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2014/15 #2
FOTOS: Otate vitiore peditate landi simus quunt. te vitiore peditate landi
ORANGE ZONE 2014/15 # 2
MAGAZIN
+ MEGAPOSTER: WILL CLYBURN
WILL CLYBURN IS NUMBER 21 IN
THE
WILL TO WIN STORY: JAKA KLOBUCAR INTERVIEW: PHILIPP SCHWETHELM SPECIAL: ALLSTAR DAY 2015 ORANGEZONE.CARES STORY: DANNY JANSSON
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TITELBILD: Florian Achberger FOTOS: Ulli Schlieper
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UNSERE ZUKUNFT IST JETZT! ratiopharm ulm ist sexy! Das hat mir neulich eine Bekannte im Business-Club zugeflüstert. Das hat mir natürlich gefallen. Doch neben der weiblichen Intuition sprechen auch harte Fakten für diese Beobachtung – was mich als Zahlenmensch fast noch mehr beeindruckt. Unsere Wachstumsraten in sozialen Netzwerken wie Facebook zum Beispiel, oder die Beliebtheit unserer Spieler. Fünf Starter inklusive Coach beim Beko BBL ALLSTAR Day – das kann kein anderes Team der Liga aufbieten. Damit wir diesem Ruf auch zukünftig gerecht werden, arbeiten wir täglich hart für diesen Club. Nicht nur mein Partner Dr. Thomas Stoll und ich, sondern mittlerweile über 20 Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle. Wir wissen, dass sich unsere Zukunft jetzt entscheidet. Auf dem Parkett, aber vor allem abseits davon. Wie Sie vielleicht den Medien entnommen haben, kämpfen wir seit fast einem Jahr für ein neues Trainingszentrum. Um in der Beko BBL konkurrenzfähig zu bleiben und um – was noch viel wichtiger ist – unserem eigenen Nachwuchs die Bedingungen bieten zu können, die er verdient hat. Denn Basketball ist in Ulm nicht nur an der Spitze sexy – dafür sprechen die unzähligen
Anfragen von Kindern, die wir aufgrund mangelender Hallenzeiten nicht bedienen können! Bis dieses große Etappenziel erreicht ist, wird noch einige Zeit vergehen. Aber wir haben auch kurzfristige Ziele die nicht nur sexy sind. Wir wollen unser Charity-Projekt (OrangeZone.Cares, mehr dazu auf Seite 32), nachhaltig etablieren. Es wird also auch 2015 wieder ein ORANGE DINNER geben, bei dem unser Team nur für Sie da ist – als Köche und Kellner. Und wir wollen unsere Jugend schon kurzfristig in Szene setzen – deshalb erhält die Homepage ratiopharmakademie.de zum Jahreswechsel den längst fälligen Relaunch. Und weil wir mehr sind, als nur ein (normaler) Club, werden wir Sie auch 2015 wieder überraschen. Mit 200 neuen Stehplätzen in der ratiopharm arena oder wenn es sein muss auch mit einem Basketballspiel auf dem Münsterplatz … im Schatten des höchsten Kirchturms der Welt. Das würde doch passen, oder? In diesem Sinne, einen guten Start ins neue Jahr.
Ihr Andreas Oettel
IMPRESSUM Herausgeber OrangeZone GmbH Lessingstraße 10c 89231 Neu-Ulm info@orangezone.gmbh Redaktion Martin Fünkele Tel. 07 31 . 1 59 29 99 - 40 fuenkele@basketball-ulm.com Julia Günter guenter@basketball-ulm.com Mitarbeiter dieser Ausgabe: Joshua Wiedmann Michael Merx
WHAT’S INSIDE
04 KLICK Boris Savovic gelingt mit dem Küchenhandschuh der Magic Touch
10 THE WILL TO WIN Will Clyburns Metamorphose vom schüchternen Rookie zu einem der vielfältigsten Spieler der Beko BBL
22 JAKA KLOBUCAR In wenigen Wochen hat der slowenische Nationalspieler die OrangeZone in seinen Bann gezogen. So schnell, wie kaum einer zuvor
06 FASTBREAK Liebe oder Spiel, Radio 7 jetzt immer live dabei, die exklusive JoeHerber-Kolumne, Orange Numbers und gleich zwei Gewinnchancen!
16 INTERVIEW Zehn Jahre Beko BBL hat Philipp Schwethelm bereits auf dem Buckel. Grund genug für ein rückblickendes Interview mit dem 25-Jährigen
28 ALLSTAR SPECIAL 2015 Am 10. Januar wird Ulm erstmals die Heimat der Stars und Sternchen im deutschen Basketball
03 EDITORIAL Inhalt
32 ORANGEZONE. CARES Das Charity-Projekt von ratiopharm ulm bringt Kinderaugen zum Leuchten 34 RATIOPHARM AKADEMIE Coach Danny Jansson an der wichtigen Nahtstelle zwischen Jugend und Profis 38 MIND GAMES Welcome to Adams World! Exclusive column of Adam Hess
Grafik HALMA GmbH & Co. KG Agentur für Werbung Pfarrer-Weiß-Weg 16 89077 Ulm, Tel. 07 31.1 40 36 - 0 www.agentur-halma.de info@agentur-halma.de Anzeigenleitung Oliver Kratschmann Tel. 07 31 . 1 59 29 99 - 20 kratschmann@ basketball-ulm.com Druck mediaGroup le Roux Daimlerstraße 4-6 D-89155 Erbach www.mediagroup-leroux.de info@mediaGroup-leRoux.de
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KLICK
MAGIC TOUCH War es der Besuch seiner Mama oder doch der magische Handschuh? Warum Boris Savovic Ende November, Anfang Dezember drei Mal in Folge Topscorer seines Teams war, lässt sich so genau nicht mehr nachvollziehen. Fakt ist: Vor dem Auswärtssieg in Bremerhaven (21 Savovic-Punkte) legte der lange Serbe erstmals eine Trainingseinheit mit dem berüchtigten Küchenhandschuh ein. Und: Zeitgleich hatte er Besuch von seiner Mutter. Eine Woche später gelang ihm gegen Trier eine Saisonbestleistung: Wieder waren es 21 Zähler – diesmal allerdings garniert von 10 Rebounds und einem krachenden Dunking über Vitalis Chikoko (siehe Bild). Abgerundet wurde Savos Topscorer-Serie von 17 Zählern in Crailsheim.
HAIR CUT
Von 25 auf 3 Zentimeter – das ist drastisch. Wenn die Mama zehn Mal am Tag darauf besteht, folgt der Sohnemann – und trifft seitdem.
50 GRAMM
Schwerer ist der herkömmliche Gummihandschuh nicht, mit dem Savovic seinen Dreipunktwurf trainiert.
VIDEOBEWEIS
Ihr glaubt die Geschichte mit dem Handschuh nicht? Scannt den QR-Code oder folgt dem Link. bit.ly/OZTVMagicTouch
PHOTOS: Otate vitiore FOTO: Florian Achberger
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FOTOS: Ulli Schlieper, privat
FASTBREAK
FASTBREAK
ORANGE NUMBERS
92 30.000 29 180 1.100
L
AUF DIE NÄCHSTEN 3!
VON 100 DREIPUNKTE-WÜRFEN IN FOLGE NETZTE PHILIPP SCHWETHELM EIN UND ZOG DAMIT MIT DEM SCHWEDEN DINO PITA GLEICH; DIE BEIDEN HALTEN NUN GEMEINSAM DIE BESTMARKE.
MENSCHEN SIND MITTLERWEILE FAN DER OFFIZIELLEN FACEBOOK-SEITE VON RATIOPHARM ULM. NUR MÜNCHEN, BERLIN UND BAMBERG HABEN IN DER BEKO BBL MEHR „LIKES“ – ALLES AUF ANGRIFF!
PUNKTE STEUERTE MATCHWINNER PER GÜNTHER IM NOVEMBER ZUM 82:77-SIEG GEGEN BONN BEI. NUR IM PLAYOFFVIERTELFINALE 2013 GEGEN QUAKENBRÜCK GELANG DEM KAPITÄN EIN NOCH BESSERER SCORING-WERT (35).
FLÜCHTLINGE HATTE RATIOPHARM ULM ZUR EUROCHALLENGE-HEIMPREMIERE IN DER RATIOPHARM ARENA EINGELADEN, DIE GLEICH ALS GLÜCKSBRINGER FUNGIERTEN: DIE ULMER BESIEGTEN DEN BOSCH 91:82.
ULMER FANS BEGLEITETEN IHRE MANNSCHAFT ZU DEN BEIDEN AUSWÄRTS-DERBYS GEGEN TÜBINGEN UND CRAILSHEIM. WELCH GROSSARTIGE UNTERSTÜTZUNG, FÜR DIE SICH ULM MIT ZWEI DERBY-SIEGEN BEDANKTE.
iebeR ODE
SPIEL
Seit dem Sommer 2011 hat die Ulmer Agentur HALMA den Auftritt von ratiopharm ulm entscheidend geprägt. HALMA ist für die Gestaltung des OrangeZone.Magazins verantwortlich, entwirft Layouts für MerchandisingArtikel und berät Basketball Ulm in vielerlei gestalterischen Fragen. „Für HALMA sprechen Vielfältigkeit, Kreativität, Teamwork und die Detailversessenheit, immer den bestmöglichen Entwurf zu realisieren“, beschreibt Geschäftsführer Andreas Oettel die letzten drei Jahre. Der Gewinn des Ulmer Marketingpreises 2013 ist u.a. Ausdruck dieser erfolgreichen Zusammenarbeit.
STEFFEN
TAMARA
MARTIN
MARKUS
REBMANN
HITZLER
AGENTUR HALMA VERLÄNGERT SPONSORING
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Wer kennt Isaiah Philmore besser: seine Verlobte Shelynne oder Teamkollege Jonathan Maier? Liebe oder Spiel – was ist wichtiger? Das Prinzip ist einfach: Jede richtige Antwort zählt 3 Punkte.
Oh Jonny, you better listen to the big Dude! Shylenne gewinnt das Duell mit großem Vorsprung. Für den Youngster spricht, dass er den Kollegen erst seit einem halben Jahr kennt, Isaiahs bildschöne Freundin ist da klar im Vorteil. Die neulich in China mit einem Modelpreis ausgezeichnete Lady weiß sogar, dass ihr Freund sich essenstechnisch nicht festlegen kann. Wenn sie sich jetzt noch merkt, dass Isaiah auch bei Burgern schwach wird, sind wir optimistisch, dass das nächste Uuulmer Baby im Anflug ist (#Maarty, #Jaka, #Will).
LIEBE ODER SPIEL
ISAIAH
SHELYNNE
JONATHAN
ERSTER JOB
Basketball-Profi
Basketball-Profi √
Basketball-Profi √
PERSÖNLICHER HELD
Mein Vater
Isaiahs Vater √
Isaiahs Vater √
GRÖSSTER ERFOLG
Basketball-Profi
Basketball-Profi √
Verlobung mit Shey
HEIMLICHE SCHWÄCHE
Hamburger
Döner
X-Box spielen
TEUERSTES HOBBY
X-Box One
X-Box One √
Isaiahs Caps
ROCK ODER HIPHOP
HipHop
HipHop √
HipHop √
BESTER MOVE
Crossover
Crossover √
Kevin Durant’s Sniper 3pt Shot
LIEBLINGSTEAM
Cleveland Cavaliers
Cleveland Cavaliers √ (wegen LeBron James)
ratiopharm ulm
LEIBGERICHT
Es gibt zu viele!
