OrangeZone.Magazin #1 2015/16

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MAGAZIN

+ Interview Carlon Brown vs. Taylor Braun Unvergesslich Basketball125 Dabei sein BBU ’01 History Jonathan Levy

ORANGRE: POSTE N MORGA, BRAUNLY BREMB


! e k n a D

Die beste Motorenölmarke. Zum 5. Mal in Folge!

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Unsere Additive, Motorenöle und Autopflegeprodukte reduzieren Reparaturkosten, Spritverbrauch und Schadstoffausstoß. Ihr Auto erhält dadurch seinen Wert und lebt länger. Die herausragende Qualität unserer Produkte verdanken wir vor allem dem Engagement unserer 700 Mitunternehmer/-innen. Denn ein Produkt ist nur so gut, wie die Menschen, die es produzieren und eine Marke ist nur dann erfolgreich, wenn sie die Qualität ihrer Produkte Tag für Tag erneut unter Beweis stellt. Sie honorieren dies und haben uns erneut zur besten Schmierstoffmarke gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre Entscheidung! Ernst Prost, geschäftsführender Gesellschafter der LIQUI MOLY GmbH

*LIQUI MOLY wurde zum fünften Mal von den Lesern der Auto Zeitung (Ausgabe 06/2015) und auto motor und sport (07/2015) sowie zum vierten Mal von den Lesern der Auto Bild (15/2015) und der Motor Klassik (13/2015) zu Deutschlands Nr. 1 in der Kategorie Schmierstoffe und Motorenöle gewählt.

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TITELBILD: Ulli Schlieper GESTALTUNG: Agentur HALMA

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UND WIEDER DIE BESTE BBL ALLER ZEITEN Da werden wieder einige aufheulen. "Man kann die Zeiten nicht vergleichen", ist oft der Tenor. Das Team von anno dazumal würde es immer noch locker mit dem von heute aufnehmen …. Ich glaube das nicht, denn die BBL hat in Europa rein sportlich zu den Topligen aufgeschlossen (und einige schon lange überholt). Zwar nicht zur absoluten Spitze, aber da sind die Etats von Bamberg, München und Berlin eben immer noch zu klein, um es mit Madrid, Barcelona, Piräus oder Tel Aviv aufzunehmen. Aber in der Breite ist die BBL schon jetzt neben Spanien sportlich die beste Liga Europas. Man muss sich nur einmal anschauen, welche Spieler inzwischen in der BBL landen. Der FC Bayern holt sich mit KC Rivers einen Spieler, der letzte Saison mit Madrid die Euroleague gewonnen hat. Bamberg leistet sich mit dem Griechen Zisis ebenfalls einen Spieler, der in seiner Karriere quasi schon alles gewonnen hat. Doch auch Teams aus den unteren Regionen klotzen ran. Bremerhavens Tyrus Thomas war damals als Vierter in der NBA Draft gezogen worden und spielte danach 402 !!! Spiele in der NBA. Und so findet man inzwischen quasi bei jedem BBL Team richtige Kracher. Das macht die Liga noch attraktiver.

Insofern sollte man die für schwäbische Verhältnisse euphorischen Einschätzungen vieler unserer Fans etwas relativieren. Wir haben eine junge, talentierte Mannschaft. Aber die meisten Jungs kommen von schwächeren Mannschaften und haben noch nie auf Toplevel gespielt. Bei uns bekommen sie jetzt die Chance. Natürlich ist dabei das eine oder andere Risiko. Das muss man eingehen, wenn man die Etats mit der Spitze in der BBL vergleicht. Es wäre Euch allen zu wünschen, dass Spieler wie Carlon Brown, Raymar Morgan und Da’Sean Butler verletzungsfrei durch die Saison kommen. Denn die sind fit wirklich das Eintrittsgeld wert. Apropos Wert: Unser nächstes großes Projekt – der Orange Campus – steht in den Startlöchern. Dafür brauchen wir jegliche Unterstützung. Mit drei Euro pro Monat kann schon jetzt jeder dabei sein. Und ich kann allen versichern: Sie werden es nicht bereuen. Wie die ratiopharm arena wird ein weiteres in Deutschland (und vielleicht sogar in Europa) einzigartiges Projekt entstehen. Hier in unserer Doppelstadt pulsiert das orangene Herz. Mit dem Orange Campus wird man dieses Beben in ganz Europa spüren. Die Amerikaner würden jetzt sagen: „word“. Daumendrücken für eine tolle Saison.

Ihr Dr. Thomas Stoll

IMPRESSUM Herausgeber OrangeZone GmbH Lessingstraße 10c 89231 Neu-Ulm info@orangezone.eu Redaktion Martin Fünkele Tel. 07 31 . 1 59 29 99 - 40 fuenkele@bbu01.com Julia Günter guenter@bbu01.com Mitarbeiter dieser Ausgabe: Joshua Wiedmann, Judit Dippold

WHAT’S INSIDE 03 EDITORIAL Inhalt 04 KLICK Tipoff Gala 2015 06 FASTBREAK Orange Numbers, Wer bin ich? Telekom Basketball, Ulmer Basketball Liga.

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10 RAYMAR MORGAN Power Play oder das Ein-Mann-Abrissunternehmen. 16 TEAM STORY Die neue Ulmer Variabilität. 20 INTERVIEW Carlon Brown vs. Taylor Braun.

26 BASKETBALL125 Ein Salut an den Münsterturm.

38 HISTORY Jonathan Levy ist der Mann, der ins Logo sprang.

Grafik HALMA GmbH & Co. KG Agentur für Werbung Pfarrer-Weiß-Weg 16 89077 Ulm, Tel. 07 31.1 40 36 - 0 www.agentur-halma.de info@agentur-halma.de

32 EUROCUP Kräftemessen mit Europas Topteams.

Anzeigenleitung Oliver Kratschmann Tel. 07 31 . 1 59 29 99 - 20 kratschmann@bbu01.com

36 BBU '01 Dabei sein & Mitglied werden. Es lohnt sich!

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KLICK

TREFFEN DER GENERATIONEN AUF DER COUCH Der eine hat im Basketball schon so ziemlich alles gesehen. Der andere steht am Anfang seiner Karriere. Und der dritte, der weiß, wie man das Ganze in schöne Bilder verpackt. Eigentlich. Per Günther (27), dienstältester Ulmer und Kapitän, Jungprofi Joschka Ferner (19) und Andrej Salat (39), Leiter Bereich freiverkäufliche Arzneimittel Teva Deutschland, trafen sich bei der Tipoff Gala 2015 zum ersten Mal. Der Anlass: Eine innovative Videomarketing-Idee des Ulmer Hauptsponsors. Statt heroischer Bilder von fliegenden Sportlern zeigt der neue Diclo-Spot eine schmerzhafte Bruchlandung. Folglich heißt der Clip: „Wenn Sport schöner aussieht, als er sich anfühlt.“ Die Bilder sind trotzdem klasse, Superzeitlupe und so. Andrej Salat sagt: „Bei den Jugendlichen kommt das gut an und wir erreichen so auch junge Sportler.“ Ferner, der Jüngste auf der Couch ergänzt: „Das Schwierigste bei den Dreharbeiten war, Marvin so zu Boden zu schicken, dass es echt aussieht.“

VERLETZUNGSFREI!

Darauf sollte man Per Günther nicht ansprechen. „Das darfst du einem Sportler nie sagen, wir sind doch alle abergläubisch“, so der Kapitän. Dass er aktuell topfit ist, sei schön, aber nichts, worauf er sich verlassen könne. Das Verletzungsrisiko spielt eben immer mit.

DABEI GEWESEN

Marvin Omuvwie, Joschka Ferner, Chris Philipps und Lukas Rosenbohm standen bei den Dreharbeiten acht Stunden vor der Kamera. „Verrückt, wie viel Arbeit für einen 30-Sekünder nötig ist – aber es hat sich gelohnt“, sagt Ferner.

VIDEOBEWEIS

Zu sehen ist der Spot im Internet bei Ran, Sport1, Pro 7, RTL, kicker, Stern, Spiegel, Yahoo oder einfach im YouTube Kanal von ratiopharm ulm. https://www.youtube.com/ watch?v=ofSGRhg07eE

FOTO: Tobias Egle



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FOTO: bildwerk89

FASTBREAK

ORANGE NUMBERS

24.6 43 8 2.80 226

JAHRE BETRÄGT DER ALTERSSCHNITT DES KADERS VON RATIOPHARM ULM. LAUT COACH LEIBENATH DER OPTIMALE MIX AUS ERFAHRUNG UND ENTWICKLUNGSPOTENZIAL.

ZENTIMETER UMFASSEN DIE DICKSTEN OBERARME IM ULMER TEAM. WEM ANDERS KÖNNTEN SIE GEHÖREN ALS DER PUREN ORANGE POWER – RAYMAR MORGAN!

VON INSGESAMT 9 VORBEREITUNGSSPIELEN KONNTE DAS NEUE ULMER TEAM FÜR SICH ENTSCHEIDEN – DARUNTER AUCH SIEGE GEGEN DIE SPANISCHEN TOPCLUBS GRAN CANARIA UND TENERIFFA.

METER - IN DER HÖHE WÜRDEN WIR ALLE GERNE MAL WAS AUS DEM REGAL HOLEN KÖNNEN. PHILIPP NEUMANN MUSS DAZU NICHT EINMAL AUF DIE ZEHENSPITZEN (= STANDING REACH).

