Orangezone.Magazin #4 2017/18

Page 1

2017/18#4 2015/16#2

Max Ugrai Bereit für mehr Thorsten Leibenath: „Wir müssen schneller spielen!“ Mario Görlach Der fitnessexperte

DER PISTOLERO


Die perfekte Taktik für mehr Fahrfreude! #l iq ui m ol y

M Ade in Ger man y! U L M !

cen te r

den Motor Passend für je Motorenöl Y OL M I ist LIQU n in der Mitte. an der starke M

F o r wa r d

G ua r d

itive Kraftstoffadd ng e Motorleistu optimieren di . er au sd Au e di und erhöhen

tzen Öladditive schü d sorgen un or ot M n de Verbrauch. für reduzierten

LIQUI MOLY GmbH Jerg-Wieland-Straße 4

89081 Ulm GERMANY

Telefon: +49 731 1420-0 E-Mail: info@liqui-moly.de

www.liqui-moly.de


TITELBILD: Harry Langer GESTALTUNG: Agentur HALMA

03

ORANGE ZONE 2017/18 # 4

WE ARE ONE & WE ARE EUROCUP Sommerpause. Viel zu lange. Nach sechs erfolgreichen Jahren haben wir die Playoffs verpasst. Ein langer Sommer ohne sportliche Highlights. Plötzlich hat man etwas mehr Zeit. Denkt nicht von Spiel zu Spiel. Freie Wochenenden. Das kannte man gar nicht mehr. Frei ist dabei relativ. Unsere NBBL erreichte das Top4 um die deutsche Meisterschaft, also ein Wochenende nach Quakenbrück. Ein Wochenende später stand das NBA-Camp in Treviso auf dem Programm. Viele Kilometer im Auto und dabei Zeit, alles reflektieren zu können. Über die Gründe, was falsch lief, wurde bereits viel gesprochen. Viel zu wenig spricht man über die Unterstützung, die wir in einer solch schwierigen Saison erfahren haben. Partner und Fans, die einem Mut zusprechen, die einen mit Rat und Tat unterstützen. Wildfremde Leute, die einen auf der Straße ansprechen und sich für die letzten Jahre bedanken. Fans, die gerade in schlechten Zeiten mit Stolz das orangene T-Shirt im Alltag tragen, die demonstrativ den ratiopharm ulm Aufkleber am Auto anbringen, die in den sozialen Medien Flagge zeigen.

Dass wir uns auch nach einer schlechteren Saison weiterhin auf über 250 Partner verlassen können und über 4.500 Saisonabos verkauft haben, macht uns stolz. Nie war das Motto WE ARE ONE gelebter als letzte Saison. Nichtsdestotrotz wollen wir natürlich zurück auf die Erfolgsspur. Und auch da gab es im Sommer fantastische Nachrichten. Dass wir von der EuroLeague eine Wildcard für den EuroCup erhalten haben, ist eine große Anerkennung für unseren Standort. Der zweitwichtigste internationale Wettbewerb wartet mit ganz großen Namen auf uns: Belgrad, Valencia, Malaga, Galatasaray Istanbul, Kazan, Kuban und St. Petersburg sind nur einige der klangvollen Teilnehmer, mit denen wir uns nächste Saison wieder messen werden. Dafür müssen wir zurück zu alter Stärke. Mit einer hungrigen Mannschaft, die kämpft und alles auf dem Parkett lässt. Dann ist der viel zu lange Sommer schnell vergessen. VIELEN DANK für die Unterstützung speziell in der letzten Saison und hoffentlich auch in der Zukunft.

Ihr Dr. Thomas Stoll

IMPRESSUM Herausgeber OrangeZone GmbH Lessingstraße 10c 89231 Neu-Ulm info@orangezone.eu Redaktion Martin Fünkele Tel. 07 31 . 1 59 29 99 - 40 fuenkele@bbu01.com Julia Günter guenter@bbu01.com Florian Eisebitt eisebitt@bbu01.com

WHAT’S INSIDE 03 EDITORIAL Inhalt 04 KLICK Die besten Fans der Liga! 06 KLICK Der Mann hinter der Mannschaft. 08 FASTBREAK Got Nexxt, OrangeNumbers, Lisa Ullrich, eSports, OrangeDay!

12 KATIN REINHARDT Der Mann, der schneller schießt als sein Schatten.

30 MARIO GÖRLACH Wie der FitnessExperte die Region in Bewegung bringen will.

18 THORSTEN LEIBENATH Das große Sommerinterview.

34 NACHWUCHS Warum ein Schritt zurück manchmal zum Durchbruch verhilft.

24 MAX UGRAI Warum der 22Jährige Jahr für Jahr besser wird.

38 HISTORY #TBT – oder der wöchentliche Blick in den Rückspielgel.

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Joshua Wiedmann, André Voigt, Michelle Hänisch

12

Grafik HALMA GmbH & Co. KG Agentur für Werbung Pfarrer-Weiß-Weg 16 89077 Ulm, Tel. 07 31.1 40 36 - 0 www.agentur-halma.de info@agentur-halma.de Druck CEWE-PRINT GmbH Meerweg 30-32 26133 Oldenburg www.cewe-print.de service@cewe-print.de


04

KLICK

DER MANN HINTER DER MANNSCHAFT Da ballt Marius Stoll noch die Fäuste und der Schrei von Dennis Heck hallt durch die Arena – am Ende ändert das nichts an der bitteren 79: 82-Halbfinalniederlage im NBBL TOP4. Während Spieler wie Stoll und Heck, die von klein auf nur für Ulm spielten, sich für ihre Trainingsarbeit auf dem Parkett belohnen, bleibt der junge Mann mit den rötlichen Haaren im Hintergrund. Dennoch ist die Geschichte von Marc Henke eine der eindrücklichsten dieser NBBL-Saison.

EINMAL ZU VIEL

Ist ein Kreuzbandriss schon schwer zu verkraften, bedeutet der zweite meist das Aus. Nicht so für Marc Henke, der sich zurückkämpft, obwohl er dafür nicht nur zwei Operationen hinter sich bringen muss, sondern auch regelmäßig 50 Kilometer Anfahrt zum Training. „Nicht jeden Tag in der Halle mit den Jungs zu trainieren, konnte ich mir nicht vorstellen“, so der 19-jährige Amstetter.

TEAM > ICH

In 19 Saisonspielen kommt der Forward auf lediglich sechs Einsätze – und auch im NBBL-Halbfinale steht er keine Sekunde auf dem Parkett. Trotzdem ist Henke ein integraler Bestandteil des Teams. Er motiviert, feuert an und sorgt für ein gutes Mannschaftsklima. Er sagt: „Nach der Verletzung war es für mich schwierig, einen Rhythmus zu finden. Heute kenne ich meine Grenzen.“

WAS WÄRE WENN?

In der U14 mit leistungsorientiertem Training angefangen, ist Marcs Traum von der Profikarriere sieben Jahre später geplatzt. Die Ungewissheit quält den zukünftigen Studenten: „Ich sehe wie sich die Jungs entwickelt haben und frage mich: Was wäre gewesen, wenn ich mich nicht so folgenschwer verletzt hätte?“


FOTO: Sven Kuczera


06

KLICK

THE GREATEST CROWD – AGAIN! Winner, winner, chicken dinner! Die Basketball Player Awards 2018 von Wortathleten und GotNexxt wurden von denen verliehen, die tatsächlich auf dem Parkett stehen, und sind somit Ausdruck allerhöchsten Respekts innerhalb der Spielerbzw. Trainergemeinschaft. Zum zweiten Mal in Folge wird das Publikum der ratiopharm arena zur „Greatest Crowd“ der Liga gewählt. Chapeau!

DIE BESTEN FANS DER LIGA – MIT ABSTAND

Wenn mehr als 40 Prozent aller Spieler und Trainer der easyCredit BBL ihre Stimme abgeben und davon 46 Prozent der Meinung sind, die Uuulmer Fans sind die Besten, ist das schon beeindruckend. Auf die zweitplatzierten Fans in Bayreuth und Berlin fielen übrigens jeweils elf Prozent der Stimmen.

EIN ZEICHEN DES RESPEKTS!

Erst seit zwei Jahren werden die Basketball Player Awards verliehen – Per Günthers Anerkennung haben sie schon jetzt. „Die Player Awards sind ein sehr gutes Upgrade. Die Wortathleten setzen sich mit der Verleihung für Bewegung in die richtige Richtung ein, und haben meinen Respekt“, so der Ulmer Kapitän.

EIN MYTHOS

Mehr als sechseinhalb Jahre, über 2.400 Tage und exakt 141 Bundesliga-Spiele in Folge ist die ratiopharm arena seit dem Eröffnungsspiel am 10. Dezember 2011 immer ausverkauft. Auch das ist übrigens ein Ulmer Alleinstellungsmerkmal in der Bundesliga!


FOTO: Harry Langer


08

FOTOS: Camera4, Alexander Fischer, ponte consult / Julia Trudel, BBU ‘01

FASTBREAK

ORANGE NUMBERS

43 20 124 100 16 120 .781

PUNKTE ERZIELTE RATIOPHARM ULMS NEUER ASSISTANT COACH TYRON MCCOY AM 6. APRIL 2002 MIT OLDENBURG GEGEN SEIN EX-TEAM FRANKFURT.

DREIER UND DAMIT 19 MEHR ALS IN DER VORSAISON VERSENKTE ISAAC FOTU IN SEINEM ERSTEN JAHR IN ULM.

BÄUME (SO VIELE WIE EINWOHNER) WILL DIE INITIATIVE „ULM PFLANZT“ DER ­KLIMAERWÄRMUNG ENTGEGENSETZEN – MINDESTENS. MIT DABEI PER GÜNTHER, DER MITHILFT, DEN ERSTEN BAUM ZU PFLANZEN.

PROZENT AUSGELASTET WAR DIE RATIOPHARM ARENA AUCH IN DER SAISON 2017/18. MIT 105.400 ­ZUSCHAUERN STELLT ULM DEN ZWEITHÖCHSTEN WERT DER BUNDESLIGA.

ZEIT FÜR WAS NEUES! Nach 34 OrangeZone-Ausgaben ist Schluss – Zeit für was Neues! Damit ist diese OrangeZone, so wie ihr sie jetzt in den Händen haltet, die letzte ihrer Art. Und jetzt ist Schluss – auch mit dem Horror-Szenario. Nein, die OrangeZone wird nicht eingestellt, sie erfährt nur ein „Facelift“. Das einzige ernstzunehmende Magazin eines Basketball-Bundesligisten erscheint ab der kommenden Saison im neuen Design. Und das ist typisch – typisch für unsere Agentur HALMA, die das Magazin seit 2011 gestaltet und es immer am Puls der Zeit gehalten hat. Und jetzt ist es eben wieder soweit – neue Seiten werden aufgeschlagen! Ohne zu viel verraten zu wollen: Ihr habt ab sofort einen weiteren Grund, euch wie Bolle auf den Saisonstart Ende September zu freuen!

PUNKTE ERZIELTE DAVID KRÄMER AM 28.02.2018 IN LUDWIGSBURG. KRÄMERS KARRIEREBESTLEISTUNG WURDE 2017/18 NUR DREIMAL VON EINEM U22-SPIELER ÜBERTROFFEN.

MILLIONEN EURO ERWIRTSCHAFTETEN ALLE 18 BBL-CLUBS IN DER SAISON 2017/18 UND LEGTEN IM FÜNFJAHRES­ VERGLEICH EIN WACHSTUM VON 32 PROZENT AUFS FINANZ-PARKETT.

STREETART MEETS Schon vor der dritten Ausgabe der Orange Street Battle verewigten die Ulmer Streetart-Künstler von Colorshock das Logo des feinsten Straßenball-Turniers der Region auf den Wänden des Ulmer Roxys! Möglich gemacht hat das übrigens Top Partner Allgaier. Denn ohne die unbürokratisch zur Verfügung gestellte Hebebühne wären die Graffiti-Dosen am Boden geblieben.

ESPORTS IS FOR REAL! „Wir verstehen eSports ganz klar als Sport,“ erklärt Andreas Oettel. Damit macht der BBU ’01 Geschäftsführer deutlich, dass das neugegründete ratiopharm ulm eSports Team kein ZeitgeistPhänomen, sondern „for real“ ist. Nach Abschluss der Tryout-Phase beim ratiopharm eCup (21. Juli 2018), wird das achtköpfige Ulmer Team im Oktober erstmals den virtuellen NBA2K-Court betreten. Unterstützt werden die eSportler übrigens von Hauptsponsor und Namensgeber Teva ratiopharm – ein weiteres Indiz dafür, wie ernst zu nehmen das neue, digitale Spielfeld ist.


Kernige Freunde für knackige Momente. Auch im

l im Donauta erhältlich !

