OrangeZone.Magazin Playoffs 2017

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2016/17 te vitiore peditate landi 2015/16#2

PLAYOFF SPECIAL

Playoffs Modus, Mythen, Marotten Tim Ohlbrecht Topleistung, Verletzung… Comeback? Legendary Season Rekorde, Rekorde, Rekorde

ALLE PLAYOFFSPIELE LIVE AUF


COVERFOTOS: Florian Achberger, Marcel Merli, Alexander Fischer, Harry Langer GESTALTUNG: Agentur HALMA

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ANSCHNALLEN, ANFEUERN UND EINFACH NUR GENIESSEN 32 BBL-, ein Pokal- und 14 Eurocup-Spiele liegen hinter uns. Mit 27 Siegen in Folge hat unsere Mannschaft den 47!!!!! Jahre alten Rekord von Serienmeister Leverkusen übertroffen und damit Geschichte geschrieben. Auch die Verletzungen von Tim Ohlbrecht, Per Günther, Da‘Sean Butler zuletzt auch noch Braydon Hobbs und Augustine Rubit konnten nicht verhindern, dass ratiopharm ulm zum ersten Mal in der Historie des Ulmer Basketballs am Ende der regulären Saison auf Platz 1 steht. Im Fußball wäre man damit Meister. In der schönsten Sportart der Welt geht die Saison jetzt erst richtig los. Vor dem ersten Sprungball sind die Tickets für alle Playoff-Heimspiele bereits vergriffen (es kommen aber bestimmt noch Rückläufer der Gästeteams in den Verkauf). Sogar die Monokultur in den deutschen Medien hat den UUULMER Basketball für sich entdeckt. Per Günther zu Gast in der Sportschau und bei Sport im Dritten – jede Tageszeitung Deutschlands hat ausführlich über das Phänomen ratiopharm ulm berichtet. Dass Raymar Morgan zum MVP – dem besten Spieler der BBL – gewählt wurde – wird die Aufmerksamkeit sicher nicht schmälern. Die nächsten Wochen werden unglaublich, fantastisch, traurig, genial, ein Traum, ein Albtraum, ein Mythos … ich weiß es nicht. Alles ist möglich. Wir haben 47 Spiele der besten Mannschaft, die je ein Ulmer Trikot getragen hat, gesehen. Wir haben gefeiert, gezittert und gestaunt. Wir haben Grenzen überwunden und Rekorde gebrochen. Das alles zählt jetzt nicht mehr. Neun Siege braucht man in den Playoffs. In maximal 15 Spielen. Ich freue mich auf jedes einzelne. Denn diese grandiose Saison soll noch lange weitergehen. Schnallt euch an, gebt wieder einmal zusammen mit der Mannschaft ALLES und genießt die schönste Zeit des Jahres. Euer Dr. Thomas Stoll

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P.S. Unser Farmteam – die Weißenhorn Youngstars – sind ins Finale der ProB eingezogen und haben sich damit den Aufstieg in die ProA verdient. Eine unglaubliche Leistung von unserem Nachwuchsteam. GLÜCKWUNSCH an Danny Jansson und die jungen Wilden.

WHAT’S INSIDE 03 EDITORIAL  Inhalt 04 FASTBREAK Die besten Public Viewing Spots der Stadt | PlayoffEquipment | Die größte Fanchoreographie BasketballDeutschlands | Zwei Städte, eine Liebe

LIQUI MOLY GmbH Jerg-Wieland-Straße 4

89081 Ulm GERMANY

Telefon: +49 731 1420-0 E-Mail: info@liqui-moly.de

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ORANGE ZONE PLAYOFFS 2017

06 INTERVIEW Zwischen Himmel und Hölle – im Interview spricht Thorsten Leibenath über die unglaubliche Erfolgsserie und die bitteren Verletzungen.

08 FASZINATION PLAYOFFS Mythen, Modus, Marotten – alles, was es über die geilste Basketball-Zeit des Jahres zu wissen gibt. 12 RÜCKBLICK Rekorde, Rekorde, Rekorde – die Saison 2016/17 ist schon vor ihrem großen Finale unvergesslich. 14 STORY Tim Ohlbrecht war auf dem Weg zur besten Saison seiner Karriere. Dann stoppte ihn eine Knieverletzung. Jetzt brennt der Big Man auf sein Comeback.