Alle Arten von Essen √
Alles, was Shey kocht
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Auch hier ist Handarbeit gefragt.
d ’s W ie w ir ? t h c a m ge ie d J e t z t in n io t k P ro d u ! b li c ke n
So köstlich kann natürlich sein.
Innovationsregion Ulm. Immer am Ball. Die clevere Alternative: In der Innovationsregion Ulm warten auf Fach- und Führungskräfte attraktive Arbeitsplätze. Ausführliche Informationen und ein umfangreiches Jobportal finden Sie unter www.innovationsregion-ulm.de
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FOTOS: Moritz Hlawatschek , BBU, bildwerk 89
FASTBREAK
FASTBREAK
HERBER, DER ANTI-ALLSTAR
Keine Frage, als Spieler war ich ein Anti-Allstar. Einer jener Typen, die jeden Pass auf den Flügel verhindern, jeden Fastbreak mit einem Foul abwürgen und jedes Offensivfoul annehmen, das ihnen vor die Brust gelaufen kommt. Außerdem war ich ein miserabler Dunker. Um überhaupt einmal mit der Hand über Ringniveau zu kommen, musste ich wie ein Hochspringer im Halbkreis anlaufen und beten, dass ich dabei den richtigen Schrittrhythmus erwischte. Nein, ich war kein AllstarMaterial und rückblickend ist es kaum verwunderlich, dass weder Fans noch Trainer mich je in ein Allstar-Team gewählt haben. Und ganz ehrlich: Ich hätte gar nicht dabei sein wollen bei diesem Schaugelaufe, hätte mich nicht wohlgefühlt in diesen albernen, quietschbunten Sternen-Trikots. Die Ahs und Ohs, mit denen die Fans jede halbwegs spektakuläre Aktion quittierten, hätten mich in den Wahnsinn getrieben, ebenso wie die versammelten BBL-Maskottchen und die Flying Steps oder Flying Frogs oder wie diese Showtruppen, die jedes Jahr beim All-Star Game ihren großen Auftritt haben, sonst noch alle heißen. Hauptsache „Flying“ eben und in dieser Abteilung hatte ich nun mal nichts zu bieten. Nur ein einziges Mal habe ich an einer solchen Veranstaltung teilgenommen. Das war 2001 in Berlin und ich
war 18 und ziemlich aufgeregt in der Max-Schmeling Halle im Spiel der Rookies für den Süden aufzulaufen. Ich weiß noch, dass der Norden das ganze Spiel Pressverteidigung spielte und wir früh mit 30 Punkten zurück lagen. Ein Spielverlauf, bei dem man mal etwas ausprobieren konnte. „Etwas“ bedeutete in diesem Fall ein Dribbling, ein halsbrecherisches Handwechselmanöver, das mir mein Langener Kollege Ali Hariri als „Wehendes Gras“ vorgestellt hatte, während es unter Fachleuten eher als „El Latigo“ (spanisch für „die Peitsche“) oder schlicht „The Shammgod“ bekannt ist. Sieht ziemlich gut aus der Move, wenn er klappt und ziemlich übel, wenn er nicht klappt. Damals 2001 im Rookie Game klappte er nicht. Ich verlor den Ball und wurde ausgewechselt. Ein Fan rief Oh und ein anderer Autsch. Die Maskottchen hielten sich ihre fetten Bäuche und die verdammten Flying Steps schlugen die Füße über den Köpfen zusammen. Mehr von Johannes Herber gibt in es der nächsten Ausgabe von OrangeZone.Magazin oder in seinem kürzlich veröffentlichten Buch „Almost Heaven“. Zum Preis von 19,95 Euro beim Buchhändler Ihres Vertrauens oder eben doch bei Amazon.
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ALLE SPIELE – LIVE AUF DIE OHREN!
ALL YOU CAN SEE!
WIN
Alle Spiele der Beko BBL immer live und jederzeit re-live abrufbar. Darum beneidet euch nicht nur der Kollege, der sich blöderweise für Handball interessiert, darum beneidet uns ganz Sport-Europa. Was in der NBA mit dem League-Pass (26 Euro pro Monat) lange einmalig schien, bietet die Deutsche Telekom seit dieser Saison auch für die Beko BBL an – und zwar ab 9,95 Euro im Monat. Als Telekom- oder Entertainkunde ist das Angebot sogar kostenlos, das wisst ihr. Was einige noch nicht wissen: Es ist auch für Nicht-Kunden kinder- bzw. Jessy-leicht, das Angebot zu buchen. Die OrangeZone.TV-Technik-Koryphäe hat es in weniger als drei Minuten geschafft! Checkt dafür den QR-Code. Wenn euch das immer noch zu umständlich ist, schickt uns bis 31. Januar 2015 eine Mail mit dem Betreff „Telekom Basketball“ an orangezone@basketball-ulm.com und mit etwas Glück gewinnt ihr ein Telekom-Basketball-Jahres-Abo!
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WIN
Immer vor Ort, immer live dabei, das ist der Traum eines jeden Fans von ratiopharm ulm. Da das (auswärts) leider nicht immer möglich ist, weisen wir sehr gerne auf das Angebot von Radio 7 hin: Seit dem Start des Radio 7-Digital-Programms am 1. Dezember überträgt unser exklusiver LiveRadiopartner sämtliche Spiele von ratiopharm ulm live! Zu hören sind die Reportagen unter bit.ly/Radio7Digital, mit der Radio 7-App oder per Digitalradio. Habt ihr nicht? Dann schenken wir euch eines. Unter allen Einsendungen mit dem Betreff „Live-Radio 7“ an orangezone@basketball-ulm.com (bis 31. Januar) verlosen wir ein Digitalradio.
bit.ly/Radio7Digital
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ORANGEZONE.CLUB VOL. II & MORE TO COME!
Die biggsten (Baller-) Beats von bigFM im biggsten Club der Stadt, das verspricht eine fette Party! Das war es dann auch, als Ende November rund 1.000 Nachtschwärmer ab 22 Uhr im Ulmer Club „Theatro“ abzappelten und die zweite Ausgabe von OrangeZone.Club feierten. Ein Wiedersehen gibt es schon am 10. Januar, dann bei der Beko BBL ALLSTAR Party. Auch eine Fortsetzung von OrangeZone.Club ist bereits in Planung. Wir sagen: Fett!
A SONG 4 U!
Als der kanadische Vollblutmusiker Anfang Oktober 2014 im Office von Basketball Ulm anrief und verkündete: „I have a song for you“, konnte das niemand richtig glauben. Als der Singer-Songwriter das Lied am 23. Dezember erstmals live in der ratiopharm arena performte, rockte das ganz schön. Kein Wunder, denn David Blair weiß, was er tut. Mit seinem aktuellen Album „Stronger, Higher, Faster” erntet er allerorts Lob und mit seiner Single „Alone Together“ landete er in den deutschen Airplay Charts unter den Top 100. Wenn so einer in seinem exklusiv für ratiopharm ulm komponierten Track „Be Orange“ auch noch textet: „Strokin’ all our free throws / They foul us just to breathe now / We’re playing tenacious D / We’ve got them on their knees”, dann wird klar, dass David Blair auch weiß, wovon er singt! Wir lieben den Song, wenn es euch auch so geht, checkt den QR-Code und holt euch dieses ganz besondere musikalische Kleinod!
davidblairmusic.bandcamp.com
Pure Freude – will clyburn
TEXT: Joshua Wiedmann FOTOS: Ulli Schlieper, Florian Achberger, Camera4
WILL CLYBURN
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DER NÄCHSTE SCHRITT Will Clyburn hat die erste Saisonhälfte zu seiner persönlichen Coming-Out-Party gemacht. Aus dem College-Jungen, der Basketball-Deutschland mit seinen Dunkings faszinierte, ist einer der vielseitigsten Spieler der Beko BBL geworden. Nicht über Nacht, sondern Schritt für Schritt. Die Geschichte einer Metamorphose.
Erfolg im Basketball hat nur an der Oberfläche etwas mit Talent zu tun. Sicher: Ohne Begabung gelingt niemandem ein Dunk, wird keiner zum Wurf-Künstler und auch der fleißigste Malocher nicht zum Profi. Allerdings: Nicht jeder, der das Zeug zu Großem hat, wird automatisch ein Großer. Dazwischen liegt ein weiter Weg, auf dem viele der Talentiertesten scheitern. Weil es ihnen an Willen und Leidenschaft fehlt für eine Laufbahn als Leistungssportler. Weil Verletzungen dazwischen kommen. Oder, weil ihnen niemand genügend Zeit und Vertrauen gibt, um ihr Potential in Performance umzusetzen.
Alles, was Will brauchte, war Geduld. Und Vertrauen in sich selbst. „Er hat sich zurückgelehnt und in aller Ruhe aufgesaugt, was um ihn herum passierte“, sagt Teammate Adam Hess. Und nach Monaten des Lernens ist zu Beginn der Saison 2014/15 klar: Aus dem Talent William Dalen Clyburn ist ein verdammt guter Basketballer geworden.
Will Clyburn hatte schon immer Potential. Genug für 2,13 Meter Spannweite, für mühelose Slam Dunks und Rebounds über Ring-Niveau. Doch ein Star konnte Will nicht immer sein. Weil er als zu dünn und unsicher galt, wie an der High School, oder weil sein Wurf nicht fiel, wie in frühen College-Tagen. Dabei war alles immer nur eine Frage der Zeit – bis Clyburn wuchs und kräftiger wurde, und sich das endlose Wurf-Training auszuzahlen begann. Als Will irgendwann im Herbst 2013 – kurz nach Beginn seiner Rookie-Saison – in seiner Ulmer Wohnung sitzt, und sich fragt, wieso dieses ganze Profi-Ding noch nicht recht funktionieren will, denkt er daran zurück. An die Beschwerden in seiner Karriere, die sich letztlich doch immer in Wohlgefallen auflösten. „Die Anfangszeit in Deutschland war nicht ganz leicht für mich. Aber ich wusste, dass es mit der Zeit besser laufen würde“, erinnert er sich.
Nach einer verhaltenen Preseason, in der wenig auf eine nahende Leistungsexplosion hindeutet, kommt Will mit dem Season Opener auf Betriebstemperatur: In vier der ersten fünf Bundesliga-Partien liefert Clyburn 19 Punkte oder mehr; gegen Berlin (20 Zähler, 11 Rebounds) und Ludwigsburg (28, 17) garniert er diese Korbausbeute jeweils mit Double-Doubles. 28 Bretter in aufeinanderfolgenden Spielen? Das war bis dahin nur dem ewigen Ulmer Rebound-König Jeff Gibbs gelungen (2008/09). Anders als Gibbs fabriziert Clyburn diese Videospiel-Werte aber ohne entsprechendes Kampfgewicht und ständige Stationierung in Korbnähe. „Letztlich reboundet Will jetzt wie ein Power Forward oder Center“, bringt es Head Coach Thorsten Leibenath auf den Punkt. Unter den fünf besten Reboundern der Beko BBL ist der Ulmer Small Forward nach zwölf Spieltagen der einzige seiner Art.
