. Atemberaubend ist auch die Aussicht vom Café 3440, das in der futuristisch anmutenden Gipfelstation untergebracht ist: Das architektonisch spektakuläre Kaffeehaus klebt wie eine Schneewechte am Gipfel, die tolle Terrasse mit der großen Panoramaglasfront ragt über den Abgrund hinaus. Schwindelerregend! Trotz logistischer Herausfor-

derungen in dieser Höhe werden in der hauseigenen Konditorei täglich frische Mehlspeisen produziert, das Kaffeeangebot kann sich sehen lassen. Und die Facebook-Gemeinde kann freudig unmittelbar am Gipfelglück teilhaben: WLAN gibt’s auch. Von 4. bis 5. April findet hier Österreichs höchste Weinverkostung statt. Dazu wird von 30. März bis 6. Aprildas Package „Firn, Wein und Genuss“ um € 879,– angeboten: 7 Nächte im 4-Sterne-Hotel, 6-Tages-Skipass, Skitest, Skiguiding und Eintritt zu den diversen Gourmetevents. www.pitztal.com, www.tirolgletscher.com

Herzensbrecher Irgendwo zwischen Gemütlichkeit und Perfidie pendelt es, das goldene Wienerherz. Ob es zerbrechlich ist? Die Weingläser und Porzellanbecher des gleichnamigen Wiener Designlabels sind es jedenfalls. Schönes Souvenir: Die Serie „Jugendstil in Vienna“ mit sechs handdekorierten Echtgoldmotiven, die bekannte Wiener Jugendstilbauwerke zeigen. Am Becherboden finden sich Daten zu Gebäude und Architekt. Je € 25,–. www.dgwh.at

Tian Bistro

Zünftig! Badeshorts in Krachlederoptik gibt’s ja schon länger – jetzt kommen auch Jeans dran: Tauerngwand motzt die Stoff­ hosen mit typi­ schen Details und Stickereien auf. Für Herren und Damen, lang und kurz, ab € 79,–. www.tauern­ gwand.at

Mondsüchtig In Zauchensee, auf 1300 Meter, kennt man keinen Lichtsmog. „Bei klarer Sicht wirken Wintersternbilder wie Orion und Fuhrmann oder der Planet Jupiter fast zum Greifen nah“, schwärmt der Astronomie-Experte Siegfried Hollinger. Er erklärt am neuen 2,2 km langen Mondpfad den Sternenhimmel und lässt durch ein Teleskop in ferne Galaxien blicken (Mo und Di um 21 Uhr, gratis!) www.mondpfad.at Am Mondpfad

FOTOS: T V ALT ENMARKT-ZAUC HE NSEE , THE RME LOIP ERS DORF, DGWH, TAUERNGWAND, TI AN, T VB PI TZ TAL

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Friedensreich Hundertwasser hätte als früher Fleischverächter seine Freude gehabt: Im Café seines Kunsthauses wird jetzt vegetarisch und teilweise vegan gekocht. Das Erfolgsrestaurant Tian hat das Museumscafé übernommen und bietet fleischlose Küche zu fairen Preisen. Beispiel: Schustergulasch mit Ofenbrot um nur € 6,–. Sehr fein auch die Flammkuchen! www.kunsthaus.tian-bistro.com

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Stammhaus

F OTOS: MATTHI AS H OMBAU ER, UAB , WAN DE RH OT E L KI RC H N E R

Holz hält warm und schafft eine warme Atmosphäre. Somit ist es der ideale Baustoff für einen Ruheraum. Das Wanderhotel Kirchner in Bramberg im Salzachtal hatte die ausgezeichnete Idee, das Holz gleich in der Urform zu belassen: Acht Bäume aus dem hoteleigenen Wald dienen als tragende Säulen und formen ein kreisförmiges, 140 m2 großes Baumhaus. Eine Dachkuppel lässt den Blick zum Himmel frei. Der heimelige Rückzugsort ist mit Schwebeliegen und Himmelbett ausgestattet. Ein wunderbarer Ort zum Ausruhen nach einer ausgiebigen Wanderung. In der Wintersaison bietet das Wanderhotel dreimal wöchentlich geführte Schneeschuhtouren (Schuhverleih im Haus). Spartipp: Bis 23. März gibt es 15 Prozent Rabatt auf alle Zimmerpreise. www.wanderhotel.at

Bildnis Die Medaillons an diesem Silberarm­ band zeigen Wiener Läden. Es wurde von Verena Micha­ litsch für ihr Label Wienkind handge­ fertigt und kostet € 58,–. Michalitsch fotografiert für ihre Schmuckkollektion bevorzugt melan­ cholische Seiten von Wien, am liebs­ ten analog. www.wienkind.com

Das Baumhaus dient als Ruheraum.

Ausnahmsweise kein armes Schwein

Luxushütte Almurlaub kann sehr spartanisch sein: Plumpsklo, Wasser vom Brunnen, Petroleumlampen. Oder ziemlich luxuriös: Fernseher, Whirlpool, Sauna. Das Angebot der Onlineplattform „Urlaub auf der Alm“ zeigt, wohin der Trend geht: Nur acht Prozent der 360 angebotenen Hütten sind schlicht ausgestattet, 23 Prozent fallen schon ins Luxussegment. Weil viele lieber auf gedruckten Seiten als im Internet schmökern, gibt’s den ersten österreichweiten Almhüttenkatalog mit 172 Unterkünften. www.urlaubaufderalm.com

Waldheimathof ALPL-SPA Winter- & Frühlingsträume

Juchee: …... Schnee ….und ...NEU, das BRUNCH VP-SPECIAL ist da!

Rechtzeitig, vor den Skiferien verzauberte Frau Holle und die Alpl Schneemänner den Waldheimathof und das Skiparadies Alpl, mit direktem Lifteinstieg vom Hotel und Top Kinder-Skischule in einen Wintertraum. Das Feber SKI-LASTMINUTE ideal für Spontan-Bucher: 4 Tage/3Nächte mit PLUS-HP, 5 Gang-Abendbuffet inkl. Buffetsoftdrinks, Hallenbad, Saunaland und Kinderbetreuung lockt im 18 m² Kompakt-Spar-DZ Almreserl bereits ab € 248,–; im geräumigen Appartement ab € 348,– p.P oder im Design-

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Zirbenappartement mit € 410,– zu erholsamen ALPL-Skitagen. In der Firnzeit ab 1. März bis zu den Osterski- oder Frühlingsferien wird eine PLUS-HP 7 = 5 Special angeboten. Candlelight-Dinner am Montag, Steirermusi am Dienstag, Familiendisco am Mittwoch Abschiedsrennen der Skischule am Freitag und zu Ostern, Palmweihe, Osterfeuer, und Familien-Oster-Programm ist inklusive. NEU & sensationell ist ab 1. März, bis Ostern das genuss-

volle BRUNCH-VP-SPECIAL mit Frühstücksbuffet bis 10.30h und fließendem Übergang in ein Brunchbuffet bis 14 Uhr, wo Prosecco, Regionales und Schmankerln aufgetischt werden; Abends 5 Gangbuffetmenü inkl. Saltbuffetgang sowie die Buffetsoftdrinks bei den Mahlzeiten inklusive: 4 Tage/3 Nächte werden z.B. in Saison 1 von 15. 3. bis 12. 4. im DZ Almreserl um sehr preiswerte € 235,–; im Appartement ab € 336,– und ab € 386,– im Design-Zirbenappartement offeriert. Die

Skisaison ist bis Ostern verlängert geplant, so lange der Schnee hält oder man genießt alternativ das kleine aber feine ALPL-SPA. Buchen Sie schnell und so lange der Vorrat reicht, nur für die ersten 10 Brunch-VP-Special Buchungen pro Urlaubswoche bis Ostern gibt’s als Benefit noch ein UPGRADE in die nächshöhere Kategorie. SPECIAL – Infos & UPGRADES: 03855/8251 office@waldheimathof.at www.waldheimathof.at

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FOTOS: CATHRINE STUKHARD, CHRISTIAN JOBST

Tipps für kalte Wintertage in Wien Träumen am Eis: Verträumt oder voller Energie – wie schön kann es am Eis sein. Schlittschuhe können ausgeborgt werden. Und dann heißt es Balance halten! Engelmann, Wiener Eislaufverein und der Eistraum – hier bleiben Eislaufbegeisterte bei guter Laune, drehen Pirouetten oder zur Musik ihre Runden. Mehr dazu auf www.wien.at

Wellness und Spa: Entspannung pur. In der Therme Wien kann man den stressigen Alltag vergessen, zur Ruhe kommen, dem Körper und der Seele etwas Gutes tun. Dafür wurde der WellnessTempel in Oberlaa mit dem Bäder-Oscar ausgezeichnet. www.thermewien.at Arena für Großevents: Die Wiener Stadthalle ist Österreichs erste Adresse für Großpräsentationen aller Art. Pro Jahr finden hier 400 Veranstaltungen mit insgesamt bis zu 1,2 Millionen BesucherInnen statt. Musik aller Stilrichtungen, Kabarett, Tanzperformances, sportliche Highlights – für jeden ist etwas dabei. www.stadthalle.com, www.wien-ticket.at Welt der Töne: Das Haus der Musik ist ein interaktives Klangmuseum mit innovativen Zugängen zum Thema Musik. Kinder erleben eine aufregende Reise in die Welt der Klänge, dürfen selbst einmal ein Orchester dirigieren oder bei einem Kinderkonzert Instrumente ausprobieren. www.hausdermusik.at

Forschen & Entdecken: Für kleine Kulturfreaks warten im ZOOM Kindermuseum spannende Mitmach-Ausstellungen, von denen selbst die erwachsenen Begleitpersonen noch jede Menge lernen können. Ab 13. März können die kleinen BesucherInnen in „Detektivgeschichten“ auf den Spuren von Miss Marple und Sherlock Holmes wandeln, wissenschaftlich-analytische Untersuchungsmethoden üben oder selbst eigene spannende Geschichten erfinden. www.kindermuseum.at

Abenteuer im Kopf: Kann man in vielfältiger Weise im entspannenden Ambiente der Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz erleben. Zeitungen aus aller Welt, Hörbücher, E-Books und Bücher zum Angreifen und Lesen. www.buechereien.wien.at Walzer oder Tango: Die Wiener Ballsaison hat besonders im Fasching wieder Saison. Ob gesellschaftliches Highlight in stilvoller Atmosphäre oder beschwingtes Tanzvergnügen im GasthausExtrazimmer – jeder kann sich aus der Vielzahl der Angebote jenes aussuchen, wo er am liebsten das Tanzbein schwingen möchte. www.ballkalender.cc

Wandern im Winter: Die Parkanlagen prägen das Wiener Stadtbild. Mehr als die Hälfte des Stadtgebiets sind Grünflächen, Wien zählt damit zu den grünsten Millionenstädten. Bereits im Jahr 1862 wurde der 65.000 qm große Stadtpark eröffnet, wo man viele Statuen und Denkmäler bewundern kann. Auch im Türkenschanzpark oder im Kurpark Oberlaa lässt es sich nach Herzenslust schlendern und flanieren – nicht zu vergessen die beliebten Wiener Naherholungsgebiete Lainzer Tiergarten und Wiener Prater. www.wald.wien.at

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Wien

Auf der Tuchlauben, Ecke Brandstätte, Blick auf das legendäre Café Korb

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Erster! Es tut sich etwas abseits der üblichen Luxusboutiquen im Stadtzentrum: Lässige neue Läden und Lokale sorgen für ein überraschend frisches Lüftchen im altehrwürdigen ersten Bezirk. TEXT UND FOTOS  EVELYN ROIS & BRUNO STUBENRAUCH

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alate mit exotischen Zutaten wie Orangen-Rucola-Pesto, Süßkartoffeln und Curry-Limetten-Joghurt türmen sich in der großen Vitrine neben Suppe, Cupcakes und der Quiche des Tages. Das Ambiente im kleinen Lokal ist entspannt und unkompliziert, die Einrichtung funktional mit einem gewissen witzigen Touch. Man wähnt sich vielleicht in einem Lokal im hippen Siebten. Ein Blick aus dem schmalen Fenster aber erinnert daran: Wir befinden uns in der Färbergasse, zwischen Wipplingerstraße und Am Hof, also mitten im Ersten. „Es ist viel passiert in Wien in den letzten Jahren“,

sagt Julia Kutas, die Betreiberin des wunderbaren Mittagslokales Hidden Kitchen. „Etliche Quereinsteiger, die im Ausland waren, sind mit viel Inspiration im Gepäck zurückgekommen und haben hier etwas auf die Beine gestellt, um Wien zu zeigen: Es geht auch anders!“ Kutas, die in London Kunstmanagement studierte, hat mit ihrem vielbeachteten Mittagsbuffet einen kleinen Trend zu Mittagslokalen rund um die Wipplingerstraße angestoßen. Und obwohl ihr Publikum natürlich hauptsächlich aus der Belegschaft der umliegenden Büros besteht, sieht die quirlige Neounternehmerin und Köchin 17

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Mode und Design aus Österreich im MühlbauerSchauraum

den 1. Bezirk durchaus in Bewegung: „Der Erste erschließt sich einem Publikum, dass sich früher nicht bis hierher bewegt hat.“ Es tut sich offensichtlich etwas in der Innenstadt. Und zwar nicht nur im wuchernden Luxussegment, das inzwischen ganze Häuserblocks okkupiert und in gelackte Shoppingadressen für die exklusiven Luxusmarken dieses Planeten verwandelt, wo sich gut betuchtes Publikum dann zum Beispiel mit Handtaschen in der Preisklasse eines Kleinwagens eindecken kann. Bei einem Spaziergang durch die Gassen rund um Stephansdom, Graben, Hoher Markt und Tuchlauben fallen überraschend neue und spannende Orte ins Auge. Restaurants, Lokale und Geschäfte, die man eigentlich nicht hier erwartet hätte und die für eine kräftige frische Brise im altehrwürdigen Zentrum Wiens sorgen. Edle Räder von Stilrad, schicke Taschen von Eva Blut

Die Designerin Eva Buchleitner teilt sich mit Stilrad großzügige Geschäftsräumlichkeiten in der Jordangasse.

„In den Neunzigerjahren hat sich sehr viel im Siebten getan, dann ist vor ein paar Jahren der Zweite als Hotspot dazugekommen – und jetzt liegt auch der erste Bezirk wieder am Weg“, sagt die erfolgreiche Wiener Designerin Eva Buchleitner. Seit etwas mehr als einem Jahr hat ihr Label „Eva Blut“ einen eigenen Shop neben dem Artis Kino in der Jordangasse. „Der Erste zählt wieder zu den trendigen Vierteln“, ist die Designerin überzeugt. Ihre aufwändig in Wien produzierten Taschen spielen mit architektonischen Formen und verschiedenen Materialien von Kuhfell bis transparentem Nylon. Außerdem sind sie, charakteristisches Merkmal bei Eva-Blut-Taschen, meist multifunktional verwendbar. Im großen, lichtdurchfluteten Raum hängen die Stücke der aktuellen Kollektion auf scheinbar frei schwebenden Stangen und sind auf einer witzigen Assemblage aus weiß gestrichenen Vintage-Möbeln ausgestellt. Neben dem tollen Geschäftslokal, das sich die Designerin mit den schnieken Stadträdern von Stilrad teilt, war es für Eva Buchleitner schon auch die Lage im ersten Bezirk, die den Ausschlag gegeben hat, nach vielen Jahren im Modebusiness und Vertretungen durch Shops von Tokio bis Toronto, das eigene Geschäft zu wagen: „Ich wollte gerne einen Hafen finden, wo ich bleiben kann und der ausbaufähig ist. Ich habe das Gefühl, dass der erste Bezirk gerade frischen Wind abkriegt mit einer neuen Generation von Kreativen, die hier Geschäfte und Lokale eröffnet.“

FOTOS: ROIS & ST UBE NR AUC H

Beim Eis-Greissler gibt’s Bioeis in originellen Sorten.

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Thomas Hahn, der im Mai letzten Jahres die famose Labstelle in einem revitalisierten Durchgang von der Wollzeile zur Bäckerstraße eröffnet hat, ist einer dieser neuen Kreativen. „Du hast im Ersten die absolute Spitzengastronomie von Wien, die klarerweise sehr hochpreisig ist, doch dann herrscht eigentlich relativ große Leere, und man ist schnell beim absolut touristischen Angebot. Da fand ich es spannend, hier etwas umzusetzen, was die Wiener gezielt reinlockt in den Ersten.“

F OTOS: ROI S & STU B EN R AU CH

Allerbeste Lage ist unbezahlbar, aber in den Nebengassen geht schon noch was.

trifft offenbar den Nerv der Zeit. Den erstaunten Kommentar einer Nachbarin, die, wie Hahn erzählt, letztens feststellte: „So a Publikum hätt’s früher da ned gem“, darf man als Kompliment verstehen. Ist der erste Bezirk also Wiens neuestes Hippstermekka? Zu der Aussage würde sich dann doch keiner der Angesprochenen hinreißen lassen. Vielmehr sind diese neuen Orte noch zarte Pflänzchen. Denn dass Wiens Zentrum nach wie vor ein verdammt teures und für JungunternehIn der Labstelle am Lugeck

Der gastronomische Quereinsteiger und sein junges Team gehen die Sache mit großer Leidenschaft und viel Liebe zum Detail an. Und der Erfolg gibt Hahn recht: Das langgestreckte Lokal mit seiner schönen Bar zum Lugeck hin ist jeden Abend voll. Die auf regionalen Produkten wie Waldviertler Reh, Kalbsleber oder Waller basierende Küche von Kristijan Bacvanin

merinnen und Entrepreneurs daher nicht ganz einfaches Pflaster ist, lässt sich natürlich nicht leugnen. Eine flächendeckende Mutation zum goldenen Quartier der Luxusmarken, wo vor jedem Geschäfts­ portal ein gesackelter Türsteher posiert, steht allerdings auch nicht ernsthaft zu befürchten. „Das ‚goldene U‘ wird wohl immer mit Big Brands besetzt bleiben – aber die vielen Nebenlagen bieten noch einiges an Potenzial, das nicht automatisch von Großkonzernen vereinnahmt wird und wo eine jüngere Szene noch gute Chancen hat“, glaubt die Designerin Eva Buchleitner. Läden wie der entzückende Eis-Greissler in der Rotenturmstraße, die charmante Filiale des Kochbuchladens Babette’s am Hof (mit Mittagstisch!), das schrille, gerade erst neu eröffnete Mode-Outlet Days of Fabulous, der grandiose MühlbauerSchauraum mit seiner erfrischend eklektischen Auswahl von österreichischem Design (Mode, Möbel, Lampen, Schmuck) oder die wohl am sehnlichsten erwartete Restauranteröffnung des Jahres 2013 durch den Kochavantgardisten Konstantin Filippou an der Dominikanerbastei zeigen die Richtung an. „Man hat den ersten Bezirk halt jahrzehntelang nur dafür

AlbertinA................belvedere................HAus des Meeres................Hofburg................ .................JüdiscHes MuseuM Wien..................KunstHistoriscHes MuseuM................ leopold MuseuM.............................MAdAMe tussAuds.............................MuMoK........................... ......nAturHistoriscHes MuseuM........riesenrAd.........scHloss scHönbrunn....... tecHniscHes MuseuM........tiergArten scHönbrunn.......viennA ring trAM ...............volKsoper Wien..................Wien MuseuM..............ZooM KinderMuseuM............

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Die Stadt gehört Dir.