IMPRESSUM Herausgeber OrangeZone GmbH Lessingstraße 10c 89231 Neu-Ulm  info@orangezone.eu Redaktion Martin Fünkele Tel. 07 31 . 1 59 29 99 - 40 fuenkele@bbu01.com Julia Günter guenter@bbu01.com Florian Eisebitt eisebitt@bbu01.com Mitarbeiter dieser Ausgabe: Joshua Wiedmann Grafik HALMA GmbH & Co. KG Agentur für Werbung Pfarrer-Weiß-Weg 16 89077 Ulm, Tel. 07 31. 1 40  36 - 0 www.agentur-halma.de info@agentur-halma.de Druck CEWE-PRINT GmbH Meerweg 30-32 26133 Oldenburg www.cewe-print.de service@cewe-print.de


FOTOS: Ulli Schlieper GRAFIK: HALMA

FASTBREAK

2WEI STÄDTE E1N TEAM Wir haben es ja schon immer gewusst: Ulm und Neu-Ulm sind eins. Eine Doppelstadt, ein Zuhause und eine Liebe. In den Playoffs wird das nun ganz deutlich. Denn sowohl vor dem Ulmer (2,40 mal 12 Meter), als auch vor dem Neu-Ulmer Rathaus (1,50 mal 6 Meter) hängt zum Playoff-Start eine Mega-Fahne, die die Unterstützung der beiden Städte zum Ausdruck bringt. Wir sagen Danke, bzw.

WE ARE ONE!

WE ARE VIEWING

Keine Tickets für die seit Wochen ausverkauften Playoff-Heimspiele von ratiopharm ulm? Und trotzdem wollt ihr weder auf die Spiele, noch auf die Live-Atmosphäre verzichten? Wir empfehlen: Public Viewing. Am besten bei Henry’s Coffee World in der Hirschstraße, oder in DIE BAR, oder, oder … Eine Liste mit alle Public Viewing Spots findet ihr unter ratiopharmulm.com. Übrigens: Wer uns auf seinem Lieblingssocial-Media-Kanal zeigt, wo er schaut und den Hashtag #weareviewing verwendet, nimmt regelmäßig an einer Verlosung teil.

SIGNATURE MOVE

EIN GROSSER WURF BEGINNT MIT EINER GUTEN ENTSCHEIDUNG. FÜR ALLE, DIE ETWAS AUF DEN WEG BRINGEN WOLLEN.

Einmal bitte die ganze Stadt mit Playoff-Plakaten zupflastern und zwar vier Wochen lang. Und am besten mit vier verschiedenen Motiven! Okay, machen wir gern – kein Problem! Drei Trios, plus ein Duo und der Coach und schon ist die komplette Orange Power auf über 300 WALLPostern verteilt. Blöd nur, dass kurz nach Drucklegung plötzlich Casey Prather auftauchte. Weil Casey leider kein Plakat bekommen hat, haben wir flugs alle zwölf Profis auf dem Cover dieser Ausgabe vereint. Weil wir Perfektionisten sind. Weil wir doch alle ONE sind. Und: weil’s einfach geil ausschaut.

Basketball Ulm vertraut den Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern von UNRUH UND PARTNER.

PLAYOFF-EQUIPMENT Die geilste Basketball-Zeit des Jahres ohne Fan-Stuff? Das geht gar nicht. Das sieht auch Casey so und hat sich kurz nach seiner Ankunft in Ulm einen Playoff-Schal bzw. ein -Shirt unter den Nagel gerissen. Übrigens: Das Shirt gibt es auch in schwarz – und zwar ganz legal für 13,95 Euro im Fanshop. Der Playoff-Schal inklusive aller Spieler- und Trainernamen ist ebenfalls für 13,95 zu haben.

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So sieht sie also aus, die Choreographie, die beim Ideenwettbewerb am meisten Stimmen auf sich vereint hat. Entworfen hat das Kunstwerk Markus Hitzler – umgesetzt wird die Choreo dann beim ersten Playoff-Heimspiel. Dafür wird auf allen 4.500 Sitzplätzen der ratiopharm arena ein A2 großer Folder ausgelegt – aus diesen 4.500 Pixeln entsteht dann kurz vor Tipoff die größte Fanchoreographie Basketball-Deutschlands.

© AT CKE www.attacke-ulm.de

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INTERVIEW: THORSTEN LEIBENATH

FOTO: ALEXANDER FISCHER INTERVIEW: MARTIN FÜNKELE

ZWANZIG JAHRE IT MIT IQ

„Die Mannschaft überrascht mich immer wieder“ Head Coach Thorsten Leibenath über die Entwicklung seiner Mannschaft, die Stimmung zum Playoffstart und die Bürde der Favoritenrolle. Thorsten, nach der ersten Ulmer Finalteilnahme 2012 wurde im Folgejahr – ähnlich wie in dieser Saison – ein Großteil der Mannschaft zusammengehalten. 2013 war im Playoff-Halbfinale Schluss. Hast du den Vergleich zwischen dieser und der heutigen Generation schon einmal gezogen? Thorsten Leibenath: Ja, dieser Vergleich bietet sich schon an. Aber allzu viele Ähnlichkeiten sind nicht festzustellen. Wir haben uns in allen Bereichen professionalisiert und ich halte unsere aktuelle Mannshaft für deutlich stärker als die damalige. Wobei auch die Ergebnisse des 2012/2013er Jahrgangs mehr als beachtlich waren. Sommer 2015: Hattest du damals schon so ein Gefühl, dass sich aus der frisch zusammengestellten Mannschaft etwas Besonderes entwickeln könnte? Thorsten Leibenath: Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass wir uns von einem Weg verabschieden würden, den wir vier Jahre lang verfolgt hatten. Nämlich mit klassischen Centern wie John Bryant, Trent Plaisted, Ian Vougioukas oder auch Tim Ohlbrecht zu spielen. Wir sind 2015 auf den großen Positionen deutlich kleiner und auf den kleinen deutlich größer geworden. Das Spielkonzept hat sich also dramatisch verändert. Wohin das führen würde, konnte ich damals noch nicht abschätzen.