„BRETTERPUTZEN“ MIT HÄNDEN WIE PIZZATELLER
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WILL CLyBURN
Dass sich Ulms Nummer 21 unter den Körben häufig gegen physisch überlegene Gegner durchsetzen kann, ist bezeichnend für seine athletischen Anlagen – doch nicht nur das. Lang und sprungstark zu sein helfe beim Rebounden, bekräftigt Adam Hess. „Will hat zusätzlich aber einfach einen Instinkt dafür, wo der Ball herunterkommen wird“, so Hess weiter, der im Training häufig auf Clyburn trifft. Addiert man dieses „Näschen“ für den Ball zu Wills körperlichen Komponenten – Händen wie Pizzateller, oder 70 Zentimetern Sprunghöhe aus dem Stand – hinzu, wird verständlich, wieso Adam Hess sagt: „Will auszuboxen ist für den Gegner kein Spaß.“ Und spätestens in dieser Saison ist aus „kein Spaß“ blanker Horror geworden – und das hat vor allem mit Wills Einstellung zum „Bretterputzen“ zu tun. Als Thorsten Leibenath sein neues Ensemble im Sommer zum ersten Training begrüßt, ist sich der Head Coach bewusst, dass die Abgänge von Matt Howard und Daniel Theis ein Loch in die Ulmer Rebound-Bilanz gerissen haben. „Es war damit klar, dass Will noch besser rebounden muss“, sagt der Cheftrainer. Groß auf seinen Flügelspieler einreden muss Leibenath aber nicht, „denn Will hat sich das Rebounden von Beginn an auf die Fahnen geschrieben.“ Es ist eine Entschlos-
bIg tIme – 20 PUnKte Und 11 reBoUnds in Berlin
senheit, die sich vor allem aus Wills RookieSaison speist. Denn die war allenfalls „durchwachsen“, wie er selbst sagt: Nicht dem eigenen Anspruch genügend.
„WiLL LäSSt DAS SPieL zu SiCH KOMMeN“ Clyburns Einstieg in den Profi-Sport verläuft holprig. Er hat anfänglich Schwierigkeiten mit der europäischen Spielweise, dem abweichenden Regelwerk und seiner begrenzten Einsatzzeit. „Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis ich im deutschen Basketball angekommen war“, sagt Will im Rückblick. Doch auch danach plagen ihn weiter typische „Rookie-Leiden“: Wie vielen College-Abgängern geht Will in seinem ersten AuslandsJahr die nötige Konstanz ab. Mal schlägt das Leistungsbarometer in die eine Richtung aus, mal in die andere: Auf 18 Zähler gegen TitelFavorit Berlin folgen 5 blasse Pünktchen in Bremerhaven. „In den guten Phasen hat sich aber schon da angekündigt, dass Will einen Leistungssprung machen wird“, so Coach Thorsten Leibenath. Um diesen zu verwirklichen, begibt sich Clyburn im Sommer in die Hände von Avery Stephenson. Stephenson ist Individualtrainer in Wills Heimat Detroit und einer, der das Spiel des 24-Jährigen nach
mehreren Jahren der Zusammenarbeit inund auswendig kennt. „Was Will in seinem Spiel gefehlt hat, waren ‚Countermoves’“, meint Stephenson. „Alternativen, wenn ein Gegner ihm seine Lieblingsbewegung weggenommen hat.“ In mehrwöchigen Workouts arbeitet das Duo daher akribisch daran, Wills Offensivarsenal auszubauen. Das Hauptaugenmerk liegt neben dem Wurf vor allem auf Clyburns Dribble-Fähigkeiten. Denn da musste ein zentraler Automatismus „umprogrammiert“ werden: „In den USA darfst du vor dem Dribbling einen Schritt machen – in Europa nicht“, erklärt Will die schwierige Umstellung. „Ich musste also von etwas wegkommen, was ich mein Leben lang gemacht hatte.“
rAuS AuS DeM SCHAtteN Wegkommen muss Will im Sommer auch von seinem NBA-Traum – zumindest vorläufig. Denn der gerät erneut in weite Ferne, nachdem Clyburn in der Summer League meist zum Zuschauen verdammt ist. „Und wenn man doch spielt, muss man sofort Leistung bringen, um aufzufallen“, resümiert Will. Das ist nicht seine Art, nicht sein Ding. „Will ist jemand, der das Spiel zu sich kommen lässt“, sagt Avery Stephenson. Beim Vorspielen für die NBA-Teams hat
nKte Unds erlin
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diese Mentalität wenig Erfolg – in der BBL dagegen immer mehr. Zahlen sagen häufig nicht die ganze Wahrheit – doch im Falle Will Clyburns tun sie das tatsächlich. Wenn sich ein Spieler in seinem zweiten Jahr in den Kategorien Punkte, Rebounds, Assists sowie bei Feld-, Dreier- und Freiwurf-Quote steigert, dann dokumentiert das einen umfassenden Lernprozess. „Will macht deutlich weniger Fehler als in der letzten Saison“, nennt Thorsten Leibenath den wichtigsten Faktor in der Metamorphose seines Forwards. „Das hat viel mit Erfahrung zu tun.“ Die neue Reife schlägt sich vor allem im Angriffs-Verhalten Clyburns nieder: Wo der US-Amerikaner in seiner Debüt-Saison noch gelegentlich Einzelaktionen forcierte und mit grimmiger Entschlossenheit die gegnerische Phalanx attackierte, wartet er heute geduldig auf seine Chancen. „Dass Will den Kopf runter nimmt und drauf los stürmt, habe ich in dieser Saison noch kein einziges Mal gesehen“, hebt Leibenath hervor. Clyburn selbst erklärt den Wandel wie folgt: „Ich weiß inzwischen besser, was der Coach in welcher Situation verlangt. Das macht das Spiel leichter für mich.“ Und für sein Team. Denn in seinem zweiten Jahr hat Will die „überraschendste Entwicklung“ (Leibenath) nicht als Spieler, sondern als Führungspersönlichkeit gemacht. Aus dem zurückhaltenden Jungen, der sich
Chefs unter sICh Will & Per
als Profi-Neuling noch stets im Hintergrund hielt, ist ein verbaler Leader geworden. Einer, der dirigiert und aufmuntert, taktische Anweisungen gibt und Schulterklopfer verteilt. „Es ist unverkennbar, dass sich Will inzwischen viel wohler dabei fühlt, seine Meinung frei heraus zu sagen“, hat Adam Hess beobachtet. Gerade in der Frühphase der Saison ist Clyburns Führungsanspruch „ganz wichtig für unser neues Team“, betont Coach Leibenath. „Denn als einer der Spieler, die schon letztes Jahr hier waren, weiß Will besser als andere, was ich erwarte. Und das vermittelt er seinen Mitspielern.“ Nicht zufällig steht Nummer 21 in der Beko BBL wie der EuroChallenge in dieser Spielzeit länger auf dem Parkett als jeder andere Ulmer.
ANGeKOMMeN – ALS SPieLer uND ALS MeNSCH Keine Frage: Will Clyburn ist für ratiopharm ulm zu einem unverzichtbaren Puzzleteil geworden. Keiner beackert die Bretter wie Will, niemand bringt seine Kombination aus Länge und Athletik mit – und kaum ein Spieler in der BBL kann eine Partie so vielfältig beeinflussen, ohne einen einzigen Korb zu erzielen. Zugleich hat Clyburn erkannt, dass er auch als Wortführer gebraucht wird: „Per ist unser nomineller Kapitän, aber in
In yOur faCe – Will oHne gnade
diesem Team kann jeder ein Kapitän sein und Verantwortung übernehmen“, sagt Will. Weise Worte, die einen Reifeprozess dokumentieren, der aus dem College-Kid Will Clyburn einen erwachsenen Mann gemacht hat. Und als solcher wird der 24-Jährige bald auch privat gefordert sein: Im Februar erwartet Freundin Jasmine nämlich das erste gemeinsame Kind. Vater werden? Für Will „ein riesiges Glück“, wie er sagt. „Ein Kind kann einem nur Freude machen.“ Und seine Erfahrungen im Windeln wechseln? „Die sind noch beschränkt“, gesteht er lachend. Aber auch auf dem „Hardwood“ stehen dem US-Amerikaner große Aufgaben bevor. Im Januar wird Will beim Allstar Day in der ratiopharm arena versuchen, im zweiten Anlauf die nationale DunkingKrone zu erringen. Zugleich muss einer der besten Spieler der Bundesliga-Hinrunde in der zweiten Saisonhälfte beweisen, dass seine Leistungen kein einmaliger Ausreißer nach oben waren. „Alle Gegner sind jetzt besonders gewarnt vor Will“, weiß Thorsten Leibenath. Weiter auf hohem Niveau zu agieren, ohne etwas zu erzwingen: „Das wäre der nächste Schritt in seiner Entwicklung“, meint der Ulmer Head Coach. Clyburn selbst ist sich dessen bewusst: „Ich werde nicht in jedem Spiel 15 Punkte machen. Aber was mir keiner nehmen kann, ist gut zu rebounden und zu verteidigen. Dann kommt alles andere von ganz allein.“
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INTERVIEW: PHILIPP SCHWETHELM
INTERVIEW: Martin Fünkele ¦ FOTOS: bildwerk89, Beko BBL, Camera4, Harry Langer, Michael Hoffmann
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„IN ULM BIN ICH ALS PROFI ANGEKOMMEN“ KEIN SPIELER SEINES ALTERS HAT SO VIELE BUNDESLIGASPIELE AUF DEM BUCKEL WIE ER. KEINER DER AKTUELLEN BEKO BBL SPIELER IST LÄNGER IM BUSINESS ALS DER 25-JÄHRIGE. PHILIPP SCHWETHELM ÜBER ZEHN JAHRE BASKETBALL BUNDESLIGA, DIE KOLLEGEN UND DIE UNVERGESSLICHEN MOMENTE.
PHILIPP SCHWETHELM Der Rheinländer ist so beständig wie Angela Merkel. Wie die Kanzlerin kam der 25-Jährige 2005 „in die Liga“ und ist seit dem fester Bestandteil des Business‘. Mit 263 Spielen (Stand: 11. Spieltag) wird er an Rang 29 der ewigen Einsatzliste geführt – unter den Top 30 ist allerdings keiner jünger als er. Vor seiner BasketballKarriere bestritt Schwethelm (19992002) 35 Eishockeyspiele für den TuS Wiehl (20 Treffer) – vielleicht ist er deshalb so unverwüstlich.
Zum Aufwärmen eine Quiz-Frage: Welcher Song war 2005 in Deutschland am längsten auf Nr. 1? Wer schloss das Jahr als Topscorer in der Liga ab? Oder: Welcher Skandal erschütterte 2005 den deutschen Sport? Philipp Schwethelm: Wow, das ist echt lang her. Beim Stichwort Skandal denke ich an Jan Ullrich, Topscorer müsste Tyron McCoy* oder Julius Jenkins gewesen sein. Musik? Da habe ich keine Ahnung… Topscorer war Andrew Wisniewski (Telekom Baskets Bonn, 21,4 Pkt.), einen Skandal löste der Fußball-Schiri Robert Hoyzer aus und für zehn Wochen auf Nr. 1 stand „Schnappi, das kleine Krokodil“. An den 19. Oktober 2005 wirst du dich besser erinnern: RheinEnergie Köln schlägt GHP Bamberg mit 79:59 und du kommst zu deinen ersten 1.21 Minuten in der Bundesliga … Schwethelm: Klar, sowas vergisst du nicht. Ich war supernervös, weil wir mit 30 Punkten vorne waren und ich jederzeit damit rechnete, eingewechselt zu werden. Als ich dann meinen Namen gehört habe, hatte ich den Adrenalin-Schub meines Lebens. Auf dem Feld war ich wie im Tunnel, habe alles außen rum vergessen. Wir gewinnen das Ding mit 30, alle sind happy und Marcin Gortat lädt mich ein, mit den Jungs feiern zu gehen. Willkommen bei den Profis.