ZENTIMETER SPANNWEITE WEIST DER NEUMANN DAZU AUF. KEIN WUNDER, DASS DER LANGE DAMIT DEN EINEN ODER ANDEREN ANGREIFER ABSCHRECKT.

DIE JAGD IST ERÖFFNET Neue Saison, neues Team – neuer Look. Die kreativen Köpfe der Agentur HALMA haben sich vom neuen Outfit unseres Teams inspirieren lassen und die, wie wir meinen, schicksten Autogrammkarten der Liga gestaltet. Schlicht in schwarz-weiss gehalten, nur die Trikots leuchten in Orange. Wer will hier nicht zum Autogrammjäger werden? Go get them all!!

JUNG, JÜNGER, YOUNGSTARS! Die Youngstars machen ihrem Teamnamen alle Ehre – schließlich geht es beim Farmteam von ratiopharm ulm zuallererst um die Weiterentwicklung von Nachwuchstalenten, denen über die Zweite Bundesliga ProB der Weg in die Basketball-Bundesliga geebnet werden soll. Kaum verwunderlich, dass der Altersschnitt des Kaders gerade einmal 20 Jahre beträgt. Danny Jansson, der in Ulm ebenso das Regionalliga- und das NBBL-Team betreut, geht in sein zweites Jahr als Cheftrainer der Youngstars. Angeführt von Routinier Nils Mittmann (36 Jahre) und Joschka Ferner (19) begibt sich Weißenhorn nach dem Erreichen des Viertelfinals in eine neue ProB-Saison, die mit Spannung erwartet wird: Elchingens und Nördlingens Aufstieg sowie Ehingens Abstieg aus der ProA sorgen für reichlich Derby-Charakter in der ProB Süd.

HEIMSPIELE 2015: Sa., 03.10.2015 So., 11.10.2015 So., 08.11.2015 So., 15.11.2015 Sa., 29.11.2015 So., 13.12.2015

20:00 Uhr 17:30 Uhr 17:30 Uhr 17:30 Uhr 17:30 Uhr 17:30 Uhr

Youngstars - Saarlouis Youngstars - Lich Youngstars - Speyer Youngstars - Frankfurt Youngstars - Leipzig Youngstars - Dresden


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FOTOS: bildwerk89, privat

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GOT NEXXT: WIE GERMEINSAM SIND WIR?

#GERmeinsam, wer hat dieses Hashtag während der Eurobasket 2015 nicht gelesen? Sowohl der Deutsche Basketball Bund als auch die Beko Basketball Bundesliga wollten mit ihrer Wortschöpfung Einigkeit demonstrieren. Klar. Es war ja eine Heim-EM. Die große Chance für den Sport hierzulande. Doch wie #GERmeinsam war Basketballdeutschland wirklich? Eigentlich gar nicht so, oder? Das ging schon mit der Nominierung des Kaders los. Etliche potenzielle Nationalspieler verzichteten auf die Heim-EM, die in Wirklichkeit eine von vier Vorrundengruppen der Euro war. Einige laborierten an Verletzungen, andere waren in der Vergangenheit Opfer einer sehr, sehr fragwürdigen Menschenführung des DBB geworden. Die Absagen waren nachzuvollziehen.

Dann aber gab es die Gerüchte. Einige der Fehlenden wären vom eigenen Verein zur Absage gedrängt worden – Monate vor dem ersten Trainingslager. BBL > Eurobasket. Der DBB ließ sogar im Nachklapp von der Beko BBL im Fall von Bambergs Daniel Theis ermitteln, ob der Grundlagenvertrag zwischen Liga und Verband verletzt worden war. Die Ermittlungen der BBL dürften nichts Stichhaltiges zu Tage fördern. Es wird bei Aussagen bleiben, die – hinter vorgehaltener Hand getroffen – bloß nicht zitiert werden dürfen. Schließlich: Dennis Schröder. Der damals 21-Jährige spielte eine überragende EM, beging aber natürlich auch Fehler auf und abseits des Parketts. Wie er in der Folge dennoch stellenweise von Fans wie einigen Medien an die Wand genagelt wurde … #GERunschön #GERpeinlich.

#GERmeinsam? Vielleicht ja ab 2016 dann. Wenn vielleicht alle Clubs verstehen, dass die Nationalmannschaft das einzige nachhaltige Zugpferd des Basketballs in Deutschland ist. Wenn der DBB sich für frühere Fehlleistungen entschuldigt. Wenn Dennis Schröder die Fehler zugestanden werden, die so viele 21-Jährige machen. André Voigt ist Chef-Redakteur der FIVE, Autor & Herausgeber von „Planet Basketball“ und informiert Basketballdeutschland regelmäßig in seinem AudioPodcast „Got Nexxt“ über alles Wissenswerte aus der NBA, Euroleague und BBL. Seine Kolumne erscheint exklusiv für OrangeZone.Magazin.


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ULMER BASKETBALL LIGA Okay, wir waren schon immer davon überzeugt, dass wir Jahr für Jahr die coolsten Jungs unter Vertrag nehmen. Wem das noch nicht klar war, der checkt die Teamroster der 17 anderen Beko BBL Teams. Noch nie waren so viele Uuulmer in der Liga unterwegs wie 2015/16. Sebastian Betz (heute: Würzburg / in Ulm: 2007 – 2013), John Bryant (München / 2010 – 2013), Sören Fritze (MBC / 2014/15), Adam Hess (Hagen / 2013 – 2015), Dru Joyce (Würzburg / 2007 – 2009), Lance Jeter (MBC / 2013/14), Cameron Long (Würzburg / 2013/14), Jonathan Maier (MBC / 2013 – 2015), Isaiah Philmore (Bonn / 2014/15), Philipp Schwethelm (Oldenburg / 2012 – 2015), Daniel Theis (Bamberg / 2012 – 2014), Rocky Trice (Ludwigsburg / 2009 – 2012), Lamonte Ulmer (Würzburg / noch nie), Konrad Wysocki (Crailsheim / 2006 – 2008).

SPITZER MEINT ES ERNST Die Gesundheit unserer Jugend ist ihm ein Anliegen. Deshalb tourt Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer als Redner durch die Republik. Deshalb veröffentlicht der Hirnforscher und Neurologe Bücher – sein neustes erscheint Anfang November. Und deshalb hat Spitzer versprochen, den Bau eines Basketball-Freiplatzes zu finanzieren. Die Einnahmen seines ersten Vortrags in der ratiopharm arena hat er dafür schon gespendet. Weil das Geld aber noch nicht reichte, tritt er am 20. November noch mal auf. Und wieder spendet er den Erlös. Der Mann meint es ernst. Und deshalb sollte man sich den Termin FETT vormerken. ZWANZIGSTER NOVEMBER, RATIOPHARM ARENA. SPITZER LIVE!

WER BIN ICH?

Alle Spiele Live. Alles in HD. Auf allen Geräten. Mit diesem Angebot ist Telekom Basketball in die Saison 2014/15 gestartet und hat alle Versprechungen gehalten bzw. übertroffen. In der zweiten Spielzeit des Vierjahresdeals kommt noch einiges hinzu. Erstens soll die Website telekombasketball.de zu einem Basketball-Portal mit starker Redaktion ausgebaut werden. Zweitens sind auch die Euroleague-Partien von Bamberg und München mit im Paket. Und drittens ist das Streamen auf handelsübliche TV-Geräte mittels Diensten wie Google Chromecast, Amazon FireTV oder Apple Airplay noch einfacher geworden. Was sich nicht geändert hat: Der Preis fürs Jahres- (9,95 Euro monatlich) bzw. Monatsabo (14,95) und die Tatsache, dass dieses überragende Angebot für Telekom-Kunden weiterhin kostenlos ist.

„Basketball is like jazz“ – im Grunde trifft diese Aussage auf mich zu. Schließlich ist mein Vater mit der Jazz-Musik so verwachsen wie ich es mit dem Basketball bin – und das Musikergen hat mein Dad mir definitiv vererbt: Als ich klein war, war ich selbst an der Musikhochschule, habe jahrelang ambitioniert Klavier gespielt, mich dann aber immer mehr in Richtung Sport orientiert. Leichtathletik habe ich gemacht, Gold im Fechten gewonnen und dann doch den Basketball in den Mittelpunkt gestellt. Die letzte Saison war für mich der größte Erfolg meiner Karriere. In Ulm möchte ich daran anknüpfen.“ Ihr wisst, wer ich bin? Dann schreibt eine Mail an orangezone@bbu01.com mit meinem Namen. Unter allen richtigen Einsendungen verlost ratiopharm ulm ein brandneues oranges Spieltrikot mit meinem Namen darauf!