„Ich versuche immer das Positive einer Situation zu sehen“ Bei all dem Hype um die 27 Siege in Folge wird gerne vergessen, wie viel Verletzungspech ihr dieses Jahr hattet. Erst Tim, dann Per, dann Taylor und zum Schluss Da’Sean, Braydon und Aug. Gab es einen Punkt, wo du dachtest: Das kann die Mannschaft nicht auffangen – das kriegen wir nicht kompensiert?

Thorsten Leibenath: Sorge ist zu viel gesagt, aber du erwartest nicht, dass es einfach so gut weitergeht. In der Retrospektive ist es immer noch überraschend, wie gut wir die Verletzungen weggesteckt haben. Aber die Mannschaft überrascht mich immer wieder – nicht nur durch ihre Siege, sondern auch dadurch, wie sie mit Rückschlägen umgeht. Hast du nie mit dem Schicksal gehadert? Thorsten Leibenath: Nein, so denke ich nicht. Ich versuche immer das Positive einer Situation zu sehen. Das Positive an den Verletzungen war, dass wir improvisieren mussten, dass wir junge, deutsche Spieler einsetzen mussten – und dass der Druck vom Rest der Mannschaft etwas abfiel. Natürlich hätte ich sehr gerne auf die Verletzungen verzichtet, aber dadurch wurde deutlich, welch gute und junge Alternativen wir im Kader haben. Und darum geht es uns in Ulm ja immer – nämlich um die Entwicklung junger Spieler. Wo liegen die Unterschiede in deiner Arbeit abhängig davon, ob du ein Team trainierst, das gewinnt oder verliert? Thorsten Leibenath: Wenn du verlierst, sind deutlich mehr Gespräche von Nöten, als wenn du gewinnst. Es ist also eine intensivere Zusammenarbeit gefragt, als wenn du Erfolg hast. In Phasen des Erfolges hinterfragen Spieler nicht jede Entscheidung – denn es läuft ja. 2016 bist du mit deinem Team als Hauptrundensiebter und als klarer Underdog in die Playoffs eingezogen. Jetzt ist ratiopharm ulm im Viertelfinale Favorit. Kann das gefährlich werden? Thorsten Leibenath: Natürlich. Aber davon lassen wir uns nicht verrückt machen. Wir haben das ganze Jahr dafür gekämpft, nicht mehr Underdog zu sein und wollen jetzt die Vorteile der guten Tabellenposition nützen.

Ihr Partner für Natürlich ist es aus motivatorischer Sicht immer einfacher, aus der Underdog-Rolle zu spielen, gleichzeitig hast du die Bürde, dass du in einer Serie immer ein Heimspiel weniger hast. Jetzt haben wir uns das Heimrecht gesichert und wissen, dass wir nicht mehr unterschätzt werden.

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„Wir wissen, dass wir nicht mehr unterschätzt werden.“ Ein Team, das es mit sieben Spielern gerade so in die Playoffs schafft und nichts zu verlieren hat, hat einen anderen Vibe als ein Seriensieger. Wie würdest du die Dynamik innerhalb der Mannschaft kurz vor PlayoffBeginn beschreiben?

Erfolg und optimale Lösungen ohne Kompromisse.

Thorsten Leibenath: Die Stimmung ist von großer Fokussierung geprägt. Letztes Jahr haben wir uns teilweise selbst überrascht. Wir sind mit der Idee in die Playoffs gegangen, dass wir nichts zu verlieren haben und jederzeit ausscheiden könnten. Dieses Jahr ist das Gefühl ein anderes. Ich nehme diese Fokussierung und den Willen, diese Saison noch lange Basketball spielen zu wollen, wahr. Wie bereitest du dich selber auf die Playoffs vor? Gibt es den Schalter, den man umlegt, um dann nur noch im Playoff-Fieber zu sein? Thorsten Leibenath: Nein, eine spezielle Vorbereitung gibt es bei mir nicht. Du versuchst deine Arbeit vielleicht noch etwas genauer zu machen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Trotzdem lasse ich mich nicht verrückt machen, nur weil Playoffs sind. Ich kann mein Schlafpensum nicht auf vier Stunden reduzieren, nur um mich auf alles perfekt vorzubereiten. Du kannst nie alles kontrollieren. Ein Restrisiko bleibt immer, und das macht ja auch den Reiz der Playoffs aus.