„ICH HATTE DEN ADRENALIN-SCHUB MEINES LEBENS“
Du bist in deiner ersten Bundesligasaison Meister geworden, hast 2007 den NBBL MVPTitel und den Pokalsieg gefeiert; 2008 dann die Ehrung zum besten Nachwuchsspieler der BBL. Als junger Spieler könnte man auf die Idee kommen, so schwer ist das ja gar nicht …? Schwethelm: Nein. Auch wenn ich bei den großen Jungs dabei war, hatte ich mich ja noch lange nicht etabliert. Als dann die guten Zeiten in Köln vorbei waren, der Club 2008 Insolvenz anmelden musste, hatte ich zwar viel Spielzeit, allerdings bei einem Team, das um den Abstieg kämpfte. Ich wusste also längst nicht, ob ich auch wo anders einen Vertrag bekommen würde. 2009, also mein letztes Jahr in Köln, war die Zeit, als ich am meisten Druck hatte. Ich stand auf der Kippe zwischen Setz-ich-michdurch oder Soll-ich-doch-lieber-studieren. Ich glaub nicht, dass mir etwas geschenkt wurde. In Köln hast du lange auf der Eins gespielt, wurdest aufgrund deiner Größe von einigen mit Dejan Bodiroga verglichen… auch in der Nationalmannschaft hast du unter Bauermann teilweise den Ball gebracht. Heute ist dein Spieler-Profil: Verteidigen und Dreierwerfen. Eine Konzentration auf das Wesentliche oder eine Schublade, aus der du gerne raus möchtest? Schwethelm: Dass ich in Köln bis zu meinem 19. Lebensjahr auf der Eins gespielt habe, hatte glaube ich mehr damit zu tun, dass ich möglichst vielfältig ausgebildet werden sollte. Ich trau‘ mir das mit ein bisschen Training aber auch heute noch zu. Mittlerweile hat sich mein Wurf aber stark verbessert und ich habe so meine Nische gefunden.
ORANGE ZONE 2014/15 # 2
Deine offensiv beste Saison hattest du 2010/11 in Bremerhaven: 10 Punkte und eine 44,9-prozentige Dreierquote – bei der EM in Litauen dann dein legendärer Auftritt gegen die Türkei. Der Sommer deines Lebens? Schwethelm: Nicht nur der Sommer, das ganze Jahr war gut. In Bremerhaven war ich bei einem Playoff-Anwärter der Go-to-Guy, war fast 30 Minuten auf dem Feld und habe dementsprechend produziert. Das ist in einer ausgeglicheneren Mannschaft, wie wir sie in Ulm haben, natürlich schwieriger. Wir sind in diesem Jahr zehn, zwölf Spieler tief, da hast du einfach eine limitiertere Rolle. An Effektivität habe ich nicht viel eingebüßt und ich spiele dieses Jahr auch meinen besten Basketball seit dem Sommer 2011. Das liegt zum einen an meiner Fitness, zum anderem am Vertrauen des Coaches. Im Herbst 2011 dann die harte Landung auf dem Boden der Münchner Realität: Von knapp 30 Minuten in Bremerhaven auf 13 Minuten bei den Bayern. Wurmt es dich noch, dass du dich in München nicht durchsetzen konntest? Schwethelm: Nein, gar nicht. In München zu spielen, ist für keinen ganz leicht. Da ich jetzt aber eine Situation habe, in der ich mich super wohlfühle und nur auf Basketball konzentrieren kann, ist das
abgehakt. Es ist auch immer eine Frage der Alternativen. Damals hatte ich auch die Option, nach Oldenburg zu wechseln. Oldenburg hatte 2011/12 ein schwieriges Jahr, mit Trainerwechsel und ohne PlayoffTeilnahme. Ich weiß nicht, ob das besser für mich gewesen wäre.
„IN ULM DECKEN SICH DIE AMBITIONEN DES CLUBS MIT MEINEN“ Vier Jahre nach deinem ersten Spiel in der Kuhberghalle (15.03.2008, 84:61-Niederlage Kölns, Schwethelm 20 Min., 9 Pkt.), dann der Wechsel nach Ulm: Welchen Stellenwert hat deine vierte Station in deiner Profikarriere? Schwethelm: Bis ich nach Ulm kam, musste ich mich durchsetzen, hatte immer höhere Ziele, die mich weiterziehen ließen. In Ulm ist es das erste Mal so, dass sich die Ambitionen des Clubs völlig mit meinen decken. In Ulm bin ich als Bundesliga-Profi angekommen.
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Marcin Gortat, Tibor Pleiß, John Bryant – oder Per Günther: Mitspieler, die dich in deiner Karriere am meisten beeindruckt haben? Schwethelm: Marcin Gortat wegen seiner Arbeitseinstellung, spielerisch Immanuel McElroy, Michael Jordan und Sasa Nadjefeji, weil sie mich auch als Mensch geprägt haben. Und Steven Esterkamp, weil er auf meiner Position spielte und Basketball einfach verstanden hat. Louis Campbell sollte ich nicht vergessen. Als junger Spieler wirst du von solchen Veteranen beeindruckt, weil sie dir einerseits sagen, wie es geht und es dir andererseits auch vorleben. Ich versuche diese Rolle mittlerweile auch auszufüllen. In diesem Jahr z.B. mit David Krämer oder Joschka Ferner. Du hast 2005 in einer BBL angefangen, die von einigen als „Black Ballers League“ bezeichnet wurde. Heute hat die Liga eine der stricktesten Ausländerregeln Europas. Eine Folge davon: Die Gehälter der Deutschen sind gestiegen. Ist das Leistungsniveau gleichermaßen nach oben geganen? Schwethelm: Mit Sicherheit. Abgesehen von den wirtschaftlichen Zahlen wie Zuschauerinteresse, Etats etc. hat sich auch die Spielkultur deutlich verbessert. Erinnerte
die BBL früher mit ihren Ego-Zockern stark an die D-League, siehst du auch bei uns immer mehr europäischen Basketball, der sehr strukturiert ist. Das hat nur indirekt mit der Quote zu tun; aber dadurch, dass du nur noch sechs Ausländer verpflichten darfst, steigt auch deren Qualität, weil Fehleinkäufe riskanter werden und die Clubs deshalb mehr auf Kontinuität und Erfahrung setzen. Trotzdem sind es immer noch die ausländischen Spieler, die der Liga sportlich den Stempel aufdrücken: Seit Mithat Demirel (2003) gab es keinen deutschen MVP mehr. Schwethelm: Vielleicht haben wir derzeit nicht den herausragenden deutschen Spieler, dafür haben wir in jedem Team mittlerweile ein, zwei Deutsche, die eine wichtige Rolle spielen. Seien es Heiko Schaffartzik und Robin Benzing in München, Mathis Mönninghoff in Trier oder Christian Standhardinger beim MBC. Ulm ist da sicher eines der besten Beispiele, aber das zieht sich durch die gesamte Liga. Die Chancen auf einen deutschen MVP steigen also.
„DIE CHANCEN AUF EINEN DEUTSCHEN MVP STEIGEN“ Zur Kultur einer Liga gehören auch Momente, an die sich alle erinnern – wie z.B. der Coast-to-Coast Lay-up von Demirel (Berliner Pokalsieg 2003). Was sind die Spiele, Momente deiner Karriere, von denen du deinen Kindern erzählen wirst?
PHIL FOR THREE: BEI DER EM 2011
Schwethelm: Andrew Drevos Buzzer-Beater gegen Göttingen, der Bremerhaven 2010 ins Playoff-Halbfinale bringt; das Türkei-Spiel bei der EM 2011, als ich in den letzten fünf Minuten drei Dreier treffe – da gab es schon einige Momente, nur wenn du nichts gewonnen hast, sind das halt Geschichten, Anekdoten, aber keine Legenden. Mein erstes Spiel für Ulm ist auch so ein Moment: In Braunschweig war das. Auf der Uhr noch etwas mehr als eine Sekunde. Allan Ray wird nach einem Pferdekuss ausgewechselt, ich gehe an die Freiwurflinie, treffe beide und wir gewinnen mit einem. Schöne Geschichte, aber eben nichts für die Ewigkeit. In der kommenden Saison feiert die BBL ihr 50-jähriges Jubiläum – ein guter Anlass, eine Hall of Fame zu eröffnen: Welche Spieler gehören für dich dazu? Schwethelm: Ich fange einmal mit einer Starting Five aus meiner Generation an: Auf der Eins Anton Gavel, die Zwei Julius Jenkins, die Drei Casey Jacobsen, die Vier Sasa Nadjfeji, die Fünf Jovo Stanojevic.
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Dein Vermächtnis: Woran sollen sich die Fans nach deiner Karriere erinnern – an den Typ, der im Training 92/100 Dreiern versenkt hat? Schwethelm: Ich fände es schon geil, wenn sich die Leute nach meiner Karriere überhaupt an mich erinnern. Ich werde Spieler wie Demond Greene, Marvin Willoughby, Robert Garrett oder Nino Garris nie vergessen. Dazu braucht es gar keinen speziellen Moment. Wenn es in 15 Jahren heißt: Der Schwethelm, das war doch ein guter Dreierschütze – dann reicht mir das.
2006: MEISTER MIT KÖLN
2009-2011: IN BREMERHAVEN
2011/12: BEIM FC BAYERN MÜNCHEN
SEIT 2012: ANGEKOMMEN IN ULM
Welches große Ziel hast du noch – was fehlt dir, um deine Karriere zu komplettieren? Schwethelm: Einen Titel gewinnen! Einmal Champion sein und zwar nicht nur auf dem Meister-Shirt bzw. auf der Bank wie in Köln 2006 – das treibt mich an. Meisterschaft, Pokal oder EuroChallenge – ich will gewinnen. Am liebsten natürlich in Ulm!
*NAME DROPPING ALLE IN DIESEM INTERVIEW GENANNTEN BASKETBALLER. STATISTIKEN VON 2000 BIS DEZ. 2014 (11. SPIELTAG). Tyron McCoy (282 Spiele für: Gießen, Lich, Frankfurt, Oldenburg, Leverkusen), Julius Jenkins (326 Spiele für: Berlin, Bamberg, Oldenburg), Andrew Wisniewski (32 Spiele für: Bonn), Marcin Gortat (131 Spiele für: Köln), Dejan Bodiroga (Serbischer Nationalspieler. Europameister: 1995, 1997, 2001. Weltmeister: 1998, 2002), Tibor Pleiß (175 Spiele für: Köln, Bamberg), John Bryant (171 Spiele für: Ulm, München), Per Günther (232 Spiele für: Ulm), Immanuel McElroy (396 Spiele für: Köln, Berlin, Braunschweig), Michael Jordan (173 Spiele für: Quakenbrück, Köln, Bamberg, Hagen, MBC, Gießen), Sasa Nadjfeji (400 Spiele für: Bonn, Köln, Berlin, München, Tübingen), Steven Esterkamp (196 Spiele für: Braunschweig, Paderborn, Ulm, Vechta, Würzburg), Louis Campbell (184 Spiele für: Paderborn, Gießen, Bremerhaven, Oldenburg, Tübingen), Heiko Schaffartzik (361 Spiele für: Berlin, Gießen, Nürnberg, Oldenburg, Ludwigsburg, Brauschweig, München), Robin Benzing (198 Spiele für: Ulm, München), Mathis Mönninghoff (74 Spiele für: Trier), Christian Standhardinger (11 Spiele für: MBC), Andrew Drevo (153 Spiele für: Bremerhaven), Allan Ray (40 Spiele für: Ulm), Anton Gavel (295 Spiele für: Karlsruhe, Gießen, Bamberg, München), Casey Jacobsen (289 Spiele für: Bamberg, Berlin), Jovo Stanojevic (155 Spiele für: Berlin), Demond Greene (396 Spiele für: Würzburg, Leverkusen, Berlin, Bamberg, München), Marvin Willoughby (183 Spiele für: Würzburg, Köln), Robert Garrett (384 Spiele für: Würzburg, Frankfurt, Bamberg, München), Nino Garris (249 Spiele für: Berlin, Frankfurt).