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Eva Blut

Das Café Ludwig und Adele, Künstlerhaus

Hier gibt es raffinierte Taschen in überraschenden Materialkombinationen, gestaltet von der erfolg­ reichen Wiener D ­ esignerin Eva Buchleitner. Die andere Hälfte des großzügigen Geschäftslokals belegen die schnieken Stadträder von Stilrad. Jordangasse 3, www.evablut.com

Mühlbauer Vis-à-vis seines Flagship-Stores betreibt Klaus Mühlbauer einen tollen Schauraum mit einer erfrischend bunten Auswahl öster­ reichischen Designs von Mode bis Möbel. Seilergasse 5, www.muehlbauer.at

Days of Fabulous

Labstelle Ehrliche Küche, sprich: ­regionale und saisonale ­Produkte, zeitgemäß interpretiert, selbstgebackenes Brot, dazu die tolle Bar – alles sehr erfreulich und ä ­ ußerst sympathisch! Lugeck 6, www.labstelle.at

Ludwig und Adele Vier ambitionierte Vorarlberger Gastronomen haben eine lange vernachlässigten Location wiederbelebt. Ergebnis: eines der nettesten neuen Lokale Wiens! Akademiestraße 13 (im Stadtkino im Künstlerhaus), www.ludwigundadele.at

Hidden Kitchen Charmantes Mittagsbuffet, diverse tolle Salate, Hauptspeise, Eintopf, Suppe und Quiche, alles täglich frisch zubereitet. Färbergasse 3, www.hiddenkitchen.at

Konstantin Filippou Endlich hat der Ausnahmekoch sein eigenes Restaurant – das gleich aus dem Stand mit drei Gault-Millau-Hauben dekoriert wurde. Dominikanerbastei 17, www.konstantinfilippou.com

Eis-Greissler Winzig kleine Eisdiele, letzten Sommer eröffnet, immer mit Warteschlange bis auf die Straße – für Wiens bestes Bioeis nehmen Kenner ein bisschen Anstehen ohne Murren in Kauf. Sperrt am 1. März schon wieder auf. Rotenturmstraße 14, www.eis-greissler.at

Hippe Adresse in der Seilergasse: der MühlbauerSchauraum

genutzt, um das Alte herzuzeigen. Umso wichtiger ist es, dass auch das Neue mal eine Chance bekommt“, bekräftigt Lukas Bereuter. Er betreibt zusammen mit drei Mitstreitern das Ludwig und Adele im neuen, vor kurzem ins Künstlerhaus übersiedelten Stadtkino. Bereuter setzt auf innovative Regionalküche und pflegt einen sehr lässigen und entspannten Zugang, der sich auch in der unprätentiösen, komplett selbst gebauten Einrichtung widerspiegelt. Gerade hat das Ludwig und Adele einen prestigeträchtigen Auftrag an Land gezogen: Es dient heuer als Festivalzentrale der Wiener Festwochen. Auf angeregte Gespräche und Diskussionen im riesigen Gastgarten rund um das Kino darf man sich jetzt schon freuen. Der Erste lebt von hochgeschätzten Traditionsbetrieben, internationalen Luxusmarken und natürlich auch seinen Touristenfallen – und neuerdings mischen auch wieder dynamische, mutige, kreative Neueinsteiger mit. Höchste Zeit also, wieder einmal mit offenen Augen durch die Gassen der Innenstadt zu streifen. Man kann nach wie vor auf eine Melange ins Café Prückel gehen, die Auslagen von Louis Vuitton betrachten und bei Freytag & Berndt stöbern. Man kann aber auch beim Eis-Greissler Graumohn- und Kürbiskerneis verkosten, beim Mühlbauer verrückte Hüte probieren und dann auf einen Kichererbsensalat mit Tomatenpassata, Artischocken und gehacktem Rucola in die Hidden Kitchen gehen. Mehr Möglichkeiten, mehr Spaß!

FOTOS: ROIS & ST UBE NR AUC H

American Vintage und heimische Avant­ gardemode von Petar Petrov bis Lena Hoschek. Mastermind des schrägen Modeladens ist Mark Stephen Baigent vom österreichischen Modelabel Mark & Julia. Hoher Markt 3, www.facebook.com/haveafabulousday

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Die Wienerinnen und Wiener schätzen das vielfältige Kulturangebot der Stadt, das nicht nur ihr Leben bereichert, sondern Wien auch regelmäßig eine Topposition in Städterankings beschert. Ermöglicht wird dies durch das finanzielle Engagement der Stadt, der nicht nur die Unterstützung großer Kunstinstitutionen ein Anliegen ist. Kultur möglichst niederschwellig – quasi im Grätzl – anzubieten, auch Klein- und Kleinstveranstaltungen zu fördern und Kultur allen Menschen zugänglich zu machen, hat hohe Priorität.

Kultur

FOTOS: CHRISTOPH BÖHLER, SIMON BRUGNER

vor der Haustür

Festival der Bezirke

Wiener Vorlesungen

Eine Stadt, ein Film

Vorhang auf

Bei den Bezirksfestwochen wird ein Veranstaltungsreigen von der Inneren Stadt bis Liesing präsentiert: Geboten wird ein vielfältiges Programm mit Musik, Kunst & Design, Literatur, Film und Foto sowie Stadtführungen – und das alles gratis. Damit WienerInnen miteinander kommunizieren, werden öffentliche Plätze zum Wohnzimmer umfunktioniert. Die Hausmusik erfährt ein Revival: MusikerInnen laden zu Konzerten in Privatwohnungen ein. Wer Musik lieber Open Air hört: Hochkarätig besetzte Ensembles spielen Bach am Bach, Brahms am Brahmsplatz, Hugo Wolf im Hugo-Wolf-Park und Grill und Händel bei einem Grillhendel. Festival der Bezirke 2014 „Wir sind Wien“: 1. bis 23.6.2014

In der beliebten Reihe „Wiener Vorlesungen“ präsentieren prominente ExpertInnen aus verschiedenen Bereichen ihre Analysen zu aktuellen Themen der Welt. Seit 2. April 1987 sind die Wiener Vorlesungen das Dialogforum der Stadt Wien im Rathaus: öffentlich und frei zugänglich, kritisch, am Puls der Zeit. Die Wiener Vorlesungen gibt es in neun Buchreihen und 250 Bänden zum Nachlesen. www.wien.at

Die Gratis-Kino-Aktion der Stadt Wien geht 2014 ins dritte Jahr. Diesmal zeigen 16 Programmkinos am 26. März Katharina Mücksteins Spielfilmdebüt „Talea“. Der Film erzählt die Geschichte einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung. Eva – gespielt von Nina Proll – war im Gefängnis, ihre Tochter Jasmin – gespielt von der 14-jährigen Sophie Stockinger – ist bei Pflegeeltern aufgewachsen.

Die Donaumetropole bietet ganzjährig ein breitgefächertes Angebot an kulturellen Veranstaltungen für jeden Geschmack. Täglich heißt es „Vorhang auf!“ in den großen Wiener Theaterund Opernhäusern ebenso wie in zahlreichen kleinen Kabarettbühnen, die ihr kreatives und experimentelles Potenzial entfalten. Das Filmfestival am Rathausplatz (Juli und August) hat sich zu einem sommerlichen Publikumsmagneten entwickelt. Open-Air-LiebhaberInnen kommen auch beim Popfest am Karlsplatz (24. bis 27. Juli 2014) auf ihre Rechnung.

www.einestadteinfilm.at

www.wien-event.at www.filmfestival-rathausplatz.at

www.wirsindwien.com

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Näher zur Sonne! Unten ist es kalt und grau, aber über den Wolken lacht der blaue Himmel! Zehn geniale Wintersonnen­ plätze in Österreich, die einfach und schnell erreichbar sind. TEXT  MARTIN GRABNER

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enau acht Minuten fährt man von der Talstation im Höllental in Reichenau an der Rax mit der Raxseilbahn bis zur Bergstation auf fast 1600 Meter Seehöhe. Nur acht Minuten, und man sieht die trübsinnig machende Nebelsuppe im Tal vom Seilbahnfenster aus in immer größerer Entfernung verschwinden und entkommt schwebend in die wohlig wärmende Wintersonne auf dem Raxplateau. Oben bei der Bergstation angelangt, führt der Weg

schnell hinaus ins Freie, das helle Licht und der Schnee schmerzen im ersten Moment richtig in den Augen, aber die strahlende Sonne, der blaue Himmel und die frische Bergluft lassen nun richtig Freude auf das Bevorstehende aufkommen. Zahlreiche andere ambitionierte Winterwanderer hatten an diesem Tag offenbar die gleiche Idee und schnallen sich jetzt auch die Schneeschuhe an die Füße, um im typischen Entenschritt zuerst entlang der Schleppliftrasse und später über

FOTO: VILL ACH-WARMBAD /FA AKE R SE E/OSS IACHE R S EE TOURISM US GMBH/ADRIAN HIP P

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das Gatterl-Kreuz und über den so genannten Praterstern zum altehrwürdigen Ottohaus aufzusteigen. Eine gute halbe Stunde später ist das Haus erreicht, und man kehrt gut gelaunt zu einer ausgiebigen Rast ein. Seit 1893 steht die Berghütte einer stolzen Trutzburg gleich hier auf dem Raxplateau und bietet ihren Besuchern Schutz, eine schöne Möglichkeit zum Sitzen in der Sonne und eine Küche, die für köstliche Schmankerln sorgt. Die Seilbahn war übrigens die erste in Österreich! Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurden Pläne zur Erschließung der Raxalpe mit einer technischen Aufstiegshilfe geschmiedet. Der Krieg verhinderte die Umsetzung vorerst, aber im Jahr 1926 wurde die erste Personenseilbahn dann eröffnet und erleichtert seither

Das topmoderne Gipfelhaus am Dobratsch (2145  m) bietet einen tollen Panoramablick, eine Sonnenterrasse und Zimmer zum Übernachten.

auch den Besuchern aus dem nur eine gute Stunde entfernten Wien den Aufstieg. Die Möglichkeit, dem tristen Grau und dem Nebel der Stadt für ein paar Stunden zu entkommen, gibt es praktisch von allen Landeshauptstädten Österreichs aus. Und oft ist dafür nur ein überraschend kurzer Anfahrtsweg notwendig. Das Paradebeispiel schlechthin dafür ist sicher die Innsbrucker Nordkette. Direkt vom Stadtzentrum geht es mit der modernen, von Stararchitektin Zaha Hadid ent23

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1. Raxalpe Man erreicht sie in wenigen Minuten von der Talstation der ersten Seilbahn Österreichs in Reichenau an der Rax. Auf dem Hochplateau (1547 m) kann man herrlich schneeschuh- oder winterwandern. Nahe der Bergstation gibt es auch einen Schlepplift. Eine gemütliche Einkehrmöglichkeit ist das eine halbe Stunde von der Bergstation entfernte Ottohaus. www.raxseilbahn.com

2. Wechselland In St. Corona und in Mönichkirchen am Wechsel gelangt man mit bequemen Sesselliften auf über 1400 Meter Seehöhe. Hier geht alles, was Wintersportlern Spaß macht: Skifahren in allen Schwierigkeitsgraden, Schneeschuhtouren und Winterwanderungen. Ein besonderes Highlight ist die mehr als 100 Kilometer lange Wechsel-Semmering-Panoramaloipe. www.corona.at, Mönichkirchen www.schischaukel.net

Die kleine Nachbargemeinde der oberösterreichischen Landeshauptstadt liegt nur 15 Kilometer vom Linzer Hauptplatz entfernt mitten in den Mühlviertler Hügeln. Das kleine Ski-Refugium bietet ein malerisches Ambiente, moderne Lifte und auch reichlich Betätigungsmöglichkeiten für die ganze Familie abseits der Piste. Besonders empfehlenswert: eine Rast in Rudis Schneehöhle! www.schilifte-kirchschlag.at

3. Schöckl Der Hausberg der Grazer ist zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Naherholungsgebiet. Im Winter bietet er eine willkommene Gelegenheit, ein bisschen Sonne zu tanken (nur 30 Minuten von der steirischen Landeshauptstadt entfernt). Mit der Seilbahn geht es von St. Radegund hinauf auf 1445 Meter Seehöhe. Auf dem Plateau kann man winter- oder schneeschuhwandern. Besonders fein zum Einkehren oder In-der-Sonne-sitzen ist das altehrwürdige Stubenberghaus. www.stubenberghaus.at, www.holding-graz.at/schoeckl.html

4. Teichalm Die sonnige Teichalm liegt 50 Kilometer nördlich von Graz entfernt inmitten des steirischen Naturparks Almenland. Das Angebot umfasst ein kleines, aber feines Skigebiet und drei Langlaufloipen. Auf dem Teichalmsee kann man eislaufen oder Eisstock schießen, und das sanft hügelige Almgebiet eignet sich sehr gut zum Winter- und Schneeschuhwandern. Besonderes Highlight sind die Pferdeschlittenfahrten. www.almenland.at, www.teichalmlifte.at

Teichalm

ÖBB Rail Tours bieten ein WinterKombiticket für die Rax: Bahnfahrt, Bustransfer und Berg-/Talfahrt mit der Raxseilbahn ab Wien schon ab € 34,–! railtoursoebb.at

worfenen Hungerburgbahn, einer Standseilbahn, auf die Hungerburg und von dort mit zwei Schwebeseilbahnen bis auf das Hafelekar auf 2256 Meter Seehöhe. Hier warten ein tolles Skigebiet mit 14 Kilometern Abfahrten, ein Snowboardpark und zahlreiche andere Wintersportmöglichkeiten. Der Blick auf die Stadt ist atemberaubend. Dieser Ort ist perfekt dafür geeignet, ein wenig dringend ersehnte Sonne zu tanken. Bregenz steht dem Ganzen um nichts nach: Die Vorarlberger Landeshauptstadt bietet mit dem Pfänder ebenfalls ein zentrumsnahes Ski- und Wintersportgebiet. Mit der Seilbahn geht es hinauf auf 1064 Meter. Über den Pfänderrücken erstreckt sich ein kleines, aber feines Areal für Skifahrer, Snowboardfahrer, Langläufer, Schneeschuh- und Winterwanderer. Wieder lautet das Motto ganz einfach: raus aus der Stadt, dem Nebel im Tal entfliehen und ein bisschen Sonne tanken. Unweit von Salzburg lockt der sagenumwobene Untersberg mit einer anspruchsvollen Skiabfahrt von über 7,5 Kilometer Länge und einem Höhenunterschied von ungefähr 1400 Metern. Das Skigebiet vor den Toren der Mozartstadt ist mit der Untersbergseilbahn von St. Leonhard aus erreichbar. Für Sonnenhungrige gibt es nahe des Gipfels, unweit der Bergstation, das Bergrestaurant Hochalm, das auch während der Wintermonate geöffnet hat.

FOTOS: NIE DERÖSTE RREIC H-WE RBUNG/LE O HIMSL, WIENER ALP EN/FR ANZ Z WIC KL (2), ALM ENL AND TOURI SM US , ST EIE RMARK TOU RI SMU S/ G ERY WOL F

5. Kirchschlag

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Die Semmering Panorama­ loipe ist sicher eine der schönsten Langlauf­ strecken Österreichs.

Ein echtes Wintersonnenparadies für die Kärntner wiederum ist der Villacher Hausberg, der Dobratsch. Über die Villacher Alpenstraße gelangt man in den Naturpark auf dem Plateau. Dort lässt es sich besonders gut aushalten, gibt es hier doch doppelt so viele Sonnentage im Winter wie in Villach und dreimal so viele wie in Klagenfurt. Winter- und Schneeschuhwandern, Langlaufen, Rodeln oder eine der speziellen Sonnenwanderungen sind hier die bevorzugten Betätigungen. Bei den Hütten stehen reichlich Sonnenliegen zur Verfügung. Für einen richtigen Skiausflug fährt man dann aber doch ins nur eine halbe Stunde von Klagenfurt entfernte Skizentrum Gerlitzen, wo man sich auf 51 Pistenkilometern austoben kann.

Sonnenlicht regt die Bildung von Vitamin D an. Und das macht gute Laune! Auch Linz hat mit Kirchschlag, der nördlichsten Nachbargemeinde der oberösterreichischen Landeshauptstadt, ein kleines, aber sehr feines Ski-Refugium – mitten im Herzen der Mühlviertler Hügel. Nur 15 Kilometer vom Linzer Hauptplatz entfernt lässt es sich hier prima den verschiedenen Wintersportarten nachgehen und Sonne tanken. Ein ganz besonderes Naherholungsgebiet ist der Hausberg der Grazer, der Schöckl. In rund 30 Minuten ist die Talstation der Seilbahn in St. Radegund zu erreichen. Oben kann man schneeschuhwandern und sich danach im altehrwürdigen Stubenberghaus kulinarisch verwöhnen und auf der Terrasse von der Wintersonne bescheinen lassen. Ein bisschen weiter weg liegt die Teichalm für Sonnenanbeter aus der steirischen Landeshauptstadt. 50 Kilometer nördlich von Graz kann man auf dem riesigen Almplateau skifahren, langlaufen oder auf dem zugefrorenen Teichalmsee auch eislaufen.

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Freeride Paradies Ramsau am Dachstein Tiefverschneite Hänge, lange Abfahrten und ein Panorama, welches Herzen höher schlagen lässt. Das ist Skitourengehen und Freeriden in Ramsau am Dachstein. Das Gletschermassiv ermöglicht traumhafte Abfahrten in allen Schwierigkeitsstufen. Denn der Dachstein trägt nicht umsonst den Beinamen „Österreichs Touren Eldorado“. TIPP: Die Freeride-Abfahrt „Edelgrieß“ mit 1600 Höhenmeter Tiefschneegenuss in grandioser Felskulisse und Hangneigungen bis zu 45 Grad.

www.ramsau.com

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6. Dobratsch

Schneeschuhwanderer stapfen auf die Rax.

Der Dobratsch ist Kärntens erster Naturpark und von Villach aus über die Villa­ cher Alpenstraße schnell erreichbar (von 1. Jänner bis Am Dobratsch 14. April mautfrei). Oben auf dem Plateau gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Winter- und Schneeschuhwandern oder Langlaufen. Hier im Süden Österreichs lacht die Wintersonne übrigens am häufigsten vom Himmel, es gibt spezielle Sonnenbadeplätze und Sonnenwanderungen. www.naturparkdobratsch.info

Das Skizentrum Gerlitzenalpe liegt auf über 1900 Meter nur eine halbe Stunde von der Kärntner Landeshauptstadt entfernt. Es bietet über 50 Pistenkilometer und Wintersportmöglichkeiten in allen Schwierigkeitsstufen inklusive tollem Panoramablick auf den Ossiacher See und die Nockberge. Direkt am Fuße der Klösterle-Abfahrt lädt die Edelweißhütte auf 1000 Meter Höhe zum Sonnenbaden ein. www.gerlitzen.com

Was aber machen die Niederösterreicher, die Burgenländer und die Wiener? Die nutzen das Wechselland mit den Stützpunkten St. Corona und Mönichkirchen, um Wintersport in Form von Skifahren, Langlaufen oder Schneeschuhwandern zu betreiben und das blasse Gesicht der Wintersonne entgegenzuhalten. Genau so, wie die Schneeschuhwanderer an diesem schönen Wintertag auf der Rax. Nach der Pause und dem Sonnenbad auf

8. Untersberg Der sagenumwobene Untersberg liegt vor den Toren Salzburgs. Die Unters­ bergseilbahn bringt Wintersportler und Wintersonnenanbeter im Halbstundentakt zur Bergstation auf 1776 Meter. Von dort kann man die anspruchsvolle Skiabfahrt über 7,5 Kilometer Länge wagen (Höhenunterschied 1400 m) oder nahe des Gipfels die Aussicht und das Bergrestaurant Hochalm genießen. www.untersbergbahn.at

Untersberg

Man sollte immer nach Höherem streben. Vor allem wenn dort die Sonne scheint!

9. Nordkette Die Innsbrucker Nordkette liegt direkt vor den Toren der Stadt. Mit der von Zaha Hadid entworfenen neuen Hungerburgbahn, einer Standseilbahn, gelangt man direkt vom Stadtzentrum auf den Berg (Sektion 1, Hungerburg). Zwei Schwebeseilbahnen führen dann weiter über die Sektion 2, Seegrube, bis ganz hinauf auf das Hafelekar auf 2256 Meter Seehöhe. Der Gipfel für alle Wintersonnenhungrigen! www.nordkette.com Blick vom Pfänder: Nebel­ meer statt Bodensee

10. Pfänder Bregenz bietet mit dem Pfänder ein zentrumsnahes Ski- und Wintersportvergnügen auf über 1000 Meter Seehöhe. Zwei Schlepplifte, sechs Kilometer Piste; bei ausreichend Schnee gibt es Talabfahrten nach Bregenz und Lochau. Daneben kann man sich auf Langlaufloipen mit sieben Kilometern Länge und bei Winter- und Schneeschuhwanderungen verausgaben. Bei entsprechender Wetterlage genießt man einen schönen Blick auf den Bodensee.www.pfaenderbahn.at, www.pfaender.at

Eine gut geheizte Hütte, in die man einkehren kann, ist jedem Winter­ wanderer früher oder später hoch­ willkommen.

der Terrasse des Ottohauses geht es über die Hügel des Jakobskogels und der Preiner Wand zur Seehütte. Die hat im Winter zwar leider geschlossen, verfügt aber über eine frei zugängliche Terrasse, auf der man sich in der Sonne räkeln kann. Rund um die Bergstation und Richtung Ottohaus sind an einem schönen Tag wie diesem meist noch richtig viele Leute unterwegs, aber hier ist es ruhig, über weite Strecken trifft man keine Menschenseele. Der Rückweg über den so genannten Seeweg ist traumhaft schön. Es geht über sonnige Ebenen, dann durch kleine Wäldchen zurück zur Bergstation der Seilbahn. Genau acht Minuten dauert es mit der Bahn zurück ins Höllental zur Talstation auf 528 Meter Seehöhe. Nur acht Minuten und der Nebel hat uns wieder. Aber jetzt ist etwas anders. Jetzt macht uns das Grau ein Weilchen lang nicht mehr so viel aus. Die Höhenluft und die Höhensonne haben ihren unschätzbaren Beitrag zum Seelenheil geleistet.

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7. Gerlitzen

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Die Museumslandschaft Wiens kann sich sehen lassen. Interessante Schausammlungen – von Klassikern wie Schiele und Dürer bis zu zeitgenössischer Kunst – locken zahlreiche BesucherInnen in die Museen Wiens.