Folge uns: facebook.com/sigitmitiq & xing.de/company/sig-ulm [s.i.g.] system informations gesellschaft mbH, Zeppelinstr. 5/2, 89231 Neu-Ulm, Germany Fon 0731 935 960, Fax 0731 935 963 0, E-Mail: info@sig-ulm.de, Web: www.sig-ulm.de


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FASZINATION PLAYOFFS

TEXT: Joshua Wiedmann FOTOS: Alexander Fischer, Florian Achberger

Willkommen

im Gelobten LAND

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Die Playoffs sind eine eigene Welt. Schillernd, intensiv, rastlos – und für die Protagonisten je nach Ausgang brutal oder traumhaft schön. Diese sieben Wochen zwischen Anfang Mai und Mitte Juni, in denen Helden geboren und Träume begraben werden, funktionieren nach ganz eigenen Regeln und Prinzipien. OrangeZone.Magazin stellt einige von ihnen vor.

Die Gesetze der Playoffs

In den Playoffs ist alles möglich – ein Sprichwort, das nicht von ungefähr kommt. Trotzdem gibt es auch in der „Postseason“ Regelmäßigkeiten, die sich über die Jahre herauskristallisieren:

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An Bamberg führt kein Weg vorbei.

2

Ulm gehört zu den Top-4.

3

ÜBERRASCHUNGEN WERDEN SELTENER.

4

Win – or go home.

Seit dem ersten Titel der aktuellen Erfolgsära im Jahr 2010 gewannen die Franken in sieben Anläufen sechs Meisterschaften und insgesamt 80 Prozent ihrer Playoff-Spiele. Noch beeindruckender: 12 seiner 19 Serien gewann der Dauerchamp per „Sweep“.

Ein Leben wie im Tunnel Jesus Ramirez stand bereits fünfmal mit ratiopharm ulm in den Playoffs und erreichte zweimal die Finals. Der 37-jährige Spanier berichtet, wie die Playoffs den Alltag außer Kraft setzen. „Als Trainer bereitet man das Team gewissermaßen die ganze Saison über darauf vor, in diesen entscheidenden Wochen gut zu spielen. Wenn es dann soweit ist, zählt jede Minute, jedes Training, jedes Spiel; dann geht es um jedes Detail – auch in unserer Arbeit als Coaches. Sobald die Playoffs beginnen, erwarte ich deswegen auch nicht, viel Freizeit zu haben. Ich bin dann für fünf, sechs, sieben Wochen – solange die Saison eben geht – im Tunnel. Meine Freunde wissen, dass ich in einer speziellen Welt arbeite und wundern sich nicht mehr, wenn ich mich einige Zeit nicht melde. Für Kontaktpflege ist nach der Saison genug Zeit da – aber in den wichtigen Spielen willst du nichts dem Zufall überlassen.

Seit 2012 erreichte Orange County immer die Playoffs – das gelang sonst nur den „drei großen Bs“. Mehr Playoff-Spiele als Ulm (40) haben seitdem sogar nur Bamberg (46) und Bayern (45) absolviert. In vier von fünf Jahren ging es für das Leibenath-Team außerdem mindestens ins Halbfinale.

In den letzten fünf Jahren endeten ganze 14 Playoff-Serien in der BBL per Sweep; zwischen 2007 und 2011 waren es nur acht gewesen. Zugleich werden Überraschungen immer seltener: Hatte zwischen 2007 und 2011 zehnmal ein schlechter platziertes Team seine Erstrunden-Serie gewonnen, waren es zuletzt nur noch vier.

Spiel eins einer Serie hat einen wegweisenden Charakter: Seit 2011 gingen 83 Prozent aller Serien an den, der das Auftakt-Match gewann. Einen 0-2-Rückstand hat im gleichen Zeitfenster kein einziges Team aufgeholt.

Im Laufe der Jahre gab es daher auch schon einige kurze Nächte. Als wir 2013 und 2014 im Pokal-Finale standen, ging die Spielvorbereitung jeweils bis 4 oder 5 Uhr morgens – und um 10 Uhr war wieder Training. Das ist intensiv, macht aber auch Spaß – zumindest, solange alles klappt. Einmal ging vor einem Playoff-Spiel abends das Videoschnitt-Programm auf meinem Laptop kaputt; da war es dann mit Schlaf ganz vorbei. Am Morgen war der Film trotzdem irgendwie fertig und wir haben das Spiel gewonnen. Das sind die besonderen Momente in den Playoffs.“

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FASZINATION PLAYOFFS

Die Playoff-Dauerbrenner

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Wer hat von allen aktiven BBL-Spielern und -Trainern die meiste Playoff-Erfahrung? In Klammern: Die Teams, mit denen der Spieler/Trainer in der Endrunde stand.

AVP*: 19,25

MEISTE SPIELE (SPIELER) 1.

-53%

8,99

2 x 100g

MEISTE SPIELE (TRAINER)

100g 4,40

Julius Jenkins

(BER, BAM, OLD)

77

1.

Dirk Bauermann

(LEV, BAM, FCB)

148

Anton Gavel

(GIE, BAM, FCB)

77

2.

Predrag Krunic

(BON, OLD)

56

2.