Einsatz für die Mundgesundheit – Leidenschaft für den Sport „Gesunde Zähne – gesunder Mensch – mehr Leistung!“ Das Team der Zahnärzte im Wengentor ist offizieller Gesundheitspartner der Ulmer Basketball-Profis. Ihre Zahnärzte im Wengentor – Mit bester Aussicht auf Qualität und Nachhaltigkeit Beratung und Information: 0731 / 690 90

www.zahnaerzte-ulm.de


10

FASTBREAK

Zwei Städte, ein Gefühl Manchmal braucht es diesen Impuls von außen, damit man erkennt, was man hat oder sieht, wie es weitergeht. Der Ulmer Spatz ist ein gutes Beispiel dafür. War es doch das Ulmer Wahrzeichen, das der Legende nach den Münsterbaumeistern erst aufzeigte, wie sie ihre gewaltigen Baumstämme durch das schmale Stadttor zu bugsieren hatten. Mit der ZWEILANDSTADT ist das ganz ähnlich. Da hat jetzt ein Phänomen einen Namen erhalten, das wir so schon lange in uns getragen haben, es aber nie so richtig benennen konnten. Die 2011 eröffnete ratiopharm arena zum Beispiel. Die steht auf Neu-Ulmer Gemarkung, wurde aber partnerschaftlich von den Städten Ulm und Neu-Ulm erbaut. Wer vom Ulmer Hauptbahnhof zu den Heimspielen von ratiopharm ulm fährt, nimmt die Linie 73 und ist in 16 Minuten da. Die im Jahr 1810 vom französischen Kaiser Napoleon eingeführte Landesgrenze zwischen den Königreichen Württemberg und Bayern – die Donau – überquert der ArenaReisende nach ca. acht Minuten. Bewusst wird ihm das nicht. Es spielt auch keine Rolle, dass bei Basketballspielen in der ratiopharm arena größtenteils die Ulmer Alarm schlagen. 1.150 SaisonaboInhaber wohnen in der Münsterstadt, „nur“ 530 der insgesamt 4.500 Dauerkartenbesitzer kommen aus Neu-Ulm. Wenn man es genau nimmt, haben die Uuulmer Fans beide Städte längst in ihrem Schlachtruf vereint. Wer je ein Spiel der Bundesliga-

Basketaller besucht hat, wird den langgezogenen Schlachtruf nicht aus den Ohren bekommen: Mit gedehntem „U“ brüllen 6.200 Menschen den Namen ihrer Stadt und integrieren so die zwei NeuUlmer „Us“ und ein Ulmer „U“ auf elegante Weise in eins. Die Zweilandstadt ist also längst gelebte Realität bei den Uuulmer Basketball-Fans. Und trotzdem ist es etwas Besonderes, in dieser Region zu leben. „Zweilandstadt ist für mich wie Geschwisterliebe: Man zieht sich auf, man neckt sich. Aber am Ende des Tages gibt es einen riesigen Zusammenhalt und eine große Unterstützung“, sagt Per Günther, der seit zehn Jahren für ratiopharm ulm spielt und wie selbstverständlich seit 2016 in Neu-Ulm lebt. Wer in Ulm und Neu-Ulm Basketball lebt und liebt, ist ein Zweilandstädter. Das gilt auch für den Verein BBU ’01 selbst, der der vollständigen Form nach „Basketball in Ulm und Umgebung“ heißt. Rund 2.500 seiner Mitglieder sind in der Sektion Baden Württemberg registriert – 900 in der Sektion Bayern. Und auch der OrangeCampus folgt dieser Uuulmer-Logik. Links der Donau gelegen unterstützen beide Städte das Nachwuchsleistungszentrum, das in seiner geplanten Form einmalig in der Basketball-Republik zu werden verspricht. Wir sind also mächtig froh und ein ganz klein bisschen stolz, dass aus unserer Doppelstadt nun eine ZWEILANDSTADT erwachsen ist. Denn irgendwie trifft dieser Begriff nicht nur unser Gefühl, das wir als Bürger dieser wunderschöne Region schon lange in uns tragen, es spiegelt auch ganz gut das Selbstverständnis wider, mit dem in Ulm und Neu-Ulm Basketball gelebt wird. Ulm & Neu-Ulm = WE ARE ONE – das passt!


ORANGE ZONE 2017/18 # 4

11

UNTERM RADAR – LISA ULLRICH Aktuell absolviert sie an der Ulmer Uni ihr Abschlusssemester in Medizin, schreibt ab Oktober ihr Staatexamen und nimmt sich im nächsten Jahr ein Semester frei, um ihre Doktorarbeit so gut es geht an einem Stück durchzuziehen. Wer jetzt glaubt, dass es für Lisa Ullrich im Leben nichts anderes als ihr Medizinstudium gibt, hat sich gewaltig geirrt. Seit sie im Grundschulalter mit Basketball angefangen hat, „bekomme ich nirgendwo den Kopf so frei wie auf dem Court“, sagt sie. 2013 ist Lisa für ihr Studium nach Ulm gezogen – in ihre erste Wahl-Stadt. Zwei Jahre später ist die gebürtige Landsbergerin ins Damentraining von BBU ’01 eingestiegen. Nach ihrer dritten und wahrscheinlich bisher besten Ulmer Saison schrammte die 25-Jährige mit 16,7 Punkten im Schnitt nur mit einer Differenz von 0,1 Zählern an der Topscorer-Krone der Regionalliga Baden Württemberg vorbei. „Ganz ehrlich, ich hätte vor Saisonbeginn niemals damit gerechnet, so eine Leistung erbringen zu können“, gesteht die 25-Jährige. Warum es trotzdem geklappt hat? Da muss die Medizinstudentin lachen. „Ich war mir nicht sicher, ob ich das erzählen soll, aber wenn du mich jetzt so darauf ansprichst: Annika Holzschuh und ich haben vor jedem Tipoff immer den gleichen Energie-Powerriegel gegessen, das hat sich mittlerweile sogar als Ritual gefestigt“, verrät Ullrich ihr geheimes Erfolgs-Rezept. Darauf allein verlässt sich die Korbjägerin aber nicht. Regelmäßig geht sie joggen, nimmt sogar gelegentlich an 24-Kilometer-Hindernisläufen – so genannten Strong-Man-Runs – teil. „Ich brauche den Ausgleich zum Lernen. Jetzt im Sommer will ich das Kitesurfen intensivieren“, so Ullrich. Und was macht den Basketball dann so besonders für sie? „Der Team-Aspekt“, sagt sie und erklärt damit, warum sie auch in der kommenden Saison mit den Damen 1 auf Punktejagd gehen wird.

WE WANT YOU!

Du hast Bock auf Basketball? Bock darauf, einmal hinter die Kulissen von ratiopharm ulm zu schauen und dabei mitzuhelfen, dass dort alles seinen geordneten Gang nimmt? Dann bewirb dich als „Helfer“ bei BBU ’01 und werde Mitglied der 40-köpfigen Helfer-Crew, dem Backbone von ratiopharm ulm! Schick einfach eine E-Mail an teamsupport@bbu01.com!

25-08-2018: ORANGEDAY! Die Jungs sind zurück – und wie! Beim OrangeDay am 25. August im Blautal-Center präsentiert sich das Team von ratiopharm ulm 2018/19 erstmals seinen Fans. Neben dem obligatorischen Autogramme- und Selfies-Abstauben wartet ein fettes Gewinnspiel auf die Fans. Jede Menge Gründe also, sich den 25. August frei zu halten!


12

TEXT: Joshua Wiedmann FOTOS: Harry Langer, Marcel Merli, Florian Achberger, Araya Reinhardt


KATIN REINHARDT

WIE AUS DER PISTOLE GESCHOSSEN Katin Reinhardt kam in der abgelaufenen Saison verspätet nach Ulm und brauchte trotzdem nur 12 Spiele, um Club und Fans von sich zu überzeugen. Nach Jahren als Basketball-Nomade war das nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Von DVDs, die eine Kindheit prägten, lehrreichen Schnellschüssen und Vergleichen mit dem großen Kobe Bryant. HOME, SWEET HOME Nach Jahren der Wanderschaft fühlt sich Reinhardt in Ulm wohl.

13

Am 5. Januar 1988 stirbt in Pasadena, Kalifornien, eine Basketball-Legende. Bei einem Freiplatz-Zock unter Freunden erleidet Pete Maravich eine Herz-Attacke und verstirbt noch an Ort und Stelle. Maravich ist zu diesem Zeitpunkt 40 Jahre alt, und es liegt noch keine acht Jahre zurück, dass er einer der besten Basketballer der Vereinigten Staaten war. Der Mann, der die NBA 1977 bei den Punkten anführte, war seiner Zeit voraus; ein früher Steph Curry, der auf dem Bierdeckel Dribble-Tiraden vollführte, irrwitzige No-Look-Pässe spielte und aus dem Fastbreak heraus Distanzwürfe versenkte. Weil er aus jedem erdenklichen Winkel abzog und traf, nannten sie ihn „Pistol Pete“. Einmal, im Februar 1977, lief die Pistole so heiß, dass sie den New York Knicks 68 Punkte einschenkte – und das ganz ohne Dreier, denn der kam erst zweieinhalb Jahre später in der NBA an. 15 Jahre nach Maravichs Tod sitzt in Laguna Beach – keine Autostunde südlich von Pasadena – ein Junge vor dem Fernseher und studiert dessen größte Momente. Es sind dieselben fünf, sechs DVDs, die Katin Reinhardt immer wieder anschaut, stundenlang, „denn mehr Material gab es von Maravich damals nicht“, erinnert er sich. Danach geht er raus in die Einfahrt seines Elternhauses, wo Reinhardt das Gesehene nachspielt. Die schnellen Crossover, die ansatzlosen Jumper, die Pässe aus dem Handgelenk – manchmal bis Anbruch der Nacht. Reinhardt saugt alles auf und wiederholt, was Pete zur „Pistol“ machte – und wird so im Laufe der Zeit zu seinem ganz eigenen Pistolen-Helden. „Mit Maravich begann meine Liebe zum Basketball“, sagt Katin. „Er hat mich geprägt wie kaum ein anderer.“ Eine Geschichte über einen furchtlosen Schützen, aber auch über Schnellschüsse und den „Segen“ manch schlechter Entscheidung.

VON SCHNELLEN ABSCHL SSEN UND SCHNELLSCH SSEN


14

KATIN REINHARDT

Wer mit Katin Reinhardt über seine Karriere spricht, bekommt ein Wort immer wieder zu hören: „competitiveness“. Dieser Begriff – dessen deutsche Übersetzung „Wettbewerbsfähigkeit“ den Bedeutungsgehalt nur unzureichend umfasst – wird in Reinhardts Leben früh zu einer Leitvokabel. Sie kennzeichnet seine Prägung durch eine sportverrückte Familie, die viele Sonntage zusammen auf dem Court im Hinterhof verbrachte, wo Papa, Onkel und Großvater Reinhardt gegen den Nachwuchs antraten. Sie kennzeichnet viele „harte Duelle und schmerzhafte Niederlagen“ (Reinhardt), aber auch die Attitüde des Nie-Aufgebens. Wenn Katin nach einem schlechten Spiel lieber mit seinen Kumpels an den Strand ziehen wollte, anstatt zum Training zu gehen, schritt Vater Ernie ein. Reinhardt Senior hatte in den 80er-Jahren am Orange County College in Kalifornien Football gespielt und trieb seinen Sohn mit liebevoller Härte an: „Er sagte immer: ‚Lass niemals nach, denn das unterscheidet die Erfolgreichen von den weniger Erfolgreichen’“, erinnert sich Katin. Die Blaupause wirkt: An der High School ist Reinhardt so überlegen, dass er schon nach seinem Junior-Jahr ein Stipendium der lokalen University of South Carolina angeboten bekommt. Er nimmt an – ohne zu ahnen, was noch kommt. „Ich war damals noch sehr jung und wollte zuhause in Kalifornien bleiben“, erinnert er sich. Doch sein Senior-Jahr ändert alles: Erst führt der 18-Jährige die Mater Dei High School bis ins Finale um die Staatsmeisterschaft und ballert sein Team – trotz einer Verletzung am Daumen – mit 30 Punkten dann fast im Alleingang zum 66:48-Sieg. Dann spielt er beim NBPA Camp, dem Schauplatz der besten Junioren-Spieler Amerikas, gleichaltrige Talente in Grund und Boden und beendet das Camp als einer der Topscorer. Der Hype-Train nimmt Fahrt auf: Im Mai 2012 führt die Recruiting-Website „Rivals. com“ Reinhardt unter den besten HighSchool-Basketballern des Landes plötzlich an Nummer 38. Fast täglich flattern nun neue Angebote großer Unis ins Haus. „Es kam der Punkt, an dem ich überlegen musste, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte“, sagt Reinhardt heute. Schließlich zieht er seine Zusage für die heimische „USC“ zurück und schreibt sich an der renommierten University of Nevada in Las Vegas ein. Es ist der Anfang eines Bäumchen-wechsel-dich-Spiels, das Katin Reinhardts Uni-Karriere überschatten wird. UNLV, South Carolina, Marquette: Fünf Uni-Jahre, drei Teams, zwei Wechsel – Katin Reinhardts College-Zeit ist in der

„ICH BEREUE MEINEN WEG NICHT“

Retrospektive eines der turbulenteren Kapitel der jüngeren NCAA-Geschichte. Wer verstehen will, wieso der Guard nach seiner Debüt-Saison in Las Vegas dann doch noch in South Carolina anheuerte und diese wiederum vor seinem Abschlussjahr Richtung Marquette verließ, der wird keine einfache Erklärung finden. Es ist eine Mischung aus internen Veränderungen, unerfüllten Erwartungen und jugendlichem Wankelmut, die Reinhardts Uni-Zeit durch solch unruhige Bahnen lenkt. Sportlich schreibt der Kalifornier auf diese Weise Geschichte, denn erst ein Spieler vor ihm hatte mit drei Mannschaften das NCAATournament erreicht. Doch mustergültig ist Reinhardts Weg nicht – und das ruft die Kritiker auf den Plan. Viele werfen Reinhardt damals Opportunismus vor, nicht wenige sehen in ihm einen verzogenen Jungstar, dem es an Reflektiertheit mangelt. Wer mit dem Guard heute über seine CollegeJahre spricht, gewinnt einen ganz anderen Eindruck: „Ich habe viel aus dieser Zeit gelernt“, sagt er. „Ich glaube, sie hat mich letztlich menschlich und als Spieler gestärkt. Ich bereue meinen Weg nicht.“ Vielleicht, fügt Reinhardt dann noch nachdenklich an, wäre manches leichter gelaufen. Vielleicht wäre sein Start in den Profi-Sport unkomplizierter gewesen. Vielleicht hätte es keine Zwischenstopps in der litauischen und der bosnischen Liga gebraucht. Wahrscheinlich wäre der 24-Jährige dann aber auch nie in Ulm gelandet. Als Thorsten Leibenath Ende Februar nämlich den Namen Katin Reinhardt in die Suchmaschine seines Browsers eintippt, machen sich einige Zweifel beim Ulmer Head Coach breit. „Unter normalen Gesichtspunkten würde ich einen Spieler nicht nehmen, der solch eine bewegte

FOTOS: Otate vitiore peditate landi simus ISAAC quunt.FOTU UND KATIN REINHARDT te vitiore peditate landi

zwei, die in ihrem zweiten Jahr noch besser sein wollen.