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Wir sind Partner des Sports. Als Partner des Sports stellen wir nicht nur Mannschaftsärzte und Therapeuten für die Ulmer Profi-Basketballer. Wir sind selbst sportlich. Unsere Mitarbeiter nehmen regelmäßig an Sportveranstaltungen wie dem Ruder-Cup, der Ulmer Laufnacht und dem Einstein-Lauf teil. Für die neue Saison wünschen wir den Basketballern viel Erfolg!
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TEXT: Julia Günter ¦ FOTOS: Ulli Schlieper, Florian Achberger, bildwerk89, Privat
JAKA KLOBUCAR
NUMBER 24 Wenn Jaka Klobucar das Spielfeld betritt, mit beiden Händen drei Mal aufs Parkett klatscht, legt er den Schalter um. Dann wird aus dem schüchternen 27-Jährigen ein kompromissloser Jagdhund, dessen Entschlossenheit sein Team mitreisst und die Fans zur Ekstase bringt. Die Geschichte eines Slowenen, der mit Unterstützung des Ulmer Publikums zur Bestform aufläuft.
Als Jaka Klobucar am 27. Juni 2014 als erster Ulmer Neuzugang für die Saison 2014/2015 vorgestellt wird, betreten die Verantwortlichen von ratiopharm ulm Neuland. Ein Slowene hatte schließlich noch nie in Diensten des Ulmer Bundesligisten gestanden. Überhaupt haben erst wenige „Slovenci“ den Sprung in die Beko Basketball Bundesliga gewagt. Uros Slokar (2014, Alba Berlin) und Aleksandar Ćapin (2003, Telekom Baskets Bonn) sind die bekanntesten Ausnahmen. Ob das Projekt Klobucar erfolgreich sein würde? Fünf Monate später bestätigen „Klobucar-Klobucar“Gesänge der Fans, dass Thorsten Leibenath und Thomas Stoll richtig lagen. Der 27-jährige Nationalspieler hat die OrangeZone in seinen Bann gezogen. So schnell, wie kaum einer zuvor.
Von der Schul AG ins ProfiTeam 630 Kilometer entfernt von Ulm, im beschaulichen Srebrnice nahe Novo Mesto, verbringt Jaka Klobucar seine ersten 17 Lebensjahre. Papa Joze und Mutter Majda sowie Jakas ältere Geschwister Rok und Katja verbindet zunächst nichts mit dem orangen Leder. Als Ende der 1990er Jahre die Bilder des coolen Reggie Millers, des lässigen Shaquille O’Neals und des famosen Michael Jordans im Wohnzimmer von Jakas Eltern aufschlagen, ist es um ihren jüngsten Sohn geschehen. Die NBA-Stars entfachen eine Leidenschaft, die sich fortan in den Schulpausen ihre Bahn bricht. Als der ortsansässige Club, Krka Novo Mesto, wenig später eine Basketball-AG anbietet, ist der Zehnjährige Feuer und Flamme. Bei Krka – so auch der Name des Flusses, der sich malerisch um die 36.000 Einwohner zählende Stadt Novo Mesto schlängelt – durchläuft der talentierte und ehrgeizige Bursche später sämtliche Jugendteams. Mit raschem Erfolg. „Wir haben in der Jugend alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt“, blickt der damalige Schlüsselspieler zurück. Seine frühen Triumphe bleiben nicht unbemerkt – einige Talentscouts
sehen in dem großgewachsenen Guard sogar NBA-Potenzial; mit 16 debütiert schließlich nicht jeder in der ersten slowenischen Liga. 2005 entschließt Klobucar sich dann, den nächsten Schritt zu gehen und lässt dafür seine Heimatstadt hinter sich.
Mit 19 Starting Five, mit 21 Euroleague In der 72 Kilometer entfernten Hauptstadt Sloweniens unterschreibt der 17-Jährige seinen ersten Profivertrag bei Slovan Ljubljana. Mittlerweile aus der ersten slowenischen Liga abgestiegen, gehörte der Traditionsclub 2005 noch zum Besten, was der slowenische Basketball zu bieten hatte. Und: Im Gegensatz zu Novo Mesto startete Ljubljana nicht nur in der nationalen Liga, sondern auch in der länderübergreifenden Adriatic League. Im ersten Jahr hat Klobucar – gemeinsam mit dem späteren NBA-Shootingstar Goran Dragic (heute Phoenix Suns) – bereits eine feste Rolle in der Rotation; im zweiten Jahr erkämpft sich der 19-Jährige seinen Platz in der Starting Five. Nachdem Slovan sein Startrecht in der Adriatic League 2008 verlor, wechselt Klobucar stadtintern zu Olimpija Ljubljana. Ein Wechsel mit Katapultwirkung: Am 23. Oktober 2008 kommt es so zum Debüt des 21-Jährigen in der Euroleague. Obwohl 2009 das Jahr ist, in dem der Ehrgeizling im NBA Draft übergangen wird („Man sagte mir, es war sehr eng“), bezeichnet der Slowene diese Zeit rückblickend als die erfolgreichste in seiner Karriere. Zu recht: 2009 gewinnt Klobucar mit Olimpija seine erste slowenische Meisterschaft, 2010 zieht er ins Adriatic League Final Four ein und wird anschließend als bester Verteidiger der slowenischen Liga ausgezeichnet. Der Grund für die intensive Verteidigung, mit der sich Klobucar früh einen Namen macht, liegt anfänglich im puren Kampf um Spielzeit: „Seit ich 18 Jahre alt bin, steht für mich die Defense an erster Stelle, ich hatte immer Coaches, die eine Menge Wert auf die Verteidigung
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Angepeitscht vom Ulmer Publikum (und Maskottchen SPASS) ist Jaka Klobucar kaum zu stoppen.
gelegt haben. Als jüngster Spieler der Mannschaft wurde von mir erwartet, dass ich in der Verteidigung alles gebe. Es war der einzige Weg zu mehr Spielzeit“, erklärt Klobucar den Ursprung seiner Liebe für die Drecksarbeit. Mit jeder Saison wird die Defense mehr und mehr ein Teil seines Selbst.
Defense mit Leib und Seele! Dem alten Sprichwort, nachdem die Offensive Spiele gewinnt, die Verteidigung aber Meisterschaften holt, hat Jaka Klobucar also nichts hinzuzufügen: „Ein Angriff kann mal danebengehen, aber in der Defense kannst du immer 100 Prozent geben.“ Doch die Minuten, die er als Belohnung für seine guten Verteidigungsleistungen erhält, sind ihm nicht genug. Auch nicht beim kleinen Zwischenspiel in Belgrad, wo er seine dritte Euroleague-Saison in Folge (2010/2011) absolviert. Klobucar möchte mit seinen 23 Jahren endlich mehr spielen. Er entscheidet sich für einen unpopulären Schritt: raus aus der Euroleague und damit raus aus dem großen Rampenlicht. Er verschwindet in der zweiten italienischen Liga bei Ostuni Basket. Was wie ein Karriereknick aussieht, ist die wohl wichtigste Entscheidung für Klobucars Entwicklung: „Hier habe ich erstmals die Chance bekommen, der Leader eines Teams zu werden.“ Klobucar nutzt diese Möglichkeit,
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JAKA KLOBUCAR
NUMBER 24 WAS FRÜHER DER KAMPF UM MEHR SPIELZEIT WAR, IST HEUTE KLOBUCARS GRÖSSTE LEIDENSCHAFT: VERTEIDIGEN MIT LEIB UND SEELE.
erhält in Ostuni endlich die ersehnten Minuten (30 pro Spiel) und gehört mit durchschnittlich 13 Punkten zu den Schlüsselspielern der Mannschaft.
Ich lernte, ein Leader zu sein“ Als Klobucar dann in der Saison 2012/13 zu Krka Novo Mesto zurückkehrt, ist er ein anderer Spieler. Als „Local Hero“ führt er Novo Mesto zu zwei slowenischen Meisterschaften (2013, 2014) und einem Pokalsieg (2014). Er besticht nicht mehr nur durch seine bewährt gute Defense (bester Verteidiger 2014), sondern trägt als Leader Verantwortung an beiden Enden des Feldes. Zum Lohn wird der Allrounder in den Meisterschafts-Finals zum wertvollsten Spieler gekürt. Seine Entwicklung ist abgeschlossen: Aus dem reinen Defensivspezialisten ist ein echter Führungsspieler geworden, der durch seine energetische Spielweise die ganze Mannschaft tragen kann. Diese Evolution beobachtet auch der slowenische Nationaltrainer. Nachdem Klobucar bereits von 2007 bis 2010 Teil der grün-weißen Auswahl war, erhält er im Frühjahr 2014 erneut eine Einladung für das Nationalteam. Schon als im Januar 2014 der ehemalige jugoslawische Nationalspieler, Olympia-Silbermedaillengewinner (1988) und WM-Sieger (1990) Jure Zdovc als slowenischer Landestrainer zurückkehrt (2010 hatte er die Slowenen bereits auf EM-Platz 4 geführt), hat Klobucar ein gutes Gefühl: „Jure kenne ich schon lange – aus der ersten Zeit
SEINEM EXPLOSIVEN ERSTEN SCHRITT LÄSST DER LINKSHÄNDER OFT EINEN NICHT ZU STOPPENDEN ZUG ZUM KORB FOLGEN.
bei der Nationalmannschaft und als Coach bei Olimpija und Krka. Wir beide verstehen uns sehr gut.“ Seine Nominierung ist dennoch kein Freundschaftsdienst. Bei der WM 2014 rechtfertigt der einstige Bankdrücker das Vertrauen mit einer bemerkenswerten Leistung: Als Backup von Phoenix Suns Point Guard Goran Dragic steuert er pro Spiel in 15 Minuten Spielzeit 5,3 Punkte und 2,3 Assists bei. Slowenien wird schließlich Siebter und scheidet nach einer ViertelfinalNiederlage gegen die USA mit erhobenem Kopf aus. Dafür nimmt Klobucars neuer Club auch gerne in Kauf, dass seine erste Neuverpflichtung den Beginn der Vorbereitung verpasst. Noch lange, bevor die Weltmeisterschaft in den Fokus der Öffentlichkeit rückte, entschloss sich Jaka Klobucar, den nächsten KarriereSchritt zu wagen. Nach Telefonaten mit Thorsten Leibenath ist sich der Slowene, der in der Schule vier Jahre lang Deutsch als zweite Fremdsprache lernte, sicher: „Die Liga, das Team, das Umfeld, die Fans, die Arena: Ulm ist in jeglicher Hinsicht eine Verbesserung für mich!“ Nach dem Motto „One Step Up“, lässt der Linkshänder seine slowenische „Comfort Zone“ hinter sich, und stellt sich der Herausforderung bei ratiopharm ulm.