Alex King

(FRA, BON, WUE, BER)

69

3.

Gordon Herbert

(WUE, FRA, BER)

53

3.

Karsten Tadda

(BAM)

68

4.

Thorsten Leibenath

(ULM)

40

4.

Immanuel McElroy

(KOE, BER, BRA)

64

5.

Sebastian Machowski

(BRA, OLD)

38

5.

Bryce Taylor

(BON, BER, QUA, FCB)

55

6.

John Patrick

(GOE, WUE, LUD)

31

6.

Rickey Paulding

(OLD)

52

7.

Doug Spradley

(PAD, BRE, WUE)

21

7.

Derrick Allen

(LEV, FRA, BER)

51

8.

Andrea Trinchieri

(BAM)

20

8.

Philipp Schwethelm

(KOE, BRE, FCB, ULM, OLD)

46

9.

Frank Menz

(MBC)

8

9.

Per Günther

(ULM)

41

10.

Mladen Drijencic

(OLD)

7

10.

Lucca Staiger

(FCB, BAM)

38

Offizieller

Urlaub gibt’s später ...

SUPPORTER

Wir sind offizieller Arzneimittel-Lieferant der Ulmer Basketball-Mannschaft

RIED+APOTHEKE SÖFLINGEN Timo Ried e.K., Magirusstr. 35/4, 89077 Ulm

** Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. * Verkaufspreis gemäß Lauer-Taxe, Stand 15.04.2017; verbindlicher Abrechnungspreis nach der Großen Deutschen Spezialitäten-Taxe (sog. „Lauer-Taxe“) bei Abgabe zu Lasten der GKV, die sich gemäß § 129 Abs. 5a Sozialgesetzbuch V aus dem Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmens und der Arzneimittelpreisverordnung in der Fassung zum 31.12.2003 ergibt.

Partner des Sports Unsere Ärzte und Therapeuten für das Team

Vor einigen Monaten gab es eine Diskussion. Ob man vielleicht Playoffs einführen sollte. Die Liga sei doch so langweilig, da könne etwas Spannung nicht schaden. Die Diskussion wurde IM FUSSBALL geführt. Also in einer Sportart, die sich vor Sponsoren- und TV-Geldern nicht mehr retten kann. Wo die Stadien voll sind und die TV-Quoten auf einem schwindelig hohen Niveau stabil. Langweilig? Mehr Spannung? Da hat aber jemand etwas gehörig missverstanden. Playoffs sind sicherlich kein Stilmittel, um eine langweilige Liga spannend zu machen. Sie gehören zu einem Spielsystem, um am Ende die beste Mannschaft zu ermitteln. Eine Playoff-Serie schafft für jedes Team eine neue Herausforderung. Für die Topteams der regulären Saison geht es darum, die Nerven zu behalten und die tolle Ausgangslage nicht aufs Spiel zu setzen. Die schwächer platzierten aber dennoch qualifizierten Teams müssen endgültig ihre sportliche Wertigkeit unter Beweis stellen. Für den Zuschauer entsteht der angenehme Nebeneffekt, dass die im Sport so reizvolle K.O.-Runde mit ins Spiel kommt. Die reguläre easyCreditBBL Saison 2016/17 war alles anderes als langweilig. Allerdings wurde durch die Pleite von Phoenix Hagen der Abstiegskampf, eine zentrale Spannungssituation einer Liga, entschleunigt, da nur noch ein Absteiger gesucht wurde. Und der Spielplan wurde ärger in Mitleidenschaft gezogen als es den Verantwortlichen lieb gewesen wäre. Aber der Kampf um die beste Ausgangslage für die Playoffs war bis zum letzten Spieltag spannend. Die Siegesserie von ratiopharm ulm während der Saison war sogar so Aufsehen erregend, dass ein Basketballer (!) in die ARD-Sportschau eingeladen wurde! Playoffs sind kein Hilfsmittel, um künstlich Spannung zu erzeugen. Sie sind der zweite Teil der Saison. Die Vorfreude ist riesig, eventuell anstehende Duelle werden mit Sehnsucht erwartet. Urlaub gibt’s später ... Michael Körner (49) ist seit 27 Jahren Basketball-Journalist. Der gebürtige Hagener kommentiert und moderiert aktuell die Spiele für Telekom Basketball.

Dr. Daniel Dornacher Dr. Tugrul Kocak Dr. Thomas Loitsch Mannschaftsarzt Mannschaftsarzt Mannschaftsarzt

Claudia Semle Reha-Trainerin

Sebastian Sieghart Athletiktrainer

Andreas Lacher Physiotherapeut

Als Partner des Sports betreuen unsere Mannschaftsärzte und Therapeuten die Ulmer Profi-Basketballer. Wir wünschen unseren Jungs weiterhin viel Erfolg in der Saison. RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm Oberer Eselsberg 45 I 89081 Ulm I Tel.: (0731) 177-0 I www.rku.de


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TEXT: Joshua Wiedmann ¦ FOTOS: Harry Langer, Florian Achberger, Thomas Hahn, Marcel Merli, Alexander Fischer

SAISONRÜCKBLICK 2016/17

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ORANGE ZONE PLAYOFFS 2017

Eine Saison der Superlative Kein Zweifel: Die Hauptrunde 2016/17 war die denkwürdigste der Ulmer ClubGeschichte. Wo ein Rekord den nächsten jagte, wo sich zum zweiten Mal ein Ulmer zum Liga-MVP aufschwang und auch die Youngstars Eindruck hinterließen, da hätten auch 20 oder 30 Meilensteine Platz gefunden.