Geschichte hat“, sagt Leibenath unverblümt. Doch „normal“ ist zu diesem Zeitpunkt wenig in Ulm. Nach turbulenten zwei Saisondritteln ringt der Vizemeister um den Anschluss im Playoff-Rennen, außerdem ist Trey Lewis auf dem Sprung ins Ausland – da kann frisches Blut nicht schaden. Nach „intensiver Recherche“ gibt Leibenath schließlich grünes Licht für eine Verpflichtung. Er wird es nicht bereuen. Die Unsicherheit beruht indes auf Gegenseitigkeit. „Ehrlich? Ich wollte eigentlich nicht noch einmal umziehen“, erinnert sich Reinhardt an den Moment, als er vom Angebot aus Ulm hörte. Aber: „Die Chance war einfach zu gut.“ Als Jugendlicher hatte Reinhardt im Fernsehen Dirk Nowitzki und das deutschen Nationalteam bei den Olympischen Spielen gesehen. Sein deutscher Urgroßvater, der seinerzeit in die USA ausgewandert war, hatte bei ihm das Interesse für Deutschland geweckt. „Seitdem wollte ich immer einmal dort leben“, sagt Katin. Nachdem sich vor der Saison die Chance, bei einem anderen Bundesligisten zu unterschreiben, in letzter Sekunde zerschlagen hatte, ist der Winterwechsel nach Ulm die ersehnte Chance. Und die will er nicht ungenutzt lassen. Kaum ist das erste Training in Ulm beendet, geht Reinhardt auf seinen Coach zu: Ob er ihm anhand von Spielszenen zeigen könne, wie er dem Team helfen kann, fragt der Neuzugang. Leibenath ist überrascht: „Er war vom ersten Tag an mit viel Eifer bei der Sache“, berichtet der Coach. „Und vor allem hat er gezeigt, wie schnell er zu lernen imstande ist.“ Reinhardts Anpassungsfähigkeit ist sein vielleicht größtes Plus: Der 24-Jährige kommt ins Team und ist sofort da. In

AUF DEN SPUREN DES URGROSSVATERS


Leistungssportler mit großem Kämpferherz? Bekommen Sie auch bei uns im Porsche Zentrum Ulm/Neu-Ulm. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Porsche Zentrum Ulm/Neu-Ulm Sportwagen GmbH Donautal Steinbeisstraße 26 89079 Ulm Tel. 0731 94694-0 www.porsche-ulm.de


16

KATIN REINHARDT

seinem ersten Spiel gegen Bamberg steht er bereits 29 Minuten auf dem Feld, in seinem zweiten ist er Starter und danach erstmals Topscorer – so, wie übrigens sieben Mal in den finalen neun Partien. Reinhardt ist der Spielertyp Fackel: zündet schnell und heizt beständig ein. Eine Qualität, die der Shooting Guard als Basketball-Reisender perfektioniert hat: „Ich war schon öfter der Neue, habe verschiedene Spielstile gesehen und weiß, wie ich einem Team schnell helfen kann.“ Seinem Coach imponiert dabei nicht nur, dass „Katin das als Rookie und ganz ohne Vorbereitung geschafft hat“, sondern auch, dass der Spätankömmling keine bestehenden Strukturen beschädigte: „Er hat sich menschlich sehr gut eingefunden.“ Und das nicht nur, weil Reinhardt sich als VideospielAficionado ideal neben den „Fortnite“-Fans David Krämer und Isaac Fotu einfügte. Katin Reinhardt war in einer beschwerlichen Ulmer Saison eine positive Erscheinung. Seine Verpflichtung hat gezeigt, dass es sich lohnen kann, hinter die Fassade einer fragwürdigen Vita zu blicken. Thorsten Leibenath beschreibt den US-Amerikaner als „sehr angenehm, aufgeschlossen und lernwillig“. Vor allem Reinhardts Arbeitseinstellung ist für den Ulmer Coach elementar: „Man merkt, dass er sich auch außerhalb des Felds viele Gedanken über das Spiel macht“, sagt der zweifache Trainer des Jahres, und betont: „Das muss er auch, einfach, weil er noch kein kompletter Basketballer ist.“ Die Verlängerung mit dem Scharfschützen ist auch ein Investment in die Zukunft. Es

LOOKING GOOD – Katin und Ehefrau Araya.

REINHARDTS PREMIERE FÜR ULM – gegen Bamberg legte er aus dem Stand 12 Punkte auf.

gibt schließlich kaum ein Basketball-Gesetz, das so verlässlich gilt wie die „Second-yearrule“. Diese meint: Im zweiten Profijahr legen Importspieler meist noch eine Schippe drauf. Reinhardt weiß um diese Erwartungshaltung. Er sagt: „Diese Offseason ist vielleicht die wichtigste meiner Karriere.“ Abgesehen von anderthalb Wochen MexikoUrlaub mit Gattin Araya hat Reinhardt seinen Sommerwohnsitz fest in die Trainingshalle bei Santa Ana verlegt. Der Mann mit der Trikotnummer 1 weiß, dass er effizienter werden muss: 90 Prozent Freiwurfund 42 Prozent Dreierquote sind beachtliche Zahlen, verlieren aber an Wert, wenn aus dem Zweierbereich nur 36 Prozent der Würfe fallen. Und defensiv ist der Wurfästhet noch zu oft auf gedanklichen Abwegen: „Er hatte immer Phasen, in denen er unkonzentriert war. Wenn er dagegen mental im Spiel war, hat er gut verteidigt“, sagt Thorsten Leibenath. Konstanz und Härte, so Leibenath, seien „zwei Begriffe, die für Katin in Zukunft wichtig sein werden.“ Woran es keinen Zweifel gibt: Reinhardt „can put the ball in the basket“, wie die Amerikaner sagen. Seine Scorer-Qualitäten brachten ihm am College den Spitznamen „White Mamba“ ein – in Anlehnung an einen der ganz Großen seiner Zunft. NBALegende Kobe Bryant war seinerzeit für seinen Scoring-Hunger und eine Verbissenheit bekannt, die ihm den Spitznamen „Black Mamba“ einbrachte – nach der gleichnamigen Giftschlange. Scoring-Hunger und Verbissenheit definieren auch Reinhardts Spiel. „Er hat offensiv sämtliche Skills, die einen guten Spieler ausmachen“, sagt Thorsten Leibenath. Wie so oft bei talentierten Scorern ist es die Balance, die manchmal noch fehlt. Ende April gegen Oldenburg nimmt Reinhardt 10 Dreier – und trifft davon einen. Leibenath schaut in Spielen wie diesem vor allem auf die Assistspalte im Boxscore: „Der ehemalige US-Präsident Kennedy hat einmal gesagt: Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst. Dieses uneigennützige Denken ist bei mir auch bei Katin wichtig“, metaphert sich der Coach zu einem Bild, das ausdrücken soll: Weniger Würfe gegen den Mann, mehr Pässe zum offenen Mitspieler. „Er kann nächste Saison ein Spieler sein, der in der 3-Komma-Range Assists verteilt“, ist sich Leibenath sicher, und fügt augenzwinkernd an: „Und dann kann er aus meiner Sicht auch mal 14 Dreier probieren.“ Es scheint nicht ausgeschlossen zu sein, dass es dazu kommt. Reinhardt setzt seine Ziele immer hoch an. Er sagt: „Ich will

90/40/30 FREIWURF UND DREIER TOP, ZWEIER VERBESSERUNGSWÜRDIG nächste Saison einer der besten Spieler in Deutschland sein, aber auch selbst den besten gegnerischen Spieler verteidigen.“ Da ist sie wieder, die Reinhardt’sche „competitiveness“: Ehrgeiz bis Oberkante Unterlippe – aber auf eine sympathische Art. Der Topscorer der 17. BBU-Saison spricht Dinge so offensiv an, wie er spielt – etwa, wenn er die Ulmer Fans als „beste der Welt“ bezeichnet –, und wirkt dabei trotzdem glaubhaft. Reinhardt hat ein Charisma, das man nicht lernen kann. „Seit ich ihn kenne ist Katin immer und überall ‚Everbody’s Darling’“, sagt Ehefrau Araya. Das Model – das seit Sommer 2017 mit Reinhardt verheiratet ist – beschreibt ihren Mann als „warmhearted“ und sagt: „Es ist ihm wichtig, dass andere ihn mögen. Er ist sehr zielstrebig, verliert aber dabei niemals die Leute um ihn herum aus dem Blick.“ In Ulm und Neu-Ulm kommt das an. Die Nachricht von Reinhards Vertragsverlängerung wird auf der Facebook-Seite von ratiopharm ulm gefeiert. Der Amerikaner hat eine positive Verrücktheit mit in die Zweilandstadt gebracht, die einem Team – in geordneten Bahnen – gut tun kann. Crossover links-rechts. Furchtlose Dreier aus acht Metern. Abfeiern mit den Fans. Reinhardt hat das, was man im Basketball-Sprech „Swag“ nennt. Ganz wie der Mann eben, den er einst auf pixeligen 4-zu-3-Videos bewunderte: „Pistol“ Pete Maravich.

EHRGEIZ BIS OBERKANTE UNTERLIPPE – AUF EINE SYMPATHISCHE ART



18

THORSTEN LEIBENATH

FOTOS: Otate TEXT:vitiore Florianpeditate Eisebittlandi & Martin simus Fünkele quunt. FOTOS: Ulf Duda, Alexander Fischer, te vitiore Florian peditate Achberger landi

„WIR MÜSSEN WIEDER SCHNELLER SPIELEN!“ HIER SPRICHT DER COACH! IM AUSFÜHRLICHEN SOMMERINTERVIEW erklärt Thorsten Leibenath sein Learning aus der Saison 2017/18, erläuter Trends im deutschen Basketball und macht deutlich, warum er in der kommenden Spielzeit wieder mehr aufs Tempo drücken will. Thorsten, du bist seit 2011 in Ulm und aktuell der „dienstälteste“ Trainer der easyCredit BBL. Was reizt dich nach wie vor an deiner Arbeit in Ulm? ratiopharm ulm ist ein Verein, der sich unglaublich entwickelt, gleichzeitig aber die Ruhe bewahrt und nicht in Aktionismus verfällt. Wie dieser Spagat gelingt, gefällt mir. Wir hatten letzte Saison eine Delle in unserer Entwicklung, was den Profibereich angeht. Die ist aber immer möglich – erst recht, weil wir stetig mit einer hohen Fluktuation an Spielern zu kämpfen haben. Diese Delle sehe ich aber nicht in der Gesamtentwicklung des Vereins. Und deswegen fühle ich mich hier sehr wohl. Wo siehst du aktuell das größte Entwicklungspotenzial – wo passiert am meisten? Ich glaube, strukturell passiert die ganze Zeit unglaublich viel. Wenn man sieht, wie wir unsere Nachwuchsarbeit immer weiter professionalisieren und wie viel Anerkennung wir dafür von anderen bekommen, dann habe ich das Gefühl, da ist sehr viel Zug dahinter. Da ist trotzdem noch so viel mehr drin, obwohl wir in meinen Augen schon jetzt eines der Top-Vier-Jugendprogramme in Deutschland haben und der einzige Verein sind, der zwei NBBL- und

„DAS HANDY MACHE ICH ALLERDINGS NIE AUS.“ JBBL-Teams stellt. Ich sehe bei allen Beteiligten den Drang, dieses Potenzial noch mehr auszuschöpfen. Keiner in Ulm gibt sich mit dem Erreichten zufrieden. Den Abstieg der OrangeAcademy in die ProB begreifen wir als Chance – denn jetzt können wir noch jünger spielen. Und wir sehen die Früchte dieser Arbeit, beispielsweise in der Entwicklung von David Krämer oder Till Pape, der immer unter dem Radar geflogen ist. Auch Joschka Ferner hat sich sehr stark entwickelt – wenngleich er in dieser Saison ein bisschen darunter gelitten hat, dass David eine noch bessere Entwicklung vollzogen hat. Wenn ich sehe, dass wir es geschafft haben, Spieler, die nicht in der Kategorie Elite-Nachwuchs standen – wie Paul Zipser, Isaac Bonga, Isaiah Hartenstein etc. – trotzdem ganz klar Richtung Bundesliga-Spieler zu entwickeln, dann ist das etwas, worauf der Verein sehr stolz sein kann. Zurück zu dir. Seit letzten Sommer bist du verheiratet und Vater einer Tochter. Wie hat sich dein Leben seitdem verändert?

Für mich ist das Leben besser geworden. Und es war vorher schon richtig gut. Ich habe nur das Problem, dass mir Zeit fehlt. Die hat mir zwar vorher schon gefehlt, gerade weil ich in Ulm lebe, viel arbeite und dadurch Freunde und Familie ein wenig auf der Strecke bleiben. Da ich jetzt definitiv mehr Zeit für meine Familie hier in Ulm finden muss, wird alles andere etwas komplizierter – natürlich auch Freizeitaktivitäten wie Sport und Konzertbesuche. Meine Lösung ist, einfach den Schlaf zu reduzieren, dann finden sich doch noch Gelegenheiten. Wie geht deine Frau damit um, dass du als Person des öffentlichen Lebens 24/7 im Interesse der Menschen stehst? Ich glaube, für jemanden, der das nicht kennt oder gewohnt ist, ist das schwierig. Ich habe schon den Eindruck, dass sich meine Frau wünschen würde, ich würde ab und zu nicht in der Öffentlichkeit stehen. Deswegen sind mir Auszeiten so wichtig. Ich hoffe Ende Juli Urlaub machen zu können. Diese


FOTOS: Otate vitiore peditate landi simus quunt. te vitiore peditate landi

ORANGE ZONE 2017/18 # 3

19

„DIE NEGATIVE BILANZ IN DER LETZTEN SPIELZEIT IST FÜR MICH EIN IMMENSER ANSPORN.“

MIT VOLLGAS IN DIE NEUE SAISON: THORSTEN LEIBENATH MÖCHTE SEIN TEAM WIEDER SCHNELLER SPIELEN SEHEN.