Hermesvilla im Lainzer Tiergarten

FOTOS: WIEN MUSEUM/BILDRECHT, WIEN 2014, BEZIRKSMUSEUM INNERE STADT, MUSA (2), WIEN MUSEUM/HERTHA HURNAUS

Schauen und staunen! Wien Museum am Karlsplatz

MUSA – ein Geheimtipp MUSA ist der Name für die Sammlung zeitgenössischer Kunst der Kulturabteilung der Stadt Wien. Diese Institution umfasst den Präsentationsbereich für Themenausstellungen aus der Sammlung, die Startgalerie für junge Wiener Kunstschaffende am Beginn ihrer Karriere und die Artothek, die grafische Arbeiten an Wiener Privatpersonen verleiht. Das MUSA präsentiert eine der größten Sammlungen ihrer Art in Österreich, die derzeit 35.000 Objekte sämtlicher Kunstsparten von etwa 4500 KünstlerInnen umfasst. Die Werke wurden im Rahmen von Förderankäufen ab 1951 erworben und bieten einen Querschnitt durch die Wiener Kunstentwicklung der letzten Jahrzehnte. Mit der aktuellen Ausstellung stellt das MUSA erstmals das Œuvre von Roswitha Ennemoser vor. Die 1953 in Tirol geborene Künstlerin steht in der Tradition der konstruktiv-konkreten Kunst (bis 1.3.). www.musa.at

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Das Wien Museum nimmt eine besondere Stellung ein: Mit seiner Mischung aus Kunstsammlung und historischer Sammlung zeigt es Wiens Weg durch die Jahrhunderte. Zu sehen sind wertvolle Kunstschätze, zu spüren ist eine Stadt und ihr Mythos. Zum Haupthaus am Karlsplatz gehören eine Fülle an Außenstellen, allen voran die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten und die Wohnungen von prominenten Komponisten wie Schubert, Beethoven, Mozart, Haydn und Johann Strauß. Aktuelle Ausstellung: Franz Sedlacek – Chemiker der Phantasie (bis 21.4.). www.wienmuseum.at

Spannendes in den Bezirkmuseen Die 23 Wiener Bezirksmuseen sowie zahlreiche Sonder­museen bieten Kulturinteressierten einen Blick in die Vergangenheit des eigenen Wohnviertels. Das Programm in den Bezirksmuseen reicht von Lesungen über Vorträge, Vernissagen bis zu Konzerten. Der Vorteil: Kultur findet vor der Haustür statt. www.bezirksmuseum.at

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4. BIS 20. APRIL 2014 INNSBRUCK HALL i. T. WATTENS

EINIGE HÖHEPUNKTE AUS 3 WOCHEN ZWISCHEN SPIEL UND TRAUM ...

spiel T räumen

SO 13.04.2014, 20.15 UHR WATTENS, MARIENKIRCHE

C.P.E. BACH LUKASPASSION H 788 Il Fondamento, Ltg: Paul Dombrecht

DO 17.04.2014, 20.15 UHR INNSBRUCK, DOGANA

tanz ÉLÉGIE (2013)

Ballet National de Marseille, Choreographie: Olivier Dubois FR 18.04.2014, 20.15 UHR HALL, SALZLAGER

SALOMONE ROSSI PSALMEN Profeti della Quinta, Ltg: Elam Rotem

SA 19.04.2014, 19.30 UHR INNSBRUCK, SAAL TIROL

G.F. HÄNDEL LA RESURREZIONE Lautten Compagney, Capella Angelica, Ltg: Wolfgang Katschner

SO 20.04.2014, 20.15 UHR INNSBRUCK, DOGANA

tanz WHAT THE BODY DOES NOT REMEMBER Cie Ultima Vez, Choreographie: Wim Vandekeybus

www.osterfestival.at

Tickets unter +43 (0) 5223.53808, www.osterfestival.at und in allen ÖTicket-Vorverkaufsstellen.

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REDAKTION: CHRISTINE SICHER

Kultur

René Burri: Bahia, Brasilien, 1977

Das bunte Leben FOTOS: RENÉ BURRI/MAGNUM P HOTOS , COURT ES Y DE S KÜNST LE RS UND JABLONK A GALE RIE , KÖLN, NACHL ASS M ART IN KIP PEN B ERG ER/ G AL ERI E G I SEL A C API TAI N , KÖL N

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eder kennt das berühmte Schwarzweiß-Porträt des kubanischen Revolutionärs Che Guevara mit dicker Havanna zwischen den Lippen. Es wurde millionenfach reproduziert, auf T-Shirts, Kappen, Postern. Den Namen des Fotografen, der das Bild 1963 in Havanna schoss, kennen aber die wenigsten: René Burri, Jahrgang 1933, seit 1959 Mitglied der renommierten Fotoagentur Magnum. Seine Fotoserien in Schwarz-Weiß – neben Che Guevara

hat er Pablo Picasso, Alberto Giacometti und Le Corbusier abgelichtet – sind weit verbreitet. Seine Farbaufnahmen hingegen hat der 80-jährige Schweizer bislang gut unter Verschluss gehalten. Auf seinen Reisen waren stets zwei Kameras dabei: „Als Fotograf habe ich ein Doppelleben geführt – eines in Schwarz-Weiß und eines in Farbe.“ Letzerem widmet derzeit die Galerie Ostlicht in Wien eine große Ausstellung. „Burri wagt kühne Anschnitte,

Bilderschatz Nach zehn Jahren Schonzeit holt die Albertina ab 14. März Albrecht Dürers Feldhasen aus dem Depot. Anlass ist die Ausstellung „Die Gründung der Albertina – Zwischen Dürer und Napoleon“, die Werke von Michelangelo bis Caspar David Friedrich präsentiert (bis 29.6.). Auch eine kleinere Schau lohnt den Besuch: Eric Fischl, geboren 1948 in New York, gehört zu den wichtigsten Vertretern der realistischen Malerei. „Friends, Lovers and other Constellations“ heißt seine Werkschau (13.2. bis 18.5.) www.albertina.at

Eric Fischl: Swimming Lovers, 1984

jongliert mit Vordergrund und Hintergrund, spielt mit Schärfe und Unschärfe“, erklärt Kurator Hans-Michael Koetzle den hohen künstlerischen Anspruch der Fotos. Wie die nuancenreichen Porträts sind auch die Farbfotos eine Reise ins analoge Zeitalter der Fotografie. Heute baumelt längst eine digitale Leica um den Hals des Meisterfotografen. „Ich bin ja kein Burrist“, lautet sein humorvolles Wortspiel dazu. Bis 15.3., www.ostlicht.at

Vermessen „The universal measuring tape“ nennt Werner Reiterer diese Arbeit. Er hat das Alter des Universums (13,5 Milliarden Jahre) proportional auf ein 270-Meter-Kabel übertragen und Evolutionssprünge darauf markiert. Abrollen erlaubt! Ab 27.2. in der Neuen Galerie Graz, die der Beziehung von Kunst und Mathematik nachspürt.

Martin Kippenberger: Spiderman Atelier, 1996

Budgetloch Der Titel stammt vom Künstler Marcel Broodthaers und soll bewusst provozieren: „Museum zu verkaufen wegen Konkurs“, im Original „Musée à vendre pour cause de faillite“. Damit macht das Mumok in Wien auf die neueste Ausstellung, aber auch auf seine prekäre finanzielle Situation aufmerksam. Von 21.2. bis 18.5. steht die Privatsammlung des belgischen Ehepaars Herbert im Mittelpunkt – mit vielen Werken von prominenten zeitgenössischen Künstlern, wie Bruce Nauman oder Mike Kelley. www.mumok.at 29

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Unvergessen Im Juli 2011 starb die Sängerin Amy Winehouse mit nur 27 Jahren. Es gab mehr in ihrem Leben als Alkohol und Drogen, wie das Jüdische Museum Wien in einer Aus­ stellung von 11.3. bis 20.8. zeigt. Winehouse war ein Familienmensch und stolz auf ihre jüdischen Wurzeln. Ihr Bruder Axel hat viele Erinnerungstücke und Fotos zusammengetragen. www.jmw.at Amy Winehouse

Alte Musik vom Ensemble Profeti della Quinta

Versöhnlich Das Osterfestival Tirol weckt das Interesse an fremden Kulturen und bietet Gelegenheit zur inneren Einkehr.

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ährend der gesamten Fastenzeit bis in die Nacht des Ostersonntags werden in Innsbruck und Hall öffentliche Plätze, Kirchen und Veranstaltungssäle mit herausragenden Produktionen aus aller Welt besungen, bespielt und betanzt. Auf die Beine gestellt hat das ambitionierte Programm das Osterfestival Tirol, das heuer unter dem Motto „spiel Träumen“ steht und wie immer eine exquisite Mischung aus großen sakralen Werken, stillen Momenten und expressiven Tanzperformances bietet. Neben Stars wie

Paul Dombrecht, Markus Hinterhäuser (als Pianist!), Wim Vandekeybus mit Ultima Vez, Boris Charmatz mit seinem Musée de la danse, Quatuor Diotima sowie Ritwik Sanyal werden auch junge aufstrebende Künstler nach Tirol geholt, zum Beispiel Profeti della Quinta aus Basel mit Ver­ tonungen Salomone Rossis (ca. 1570– 1630). Festival-Packages inklusive einer Nacht mit Frühstück, Ticket und Extras sind schon ab € 59,– (!) bei Innsbruck Tourismus zu haben. 4. bis 20. April, www.innsbruck-pauschalen.com, www.osterfestival.at

Also doch!

Thomas Glavinic

Es läuft zurzeit richtig gut für Thomas Glavinic. Es regnet Preise, sein neuer Roman „Das größere Wunder“ erhielt weithin gute Kritiken, und seine witzige, lebenskluge Satire auf den Literaturbetrieb „Das bin doch ich“ aus dem Jahr 2007 wird gerade im Rabenhof von Thomas Gratzer dramatisiert. Und zwar als Solo-Performance für den Wiener Schauspieler Christian Dolezal, bekannt aus der Fernsehserie „Schlawiner“. Premiere am 12. März, Tickets ab € 20,–. www.rabenhoftheater.com

Filigran Die berühmten Fabergé-Eier kommen nach Wien. Der Petersburger Juwelier hat die aufwendig gearbeiteten Kostbarkeiten, in deren Innerem sich stets ein erlesenes Kleinod verbirgt, zwischen 1885 und 1917 angefertigt. Vier Ostereier und weitere 160 Pretiosen sind von 18.2. bis 18.5. im Kunsthistorischen Museum ausgestellt.

2014 jährt sich der Ausbruch des 1. Weltkrieges zum 100. Mal. Die Wiener Künstlerin Deborah Sengl nimmt sich des Themas auf ungewöhnliche Weise an: Sie inszeniert „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus im Essl Museum in Klosterneuburg mit 200 präparierten weißen Ratten. Nicht den Kopf schütteln, nicht abschrecken lassen, unbedingt anschauen! Bis 25.5., www.essl.museum

Eine von vielen

Ungebrochen Neil Young geht auf die 70 zu und hat sich als einer der „grünsten“ Rocker Amerikas profiliert: Am liebsten singt er gegen Fracking, für Indianer und steckt Geld in die Entwicklung von Hybrid-Motoren. Mit seiner legendären Stammband Crazy Horse lässt er jetzt seine besten Zeiten auferstehen. Hey, Hey, My, My! 23.7, Wiener Stadthalle, Tickets € 54,– bis 90,–. www.stadthalle.com Neil Young

FOTOS: EL AM ROT EM, INGO P ERTR AME R, THE MOS COW KRE MLIN STAT E HISTORIC AL AND C ULTU R AL M US EUM AND HE RITAG E SI TE, D EB OR AH SENG L 2014/ MI SCH A NAW R ATA, W I EN , WARN ER, SON Y

Unheimlich

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Die Bar des Filmmuseums in Wien

Alle Achtung 500.000 Objekte, darunter 25.500 Originalfilme, hat das Österreichische Filmmuseum in 50 Jahren gesammelt. Das runde Jubiläum wird mit 21 Projekten groß gefeiert. Schwerpunkt ist die Geschichte des Hauses, 1964 von Peter Konlechner und Peter Kubelka gegründet. Beide werden ab 23. März mit großen Retrospektiven geehrt. Ehrenpräsident ist übrigens niemand Geringerer als Martin Scorsese. Ab 27.2. wird das Filmmuseum im MoMA in New York geehrt. www.filmmuseum.at

Schauderhaft

Lesen und trinken Eine geistreiche Liaison: Zum Festival „Literatur & Wein“ trifft sich im Stift Göttweig bei Krems von 10. bis 13. April wieder dichterische, musikalische und önologische Prominenz. Heuer dabei: Connie Palmen, Robert Menasse, Norbert Gstrein, Ernst Molden, Willi Resetarits, Roland Neuwirth und die besten Wachauer Winzer. Sympathische Sache, man muss freilich flott sein, die Karten sind rasch weg! www.literaturundwein.at

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Roland Neuwirth und die Extremschrammeln

Szenenfoto Safety Last, 1923, USA, Regie: Fred C. Newmeyer & Sam Taylor, Produzent: Hal Roach, © Harold Lloyd Entertainment

FOTO: JOHANNE S CIZ EK , WERK BUNDARC HIV – MUSEUM D ER DINGE/ARMIN HE RRMANN, FILMMUSEU M/HERTHA HURNAUS

Diese Obama-Sneakers sind harmlos gegen die anderen Geschmacklosigkeiten, die das Hofmobiliendepot in Wien ab 19.2. ausstellt. Grellpinke Penispatschen, ein Feuerzeug in Busenform, ein Unterleibs-Aschenbecher! „Böse Dinge“ nennt sich das Schreckenskabinett mit historischen und aktuellen Trash-Beispielen. Lustig: Jeder Besucher darf sein persönliches Unding mitbringen. www.hofmobiliendepot.at

SLAPSTICK! Die Kunst der Komik 28.2.–25.5.2014

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Stars im Sessel Der Waldviertler Profi-Schlagzeuger und Fotograf Bernhard Egger betreibt auf YouTube den InterviewKanal www.mediagroove.de. Zahlreiche Größen aus der heimischen Kulturszene wie Josef Hader, Manuel Rubey, Willi Resetarits, Robert Palfrader und Roland Düringer haben schon auf seinem „roten Stuhl“ Platz genommen und aus ihrem Leben geplaudert.

Die Damen erzeugen einen ganz schönen Schalldruck.

Norbert Schneider

Spielfreudig

Samt in der Stimme

Die Ziehharmonika ist ein cooles Instrument. Für die Imagepflege sorgt seit 15 Jahren das Akkordeonfestival Wien. as Akkordeon eroberte von Wien aus die Welt: 1829 wurde es hier vom Orgelbauer Cyrill Demian erfunden. Leicht zu lernen, robust und tragbar, wurde es bald zum wichtigsten Instrument der Volksmusik. Die wandlungsfähige „Quetschn“ hat ihr biederes Image in den letzten Jahren abgelegt – was wohl auch ein wenig dem Akkordeonfestival in Wien zu verdanken ist, das heuer von 22.2. bis 23.3. zum 15. Mal über die Bühne geht. Es gibt 36 Konzerte, gefeiert wird mit großen Namen: Riccardo Tesi, Attwen-

Solo von Akram Khan

ger, Bratsch, Danças Ocultas mit Maria João, Luis Di Matteo. In der Konzertreihe „Nachbarn“ wird Akkordeonmusik aus allen österreichischen Nachbarländern gespielt. Zahlreiche Künstler sind bei den Akkordeon- und Harmonika-Workshops zugegen. Neu ist die „Swing Night“, altbewährt die Stummfilm-Matinee an vier Sonntagen im Filmcasino: Kurzfilme werden von Musikern live begleitet. Unser Tipp: Am 2. März be­gleiten Walther Soyka und Ernst Molden die Charlie-Chaplin-Matinee! www.akkordeonfestival.at

Aufbruch Im Sommer ist Wien die Hauptstadt des Tanzes. Im Frühjahr aber hat Bregenz die Nase vorn: Das Festival „Bregenzer Frühling“ kann von 21.3. bis 23.5. hochkarätige ÖsterreichPremieren vermelden: Eastman/Sidi Larbi Cherkaoui gastieren am 26.4., das Nederlands Dans Theater 2 am 3.5. und Ultima Vez/Wim Vandekeybus am 23.5. Das passende Package dazu: „Wochenende für alle Sinne“ inkl. einer Nacht, Ticket, WolfordExtra und 4-Gang-Menü ab € 144,–. www.bodensee-vorarlberg.com

Reuelos Tori Amos hat in ihrer langen Karriere schon alles ausprobiert. Zuletzt war die 50-Jährige mit Klassik erfolgreich und hat ein Musical komponiert. Demnächst liefert sie mit „Unrepentant Geraldines“ wieder Poppiges ab. Live am 6.6. im Konzerthaus Wien, am 7.6. im Brucknerhaus Linz.

Gregory Porter

Swing im Schnee Das Festival „Snow Jazz Gastein“ holt von 14. bis 23. März osteuropäische Musiker auf die Berge. Stargast ist der polnische Geiger Adam Baldych, der in Gastein die Welt­premiere seines neuen Quartetts feiern wird. Auch der finnische Meisterpianist Iiro Rantala schätzt Baldych, gemeinsam mit Cellistin Asja Valcic wird zu dritt aufgespielt. Snow-Jazz-Weekend mit Skipass ab € 192,–. www.gastein.com

Adam Baldych

FOTOS: RIC HARD HAUGHTON, BE RNHARD EGGER, VIC TOR DEL ME LLO/DG, MANUEL MIE THE , U NIV ERSAL M US IC _SHAWN PE T ERS, ACT MU SI C

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Auf diesen Mann können sich alle einigen: Gregory Porter, schwer­ gewichtiger Jazz-Gigant. Das dritte Album „Liquid Spirit“ (Blue Note) des 42-jährigen Sängers und Komponisten wurde soeben mit einem Grammy aus­gezeichnet. Am 9.4. gastiert er im Konzerthaus in Wien. Restkarten nur noch mit viel Glück zu ergattern. Alternative: CD kaufen und die famose Stimme daheim genießen!

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F OTOS: B ERL I N I SCH E G AL ERI E, B ERL I N / B I L DRE C H T, W I E N 2014, H AN S T I C H A / E DI T I O N B Ü C H E RG I L DE , C H R I ST I A N W I N D.CO M

Störgeräusch „Ich wollte ein radikal anderes Festivalmodell entwickeln und wusste nicht, ob überhaupt jemand kommen würde“, erinnert sich Intendant Tomas Zierho­fer-Kin, der vor zehn Jahren das Donaufestival in Krems übernahm. Die jugendlich-coole Programmierung fand sofort großen Anklang, mittlerweile wird das experimentierfreudige Festival auch international mit Lorbeeren überschüttet. Das Jubiläumsjahr wirft unter dem Motto „10 years redefinig arts“ einen Blick zurück und bringt Künstler, die sich mit zentralen globalen Themen beschäftigen. „Wir werden bild-, ton- und wortgewaltige Manifeste gegen eine Welt, die wir hassen, errichten“, kündigt Zierhofer-Kin an. Termine: 25. bis 26.4. und 30.4. bis 3.5., Festivalpässe und Tickets online ermäßigt auf www.donaufestival.at Performance von Saint Genet

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Jeanne Mammen: Revuegirls

Aberwitz Zum 100. Todestag des Dichters Christian Morgenstern hat die Edition Büchergilde eine bibliophile Ausgabe der „Galgenlieder“ herausgebracht. Morgensterns Wortwitz, fein illustriert von Hans Ticha, funktioniert immer noch. € 28,–

Städteduell In Berlin gab es viel Gedränge, die Berlinische Galerie verzeichnete sogar einen Besucherrekord. Ab 14.2. wandert die Ausstellung „Wien – Berlin: Die Kunst zweier Metropolen“ ins Belvedere. Die klassische Moderne dürfte auch in Wien ein Publikumsrenner werden. Die größten Künstler des beginnenden 20. Jahrhunderts sind versammelt und veranschaulichen mit ihren Werken Parallelen und Differenzen zwischen den zwei Städten. Beckmann, Dix, Grosz, Kirchner, Schiele, Kokoschka (bis 15.6.). www.belvedere.at

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ENTDECKEN SIE DAS RIESENRUNDGEMĂ„LDE AM BERGISEL. Mi - Mo 9 - 17 Uhr Bergisel 1-2, Innsbruck www.tiroler-landesmuseen.at

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Um Venedig so menschenleer zu erleben, muss man sehr zeitig aufstehen.