04 26. Dezember 2016 MÜNCHEN: SCHOCK, ABER

KEINE STARRE! Nach elf Minuten gerät das Weihnachts-Spiel in München zur Nebensache. Als Tim Ohlbrecht zu Boden geht und mit einer schweren Knieverletzung vom Platz getragen wird, stockt der Basketball-Nation der Atem. Doch das Ulmer Team rauft sich zusammen – und fängt nun „erst recht an zu kämpfen“, wie Karsten Tadda später sagt: Am Ende steht auch ohne Ohlbrecht und den ohnehin pausierenden Per Günther ein 79:87-Sieg im Audi Dome und das Fortbestehen der Ulmer Serie (15 Siege). Allen Widerständen zum Trotz.

07 18. März 2017 DIE LÄNGSTE SERIE DER BBL01 19. November 2016 DIE PUNKTESKALA DER BBL GESPRENGT

Der Saisonauftakt ist mit neun Siegen bereits ein Erfolg (und neuer Ulmer BBL-Rekord), da passiert gegen Hagen bahnbrechendes – im wahrsten Wortsinn: Beim 116:64-Sieg gegen wirtschaftlich angeschlagene Feuervögel zaubert der Vizemeister so viele Punkte aufs Tableau wie noch nie in der ratiopharm arena. Die Folge: Im Live-Portal der BBL sprengt die Kurve, die den Ulmer Score-Verlauf beschreibt, den erwarteten Rahmen. Nicht nur für den Hagener Jung Per Günther (13 Punkte) ist es trotzdem ein Abend mit gemischten Gefühlen, denn es ist absehbar, dass der Traditionsstandort Hagen (vorerst) den Rückzug aus der BBL antreten muss.

03 11. Dezember 2016 JUBILÄUMS-COUP GEGEN BAMBERG

02 30. November 2016 KUBAN – BESIEGT! TOP16 – CHECK!

Kein Günther, kein Braun? Kein Problem! Fünf Wochen nach dem 62:77-Coup in Kuban gewinnt Ulm auch sein Heimspiel gegen den Euroleague-Halbfinalisten von 2016 – und das nicht zuletzt dank seiner Jugendbewegung: Mit fünf Nachwuchskräften im Lineup spielt Ulm auf Augenhöhe mit Kuban und siegt (auch dank 30 Zählern von Chris Babb) nach Verlängerung mit 105:101. Rund 40 Spielminuten gehen dabei aufs Konto der Youngstars, Debütant Till Pape erzielt mit 3 Punkten einen mehr als der Ex-Ulmer Ian Vougioukas. „Für uns als Team, aber auch für mich persönlich war das einer der wichtigsten Siege“, sagt ein stolzer Thorsten Leibenath, dessen Team vorzeitig für die Top16 im Eurocup planen kann.

Zum fünfjährigen Jubiläum der ratiopharm arena jagt ein Highlight das nächste: Was mit einer emotionalen Pre-Game-Show beginnt, setzt sich mit den Vertragsverlängerungen von Per Günther (2 Jahre) und Exclusive Partner SWU (5) fort und geht über in ein On-Court-Spektakel der besonderen Art. Im Rematch der Final-Serie 2016 bzw. dem Duell der einzigen beiden ungeschlagenen BBL-Teams wird der Meister „von der Ulmer Energie überflutet“, so Andrea Trinchieri. Der Ulmer 78:63-Sieg ist der erste nach 12 Niederlagen in Folge gegen Bamberg.

GESCHICHTE Mitte März nimmt die Ulmer Hauptrunde endgültig historische Dimensionen an: Eine Woche, nachdem der Vizemeister durch einen 69:87-Sieg in Bonn mit der 47 Jahre alten Rekordserie von TuS Leverkusen gleichgezogen ist, steht gegen Berlin eine neue Bestmarke zur Disposition. Es wird ein Kraftakt für die Geschichtsbücher: Als nach 40 emotionsgeladenen Minuten ein 82:76 und damit der 26. Erfolg perfekt ist, tanzt sogar Coach Leibenath die HUMBA! Kein Wunder – denn wie oft stellt man schon einen neuen Liga-Rekord auf?

06 04. März 2017 IN DIE CLUB-ANNALEN GEZITTERT 05 08. Januar 2017 MORGAN BÄBB(T) DEN STARTREKORD!