Zeit nutze ich dann auch ganz intensiv. Da ich ein bisschen weniger Urlaub und deutlich weniger freie Wochenenden habe als der Otto-Normal-Angestellte, muss ich in solchen Phasen versuchen, äußere Einflüsse zu vermeiden, die dann wieder an meinen Job erinnern. Und das kann ich am besten, indem ich wegfahre. Das Handy mache ich allerdings fast nie aus. Als du 2011 als 36-Jähriger in Ulm ankamst, haftete dir ein bisschen das Image vom „netten Herrn Leibenath“ an. Abgesehen vom Alter: Inwiefern haben dich die letzten sieben Jahre geprägt? Ich hoffe, dass Menschen immer noch von mir sagen, dass ich nett bin. Nett ist für mich ein positiv besetztes Attribut. Ich fühle mich in Ulm sehr wohl. Ich arbeite hier richtig gern. Ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass ich privilegiert bin hier Trainer zu sein. Wir haben in Ulm viel erreicht, worauf ich stolz bin. Und wir haben noch viel vor. Außer, dass ich ein bisschen älter

geworden bin und mir meine Frau mittlerweile graue Haare ausreißt, habe ich mich nicht viel verändert. Ich habe auch nie den Wunsch gehabt, mich menschlich zu ändern. Ich hoffe, dass die Leute weiterhin von mir sagen können, der Thorsten ist nett.

mir im Gedächtnis. Und das ist für mich ein immenser Ansporn.

Bei der Teamverabschiedung direkt nach der Saison 2017/18 hatte Per Günther sichtlich Schwierigkeiten, Momente und Erlebnisse zu benennen, die ihm von dieser Saison in Erinnerung bleiben. Was ist dir rund sechs Wochen nach dem Saisonaus im Gedächtnis geblieben?

Jeder, der etwas Anderes antworten würde als Ja, würde lügen. Ich habe aber auch in dem Jahr, in dem wir mit 27 Siegen in die Saison gestartet sind, Fehler gemacht. Dass diese dann vielleicht nicht ganz so auffallen, liegt auf der Hand. Kann ich die Fehler quantitativ einordnen, habe ich letztes Jahr mehr Fehler gemacht, habe ich gravierendere Fehler gemacht – das weiß ich nicht. Auf jeden Fall habe ich welche gemacht. Das liegt in der Natur des Menschen und der Arbeit. Viel spannender ist, was ich nächstes Jahr möglicherweise anders machen kann. Diese Frage stelle sich mir viel dringlicher. Ich investiere deutlich mehr Zeit in die Überlegungen, was besser gemacht werden muss.

Mir bleibt in Erinnerung, dass es in meinen elf Jahren als Head Coach im Profibereich die zweite Saison mit einer negativen SiegeNiederlagen-Bilanz war. In meinem zweiten Jahr als Head Coach – mein erstes Jahr in der BBL – war ich in Gießen und hatte ebenfalls eine Losing Season. Danach gab es acht Jahre in Folge, die Winning Seasons waren mit dem Peak vor zwei Jahren. Die negative Bilanz in der letzten Spielzeit bleibt also bei

Wie beurteilst du persönlich deine Arbeit in der Saison 2017/18? Hast du Fehler gemacht?


FOTOS: Otate vitiore peditate landi simus quunt. te vitiore peditate landi

Was kann denn besser gemacht werden? Dass wir eine enttäuschende Saison hatten, hat ganz vielfältige Ursachen. Und wenn man ganz vorn anfängt, dann müsste man natürlich auch schauen, wie wir die Mannschaft zusammengestellt haben. Da fällt auf, dass wir teilweise von unseren bisherigen Prinzipien abgewichen sind. Wir haben immer versucht Spieler zu finden, für die es das bisher Größte in ihrer Karriere ist, für ratiopharm ulm zu spielen. Man denke an Braydon Hobbs, der zwei Jahre davor in der zweiten Liga gespielt hat, Augustine Rubit, der aus Tübingen gekommen ist – da gibt es viele Beispiele. Natürlich hatten wir auch Fälle wie Ian Vougioukas, die von deutlich größeren Programmen kamen und trotzdem bei uns funktioniert haben. Aber in aller Regel – und so wollten wir es auch immer halten – soll das Gros der Spieler Ulm als bisher beste Station betrachten. Letztes Jahr haben wir zu sehr darauf geschaut, prominente Namen zu verpflichten. Da sind wir von unserem bisherigen Prinzip abgewichen. Jetzt gilt es, das diesmal wieder anders zu machen. Aber das ist nur einer der Fehler. Wir könnten über Trainingssteuerung sprechen, über Taktiken, In-Game-Coaching, das ist aber alles zu detailliert. Auf jeden Fall müssen wir wieder schneller spielen. 2016/17 waren wir die Mannschaft mit den meisten Punkten, mit der höchsten Pace und in der vergangenen Saison waren wir im unteren Mittelfeld. Das mag am Personal gelegen haben oder an den Taktiken. Ein ganz entscheidender Faktor in diesem Zusammenhang ist, dass wir wieder eine dominante Rebound-Mannschaft werden. Unsere Verteidigung war nicht immer schlecht. Es gab durchaus gute Phasen, in denen wir Stops generiert haben – vermeintliche Stops – es aber dann nicht geschafft haben, den Defensivrebound einzusammeln. Das hat einen psychologischen Effekt auf eine Mannschaft. Denn es ist unglaublich demotivierend 24 Sekunden gut zu rotieren, harte Manndeckung zu spielen, den Gegner in einen schwierigen Wurf zu zwingen und dann bekommt er doch eine einfache zweite Chance. Du bist vor der letzten Saison das erste Mal seit Jahren nicht in Amerika bei der NBA Summer League gewesen. Dieses Jahr wirst du wieder dabei sein. Wieso ist das wichtig? Das kann ich Stand jetzt nicht sagen. Vor zwei Jahren bin ich auch nicht dort gewesen, weil die Mannschaft schon zusammen stand. Letztes Jahr ging es nicht, weil meine Tochter auf die Welt gekommen ist. Wenn es Spieler gibt, die in der Summer League spielen, die dann für uns in Frage kommen – das sind nicht so viele, wie man vielleicht denkt – bietet es sich an, dass ich mit ihnen persönlich spreche oder ein persönliches Workout mache. Viel spannender ist aber was drum herum passiert. Ich kann mich an Workouts von Spielern erinnern, die wir nie verpflichtet haben, die ich aber seitdem auf dem Radar habe. Das Networking insgesamt ist wichtig.

„GENERELL WIRD ETWAS ZU VIEL AUF DAS RECRUITING UND ZU WENIG AUF DIE ARBEIT IN DER HALLE GESCHAUT.“ LEIBENATH MOTIVIERT SEINE SPIELER – HIER ISMET AKPINAR.

viduell starke Spieler gefunden haben, dass die Mannschaft erfolgreich wird. Das kann man sagen, nachdem trainiert wurde.

Und auch wenn ich mit einem Agenten zum zwanzigsten Mal Smalltalk halte, auch wenn das anstrengend und ermüdend sein mag, kann das mittelfristig von großer Bedeutung sein.

Wie ist deine gefühlte Trefferquote, was das Recruiting anbelangt?

Im Recruiting bist du immer auf Information Dritter angewiesen. Was kann man im Auswahlprozess von Spielern optimieren, um Missverständnisse zu minimieren? Wenn man sieht, welche Arbeit die NBA in die Informationsbeschaffung investiert, dann ist das auf einem komplett anderen Niveau, als das, was wir hier in Ulm machen. Aber ob ich wirklich wissen muss, ob die Tante zweiten Grades auch mal Basketball gespielt hat, das weiß ich nicht. Wir haben ein umfangreiches Netz an Menschen, denen wir vertrauen und deren Meinung uns viel bedeutet. Wir stellen aber auch oft fest, dass deren Meinungen zu einem Spieler unterschiedlich sind. Generell wird vielleicht etwas zu viel auf den Recruiting-Aspekt und zu wenig auf die Arbeit in der Halle geschaut. Ein Spieler kann super sein, möglicherweise unter mir aber nicht so gut funktionieren, weil ich ihm nicht die spielerischen Freiheiten gebe. Umgekehrt kann es sein, dass ich einen Spieler finde, der immer eher belächelt wurde und sich unter mir aber toll entwickelt, weil wir als Mannschaft die richtigen Dinge für ihn machen. Man sollte nicht immer alles auf das Recruiting schieben. Die wahre Arbeit beginnt im August, wenn wir uns als Mannschaft zusammen finden und trainieren. Wenn man täglich mehrere Stunden arbeitet, dann ist das entscheidend dafür, ob wir erfolgreich sind und weniger der Auswahlprozess der Spieler. Der spielt eine sehr wichtige Rolle, ohne Zweifel. Aber man kann nicht sagen, wenn wir zwölf indi-

Wir hatten schon einige Spieler, bei denen die Erwartungen höher waren oder nicht erfüllt wurden. Sei es Boris Savovic, CJ Harris, Trey Lewis oder Deonte Burton – ich kann viele aufzählen, die nicht optimal funktioniert haben. Ich kann aber deutlich mehr aufzählen, die sensationell durch die Decke gegangen sind. Deswegen wollen Agenten Spieler bei uns platzieren, weil es eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit gibt, dass der Spieler sich hier gut entwickelt, als andersherum. Aber es wäre vermessen zu behaupten, jeder entwickelt sich in Ulm. Ein positives Beispiel ist Isaac Fotu: Der kommt als klassischer Inside-Spieler nach Ulm und lernt hier seinem Distanzwurf zu vertrauen. Wie vor ihm schon Daniel Theis, Augustine Rubit und auch John Bryant. Ist es ein Zufall, dass große Jungs sich in Ulm besonders entwickeln? Ich habe in der Schule aufgepasst, zumindest in den meisten Fällen, und habe festgestellt, dass drei Punkte mehr zählen als zwei. Und wenn ein Spieler einen Dreier werfen kann, dann schadet das nicht. Und wenn ein großer Spieler einen Dreier werfen kann, dann schadet es heutzutage auch nicht. Wenn ein großer Spieler dadurch seine Kernkompetenz, also das Rebounding und die Präsenz in der Zone vernachlässigt, dann will ich ihm nicht beim Distanzwurf helfen. Isaac ist ein Spieler, der sehr starke Low-Post-Qualitäten hat und diese, in meinen Augen, nicht vernachlässigt, wenn er ab und zu einen Dreier wirft. Es unterstreicht seine Vielseitigkeit. Dass er das bei uns entwickelt hat, liegt vermutlich auch ein bisschen an meiner Herangehensweise.


Ich versuche Spielern Vertrauen zu schenken. Ich möchte Spieler in die Verantwortung bringen, selbst zu entscheiden, was ein guter und was ein schlechter Wurf ist. Isaac ist ein guter Werfer, davon war ich überzeugt, und dann haben wir weiter daran gearbeitet. Ich habe ihm im Training deutlich zeigen können, dass er wirklich Werfen kann. Vor der Saison habe ich ihm gesagt: Du kannst ein 40%-Dreierschütze werden. Jetzt nervt es mich, dass ich untertrieben habe – er ist eher ein 50%-Dreierschütze. Ist es für Big Men ein wichtiges Argument, wenn der Coach an ihre Wurfqualitäten glaubt? Isaac wirft nicht so gern. Also ich würde jetzt nicht sagen, dass er heiß darauf ist nächstes Jahr hier zu spielen, nur weil er weiß, er kann Dreier werfen. Ich muss ihn dazu zwingen. Und ich muss einen besseren Job machen, Ryan Thompson zum Werfen zu zwingen. Was die Wurfquoten im Training angeht, ist Ryan unser bester Spieler. Da ist es ein Unding, dass er nicht öfter wirft. Aber er ist so ein Perfektionist, dass er es hasst, daneben zu werfen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass er einen Layup trifft, ist einfach höher, als dass er einen Dreier trifft. Also versucht er eher zum Korb zu gehen. Wenn es um Spielerverpflichtungen für die Saison 2018/19 geht: Welches Anforderungsprofil hast du? Ich suche Spieler, die im Idealfall mehrere Positionen abdecken können. Warum? Weil wir kein so großer Verein sind, der in einer Verletzungssituation bedenkenlos nachverpflichten kann oder der so eine Tiefe hat wie z.B. Bayern München. Wenn spezielle Situationen während eines Spiels oder einer Phase der Saison auftreten, möchte ich darauf flexibel reagieren. Und diese Flexibilität, die wünsche ich mir – gerade bei Importspielern. Weil diese Flexibilität vielleicht nicht immer bei deutschen Spielern zu finden ist. Tim Ohlbrecht ist heutzutage ein reiner Fünfer. Per Günther ist letztlich ein reiner Einser. Wenn ich mir jetzt noch einen reinen Einser hole, steht schon mal fest, dass ich die beiden nicht zusammen spielen lassen kann. Dadurch beschneide ich mich in meinen Möglichkeiten. Also suche ich einen etwas größeren Point Guard – vielleicht finde ich ihn, vielleicht finde ich ihn nicht. Aber in der Vergangenheit hat Per auch immer mit dem zweiten Point Guard, den ich verpflichtet habe, zusammen spielen können. Und diese Flexibilität will ich mir einfach erhalten. Wir suchen aber auch einen Spieler, der uns wieder mehr Rim Protection gibt. Das hatten wir in der vergangenen Saison wenig bis gar nicht – und das hat uns wehgetan. Deine Mannschaften haben sich traditionell durch hohes Tempo und viele Abschlüsse ausgezeichnet. In dieser Saison hatte ratiopharm ulm die viertniedrigste Pace – erzielte also pro Ballbesitz die viertwenigsten Punkte. Wieso seid ihr nicht ins Laufen gekommen?

Die Bewegung ohne Ball muss besser werden. Da kann man sehr viel von Berlin lernen. Wir hatten in den vorhergehenden Saisons starke Automatismen, das haben wir letztes Jahr nicht hinbekommen. Und dadurch hatten wir weniger Bewegung abseits des Balles. Die Bewegung muss besser werden und sie muss mehr „on point“ sein. Teilweise haben sich vier Spieler gleichzeitig bewegt, was wiederum auch nicht schlau ist. Da muss der Eine eben eine Sekunde warten, den Mitspieler seinen Cut laufen lassen und erst dann kommt der eigene Screen oder Cut. Ich hatte oft das Gefühl, dass unser Timing nicht gut genug war. Dazu kommt, dass auch die Cuts und die Screens nicht hart genug gesetzt worden sind.

21

LOYAL & ERFOLGREICH

ratiopharm ulm ist eines der erfolgreichsten Teams der Liga seit Thorsten Leibenath das Team 2011 übernommen hat.