Ulm “ One Step Up!) Schon wenige Tage nach Klobucars Ankunft in der Donaustadt ändert sich das Betriebsklima. Bei Per Günther melden sich Teamkollegen, die sich heimlich die Zeit ohne Jaka zurückwünschen. Wenn CJ Harris seinen Trainingspartner respektvoll als „eine Pest auf dem Parkett“ beschreibt, weiß man warum. Doch genau das hat sich
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JAKA KLOBUCAR
NUMBER 24 Trainer Thorsten Leibenath gewünscht. „Seine Defense und sein explosiver erster Schritt helfen uns, besser zu werden.“ Dass sich der 27-Jährige innerhalb weniger Tage einen Namen im Team gemacht hat, spricht für sein Rollenverständnis. „Ich liebe es, Energie in die Mannschaft zu bringen“, formuliert der Terrier seine Aufgabe. Was ihm dabei hilft? Die verrückte Atmosphäre der ratiopharm arena! Klobucar ist sich sicher: „Mit diesen Fans im Rücken, hole ich alles aus mir raus, da kann ich nur besser werden.“ Leibenath bestätigt: „Jaka ist ein feinfühliger Mensch, der in einer positiven Atmosphäre arbeiten sollte. Die Begeisterung unserer Fans tut ihm sehr, sehr gut.“
Ulm und Klobucar? Das passt!) Welchen Stellenwert Klobucar für seine neue Mannschaft hat, zeigt sich, als er nicht mehr da ist. Eine Rückenverletzung, zugezogen bei einem harten Drive in der Berliner O2-World, setzte ihn mehrere Wochen außer Gefecht. Bis er in Tübingen schließlich sein erfolgreiches Comeback feiert, erlebt Klobucar von der Bank aus drei BBL-Niederlagen seiner Mannschaft. Seitdem (Stand: 12. Spieltag) hat ratiopharm ulm kein Bundesliga-Spiel mehr verloren. „Jakas Mentalität kommt unserer Spielweise sehr entgegen“, weiß Thorsten Leibenath. Jetzt ist es Nummer 24, die ihrem Trainer zustimmt: „In Deutschland wird ein sehr schneller Basketball gespielt – das mag ich.“ ratiopharm ulm und Jaka Klobucar – das scheint zu passen. Da ist nur logisch, dass der Slowene seiner langjährigen Freundin Dasa auf dem Wahrzeichen der Stadt einen Heiratsantrag macht (siehe Kasten), die beiden bereits am 24. Dezember in Novo Mesto heiraten und seine Zukünftige im Mai ein Kind von ihm erwartet. Gut möglich, dass das Klobucar-Baby dann in der heißesten Saisonphase das Licht der Welt erblickt. Seinen Vater dürfte das beflügeln, seine Fans zum Ausrasten bringen – und seine Gegenspieler? Die waren Jaka schon immer egal. Fragt Per!
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JAKA KLOBUCAR, SEINE VERLOBTE DASA UND HÜNDIN LUNA SIND IN ULM HEIMISCH GEWORDEN.
„GOOD LUCK AND DON’T FORGET TO BE AWESOME!“ Dasa begleitet Jaka schon seit Jahren auf seiner Profi-Tour durch Europa. In Ulm hat ihr Freund ihr Anfang Oktober in 160 Meter Höhe einen Heiratsantrag gemacht. „Jaka ist ein schlichter und gleichzeitig sehr herzlicher Mensch, der als Jugendlicher viel harte Arbeit und Beharrlichkeit in seinen Traum, Profi-Basketballer zu werden, investiert hat. Ich traf Jaka vor Jahren und er lud mich zu einem seiner Spiele ein. Seitdem gehen wir unseren gemeinsamen Weg, der uns jetzt nach Ulm geführt hat. Diese wunderschöne Stadt werde ich nie vergessen. Schließlich machte mir Jaka auf dem Ulmer Münster einen Heiratsantrag und in Ulm werde ich zum ersten Mal Mutter sein. Vor seinen Spielen wird Jaka immer ganz still. Bevor er geht, rufe ich ihm zu: ‚Good Luck and don’t forget to be awesome!‘“
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ALLSTAR SPECIAL 2015
FOTOS: Klaus Bergmann, Ulf Duda, BBU TEXT: Joshua Wiedmann
AM 10. JANUAR 2015 SCHAUT BASKETBALL-DEUTSCHLAND NACH ULM: IN DER RATIOPHARM ARENA STEIGT DANN DER BEKO BBL ALLSTAR DAY. 28 JAHRE DAUERTE ES, BIS DAS GRÖSSTE SPORTSPEKTAKEL DER NATION ERSTMALS SEINEN WEG AN DIE DONAU FAND. DABEI IST ULM SEIT JEHER DIE HEIMAT VIELER STARS UND STERNCHEN.
Im Winter 1951 steckt der amerikanische Basketball-Sport in einer tiefen Krise. Im College-Basketball ist gerade ein Wettskandal öffentlich geworden, den nationalen Profiligen rennen die Zuschauer davon – und die NBA, gerade fünf Jahre alt, ringt ums nackte Überleben. In dieser prekären Situation hat Haskell Cohen eine geniale Idee: Wieso nicht die Popularität der Liga über ein Showgame ankurbeln, sinniert der damalige NBA-Mediendirektor? Mit den besten Spielern aller Teams und Highlights am Fließband? Die Führungskräfte der Liga reagieren zunächst skeptisch auf Cohens Vorschlag, doch der bleibt beharrlich – und bekommt sein Spiel: Am 2. März 1951 sehen über 10.000 Zuschauer, dreimal so viele wie bei einer durchschnittlichen NBA-
Partie der damaligen Zeit, ein als einmalig angedachtes Tête-à-Tête der besten Profis. Das Allstar Game ist geboren. Heute ist das Format samt seiner Faszination längst nach Europa herüber geschwappt, und in fast allen nationalen Ligen zu einem festen Saison-Ritual geworden – so auch in Deutschland. 330 Punkte werden notiert, als das Event 1987 mit einem Paukenschlag und dem bis heute höchsten Ergebnis (179:151) seine Premiere in der BBL feiert. Schon damals ist das Bestentreffen aber nicht nur mehr als ein Spiel – nämlich ein ganzer Tag, der Allstar Day –, sondern auch ein im BasketballKalender einmaliges Spektakel. Wenn die spektakulärsten Springer und versiertesten Werfer auf Ihresgleichen treffen, wenn sich Amateure mit Profis messen und Schiedsrichter Kopfkameras tragen: Dann ist Allstar Day – der ungezwungenste Tag im Basketball-Jahr. Im Januar 2015 kommt der „ASD“ erstmals nach Ulm; dorthin, wo er aus verschiedenen Gründen schon lange einmal hin gehört.
DER ALLSTAR DAY – EINE ULMER DOMÄNE!
MIKE KNÖRR 1991
Denn der Allstar Day hatte schon immer einen Ulmer Touch – auch in den 90ern, als sich die Spatzen gerade erst in der Bundesliga etablieren. 1991 ist es Mike Knörr, der als Gewinner des Dunking-Contests den ersten Ulmer Fußabdruck in der AllstarGeschichte hinterlässt. In Karlsruhe ist damals auch ein gewisser Jarvis Dale Walker am Start, der bis 2000 noch mehrfach dem Allstar-Team angehört. Mit der Insolvenz und dem Zwangsabstieg nach der Jahrtau-
sendwende verschwindet Ulm anschließend zunächst von der großen Showbühne, ehe Jeff Gibbs 2007 eine goldene Ulmer AllstarÄra einläutet. Seit dem Wiederaufstieg prägte kaum ein Bundesligist das Spektakel so sehr wie Ulm. Allein für das Bestenspiel stellte „Orange County“ seither 16 Teilnehmer; nur Berlin (24) und Bamberg (21) waren im selben Zeitraum häufiger vertreten. Dabei ist der Teamerfolg nur beschränkt bedeutsam für Allstar-Nominierungen – immerhin kämpfte Ulm bis 2011 noch regelmäßig gegen den Abstieg. Vielmehr ist die historisch große Ulmer Beteiligung am Allstar Day Ausdruck
ORANGE ZONE 2014/15 # 2
einer bundesweiten Popularität, für die Typen und Teamphilosophie seit jeher entscheidender waren als der Tabellenplatz: „Wir hatten immer schon besondere Spieler“, erklärt Ulms Geschäftsführer Dr. Thomas Stoll, wieso sein Club bei der FanWahl zum Allstar-Game stets gut abschnitt. Ob Quadratcenter Gibbs, Schwergewicht John Bryant oder der lange unbekannte Konrad Wysocki: „Diese Jungs hatte kaum jemand auf der Rechnung, ehe ihnen bei uns der Durchbruch gelang“, so Stoll weiter. „Fans lieben solche Cinderella-Stories.“
EIN EVENT FÜR ENTERTAINER UND TYPEN Für die Wählergunst mindestens genauso wichtig: Der Faktor Identifikation. Als die Quotenregelung für einheimische Spieler hierzulande noch in den Kinderschuhen steckt und ausländische Profis den Allstar Day dominieren, heißen die Ulmer „Sterne“ bereits Per Günther und Robin Benzing.
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2010 halten die Ulmer Jungnationalspieler in der Süd-Auswahl – die damals noch gegen die Nord-Elite antritt (siehe Kasten) – als einzige „Nationals“ die deutsche Fahne hoch. Dass an der Donau auch ohne Quotenzwang stets Verantwortung und Spielzeit an Eigengewächse verteilt wurde, „fanden deutschlandweit viele Leute gut“, glaubt Thomas Stoll. „Dadurch haben unsere Spieler schon immer zahlreiche Stimmen fürs Allstar Game bekommen.“
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ALLSTAR SPECIAL 2015
Zu guter Letzt geht es beim Allstar Day aber nicht nur um Idealismus. Gewählt wird schlicht, wer die Massen am besten unterhält – und kaum einer hat das in den zurückliegenden Jahren besser verstanden als ein Ulmer: nämlich Per Günther. Wenn der ratiopharm-Spielmacher mit John Bryants Hilfe einen spektakulären Dunking inszeniert (2013), oder Will Clyburn aus dem Liegen durch einen Ballwagen einen Alley-Oop-Pass serviert (2014), dann trifft er damit den Nerv der Veranstaltung. „Es geht um Spaß, für Spieler wie Zuschauer“, weiß Per. Wenig verwunderlich also, dass Günther zuletzt fünfmal nacheinander beim Allstar Game auflief – eine längere Serie hat kein aktueller Profi der „Nationals“.
DIE VORFREUDE AUF DAS FAMILIENTREFFEN IN ULM? RIESIG! Dass die 27. Auflage des Allstar Days in der ratiopharm arena stattfindet, ist aber auch aus einem anderen Grund nur folgerichtig. Denn wie sich Basketball in Ulm/Neu-Ulm anfühlt, durften im vergangenen Frühjahr auch die Verantwortlichen der Beko BBL am eigenen Leib erfahren. Nach dem Top Four Ende März zeigte sich Liga-Chef Jan Pommer „sehr beindruckt“ von der zweitägigen Tollhaus-Atmosphäre in der Ulmer Heimspielstätte: „In Ulm und um Ulm wird Basketball ‚geatmet’“, sagt Pommer daher auch. Wie groß die Vorfreude auf die ratiopharm arena ist? Als am 20. Oktober das Ticket-Portal für den Allstar Day öffnet, dauert es kaum länger als 2 Stunden, ehe alle Sitzplatz-Tickets verkauft sind. Am 10. Januar werden also nicht nur Spieler, sondern auch Fans aus ganz Deutschland an die Donau strömen. „Der Allstar Day ist jedes Mal eine Art Familientreffen im deutschen Basketball“, sagt Dr. Thomas Stoll. Was alle Beteiligten also erwartet, ist klar – und eben doch nicht. Denn jedes Bestentreffen schreibt seine eigenen Geschichten, sorgt für andere „AhaMomente“ und reißt mit neuen Aktionen der Marke „Hast du das gesehen?“ von den Sitzen. Nur eins ist garantiert: Beste Unterhaltung – dafür steht das Allstar-Format inzwischen seit über 60 Jahren.