Gegen grippegeschwächte Jenaer fällt die erste Schallmauer der BBL-Historie: Das 114:83 gegen den Aufsteiger bedeutet den 18. Sieg im 18. Liga-Spiel und damit die Einstellung des Start-Rekords von Bamberg aus dem Jahr 2011. Dazu kommt eine historische Doppelleistung: Die 62 Punkte, die Raymar Morgan und Chris Babb zusammen auflegen, sind der höchste Score eines Ulmer Duos seit 2012 (75 Zähler, Per Günther und Allan Ray). Besonders für Liga-Topscorer Morgan ist es eine weitere Referenz in seiner Bewerbung als Liga-MVP.

08 26. März 2017 ENDLICH IN BAMBERG GEWONNEN!

Bamberg, das ist zwei Jahre und 37 Spiele lang die uneinnehmbare Stadt im deutschen Basketball – bis zum 27. Spieltag. Angeführt von einem entfesselt aufspielenden Raymar Morgan (24 Punkte) ist Ulm von Beginn an wacher, treffsicherer und insgesamt „einfach besser“, wie Andrea Trinchieri eingesteht. Den Extra-Gang, den alle vom Meister erwarten, kann Bamberg an diesem Abend nicht zünden – vielleicht auch, weil es das vierte Spiel in sieben Tagen für die Franken ist. Egal: Der 79:84-Sieg in Bamberg – wo sieben Jahre lang für Ulmer Teams nichts zu holen war – ist für den Vizemeister ein Confidence-Booster.

38 Prozent Feldquote sind nicht das Material, aus dem Rekorde gemacht sind – „aber einen schwächeren Auftritt muss man der Mannschaft mal zugestehen“, meint Thorsten Leibenath. Bis zur Halbzeit sieht Ulm gegen Vechta wie der sichere Sieger aus (44:30). Doch der Aufsteiger kämpft sich wild entschlossen zurück – und am Ende zittert sich der Vizemeister in die Club-Annalen: Mit dem 75:70-Erfolg brechen Augustine Rubit (15 Punkte, 9 Rebounds) und Co. den elf Jahre alten Club-Rekord von 23 Siegen in Folge, den die Aufstiegshelden von 2006 einst aufgestellt hatten.

09 22. April 2017 4.000 X PER GÜNTHER

Es ist nicht die Saison des Per Günther. Die Nackenverletzung, die der Kapitän im Dezember erleidet, bremst ihn so jäh aus, dass er seiner Form lange hinterherläuft. Doch trotz einer Rückrunde als Bankspieler und sinkender Statistiken schafft Günther am 22. April Einmaliges: Mit einem Dreier im Spiel gegen Frankfurt erreicht Per als erster Ulmer seit 2001 die 4.000-Punkte-Marke (alle Wettbewerbe). Seit Per im September 2008 erstmals das ratiopharm-Dress überstreifte, ging somit mehr als jeder 9. Ulmer Punkt auf Günthers Konto. Chapeau!


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FOTOS: vitiore peditate landi simus quunt. TEXT: Martin Fünkele ¦ FOTO: RalfOtate Schuck te vitiore peditate landi

TIM OHLBRECHT

DER X-FAKTOR

Er war auf dem Weg zur besten BBL-Saison seiner Karriere. Dann streckte ihn ein Schlag aufs linke Knie jäh zu Boden. Seitdem schuftet Tim Ohlbrecht wie besessen für sein Comeback. Wann das sein wird, weiß niemand.

SCHUFTEN FÜR DAS COMEBACK

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ie Szene hat sich ins Gedächtnis der Ulmer BasketballGemeinde eingebrannt: Es ist der 16. Spieltag. Ungeschlagene Ulmer treffen kurz vor dem Jahreswechsel auf wütende Bayern. Nach der peinlichen 95:83-Niederlage in Bonn hatten die Münchner zuerst Frankfurt mit 20, dann Ludwigsburg mit 29 und später Jena sogar mit 44 Punkten Differenz gedemütigt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag sollte dann also Ulm an der Reihe sein – die aufmüpfigen Schwaben, die noch nie in der bayerischen Landeshauptstadt gewonnen hatten.

Das jähe Ende einer traumhaften Saison Es läuft die 13. Spielminute. Beim Stand von 27:27 versucht Tim Ohlbrecht nach einem Einwurf dem heran sprintenden Joschka Ferner einen Block zu stellen. Doch anstelle Ferners Verteidiger aufzuhalten, wird Ohlbrecht von Münchens Nihad Djedovic am linken Knie getroffen. Der baumlange Ohlbrecht sinkt zu Boden und windet sich vor Schmerzen. Der Center, der bis dato 12,4 Punkte pro Spiel bei einer fabelhaften Trefferquote von 65,5 Prozent abgeliefert hatte, wird von vier Mitspielern vom Feld getragen. Wer diesen Moment gesehen hat, begreift unmittelbar die Brutalität des Leistungssports. „Wäre Djedovic nur ein bisschen später losgelaufen oder ein paar Zentimeter weiter rechts gerannt, es wäre nichts passiert“, sagt Ohlbrecht. Und wer während dieses Moments mit Ohlbrecht auf dem Feld stand, hätte allen Grund gehabt, in Schockstarre zu verfallen und sich seinem Schicksal zu ergeben. Dass ratiopharm ulm dieses Spiel „für Timmy“ (Karsten Tadda) letztlich mit 79:87 gewinnt, sagt viel über den Charakter der Mannschaft von Head Coach Thorsten Leibenath. Dass Tim Ohlbrecht diesen Erfolg wenig später mit bandagiertem Knie von der Teambank aus verfolgt, verrät vielleicht noch ein bisschen mehr.