224 SIEGE SEIT 2011 2016/17 27 Siege in Folge LIGA REKORD

DIENSTÄLTESTER TRAINER DER BBL 11 Jahre Head Coach im Profibereich

DIAMANTENSCHLEIFER John Bryant (Vorher D-League, Nachher FC Bayern) Daniel Theis (Vorher Braunschweig, Nachher Bamberg, NBA) Will Clyburn (Vorher College, Nachher Israel, Türkei, CSKA Moskau) Raymar Morgan (Vorher Göttingen, Nachher Bursa) Augustine Rubit (Vorher Tübingen, Nachher Bamberg) Braydon Hobbs (Vorher Gießen, Nachher Bayern)

„ICH SUCHE SPIELER, DIE IM IDEALFALL MEHRERE POSITIONEN ABDECKEN KÖNNEN.“


22

ORANGE ZONE 2017/18 #3

scheinlicher ist es, dass man gut Basketball spielt. Das liegt auf der Hand und ist schön. Nach einem Jahr „Nationalmannschaftsfenster“: Hat sich deine eher ablehnende Haltung geändert?

„AKTUELL SEHE ICH DREI DEUTSCHE NATIONALTEAMS – EINE A1, EINE A1,5 UND EINE A2.“ Seit zwei, drei Jahren ist der „Hand-off“ bei fast jedem Team ein zentrales Element der Offensive. Ist der klassische Pass aus der Mode gekommen oder worin besteht der Vorteil dieses Kurz-Passspiels auf engem Raum?

Die Big Men wiederum sind gewillt, die Pässe zu spielen, gerade beim Backdoor-Anspiel ist aber mal schnell eine Hand dazwischen. Oft sind es aber Hand-Offs, die sie haben wollen, wenn die Verteidigung eben nicht so aggressiv spielt.

Das liegt in der Natur der Dinge – wenn ich etwas übergebe statt zu passen, dann ist die Wahrscheinlichkeit eines Ballverlustes geringer. Trotzdem generiere ich mit einem Hand-Off etwas, was ich auch mit einem Pass generieren möchte, nämlich Bewegung. Deswegen bin ich ein Freund von Hand-Offs. Wenn man sich die vergangenen sieben Jahre anschaut, wird man feststellen, dass wir in keiner Saison mehr als 13 Ballverluste im Durchschnitt hatten. Wir waren immer eine Mannschaft, die in puncto Ballverluste im oberen Drittel stand, vielleicht sogar unter den Top Drei. Und ich glaube, meine taktische Herangehensweise begünstigt das. Ich bin absolut kein Freund von Ballverlusten. Ganz einfach, weil sie einem die Möglichkeit nehmen, einen Wurf loszuwerden.

Welche Teams haben dich – aus taktischer Sicht – in der abgelaufenen Saison am meisten beeindruckt – und was kann man davon lernen?

Auch in Berlin ist der Hand-Off ein zentrales Element – daraus resultiert neben dem besten Assist-Wert (23) allerdings auch der dritthöchste Turnover-Wert (14.2) der Liga. Du hast zwei Möglichkeiten bei einem HandOff wie auch bei einem normalen Pass. Entweder ist der Hand-Off möglich oder du kannst die Verteidigung damit schlagen, indem du die Ballübergabe nur antäuschst und einen Backdoor-Cut läufst. Die vielen Backdoor-Pässe, die ich bei Berlin sehe – weil sie den Hand-Off wirklich nur antäuschen, weil die Verteidigung überaggressiv versucht diesen wegzunehmen – ermöglichen den Guards Backdoor-Abschlüsse ohne Ende.

Die stärkste Leistung, neben Berlin, habe ich von Frankfurt gesehen. Auch Jena ist immer wieder spannend. Wie sie spielen, was sie spielen, wie sie die Spieler nutzen. In Berlin ist das Tempo unglaublich hoch. Das ist die Mannschaft, die am intensivsten läuft und deswegen so viel einfache Dinger bekommt. Natürlich haben sie auch ein paar herausragende Spieler – Luke Sikma oder Spencer Butterfield. Das Tempo und vor allem das Tempo ohne Ball, das war bei Berlin für mich so beeindruckend. Bei Frankfurt war es die Härte und bei Jena die Art und Weise, wie sie vermeintlich ältere Spieler noch zu Höchstleistungen bekommen. Auffällig ist, dass erfolgreiche Mannschaften meistens einen Kern guter, deutscher Spieler haben. Deutsche Spieler können also den Unterschied machen, was zu Beginn deiner Zeit in Ulm nicht unbedingt der Fall war. Eine positive Entwicklung? Ja, aber das ist auch ganz einfach mathematisch runter zu brechen. Wenn ich acht gute Spieler habe und zwei davon Deutsche sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit geringer, Spiele zu gewinnen, als wenn ich neun gute Spieler habe und dementsprechend drei Deutsche. Je mehr gute Deutsche, desto wahr-

Ich tue mich damit immer noch schwer. Ich sehe einfach keinen Sinn darin. Ich halte nichts davon, dass, ohne despektierlich klingen zu wollen, diese zwei Fenster mit drittklassigen Nationalmannschaften gespielt werden. Den Spielern wird anschließend gesagt: Danke für deinen Einsatz, aber jetzt spielen die Stars. Das hat mit dem Nationalmannschaftsgedanken nichts zu tun. Es zeigt einfach, dass hier zwei Welten aufeinandergeprallt sind, ohne dass ausreichend versucht wurde, Kompromisse zu finden. Der EuroLeague wird so ein bisschen der Schwarze Peter zugeschoben. Dann müsste die FIBA aber auch den Mut haben und der NBA genauso den Schwarzen Peter zuschieben, weil die auch keine Spieler abstellen. Es gab bis zu dieser Saison, meiner Meinung nach, eine solide Lösung, bei der Nationalmannschaften in der Tat auf die besten Spieler zurückgreifen konnten. Es gibt in meinen Augen sogar noch bessere Lösungen: Würde man die Nationalmannschaftsphase ans Ende einer Saison platzieren, würde man sich die Vorbereitungsphase, wie sie jetzt zum Beispiel im September wieder notwendig wird, sparen. Aber da momentan kein Kompromiss in Sicht ist und sich die Nationalmannschaft zerstückelt und mit Teams spielen muss, die nicht die Endmaßnahme bestreiten, ist das für mich nicht im Sinne der Athleten, nicht im Sinne des Wettbewerbs und nicht im Sinne des Basketball. Aktuell sehe ich drei deutsche Teams – eine A1, eine A1,5 und eine A2. Faktisch sind die Spieler der A1,5 aber eigentlich A2-Spieler. Also ob sie jetzt an der Universiade teilnehmen oder gegen die gleichen Spieler in einem Quali-Fenster spielen, letzten Endes ist es ein A2-Spiel – eine A2-Maßnahme mit Wettkampfcharakter. Und das ist die Universiade auch. Also einen großen Unterschied sehe ich da nicht und deswegen auch keinen Mehrwert. Eine Neuerung der Saison 2018/19 wird der Pokalmodus sein, der nicht mehr in einem Top Four endet, dafür aber 16 Teams der BBL mit einbezieht: Ein Rück- oder Fortschritt? Ich weiß nicht, ob es ein Rückschritt oder ob es ein Fortschritt ist. Ich halte es für positiv, dass der Ausrichter nicht automatisch qualifiziert ist. Das war für mich nicht zu vermitteln und hat auch mit einem sportlichen Wettkampf wenig zu tun. Ich halte es für einen Rückschritt, dass es kein Final Four mehr gibt. Ich hätte mir sogar gewünscht, dass man ein Final Eight etabliert. Das sind jetzt zwei Rückschritte, ein Fortschritt. Es gibt noch einen zweiten Fortschritt – nämlich, dass 16 Teams involviert sind und nicht nur acht oder sieben. Also zwei Fortschritte und zwei Rückschritte – für mich stagniert das Thema.


Wir geben Ihnen den Assist zum sprachlichen Erfolg.

Sprachtraining fĂźr Profis


24

TEXT: Martin Fünkele | FOTOS: Sebastian Dorbrietz, Daniel Löb, Viktor Meshko, Florian Achberger

MAX UGRAI

Max Ugrai ist ein Spätentwickler. Einer, der erst mit 13 Jahren mit dem Basketball beginnt. Dann wird Max Schritt für Schritt besser – allen Widrigkeiten zum Trotz. Eine Entwicklungsgeschichte, die zeigt, dass eine Basketball-Karriere überall beginnen kann.

S. Oliver würzburg 2013 – 2017


ORANGE ZONE 2017/18 #4

Drei. Dreizehn. Siebzehn. Zwanzig. Das sind die durchschnittlichen Minuten, die Maximilian Ugrai in seinen vier Spielzeiten in der easyCredit BBL auf dem Feld steht. Von etwas mehr als drei Minuten für Würzburg in der Saison 2013/14, auf knapp 20 Minuten in der vergangenen Saison für Jena. 104 BBL-Spiele hat der 22-jährige Power Forward mittlerweile auf dem Buckel. „Das ist schon mal ein Anfang“, sagt Max und grinst. Wer den „Max“, wie sie den Maximilian alle nennen, das erste Mal trifft, hat einen ganz relaxten Franken vor sich. Einen, den wenig aus der Ruhe bringt und der sich selbst nicht ganz so wichtig nimmt. Dass dieser Kerl das Kunststück vollbracht hat, alle DBB-Auswahlkader bis zur A2-Nationalmannschaft zu durchlaufen, ohne dabei groß im Rampenlicht zu stehen, überrascht wenig. Wenngleich Ugrai einen außergewöhnlichen – nämlich ungarischen – Namen trägt, fällt er nicht auf. Das war auch in der Saison 2016/17 so, als er die meiste Einsatzzeit aller deutschen U22-Spieler erhielt und ihn trotzdem keiner für die Wahl zum besten Nachwuchsspieler der BBL in Betracht zog. Maximilian

Ugrai ist 2,01 Meter groß und wird trotzdem gerne übersehen. Eine Erklärung für seine Unsichtbarkeit liefert Ugrais bester Freund: „Mich hat seine Entwicklung nicht überrascht, dafür aber seine professionelle Herangehensweise – das bewundere ich sehr“, sagt Constantin Ebert, der Max seit der U14 kennt. „Das kommt manchmal nicht so rüber, weil er sehr selbstironisch und lustig sein kann“, so Ebert, der mit Ugrai von der JBBL bis zur Bundesliga in Würzburg spielte. Wer diesen Max, der seinen Zweijahresvertrag bei ratiopharm ulm als einen seiner größten Erfolge bezeichnet, noch besser kennenlernen will, muss nach Heckfeld in die tauberfränkische Provinz. In Heckfeld also. In einem kleinen Örtchen mit weniger als 500 Einwohnern oder wie Max es formuliert: „In der Nähe von eigentlich nix“ fing alles an. Hier wächst Max auf und hier wird Fußball gespielt. Das tut der junge Ugrai auch. Bis zur C-Jugend kickt er, bis aus zwei Trainingseinheiten plötzlich drei werden. „Ich war nicht unbedingt der Fleißigste, hatte nicht immer Lust, ins Training zu gehen.“ Also ist Schluss mit Fußball. Aber was tun in einem Ort, der zehn Kilometer von Tauberbischofsheim entfernt liegt und in dem es drei Vereine gibt, von denen nur der FC Heckfeld 1952 e.V Sport im Angebot hat?

25

In der elterlichen Hofeinfahrt hängt ein Korb. Max Vater hat den dort aufgehängt. Früher spielte der Vater selbst, jetzt vertreibt sich Max die Zeit mit dem Korb. Schließlich ist es die Mutter, die Max auf die Idee bringt, es einmal abseits der Garage mit Basketball zu probieren. Nur wo? In Heckfeld ist das Angebot überschaubar. „Das einzige Geschäft, das wir eine ganze Zeit lang hatten, war ein Blumenladen, aber der hat auch nach ein paar Jahren zugemacht“, erinnert sich Max. „Wenn du was besorgen musst, musst du nach Heckfeld fahren.“ Also fahren die Ugrais nach Tauberbischofsheim. In einer Basketball-AG kann Max trainieren aber nicht spielen, da er nicht auf dieselbe Schule wie die anderen AG-Kinder geht. Also fahren die Ugrais weiter – diesmal nach Bad Mergentheim. Dort hat ein ehemaliger Mitspieler des Vaters, ein Amerikaner, „eine Basketball-Truppe“. Als 13-Jähriger war ich am Anfang natürlich viel zu schlecht“, gibt Max zu. Doch er hat Spaß am Basketball. Zum Training muss ihn niemand mehr überreden. Schließlich fasst die Mutter einen folgenreichen Entschluss: Sie packt ihren Sohn ins Auto und fährt mit ihm nach Würzburg. Hin- und zurück sind das fast 90 Kilometer. Max trainiert zweimal die Woche mit der U14. Seine Mutter wartet bis das Training beendet ist, dann fährt sie ihn wieder zurück nach Heckfeld. Ein Jahr lang geht das so.

„Beharrlichkeit, Geduld und Ehrgeiz zeichnen mich aus“ Erstmals auffällig geworden: Am 19. März 2016 gelingen ihm gegen Pierria Henry & Co. 12 Punkte.