DAS ALLSTAR GAME: SO WIRD GESPIELT Mit einer 28-Punkte-Klatsche für die Süd-Auswahl begann 1987 die Historie des deutschen Allstar Games. Und einseitig war es noch öfter, wenn das Showspiel in den vergangenen drei Jahrzehnten nach geografischer Einteilung der BBL-Teams stattfand: Nur dreimal bei 20 Anläufen konnte sich der Süden gegen den Norden durchsetzen. Nachdem das Allstar Game schon von 1996 bis 1998 nach dem Prinzip „einheimische gegen ausländische Spieler“ aus-
getragen worden war, kehrte die Beko BBL 2012 zu diesem Modus zurück. Zu recht, wie Dr. Thomas Stoll findet: „Denn inzwischen gibt es immer bessere deutsche Spieler in der Liga.“ Und auch wenn die „Nationals“-Auswahl noch nie ein Allstar Game gewinnen konnte, glaubt Per Günther an den Mehrwert des aktuellen Formats: „Solange es eng zugeht, ist es attraktiv zu sehen, wie die deutschen Jungs dagegen halten.“
ULMER ALLSTARS 2007-2015 Per Günther (2010-2015) Jeff Gibbs (2007-2009) Thorsten Leibenath (2013-2015) John Bryant (2012, 2013) – jeweils MVP, Robin Benzing (2010, 2011), Philipp Schwethelm (2013, 2015) Daniel Theis (2014), Isaiah Swann (2012), Konrad Wysocki (2008)Will Clyburn (2015), Tim Ohlbrecht (2015)
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FOTOS: Florian Achberger, bildwerk89 TEXT: Michael Merx & Martin Fünkele
CARES tut gut(es)
ZU ORANGEZONE.CARES
Gegründet 2013 unterstützt das Charity-Projekt von Basketball aktuell die Hieroniemuss‘ Doctor Clowns und das Projekt „Handicap macht Schule“. Spenden für ORANGEZONE.CARES können auf das Konto 17017 bei der Sparkasse Ulm überwiesen werden. Anfang März 2015 ist die zweite Auflage des ORANGE DINNERs in Ulm geplant. Tickets wird es voraussichtlich ab Ende Januar geben.
„Nicht durch Mitklagen, sondern durch Mitsorgen und Helfen soll man seinen Freunden seine Teilnahme bezeugen.“ Der griechische Philosoph Epikur von Samos lebte von 341–271 vor Christus und drückt das, was uns über 2.000 Jahre später bewegt, sehr gut aus. Wir, das komplette Team von Basketball Ulm wollen mithelfen und Sorge tragen. In dieser Stadt, in dieser Region, mit diesen Fans, diesen Freunden, mit diesen Partnern und Sponsoren diesen Sport betreiben zu können, ist ein großes Geschenk. Wir sind uns dessen sehr wohl bewusst. Natürlich geht es für ratiopharm ulm in allererster Linie um Punkte und Siege. Natürlich geht es ums Geschäft und um die Frage, wie wir auch zukünftig mit den Großen der Liga mithalten können. Natürlich fragen wir uns täglich, wie wir bewegen, unterhalten und immer wieder neu kommunizieren können. Aber natürlich wollen wir auch nicht die Augen verschließen vor der Verantwortung für andere, die nicht so viel Glück haben wie wir. Und wir wollen etwas zurückgeben an diese Region, die uns seit Jahren erfolgreich trägt. Wir wollen unsere Teilnahme bezeugen und unseren Freunden zeigen, dass wir helfen können.
Offen. Transparent. Nachvollziehbar. Helfen! Alle Produkte aus dem Hause Basketball Ulm haben den Zusatz ORANGEZONE. Der Stehplatzbereich – früher in der Kuhberghalle und heute in der ratiopharm arena – heißt so, weil hier die Fan-Ursuppe schwappt, die Seele des Clubs zuhause ist. Nicht umsonst trägt das Magazin, das Sie gerade in Händen halten, diesen Schriftzug. Also ist es naheliegend auch das clubeigene
Charity-Projekt so zu nennen. ORANGEZONE.CARES wurde im Dezember 2013 gegründet. Noch sind es erste, vorsichtige Schritte, die wir gemeinsam mit unseren Fans und Partnern gehen, aber schon in den nächsten Wochen und Monaten sollen diese Schritte größer und energischer werden. „Wir wollen ORANGEZONE. CARES langfristig und nachhaltig aufbauen“, so Geschäftsführer Andreas Oettel, der vor allem eine rechtsverbindliche Form für das Hilfsprojekt installieren möchte. „Wir wollen offen, transparent und nachvollziehbar für alle Spender benachteiligten Menschen helfen können“, so der 40-jährige Familienvater weiter. In den vergangenen Monaten hat es bereits einige erste erfolgreiche Gehversuche von ORANGEZONE.CARES gegeben. Los ging es mit einem Paukenschlag, dem ersten ORANGE DINNER. Die Idee dazu lieferten die Spieler und der Trainer selbst. „Gerade wir als Sportler wissen, wie wichtig der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist, deshalb war und ist uns das ORANGE DINNER eine Herzensangelegenheit“, so Trainer Thorsten Leibenath. Und so durften wir am 5. Februar 2014 einen Per Günther statt im Sportdress in Kochschürze, Philipp Schwethelm statt mit Basecap mit Kochmütze und Will Clyburn statt mit Basketball mit Servier-Tablett in den Händen erleben. „Ich bin jetzt schon so lange hier in Ulm, aber dieser Abend war etwas Besonderes für mich“, sagte Per Günther und das nicht nur, weil er an diesem Abend auch noch Geburtstag feiern durfte. Ein zauberhaftes Drei-Gänge-Menü, feinste Weine, tolles Ambiente, witzige Interviews und eine attraktive Tombola rundeten die Veranstaltung ab. „So nah und sympathisch habe ich die Spieler noch nie erlebt“, so der einhellige Tenor aller Gäste. Dass das
33 Das Charity-Projekt von Basketball Ulm steckt zwar noch in den Kinderschuhen, hat aber schon im ersten Jahr seines Bestehens viele Kinderaugen zum Leuchten gebracht. PER GÜNTHER macht (junge) Damen beim ORANGE DINNER glücklich.
GEMEINSAM STARK: Die Kinder der Jörg-Syrlin-Schule.
Team um Thorsten Leibenath den richtigen Knopf gedrückt hat, zeigt vor allem auch die Tatsache, dass alle 150 Tickets zum ersten ORANGE DINNER innerhalb einer Stunde vergriffen waren.
ORANGE DINNER – ein Projekt mit Herzblut & Fortsetzung Seit seiner Gründung im Dezember 2013 unterstützt ORANGEZONE.CARES zwei Projekte: Die Hironiemuss Doctor Clowns und „Handicap macht Schule“. Während die Doctor Clowns kranken Kindern – z.B. in der Kinderklink Ulm am Michelsberg – Mut machen, hat „Handicap macht Schule“ das Ziel, Schülerinnen und Schülern das Thema Inklusion näherzubringen und sie am Beispiel Rollstuhlbasketball in Kontakt mit Menschen mit Handicap zu bringen. Von November bis Dezember 2014 wurden zehn Schulen in der Region Ulm & Neu-Ulm besucht. An jeder Schule wurde ein 90-minütiges Rollstuhlbasketball-Programm angeboten. „Handicap macht Schule soll helfen, die Barrieren im Kopf einzureißen“, erklärt Werner Rieger, der seit einem Motorradunfall als 19-Jähriger selbst im Rollstuhl sitzt und als Trainer das Projekt betreut. Und genau diese unvoreingenommene Begeisterung war auch bei der Auftaktveranstaltung in der Jörg-Syrlin-Grundschule in Ulm zu beobachten. 20 teilnehmende Kinder zeigten keine Scheu vor dem Rollstuhl. „Ich habe heute gelernt, dass Rollstuhlbasketball super Spaß macht – dafür muss man gar nicht laufen können“, sagte ein Drittklässler nach dem abwechslungsreichen Sportprogramm.
„Es ist faszinierend, wie die Kinder noch nach einer Woche immer wieder davon reden, und vor allem wie sie jetzt über Behinderungen reden und denken“, sagt Günther Knaupp, Rektor der Grundschule am Sellenberg in Westerheim, die ebenfalls von Rieger und seinen 20 Sportrollstühlen besucht wurde.
„Einfach sensationell“, lobt Ulms Kultur- und Sozialbürgermeisterin Iris Mann Es ist nicht mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein, darüber sind sich die Verantwortlichen von Basketball Ulm im Klaren. Dennoch wird Geschäftsführer Andreas Oettel nicht müde, sich auch abseits des Parketts zu engagieren. Wie zum Beispiel beim ersten europäischen Auftritt seines Clubs. Während ratiopharm ulm eine erfolgreiche Heimpremiere in der EuroChallenge gegen den niederländischen Serienmeister aus Den Bosch feierte, freuten sich rund 180 Flüchtlinge aus der Region über eine Einladung zum Spiel. „Mit ORANGEZONE.CARES wollen wir immer wieder einen Blick auf gesellschaftliche Probleme werfen“, so Oettel. „In diesem Fall ging es darum, ein Zeichen zu setzen, wie ein gemeinsames Miteinander in Europa funktionieren kann“, so der Geschäftsführer von Basketball Ulm. Und die Einladung kam gut an, nicht nur bei den Gästen. „Einfach sensationell! Ein guter Beitrag für das Miteinander von Flüchtlingen und Bürgerschaft“, lobt Ulms Kultur- und Sozialbürgermeisterin Iris Mann die Aktion der Basketballer.
GEMEINSAM STARK: Ulms Kultur- und Sozialbürgermeisterin Iris Mann war begeistert.
ANDREAS OETTEL überreicht den Doctor Clowns 2.500 Euro.
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TEXT: Joshua Wiedmann FOTOS: bildwerk89, Camera4
RATIOPHARM AKADEMIE
Mehr als nur ein Job
DANNY JANSSON
Der Finne Danny Jansson betreut seit dieser Saison als Nachwuchs- und ProB-Coach drei Mannschaften in Ulm und Weißenhorn. Das Porträt über einen Basketball-Verrückten, dem es bei seiner Arbeit um mehr geht als nur Siege und Niederlagen. Finnen, so das Klischee, sind stille Zeitgenossen. So wie Rennfahrer Kimi Räikkönen, oder Janne Ahonnen, der ewig-einsilbige Skispringer. Unterkühlte Typen eben, denen kein Wort zu viel über die Lippen kommt. Legt man diesen Maßstab an, wirkt Daniel Jansson so gar nicht finnisch. Vielleicht liegt das an seinen Jahren am College in den USA, vielleicht an den libanesischen Wurzeln der Familie Jansson. Jedenfalls ist „Danny“, wie der 35-Jährige häufig nur genannt wird, alles andere als unterkühlt und still – besonders, wenn er sich mit Basketball befasst. Nach 40 abwechslungsreichen Minuten über seinen Karriereweg, Basketball in Finnland und Nachwuchskonzepte hat der Ulmer Jugendtrainer noch nicht genug von der Fragerei. „Ich könnte einfach stundenlang über Basketball sprechen“, erklärt er.