Tränen? Nur einmal! Geweint hat Tim Ohlbrecht seit diesem 26. Dezember 2016 nur einmal. Nicht als Physiotherapeut Andreas Lacher das nach der Operation steife Knie auf anfänglich läppische 35 Grad biegt und auch nicht, als ihm die „Höllenmaschine“, wie Ohlbrecht den motorgetriebenen Bewegungsapparat nennt, der das geschundene Gelenk jeden Morgen aus der Nachtstarre weckt, später den dreifachen Radius abverlangt. Klaglos bringt der 28-Jährige das vierstündige Reha-Programm Tag für Tag hinter sich. „Ich habe noch nie einen Patienten erlebt, der so viel Eigenmotivation mitbringt wie Tim“, sagt Ralf Schuck, der Ohlbrecht beim Ulmer Medical Partner RKU fit macht. Erst als Ohlbrecht vor dem 26. Spieltag einen Film sieht, der unter dem Motto „25 Spiele, 25 Siege“ die Erfolgsserie seiner Mannschaft zusammenfasst, steigen ihm die Tränen in die Augen.

No. 04 „Von Spiel eins bis 16 war ich dabei. Und dann sitzt du da und deine Jungs sind in der Halle und du kannst nichts machen. Da ist mir klar geworden, was die Verletzung mir genommen hat“, sagt Ohlbrecht. Doch so entschlossen wie Ohlbrecht kurz nach der Verletzung in München aus den Katakomben auf die Ulmer Bank humpelt, so positiv nimmt er die neue Herausforderung an. Wer den ehrgeizigen Sportler kurz nach seiner Operation trifft, bekommt unverhofft ein technisches Detail seiner Genesung an den Kopf geknallt: „65 Grad“ nach einigen Wochen. Dann „90 Grad“ – etwas später „über 120 Grad“. Mit dem Maß, mit dem Ohlbrechts Knie an Bewegungsfreiheit gewinnt, erweitert der Rekonvaleszent seinen Aktionshorizont. War er anfangs auf PR-Terminen noch auf Krücken unterwegs, schlägt er bei seinem Kurzzeitpraktikum bei Tentschert Immobilien zwar im Anzug, dafür aber nur noch mit Knie-Schiene auf.

Der erste Sprung: Augen zu und hoch Am 5. April 2017 – also 99 Tage nach seiner Knieverletzung ist es dann soweit. Es ist kurz nach 11 Uhr, die Frühlingsonne bringt die schmucklose Trainingshalle im RKU zum Leuchten und Tim Ohlbrecht schließt die Augen. Vor ihm befindet sich ein etwa 20 Zentimeter hohes Hindernis. Eine Hürde, die für jeden Normalsterblichen ein Witz ist – für einen sprunggewaltigen Basketball-Profi allemal. Tim atmet einmal tief durch, dann springt er ab. Die Anspannung löst sich und Ohlbrecht wagt weitere Sprünge. Hoch, runter – dann auch mit etwas mehr Kraft. Ein Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit. Er weiß, die Plackerei der vergangenen Woche hat sich gelohnt. Vom Besten, was er in der Bundesliga in seiner Karriere bisher gezeigt hat auf Null und wieder zurück – in diesem Moment spürt Ohlbrecht, dass es möglich ist. Diese Erkenntnis gibt ihm Kraft, auch die weiteren Schritte auf dem schmerzhaften Weg zum Comeback durchzuhalten. Muskeln aufbauen, Kondition bolzen, die ersten Körperkontakte im Teamtraining – das wird nicht leicht. Und ob Ohlbrecht in der Saison 2016/17 noch einmal das orangene Trikot überstreifen wird, kann ihm niemand sagen.

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„Mit der richtigen Einstellung kommst du immer stärker zurück.“ Nur eines ist für Ohlbrecht schon jetzt klar. „Wenn man die richtige Einstellung hat, kommt man nach einer Verletzung immer stärker zurück.“ Ob das nun schon in den Playoffs 2017 oder doch erst zu Beginn der neuen Spielzeit der Fall sein wird, ist dabei fast schon egal. Wann auch immer Tim Ohlbrecht das erste Mal wieder das Parkett betreten wird – es wird ein ganz besonderer Moment werden. Einer, der sich wahrscheinlich noch tiefer im kollektiven Gedächtnis der Ulmer Fans einbrennt, als es die Verletzung im Dezember 2016 getan hat.

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