26

ohne Erfolg geht nichts voran In der ratiopharm arena – hier gegen Da’Sean Buttler – stellte Ugrai mit 22 Punkten seine Karrierebestleistung auf.

science city jena 2017 – 2018

„Als Max in der 8. Klasse zu uns kam, war es anfänglich ziemlich chaotisch: Die viele Fahrerei, das Training und die Schule – das war anstrengend“, sagt Efram Yaman. Der 43-jährige Pädagoge war schon damals Sport- und Deutschlehrer am Deutschhaus Gymnasium in Würzburg und rät zu einem Schulwechsel. Denn Yaman, der auch das Würzburger JBBL-Team betreut, erkennt rasch das sportliche Talent des 13-Jährigen. „Wenn einer in dem Alter einen Kopf größer ist als die anderen, dann fällt das natürlich auf. Aber Max war nicht nur groß: Er konnte seine Füße gut bewegen und hatte, wie viele ehemalige Fußballer, einen natürlichen Spieltrieb“, so Yaman. Nur zwei Jahre nachdem Ugrai in der elterlichen Hofeinfahrt mehr zufällig mit dem Basketball anfing, beginnt nun also ein neues Kapitel der jungen Karriere. Denn jetzt geht der Stress erst richtig los. Wobei Max die logistische Herausforderung nie als Belastung wahrgenommen hat. Vielleicht liegt das ja daran, dass ein Heckfelder es gewohnt ist, zu fahren. Wenn morgens um 5.30 Uhr in Max‘ Kinderzimmer der Wecker klingelt, bleiben ihm gut eine halbe Stunde Zeit, bis der Zug nach Würzburg abfährt. Um 8 Uhr beginnt die Schule im Deutschhaus Gymnasium. Am Nachmittag Training, dann wieder mit dem Zug zurück nach Hause. Lange Tage sind das, manchmal gehen sie

besser, das hat meiner Mutter die Sicherheit gegeben, dass es mir gut geht.“ Sein Abitur macht Ugrai schließlich mit einem Notenschnitt von 2,2.

von 5.30 bis 19 Uhr. Von der 8. bis zur 9. Klasse zieht Max das durch – dann geht es nicht mehr. In der NBBL wird abends trainiert, manchmal erst um 20 Uhr. Der Schüler kommt nach 22 Uhr nicht mehr heim. Also zieht Max in eine WG. Als 16-Jähriger mit zwei Studentinnen. Was sich zunächst cool anhört, ist im Alltag gar nicht so einfach. „Meine Eltern haben mir damals noch Essen und Geld mitgegeben, aber anfangs wollte ich eigentlich nur nach Hause. Das war schon eine schwierige Phase“, erinnert er sich. Das größte Problem: Der Bub, der seit seinem 14. Lebensjahr einen straffen Zeitplan verfolgt, hat auf einmal Freizeit. „Ich war um 13 Uhr mit der Schule fertig und hatte erst wieder um 20 Uhr Herrentraining. Ich wusste gar nicht, was ich mit der Zeit anfangen sollte. Manchmal habe ich nachmittags einfach fünf Stunden geschlafen.“ Allmählich gewöhnt sich Max an die neue Situation. Sportlich entwickelt er sich prächtig – auf die Nominierung für die U16-Nationalmannschaft folgt die für die U18, später steht er dann im U20-Aufgebot für die EM. Auch schulisch fängt er sich. War er früher der Typ Schüler, der seine Hausaufgabe kurz vor knapp bei einem Mitschüler abgeschrieben hat, wirkt sich die neu gewonnene Freizeit positiv auf seine schulischen Leistungen aus. „Meine Noten wurden

In dieser Zeit lernt Max Constantin Ebert kennen. Der gebürtige Würzburger geht denselben Weg wie er: Spielt in der NBBL und besucht im Deutschhaus Gymnasium die Sportklasse. Der nur 1,80 Meter große Ebert nimmt den 20 Zentimeter größeren Ugrai häufig mit nach Hause zu seinen Eltern, sie werden Freunde – bis heute. „Ich kann mich immer auf Max verlassen“, sagt Ebert, der seit 2016 für die Löwen Braunschweig in der Bundesliga spielt. Den Spieler Max Ugrai beschreibt „Consti“ ganz ähnlich wie seinen Freund: „Er ist konstant, stellt sich nicht in den Vordergrund und ruft trotzdem seine Leistung ab.“ Das Fundament für diese Verlässlichkeit baute Efram Yaman. Der Würzburger Basketball-Lehrer war ja sowohl Max‘ erster JBBL-Trainer, als auch sein Deutschlehrer. Lief es in der Schule nicht, war es Yaman, der zunächst die Eltern informierte und sich dann um eine Lösung für das Problem kümmerte. „Er war mein Mentor“, sagt Max. Noch heute wiederholt er die Übungen, die ihm Yaman in vielen Stunden Einzeltraining beigebracht hat. „Ihn zu motivieren war nie schwierig. Es ging ja auch stetig bergauf“, sagt Yaman. Denn ohne Erfolg geht nichts voran. „Ich habe früh gemerkt, wenn du jetzt dranbleibst – wer weiß, was dann passieren könnte.“ Zum Beispiel eine Nominierung für das „Next Generation Tournament“ der EuroLeague, bei dem Ugrai als 16-jähriger in vier Spielen 8,5 Punkte und 8,3 Rebounds im Schnitt abliefert. Das bekommen die Wenigsten mit. Dass er zwei Jahre später beim NBBL-Allstar-Spiel in Bonn zum wertvollsten Spieler ausgezeichnet wird, bleibt


TEAMPRÄSENTATION | AUTOGRAMME | U.V.M.

E T A D E H T E V A S ST

U G U A 25.

Der OrangeDay OrangeDay am Der am Samstag, Samstag, 25. 25. August August 2018 2018 im im Blautal-Center: Blautal-Center Bevor ratiopharm ratiopharm ulm ulm in die neue Saison Bevor Saison 2018/19 startet, habt haben ihr die exklusive euremdie Lieblingsteam beim Orange alle Uuulmer FansMöglichkeit, beim OrangeDay exklusive Chance, ihrem Day ganz nah zu kommen! euch Darüber auf ein abwechslungsreiLieblingsteam ganz nahe zuFreut kommen! hinaus dürfen sich ches Rahmenprogramm. Weitere Infos findet ihr demnächst auf die Besucher auf ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm und einen ganz besonderen Wurf freuen. Infos unter ratiopharmulm.com ratiopharmulm.com 3 Stunden kostenlos parken 3 Stunden kostenlos parken

www.blautal-center.de www.blautal-center.de


28

ORANGE ZONE 2017/18 #4

auch nur eine Randnotiz. Er fliegt also weiter unter dem Radar, „was mich früher schon ein bisschen genervt“, sagt der 22-jährige Max. „Im Nachhinein war es vielleicht gar nicht so schlecht. Keiner sieht mich, keiner kennt mich. Trotzdem habe ich meinen Weg gefunden, obwohl ich nie der Super-Scorer war.“ Wie er das geschafft hat, beschreibt Max auf seine ruhige, unaufgeregte Art. Dabei fallen die Worte „Beharrlichkeit, Geduld“ aber auch „Fleiß“. Doch als Gym-Rat beschreibt Ugrai sich nicht. Er liebt es, in der Halle zu sein, „aber ich muss nicht 100 Würfe vor dem Training nehmen, um die Trainer zu beeindrucken“. Max hat einen pragmatischeren Weg gefunden: „Ich versuche mich jedes Jahr in einer Sache zu verbessern“, sagt er. Vor der Saison in Jena hat er sich vorgenommen, ganz

intensiv an seinem Dreier zu arbeiten, weil er ein guter Distanzwurf eben immer die Wege auf dem Feld öffnet. „Ich wollte in jedem Spiel mindestens einen Dreier treffen.“ Gesagt, getan. Hatte Ugrai in seinem letzten Jahr in Würzburg nur zwölfmal von jenseits der Dreierlinie getroffen (30 Prozent), sind es in 34 Spielen für Jena 35 Treffer (37,6 Prozent). „Ich habe ihm oft geraten, noch mehr von sich einzufordern. Das Jahr in Jena hat ihm in seiner Entwicklung sicher geholfen“, sagt Efram Yaman. Fragt man Max nach seiner Checkliste für die kommende Saison, nennt er weit mehr als nur ein konkretes Vorhaben: Besser in der Verteidigung wolle er werden. Physisch stabiler beim Ausboxen, um sein Rebounding zu verbessern. Das sind die Must-Haves

für den nächsten Schritt. Wobei Ugrai schon ein bisschen weiter denkt. „Thorsten sieht mich als vielseitigen Spieler, der mehr kann, als er bisher gezeigt hat. Er traut mir zu, dass ich auch auf der Drei spielen kann.“ Um das zu schaffen, will Max seine Fußarbeit verbessern, schneller werden, um auch kleinere Gegenspieler verteidigen zu können. Dabei den Dreier konstant über 40 Prozent treffen und die Explosivität erhöhen. „Körperfett runter, Muskelmasse hoch“, sagt er und komplettiert die lange Liste mit „ein bisschen mehr den Korb attackieren“. Max hat also viel zu tun. Doch wer sich vergegenwärtigt, was dieser junge Mann mit 22 Jahren schon geschafft hat, dem wird nicht bange. „Da kommt noch mehr“, ist sich auch sein Trainer Thorsten Leibenath sicher.

Love Affair

2015/16 Würzburg BBL

2016/17 Würzburg BBL

Max versteht Spaß. Teamkollege Ruben Spoden nimmt 2014 im Trainingslager in Belgrad ein Dating-Video auf, das Ugrai tatsächlich sechs Snapchat-Nachrichten von interessierten Damen beschert. Seine echte Freundin Veronika lernt er dagegen ganz klassisch im Club kennen. „Es hat sofort gefunkt“, sagt er grinsend. Dass die beiden erst Wochen später zusammenkommen, erklärt er so: „Ich war blöd oder naiv genug, und habe ihre Ausreden immer geglaubt“. Aber ein Ugrai gibt so schnell nicht auf. „Dann habe ich sie eben eine Woche später wieder gefragt. Immer wieder. Irgendwann hat sie dann halt ja gesagt. Jetzt sind wir seit zwei Jahren zusammen.“

19:42 min 7,4 pts 3,0 reb 35/93 3er (37,6 %)

2014/15 Würzburg Pro a

19:10 min

17:53 min 4,3 pts 2,5 reb 12/40 3er (30,0 %)

2013/14 Würzburg BBl

10:42 min 3,4 PTS 1,7 REB 8/18 3er (44,4 %)

Ratiopharm ulm seit 2018

5,9 PTS

3:45 min 0,9 PTS 0,7 REB 1/5 3Er (20,0 %)

In der Verteidigung – hier gegen Bambergs Dorell Wright – möchte Max noch besser werden.

3,7 REB 28/91 3er (30,8 %)

DAS Erfolgsrezept: Jedes Jahr eine Sache besser können

2017/18 Jena BBL


Oberer Eselsberg 45, 89081 Ulm, Tel.: (0731) 177 0, E-Mail: info@rku.de, www.rku.de

RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm

Als Partner des Sports betreuen unsere Mannschaftsärzte und Therapeuten die Ulmer Profi-Basketballer. Wir wünschen dem Team von BBU‘01 viel Erfolg in der Saison 2017-2018!


30

MARIO GÖRLACH

„ICH BIN TRAINER“ Mario Görlach ist einer der erfolgreichsten Fitnessökonomen Deutschlands. Auf dem OrangeCampus will der Ex-Ringer sich einen Traum erfüllen, der ihn seit seiner Jugend antreibt: Ein Fitnessangebot für alle! Vom Arbeitslosen bis zum Profisportler – Görlach will jedem ermöglichen einfach, sicher und effektiv zu trainieren.

TEXT: Martin Fünkele | FOTOS: Tobias Egle


ORANGE ZONE 2017/18 #4

MARIO GÖRLACH – DER FITNESSEXPERTE Geboren: 21. Februar 1964 in Erfurt Wohnort: Pfaffenhofen Familienstand: Verheiratet AUSBILDUNG - FA Maschinenbau - Trainer Ringen - Dipl. Fitnesslehrer - Dipl. Cardio-Fitnesslehrer - Dipl. Fitnessökonom BA LEISTUNGSSPORT - Ringen INHABER - Rehamed (Neu-Ulm) TEILHABER - eGym - mehrere VAPIANO-Restaurants - fle-xx (Rückgrat-Konzept)

Für die Fotoserie nimmt Görlach dort Platz, wo zukünftig der OrangeCampus entstehen soll.

Das dunkle Cabriolet biegt geschmeidig in die Wiblinger Straße ein. Mario Görlach parkt auf dem Bordstein und schwingt seinen kräftigen Körper mühelos aus dem edlen Fahrzeug. Mit wachen Augen durchstreift der 54-Jährige das kniehohe Gras. Wo heute noch Wildnis herrscht, möchte Görlach den Menschen in der Region Bewegung näher bringen. „Hier möchte ich mein Ziel, das mich seit meiner Jugend antreibt, weiter vorantreiben“, sagt er und lässt den Blick Richtung Donauufer schweifen. Hier, das ist der Ort, an dem der OrangeCampus entstehen soll – das Sport- und Nachwuchszentrum, das die Ulmer Basketballer seit langer Hand planen. Hier ist auch die Doppelstadt Ulm & Neu-Ulm, der Görlach seit über 20 Jahren verbunden ist und wo er spürt „dass beide Städte bereit sind, langfristig in den Sport zu investieren.“ Görlach hat sich dieser Idee verschrieben, weil er weiß, wie sehr diese Gesellschaft,