MEHRERE TAGE OHNE BASKETBALL? KEINE CHANCE! Seit Jansson als Jugendlicher zufällig in ein Basketball-Training stolperte, „gab es keine fünf Minuten ohne diesen Sport in meinem Leben“, wie er schmunzelnd sagt. Wenn er sich – nach vielen Sommern mit den finnischen Junioren-Nationalteams – im August erstmals seit Langem mehrere freie Tage einräumt, dann nur, um bei der BasketballWM in Spanien Spiele der finnischen Mannschaft sehen zu können. Danny Jansson blutet orange – und er macht keine halben Sachen: Nachdem Ende Juni sein Engagement in Ulm feststeht, bringt er direkt seinen Umzug an die Donau hinter sich und stellt sich dann sofort in die Halle. Mitten in der Baggersee-Saison scheucht Jansson mehrere
Wochen lang tagtäglich eine Gruppe Ulmer Nachwuchsspieler durch das Trainingszentrum der ratiopharm akademie. Es ist dieser Tatendrang, der auch Artur Kolodziejski beeindruckt, als er Jansson kennenlernt. Der sportliche Leiter der ratiopharm akademie ist im Frühjahr auf der Suche nach einem hauptamtlichen Jugendtrainer, als sich ein Agent meldet: „Ich habe genau den richtigen Mann für euch“, kündigt der Vermittler Jansson groß an. Als der Finne später in Ulm probeweise ein Training leitet, weiß Kolodziejski sofort: das passt. „Dannys Spielidee und seine Ansprache waren sehr überzeugend. Aber vor allem hat er eine unglaubliche Energie ausgestrahlt“, erinnert sich der Ex-Profi. Jansson wiederum ist fasziniert von der Aussicht, „in Ulm etwas aufbauen zu können.“ Und damit hat er bereits Erfahrung.
DOPPELFUNKTIONÄR IM FINNISCHEN VANTAA Fünf Jahre lang spielt und studiert Jansson in den USA, Holland und Belgien. Nach der Rückkehr in seine Heimat versucht sich der bullige Guard einige Zeit im finnischen Spitzenbasketball zu etablieren, muss aber bald feststellen: Die Luft aus der aktiven Karriere ist raus. 2007 hängt er die Basketball-Sneaker an den Nagel. „Mit 28 Jahren konnte ich mich nicht mehr für den Saisonstart motivieren“, erzählt er. „Aber ich wollte unbedingt als Coach weitermachen. Ich hätte auch kleine Kinder trainiert.“ Er kehrt schließlich zu seinem früheren Club PuHu Vantaa zurück, der sich nach einer Insolvenz gerade neu aufstellt und noch einen Jugendkoordinator sucht.
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AN DER NAHTSTELLE ZWISCHEN NACHWUCHS UND PROFIS Unter Janssons Ägide steigt Vantaa binnen kürzester Zeit zu einem der renommiertesten Nachwuchsstandorte Finnlands auf. Ab 2008 erreicht PuHus U19-Team in fünf von sechs Jahren das nationale Final Four. Jansson ist letztlich aber nicht nur Juniorencoach, sondern in Vantaa auch für Zweitliga-Team, Damen-Auswahl und die sportliche Leitung des Nachwuchsprogramms verantwortlich. Als im Sommer 2014 die Anfrage aus Ulm kommt, ist Jansson längst nicht mehr von PuHu wegzudenken. Umso schwerer fällt es ihm damals, sein „Baby“ – wie er den Club nennt – hinter sich zu lassen: „Aber die Chance in Ulm war zu gut, um sie auszuschlagen.“ 1.600 Kilometer südwestlich von Vantaa ist Jansson nun seit dieser Saison für drei Mannschaften an der Nahtstelle vom Nachwuchs- zum Herrenbereich zuständig. Über den Ulmer Kooperationspartner Weißenhorn (ProB) sowie die akademie-Teams aus NBBL (U19) und zweiter Regionalliga soll der neue Coach Talente ans Profi-Niveau heranführen. Dass Jansson bislang „alle unsere Erwartungen erfüllt“ (Kolodziejski), ist nicht zuletzt auf seinen großen Erfahrungsschatz zurückführen. „Mehrere Mannschaften zu trainieren und koordinieren, ist nichts Neues für mich“, sagt Jansson, der stets mit Personal und Vorbereitungszeit jonglieren muss, wenn seine Mannschaften an gleichen Tagen Spiele bestreiten. Dass viele seiner Akteure in mehreren Leistungsstufen für Ulm auflaufen, hat aber auch sein Gutes: „Das macht es den Jungs einfacher, unsere Spielidee zu verinnerlichen“, erklärt Jansson. Um Sprünge vom einen zum anderen Team zu erleichtern, hat Jansson für seine Teams
ein Spielsystem entwickelt, das an das von Bundesliga-Coach Thorsten Leibenath angelehnt ist. Am Anfang, gesteht er, habe ihn die Vorstellung eines durchgängigen Konzepts vom Nachwuchs bis zu den Profis „ein wenig eingeschüchtert. Aber heute weiß ich: Das ist eine wunderbare Sache, denn das BBL-System ist ideal für junge Spieler.“ Was ohnehin gut zur Ulmer Philosophie passt, ist Janssons Führungsstil: „Danny pflegt ein lockeres
Verhältnis zu seinen Jungs. Aber in der Halle fordert er höchste Konzentration“, hat Artur Kolodziejski beobachtet. Nicht zufällig seien Janssons Trainingseinheiten seinen Spielern zufolge vor allem eines: „sehr anstrengend.“
MIT BEHARRLICHKEIT UND HERZBLUT Für den Finnen sind die intensiven Stunden in der Halle aber mehr als nur ein Mittel
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RATIOPHARM AKADEMIE
zum Zweck. „Natürlich will jeder in erster Linie gewinnen“, sagt er. „Aber das Beste an meinem Job ist: Über Basketball kann man auch Werte vermitteln und so Einfluss auf junge Menschen nehmen.“ Am liebsten, sagt Jansson, würde er das noch 30 Jahre lang tun. Und auch einem längeren Engagement bei der ratiopharm akademie ist er nicht abgeneigt, denn: Jansson ist keiner, der vorschnell abbricht, was er einmal angefangen hat: „Ich möchte dabei helfen, den Jugend-Basketball in Ulm dauerhaft voranzubringen“, sagt er. „Wieso sollte ich also nicht noch einige Zeit hier sein?“ Eingelebt hat sich der Finne jedenfalls schon im Schwabenland – was nach seinen früheren Auslandserfahrungen aber auch „kein Problem“ gewesen sei. Viel eher mühselig für Jansson: Die deutsche Sprache, die er „nebenbei“ zu lernen versucht. „Die mit Abstand komplizierteste Sprache, die ich kenne“, lacht Jansson, der neben Finnisch auch Englisch, Schwedisch und Spanisch spricht. Der 35-Jährige verspricht aber: „Ich bleibe dran.“ So wie Danny Jansson eben alles, was er tut, mit Beharrlichkeit und Herzblut betreibt.
„HALLO DANNY, HIER HENRIK!“ Henrik Dettmann war der erste finnische Trainer, der einen nachhaltigen Einfluss auf den deutschen Basketball hatte. Er trainierte von 1997 bis 2003 die Nationalmannschaft und wurde mit dem DBB-Team EM-Vierter (Türkei, 2001) und WM-Dritter (USA, 2002). Seit 2004 coacht Dettmann die finnische Auswahl, mit der er 2014 bei der WM in Spanien teilnahm. Danny Jansson kennt der 56-Jährige noch aus seiner aktiven Zeit als Spieler: „Danny ist ein guter Typ: ein harter Arbeiter und smarter Junge. Ich würde ihn als typischen finnischen Coach beschreiben: Sein Selbstverständnis ist das eines „Educators“. Er möchte die Spieler besser machen aber nicht bevormunden. Zwei Dinge sollte Danny in Deutschland wissen: Einmal die Geschichte des Landes, weil sie ihre Bevölkerung bestimmt. Und: Die deutsche Sprache. Wir Finnen sind Perfektionisten und haben Angst, uns zu blamieren. Trotzdem sollte man in Deutschland Deutsch sprechen – nur Mut!“
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MIND GAMES
TEXT: Adam Hess ¦ FOTO: Ulli Schlieper
Let’s be honest: It ain’t easy to be a pro ball player! Work out twice a day, travel, the stress of winning or losing … Welcome to Adams world! On this page Adam Hess takes us into the myths of the game. Personal, straight forward – and yes, honest! If you don`t get it, check out our SoundCloud account and hear Adam reading his column just for you! Recently, two teammates plowed into each other in practice and it got very tense in the gym. One guy felt he was unfairly pushed and spouted to the other, “You have got some issues.” I thought it was brilliant. If he had said that to me, it would have started an entire analyzation process in my head. I would have been thinking, "Hmm, maybe I am not getting enough sleep, or I am too worried about my investments, or maybe some other underlying issue at home needs to be dealt with so this does not happen again." I thought the main point of trash talk was to get into the head of an opponent to throw him off and therefore cause him to be unable to perform to the best of his abilities. But, the other guys just laughed and the moment passed uneventfully. The interesting fact is, about ten years ago I used a line like that in a practice scuffle with a teammate and a similar reaction ensued. In practice, this is actually best because it is better to have the situation resolved quickly and avoid unnecessary awkwardness among teammates. Poor trash talk was actually a great way in these cases of diffusing the situation. In my opinion, the art of trash talking has been dying for years. Do not get me wrong, it still goes on, but the era of Michael Jordan, Larry Bird and company jawing and sparring verbally before, during, and after each contested play occurs a lot less often and it just does not seem to be at the same level. It has lately been kind of tagged as a weakness to even respond to trash talk, whereas it seemed a right of passage for the stars in the old days. Last season, Lance Stephenson of the Indiana Pacers, was considered to have no tact or class when he attempted to get into the head of Lebron James with weird gestures and comments. I am not sure what to think, but on one point I do agree, it might not have been that smart to fire up the greatest player in the world. It also obviously did not work because James and the Heat ended up knocking the Pacers out of the playoffs. Another cause of the decline in trash talk might be because leagues around the world used to consist mostly of local players and now that is no longer the case. The NBA continually breaks the record every year for the number of international players in the league. In the BBL, half of the roster can consist of foreigners. This leads to a few scenarios that arise today especially in Europe in trash talking situations: 1. Player 1 yells at Player 2 and Player 2 understands
nothing because they speak two totally different languages. 2. Player 1 yells at Player 2 and he barely understands and by the time he really does, it is way too late. 3. Both players use the local language of the country where they are playing or English and it is a garbled mess. 4. Player 1 attempts to use the language of Player 2 and is laughed at or is understood, but it lacked any type of sting. 5. Both players understand each other perfectly in whatever language they are using and the trash talk is flawless and devastating. Each group above is obviously not evenly distributed, but it gives an idea that the odds are probably low of a successful verbal battle. This causes some of us to fall out of practice and avoid engaging in any type of trash talk at all. Plus, referees severely frown upon verbal confrontations between players in this day and age. One of my teammates protected me after an opponent got a little too physical after a play. I wanted to show my support for him protecting me, once our opponent’s anger turned toward my teammate. I did not dare use physical force because our opponent was twice my size and mad, so I attacked him with words. I was trying to be insightful and eloquent; however, I think it came off another way because the referees did not like it. I am actually still unaware of what I said because I went a little nuts, but I would have hoped that I used my teammate’s, “You have got some issues,” line, even if others disagree about its potency. This all means that more than ever, we rely on our fans to try and get in the other team’s heads with overwhelming enthusiasm. We need the fans behind us and cheering because my teammate’s and my, “You have got some issues,” type of trash talk is likely not going to give us any type of advantage. I can not believe this could happen, but if somehow the crowd's intensity does not give us any advantage, at the very least the noise will drown out any of the poor attempts of talking trash by the aforementioned teammate and myself.
You look for the audio version of Adams column? Check out our SoundCloud account or scan the QR-Code! bit.ly/MindGamesAdamHess
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An Pa Vo
FOTOS: Otate vitiore peditate landi simus quunt. te vitiore peditate landi
Er parkt nicht. Er wartet.
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