REDAKTION: CHRISTINE SICHER

Bahn

Direttissima

FOTOS: R AINE R MIR AU, ÖSTE RREICH WE RBUNG/PE T ER BURGSTALLER, WWW.ISTOC K PHOTO.COM , S WI SS -I MAGE .CH/C HRISTOF SON D EREG G ER

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mmer wieder schön: daheim in den Zug steigen, ein paar Stunden später direkt am Canal Grande ankommen, ein Vaporetto nehmen oder sich gleich auf Entdeckungsreise durch das enge Gassengeflecht begeben. Genießen Sie den Frühling in Venedig und nutzen Sie das umfangreiche ÖBB-Angebot! Ganz neu: der Tageszug IC 30/31 zwischen Wien und Venedig. Abfahrt um 6.30 Uhr in Wien Meidling, Ankunft in Santa Lucia um 14.05 Uhr. Tipp:

früh buchen und ein SparSchiene-Ticket ab € 29,– ergattern! Sie möchten lieber im Schlaf nach Venedig gondeln und eine Hotelnacht sparen? Das geht mit der ÖBBNachtverbindung, dem Vienna-VeneziaExpress. Er fährt täglich ab Wien, Linz und Salzburg direkt in die Serenissima. SparSchiene-Tickets für den Sitzplatz ab € 29,–, für den Liegewagen ab € 49,– und für den Schlafwagen ab € 69,–. Für Kärntner und Tiroler ist es ein Katzensprung nach Vene-

Kunstsinnig Die beliebten Kombitickets „Kulturgenuss“ von ÖBB Rail Tours wurden neu aufgelegt. Alle großen Museen und Kulturinstitutionen in Österreich machen mit. Heuer neu dabei: Kaiservilla Bad Ischl, Domquartier Salzburg (ab Mai 2014), Freilichtmuseum Stübing, Landesmuseum Niederösterreich, Schallaburg und Weltmuseum Wien. Praktisch: Das Package beinhaltet die Bahnfahrt hin und retour und die Eintrittskarte gleich dazu. Angebote gibt es für Erwachsene mit ÖBB VORTEILSCARD ab € 15,–. railtours.oebb.at Terrasse der Albertina

dig. Die DB-ÖBB Eurocity-Züge verkehren bis zu zweimal täglich ab Kufstein, Wörgl, Jenbach und Innsbruck (SparSchiene-Tickets ab € 29,–). Ab € 19,– fährt der ÖBB Intercity-Bus bis zu sechsmal täglich zwischen Klagenfurt, Villach und Venedig. Dringende Empfehlung: einmal übernachten! Am schönsten ist Venedig, wenn die Tagestouristen verschwunden sind. ÖBB Rail Tours hat Hotels in allen Preisklassen im Programm. oebb.at, railtours.oebb.at

Glacier Express, Urserental

Schreibt! Die ÖBB suchen für den Wettbewerb „LiteraTour am Zug“ die besten unver­ öffentlichten Kurz­ geschichten mit Bahnbezug (maxi­ mal 3600 Zeichen). Mitmachen können alle Hobby-Autoren ab 14 Jahren, auch Schulklassen. Der Hauptpreis ist mit € 1000,– dotiert. Einsendeschluss: 30. März 2014. kaernten.oebb.at

Kurvenfreudig Das muss man einmal gemacht haben: die Schweizer Alpen im atemberaubenden Panoramazug zu durchqueren! Die zwei schönsten Bahnen, den Glacier Express und den Bernina Express, kombiniert ÖBB Rail Tours zu einer einzigartigen viertägigen Zugreise, auf der man Gletscher, Schluchten und tosende Berg­ bäche sieht. Das Angebot kostet ab € 699,– und inkludiert die Bahnanreise, drei Nächte im Hotel, vier Tage „Swiss Pass“ und die Fahrt mit dem Glacier Express und dem Bernina Express. railtours.oebb.at 35

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Stressfrei zum Flughafen

Mit dem Bus

Volle Segel Wenn Luxusliner anlegen und Motorschiffe tanzen, ist in Hamburg Hafengeburtstag. Die Bahn bringt Sie hin!

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er Hamburger Hafen ist an sich schon ein aufregender Ort, Umschlagplatz für acht Millionen Container im Jahr. Einmal im Jahr steht das „Tor zur Welt“ aber regelrecht Kopf, wenn mit Luxuslinern, Schiffsparaden, Feuerwerk und einem Schlepperballett groß Hafengeburtstag gefeiert wird. Der Termin 2014: 9. bis 11. Mai. Gegen ein bisschen Getümmel sollte man nichts einzuwenden haben, auf der knapp vier Kilometer langen Hafenmeile sind an diesen Tagen bis zu 1,5 Millionen Menschen unterwegs. Mit den ÖBB kommt man aber ohnehin gut ausgeschlafen in die Hansestadt: Die EuroNight-Züge 490/491 bringen Sie über Nacht von Öster-

reich nach Hamburg. Das Schöne: Sie kommen mitten im Stadtzentrum an und können gleich die erste Sightseeing-Tour starten. SparSchiene-Tickets für den Sitzplatz gibt es ab € 39,–. Ab € 59,– reisen Sie im Liegewagen, ab € 99,– im Schlafwagen. In diesen Kategorien ist im Preis auch ein Frühstück inkludiert. In den Nachtzügen werden auch Auto und Motorrad transportiert. Und um € 12,– kommt das Fahrrad mit. Im Tagesverkehr steht eine tägliche Direktverbindung im komfortablen ICE 90/91 zur Verfügung. Für diesen Zug kostet die SparSchiene ab Linz ab € 39,–, ab Wien ab € 49,–. sparschiene.oebb.at

Ohne Nachos Österreichische Filme feiern in letzter Zeit eindrucksvolle Erfolge. Davon profitiert auch die Diagonale, das Festival des öster­ reichischen Films in Graz. 1300 Fachbesu­ cher und 25.000 Besucher schätzen das abwechslungsreiche Programm, den Aus­ tausch mit Filmschaffenden und die tolle Festivalatmosphäre mit Eröffnungsgala und Nightline. Heuer findet die Diagonale von 18. bis 23. März statt. Kleiner Spar-Tipp: Film­ fans ohne ÖBB VORTEILSCARD können mit dem Diagonale-Event-Ticket anreisen und erhalten 25 Prozent Rabatt. www.diagonale.at

Sonne tanken in Hinterstoder

Wussten Sie, dass … Auf die Piste

40.000

… die Fläche des Rautendaches des Wiener Hauptbahnhofs Quadratmeter beträgt? So viel wie vier Fußballfelder! Ein neues Wahrzeichen für die ÖBB, eine neue Landmark für Wien. Unter dem Dach befinden sich fünf Inselbahnsteige mit zwölf Meter Breite und insgesamt zehn Bahnsteigkanten mit einer Länge von 340 bis 450 Metern. Das Dach selbst ist bis 23 Meter über Straßenniveau.

Oberösterreichs Skiregionen sind bei den beliebten Kombitickets „Wintersport“ von ÖBB Rail Tours prominent vertreten. Für die Skigebiete Hinterstoder, Wurzeralm und Gosau gibt es das Angebot bereits ab € 42,– für ÖBB VORTEILSCARD-Kunden. Kinder und Jugendliche fahren noch günstiger. Im Preis inkludiert sind Bahnfahrt, ein 1-, 2- oder 6-Tage-Skipass und der Transfer mit dem Skibus oder ÖBB Postbus. railtours.oebb.at

FOTOS: ÖBB (2), WWW.MED IAS ERVE R.HAMBURG.D E/S.S CHWARZE , WWW.ISTOCK P HOTO.COM, OÖ.TOU RIS MU S/E RBER

An den Landungsbrücken sitzen und maritimes Flair genießen

Sie wollen demnächst von Wien Schwechat abheben? Die Vienna AiportLines bieten täglich 75 Fahrtmöglichkeiten zum Flugha­ fen und ebenso viele in die Gegenrichtung. Alle U-Bahnen und die wichtigsten Bahn­ höfe werden angefahren. Beispiel: Vom Morzinplatz/Schwedenplatz (U1, U4) geht’s zwischen 4:30 und 23:30 Uhr alle 30 Minu­ ten zum Airport. Die Fahrtzeit beträgt nur 20 Minuten. Die einfache Fahrt kostet € 8,–, hin und retour zahlt man € 13,–. Die Tickets erhält man direkt im Bus beim Fahrer. www.viennaairportlines.at

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Weit gereist Michael Ostrowski will etwas erleben, darum fährt er am liebsten Bahn.

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Früher Frühling in Ljubljana

Kurz entschlossen Der Frühling naht und mit ihm die Zeit für Ausflüge und den kleinen Urlaub zwischendurch. Ideen dafür kann man sich in dem neuen 16-seitigen Folder „BahnSommer-Tipps 2014“ von ÖBB Rail Tours holen. Die sehr günstig kalkulierten Bahn-Packages sind ab 1. April zu haben und beinhalten die Bahnfahrt, das Hotel und jeweils ein Extra. Wie wäre’s zum Beispiel mit einer Reise nach Ljubljana und zu den berühmten Postojna-Grotten? Angebote gibt es schon ab € 69,–. railtours.oebb.at

Familien am Zug Kinder lieben die Bahn. Erst recht, wenn am Ziel ein Tiergarten, ein Wald­ seilpark oder Monster-Roller auf sie warten. ÖBB Rail Tours verpacken im neuen Folder „Kombitickets Familienspaß“ spannende Tagesausflüge in ganz Österreich. Gleich vormerken: Vor­ aussichtlich im Mai wird im Tiergarten Schönbrunn die neue Eisbärenwelt eröffnet! Kombitickets je nach Abfahrtsbahnhof inkl. Bahnfahrt und Eintritts­ karte ab € 27,–. railtours.oebb.at

FOTOS: KURIER/JEF F MANGIONE , ÖBB, W WW.ISTOCKP HOTO.COM (2)

Viel unterwegs Die Österreicher sind die zweitfleißigsten Bahn- und Busfahrer der EU, das geht aus einer Studie der EU-Kommission und des VCÖ (Verkehrsclub Österreich) hervor. 2012 wurden pro Person 2970 Kilometer mit Bahn, Bus und anderen Öffis zurückgelegt. Das sind 1000 Kilometer mehr als in Deutschland. Besser sind nur die Tschechen mit 2975 Kilometern. Weil in Tschechien die Öffi-Benützung aber rückläufig ist, könnte Österreich sein Nachbarland schon heuer überholen. www.vcoe.at

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eit seiner Jugend ist der Schauspieler und Drehbuchautor ein begeisterter Bahnfahrer. „Ich habe fast ganz Europa mit dem Zug durchquert. Für mich ist Bahnfahren die ideale Art der Fortbewegung, um Land und Leute kennenzulernen.“ Michael Ostrowski hat im Zug schon allerhand erlebt – die abenteuerlichsten und lustigsten Geschichten wurden in Michael Glawoggers Film „Contact High“ (2009) verarbeitet. Noch immer ist der VORTEILSCARDBesitzer häufig in der Bahn anzutreffen: Ostrowski pendelt regelmäßig zwischen Graz und Wien. Kaum ein anderer österreichischer Schauspieler ist derzeit so präsent wie er. Aktuell ist der sympathische Steirer jeden Dienstag auf ORF1 um 23.05 Uhr in der Reihe „Herr Ostrowski sucht das Glück“ zu sehen. Und soeben im Kino angelaufen: Gerhard Polts bitterböse Satire „Und Äktschn“ mit Michael Ostrowski als schnöseligem Bankdirektor.

»Im Zug sind die Gedanken frei!«

onrail: Können Sie sich überhaupt in einen Zug setzen, ohne gleich von Fans und Autogrammjägern umringt zu werden? Ostrowski: Das kommt vor, aber weniger als anderswo. Ich finde es sehr nett, angesprochen zu werden. Wenn ich allerdings signalisiere, dass ich einen Text lernen muss, bleiben die Menschen auf Distanz. Bahnfahrer haben ein Gespür für so etwas. onrail: Arbeiten Sie gerne in der Bahn? Ostrowski: Ja, ich habe schon viele Drehbücher im Zug geschrieben. Da geht immer etwas weiter. Das ist das Schönste am Bahnfahren: Man ist in Bewegung, hat aber gleichzeitig die absolute Ruhe und Konzentration. Und diese geschlossene Atmosphäre in Verbindung mit dem Weltenbummeln finde ich faszinierend. Ein bisschen wie in „Mord im Orient-Express“. Nur ohne Mord. onrail: Gibt es etwas, das Sie an der Bahn weniger schätzen? Ostrowski: Ein wenig stört mich diese cleane Business-Atmosphäre, die sich auf den Bahnhöfen breitmacht. Ich schätze den Bahnhof als Begegnungsort, wo Reich und Arm aufeinandertreffen und es eine gesellschaftliche Vielfalt gibt. Auch Bettler und Sandler sollen hier ihren Platz haben. Ich will das Schöne und Schiache gleichzeitig haben. Alles andere ist doch langweilig.

Vorbildliche Öffi-Nutzer

Das ungekürzte Interview lesen Sie auf www.onrail.at!

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Italien

Die perfekte Sommerkombi: Zuerst mit der Bahn nach Verona düsen, dann verträumte Plätzchen am Gardasee erkunden. Auto oder Motorrad kommen mit!

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ohin im Urlaub? Wir hätten da einen Vorschlag: Die ÖBB bringen ab 14. Juni einen neuen Autoreisezug nach Verona auf Schiene. Die ideale Lösung für alle, die keinen Bock auf stundenlange monotone Kilometerfresserei haben, aber vor Ort gern mobil sind. So einfach geht’s: Am Abend werden Auto oder Motorrad verladen, man bettet sich in den Schlaf- oder Liegewagen und kommt in der Früh ausgeruht in Verona an. Verliebte werden vermutlich gleich die Bronzestatue der Julia im Hof der „Casa di Giulietta“ ansteuern, ihren Busen berühren und einen Liebesschwur hinterlassen. Opernliebhaber legen ihren Besuch idealerweise in den Zeitraum von 20. Juni bis 7. September 2014, wenn die 92. Opernfestspiele in der Arena di Verona stattfinden. Sehr pompös, mit gewal-

Die Vespa „Rally 200 Electronic“ aus dem Jahre 1972, leicht zu erkennen an den weißen Zierstreifen

tiger Akustik und optischer Opulenz. Und so herrlich unelitär! In Verona ist die Oper ein lockeres Vergnügen mit Volksfestcharakter. Jeans und Jausenbrote sind okay. Neben italienischen Klassikern gibt es heuer im drittgrößten erhaltenen antiken Amphitheater „Roméo et Juliette“ von Charles Gounod in französischer Sprache zu hören. Stargast am 17. Juli: Plácido Domingo, der singt und dirigiert. Tickets sind bereits erhältlich. Die Preise bewegen sich – je nachdem, wie gut die Sicht ist – zwischen 20 und 200 Euro. Alles über die hundertjährige Geschichte der Opernfestspiele erfährt man im AMO, dem Arena Museo Opera, im ersten Stock des Kunstmuseums im Palazzo Forti. Verona ist nur 30 Kilometer vom Gardasee entfernt. Ein Städtchen ist dort schöner als das andere. Überall ist sehr viel los,

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Lauter Lieblings  o

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Der 84 Meter hohe Torre dei Lamberti an der Piazza delle Erbe bietet den besten Blick auf Verona.

Mit dem Autoreisezug nach Verona und an den Gardasee Die Region um den Gardasee bietet viele Traumstraßen für Motorrad- und Autotouren. Der Weg dorthin ist allerdings eine zeitraubende Tortur. Gut, dass man sich die anstrengende Fahrt ab Wien nun ersparen kann: Der neue Autoreisezug EN 60235 fährt von 14. Juni bis 27. September ab Wien jeden Donnerstag und Samstag nach Verona. Retour geht’s mit dem EN 481 jeden Freitag und Sonntag von 15. Juni bis 28. September. Damit sind Sie am Zielort mobil und gelangen auch zu hübschen Orten der Region, die ein bisschen abseits liegen. Staus und schlechtes Wetter sind kein Thema, und es gibt noch einen Vorteil: Man umgeht die saftigen italieni­ schen Autobahngebühren. Den Sitzplatz für diesen ÖBB-Nachtreisezug erhalten Sie mit der Spar­ Schiene schon ab € 29,–. Dazu kommt noch die Frachtgebühr: Der Pkw kostet € 98,–, das Motorrad Segeln auf dem € 59,–. Keine Sorge, Motorrad oder Gardasee Auto werden im Zug sicher und problemlos transportiert und kommen ohne Kratzer ans Ziel. Sie parken Ihr Gefährt einfach auf dem Transportwaggon am Bahnhof, und die Verlademann­ schaft übernimmt die fachgerechte Sicherung. Um in den Genuss der günstigen SparSchiene-Preise zu kommen, sollten Sie den Autoreisezug möglichst frühzeitig buchen. Das ist bereits bis zu sechs Monate vor Antritt der Reise über das CallCenter (Tel: 05/1717), in größeren Bahn­ höfen, in den Reisebüros am Bahnhof sowie im Internet unter sparschiene.oebb.at möglich.

Ausgeschlafen

FOTOS: ÖBB, SABINE LUBE NOW/LOOK -F OTO, ARNT HAUG/LOOK -F OTO

s  orte die Sehnsucht nach dem Lieblingslago packt 2,5 Millionen Menschen im Jahr. Jetzt ist ein fahrbarer Untersatz höchst willkommen, denn damit kann man dem Rummel entfliehen und die abgelegenen Dörfer oberhalb des Gardasees entdecken oder sich auf den reizvollen Land- und Bergstraßen umtun. Am nahen, nordöstlich auf 655 Meter Höhe gelegenen Lago di Ledro zum Beispiel ist von Touristenscharen nichts zu bemerken. Der drei Kilometer lange Alpensee leuchtet tiefblau zwischen bewaldeten Bergrücken, es gibt traumhafte Wanderrouten und lauschige Badeplätze. Ein schöner Kontrast zum quirligen großen Bruder. Neuer Autoreisezug nach Verona

Der ÖBB-Nachtreisezug EN 60235/481 bringt Sie täglich von Wien, Leoben oder Villach direkt nach Verona, Peschiera del Garda und Desenzano del Garda, am südlichen Teil des Gardasees. Spar­ Schiene-Tickets gibt es für den Sitzplatz in der 2. Klasse schon ab € 29,–. Tickets für Kinder bis 15 Jahre sind ab € 9,– Verona erhältlich. Für den Liegewagen im 4erAbteil bezahlt man ab € 59,–, im 6erAbteil ab € 49,–. In der Früh gibt es im Liege- und Schlafwagen ein kostenloses Frühstück direkt an den Bettplatz. Rechtzeitig buchen unter sparschiene.oebb.at! Auf den Vollpreis gibt es für Gruppen ab sechs Personen sowie für ÖBB VORTEILSCARD- und ÖBB BUSINESSCARD-Besitzer Ermäßigungen. Reisemöglichkeiten ab Tirol: Die DB-ÖBB EuroCity-Züge fahren fünfmal täglich von München über Kufstein und Innsbruck direkt nach Rovereto und Verona. SparSchiene-Tickets sind schon ab € 29,– erhältlich. Eigene Kinder oder Enkelkinder unter 15 Jahren fahren gratis mit. Tipp: Ab Rovereto bestehen Fahrplan ab Wien Meidling gute Busverbindun­ EN 481 gen zu den schönsten EN 60235 Verbindung 19:30 Wien Meidling 08:33 Seeorten, etwa nach 00:06 Villach Hbf. 04:14 Riva del Garda und von dort nach Malce­ 05:30 Venezia Mestre (ab) 00:53 sine. Wer weiter in 05:47 Padova 00:33 den Süden möchte, 06:09 Vicenza 00:11 fährt bis nach Verona 07:15 (ab) Verona P. N. (an) 23:08 und mit den öffentli­ 07:36 Peschiera del Garda 22:52 chen Verkehrsmitteln 07:50 Desenzano del Garda 22:42 bis an das Südufer. Züge verkehren täglich

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Alles bio!

Steiermark

Runde Formen, bunte Farben, begrünte Dächer – Bad Blumau ist unverkennbar ein Werk des Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Hier sprudelt mit der „Vulkania Heilquelle“ die heißeste Heil­ quelle Mitteleuropas und die tiefgrün­ digste (fast 3000 Meter) der Steiermark. Die Therme ist Pionier im Umweltschutz, versorgt sich mit Ökoenergie, verwendet Bio-Lebensmittel und setzt auch im gesamten Spa-Bereich auf zertifizierte Naturkosmetik und biologische Produkte. Angebot bis 11.4.: 2 Nächte, Essen und Extras um € 115,–, www.blumau.com Bad Blumau

Warme Wohltat N

un ist es auch wissenschaftlich erwiesen: Plantschen im Thermalwasser ist das beste Mittel gegen Stress und Burnout. Die Medizinische Universität Graz hat mit einer umfassenden Studie belegt, dass schon 20 Minuten ausreichen, um das Stress-Level signifikant zu verringern. Hochgestresste Personen fühlen sich deutlich entspannter als zum Beispiel nach 20 Minuten im Ruheraum. Besonders günstig wirkt sich die Kombination von Bewegung und Baden aus. Der systolische Blutdruck sinkt nachweislich, wenn vor der Ruhephase moderate Bewegung gemacht wird. Damit man auch bei der Anreise in das steirische Thermenland nicht in Stress

kommt, empfiehlt sich die Bahn. Das geht am einfachsten, wenn man eine der vier Thermen mit Bahnanschluss auswählt: Bad Radkersburg, Bad Waltersdorf, H2O Sebersdorf und Bad Blumau. Jeder Badeort hat seinen eigenen Bahnhof. Wer übernachten will: Viele Hoteliers holen ihre Kunden gerne vom Bahnhof ab. Einfach nachfragen. Am günstigsten ist die Anreise mit der SparSchiene. Frühbucher haben die besten Chancen auf ein Ticket ab € 9,– in der 2. Klasse und ab € 19,– in der 1. Klasse. Achtung: Die rot-weiß-rote SparSchiene ist ausschließlich im Internet buchbar. Das geht ganz einfach! Fahrplan- und Angebotsabfrage unter oebb.at!

Heilsam

Zu zweit pritscheln ist schöner.