RAYMAR MORGAN

TEXT: Joshua Wiedmann & Martin Fünkele ¦ FOTOS: Ulf Duda, Alexander Fischer, Florian Achberger


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PLAY Raymar Morgan ist ein Spieler im besten Basketball-Alter. Mit 27 Jahren sind Profis normalerweise am Höhepunkt ihres Schaffens angelangt. Doch bei genauem Hinsehen wird klar: Raymar Morgan hat seinen Zenit noch lange nicht erreicht, er ist vielmehr erst auf dem Weg dorthin. Oder besser: wieder dorthin. Wer, wie Morgan, eine komplette Saison vom Basketball aussetzen musste, der verschwindet vom Radar des großen Basketball-Zirkus’. Eine Patellasehnenverletzung setzte die Karriere des US-Amerikaners 2013/14 nach drei vielversprechenden ersten Profi-Jahren quasi zurück auf Null. Es sind erst zwei Minuten gespielt – gegen wen, weiß Raymar heute nicht mehr. Es ist am Ende seiner dritten Saison in Israel, im Dress von Barak Netanya. Nach einem Steal im Halbfeld prescht Morgan allein auf den Korb zu und

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„Meine Zeit kommt noch“, sagt Raymar Morgan. Gut für Ulm, denn die nächsten zwei Jahre spielt Morgan in Orange.

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Er ist ein Ein-Mann-Abrissunternehmen. Er ist ein Athlet unter Athleten. Und: Raymar Morgan hat die beste Zeit seiner Karriere noch vor sich. Was das Ulmer Publikum in den kommenden zwei Jahren von einem 27-Jährigen erwarten kann, der einen Patellasehnenabriss wegsteckte, und der ein Jahr seiner Karriere mit einem Jedermann-Job durchbrachte, fasst Raymar Morgan schlicht zusammen: „Meine Zeit kommt noch“! bereitet sich auf einen seiner fulminanten Dunks vor. „Als ich abspringen will, knickt mein Bein weg. Bis heute weiß ich nicht, wie und warum es passiert ist.“ Am nächsten Tag wird Morgan operiert. Was dann folgt, ist ein Martyrium für Raymar – und ein Glücksfall für die BG Göttingen. Denn andernfalls hätte sich ein Spieler von Morgans Kaliber im vergangenen Sommer nicht zu dem BundesligaAufsteiger verirrt. Das Risiko, das die Verpflichtung eines Spielers mit schwerwiegender Krankenakte stets begleitet, sollte sich für die „Veilchen“ jedoch lohnen: Morgan spielte in der abgelaufenen Spielzeit, als wäre nie etwas gewesen, wurde Allstar, erzielte in zwei Spielen über 30 Punkte – und wurde schließlich mit einem Anschlussvertrag bei Panathinaikos Athen belohnt, das den US-Amerikaner für die Playoffs in Griechenland nachverpflichtete. Wie man so etwas nennt? Comeback nach Maß!

DER WECKER KLINGELT UM 4, DIE REHA BEGINNT UM 14 UHR Doch der Weg zurück auf die Basketball-Bühne ist für Raymar Morgan ein Reality-Check der besonderen Art. Morgens um 4 Uhr klingelt sein Wecker, um 5 beginnt die Schicht und ab 14 Uhr schuftet er für sein Comeback. Für einen Athleten, der den Wettkampf gewohnt ist, bedeutet der Verzicht auf seine tägliche Dosis „Competition“ eine Menge. „Härter war allerdings noch, dass ich einen normalen Job machen musste – ich hatte ja keine Kohle“, erinnert er sich. „Also habe ich in einem Trainingszentrum gearbeitet. Meine Schicht ging neun Stunden. Danach habe ich trainiert und meine Reha gemacht.“ Die anschließende Allstar-Saison in Göttingen ist für Morgan eine besondere Genugtuung. „Viele haben mich abgeschrieben, haben gesagt: Nach so


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RAYMAR MORGAN

einer Verletzung kommst du nicht zurück. Sie hatten Unrecht.“ Und wie Morgan zurück kommt: In der BBL gehört er mit 16,2 Punkten und 6,0 Rebounds zu den besten Newcomern, in Griechenland erreicht er mit Panathinaikos das Liga-Finale. Normalerweise landet ein solcher Spieler nicht in Ulm. Doch Athen hatte für Morgan nach dem Saisonende keine Verwendung mehr, und beim deutschen Meister aus Bamberg fiel er im Sommer durch den Medizin-Check. Stattdessen also die Donaustadt, die Morgan dank „einiger glücklicher Fügungen“ (Manager Thomas Stoll) als neuen Center vorstellen konnte. Die Verpflichtung des letztjährigen Göttingers macht eine Veränderung in der Ulmer Spielidee perfekt, die sich bereits angedeutet hatte: Ulm wird kleiner, schneller und variantenreicher spielen als zuletzt. Wo in der vergangenen Runde die groß gewachsenen Tim Ohlbrecht (2,10 Meter), Ian Vougioukas (2,11) und Maarty Leunen (2,06) die Zone bevölkerten, laufen künftig Augustine Rubit (2,01), Da’Sean Butler (2,01), Philipp Neumann (2,09) und eben Morgan auf. Dieser Philosophie-Wechsel bringt Vorteile, aber auch Herausforderungen mit sich. An keiner Personalie wird das deutlicher als an der von Raymar Morgan. Dass Bamberg Morgan eine Abfuhr erteilte, ist für den Zurückgewiesenen bitter und inspirierend zugleich. „Klar ist das enttäuschend, aber auch okay. Gott hat einen mysteriösen Plan. Er haut dir eine Tür vor der Nase zu und öffnet dir die nächste.“ Für Morgan ist diese Erfahrung nicht neu. Schon 2010 bricht für den damals 23-Jährigen eine Welt zusammen. Zweimal erreichte er in seiner Uni-Zeit das Final Four der besten College-Teams des Landes, wurde in das U19-Team der USA für die Weltmeisterschaft berufen und erzielte die viertmeisten Punkte in der Geschichte von Michigan State (u.a. hinter Magic Johnson): Aber am Abend der NBADraft wird sein Name trotzdem nicht aufgerufen. „Es war wohl einfach noch nicht meine Zeit. Jetzt versuche ich mir meinen

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ZWEI POWER FORWARDS UNTERSCHIEDLICHER PRÄGUNG: RAYMAR MORGAN VS. DANIEL THEIS.

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Traum eben hier in Ulm zu erfüllen. Meine Zeit wird kommen“, sagt er.

DER BEWEGLICHSTE CENTER DER LIGA Morgan war in der vergangenen Saison der vielleicht beweglichste und agilste Big Man der Beko BBL. Der Michigan-State-Alumni ist ein Center im Körper eines kleinen Flügelspielers – und das allein generiert massenhaft Mismatches. Göttingens Coach Johan Roijakkers spielte die Schnelligkeitsvorteile seines Fünfers vor allem im Pick-and-Roll gewinnbringend aus. Insbesondere das Zusammenspiel zwischen Morgan sowie den Guards Khalid El-Amin und Alex Ruoff stellte die gesamte Bundesliga vor Probleme. Denn die Göttinger Spielmacher glänzten nicht nur als gefährliche Schützen, sondern auch als starke Passgeber aus dem Blocken und Abrollen heraus. Rückte der Gegner den beiden zu sehr auf die Pelle, fanden sie häufig Raymar Morgan, der sich clever in die Schnittstellen der Verteidigung manövrierte. Die AbrollQualitäten des US-Amerikaners dürften sich gut auf das Ulmer Spiel übertragen lassen, führt an der Donau doch mit Per Günther einer der besten „Pick-and-Roller“ der Liga Regie. Raymar Morgan ist indes nicht nur schnell –

er ist auch kräftiger, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Diese Eigenschaften kommen dem Neu-Ulmer vor allen Dingen an den Brettern zugute. Auf 40 Minuten hochgerechnet griff in der vergangenen Saison ligaweit nur Ludwigsburgs Jon Brockman (5,7 pro Spiel) mehr Offensivrebounds ab als Morgan (4,5). Mit Blick auf seine körperlichen Ausmaße (2,02 Meter / 100 kg) schlug er sich auch im Duell mit klassischen Centern sehr respektabel. Im Göttinger Heimspiel gegen Bamberg etwa blockte Morgan immer wieder den physisch überlegenen Trevor Mbakwe lehrbuchhaft aus. Auch beim ersten Aufeinandertreffen mit dem Deutschen Meister im Ulmer Dress zeigte er, dass Blocked Shots nicht nur für Spieler „Ü-2,10-Meter“ reserviert sind. Beim Showspiel vor dem höchsten Kirchturm der Welt schickte Morgan die Würfe von Mbakwes Nachfolger Gabriel Olaseni mehrmals in die zweite Reihe bzw. in Richtung Münsterplatz. Seine Größennachteile macht Raymar Morgan in vielerlei Hinsicht wett. Mit 2,02 Meter ist der US-Amerikaner zwar kein Ringbeschützer par excellence, dafür aber ausgesprochen schnell: Seine flinken Beine helfen ihm etwa dabei, auch kleinere Gegenspieler vor sich zu halten. Das gibt seinem Coach die Möglichkeit, das beliebteste Play im Basketball, das Pick-and-Roll, „switchen“

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RAYMAR MORGAN

zu lassen: Dann wechseln Guard und Big Man die Gegenspieler, und Morgan verteidigt als Center auch einmal einen Aufbauspieler. Und wie gut er das macht, hat er in Göttingen gezeigt.