31

der er erst nach seiner Flucht aus der DDR 1989 beigetreten ist, die sportliche Betätigung braucht. Görlach war 18 Jahre lang Ringer, wurde zigmal Kreismeister, Bezirksmeister, Thüringer Landesmeister und 1980 auch DDR-Dynamo-Meister. Der Mittfünfziger strahlt noch heute die Vitalität des ehemaligen Leistungssportlers aus. Aber Görlach weiß, dass er nicht die Norm ist. „Die Menschen von heute sind erschreckend schwach.“ Von 1995 bis 2003 betrieb der gebürtige Erfurter das „P15“ am Neu-Ulmer Petrusplatz. In dem 690 Quadratmeter großen Studio trainierten damals schon 1.600 Mitglieder – eine Quote, die zu der Zeit in Deutschland einzigartig war. Diese Akzeptanz hatte Görlach erreicht, in dem er 1999 alles auf eine Karte setzte. Als die Mitgliederzahlen plötzlich explodierten und der Trainer seine Kunden nicht mehr optimal betreuen konnte, stellte er sich die Frage: „Was kann ich tun, um mein Fachwissen tausenden Menschen zugänglich zu machen?“ Er investierte 400.000 Mark – sein komplettes Vermögen – und erwarb vollelektronische Geräte, die mehr konnten als einfach nur hoch und runter bzw. vor und zurück. Mittlerweile hat sich der Einsatz für den Familien- und Großvater längst rentiert. Görlach ist mit seiner Tochter Christin Mitinhaber des Münchner Fitness-Startups „eGym“, das 2016 von seinen Investoren 45 Millionen Euro einsammelte – außerdem betreibt er über eine AG mehrere „Vapiano“-Restaurants in der Schweiz, Österreich, Polen und den USA. Um seine Rente muss Görlach sich keine Sorgen mehr machen. Dennoch gibt er keine Ruhe. Auch nach über 30 Jahren Berufserfahrung treibt ihn die Frage nach den optimalen Trainingsmöglichkeiten. Die Probleme der heutigen Gesellschaft lassen diese Frage immer dringlicher werden. „Wir haben 62 Millionen Wahlberechtigte in Deutschland – 30 Millionen davon sind orthopädisch krank, 8 Millionen sind Diabetiker und 7 Millionen haben Krebs“, sagt er und weist damit auf ein Phänomen hin, das dem SPIEGEL schon 2014 eine Titelgeschichte wert war. Dass die Deutschen wortwörtlich „sitzenbleiben“, bestätigen wissenschaftliche Studien seit Jahren. Über neun Stunden verbringen die Bundesbürger täglich auf ihrem Hosenboden – Kinder kaum weniger als Erwachsene. Darunter zu leiden haben vor allem die Jüngsten: So prägen Sechsjährige von heute kaum noch die volle Muskulatur und Knochensubstanz aus. Da die inneren Organe jedoch dazu da sind, Muskeln zu versorgen, mehren sich bei Kindern Krankheiten, die früher alten Menschen vorbehalten waren. Doch um zu verstehen, warum Mario Görlach keine Ruhe gibt und wie er in der Zweilandstadt ein „Musterbeispiel für Deutschland“ schaffen will, muss man ganz zurück an den Anfang. Zurück nach Vieselbach, sieben Kilometer östlich von Erfurt. Hier ist Görlach aufgewachsen und hier baut der Trainer für Ringen und Gewichtheben 1981 eines der ersten „Fitness-Studios“ der DDR. Denn Sport wurde zu DDR-Zeiten nicht einfach so gemacht. Wer keine olympische Perspektive hatte, hatte kaum Möglichkeiten zu trainieren Im Staatssystem war kein Platz für Breiten- und Fitnesssport. Doch als Görlach seine Ringer-Karriere beendet, fragten ihn die Leute im Ort ständig, wie sie bloß auch so stark werden könnten wie er. Also improvisiert der gelernte Stahl- und Maschinenbauer und schließt mit dem Bürgermeister der Kleinstadt einen Deal ab: Wenn Görlach den Jugendclub für seine Sportidee verwenden dürfte, würde er im Sommer als Bademeister im Freibad einspringen. Der Ortschef willigte ein und Görlach baute die Geräte für den Jugendclub kurzerhand selbst. „So kam das Thema Sport und Maschine zusammen“, sagt er. Görlachs „sozialistisches“ Fitness-Studio erfreut sich daraufhin großer Beliebtheit und stellt


32

MARIO GÖRLACH

FOTOS: Otate vitiore peditate landi simus quunt. te vitiore peditate landi

ihn gleichzeitig vor Herausforderungen, die er so noch nicht kannte. Erstmals trainierte Görlach mit Laien und lernte deren Probleme im Umgang mit den Geräten kennen. „Falsches Krafttraining verursacht maßgebliche Schäden“, sagt Görlach, dem schnell klar wurde, dass er sich als Trainer intensiv um die ungeübten Sportler kümmern muss. 1989 verlässt der Erfurter dann seine Heimat und gelangt über die Prager Botschaft in ein Auffanglager in der Oberpfalz. Von dort geht es – mit 150 DM Übergangsgeld und 50 DM Friedlandhilfe in der Tasche – weiter nach Neckarsulm. Görlach arbeitet tagsüber am Band bei Audi und abends in einem Studio. Hier fällt ihm nicht nur das „fabelhafte Equipment“ auf, sondern auch, „dass die Leute beim Radfahren Zeitung lesen. Das hatte ich noch nie gesehen“. Außerdem sieht er erstmals Männer, die verkürzte Liegestütze machen. Der ehemalige Kader-Athlet ist schockiert und stellt den Studio-Besitzer zur Rede. „Denn trainiert hat da keiner, die haben sich höchstens bewegt.“ Als der Studiobetreiber Görlach erklärt, dass ihn der Trainingseffekt nicht interessiere und er lediglich auf die Mitgliedsbeiträge scharf sei, „war das der Moment, als ich im kommerziellen Sport angekommen bin“. Trotz anfänglicher Differenzen mit Studio-Chef Ingo Willhauk steigt Görlach als Trainer ein und eröffnet ein Jahr später mit seinem neuen Geschäftspartner ein weiteres Studio. 1995 verkauft Görlach schließlich seine Anteile und erwirbt das „P15“ in Neu-Ulm. Nach anfänglichen Erfolgen stößt er hier allerdings erneut an Grenzen: Zunächst an räumliche, dann an körperliche. Konnte Görlach die stetig steigende Mitgliederzahl bald nicht mehr betreuen, stellt er zunehmend fest, dass seine Kunden immer älter und schwächer werden. Offenkundig macht dies der „Beuker-Stemper-Fitnesstest“, der seit 1980 den Fitnessgrad der Deutschen misst. „Wir mussten den Test abschaffen, weil die Leute nicht mehr springen und keine Liegestütze mehr machen konnten“, so Görlach, dem klar wird, dass seine Trainingsgeräte nicht mehr adäquat für die Bedürfnisse der Gesellschaft waren. Als die größten vier Hauptprobleme identifiziert der diplomierte Fitnessökonom falsche Einstellung der Geräte, die falsche Wahl der Gewichte, unkontrollierte Bewegungen und falsche Herzfrequenzen. Auf sich allein gestellte Laien konterkarieren so schnell jeglichen Trainingseffekt. Auf der Suche nach einer Lösung wird Görlach in Emersacker bei Augsburg schließlich fündig. Hier hatte Dieter Miehlich zunächst Ballwurfmaschinen für Tennisspieler entwickelt, ehe er seine Erfahrungen in den Fitnessport bzw. die Gründung der Firma „miha“ steckte. Ohne größeren kommerziellen Hintergedanken hatte Miehlich die ersten elektronisch gesteuerten Kraftmaschinen entwickelt, die chipbasiert die individuellen Daten eines jeden Sportlers speicherten und gleichzeitig ein konzentrisches erhöht exzentrisches Krafttraining ermöglichten. Görlach erkennt das Potenzial der neuartigen Geräte und bringt sie unter Aufwendung all seiner Ersparnisse ins „P15“ nach Neu-Ulm. Nebenbei berät Görlach den „miha“-Gründer im Verkauf und sorgt so dafür, dass die Firma 2007 einen Jahresumsatz von 11,6 Millionen Euro ausweist. 2007, im Alter von 43 Jahren erwirbt Görlach schließlich gemeinsam mit dem Münchner Bauunternehmer Hubert Haupt das Unternehmen für 12 Millionen Euro und benennt es 2008 in „milon industries“ um. „milon“ – wie der antike Kraftathlet Milon von Kroton, der der Sage nach erst ein Kalb und später einen Stier um sein Haus trug und so das progressive Widerstandstraining erfand. Unter dem neuen Namen entwickelt sich die Firma prächtig. So gut, dass Görlach 2009 vom Fachmagazin „Fitness Tribune“ als „Unter-

„ANDREAS OETTEL UND THOMAS STOLL HABEN MICH BERÜHRT, WEIL SIE KINDERN FRÜH DIE MÖGLICH­­KEIT BIETEN WOLLEN, SPORT ZU TREIBEN“. nehmer des Jahres“ ausgezeichnet wird. Wenngleich der Umsatz auf 40 Millionen Euro anwächst, steigt Görlach 2010 wieder aus. Der Grund: Sein Partner will in Design investieren und verhandelt schon mit Porsche während Görlach auf Digitalisierung setzt. „Bei so vielen Menschen mit diesem Maß an Betreuung konnte ich nicht mehr sehen, was die Leute mit unseren Maschinen anfingen“, sagt er. Aus Sicht des Trainers musste die Software verbessert werden, der Bauunternehmer setzte auf Design. Anfang Januar 2013 steigt Görlach schließlich bei „eGym“ ein und bringt 2016 das innovative Rückgrat-Konzept „fle-xx“ mit dazu. Mit der Cloud-basierten „eGym“-Technologie, die Kunden ihre Trainingserfolge in die Member-App spielt und dem vom Freiburger Mediziner Walter Packi propagierten „fle-xx“-Training – das dem Krafttraining das Beweglichkeitstraining als Ausgleich entgegenstellt – hat Görlach nun alle Werkzeuge beisammen, um groß zu denken. „Mein Ziel war es nie, Maschinen zu bauen oder Trainer-Apps zu entwickeln. Mein Ziel war es immer, Menschen ein optimales Training zu ermöglichen.“ Mit Philipp Rösch Schlanderer, dem Gründer von „eGym“, hat Görlach den idealen Partner gefunden, um Maschinenbau, Digitalisierung und Training zu verbinden. Das Praxisbeispiel möchte Görlach nun auf dem OrangeCampus gemeinsam mit BBU `01 errichten. Wo heute noch die Disteln wuchern, möchte Görlach einen Outdoor-Trainingsparcours installieren (siehe Abbildung). Neben dem klassischen Fitnessbereich, wo auch die Profis von ratiopharm Ulm ihre funktionelle Dysbalance wegtrainieren und so ihr Verletzungsrisiko reduzieren sollen, träumt Görlach von einem Freiluftbereich, wo Schüler, aber auch Arbeitslose und weniger Betuchte für einen kleinen Beitrag trainieren können.


33

War Görlach noch bis Januar 2018 als Vertriebschef von „eGym“ bis zu 100.000 Kilometer auf der Straße und viele Flugmeilen in der Luft, so hat er als „Vice President Company Development“ der Firma den richtigen Rahmen, um seine visionären Pläne umzusetzen. „Heute sehe ich mich in der Lage, diese große Idee gemeinsam mit allen Beteiligten umzusetzen. Denn die Städte Ulm und Neu-Ulm haben wie die Basketballer beispielhaft verstanden, wie vielen Menschen wir damit helfen können“, sagt er und weist dabei auf ein weiteres Vorhaben hin, das auf dem OrangeCampus Wirklichkeit werden könnte. Denn wenn es nach Görlach und den Firmen geht, mit denen er schon konkret über sein Verständnis von „Betriebssport“ gesprochen hat, könnte in Ulm ein „Musterbeispiel“ entstehen, das nicht nur in Deutschland Schule machen, sondern auch den Krankenstand der Bürger massiv senken und ihre Lebensqualität dafür erhöhen könnte. Mario Görlach muss sich nichts mehr beweisen – dafür ist der Unternehmer schon viel zu lange im Geschäft. Mittlerweile verwenden rund 4.500 der 10.000 in Deutschland registrierten Studios Geräte, die Görlach mit entwickelt hat. Doch wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann lässt er sich davon so schnell nicht abbringen. Das zeigt seine Biographie und seine Leidenschaft für den Sport. „In meinem Herzen bin ich nur Trainer“, sagt er. Alles andere habe sich ergeben. Dann parkt er seinen Sportwagen ganz entspannt in der Tiefgarage.

WE ARE

TWO EIN BASKETBALLTEAM – ZWEI LÄNDER Die Orange Zone steht für das Basketballteam der Zweilandstadt ULM/NEU-ULM – der Stadt in der Sie nicht EINkaufen, sondern ZWEIkaufen und nicht EINkehren, sondern ZWEIkehren können. Von einem solchen Team kann sich jeder eine Scheibe abschneiden!

WWW.ZWEILANDSTADT.DE #ZWEILANDSTADT

FITNESS IM ORANGE CAMPUS Neben den drei Trainingshallen gehört der Fitnessbereich zum Kern des OrangeCampus‘. Hier können sowohl Profis als auch Nachwuchssportler im selben Gebäude wie die Mitglieder von BBU ’01 trainieren. Mario Görlach möchte die Profis dabei nicht nur als Vorbilder nutzen, sondern der Allgemeinheit auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem Leistungssport zugänglich machen. „Auch Profis haben Gliedmaßen, einen Rumpf und einen Kopf – die Voraussetzungen sind also dieselben.“ Um Görlachs Fitness-Idee möglichst niederschwellig umzusetzen, plant er einen Outdoor-Fitness-Bereich. „20 Jahre Smartphone haben ihren Preis“, erklärt Görlach, weshalb es ihm wichtig ist, auch für Jugendliche ein ganzheitliches und altersspezifisches Angebot zu schaffen.


DER ZWE BILDUNGS Einzigartig in Deutschland! Jeder Club, der in der easyCredit Basketball Bundesliga mitspielen möchte, muss gemäß der Nachwuchsförderrichtlinie auch über je eine Mannschaft in Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL / U19) und Jugend Basketball Bundesliga (JBBL / U16) verfügen. Dass für BBU ’01 seit 2017 aber jeweils zwei Teams – nämlich ratiopharm ulm und BBU Allgäu/Memmingen – in NBBL und JBBL an den Start gehen, ist deutschlandweit einzigartig! Die Idee dahinter: Mehr Jugendlichen eine Spielplattform auf höchstem Niveau geben. Ein Konzept, das auch für 2018/19 gesichert ist: BBU Allgäu/Memmingen gelang sowohl in der U19als auch in der U16-Bundesliga der Klassenerhalt.

Das Eigengewächs und der Spätstarter


EITE SWEG TEXT: Julia Günter FOTOS: BBU ’01, Marcel Merli, Tobias Egle

NACHWUCHS

Mehr Breite auf Topniveau – darauf zielen die Teams von BBU Allgäu/Memmingen ab. Eine Geschichte über die beispielhafte Entwicklung von Moritz Krimmer und Lenny Berger, die sich über die Allgäu-Teams zu Führungsspielern gemausert haben.