Seit einem Jahr präsentiert sich die sanierte Parktherme in Bad Radkersburg lichtdurchflutet und modern. Star ist nach wie vor die wirkstoffreiche Quelle, die mit 80 Grad Celsius und ca. 9000 mg Mineralien pro Liter an die Erdoberfläche sprudelt. Ein Wasser, das gegen viele Wehwehchen hilft. Auch nett: Im Saunadorf kann man in der einem urigen Weinkeller nachempfundenen „Weinkeller Sauna“ schwitzen. Relax-Tag für eine Person inkl. Mittagsmenü € 41,–. www.parktherme.at

Ich will Spaß! Das H2O Hotel-Thermen-Resort in Sebers­ dorf bei Bad Waltersdorf ist im steiri­ schen Thermenland für den Fun zustän­ dig. Hier sind Familien mit Kindern gut aufgehoben. Die Attraktionen sind Öster­ reichs breiteste Doppelreifenrutsche, ein Olympia-Sportbecken, ein Wasserspiel­ garten und Fußball- oder Volleyball-Plätze im riesigen Außenbereich. Weil’s mitunter laut zugehen kann, gibt es für erschöpfte Eltern eine großzügige Saunawelt mit wohltuenden Aufgussund Massageangeboten. Eine Nacht im Hotel ab € 87,–. www.hoteltherme.at

Ruhe bitte! Die längste Wasserrutsche sucht man hier vergeblich. Die Heiltherme Bad Walters­ dorf ist für Gäste reserviert, die die Stille suchen. Es gibt eine 25.000 m² große Wellnesslandschaft mit 7 Thermalwasser­ becken und 12 Saunen. Markenzeichen sind die Anwendungen nach der TSM, der Traditionell Steirischen Medizin. Basis sind Heublumen, frische Hochmoor-Erde, steirisches Kürbiskernöl und saftige Äpfel. Angebot: Auszeit mit TSM, 5 Nächte ab € 732,–. www.heiltherme.at

Massage mit Aloe Vera

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Diese vier Badeorte im steirischen Thermenland sind gut und günstig mit der Bahn erreichbar.

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EURegio Ihr Bahnticket zum Nachbarn Tschechien Cˇeské Budeˇjovice 34,-

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REDAKTION: CLAUDIA SÜSS

Europa

Volle Kraft voraus! Diesmal von der Landseite aus Richtung Meer.

Auf Motivsuche FOTOS: HUBER-IMAGES .DE /LUBENOW SABINE , FUNK YSTOC K/BUENOS D IAS , SAMMLUNG BARBAR A UND E BERHARD F ISCHER, MU SEU M RI ETB ERG Z Ü RI CH , F EMORY G MB H & CO. KG

T

homas Mann weilte gern auf Rügen, auch der erste deutsche Kanzler Otto von Bismarck wusste die Insel, vor allem ihre Seebäder, zu schätzen. Das milde Reizklima aus kühlem Seewind, salzigem Wasser und frischer Meeresluft galt und gilt immer noch als Wundermittel gegen Bronchitis, Asthma, Rheuma und viele andere Leiden. Aber auch vom Zipperlein verschonte Menschen werden auf der Ost­ seeinsel glücklich. Vor allem im Mai, wenn

überall der Raps blüht, die klare Luft weite Blicke entlang der Küste zulässt und der Trubel der Hochsaison noch nicht losge­ brochen ist, herrscht eine besondere At­ mosphäre. Auf einer einwöchigen Foto­ reise von ARR versuchen die Teilnehmer, sie einzufangen (10. bis 16. Mai). Von Sass­ nitz aus erkunden sie die landschaftliche Vielfalt Deutschlands größter Insel. Die berühmten Kreideklippen, alte Buchen­ wälder, traditionelle Ostseebäder, Alleen,

verträumte Fischerdörfer, Leuchttürme, Parks und Schlösser bieten hervorragende Motive. Auch die Findlinge an der Küste von Lohme sind fotogen. Nein, das sind keine verwaisten Robbenbabys, sondern von Gletschern in der Eiszeit abgelegte Steinblöcke. Den Nachbarinseln Hidden­ see (dort urlaubten Albert Einstein und Gerhart Hauptmann) und Vilm stattet man auch einen Besuch ab. Inkl. Flug und Frühstück ab € 1320,–. www.arr.at

Lauter Götter Poseidon hier, Agamemnon dort – auf dem Pelopon­ nes lauert an jeder Ecke ein Mythos. Eine einwöchige Rundreise von Ruefa zeigt Ende August die bekann­ ten und unbekannten Seiten der griechischen Halb­ insel: klassische Sehenswürdigkeiten wie die Akropo­ lis, den Kanal von Korinth, Epidauros, Sparta und Messene, aber auch ursprüngliche Orte wie das kleine Dorf Gerolimenas mit den typischen Mani-Steinhäu­ sern oder das für Byzanz bedeutende Monemvasia. Mit Flug und HP ab € 1199,–. www.ruefa.at

Kirche am Hauptplatz von Monemvasia

Figural 200 Werke von 40 Bildhauern präsentiert die Ausstellung „Afrikanische Meister – Kunst der Elfenbeinküste“ im Museum Rietberg in Zürich von 14. Februar bis 1. Juni. Zu sehen sind Figuren und Masken aus dem 19. und 20. Jhd. rietberg.ch

Via Gratis-App zu selbsthaftenden Fotos

Clevere Abzüge Viele schauen ihre Fotos nur noch am PC oder am Handy an. Irgendwie schade. Ausdrucken wäre natür­ lich eine Möglichkeit. Jetzt gibt’s aber einen neuen, sehr netten Gag: Mit der App clixxie-flexiphoto kann man Fotos in Form von elektrostatischen Folien be­ stellen, die auf glatten Oberflächen haften, leicht ver­ schiebbar und wieder abziehbar sind. Ein 13 x 10 cm großes Bild kostet € 2,75, ab vier gibt’s Rabatt. Tipp: Die bestellten Bilder vorsichtig voneinander lösen, sie zerkratzen sonst leicht. Erhältlich im App Store. 43

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Einfach gestaltet

Blick auf das Dorf Paul do Mar, im Vordergund Aloeblüten

Mitten im pittoresken Alfama-Viertel in Lissabon, in Gehweite zur Cate­ dral Sé Patriarcal und zum Castelo de São Jorge, liegt das neu eröffnete Designhotel Memmo Alfama. Von der Terrasse des 42-ZimmerHauses aus eröffnet sich ein wunder­ barer Blick über die roten Dächer der Stadt und den Tejo. Ein Doppel­ zimmer ist ab € 105,– buchbar. www.designhotels.com

Aussicht auf den Tejo

Blütenzauber

Fünffach belegt

Anfang Mai begeht Madeira das alljährliche Blumenfest mit einem prachtvollen Umzug durch Funchal. adeiras Bewohner bezeichnen ihre Insel oft als „schwimmen­ den Garten“. Das ganzjährig milde Klima bietet exotischen Früchten, Zuckerrohr und Wein ideale Bedin­ gungen. Und natürlich auch Blumen wie Strelitzien, Hortensien und Kap­ lilien. Die Blütenpracht ist den Ma­ deirern lieb und teuer. Jedes Jahr am zweiten Wochenende nach Ostern (heuer: 3./4.5.) wird ein großes Blu­ menfest gefeiert. Am Samstag er­ richten Kinder eine „Mauer der Hoff­ nung“ aus unzähligen Blumen, am Sonntag schiebt sich ein farben­

prächtiger Blumenkorso durch die geschmückten Straßen von Funchal. Die Damen setzen sich kreative Ge­ bilde auf den Kopf, die an Carmen Mirandas Tutti-Frutti-Hut erinnern. Auf einer achttägigen Reise des Aka­ demischen Reisedienstes steht auch ein Besuch des traditionellen Blu­ menspektakels auf dem Programm. Außerdem wird fleißig gewandert, zum Beispiel im Westen der Insel, wo sich mit dem Cabo Girão die zweit­ höchste Steilklippe der Welt erhebt. Inklusive Flug und HP ab € 1395,– buchbar. www.studienreisen.at

Erleichtert

Terrasse im Hotel Anassa

Es soll vorkommen, dass die Waage nach dem Urlaub das eine oder an­ dere Kilo mehr anzeigt. Es sei denn, man war in Gegenden mit fragwür­ digen hygienischen Standards un­ terwegs. Eine deutlich angenehmere Variante abzunehmen bieten die Thanos Hotels auf Zypern im April und Mai: „Extraordinary Active Holi­ days“ mit Lauftraining entlang der Küste, Radeln und Schwimmen. Eine Woche inklusive Halbpension, Fahr­ radverleih und Trainer ab € 3150,–. www.thanoshotels.com

Dort kommen noch mehr!

Abbild Wie beeinflusst die moderne Fotografie das uralte Prinzip der Statue? Bis 21. April geht die Ausstellung „lens-based sculpture. Die Veränderung der Skulptur durch Foto­ grafie“ in der Akademie der Künste in Berlin dieser Frage nach. www.adk.de

Mehrfach geboren Der Kreuzgang des Brixner Doms gehört zu den beeindruckendsten Kunstschätzen Südtirols. Die Fresken entstanden zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert und enthalten manche Motive mehrfach, etwa die Geburt Jesu. Terra Reisen hat Brixen neu in sein Städtereisenprogramm aufgenommen, so wie auch Frankfurt, Stuttgart und Bratis­ lava. DZ mit Frühstück ab € 126,–. www.terra-reisen.com Brixner Domkreuzgang

FOTOS: HUBER-IMAGES .DE /GR ÄF ENHAIN ( 2), THANOS HOTEL S , K UNSTHALLE MANNHEI M, CE M YÜ CE TAS , D ES IG N HOT EL S, DF D S

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Mit mehr als zwei Kindern wird so manches schwierig. Die meisten Urlaubsangebote sind auf vierköpfige Familien ausgelegt. Die Reederei DFDS Seaways schafft Abhilfe und bietet jetzt auch 5-Bett-Kabinen. Eine einfache Fahrt für zwei Erwachsene, drei Kinder und die Familienkutsche gibt es ab € 214,–. Gültig auf den Routen Amsterdam–Newcastle und Kopenhagen–Oslo. www.dfdsseaways.de

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Das Allerhöchste Lieben Sie das mediterrane Klima oder bevorzugen Sie eher die alpine Frische? Zwischen Etschtal und Gardasee müssen Sie sich nicht entscheiden. Am Monte Baldo überlappen sich die beiden Zonen – und sorgen für eine besonders artenreiche Vegetation. Viele Pflanzen gibt es in Europa nur hier, etwa die Baldoanemonen und einige Orchideen. Die Teilneh­ mer einer einwöchigen Reise von ASI durchwandern die alpine Blumenwelt von vier Naturschutz­gebieten, überschreiten den Monte Altissimo (2080 m), rasten bei romantischen Almhütten, suchen nach Fossilien und folgen dem „Wanderweg des Friedens“. Die Tages­ etappen sind auf vier bis sechs Stunden berechnet. Inklusive Halbpension ohne Anreise ab € 795,–. Ter­ mine im Mai, Juni und August. www.asi.at

Lässig „Wimmi“ heißen die Shorts aus der Frühjahrskollektion des Easy-to-wearLabels gwynedds. Sie sehen aus wie Jeans, sind aber aus bequemem Sweatstoff (€ 80,–). Das T-Shirt (€ 129,–) hört übrigens auf den Namen „Wolly“. gwynedds.com Mit der BrienzRothorn-Bahn durchs Berner Oberland

Unter Dampf

Am Monte Baldo, Blick auf den Gardasee

Schweizer sind überzeugte Bahnfahrer. Es muss aber nicht immer die hochmoderne Variante mit Flugzeug­ kabinen-Feeling sein. Gruber Reisen bietet jetzt die neue fünftägige Reise „Schweiz unter Dampf“ an. Die legendären Dampfbahnen schnauben vorbei an alten Dörfern, steilen Bergwänden und schneebedeckten Gipfeln, über Viadukte und 2000 Meter hohe Alpen­ pässe. Eine Dampfschifffahrt nach Luzern steht eben­ falls am Programm. Ab/bis Graz inklusive Halbpen­ sion ab € 849,–. www.gruberreisen.at

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Ruhig angelegt „Slow Cruise“ nennt sich ein neues Reisekonzept von Costa Kreuzfahrten auf den Schiffen Costa neoRiviera und Costa neoRomantica. Das bedeutet: flexiblere Routen zu abgelegenen Zielen, längere HafenAufenthalte, intime Atmosphäre, regionale Spezialitäten. 12-tägige Kreuzfahrt „Herz des Mittelmeers“ ab/bis Savona ab € 849,–. www.costakreuzfahrten.at Costa neoRiviera

In Stratford wird Shakespeares Geburtstag im passenden Outfit gefeiert.

Um den 450. Geburtstag William Shakespeares machen die Briten angemessen viel Lärm.

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tratford-upon-Avon würde sich klanglich hervorragend in einer Reihe mit Nether Addlethorpe und Middle Fritham als Krimi-Schauplatz eignen. Es ist aber „nur“ der Geburts­ ort William Shakespeares. Dass die Kleinstadt südlich von Birmingham eine Tourismushochburg der Region ist, liegt an ihrem berühmten Sohn. 2014 verspricht ein besonderes Jahr für Shakespeare-Fans zu werden: England feiert den 450. Geburts­tag des großen Meisters mit zahlreichen Veranstaltungen. In Stratford findet die traditionelle Shakespeare Birth­

Der Hafen von Aker Brygge, Oslo

day Celebrations Parade am 26. und 27. April heuer mit einem erweiter­ ten Rahmenprogramm statt. Das Ensemble des Royal Shakespeare Theatre spielt erstmals nach 45 Jah­ ren „Zwei Herren aus Verona“ und geht mit „Ein Mitsommernachts­ traum“ auf Tournee durch Großbri­ tannien. Und ab 23. April touren ei­ nige Schauspieler des Londoner Globe Theaters zwei Jahre lang mit „Hamlet“ in 205 Ländern. Die Tour endet am 23. April 2016, dem 400. Todestag Shakespeares, in London. www.visitbritain.com

Vier Städte Sie liegen alle am Meer – und gar nicht einmal so weit voneinander entfernt. Naheliegende Idee also, alle auf einer Tour zu besuchen. Die skandinavischen Hauptstädte Oslo, Stockholm, Helsinki und Kopenha­ gen stehen am Programm einer ein­ wöchigen Busrundreise von Kneissl Touristik. Von Stockholm nach Hel­ sinki gelangt man über Nacht mit der Fähre. Reisetermine im Juni, Juli und August, inkl. Flug, Frühstück und teils Halbpension ab € 1270,–. www.kneissltouristik.at

„Annoraaq“ bedeutet in der Sprache der Erfinder der Jacke, der Inuit, „etwas gegen den Wind“. Genau das sollte für einen Urlaub in Grönland ins Gepäck. Auch im Sommer. Zu drei Terminen (Juli und August/September) findet eine 16-tägige Wanderreise zu Eisbergen, Robben und Walen von Hauser Exkursionen statt. Mit Flug, Helikopterflügen, großteils Vollpension ab € 5995,–. www.hauser-exkursionen.at

„To be or not to be“, lautet bekanntlich die Frage.

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Frisch renoviert Das Castello di Casole, ein zum Hotel umgewandeltes toskanisches Schloss aus dem 10. Jahrhundert, wurde in den letzten sieben Jahren akribisch renoviert. Nagelneu ist das rustikal designte Essere Spa. Das Package „Pamper & Rejuvenate“ beinhaltet u. a. fünf Nächte in einer Suite, Frühstück, Zugang zum Spa, Schönheitsbehandlungen und eine Yogastunde. Ab € 750,– für zwei. www.castellodicasole.com

Castello di Casole

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OMAN entdecken! STUDIENREISEN EXPEDITIONEN AKTIVTOUREN INDIVIDUALREISEN Die Stari most („alte Brücke“) im bosnischen Mostar

Schöne Fremde Serbien und Bosnien zählen nicht gerade zu den beliebtesten Urlaubszielen. Das ist sehr schade, denn die Region hat so viel zu bieten! Belgrad zum Beispiel galt vor 100 Jahren als Zentrum des Impressionismus, war Schmelztiegel von Orient und Okzi­ dent und verfügt über zahlreiche geschichtsträchtige Sehens­ würdigkeiten. Jumbo veranstaltet im September eine neue achttägige Busreise durch Serbien und Bosnien. Ab Wien inklu­ sive Halbpension ab € 889,–. www.jumbo.at

Überraschung Die niederländische Fluglinie KLM bietet neuerdings auf Interkontinen­ talflügen und auf einigen inner­ europäischen Routen den Geschenkservice KLM Wannagives. Im Onlineshop klm.com/wannagives kann man u. a. Champagner, Parfum, Pralinen oder auch eine singende Eieruhr auswählen und den Text für eine Grußkarte eingeben. Nett für Geburtstagskinder oder Honeymooner!

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Nur kein Neid Die Bewohner von Ex-Hauptstädten sind häufig der Meinung, ihre Heimatstadt sei viel hübscher und interessanter als die Stadt, die ihr den Rang abgelaufen hat. Im Fall von Krakau ver­ sus Warschau trifft das sicher zu. Von der Schönheit der zweit­ größten polnischen Metropole kann man sich auf einer neuen achttägigen Rundreise von GTA-Sky-Ways durch Galizien und die Bukowina überzeugen. Im Juli, August oder September, mit Flug, Frühstück und teils HP ab € 999,–. www.gta-sky-ways.at Vor der Marienkirche in Krakau

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Friaul

Mitten unter uns

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Ein Grenzstein ist idealer­ weise kein Stein des Anstoßes, sondern ein Stein zum Anstoßen. TEXT UND FOTOS  MARTIN SWOBODA

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or 100 Jahren ist sein Groß­ vater jeden Morgen nach Cor­ mòns gefahren, erinnert sich der Winzer Edi Keber. „Dort haben sich die Agenten der Wiener Kolo­ nialwarenhändler das beste Obst und Gemüse ausgesucht – dank der Südbahn lag es am nächsten Morgen schon in den Geschäften in Wien.“ Edis Opa hatte es auch noch wesentlich leichter als sein Enkel, seine Verlobte zu treffen. Denn als der sich verliebte, verlief der Eiserne Vorhang durch sein Heimatdorf. Edis Hälfte hieß Zegla, die andere Ceglo, und dort wohnte die Auserwählte.

Seit Jahrhunderten hatte man in der weiten, fruchtbaren Ebene zwischen Pic­ colo Collio und Goris ˇka Brda untereinan­ der geheiratet. So blieben die Ländereien immer in den Händen jener, die am bes­ ten wussten, was man dort wie anbaute. Man lieferte in die Reichshaupt- und Re­ sidenzstadt, dankte dem Herrscher und betete und feilschte in zumindest drei Sprachen. Bis zum unseligen Jahr 1915. Am 23. Mai, nicht ganz ein Jahr nach dem Attentat von Sarajewo, erklärte Ita­ lien dem Habsburgerreich überraschend den Krieg – womit für die Kebers das goldene Zeitalter als Hoflieferanten in

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Führung durch die ehemaligen Schützengräben bei Monfal­cone im „Parco Tematico della Grande Guerra“

Sachen Viktualien und Vino sein Ende fand. Bald war die Frontlinie auf der Bergkette am rechten Ufer des Sontig (im lokalen Idiom als Soc ˇa, Isonzo oder Lu­ sinç bekannt) definiert, und es wurde mit dem Aushub von Schützengräben und dem Bau von Bunkern und Artille­ riestellungen begonnen. Zegla lag erst einmal in einer Art Nie­ mandsland, dann im Aufmarschgebiet, später im vom faschistischen Italien an­ nektierten Teil Sloweniens – und nach dem Zweiten Weltkrieg eben halb in Ita­ lien und halb im sozialistischen Slowe­ nien. Um die Familiengründung noch

etwas spannender zu gestalten, absol­ vierte Edi Keber genau zu jener Zeit, als er auf Freiersfüßen wandelte, seinen Dienst fürs Vaterland, nunmehr also Ita­ lien. Die begehrte Silvana lebte im slowe­ nischen Ortsteil. Zu heimlichen Rendez­ vous reiste er versteckt im Kofferraum seiner Freunde Elena Orzan und Joško Sirk reichlich konspirativ an. Passiert ist glücklicherweise nie etwas, alles ist sogar sehr gut gegangen: Dem­ nächst übernimmt Edis und Silvanas Sohn Kristian den vor über 300 Jahren von ihren österreichischen Vorfahren errichteten Winzerhof.

Während Keber als innovativster Wein­ bauer der Region gilt, hat sich sein Freund Sirk einen Namen als visionärer Wirt gemacht. Seinen Erbhof La Subida hat er zum Gast- und Gästehaus ausge­ baut und im Wald gegenüber ein kleines Dorf aus Ferienhäusern errichtet. Sein Restaurant wird selbst von anspruchs­ vollsten Gourmets in höchsten Tönen gelobt. Joškos neuestes Steckenpferd ist der Essig, natürlich nach strengsten Re­ geln produziert, jenen der „Amici Acidi“, lauter norditalienischen Produzenten, die sich der erstklassigen Säure ver­ schrieben haben. 49

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Blick vom Burgberg von Görz auf die Stadt in Richtung Monte San Michele

Auf dem Weg nach Görz bietet sich noch ein Abstecher auf den Gipfel des Sabotin an, von wo man einen prachtvollen Ausblick genießt: Im Norden zeichnen die Julischen Alpen ein Scherenschnittmuster in den Himmel, im Süden funkelt die Adria, direkt unterhalb der steilen Ostflanke kommt die Soc ˇa aus ihrem engen Tal gerauscht, bevor sie zum Isonzo wird.