ULM 2.0: KLEINER, SCHNELLER, BESSER AM BRETT! „Ich glaube nicht, dass wir ein Größenproblem haben“, sagt daher auch „JD“. Assistant Coach John Dieckelman kam gemeinsam mit Thorsten Leibenath in der Saison 2011/12 nach Ulm und ist seitdem für die Big Men verantwortlich. Von John Bryant über Trent Plaisted bis zu Tim Ohlbrecht hatte er alle großen Jungs unter seinen Fittichen. Er sagt: „Mit Ausnahme von Daniel Theis hatten wir nie einen echten Rimprotector. In dieser Saison haben wir auf allen Positionen so viel Athletik, dass ich mir diesbezüglich keine Sorgen mache.“ Es ist wohl nicht vermessen zu behaupten, dass sich das Ulmer Spiel in der kommenden Saison ändern wird – mit und auch wegen Raymar Morgan. Der 27-Jährige gibt dem Ulmer Coaching-Staff eine Option im Post-Up und Eins-gegen-Eins-Spiel, die dieser so über weite Teile der letzten Saison (bis zur Verpflichtung von Ian Vougioukas) nicht besaß. Obendrein ist zu e r w a rten,

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MIT DAMPF ZUM KORB: MORGAN VOR HISTORISCHER KULISSE

dass Ulm mit den Rebound-Assen Morgan und Augustine Rubit zu den besseren Abpraller-Teams der BBL gehören wird – speziell am offensiven Brett. Zugleich wird Head Coach Leibenath über Anpassungen in der Defensive nachdenken. Denn mit Philipp Neumann entspricht nur ein Big Man dem Gardemaß (2,09 Meter). In klassischen Verteidigungsformationen könnte dies den Eurocup-Teilnehmer vor Schwierigkeiten stellen, insbesondere im internationalen Wettbewerb, wo die gegnerischen Aufstellungen im Schnitt noch einmal „wachsen“. Abhilfe schaffen könnte in gewissen Formationen das angesprochene Switchen. Der Ulmer Kader scheint für diese Defensiv-Taktik geradezu prädestiniert, birgt er mit

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Morgan, Rubit, Da’Sean Butler, David Brembly oder Carlon Brown eine Vielzahl vielseitiger und athletischer Akteure. Diese Vielseitigkeit wird dem Ulmer Kader auch offensiv zugute kommen: „Ich will Spieler, die das Brett attackieren können und von außen gefährlich sind. Diesem Anspruch werden neben Philipp Neumann auch Raymar Morgan und Augustine Rubit gerecht“, definiert Leibenath das Anforderungsprofil seiner großen Jungs. Und was Morgan an Zentimetern fehlt, macht er mit seinem Willen wett. „Ich war immer der Underdog – ich liebe diese Rolle. Die Leute unterschätzen mich und ich beweise ihnen, wie gut ich bin. Ich liebe das.“ Einem Mann, der einen Patellasehnenabriss wecksteckte, der sich ein Jahr mit einem Jedermann-Job verdingte und dessen Karriere von Rückschlägen gezeichnet ist, sollte man diese Kampfansage abnehmen. „Ich freue mich sehr auf dieses Jahr“, sagt Raymar Morgan. „Wir haben verdammt viel Talent im Team und ich bin mir sicher, dass wir am Ende dieser Saison einige Leute überraschen werden.“


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TEAM-STORY

DIE NEUE ULMER VARIABILITÄT

TEXT: Julia Günter ¦ FOTOS: Ulli Schlieper, Alexander Fischer

Eine aufregende Sommerpause liegt hinter ratiopharm ulm. Das Resultat ist ein Neustart, der sich nicht nur in neuen knallorangen Trikots äußert: Head Coach Thorsten Leibenath hat zur Aufgabe, acht frische Gesichter in seine Mannschaft zu integrieren. Doch schon vor dem Saisonstart mehren sich die Zeichen, dass sich die neuen Teamkollegen auf Augenhöhe begegnen. Sportlich wie menschlich. Per Günther bringt es auf den Punkt: „Es kommt mir vor, als hätte ich im Sommer den Verein gewechselt. Nur, dass ich immer noch in Ulm bin.“ Und tatsächlich: Der 27-Jährige, der sich im April diesen Jahres entschied, auch seine achte und neunte Saison im Jersey von ratiopharm ulm zu absolvieren, ist – neben Youngster Joschka Ferner - der einzig Verbliebene. Um den Lokalmatador scharen sich acht neue Leistungsträger, die dem Ulmer Team in der neuen Spielzeit ein völlig anderes Gesicht geben werden. Ein Gesicht, das sich erst noch entwickeln muss: „Acht neue Spieler zu integrieren, ist mehr, als wir in den letzten Jahren zu tun hatten. Der Findungsprozess wird Zeit in Anspruch nehmen“, betont Thorsten Leibenath. Dabei blickt der Head Coach von ratiopharm ulm auf eine erfolgreiche Saison zurück: Mit dem 3:2-Sieg in der emotionalen Viertelfinal-Serie gegen Bonn, der Ulm zum dritten Mal in vier Jahren unter die besten vier Mannschaften der Beko BBL katapultierte, hatte das Team das Saisonziel erreicht. Im Halbfinale wurden Ulm von Bamberg schließlich die Grenzen aufgezeigt. Nach drei Spielen (0:3) verabschiedete sich die Leibenath-Truppe aus dem Rennen. Auffällig: In der Defensive hatte ratiopharm ulm gegen den späteren Meister immer wieder mit Mismatches zu kämpfen, die die athletisch deutlich überlegenen Bamberger auszunutzen wussten. „Zu oft hatten wir in der Verteidigung die Situation, dass wir gegen einen Spieler verteidigen mussten, der uns nicht lag. Deshalb war es uns wichtig,

GÜNTHER WECHSELT UND BLEIBT DOCH IN ULM

(FAST) ALLES SPIELT SICH IN ULM ZWISCHEN 1,93 UND 2,03 AB

mehr defensive Variabilität in die Mannschaft zu bringen. Die Jungs sollen in der Lage sein, mehrere Positionen zu verteidigen“, erläutert Thorsten Leibenath ein wichtiges Kriterium seiner Spielerauswahl. Das Ergebnis des Sommers ist eine Mannschaft, die sich größtenteils auf Augenhöhe begegnet. Denn bis auf die Ausreißer Per Günther (1,84 Meter) und Philipp Neumann (2,09) befinden sich alle Spieler in einer Reichweite von zehn Zentimetern zwischen 1,93 und 2,03 Meter – die kleinen Positionen sind größer, die großen Positionen kleiner. Der 1,93 Meter-Point Guard DeAndre Kane bemerkt ob der geringen Größenunterschiede: „Wir sind alle austauschbar!“ Die neu gewonnene Variabilität soll auf dem Parkett nicht nur die Fehleranfälligkeit (lies: Mismatches) in der Defensive reduzieren. Augustine Rubit soll vom Flügel bis unter dem Korb eingesetzt werden, Taylor Braun kann von der Small Forward-Position aus Aufgaben des Spielaufbaus übernehmen, Raymar Morgan soll auch von außen Gefahr ausstrahlen und Da’Sean Butler, der am College auf den kleinen Positionen ausgebildet wurde und in Europa zum Power Forward umschulte, „überzeugt auf der Vier mit dem SkillSet eines Guards“ (Leibenath).

ATHLETIK ALS NOTWENDIGKEIT IN DER BBL Doch die Eigenschaft, die wohl die allermeisten mit dem neuen Kader von ratiopharm ulm in Verbindung bringen, ist dessen Athletik: Rubits Dunks, Kanes Coast-to-Coast, Morgans Durchsetzungsvermögen unter dem Korb: Die schnelle und kraftvolle


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ERFAHRUNG + ENTWICKLUNGSPOTENZIAL = DIE RICHTIGE MISCHUNG! Spielweise beeindruckt bereits beim Münsterplatz Open-Air gegen Bamberg oder beim Test in Tübingen. „Wir wollten athletischer werden“, so Dr. Thomas Stoll. Meister Bamberg, Berlin und die Bayern dominieren mehr denn je durch ihr körperliches Spiel – Ulm hatte in der letzten Saison das Nachsehen und konnte erstmals kein einziges der Spiele gegen die großen B's gewinnen. Daher betrachtet der für den Sport verantwortliche Geschäftsführer von ratiopharm ulm die Athletik als Notwendigkeit, um den Abstand zu den drei Großen nicht noch größer werden zu lassen. Und mehr: „Die BBL ist eine athletische Liga vom Meister bis zum 18. Von daher haben wir uns da etwas mehr angepasst als in der Vergangenheit.“ Alle Fans dürfen sich also auf spektakuläre Ulmer Flieger in der ratiopharm arena freuen, die allerdings mehr sind als ein Augenschmaus für die Zuschauer.