Wer aktive Nachwuchsarbeit mit dem Ziel betreibt, Bundesliga-Spieler zu entwickeln, der muss aussieben: Von der Breite in die Spitze. Und wer wie BBU ’01 genau das anstrebt – also mit eigens ausgebildeten Talenten gegen die finanzstärkeren Clubs konkurrieren will –, der muss kreativ werden. Denn was, wenn die falschen Spieler ausgesiebt würden, genau die, die erst einige Jahre später ihr ganzes Potenzial entfalten? „Wir wollen mehr Kindern die Chance geben, auf Topniveau zu spielen“, betont Dr. Thomas Stoll. Dem Vorstand von BBU ’01 war es ein Dorn im Auge, mit Beginn des U16-Bereichs nur zwölf Spielern die Möglichkeit geben zu können, in der Jugend Basketball Bundesliga anzutreten. „In Deutschland haben wir das große Problem, dass zu wenige Nachwuchsspieler den Weg nach oben schaffen. Doch es gibt viele Spätentwickler, die in der U16 vielleicht noch nicht auffallen, in der U19 dann aber groß rauskommen“, so Stoll, der deshalb vor einem Jahr BBU Allgäu/Memmingen an den Start gebracht hat. Nachdem die beiden Teams auch die JBBL- bzw. NBBL-Quali gemeistert hatten, stand fest: BBU ’01 ist der einzige Club in Deutschland, der seinen Talenten in jeweils zwei Mannschaften die Möglichkeit gibt, in der U16- und U19-Bundesliga gegen die Besten zu spielen und besonders: sich zu entwickeln. Lenny Berger (JBBL) und Moritz Krimmer (NBBL) gehörten zum ersten Jahrgang von BBU Allgäu/Memmingen und sind das beste Beispiel, dass das Konzept von BBU ’01 aufgeht. Ihre unterschiedlichen Geschichten verdeutlichen, warum der „zweite Bildungsweg“ so wertvoll ist. Lenny Berger ist ein Uuulmer durch und durch - Marke Eigengewächs. Hatte der große Bruder Noah das Basketballfieber einst mit nach Hause gebracht, dauert es nicht lange, bis Lenny bei Thomas Stoll in der U8

anheuert. Auf seinen Start bei den „Minis“ folgen die nächsten Altersstufen: U10 – U12 – U14. Schon in der U12 wird das Training leistungsorientierter - Lenny träumt erstmals von einer Profikarriere. Doch den Spaß am Basketball verliert er dabei nicht - im Gegenteil: „Wenn ich Basketball spiele, ist die schlechte Laune ganz schnell weg. Ich kann meinen Emotionen freien Lauf lassen – es ist wie eine Sucht“, sagt der 15-Jährige mit den blonden, langen Haaren, die meist von einem Hut bedeckt werden – zumindest, wenn der Neuntklässler nicht auf dem Parkett steht. Dagegen dauert es etwas, bis Moritz Krimmer den Fuß zum ersten Mal auf den „Court“ setzt. Vielmehr hat es dem Ravensburger in jungen Jahren ein andersfarbiger Court angetan: Moritz ist leidenschaftlicher Tennisspieler; nebenher spielt er Fußball. Als dort aber nur noch in der 2. Mannschaft Platz für ihn ist, hängt er die Stollenschuhe an den Nagel. „Ich wollte nur im besten Team spielen“, blickt Moritz zurück, der zusammen mit seinem kleinen Bruder Felix beim TV Weingarten eine gute Alternative findet: Den Basketball. Und dort ist der Zwölfjährige ganz schnell der Beste: Mit seiner Größe dominiert Moritz die Region Oberschwaben - mit 14 Jahren hat er die 1,90 Meter bereits überschritten. Dass Moritz zunehmend die Konkurrenz fehlt, bemerkt auch sein Trainer. Robin Ewers stellt daraufhin den Kontakt nach Ulm her und erkundigt sich nach einem Probetraining für seinen Schützling. Gesagt, getan: Im Oktober 2015 steht der 15-Jährige erstmals auf Uuulmer Parkett und darf bei Zoltan Nagy JBBL-Luft schnuppern. „Daraufhin meinte Zoltan, dass es schön wäre, wenn ich öfter käme“, erzählt der Linkshänder schmunzelnd, der nur ein halbes Jahr später die deutsche Vizemeisterschaft mit dem JBBL-Team von ratiopharm ulm gewinnt.

35


36

NACHWUCHS

LENNY BERGER LIGA: POSITION: GRÖSSE: GEBURTSDATUM: #UUULMER SEIT:

JBBL GUARD 1,83 METER 27.05.2003 2010

BESTLEISTUNG: 24 PUNKTE – 7 REBOUNDS – 7 ASSISTS (VS. CRAILSHEIM, 10/2017)

"Basketball ist wie eine Sucht." MIT BLICK ZUM KORB: Lenny Berger.

Der Start an der Donau ist gelungen - und auch die mühsame Anreise hält Moritz Krimmer nicht davon ab, in Ulm die nächsten Entwicklungsschritte zu gehen. „Moritz kommt ja vom Ende der Welt und ist mit sehr hohem Aufwand gependelt“, zeigt sich Dr. Thomas Stoll beeindruckt. Nach zweieinhalb Jahren, in denen Moritz pro Training sechs Stunden investiert, fällt das Talent im Sommer 2017 einen folgenschweren Entschluss: Mit 17 Jahren zieht der Schüler zuhause aus, um sich im Sportlerwohnheim von BBU ’01 voll und ganz auf Basketball zu konzentrieren - und nebenher sein Wirtschaftsabitur an der Listschule zu absolvieren. Denn: „So lange die Schule läuft, läuft der Basketball umso besser“, weiß Moritz, der nach seinem ersten Jahr in der Wohngemeinschaft mit seinen Vereinskollegen Mate Fazekas, Nico Bretzel und Nico Möbus sagt: „Ich würde mich nochmal genauso entscheiden.“ Lenny, der 1,83 Meter große Guard mit seiner stringenten Uuulmer Jugendkarriere und Moritz, der 2,00 Meter große Spätstarter aus Ravensburg: So unterschiedlich die Geschichten der beiden Youngster sein mögen - sie eint die Entscheidung für BBU Allgäu/ Memmingen. Entscheidend ist ein Stichwort: Spielzeit. Sowohl Lenny (JBBL) als auch Moritz (NBBL) gehören dem jungen Jahrgang an, der es naturgemäß gegen die älteren Teamkollegen schwer hat. „Ein Jahr ist im Jugendbasketball eine Welt“, betont der ehemalige Bundesliga-Trainer Igor Perovic, den BBU ‘01 vergangenen Sommer als JBBL-Coach für BBU Allgäu/Memmingen gewinnen konnte. „Mir war klar, dass BBU Allgäu/Memmingen besser für meine Entwicklung sein würde“, sagt Moritz. Und Lenny ergänzt: „Ich fand es reizvoll, mehr Verantwortung zu übernehmen. Den Ball in der Crunchtime in der Hand zu haben, ist schon ein gutes Gefühl.“ Und die beiden Talente sollten recht behalten. Während der Guard das JBBL-Team trägt, übernimmt der Power Forward in der NBBL erstmals eine Leader-Rolle - in durchschnittlich je 30 Minuten Einsatzzeit. Lenny und Moritz erhalten das Vertrauen von Igor Perovic und Chris Ensminger, der als weiterer ehemaliger Bundesliga-Coach für das NBBL-Team von BBU Allgäu/Memmingen verantwortlich ist. „Dass unsere jungen Spieler durch zwei solche Top-Trainer ausgebildet werden, unterstreicht, wie ernst wir die Förderung unserer Talente nehmen“, so Thomas Stoll. Wenngleich der Erfolg als Team gegen körperlich dominierende Gegner erst


Chance to change

NACHWUCHS

MORITZ KRIMMER

37

LIGA: NBBL POSITION: POWER FORWARD GRÖSSE: 2,00 METER GEBURTSDATUM: 17.08.2000 #UUULMER SEIT: 2015 BESTLEISTUNG: 20 PUNKTE – 17 REBOUNDS (VS. JENA, 04/2018)

„Ich würde mich wieder so entscheiden.“ einmal ausbleibt, wachsen die Spieler auch an Niederlagen. „Die Allgäu-Teams sollte man nicht am sportlichen Erfolg messen“, sagt Moritz deshalb, der mit dem NBBL-Team genauso in die Abstiegsrunde musste wie Lenny mit dem JBBL-Team. Doch als es um den Klassenerhalt geht, belohnen sich beide Teams für eine harte Saison. „Da haben wir uns heftig den Allerwertesten aufgerissen“, so das Rezept von Lenny und seinem JBBL-Team im Duell mit physisch überlegenen Heidelbergern. In der Serie gegen die Neckarstädter legt Lenny Berger mit seinem starken Zug zum Korb einen Schnitt von 16 Zählern auf und verhilft seiner Mannschaft damit zum Klassenerhalt. Und auch auf Moritz ist in den NBBL Playdowns Verlass: Per Double-Double (16,3 Punkte, 11,7 Rebounds pro Spiel) hat der athletische Power Forward mit dem besonderen Ballgefühl großen Anteil daran, dass die U19 von BBU Allgäu/Memmingen den Verbleib in der höchsten Spielklasse ebenso meistert. Dass die beiden Topscorer damit die Zukunft des breit angelegten Nachwuchskonzeptes von BBU ’01 sichern, ist ein netter Nebeneffekt: „Dass wir damit den Grundstein für die Jungs gelegt haben, die nachkommen, ist schon ein gutes Gefühl“, so Moritz. Vor allen Dingen haben Lenny Berger und Moritz Krimmer über den zweiten Bildungsweg aber ihrer eigenen Jugendkarriere einen Schub verliehen, der auch beim Deutschen Basketball Bund nicht unbeachtet bleibt. Während Lenny dem deutschen Perspektivkader angehört, wurde Moritz im Dezember 2017 erstmals in die deutschte U18-Nationalmannschaft berufen. „Moritz hat einen großen Sprung gemacht“, betont Bundestrainer Harald Stein, der das Nachwuchskonzept von BBU ’01 befürwortet: „Das ist eine Win-Win-Situatin für Verein und Spieler. Ulm ist sicher ein Standort, von dem sich andere etwas abschauen können“, so Stein, der Deutschlands U18 betreut. Wenngleich es für Moritz Krimmer noch nicht für eine EM-Nominierung reichte, blicken die beiden Youngster optimistisch auf die neue Saison. Während Moritz Krimmer ins NBBL-Team von ratiopharm ulm wechselt und 2019 sein Abitur machen will, streift auch Lenny Berger in seinem letzten JBBL-Jahr das Jersey von ratiopharm ulm über. „Sie haben ihre ‚chance to change’ genutzt“, sagt Igor Perovic, der die JBBL von ratiopharm ulm betreuen wird. Wenngleich die Talente noch Verbesserungsbedarf in den verschiedensten Bereichen haben, ist der Serbe überzeugt: Der wahre Wert von BBU Allgäu/Memmingen wird erst in Zukunft sichtbar. „Die Früchte ernten wir in der kommenden Saison.“

SETZT SICH DURCH: Moritz Krimmer.


38

TEXT: Florian Eisebitt FOTOS: Danny Eggers, Horst Hörger, Harry Langer

THROWBACK THURSDAY

Ein Blick in die #uuulmer Historie Aus „alt mach neu“ lautet die Devise beim SocialMedia-Phänomen #ThrowbackThursday. Was im Jahr 2006 noch den Titel einer nerdigen Artikelreihe eines Basketball-Sneaker-Blogs zierte, wurde dank Instagram & Co. zum weltweiten Trend. Dabei ist das Rezept so einfach wie simpel: Man nehme ein Foto aus der Vergangenheit, verschlagworte es mit dem Kürzel #tbt oder #ThrowbackThursday und veröffentliche es an einem Donnerstag auf einem Social-Media-Kanal. Fertig ist ein neuer Post, der sich damit nahtlos in die Liste der aktuell über 500 Millionen Inhalte (allein auf Instagram) einreiht. In der kommenden Saison kramen wir für euch in der Ulmer Historie und präsentieren euch immer donnerstags eine kleine Geschichte – sportlich, persönlich oder kurios – aus den Club-Annalen. Schon jetzt gibt es hier einen ersten Vorgeschmack auf das, was noch kommt, über das, was schon war.

07 FEB

2004

103:62 Ulm vs. Nördlingen Der älteste Rookie ever! Als Dennis Woolfolk an diesem Samstagnachmittag eingewechselt wird, zücken die Ulmer Geschichtsschreiber die Stifte. Mit stolzen 36 Jahren und 289 Tagen feiert der US-Portugiese seine Premiere im Ulmer Trikot. Sportlich ist die Partie gegen die vom späteren Ulmer Jugendtrainer Zoltan Nagy gecoachte Nördlinger Mannschaft bereits nach 16 Minuten (51:8) entschieden.

07 MäR

2009

OKT

2014

77:70 Ulm vs. Quakenbrück Per punktet zweistellig! Im Herbst 2008 übernimmt ein 21-jähriger Jungspund etwas überraschend das Zepter im Ulmer Spielaufbau. Nach der Genesung von Dru Joyce rutscht Per Günther zwar wieder ins zweite Glied – im Frühjahr 2009 reichen dem späteren „Rookie des Jahres“ aber 12:41 Minuten von der Bank, um erstmals zweistellig (13) zu punkten.

#ThrowbackThursday

99:85 Ulm vs. Ludwigsburg Mr. Clyburn, übernehmen Sie! Nach 40 hitzigen Minuten geht das Schwaben-Derby in die Verlängerung. Angeführt vom bärenstarken Duo Ohlbrecht (27 Pkt., 7 Reb.) und Clyburn dominieren die Ulmer die Extraschicht – und gewinnen die Overtime mit 14:0. The „Will to Win“ stellt mit seinen 28 Punkten, 17 Rebounds und drei getroffenen Dreiern persönliche BBL-Bestwerte auf.


Die PEAK Edition. Hin und wieder muss Tradition neu definiert werden, um lebendig zu bleiben. So wie bei unseren Sondermodellen mit sportlicher AMG Line, Leichtmetallrädern im Vielspeichen-Design schwarz und LED High Performance-Scheinwerfern. www.mercedes-benz.de/growup

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart Partner vor Ort: Daimler AG, vertreten durch Mercedes-Benz Vertrieb PKW GmbH Niederlassung Ulm/Neu-Ulm: Von-Liebig-Straße 10 • 89231 Neu-Ulm Telefon: 07 31/7 00-0 • www.mercedes-benz-ulm-schwaebischgmuend.de

Jetzt Probe fahren. 07 31/7 00-18 00


ZWANZIG JAHRE IT MIT IQ

Problems? We only have solutions. sig-ulm.de

Your Partner for:

Hardware / Software / Network / Security / Unified Communications

Follow us: facebook.com/sigitmitiq & xing.de/company/sig-ulm [s.i.g.] system informations gesellschaft mbH, Zeppelinstr. 5/2, 89231 Neu-Ulm Fon 0731 935 960, Fax 0731 935 963 0, E-Mail: info@sig-ulm.de, Web: sig-ulm.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.