Eine weitere famose Idee wurde anlässlich des Falles der Grenze zwischen Slowenien und Italien geboren. Edi und Joško begossen den historischen Moment am alten Grenzstein, gemeinsam mit Elena, die sich um die Vinothek des Collio in Cormòns kümmert. Angedüst kamen die drei Freunde damals auf ihren geliebten Vespas. Gelb lackiert (genauer gesagt in der Farbe der im Collio heimischen Traubensorte Ribolla Gialla), knattern die sympathischen Roller heute durch die Gegend und werben für die Urlaubsregion. Mittlerweile halten 17 genuss­ orientierte Betriebe beiderseits der Grenze für ihre Gäste solche gelben Wespen bereit, man kann sie aber auch ganz einfach beim Vespa-Händler in Cormòns mieten. Natürlich könnte man rasch hinunter ans Meer fahren, viel interessanter und kontemplativer ist aber die Route durchs Hinterland, hinauf nach Šmartno, den geografischen Mittelpunkt von Brda (was übrigens, so wie Collio, nichts anderes heißt als „Hügelland“). Das alte Wehrdorf wurde einst wohl befestigt, um den Bauern Schutz vor den anstürmenden Osmanen zu bieten, weiter ausgebaut haben es dann die Habsburger, die hier den lästigen Venezianern die Stirn boten und unter Kaiser Maximilian I. die Südgrenze des Reiches festschrieben. Die drei Freunde Elena, Edi und Jos ˇko mit gelber Vespa am Grenzstein zwischen Zegla und Ceglo

Diese strategische Attraktivität blieb einst auch den kaiserlich-königlichen Generälen nicht verborgen: Noch bevor sich Italien als Feind deklarierte, ließen sie die Bergspitze vorsorglich zur Festung ausbauen. Tunnel durchziehen den Fels und verbinden verborgene Artilleriestellungen mit Blick auf den Sonnenuntergang mit den Nachschubeinrichtungen an der gegenüberliegenden Bergflanke. Von dort führte ein atemberaubender Schrägaufzug, ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, hinunter zum Fluss. Allerdings hielt die Festung dem Trommelfeuer des Angriffs vom 6. August 1916 nicht lange stand. In der sechsten Isonzo­ schlacht nahmen italienische Truppen

FOTOS: MART IN SWOBODA/HOMOLK A.C C

Maximilan-Denkmal in Cormòns

Schön, dass wir die Land­ schaft nicht mehr nach militärischer Nutzbarkeit bewerten müssen.

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FOTOS: MART IN SWOBODA/HOMOLK A.C C

den Gipfel ein. Die k. k. Streitkräfte konnten immerhin den Monte San Michele halten, den Brückenkopf direkt hinter Görz. So hatte sich die vorderste Linie zwar kaum verändert – doch nun mussten die Geschütze im Berginneren neu ausgerichtet und durch die engen Tunnels in Gegenrichtung in Stellung gebracht werden. Überhaupt bewegte sich die Frontlinie in den vier Kriegsjahren kaum von der Stelle. Ein paar hundert Meter hier und da – erst die zwölfte und letzte Schlacht brachte ordentlich Bewegung in die Sache. Innert weniger Tage überrannten die in die Enge getriebenen Truppen des zerbröselnden Habsburgerreiches die welschen Gegner. Vom engen Talkessel bei Kobarid (auf Italienisch Caporetto, auf Deutsch Karfreit) marschierten sie 150 Kilometer durch bis zum Piave, schlugen ihre letzte Schlacht mehr als erfolgreich, gewannen also den eigentlichen Krieg für Kaiser und Vaterland. Bekanntlich konnte dieser Erfolg im Felde jedoch nicht in einen ebensolchen am Verhandlungstisch umgemünzt werden – der Rest ist Geschichte. Entlang der gesamten ehemaligen Front findet man auf slowenischer Seite eine ganze Reihe ausgesprochen interessanter Museen und Gedenkstätten. Wobei hier oft eine leicht monarchistische Nostalgie mitzuschwingen scheint. Ganz anders auf der italienischen Seite, wo die MussoliniÄra die Ästhetik der Monumente prägte. „Onore“ und „Patria“ steht dann protzig in Stein gemeißelt – auch wenn die unmittelbaren Anrainer der Denkmäler meist eher slowenische Wurzeln haben. Sredipolje, „Land der Mitte“, hieß jener Ort auf Slowenisch, bis das 20. Jahrhundert mit seiner ersten großen Katastrophe Mitteleuropa in Brand setzte. Italienische Patrioten hatten ihn zwischenzeitlich in Redipuglia umgetauft. Hundert Jahre später beweisen die Bewohner dieser wundervollen Landschaft, dass es auch anders geht – gemeinsam, friedlich, innovativ und nicht zuletzt genussvoll.

Hotel San Martin

Dieser Mann erteilt Geschichtsinteres­ sierten Auskünfte an der Bergstation der Versorgungs­ seilbahn auf den Sabotin – in histori­ scher slowenischer k. k. Uniform.

Burg von Görz

Der Ort Šmartno ist dem Heiligen Martin gewidmet und liegt wie eine Kanzel hoch über dem Hügelland. Das Hotel San Martin außerhalb der Stadtmauer bietet einen großartigen Ausblick von jedem Zimmer und dem Restaurant, in dem lokale Produkte meisterhaft zubereitet werden. Ein hervorragender Ausgangspunkt für Erkundungstouren in alle Richtungen. www.sanmartin.si

La Subida Gefeiertes Slowfood-Restaurant, gemütliche Herberge, perfekter Ort zum Durch­ atmen. Man kann es sich in einem der Landhäuser Prosciutto-Prüfung gemütlich machen (€ 90,–), Spaziergänge unternehmen, am Pool liegen, reiten oder Tennis spielen. Bisschen körper­ liche Aktivität kann nicht schaden – schließlich wartet ein mehrgängiges Degustationsmenü. www.lasubida.it

Enoteca di Cormòns

Als diese heute so idyllisch umwucher­ ten Schützengräben ausgehoben wurden, standen hier weder Baum noch Strauch. Sie ziehen sich von der Adria bis nach Südtirol.

Die gelben Vespas gibt’s vor Ort auszuleihen.

Diese Vinothek auf der Piazza XXIV Maggio im historischen Zentrum von Cormòns ist die perfekte Anlaufstelle, wenn man sich mit lokalen Weinen eindecken will. Hier kann man sich durch die Region durchkosten, ohne einen Meter zu fahren. Überdies gibt es hier gesammelte Informationen für Genießer, die man sich sonst mühsam zusammensuchen müsste. www.enoteca-cormons.it

Geschichte Das Museum Kobariški zeigt nicht nur Dauerund Themenausstellungen, es organisiert auch interessante Führungen Museum in Kobarid zum historischen Lehrpfad und den Freilichtmuseen der Isonzofront (www.kobariski-muzej.si). Im mittel­ alterlichen Palast auf der Festung von Görz ist das Museo Provinciale di Gorizia untergebracht – hier kann man sich nicht nur die italienische Sicht der Ereignisse ansehen, auch die Geschichte der Stadt, ihrer Textilindustrie und Kunst wird präsentiert. www.museifriuliveneziagiulia.it Edi Kebers uralter Hof

Extratipp: Beim Winzer Edi Keber kann man auch wohnen. Er hat in seinem uralten Hof einige Zimmer eingerichtet, das schönste ist das Turmzimmer mit Rundumblick auf die Weinberge. Und weil einen manchmal ganz plötzlich der Durst überkommen kann, steht auf der überdachten Terrasse im Mezzanin ein stets korrekt gefüllter Kühlschrank. Loc. Zegla 17, 34071 Cormòns, Tel.: 0039/0481/611 84 51

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Montenegro

Große Pläne TEXT  BRIGITTE VALLAZZA

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as für ein Anblick! Das satte Grün der steil abfallenden Berghänge, das intensive Türkisblau des Meeres, dessen gekräuselte Oberfläche mit abertausenden funkelnden Diamanten bedeckt zu sein scheint, und darüber das in die Felsen geschmiegte Städtchen Kotor. Dieses Bild bringt auf den Punkt, was die montenegrinische Küste ausmacht: ein reizvolles Ambiente mit bewegter Geschichte, in der Illyrer, Römer, Dalmatier, Venetier, Franzosen und die Habsburger eine Rolle spielten. Jedes Jahr flanieren mehr und mehr Besucher durch das UNESCO-Weltkulturerbe Kotor. Um voranzukommen braucht

FOTO: LUSTIC A BAY

Montenegro entwickelt sich nach und nach zu einer interessanten Urlaubsdestination. Ein Baustein auf dem Weg dorthin ist das edle Ferienresort Luštica Bay, das in einer der schönsten Buchten der Adria entsteht.

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der kleine Balkanstaat diese Urlauber dringend. Montenegro ist mit gerade einmal 630.000 Einwohnern dünn besiedelt, gehörte 90 Jahre lang zu Jugoslawien und wurde am 3. Juni 2006 wieder unabhängig. Heute ist der Tourismus der Hauptwirtschaftszweig des Landes, der Industrie- und Agrarsektor tragen nur wenig zum Bruttoinlandsprodukt bei. Montenegro ist von einem unzugänglichen Gebirge geprägt, das durch steile

Die alte Handelsund Hafenstadt Kotor liegt sehr idyllisch am südöstlichen Ende der gleichnamigen Bucht.

Fjorde zerteilt wird, wie etwa der Tara-Schlucht, der tiefsten und längsten Schlucht Europas. Nur der Südosten, wo auch die Hauptstadt Podgorica liegt, ist flach und nutzbar. Hier wächst unter anderem die landestypische Traubensorte Vranac, die zu Rotwein gekeltert wird. Touristisch interessant ist vor allem die Küste. Sie ist fast 200 Kilometer lang und bietet sich mit ihren historischen mediterranen Orten für den Fremdenverkehr an. Noch steht Montenegro im Schatten bekannterer Mittelmeerdestinationen. Es ist vergleichsweise ein weißer Fleck auf der touristischen Landkarte, doch laut World Travel & Tourism Council (WTTC) 53

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Am Meer Die Luštica-Bucht kann man bereits heute genießen und zwar im Almara Beach Club (www.almara.me) – ein Place-to-be mit Cafés, Restaurant und Bar am Almara-Strand. Er gilt als der schönste der 18 Strände Montenegros. Abends legt ein DJ auf, und dann geht hier die Post ab. Wer’s ruhiger mag, kann auch entlang der Küste bis Kotor wandern. Oder sich beim Bogenschießen einweisen lassen – der Almara Beach Club beherbergt die Bogenschießschule der Brüder Milo und Alexandar Kovacevic, beide echte Champions. www.lusticabay.com

Im Gebirge Man kann in Montenegro auch Ski fahren. Zweieinhalb Stunden von Luštica Bay entfernt, im Nordwesten Montenegros liegt die Skiregion Durmitor im gleichnamigen Nationalpark. Weiters gibt es das Skizentrum Kolašin (an den Hängen des Berges Bjelasica im Nationalpark Biogradska Gora) oder das Skigebiete Lovke (auf den Hängen des Berges Cmiljevica, in unmittelbarer Nähe von Berane). Große sportliche Herausforderung halten sie für Profis aber nicht bereit.

Für Investoren Die Immobilienpreise an der Luštica Bay sind (noch) durchaus moderat. Ein 60-m²-Apartment kostet je nach Lage ab € 170.000,–. Der Erwerb von Immobilien in Montenegro ist mittlerweile eine sichere Sache: Seit Einführung eines Notariats als Kontrollinstanz ist der Käufer einer Immobilie auch gegen Doppelverkäufe abgesichert, was eine höhere Rechts­ sicherheit für ausländische Investoren schafft. Extratipp: Die montenegrinische Küche begeistert vor allem Fischfreunde. Es gibt zahlreiche traditionelle Fischrestaurants, eines sei hier besonders empfohlen: das Maestral in Krtole an der Luštica Bay. Allein die Vorspeisen, von denen man sich am besten eine Auswahl servieren lässt, sind ein Gedicht! Hier wird auch noch eine schöne Tradition gepflegt: Bevor der Fisch in die Pfanne kommt, darf man ihn begutachten. Das Ambiente ist schlicht, dafür sitzt man direkt am Wasser. www.konobamaestral.me

In der Altstadt von Kotor ist man besser mit bequemen Schuhen unterwegs, es geht ganz schön rauf und runter!

zählt es weltweit zu den drei wachstumsstärksten Reiseländern. Was auch kein Wunder ist. Montenegro verzaubert mit seiner ursprünglichen Landschaft, mit in den Felsen gehauenen Klöstern, tiefen Flussschluchten, Wildtierreservaten, Seen und Nationalparks. Auch nicht zu verachten: moderate Preise und eine vorzügliche Küche (was passionierte Segler übrigens schon länger zu schätzen wissen). Um am internationalen Tourismusmarkt wahrgenommen zu werden, braucht es eine entsprechende Infrastruktur, die nun nach und nach geschaffen wird. Zu diesem Zweck gründete die Regierung eine Agentur für Entwicklungsprojekte. Man möchte aufholen, was man in der Zeit nach dem Krieg vielleicht ein wenig hat schleifen lassen. Vor allem die montenegrinische Küste soll mittelfristig zu einem angesagten Hotspot für Luxustourismus werden. Wie man sich das vorstellt, demonstriert das Vorzeigeprojekt Porto Montenegro in Tivat, wo schon

Häfen ziehen Jachten an, und Jachtbesitzer sind gern gesehene Gäste. heute windschlüpfrige Jachten vor Anker liegen und sich entlang der Marina Apartmenthäuser, elegante Boutiquen und Restaurants platziert haben. Ein Regent-Hotel soll heuer im Mai eröffnen. So ursprünglich das Land auch ist – ein Luxushafenviertel ist wohl notwendig, um ein internationales Publikum anzulocken. International soll es künftig auch an der Luštica Bay zugehen. Fünfzehn Autominuten von Kotor entfernt, zählt sie zu den schönsten Buchten Montenegros. Sie ist der perfekte Ausgangspunkt für Touren in die nähere Umgebung mit kleinen Fischerdörfern, malerischen Inseln, versteckten Buchten und historischen Stätten. Hier entsteht in den nächsten fünfzehn Jahren Schritt für Schritt ein großzügig dimensioniertes Tou-

Wer dicke Fische fangen will, braucht gute Köder.

FOTOS: LUST IC A BAY, BRIGIT T E VALL AZZ A ( 1)

Blick auf die Bucht von Lus ˇtica

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Für den ersten Golfplatz Montenegros wurde der Topdesigner Gary Player engagiert.

rismusresort mit zwei Marinas, sieben Hotels, 300 Apartments, vierzehn so genannten Townhouses und sieben Luxusvillen, weiters einem Spa- und Wellnesscenter sowie diversen Boutiquen, Cafés und Restaurants. Dazu kommt der erste Golfplatz Montenegros, für dessen 18 Spielbahnen der Topdesigner Gary Player engagiert wurde. Infrastruktureinrichtungen wie eine Schule, ein Spital und eine Polizei- sowie eine Feuerwehrstation komplettieren das Projekt. Nicht einfach ein paar Ferienvillen oder ein Hotel auf ein schönes Fleckchen zu stellen, sondern eine kleinere Stadt mit allem Drum und Dran zu entwickeln, gehört zur Philosophie des Investors, des ägyptischen Millionärs und Immobilienentwicklers Samih Sawiris und seiner Orascom Development Holding mit Sitz in der Schweiz. Sawiris spricht von einem „integrierten Entwicklungsmodell“ und sein Plan ist bestechend: Die Orascom kaufte dem montenegrinischen Staat das 690 Hektar große Areal in Luštica ab und finanziert besagte Infrastruktur mit dem Verkauf der Ferienwohnungen und -häuser. Langfristige Gewinne soll erst der Betrieb des Resorts einspielen. Nach diesem Modell betreibt das Unternehmen bereits mehrere Projekte in Ägypten, Jordanien, Marokko, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Schweiz, Großbritannien und Rumänien. Noch ist nicht viel zu sehen von alldem, was auf 35 Kilometern bislang unberührter Küstenlinie bei Luštica geplant ist. Offizieller Beginn der Bauarbeiten war im Mai vori-

Montenegro hat alles, was eine Top-MittelmeerDestination auszeichnet. Nur so überlaufen ist es noch nicht.

gen Jahres. An der Stelle der zukünftigen Marina mit geplanten 120 Liegeplätzen, wo auch die ersten Häuser im regionaltypischen Baustil entstehen sollen, wurden ein paar Sprengungen durchgeführt; die ersten Straßen sind angelegt, und es lässt sich bereits erahnen, dass von jedem Loch des Golfplatzes der Blick auf das Meer wunderbar sein wird. Mehr als 60 Häuser haben schon einen Abnehmer gefunden und können nun gebaut werden – denn tatsächlich in Angriff genommen wird nur, was auch verkauft ist. Das ist sehr umsichtig, schließlich soll keine touristische Geisterstadt hochgezogen werden. Denn nicht alle Projekte in Montenegro sind immer so verlaufen wie angekündigt. Dukley Gardens am Ortsrand von Budva zum Beispiel. Hier wird seit mehr als drei Jahren an einem Resort gewerkelt, doch immer wieder steht die Baustelle still. Zu den großen Plänen Montenegros zählt auch die Errichtung eines exklusiven Ferienorts in Kumbor. In Tivat wiederum baut ein Investor aus Katar derzeit ein 5-Sterne-Hotel, ebenso sollen wie in Ulcinj, in Becici sowie Kotor neue Luxusherbergen entstehen. Einige dieser Tourismusprojekte entstehen anstelle ehemaliger Militäreinrichtungen. Badehosen statt Uniformen, Liegestühle statt Geschützbastionen – diesem Zukunftsszenario kann man vielleicht auch als Tourismusskeptiker etwas abgewinnen.

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Wien 1, Opernring 3-5/ Eingang Operngasse ☎ 01 4080440 St. Pölten, Linzer Straße 2 ☎ 02742 34384 Salzburg, Linzer Gasse 33 ☎ 0662 877070 Kneissl Touristik Zentrale ☎ 07245 20700

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REDAKTION: CLAUDIA SÜSS

Fernreise

„Cheese“ funktioniert auf Chinesisch gar nicht, sie sagt sicher was anderes.

Trekking zu Tempeln D

FOTOS: SIMON MARCUS/CORBIS, JAHN REISE N AUSTRIA, VALENTY NVOLKOV/ISTOCK P HOTO, AGE FOTOSTOCK /LOOK- FOTO

as Glück, allein auf der Großen Mauer zu stehen, wird nur wenigen zuteil. Auch den Tian’anmen (Platz des Himmlischen Friedens), die Verbotene Stadt, die Terrakotta-Armee in Xian oder die Buddha-Höhlen von Datong werden Sie nicht für sich haben. Aber was soll’s, natürlich müssen die berühmtesten Kulturschätze auf einer Reise durch das Reich der Mitte abgeklappert werden. Eine gute Methode, zwischendurch immer wieder in Ruhe zu

sich zu kommen: Man verbindet das Sightseeing mit Wanderungen durch Chinas schönste Gebirgslandschaften. Tipp: Hauser Exkursionen bietet eine 18-tägige Kultur-Natur-Kombireise an. Auf den heiligen Bergen Chinas stehen Klöster und Tempel, steile Treppen und Pilgerpfade führen wie Himmelsleitern auf die wolkenverhangenen Gipfel. An den Steilhang des Heng Shan schmiegt sich das „Hängende Kloster“, das aus dem 6. Jahrhundert stammt.

Auf dem Hua Shan (Blumenberg) wurden im Altertum Opfer für die Berggötter dargebracht, er gilt als wichtiges daoistisches Pilgerziel. Und nach einer Übernachtung in einem Berghotel im Huang-Shan-Gebirge erwartet Frühaufsteher zwischen den Wolkendecken ein unvergesslicher Sonnenaufgang. Ganz ohne knipsende Massen. Inkl. Flügen und HP ab € 2990,–, Termine im Mai, August und September. www.hauser-exkursionen.at

Feinspitze 5-Sterne-Hotels lassen im Allgemeinen schon nichts zu wünschen übrig, aber 5,5 oder gar 6 Sterne hören sich doch gleich noch besser an. Jahn Reisen bietet mit der Produktlinie „Select Finest“ Hotels für Gäste mit höchsten Ansprüchen. Neu im Portfolio des Veranstalters ist das aus 150 Villen bestehende Conrad Maldives Rangali Island im Ari-Atoll. Highlight des Hauses: das Unterwasserrestaurant Ithaa fünf Meter unter dem Meeresspiegel. Fünf Tage mit Frühstück inklusive Flug ab € 1834,–. www.jahn-reisen.at Maledivenurlaub für Verwöhnte

Scharf! Zum Ingwerfuttern muss man nicht nach Sri Lanka fahren, doch dort schadet es nicht, wenn man die würzige Knolle schätzt, wie Sie auf der sechstägigen Ruefa-Reise zu Elefanten, Teeplantagen und Tempeln festellen werden. Mit HP ab/bis Colombo ab € 380,–. www.ruefa.at

Achtung, sie beobachten uns! Verhaltet euch natürlich!