EIN AUGENSCHMAUS UND EIN SCHLANKES PLAYBOOK Denn die individuelle Stärke wird sich auch auf das taktische Repertoire niederschlagen, das der Head Coach auf sein Personal zurechtschneidet. „Wir werden mehr Zug zum Korb entwickeln und haben viele Spieler im Kader, die mit dem Ball kreativ sein können“, so Thorsten Leibenath. Die Angriffsüberlegungen machen sich physisch im Playbook bemerkbar. Die Sammlung aller Spielzüge, in der vergangenen Saison noch „dick wie nie“ (Leibenath), steckt inmitten eines Verschlankungsprozesses: Plays werden gestrichen,

andere gekürzt – weil der Trainer jedem seiner Spieler zutraut, das Heft in die Hand zu nehmen. „Wir wollen die Verantwortung auf vielen Schultern verteilen“, lautet das Credo für ein junges Team. Mit seinen durchschnittlichen 24,6 Jahren verfügt die Truppe von Joschka Ferner (19) bis Da’Sean Butler (27) über die richtige Mischung zwischen Erfahrung und Entwicklungspotenzial – Potenzial, das Leibenath mindestens mit den beiden Amerikanern Augustine Rubit und Raymar Morgan sowie den deutschen Talenten David Brembly und Philipp Neumann über die nächsten beiden Jahre ausschöpfen kann. Alle Vier haben sich neben Per Günther für zwei Jahre an Ulm gebunden. Doch neben spielerischem Talent verfügt das neue Ulmer Gesicht über Eigenschaften, die in keine Basketball-Statistik eingehen. Als Anfang September wegen einiger typischer Preseason-Verletzungen beim Turnier in Rhöndorf nur noch eine siebenköpfige Ulmer Rumpftruppe zum Finale gegen Bonn antritt, glauben viele an einen Sieg der deutlich besser besetzten Rheinländer. Doch das Team um das neue Spielmacher-Duo Günther / Kane beißt die Zähne zusammen, spielt uneigennützig und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. So gewinnen die Ulmer das Spiel – und wissen auch den eigenen Head Coach zu beeindrucken: „Die Einstellung, mit der die Jungs diese Partie gewonnen haben, war bemerkenswert!“ Betrachtet man die einzelnen Spieler, so versteht man besser, wieso die auf dem Spielberichtsbogen unsichtbaren Eigenschaften so wichtig sind: Zuallererst ist da ein Per Günther, dessen LeaderQualitäten mehr denn je gefragt sind, um die junge Mannschaft zusammenzuhalten. Philipp Neumann, der es versteht wie kaum ein anderer, die Energie auf dem Parkett mit allen Sinnen wahrnehmbar


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TEAM-STORY

zu machen. Taylor Braun, der Spielen mit seiner Furchtlosigkeit den Stempel aufdrücken kann. Raymar Morgan, der das Gewinner-Gen im Blut hat. Carlon Brown, der auch auf verbaler Ebene ein bedeutender Antrieb für seine Teamkollegen ist. Oder Da’Sean Butler – ein Teamplayer durch und durch. Apropos Team: Früh in der Vorbereitung gewinnt man den Eindruck, dass der Funke bereits übergesprungen ist. Butler, der als ältester Akteur weiß, wie es läuft, bestätigt: „Wir kommen alle super miteinander aus und jeder scheint bereits verstanden zu haben, welche Rolle der Coach für ihn vorgesehen hat. Dass das so schnell geht, habe ich noch in keiner anderen Mannschaft erlebt“, so der einstige College-Star der West Virginia University, der die Entwicklung von einer Reihe an Einzelkönnern hin zu einer funktionierenden Mannschaft mit einem Hausbau vergleicht: „Zuerst brauchst du ein starkes Fundament, auf dem du dann Stockwerk um Stockwerk errichten kannst.“ Dass der Bau voran geht, das wurde für alle auf dem Münster-

DER HAUSBAU HAT BEGONNEN

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platz sichtbar, als sich nach dem Mittellinien-Wunderwurf von Per Günther die ganze Mannschaft in die Arme fällt. Ein weiteres Indiz: Die Lautstärke! Auf dem Spielfeld, in Trainingspausen oder in der Kabine besteht zwischen den Teamkollegen stetiger Kommunikationsbedarf. Die neuen Ulmer scheinen sich also nicht nur was ihre Körperlänge betrifft auf Augenhöhe zu begegnen. Die neue Variabilität, die Athletik, der Kampfeswille und ein sich stark entwickelndes Mannschaftsgefüge: Es mehren sich die Zeichen, dass das neue Team, erstmals ganz in Orange, einiges bewegen kann in der 15. Jubiläumssaison von BBU. #OrangeMoves eben!

Wer mehr über ratiopharm ulm und die 17 Beko BBL Teams wissen will, MUSS sich die BIG Saisonvorschau holen! Eine absolute Pflichtlektüre vor der 50. Bundesligasaison !!!

HIER SPRICHT THORSTEN LEIBENATH:

HIER SPRICHT PER GÜNTHER:

Ist Ihr Team stärker als in der Vorsaison? Wenn es so kommen sollte, könnte unsere größere Athletik ein Grund dafür sein. Unsere jetzige Mannschaft ist jünger, auf den großen Positionen kleiner und auf den kleinen Positionen größer aufgestellt. Aber nur weil wir einen Raymar Morgan oder einen Augustine Rubit verpflichtet haben, heißt das noch lange nicht, dass wir zu den großen Teams aufgeschlossen haben.

Ist Ihr Team stärker als in der Vorsaison? Das ist schwer zu sagen. Wir haben viele Abgänge zu verzeichnen und einige hochkarätige Neuzugänge. Wir hoffen natürlich, dass diese Spieler an ihre Leistungen anknüpfen können, sodass wir in dieser Saison tatsächlich besser sind als im letzten Jahr.

Wo sehen Sie noch Verbesserungsmöglichkeiten im Team? Wir hatten in der letzten Saison mehr Spieler dabei, die Euroleague gespielt haben und Nationalspieler für ihre jeweiligen Länder waren. Wir waren insgesamt also erfahrener. Mit unserem jungen Team geht es nun darum, hart zu arbeiten und uns als Team möglichst schnell zu finden, um unsere Identität entwickeln zu können. Wir haben es in der Defensive in der letzten Saison nur mangelhaft umsetzen können, diese Identität zu finden. In der Offensive erhoffe ich mir durch unsere gestiegenen athletischen Fähigkeiten, dass es uns öfter gelingt, leichte Punkte zu erzielen. Welchen Basketball wollen Sie spielen lassen? Wir wollen weiterhin schnell spielen und unsere gestiegene Athletik offensiv wie defensiv einbringen. Zudem können wir unsere Gegner vor unterschiedliche Probleme stellen, da wir viele Spieler in den Reihen haben, die mehrere Positionen bekleiden können. Wer wird Meister und warum? Die größte Chance auf die Meisterschaft hat Bamberg. Wo landet Ihr Team? In den Playoffs.

Wo sehen Sie noch Verbesserungsmöglichkeiten im Team? Ich bin kein großer Fan von Zahlen, aber wir haben in der letzten Saison 83 Punkte pro Spiel zugelassen und waren damit defensiv das viertschlechteste Team der Liga. Wir sind zwar trotzdem ins Halbfinale gekommen, aber daran müssen wir dringend arbeiten. Welche Rolle nehmen Sie als Kapitän ein und was sind Ihre Aufgaben? Ich werde in diesem Jahr noch mehr gefragt sein, was organisatorische Sachen angeht, da wir ja quasi ein komplett neues Team sind. Ich bin zudem dafür verantwortlich, dass wir alle in die gleiche Richtung arbeiten. Auf dem Feld werde ich wohl ein bisschen mehr der Floor General und ein bisschen weniger der Scorer sein. Unser Team hat offensiv einfach so viele Waffen, sodass ich keine 15 Punkte pro Spiel mehr machen muss, damit wir gewinnen. Wer wird Meister und warum? Die Meisterschaft wird wieder zwischen Bamberg und München ausgemacht. Wo landet Ihr Team? Wir wollen uns hinter den drei B’s als beste Mannschaft etablieren. Dennoch gehen wir mit Demut an die Sache ran, da wir zehn neue Spieler haben und wir uns erst finden müssen.


INNOVATIV SEIT

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INTERVIEW: Martin Fünkele ¦ FOTOS: Ulli Schlieper

INTERVIEW

BRAUN Anfang September. Die Preseason ist zur Hälfte vorbei. Carlon Brown und Taylor Braun sitzen erschöpft auf einem Sofa. Die Spinning-Einheit am Morgen war anstrengend. Vor der Abfahrt zum ersten Vorbereitungsturnier noch schnell ein Interview – der Terminplan ist eng getaktet. Zum Kennenlernen ein paar ganz einfache Fragen. Rock oder HipHop? Carlon Brown: HipHop. Taylor Braun: HipHop.

Sie könnten unterschiedlicher nicht sein: Der eine ist der geborene Anführer – der andere ein Teamplayer par excellence. Der eine macht die Ansagen, der andere hat den Schalk im Nacken sitzen. Der eine ist schwarz, der andere weiß. Carlon Brown war als israelischer Topscorer schon ganz oben im Basketballfirmament und landete nach einer Knieverletzung im Dreck. Taylor Braun wollte nach der High-School niemand haben, jetzt träumt er von der NBA. Ein Interview mit zwei Sportlern, deren größte Ähnlichkeit ihr Nachname ist.

Football oder Baseball? TB: Football. CB: Fußball – also die europäische Variante. Pizza oder Burger? CB: Burger. TB: Pizza. Sneakers oder Flip Flops? CB: Sneakers. TB: Sneakers. Bier oder Wein? CB: Bier. TB: Nichts von beidem. Wenn schon Alkohol, dann Tequila oder Wodka. Taylor nimmt einen Schluck Wasser, Carlon lehnt sich zurück. Die Jungs sind entspannt. Zeit also, ein bisschen ernsthafter nachzufragen. Taylor, was ist Carlons größte Qualität – was muss man unbedingt über ihn wissen? TB: Auf dem Feld ist er ein geborener Leader, der sehr viel kommuniziert und dir immer hilft. Er sagt Blöcke an, dirigiert dich oder verpasst dir eine Abreibung. Er ist einfach ein guter Anführer. Wann hast du das erste Mal von ihm gehört und was war das? TB: Einer meiner Teamkollegen aus der letzten Saison in Belgien kannte Carlon und hat mir von ihm erzählt. Dass er einmal Topscorer in Israel war, hab ich dann erst hier in Ulm erfahren. Carlon, hattest du von einem Typen namens Taylor Braun gehört bevor du nach Ulm kamst? CB: Ja, das habe ich tatsächlich. Taylor

Taylor Braun Position: Forward Nationalität: USA Geboren: 06.07.1991 Größe: 2,01 m Gewicht: 93 kg Bisherige Teams: Okapi Aalstar (BEL, 2014-2015), North Dakota State University (NCAA, 2010-2014). Persönlich: Single Lieblingstier: Tiger Off Court Talent: Kochen

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B ROWN Carlon Brown Position: Guard Nationalität: USA Geboren: 04.10.1989 Größe: 1,95 m Gewicht: 98 kg Bisherige Teams: Brose Baskets (2014-2015), Hapoel Tel Aviv (2013-2014), Idaho Stampede (D-League, 2013), Santa Cruz Warriors (D-League, 2012), University of Colorado (NCAA, 2010-2012), University of Utah (NCAA, 2007-2010). Persönlich: Verheiratet mit Cassie Lebensmotto: Keine Kompromisse Off Court Talent: Shoppen

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war auf einem kleineren College und immer wenn so eine Schule es ins Endturnier der NCAA schafft, dann spricht das ganze Land darüber. Die Leute lieben Underdogs – und als Taylor für seine Uni den ersten Sieg im Endturnier schaffte, habe ich von ihm gehört. Wie würdest du ihn heute beschreiben? CB: Er nimmt alles locker, versucht die Dinge positiv zu sehen. Er hat eine Menge Witze auf Lager und zitiert ständig irgendwelche Songs oder TV-Serien. Taylor sorgt für gute Laune und hilft uns als Team, locker zu bleiben. Welches Bild von Ulm hattet ihr, als ihr eure Verträge unterschrieben habt und wie sieht das Bild heute aus? CB: Ich wusste, dass hier alles sauber und gut organisiert sein würde. Ich war ja letztes Jahr schon in Deutschland und es hat mir hier gefallen, weil das Land irgendwie zusammenzupassen scheint. Es gibt nicht so viele Extreme wie in Amerika. Ulm ist ein bisschen wie Bamberg – nur eben um einiges größer. TB: Es ist hier um einiges professioneller und größer als ich es erwartet habe. Zumindest größer als alle Städte, die ich letztes Jahr in Belgien gesehen habe. Carlon, was wusstest du vor deinem Engagement in Israel über den europäischen Basketball? CB: Ich wusste, dass es in Europa gar nicht so viel anders ist als in der NBA. Du hast in der NBA vielleicht ein bisschen talentiertere und athletischere Spieler, aber Basketball ist eben doch immer noch Basketball. Blöcke stellen, Pässe spielen, Würfe nehmen – und am Ende gibt es einen Gewinner. Wie gut das Spiel hier mittlerweile ist, konnte man auch bei der EuroBasket in Berlin sehen. TB: Ich sehe das ähnlich. Die größte Herausforderung ist die Sprache bzw. die Kommunikation. Es geht um Kleinigkeiten: Wie findest du dich zurecht? Wie kommst du in einer fremden Stadt, einem unbekannten Land klar?


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EUROCUP

Jetzt noch schnell die Klassiker abgefragt, dann geht es ans Eingemachte … wir haben ja nicht ewig Zeit.

und kam nicht zurecht im Team. Dass ich mich trotzdem durchgesetzt habe, bedeutet mir heute sehr viel.

Eure Lieblingsbewegung? CB: Der Spin Move oder der Step back. TB: Dasselbe.

Nachdem du es letztlich ins Team von North Dakota geschafft hast, warst du dabei, als deine Schule das erste Mal ein Spiel im NCAA Turnier gewonnen hat. War das eine besondere Genugtuung für dich? TB: Rückblickend hat sich ja alles gelohnt. Hätte ich in meinem ersten College-Jahr nicht als „Red Shirt“ aussetzen müssen, wäre ich bei diesem historischen Sieg nicht dabei gewesen. Meine Collegezeit war ein langer, harter Prozess – der aber zum Glück ein Happy End hatte.

Die größte Leistung als Basketballer bisher? CB: Die PAC-12 Meisterschaft. TB: Der Sieg über Oklahoma im NCAA Tournament. Das ultimative Ziel? CB: Es in die NBA zu schaffen. TB: Jup, dasselbe. Euer Wunsch für diese Saison? CB: Gesund sein, es in die Playoffs schaffen und zur richtigen Zeit richtig gut sein. TB: Das würde ich auch unterschreiben. Außerdem glaube ich, dass jeder gewinnen und keiner auf der Bank sitzen will. Achtung, jetzt könnte es unangenehm werden … Taylor, was war härter für dich: Fast kein Stipendium an einem Division I College bekommen zu haben oder einen Vertrag in Belgien zu unterschreiben … also in einem Land, das du bis dahin nicht kanntest? TB: Ganz klar, fast in der Division II gelandet zu sein. Der ganze Prozess, ein Stipendium zu bekommen, war wirklich frustrierend, weil mich bis zum Schluss meiner High-School-Zeit niemand haben wollte. Auch am College war es dann schwierig, weil ich in meinem ersten Jahr nur trainieren und nicht spielen durfte. Die ersten fünf, sechs Monate ging es mir nicht gut: Ich war weit weg von zuhause

Carlon, du kamst als israelischer Topscorer nach Deutschland und hast dich dann wenige Wochen nach dem Saisonstart in Bamberg verletzt. Also „From Hero to Zero” im Zeitraffer … Wie bist du mit diesen Extremen zurechtgekommen? CB: Das war wirklich hart. Zum einen mental, zum anderen physisch – ich spüre die Nachwehen der Knieoperation ja noch heute. Deshalb will ich dieses Jahr auch einfach nur gesund bleiben. Ich war ganz oben auf dem Berg und landete kurz darauf im Dreck – für meine Frau und mich war das nicht einfach. Was war deine Comeback-Strategie, was hat dich angetrieben? CB: Ich wusste, dass meine Zeit noch kommen würde – ich bin ja erst 26 Jahre alt. Und ich liebe das Spiel! Außerdem habe ich mich sehr genau erkundigt, was die beste Operation und RehaMaßnahme für mich sein würde … das war wirklich nicht billig. Generell habe ich versucht, immer optimistisch zu bleiben. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ratiopharm ulm mir die Chance für einen Neuanfang gegeben hat.


Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten… …hilft eine starke Partnerschaft, im Berufsleben wie im Spitzensport. Als ausgezeichneter Arbeitgeber freuen wir uns daher, Partner des Ulmer Basketballs zu sein. discover.daimler-tss.de

„Wir sind nicht nur Daimler. Sondern auch uuulmer…“ Discover new dimensions. Tilo, 30 Jahre, IT Service Manager

Partner des Sports

Unsere Ärzte und Therapeuten für das Team

Dr. Daniel Dornacher Dr. Tugrul Kocak Mannschaftsarzt Mannschaftsarzt

Claudia Semle Reha-Trainerin

Sebastian Sieghart Athletiktrainer

Andreas Lacher Physiotherapeut

Als Partner des Sports betreuen unsere Mannschaftsärzte und Therapeuten die Ulmer Profi-Basketballer. Wir wünschen unseren Jungs einen guten Start in die neue Saison. RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm

Oberer Eselsberg 45 | 89081 Ulm | T (0731)177-0 | www.rku.de


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INTERVIEW

„Straight out of Oregon” (Newberg) bzw. „Straight out of California” (Riverside) … Was muss man über eure Herkunft wissen, um euch besser zu verstehen? TB: Oregon ist ein sehr liberaler Staat, in dem jeder nach seiner Idee lebt. Dass ich ein lockerer Typ bin, hat also sicher auch etwas mit meiner Herkunft zu tun.

Es gibt diese kleine Geschichte, dass dein Dad, als du sechs Jahre alt warst, gesagt haben soll: Aus Carlon wird nie ein guter Basketballer. Hat dich diese Episode noch Jahre später motiviert? CB: Nein, ganz bestimmt nicht. Heute lache ich mit meinem Vater über diese Story. Mir geht es darum, einfach das Beste aus mir herauszuholen. Es macht mich auch nicht besonders glücklich, es anderen zu beweisen. Ich will mit mir selbst im Reinen sein und sagen können, dass ich mein Bestes gegeben habe. Habt ihr euch eigentlich jemals gefragt, wie seltsam es ist, einen Brown und Braun in einem Team zu haben ...? CB: Heißt „Brown“ auf deutsch wirklich „Braun”? Das war mir nicht klar. TB: Mich haben sie in Belgien schon Brown genannt – es war mir aber immer egal. CB: Mit meinem Nachnamen hatte ich noch nie Probleme, mit meinem Vornamen schon: Die Leute haben mich Carolin oder Carolina genannt – Carlon ist in Amerika eher unüblich. Taylor, du bist mit vier Schwestern und einem Bruder groß geworden – der geborene Teamplayer also. Hat dir diese familiäre Erfahrung später im Sport geholfen, dich in einem Team zurechtzufinden?