The Far Side Menschen in kurzen Hosen. Tiere, die auffällig genau das tun, was man von ihnen erwartet. Irgendwie müssen wir bei solchen Bildern immer an Gary-LarsonCartoons denken. Sie wissen, was wir meinen? Wenn die Touristen weg sind, spielen die Elefanten wahrscheinlich Halma. Ernsthaft jetzt. Eine 16-tägige Wanderreise der AlpinSchule Innsbruck führt in den ursprünglichen Norden Namibias und nach Botswana, zu Buschmännern, Büffeln, Giraffen, Elefanten und den Victoriafällen. Mit Flug ab € 5750,–. www.asi.at 57

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Gigantisch

Sieht so aus, als würden sogar die Palmen gern ins Wasser gehen.

Die Jama Masjid in der Altstadt von Delhi ist die größte Moschee Indiens und eine der größten der Welt. Im Hof finden 20.000 Menschen Platz! Die Besichtigung der Moschee ist Teil einer 11-tägigen Indien- und Nepal-Rundreise von Raiffeisen Reisen. Termine im April und Oktober, inkl. Flug, HP, Elefantenreiten, Rikschafahrt u. v. m. ab € 1999,–. www.raiffeisen-reisen.at

Große Schwester

Auf einen Sitz Mit dem Fahrrad durch Nicaragua, Costa Rica und Panama, zu Wunderheilern, Vulkanen und Bananen.

M

öglichst viel Unterschiedliches auf möglichst engem Raum – so sieht die Traumdestination von Rundreiseliebhabern aus. Können sie haben, zum Beispiel in Mittelamerika. Das Reisestudio Ikarus hat eine neue 15-tägige Fahrradreise durch Nicaragua, Costa Rica und Panama ins Angebot aufgenommen. Keine Angst vor schweißtreibenden Touren! Schwer bewältigbare Strecken übernimmt souverän der Bus. Von der nicaraguanischen Kolonialstadt Granada geht’s u. a. in die umliegenden „Weißen Dörfer“, wo Wunderheiler, Hellseher, Hexen und diverse andere magische Gestalten

wohnen. Achtung, es gibt hier Anhänger der Weißen und der Schwarzen Magie, passen Sie auf, mit wem Sie es zu tun kriegen! Via Fähre gelangen die hoffentlich unverfluchten, jedoch verzauberten Teilnehmer anschließend nach Ometepe, die weltgrößte Vulkaninsel in einem Süßwassersee. Es folgt eine Radtour entlang des Arenalsees in Costa Rica, bevor die Reisenden durch den Regenwald und Bananenplantagen nach Panama gelangen, wo Baden, die Hauptstadt und natürlich der Kanal auf dem Programm stehen. Inklusive Flug und Halbpension ab € 3195,–. www.ikarus-dodo.at

Weitab vom Trubel

Arabische Insel

Der prächtige Fischertukan lebt in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas.

100 Kilometer südwestlich von Abu Dhabi liegt die natürliche Insel Sir Bani Yas. Mit einer Fläche von 17,5 mal neun Kilometern ist sie die größte der Vereinigten Arabischen Emirate. Der Arabian Wildlife Park dort ist Heimat zahlreicher Pflanzen- und Tierarten, darunter Gazellen, Giraffen und Oryx-Antilopen. Edel wohnen kann man dort auch: Das Anantara Sir Bani Yas Island Al Sahel Villa Resort, das aus 30 landestypischen Villen besteht, ist weit weniger überkandidelt, als der opulente Name des Resorts es vermuten lässt – an Luxus mangelt es aber trotzdem nicht. Zwei Nächte für zwei mit Frühstück ab ca. € 390,–. al-sahel.anantara.com

Höhenangstfreie Australienurlauber können den Daintree Rainforest in Queensland jetzt noch unmittel­ barer erleben: Die beliebten SkyrailGondeln gibt es nun auch mit Glasboden. Demnächst kommen noch komplett offene „Open Air Gondolas“ dazu – ohne Dach und Seitenverkleidung. Ein Tagespass für die Hin- und Rückfahrt über die 7,5 km lange Strecke kostet ab rd. € 46,–. www.skyrail.com.au

Grüner Abgrund

Göttlich Bales heißen die traditionellen balinesischen Liegen aus Holz. Auf ihnen kann man sich im Restaurant des neuen 261-Zimmer-Hotels Chedi Sakala im Süden der Insel niederlassen. Wer die Kalorien verbrennen will, die der kanadische Küchenchef Frédéric Boulay groß­ zügig verabreicht, schwimmt besser ein paar Runden im angrenzenden Lagoon Pool. DZ ab USD 285,–. www.ghmhotels.com

Genialer Pool

FOTOS: ZOYA STAFIENKO/GET TY IMAGES, FR ANS L ANT ING/CORBIS, PAUL THUYSBAE RT P HOTOG R AP HY, Z HE NG HUANSONG/X I N HUA PRESS/ CORB I S, TOU RI SM QU EEN SL AN D , G HM H OTEL S

Durchsichtig

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Walhochzeit

F OTOS: AMAN RESORTS, ON E& ON LY, J AN G RE U N E / LO O K- FOTO

Charakteristische Fontänen im Meer zeigen ihre Anwesenheit an: Von Jänner bis April wandern die Buckelwale 6000 Kilometer vom Nordatlantik in die Karibik, um sich zu paaren. Wenn man das richtige Hotel wählt, muss man nicht einmal aus dem Bett aufstehen, um die bis zu 18 Meter langen und 30 Tonnen schweren Riesen zu beobachten: Das LuxusResort Amanyara auf Providenciales liegt genau an der Zugroute. Wer lieber aus nächster Nähe erlebt, wie sich die Walbullen dramatisch aus dem Wasser wuchten und zurückplatschen (um den Walkühen zu zeigen, was für tolle Hechte sie sind), bucht eine Boots­ tour mit der vom Hotel beschäftigten Biologin. DZ ab rd. € 1250,–, inkl. Flughafentransfer, Sportprogramm und Afternoon Tea. www.amanresorts.com Hier ruht man und dort bläst er.

High End Zum 10. Geburtstag der One & Only Resorts haben zehn Modedesigner eine Sonderkollektion für die Hotelgruppe entworfen. Von Charlotte Olympia stammen diese Sandalen. Erhältlich in hotel­ eigenen Boutiquen um USD 1095,–. Richtig, das sind rund 800 Euro. www.oneandonly­ resorts.com

Getrocknetes Kokosnussfleisch heißt Copra.

Inselwelten Wenn sie Indonesien hören, denken die meisten Urlauber an Bali. Aber der weltgrößte Inselstaat (17.000 Inseln!) ist viel mehr. Auf der neuen einwöchigen Rundreise „Indonesiens Inselwelt“ von TUI erlebt man auf einer Segelkreuzfahrt die Kultur, Fauna und Flora der Kleinen Sunda-Inseln. Auf Komodo begegnen die Reisenden den bis zu drei Meter langen Komodowaranen, endemischen Giganten aus der Urzeit. Die Reise kostet ab/bis Bali ab € 1965,– inklusive Vollpension und Flughafentransfer. www.tui.at

Otto König Der Wiener Verhaltensforscher, Zoologe und Schriftsteller Otto Koenig (1914–1992) – ein Schüler von Konrad Lorenz und Begründer der »Biologischen Station Wilhelminenberg“– war mit seinen TV-Sendungen im ORF weit über die Landesgrenzen hinaus populär. Der Wissenschafter machte sich auch für den Schutz von Fauna und Flora am Neusiedlersee stark, prägte in der Debatte um die Donaukraftwerke den Begriff »Lebensraum aus zweiter Hand« und vertrat konsequent die Ansicht, dass rein konservierender Naturschutz nicht alle Probleme im Spannungsfeld Natur-Technik-Kultur lösen könne. Er etablierte das Fach der Kulturethologie. Anlässlich seines 100. Geburtstags erschien diese umfangreiche und mit vielen Bildern illustrierte Biografie über das aufregende Leben des umstrittenen Naturschützers und Zoologen.

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OTTO KOENIG Der Tierprofessor vom Wilhelminenberg 248 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Illustrationen und Bildteil, 152 x 226 mm Hardcover | EUR 35,– ISBN: 978-3-902868-89-3

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Hoch gelegen In unmittelbarer Nachbarschaft ragen in der Cordillera Huayhuash in den Anden zwei Dutzend Fünfund Sechstausender empor. Teilnehmer einer Peru-Reise von Weltweitwandern erkunden 18 Tage lang die Pässe und Gletscher dieser eindrucksvollen Hochgebirgslandschaft. Nur für Konditionsstarke! Inklusive Flug ab € 3250,–. www.weltweitwandern.at Aufsteigen in Peru

Ein mongolischer Falkner mit seinem Vogel

Starke Kerle Ringen, Reiten, Bogenschießen: Im Hochsommer findet die mongolische Variante der Olympischen Spiele statt.

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edes Jahr von 10. bis zum 13. Juli zwängen sich mongolische Kraftlackel in äußerst knappe Höschen und messen sich auf dem NaadamFest im Ringkampf. Die anderen beiden Wettbewerbe – Bogenschießen und ein Pferderennen über 15 bis 30 Kilometer – gehören zwar auch zu den „drei männlichen Spielen“, werden aber (auch) von Frauen bzw. (ausschließlich) Kindern bestritten. Die Teilnehmer einer zweiwöchigen Mongolei-Rundreise von Dr. Maiers Studienreisen machen einen Abstecher zu dem Nationalspektakel, erkunden die Kulturschätze von Ulaanbataar, das Gebirge Hogno Han,

die Wüste Gobi und die bedeutendsten Klöster des Landes. Das besterhaltene unter ihnen ist Erdene Dsuu, das im 16. Jahrhundert gegründete erste buddhistische Kloster in der Mongolei, in dem einst mehr als 1000 Mönche lebten. Nachdem es den Stalinistischen Säuberungen zum Opfer gefallen war, wurde es erst 1990 wieder in Betrieb genommen. Seither wird es restauriert – soweit die finanziellen Möglichkeiten es erlauben. Inklusive Flug, VP und sämtlichen Eintritten ist die Rundreise ab € 3240,– buchbar. Genächtigt wird ganz traditionell in Jurtencamps. www.maiers.org

Stratosphere Tower, Las Vegas

Höhepunkte „Metropolen mit besten Aussichten“ heißt eine neue Weltreise im Programm von Tischler Reisen. Und d ­ as ist ganz wortwörtlich zu verstehen: In 31 Tagen geht’s zu den beeindruckendsten Wolkenkratzern der Welt. Die befinden sich in London, Las Vegas, Chicago, Auckland, Tokio, Shanghai und Dubai. Das Paket ist mit Flügen und Unterbringung in guten Hotels ab € 6440,– buchbar. www.tischler-reisen.de

8000 Österreicher reisen jedes Jahr in die Dominikanische Republik. Jetzt steht DomRep-Fans mit dem Hotel Westin Punta Cana ein neues Luxusdomizil mit 204 Zimmern und Suiten zur Verfügung. Urlauber haben Zugang zum 41.000 Quadratmeter großen Punta Cana Resort & Club mit Privatstrand, 45-LochGolfplatz, Spa, Restaurants und Streichelzoo. DZ ab USD 267,–. www.starwoodhotels.com Einchecken im Luxushotel

Abfahrt Haben Sie 92 Tage Zeit, ein bisschen Geld auf der hohen Kante und Lust auf ein Abenteuer? Geo Reisen startet am 30. August eine GeländewagenExpedition entlang der Seidenstraße (ab Zürich bis Hongkong). Ab € 33.990,– sind Sie dabei! www.geo.at

Sehr verbunden Tante Hedwig will aus erster Hand übers Wetter in Sharm el Sheikh informiert werden, die InstagramGemeinde wartet sehnsüchtig auf Fotos vom Buffet. Kein Problem: Ab Sommer 2014 gibt es in allen zwölf Magic Life-Clubs gratis WLAN. Schon seit einem Jahr im Einsatz ist eine kostenlose iPhone-App mit Tools wie interaktiven Clubplänen und Infos zu diversen Aktivitäten. www.magiclife.com Einloggen am Strand

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Jordanien

Er sitzt sicher im Sattel und weiĂ&#x; genau, wo’s langgeht in Petra.

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Das Land und die Leute Jordanien hat viel zu bieten. Berge, Wüsten, Burgen, das Tote Meer, das Rote Meer. Und natürlich Petra, das Highlight jeder Jordanienreise. Aber was es wirklich interessant macht, sind seine Menschen. TEXT UND FOTOS  SILVIA MATRAS

A

ndere Länder haben Öl. Jordaniens Reichtum ist seine Geschichte. In 100 Jahren gibt es kein Öl mehr, aber die Kulturstätten des Landes werden überdauern. Damit trösten sich die Jordanier zumindest im Moment und hoffen, dass sich endlich wieder Touristen in die Gegend trauen. Wegen der Krisenherde ringsum herrscht derzeit Besucherflaute. Und das obwohl Jordanien ein sehr friedliches und durchaus sicheres Reiseland ist. In Amman geht das Leben seinen gewohnten Gang. Im Nobelviertel rund um die Rainbow Street herrscht gepflegte Fadesse. Man frequentiert Bars, Restaurants, kurvt im dicken SUV oder mit dem BMWCabrio durch die Gassen. Sehen und gesehen werden. Pärchen sitzen händchenhaltend in der Abendkühle auf den Bänken. In Downtown hingegen geht die Post ab. Die Geschäfte im Suq haben bis spät in die Nacht geöffnet. Es gibt hier alles, was man braucht und worüber man streiten kann, ob man es braucht: Kunstfaserdecken mit quietschrosa Rosendekor, Lametta in al-

len Farben, Hammelfleisch, Nagellack im Paket zu zehn Flaschen, Tomatenberge, Autoradios, Fische und Schuhe, die quer über die Straße aufgefädelt hängen. Aus dem Friseurladen schallt der Lärm einer Fußballübertragung, vom Minarett die Stimme des Muezzin. Auf der Festung präsentiert sich die ganze Geschichte des Landes, angefangen von prähistorischen Totenurnen über den römischen Herkules-Tempel bis hin zum prächtigen Palast der Umayyaden (jener Familienclan, dem der Prophet Mohammed entstammte). Der Blick von dort oben auf das Häusermeer von Amman ist ziemlich beeindruckend. Archäologisch bedeutsam ist auch Gerasa im Norden von Amman. Unter den Römern wurde die Stadt ein bedeutendes Handelszentrum, was sich in einer Baukunst der Superlative manifestierte. Zentrum ist ein ovales Forum mit unzähligen Säulen, eine Prachtstraße mit imposanten Tempeln für Artemis und Jupiter, dazwischen Platz für große Luxusgeschäfte. Gerasa ist so etwas wie das Ephesos Jordaniens. Ob grö-

Die Hauptstadt Amman

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ßer oder gar noch bedeutsamer, das mögen Archäologen entscheiden. Mindestens so eindrucksvoll ist es auf jeden Fall. Montags und mittwochs rüsten sich die Aufseher für den großen Mädchenansturm. Ab Mittag erobern Schülerinnen aus ganz Amman und Umgebung die ehrwürdige Stätte. Mit Makeup, ohne Make-up, mit oder ohne Kopftuch – sie essen Eis, sind fröhlich und fotografieren einander vor Säulen und Tempeln. Kalifen und Prinzen ließen ihre Residenzen oft mitten in der Wüste erbauen. Das Schloss Qasr al Amra wird in Reiseführern gern als Lustschloss des Kalifen Walid beschrieben, der ein großer Lüstling gewesen sein soll. Fresken mit nackten Frauen an den Wänden deuteten darauf hin. Doch der Schein trügt: Weder war Walid Kalif noch ein Wüstling. Italienische Restau­ ratoren entdeckten unter den von spanischen Kollegen 1970 übermalten Fresken die ursprünglichen Malereien. Und da gibt Abu Firas spielt auf seiner Oud. Die orientalische Kurzhalslaute ist eines der wichtigsten Instrumente der arabischen Musikkultur.

Das „Schatzhaus des Pharao“

es keine nackten Frauen, ja nicht einmal Frauen. Es sind in Wahrheit ganz zarte Tier- und Blumendarstellungen, mit denen der junge Prinz die Wände bemalen ließ. „Man wird also die Geschichte des Schlosses neu schreiben müssen“, sagt Alex Sara, einer der Restauratoren. „Die Spanier haben offenbar einfach wilden Phantasien freien Lauf gelassen und über die alten Malereien drübergepinselt!“ Wadi Rum wiederum ist ein beliebter Anziehungspunkt für Touristen, die einen Ritt durch die Wüste erleben möchten. Von der erhabenen Einsamkeit, die hier einst zu spüren war, ist freilich nicht mehr viel übrig geblieben. Ein riesiges Besucherzentrum, organisierte Jeeptouren zur großen Düne, zu der so genannten Lawrence-Schlucht und zu den Felszeichnungen mögen so manchen Besucher enttäuschen, der Wadi Rum von früher kennt. Besser, man entscheidet sich gleich für die angebotene sechsstündige Tour, um tiefer in diese wunderbare Bergwelt eintauchen zu können. Da gelangt man immerhin bis zu den berühmten Felsenbrücken und kann in Ruhe die Farbenpracht bei Sonnenuntergang genießen. Am Morgen dringt noch kein Sonnenstrahl bis auf den Grund der Schlucht,

FOTOS: SILVIA MATR AS

Auch Beduinen gehen mit der Zeit. Khalil findet Jeans bequem.

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Selbstbewusste Teenager in Gerasa

durch die man nach Petra gelangt. Das Violett der Felsen ist tief verschattet. In den Nischen taucht immer wieder das stark abstrahierte Gesicht des Gottes Duschara auf. Ihn verehrten die Nabatäer, die Gründer Alt-Petras. Sie glaubten an seine Macht in dem Sinne, dass der Stein tatsächlich die Gottheit war. Nach einem fast meditativen Marsch durch den Sik, wie die Schlucht genannt wird, steht man plötzlich völlig unvermittelt vor dem so genannten Schatzhaus des Pharao. Es war allerdings nie ein Schatzhaus und schon gar nicht das eines Pharao. Romantisierende Deutungsversuche halten sich hartnäckig, ganz einfach, weil man nicht allzu viel über die Stadt der Nabatäer weiß. Aber irgendwie ist das auch gut so, weil dadurch der Reiz des Geheimnisvollen und Märchenhaften dieser Rui-

Dudelsäcke gibt es auch im Orient. Dieser hier wird in Gerasa gespielt.

FOTOS: SILVIA MATR AS

Wenn man wenig weiß, bleibt viel der Phantasie überlassen, und die blüht bekanntlich gerne allzu üppig. nenstadt noch verstärkt wird. Das Bild, das sich hier bietet, könnte Scheherazades Erzählungen entspringen: Eine zarte Rauchsäule steigt von der langsam verlöschenden Feuerstelle auf und verliert sich im Sonnenlicht. Beduinenkinder satteln ein Kamel. Im ersten Morgenlicht leuchten die Säulen und die riesigen Urnen des zweistöckigen Palastes in einem sanften Braunrot. Eingebettet in grünviolette Felsen wirkt die Front wie ein riesiges Relief. Im Inneren waren vielleicht einst die Prunksärge der Nabatäerkönige aufgestellt. Heute sind die Räume leer, aber umso prächtiger wirkt das Spiel der Farben an den

Wänden: Der verblüffte Besucher erlebt einen wahren Farbenrausch aus Weiß, Rot, Blau, Gelb, Lila und Rosa. Von den Nabatäern weiß man nur so viel, dass sie ein reiches Handelsvolk waren und Petra als eine Art Luxusrefugium erbauten, zu dem kein Fremder Zutritt hatte. Eine riesige Arena war zugleich Theater und Friedhof. Noch heute sieht man am oberen Rand der Sitzreihen des Theaters die Nischen, in denen die Särge deponiert waren. Nicht zu Unrecht spricht man hier von einer Theater-Nekropole. Todesnähe und Lebensgenuss wurden parallel zelebriert, sie waren Gegenpole, die für

Im Suq von Amman 65

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Beit Zaman

Hotel Beit Zaman

Diese Hotelanlage liegt drei Kilometer außerhalb von Petra und ist im Stil eines tradi­tionellen Steindorfes gebaut. DZ mit Frühstück € 100,–. www.beitzaman.jordantourismresorts.com

Mövenpick Das Mövenpick am Toten Meer eignet sich besonders gut zum Ausspannen (ausgezeichnetes Spa!) nach einer Rundreise. Schöner Garten, mehrere Pools, sehr freundliches Personal. DZ mit Frühstück € 110,–. www.moevenpickhotels.com (Alle Zimmerpreise noch zuzüglich Steuern und Mövenpick Ortsgebühren.)

Rast im Wadi Rum

Spannung sorgten. Gegenüber dem Theater befindet sich die Königswand, eine monumentale Grabfassade. Insgesamt zählt man in Petra an die 30.000 Bestattungsnischen und 1000 Tempel mit den typischen Treppen- und Zinnenfassaden. Ein Nachmittag reicht nicht aus, die Schönheit dieser Stadt zu erkunden.

Geschichte Das Archäologische Museum von Amman liegt gleich am Eingang zur Zitadelle und ist wirklich äußerst lohnenswert. Besonders eindrucksvoll sind die ältesten Plastiken in Menschenform aus dem 8. Jahrtausend vor Christus.