TB: Da meine Schwestern viel älter sind als ich, haben wir nicht wirklich viel Zeit mit einander verbracht. Ich habe aber recht schnell gelernt, dass es als Teamplayer sehr wichtig ist, mit den Kollegen klar zu kommen. Du verbringst einfach so viel Zeit zusammen – wenn du dir dabei auf die Nerven gehst, wird es schwierig. Wenn du als Profi in Europa klarkommen willst, musst du dich öffnen. Du bist so weit weg von zuhause und musst mit dem klarkommen, was du vorfindest. Wenn du in so einer Situation einen Egotrip fährst, hast du weniger Spaß und spielst schlechter. Carlon, dein Dad arbeitet als LAPD Sergeant in einer der gefährlichsten Städte der USA … Hast du ihn als Kind jemals angerufen, damit er dir aus der Patsche hilft? CB: Nein, dafür hätte ich ja erst in Schwierigkeiten stecken müssen … (lacht). Aber natürlich hat mich seine Arbeit als kleiner Junge – und auch heute noch – beeindruckt. Er macht den Job seit 32 Jahren – in L.A.! Diese Stadt ist unberechenbar. Wenn in Deutschland pro Jahr vielleicht acht Menschen erschossen werden, dann kann das in L.A. in einer Woche passieren. Dass er in dieser Stadt so lange durchgehalten hat, ist beeindruckend. Insbesondere, weil ihm bei einer Fahrzeugkontrolle einmal selbst in den Kopf geschossen wurde. Wenn mir so etwas passiert wäre, hätte ich sofort gekündigt. Mein Vater ist geblieben.

CB: In Kalifornien lebst du nach dem Motto: „the sky is the limit“. Jeder hat Hollywood-Träume, möchte frei sein und all das. Was ich wirklich an meiner Heimat liebe, ist das mexikanische Essen. Wer mich kennenlernen will, sollte also wissen: Ich stehe auf die mexikanische Küche! Wir kommen zum Schluss und damit zu ein paar einfachen Rausschmeißer-Fragen … Dunk oder Dreier? CB: Dunk. TB: Wenn ich über einen Gegner drüberstopfen kann, dann der Dunk. Wenn nicht, nehm ich den Dreier. Steal oder Offensivfoul? CB: Steal! TB: Steal! Foulen oder verteidigen (bei noch 10 Sek auf der Uhr und einer Führung)? CB: Foulen. TB: Verteidigen. Das nächste Spiel ist das wichtigste! Oder: Immer aufs Ganze gehen und Meister werden! CB: Immer das nächste Spiel. TB: Jup, Schritt für Schritt. So sieht euer perfektes Game aus? CB: Ein Triple Double, kein Turnover und ein Sieg. TB: Ich treffe den Game Winner – in der letzten Sekunde.



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TEXT: Martin Fünkele ¦ FOTOS: BBU, Alexander Fischer, Florian Achberger, Harry Langer, Maiercards, Andreas Merk, privat

EIN SALUT AN D

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er 1890 fertiggestellte und 161,5 Meter hohe Münsterturm hat schon einiges gesehen: Zwei Weltkriege, Volksfeste, Demos, Marathonläufe – und immer wenn's kalt wird, den Weihnachtsmarkt. Doch was dem größten Ulmer am 30. August 2015 zu seinem 125-jährigen Geburtstagsfest geboten wurde, ist einmalig. Spektakulär – wie die Dunkingshow. Populär – wie der Auftritt von Culcha Candela. Revolutionär – wie der finale Wurf von Per Günther und visionär, wie die Idee selbst. Auch monetär hat sich das Event für den Turm gelohnt: Ein Scheck über 10.125 Euro kam dank der großzügigen Unterstützung von Liqui Moly Chef Ernst

Prost zu Gunsten der Münsterbauhütte zusammen. Dass beim „größten Freiplatzspiel“ der jüngeren deutschen Basketballgeschichte 5.500 Augenzeugen, über 20.000 Livezuschauer via SWR und mehr als 100.000 Menschen durch die sozialen Medien erreicht wurden, hätte den Münsterbaumeistern gefallen. Denn damals wie heute gilt in Ulm: „Die Erbauer des Ulmer Münsters hatten seinerzeit den Mut, etwas Neues zu wagen und groß zu denken. Ganz ähnlich wie jetzt die Veranstalter des ersten Open-Air-Basketball-Spiels auf dem Münsterplatz.“ Das hat Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner vorab gesagt – und Recht behalten.

PICKE, PACKE VOLL

Die 5.500 Tickets waren lange vor dem Event verkauft. Die Atmosphäre glich einer Mischung aus Volksfest und Open Air Festival. Und die Meinungen waren einhellig: Hammer. Toll. Irre. Riesen Ding. Die Fans legten dem größten Ulmer ein außergewöhnliches Geburtstagsgeschenk zu Füßen.


N DEN TURM

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FOTOS: Otate vitiore peditate landi simus quunt. te vitiore peditate landi

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BOMBE!

Culcha Candela live ist allein schon ein Event auf dem Münsterplatz wert. Bei Basketball125 waren die Berliner „nur“ ein Side Act. Aber was für einer! „La Bomba“ vom neuen Album oder der Klassiker „Von Allein“ – die Mulitkulti-HipHoper hatten ihre Hits am Start und rockten den Court. „Love for the Game“ hatte Sänger Johnny Strange auch noch dabei.

KRASS VIRAL

Der Hashtag #bb125 war am letzten Augustwochenende das Chiffre für gute Laune und Wir-Gefühl. Unzählige Selfies wurden damit versehen, Videos und Beiträge mit dem Kürzel geklickt und so für eine „krass virale“ Bewegung gesorgt. Allein die Videos auf Facebook, die mit dem Kürzel #bb125 markiert waren, erreichten über 90.000 Menschen. Auf Twitter verbuchte der Kanal von ratiopharm ulm eine 563-prozentige Aufmerksamkeitssteigerung im Vergleich zum Normalzustand.

DAMN HOT!

Der Freiplatz hat seine eigenen Gesetze – vor allem bei gefühlten 40 Grad. Der Eberhardt Container wird zum Locker umfunktioniert und beim Warm-up nimmst du noch schnell ein Sonnenbad.


Foto: Ulli Schlieper

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Der

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LEBENSLANG ORANGE

Große Events brauchen große Gesten! Wie die von Ivo Gönner, der es sich nicht nehmen ließ, den Ball zum Tipoff persönlich gen Münsterspitze zu werfen. Und die von Head Coach Thorsten Leibenath, der als einer der Ersten ein lebenslängliches Versprechen abgab. Der Ulmer Oberbürgermeister ist als Ehrenmitglied von BBU ’01 in der noch jungen Clubgeschichte genauso fest verankert, wie der gebürtige Leverkusener Leibenath, der als Lifetime Member seinem Club die Treue geschworen hat.

FREIPLATZZOCK MIT EXTRAKICK

Basketball wurde auch gespielt zwischen Hirschstraße und Platzgasse – und wie! Trotz Sonneneinstrahlung, 125 Zentimeter hohem Podest und glühender Hitze boten sich ratiopharm ulm und der Meister aus Bamberg ein mehr als ansehnliches Testspiel, das nach 40 Minuten Spielzeit mit 71:58 endete. Doch der Höhepunkte kam ja erst noch. In der „Münster Money Time“, einem Dreipunkte-Shootout zwischen Per Günther und Bambergs Lucca Staiger, verspielte der Ulmer zunächst den vermeintlich komfortablen Vorsprung und packte dann ein 10-Punkte-Paket aus. Zum Verständnis: Der Dreipunkte-Contest sollte nicht nur eine Spende für den Münsterturm einspielen, sondern auch das Endergebnis auf über 125 Punkte hochschrauben. Als Staiger seinen 23. Dreier zum eigentlich Sieg (127 Punkte) versenkt hatte, änderte Günther die Regeln: Mit einem Wurf von der Mittellinie, den der Ulmer spontan mit 10-Punkten „einwertete“, entschied er das Spektakel und versetzte sein Team das erste Mal in dieser Saison in Ekstase.

IN THE VIPS

Für einen bot Basketball125 ganz neue Perspektiven – nämlich aus rund 250 Metern Höhe. Der Glückliche hatte beim Orange Dinner, dem Charity-Kochen der Profis im Frühjahr 2015, eine Fahrt im ratiopharm Luftschiff gewonnen. Pünktlich zum Showdown kreiste die „Zigarre“ dann über dem Münsterplatz und eröffnete der vierköpfigen Besatzung einen einmaligen Blick auf das Spektakel.


Superfood hat einen neuen Superstar.