Zitadelle, Amman

Auch wer in einer Höhle lebt, muss heutzutage auf einen gewissen Luxus nicht verzichten.

Anreise Mit Royal Jordanian Airlines mehrmals wöchentlich von Wien nach Amman (www.rj.com), Tickets ab € 369,–. Wer sich Business Class leistet, sollte sich unbedingt Zeit nehmen, die phantastische Lounge in Amman zu genießen! Beste Reisezeit: April, Mai, Oktober und November. Ein Reiseveranstalter, der auf Jordanien spezialisiert ist: Windrose (www.windrose.at). Infos: www.visitjordan.com Beduinenführer in Petra – wie einem alten Relief ent­ sprungen. Bis auf das T-Shirt.

Wer hinauf ins Farasa-Tal steigt, kann Abu Firas besuchen, der dort mit seinen Frauen und zehn Kindern in einer bequemen Höhle wohnt. Abu ist ein wohlhabender Beduine, der mit seinem Leben hier oben, weit genug weg vom täglichen Touristentrubel in Petra, zufrieden ist. Er hat alles, was man so braucht, und sogar ein wenig mehr: einen Fernseher, einen Ge­ nerator für Elektrizität, einen Pickup, mit dem er zahlende Besucher in die Berge fährt. Und natürlich seine Oud. Wenn Abu Firas auf seinem Instrument spielt, sitzen seine Kinder um ihn herum und hören andächtig zu. Man macht nichts falsch, wenn man es ihnen gleichtut.

Extratipp: Die aus Neuseeland stammende Marguerite van Geldermalsen verliebte sich 1978 in den Beduinen Mohammed Abdallah, heiratete ihn und lebt heute noch in Neu Petra. In dem Buch „Im Herzen Beduinin“ beschreibt sie ihr Leben. Ihr Sohn Raami betreibt das Höhlencafé, das sie einst einrichtete, dort ist auch das Buch erhältlich. Hier zu rasten und auf die vorbeiziehenden Beduinen und Touristen auf Kamelen und Pferden zu schauen, ist auf eine entspannte Art sehr unterhaltsam.

Zwei von Abu Firas’ zehn Kindern verabschieden sich sehr lieb von der onrailReporterin.

FOTOS: SILVIA MATR AS

In Raamis Höhlencafé

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Klassisches Jordanien

Garantierte Durchführung

AMMAN – JERASH – BERG NEBO – KERAK – PETRA – WADI RUM

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• Linienflüge mit Royal Jordanian ab/bis Wien nach Amman, Economy, 23 kg Freigepäck • 7 N/HP in Hotels der gewählten Kategorie • Rundreise lt. Programm im klimatisierten Fahrzeug • Alle Besichtigungen lt. Programm mit qualifizierter, deutschsprachiger Reiseführung • Alle Eintrittsgelder lt. Programm • 1 kurzer Pferderitt in Petra • Ausflug im Wadi Rum in einfachen Beduinen-Jeeps • Flughafentaxen

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FOTOS: ISTOCK

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AB PERSONEN

Reiseprogramm: Flug nach Amman Amman – Wüstenschlösser – Amman Amman – Umm Qais – Jerash – Amman Amman – Madaba – Berg Nebo – Kerak – Petra Petra Petra – Wadi Rum – Amman Amman Rückflug

Abflug Sonntag SAISON

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Jänner Februar 12 - 26 2 9 16 23 2 A - B B B B B C

Abflug Sonntag SAISON

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Juni - 22 - A -

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Juli - 20 - A -

Klassisches Jordanien AMMKLS3/VIE - 3* Kategorie AMMKLS3/VIE - 4* Kategorie

DST EST DST EST

Zi. DZ EZ DZ EZ

März April Mai 9 16 23 30 6 13 20 27 4 11 18 C C C C C C C C B B B 3 A

Bel. 2 1 2 1

August - 17 - A V. HP HP HP HP

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September Oktober 7 14 - 28 5 12 19 26 B B - B C C C C

SAISON A 997 1172 1186 1410

SAISON B 1085 1260 1274 1498

SAISON C 1195 1370 1384 1608

Facultativer Tagesausflug ans Tote Meer p.P 65€ 5* Kategorie auf Anfrage möglich Buchbar in Ihrem Reisebüro. Es gelten die Allgemeinen Reisebedingungen lt. ARB 1992. Preisstand November 2013 Veranstalter BOTROS TOURS, A-1040 Wien, 01/503 88 800, E-Mail: office@botrostours.at Insolvenzversicherung lt. RSV bei ERSTE BANK AG durch Bankgarantie, Insolvenzabwicklung durch EUROPÄISCHE REISEVERSICHERUNG AG Eintragungsnummer im Veranstalterverzeichnis: 1998/0218

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Bahamas

Der Strand des Tiamo Resorts auf der Insel Andros

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Haie und Highlife Millionäre lieben die Bahamas, weil man dort keine Steuern zahlt. Unsereins zieht es auf die Bahamas, weil das Meer nirgendwo auf der Welt schöner ist. Eine Glückssuche zwischen Nassau und Bimini.

FOTO: BAHAMAS TOURIST OFF IC E

TEXT  CHARLES PADDINGTON

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ames Bond schwebte einst im Wasserflugzeug in Nassau ein und ließ sich im Ocean Club Belugakaviar servieren. Ihr onrail-Reporter kam mit British Airways in die Hauptstadt der Bahamas (Economy, ein Mittelsitz zwischen zwei Sumo-Ringern, weit und breit kein Bondgirl in Sicht), an Bord hatte man die Wahl zwischen Hühnchen oder Nudeln, in den hinteren Reihen nur noch zwischen Nudeln und Nudeln. Doch dann: die Landung im Paradies! Im Steuerparadies. Die glücklichen Bewohner dieser sonnigen Inseln müssen keinen Cent Einkommens-, Gewinn- oder Kapitalertragssteuer berappen. Logische Folge: Hier schwappt Schwarzgeld in riesigen Wellen an Land. Nassau ist ungefähr so groß wie Linz, hat aber 400 Banken, wobei manche nur aus einem diskreten Firmenschild bestehen. Angeblich sind in diesem karibischen Paradies mehrere Hundert Milliarden Euro unversteuertes Fluchtgeld gebunkert. Christoph Kolumbus hätte es für völlig abwegig gehalten, dass es je so kommen könnte. Wochenlang war er auf offener See unterwegs gewesen, ehe er am 12. Oktober 1492 die Insel Guanahani James-Bond-würdige Absteige in Nassau: der Ocean Club

Heute wird kein Unfug mehr mit falschen Leuchtsignalen getrieben.

betrat – und sich in Indien wähnte. Er nannte den Archipel treffend Bajamar (seichtes Gewässer), woraus dann eben die Bahamas wurden. Inzwischen weiß man, dass sie aus rund 700 Inseln und 2400 Korallenriffen bestehen. Kolumbus’ Besuch zog großes Unheil nach sich. Die damals etwa 40.000 Bewohner der Insel, die, wie der Seefahrer notierte, „nackend gehen wie Gott sie erschaffen“, wurden in südamerikanische Minen deportiert, wo sie elendiglich zugrunde gingen. Die heutigen Bahamesen (es sind an die 350.000) sind großteils Abkömmlinge schwarzer Sklaven, die mit ihren Herren – britischen Loyalisten, die nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1783 flüchteten – auf die Bahamas gekommen waren. Wir lassen jetzt die Kapitel „Peinliches Zollverhör“, „Verrückter Taxifahrer“ und „Mühsames Einchecken“ weg (bei James Bond kommt das auch nie vor), sondern machen uns gleich auf den Weg ins Graycliff, einen Treffpunkt der Oberschicht dieser Stadt, der nach dem Stammhaus des englischen Königs William von Oranien-Nassau benannt ist. Daheim ist tiefster Winter, hier ist milder Frühling mit 25 Grad. Nassau strahlt mit seinen pastellfarbenen Häusern und den britischen Regierungsgebäuden samt Königin-Viktoria-Statue immer noch koloniales Flair aus. Die Bahamas waren ja über

FOTOS: AGE F OTOSTOC K/LOOK -F OTO, ROBERT HARDING PIC TURE LIBR ARY/S UP ERSTOCK, OC EANCLUB/ONE AND ONLY RESORT, STOCK I MAG E/ I STOCKPHOTO

Nassau schwimmt buchstäblich im Geld. Finanzbeamte aus aller Welt nehmen es zähneknirschend zur Kenntnis.

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FOTO: E RIC MART IN/LE FIGARO MAGAZINE /L AIF

Am Fischmarkt Potter’s Cay in Nassau wird Conch-Salat zubereitet.

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Graycliff

Wer Schwarz, Grau und Beige bevorzugt, wird auf den Bahamas schwer was zum Anziehen finden.

Nobles, bezauberndes kleines Hotel in Nassau, ein Klassiker. Feines Restaurant, schöner Garten, aber nicht am Wasser. DZ ab € 240,–. www.graycliff.com

Ocean Club Sündhaft teures Hotel in Nassau, standesgemäß für den Hollywood-Jetset und alle, die es sich leisten können. DZ ab € 900,–. www.oneandonlyresorts.com

Tiamo Resort Ideal für Turteltauben und Taucher. Hotelanlage unter französischer Führung auf der Insel Andros, elf Poolvillen mit traumhaftem Sandstrand. Gleich in der Nähe liegt das Andros Barrier Reef, das zu den größten Riffen der Welt zählt. Nur zehn Minuten vom Hotel entfernt fällt die Ostwand des Riffs 1800 Meter ab. DZ ab € 620,–. www.tiamoresorts.com

Compass Point Buntes Rock-’n’-Roll-Hotel mit Holz-Cabañas direkt am Meer. Gehörte einst dem Plattenproduzenten Chris Blackwell, der hier ein Plattenstudio für Island Records betrieb. Ob Cat Stevens oder Abba, sie waren alle hier. DZ ab € 210,–. www.compasspointbeachresort.com

Atlantis Modernes Wahrzeichen Nassaus. 3500 Zimmer, das wahrscheinlich schönste Aquarium der Welt und ein spektakulärer Wasserpark. Ideal für Familien mit Kindern. Eine Woche inkl. Flug pro Person ab € 1900,–. www.atlantis.com

Hotel Atlantis

The Poop Deck Beliebtes Fischlokal in Nassau, gemütlich, nicht überspitzt, direkt am Wasser. Keine Ahnung, warum das Lokal so heißt, es war nichts Anrüchiges zu entdecken. www.thepoopdeck.com

Alanna Rodgers

Extratipp: Alanna Rodgers ist jung, hübsch, intelligent und redet wie ein Wasserfall. Und sie hatte eine großartige Idee: The Bites of Nassau Food Tour. Für 69 Dollar erklärt sie einem alles über bahamesische Küche, und zwar auf sieben Stationen vom „Pepper Pot Grill“ bis zur „Tortuga Rum Cake Company“, wo man jeweils ein Häppchen zu sich nimmt. Fingerlicking good! www.trubahamianfoodtours.com

Flamingos haben das Glück, wenig schmackhaft zu sein. Unten: Den Schneckenpenis darf er gerne selber essen.

FOTOS: CHARLES PADDINGTON (5) , RICHARD E LLIS/BUE NOS DIAS, STOCK IMAGE/ISTOC K PHOTO

Der wunderschöne Pool des Graycliff Hotels

Jahrhunderte britische Kolonie und wurden erst 1973 ein souveräner Staat. Offizielles Staatsoberhaupt ist immer noch die englische Königin, vertreten durch einen Generalgouverneur. Das Graycliff ist ein bezauberndes kleines Hotel mit 14 Zimmern, einem her­ vorragenden Restaurant und neuerdings auch einer feinen Confiserie, wo man kleine Pralinenkunstwerke mit Guavenund Passionsfrucht-Essenzen bekommt. Sean Connery, der auf den Bahamas zwei Bond-Filme drehte und sich hier auch steuerschonend niederließ, war lange Zeit Stammgast in dem einstigen Herrenhaus, das vor 260 Jahren von einem Piraten gebaut wurde. Im Weinkeller liegen 175.000 Flaschen vom Feinsten, darunter Château Lafite-Rotschilds zurück bis 1865. Nicolas Cage, der in Nassau eine Villa besitzt, soll hier einmal mit Freunden in einer Nacht 40.000 Dollar versoffen haben. Hier kann man auch Mr. Freddy antreffen, einen Holländer, den es nach mehreren Ehen fluchtartig nach Nassau verschlagen hat. „Die Bahamas“, sagt Freddy, „sind das Mallorca der Amerikaner. Es gibt beides: Promis und Ballermann. Nassau mit seinem Kreuzfahrthafen und dem 3500-Zimmer-Hotel Atlantis samt seinen 800 Spielautomaten ist der Ballermann. Und dann gibt es die Refugien der Reichen draußen auf den dünn besiedelten, idyl­ lischen Inseln, den Out Islands.“ Und, wie ist es so, hier zu leben? „Wenn man sich an die Viererregel gewöhnt hat, wunderbar“, seufzt Freddy. Viererregel? „Na ja, alles kostet viermal so viel wie man denkt und dauert viermal so lang.“ Der Kellner serviert nun Conch, eine Delikatesse, die ein wenig erklärungsbedürftig ist. Conch (sprich: Konk) ist eine Meeresschnecke, die gehackt roh als Salat mit Sellerie, Paprika, Chili und Tomaten ge­ gessen oder zu Suppe verarbeitet wird („Conch Chowder“). Eine weitere beliebte Zubereitungsart ist panieren („Conch Fritters“). Die Conch ist sozusagen das Schnit-

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Wer hat den Größten? Eindeutig der Typ mit dem Barrakuda.

FOTOS: BAHAMAS TOURIST OF FICE , ALVARO LEIVA/BUE NOS DIAS, RE INHARD D IRSCHE RL/LOOK-FOTO

zel der Bahamesen. Als besonderer Leckerbissen gilt bei einheimischen Männern der Schneckenpenis. Den Gang lässt Ihr onrailReporter allerdings lieber ausfallen. Wir sind ja nicht im Dschungelcamp. Außerdem weiß man nichts Genaues über die Auswirkungen. Nassau hat eine höhere Mordrate als jede amerika­ nische Stadt. Vielleicht liegt es an den Schneckenpimmeln? Sechs Millionen Touristen pro Jahr lassen sich davon jedenfalls nicht abschrecken, über vier Millionen davon reisen per Schiff an. Es sind die modernen Glückssucher der Meere. Den besten Eindruck von der unvergleichlichen Schönheit dieser Inselwelt zwischen Kuba und Florida gewinnt man freilich aus der Luft, am besten auf einem Rundflug in einem Kleinflugzeug. Kaum irgendwo sonst auf der Welt ist das Meer so wunderbar gefärbt wie

Wildwechsel auf den Bahamas. Achtung, Echsen kreuzen!

Der Anblick des türkisblau schimmernden Meeres ist einfach wunderbar. hier. Das Wasser schimmert in allen Schattierungen von hellem Türkis- bis tiefem Dunkelblau. Das magische Leuchten entsteht durch die geringe Wassertiefe und den weißen, feinkörnigen Sand am Grund des Meeres, der das Sonnenlicht reflektiert. Das Wunder in Türkisblau wurde in der Vergangenheit zahlreichen Handelsschiffen zum Verhängnis: Jahrhundertelang waren die Bahamas wegen ihrer Untiefen eine gefürchtete Piratenhochburg. Mit falschen Leuchtturmsignalen und trickreichen Verfolgungsmanövern lockten Seeräuber reich beladene Segelschiffe in seichte Gewässer, wo sie auf Grund liefen und geplündert wurden. Daran muss Ihr onrail-Reporter denken, als er sich später auf die Insel Bimini begibt und von dort mit einer Motorjacht zur Marlinjagd aufs gänzlich piratenfeie Meer hinausfährt. Stundenlang zieht das Boot den Marlinköder durchs Wasser. Vergebens, dennoch lohnend. Man fühlt förmlich, wie sich der Puls verlang-

samt und sich ein großes Gefühl der Freiheit einstellt. Kann man Glück angeln? Bimini ist nur 80 Kilometer von Miami Beach entfernt und liegt am Wendekreis des Krebses. Es ist ein Hotspot für Hochseefischer, die sich bevorzugt im Big Game Club Hotel treffen. In der Bar hängen Fotos von Ernest Hemingway an der Wand, Biminis berühmtestem Besucher. Zwischen 1935 und 1937 kam der Schriftsteller regelmäßig hierher, um Marlins, Thunfische und Schwertfische zu jagen. Heute werden vom Pier des Big Game Club jeden Abend große Fischbrocken ins Wasser geworfen. Riesige Bullenhaie, die das Ritual schon kennen, reißen sich um die Beute. Ein schauriges, eindrucksvolles Spektakel für die Touristen. Hemingway hätte das wahrscheinlich nicht gefallen, aber den Haien taugt es.

Kunterbunte Häuser stimmen fröhlich. 73

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Skifahrer, Snowboarder, Tourengeher – am Arlberg geraten alle ins Schwärmen!

Firnzuckerl D

ie wahren Genießer unter den Ski­ fahrern freuen sich auf den Frühling, wenn oben am Berg mit dem Firn eine begehrte Unterlage heranreift und es warm genug ist, die bereitgestellten Liege­ stühle zu nutzen. In St. Anton am Arlberg schöpfen Sonnenskiläufer aus dem Vollen (heuer bis 27. April): 340 Kilometer mar­ kierte Abfahrten und 200 Kilometer für Varianten im freien Gelände sorgen dafür, dass Wintersportler tagelang Piste um Piste fahren können, ohne einen Hang

zweimal nehmen zu müssen. Ortskundige Guides informieren, welche Piste wann optimale Bedingungen bietet. Für Lang­ läufer sind 40 Kilometer Loipen gespurt. Erfahrene Skifahrer wissen, was sie am Arlberg haben, aber auch Anfänger sind hier gut aufgehoben: 142 Kilometer blaue Pisten und Übungshänge stehen bereit. Zum Sonnenskilauf in St. Anton purzeln in den Hotels die Preise, und es locken jede Menge Veranstaltungen, etwa das Musik­ festival „New Orleans meets Snow“ (10. bis

Praktisch

13. April) oder das Massenskirennen „Wei­ ßer Rausch“ am 19. April. Dabei jagen 500 Teilnehmer vom Vallugagrat auf der un­ präparierten Piste ins Tal hinunter. Auch zum Zuschauen lustig! Sie möchten dabei sein? onrail verlost fünf Nächte in einem 4-Sterne-Hotel in St. Anton am Arlberg mit Frühstück und Arlberg-Liftpass (Liftpass für vier Tage, gültig auf allen Bergbahnen und Liften). Der Gewinn kann zwischen 17. und 22. April 2014 in Anspruch genom­ men werden. www.stantonamarlberg.com

Gewinnfrage

Wer gerne öfters ins Wiener Leopold Museum geht, für den zahlt sich die Leopold Card aus: Die Jahres­ karte kostet € 49,– und bietet 365 Tage freien Ein­ tritt, außerdem Einladungen zu Ausstellungseröff­ nungen und zehn Prozent Rabatt im Shop (Studen­ ten zahlen € 32,–). Die Premium Card um € 140,– in­ kludiert weitere Extras (VIP-Empfang). onrail verlost fünf Jahreskarten im Wert von je € 49,– (gültig ab Ausstellungsdatum). www.leopoldmuseum.org Die Jahreskarte gibt es in drei Varianten.

Wie heißt der Schweizer Fotograf, der 1963 in Havanna das berühmte Bild des kubanischen Revolutionärs Che Guevara schoss, das seither millionenfach auf T-Shirts, Kappen und Postern reproduziert wurde? Kleiner Tipp: Im Kulturteil dieser Ausgabe (ab Seite 29) finden Sie die Lösung! Schicken Sie eine Postkarte mit der richtigen Antwort an onrail, Leberstr. 122, 1110 Wien oder ein E-Mail an gewinnspiel@onrail.at. Vollständige Absenderadresse bitte nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 1. 4. 2014.

Politisch Fünf Jahre leitete Róbert Alföldi sehr erfolgreich das Ungarische Nationaltheater in Budapest – bis auch er Opfer des dortigen Rechtsruckes wurde. Der bekannte Theatermann inszeniert im Landestheater Niederösterreich unter dem Titel „Meine Mutter, Kleopatra“ die deutschsprachige Erstaufführung des Romans „Die Ruhe“ von Attila Bartis, einer un­ garischen Familiengeschichte zur Zeit der Wende (29.3. bis 10.4.). onrail verlost für die Vorstellung am 10. April 5 x 2 Karten. www.landestheater.net

Róbert Alföldi

Teilnahmebedingungen: Mit der Teilnahme an diesem onrail-Gewinnspiel erklären sich die Absender einverstanden, dass ihre Daten elektronisch gespeichert und für Marketingzwecke der Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co.KG sowie jener Firmen, die Reisen oder andere Preise zur Verfügung stellen, weiter verwendet werden dürfen. Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Über die Gewinnspiele kann kein Schriftverkehr geführt werden und sie finden unter Ausschluss des Rechtswegs statt.

F OTO S: T VB ST.A AN TO N AM ARL B E RG / M A L L AU N , I ST VÁ N _ ZNA M E NÁ K, L E O PO L D M U SE U M

Gewinnspiel

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