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TEXT: Julia Günter ¦ FOTOS: Florian Achberger, bildwerk89

EUROPA ALS SAHNEHÄUBCHEN Ab 14. Oktober sind in Ulm wieder englische Wochen angesagt: Zum dritten Mal in vier Jahren hat sich ratiopharm ulm für den Eurocup qualifiziert. Der Vierte der Beko BBL will Europas Topteams beweisen, dass er in diesem Wettbewerb goldrichtig aufgehoben ist. DER EUROCUP – immerhin der zweitwichtigste Wettbewerb im europäischen Basketball – hat sich in den letzten Jahren gemausert. Das beweist das erlesene Teilnehmerfeld, in dem auch in der neuen Saison europäische Hochkaräter wie Kazan, Valencia oder Besiktas Istanbul nach dem Titel streben. „Der Eurocup ist für uns das Sahnehäubchen. Gegen absolute Topmannschaften wollen wir zeigen, dass wir in diesen Wettbewerb gehören“, sagt Dr. Thomas Stoll (Geschäftsführer Sport) voller Vorfreude auf die dritte Ulmer Eurocup-Saison, die an die ersten beiden Eurocup-Auftritte (Viertelfinale 2013 / Achtelfinale 2014) anknüpfen soll. Wieso sich die Doppelbelastung lohnt? „Weil Europa Spaß macht und wir von den Eurocup-Spielen auch für die Bundesliga profitieren“, erläutert Thorsten Leibenath. Der Trainer blickt in der Regular Season (Oktober bis Dezember) einer bunten Mischung aus Westeuropa entgegen. Darunter befinden sich französische, belgische und italienische Meister – und mit dem Eurocup-Champion von 2014 ein ganz großes Kaliber.

Head Coach Thorsten Leibenath blickt seiner dritten Eurocup-Saison entgegen. Zuletzt (2013/2014) kam ratiopharm ulm unter die besten 16 Mannschaften Europas.


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DIE GRUPPENGEGNER UMANA REYER VENEZIA: ROOKIE MIT 90-JÄHRIGER TRADITION HEIMSPIEL: MITTWOCH, 14.10. (TIPOFF 19.30 UHR) AUSWÄRTSSPIEL: MITTWOCH, 18.11. (TIPOFF 20.30 UHR) Wenngleich Umana Reyer Venedig als Neuling in die Eurocup-Saison 2015/16 startet, so kommt kaum ein anderes Team mit einer ähnlich langen Tradition daher wie die Venezianer. Gegründet 1872 eröffnete der Turnclub Reyer Venedig bereits 1925 die Basketball-Abteilung und war damit einer der Vorreiter des italienischen Basketballs. Nach der Insolvenz 1996 arbeitete sich der Club aus der fünften Liga zurück ins italienische Basketball-Oberhaus, in dem er gleich nach dem Aufstieg (2011) zweimal in Folge in die Playoffs der Serie A einzog. So richtig für Furore sorgte Reyer, dessen Damen-Team übrigens ebenso in der italienischen Serie A und im Eurocup Women an den Start geht, aber in der vergangenen Saison: Das Team scheiterte nur hauchdünn am Einzug ins Finale um die Italienische Meisterschaft (3:4 gegen Reggio Emilia). Nun hat Venedig nach über 30-jähriger Abstinenz im internationalen Wettbewerb die Chance, sich im Eurocup auf europäischem Topniveau wieder einen Namen zu machen.

PROXIMUS SPIROU CHARLEROI: BELGIENS POWERHOUSE HEIMSPIEL: MITTWOCH, 25.11. (TIPOFF 19.30 UHR) AUSWÄRTSSPIEL: MITTWOCH, 21.10. (TIPOFF 20.30 UHR) Mit zehn Meisterschaften, fünf Pokalsiegen und sechs Supercup-Titeln ist Charleroi die erfolgreichste Mannschaft Belgiens der letzten beiden Jahrzehnte. Doch nicht nur auf nationaler Ebene ist der Club aus der 200.000 Einwohner-Stadt 50 Kilometer südlich von Brüssel auf Rekordjagd. Denn so viele Eurocup-Teilnahmen wie Charleroi (2015/2016: 11. Teilnahme) kann kein anderes Team in Europa vorweisen. Allerdings scheint die Vormachtstellung in Belgien ein wenig zu bröckeln: Nach den glanzvollen Jahren 2007 bis 2011, in denen sich Charleroi vier Mal in Folge die belgische Krone ergattert hatte, wurde der Rekordmeister von Oostende abgelöst, das seitdem alle Meisterschaften für sich entschieden hat. Auch in der vergangenen Saison scheiterte Charleroi im Halbfinale am späteren Champion Oostende (1:3). Nun will das Team, das seit 2011 nach der belgischen Comicfigur „Spirou“ benannt ist, nach einjähriger Eurocup-Pause wieder auf internationaler Ebene glänzen und erstmals nach 2009 wieder über die Regular Season hinauskommen.

VALENCIA BASKET: DER FAVORIT HEIMSPIEL: DIENSTAG, 27.10. (TIPOFF 19.30 UHR) AUSWÄRTSSPIEL: MITTWOCH, 2.12. (TIPOFF 20.30 UHR) Wenn man ein Team als Eurocup-Superlativ bezeichnen wollte, dann wäre es Valencia Basket. Schließlich halten die Spanier sämtliche Rekorde im zweitstärksten europäischen Wettbewerb: Die meisten Spiele (143), die meisten Siege (103), die meisten Punkte (11.584), die meisten Rebounds (4.697), Assists (2.283), die meisten Finaleinzüge (4) und besonders: die meisten Titel! Mit drei Siegen in den Jahren 2003, 2010 und zuletzt 2014 steht der 1986 gegründete Club von der spanischen Ostküste an der Spitze des europäischen Basketballs – wenngleich seine Rolle auf nationaler Ebene vergleichsweise gering ist: In der starken spanischen ACB-Liga kann Valencia gegen die übermächtigen Euroleague-Clubs Real Madrid und FC Barcelona nur wenig ausrichten. In den letzten vier Jahren scheiterte die drittgrößte Stadt Spaniens jeweils im Meisterschafts-Halbfinale an den Teams aus den beiden Metropolen. So zeigt sich eine Parallele zwischen Valencia Basket und ratiopharm ulm, die sich in Valencias letzter Eurocupsieger-Saison (2013/14) bereits begegneten (1-1): Der einzige Titel auf nationaler Ebene ist ein Pokalsieg, der wie in Ulm (1996) schon weit über ein Jahrzehnt zurückliegt (1998).


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EUROCUP

CAI ZARAGOZA: DIE NEUE BENZING-HEIMAT HEIMSPIEL: MITTWOCH, 9.12. (TIPOFF 19.30 UHR) AUSWÄRTSSPIEL: MITTWOCH, 4.11. (TIPOFF 20.30 UHR) Saragossa ist eine von acht Mannschaften, die für die kommende Saison eine der begehrten Eurocup-Wildcards erhalten haben. Somit tritt der Club aus dem Nordosten Spaniens zum dritten Mal in Folge im europäischen Wettbewerb an, wenngleich die vergangene Saison wenig erfolgreich war: In der spanischen Liga verpasste die Mannschaft von Coach Joaquin Ruiz den Einzug in die Playoffs, während sie im Eurocup immerhin unter die letzten 32 Teams kam und in der Regular Season unter anderem Bonn und Bamberg besiegte. Gegründet 2002, hat sich Saragossa nach dem Aufstieg 2010 zu einem festen Bestandteil der starken spanischen ACB entwickelt. Dafür spricht auch der Wechsel von Robin Benzing: Der Small Forward hat sich im Sommer für den Umzug von München nach Spanien entschieden, sodass sich beim Gastspiel Saragossas in der ratiopharm arena alle Fans auf das Wiedersehen mit dem ehemaligen Ulmer freuen dürfen. Gemeinsam mit Benzing will Saragossa nun an seine bisher erfolgreichste Spielzeit (2012/13) anknüpfen, als sich der Emporkömmling mit dem erstmaligen Halbfinal-Einzug für den Eurocup qualifizierte.

SLUC NANCY: FRANZÖSISCHES GROSSKALIBER HEIMSPIEL: MITTWOCH, 11.11. (TIPOFF 19.30 UHR) AUSWÄRTSSPIEL: DIENSTAG, 15.12. (TIPOFF 20 UHR) 1967 gegründet, entwickelte sich SLUC Nancy erst ab dem Jahr 2000 zu einem regelmäßigen Playoff-Teilnehmer in Frankreichs Beletage. Bis zur ersten Französischen Meisterschaft benötigte Nancy drei Anläufe: 2005, 2006 und 2007 stand der aus Nordostfrankreich stammende Club im Finale der französischen Liga Pro A – dreimal verlor Nancy das Endspiel. Erst im Jahr darauf konnte SLUC nach dem Gewinn des europäischen Korac Cup (2002) und dem französischen Pokal (2005) wieder einen Pokal in die Höhe recken. Die zweite Meisterschaft folgte 2011. So stehen auch zwei Euroleague-Teilnahmen zu Buche, wobei Nancy gleich bei seinem Debut (2008/09) unter die besten 16 Mannschaften Europas kam. Nach einem Durchhänger 2013, als SLUC gegen den Abstieg aus der Pro A kämpfte, übernahm der ehemalige französische Nationaltrainer Alain Weisz das Ruder und führte Nancy zweimal in Folge in das Halbfinale - und zurück in den Eurocup, wo der zweimalige französische Champion nach den Last 32 in der Vorsaison noch höher hinaus will.

DER MODUS 36 Teams, darunter neben Ulm vier weitere deutsche Vertreter (Berlin, Bonn, Oldenburg, Ludwigsburg), kämpfen in sechs Gruppen à sechs Mannschaften in je zehn Spielen der Regular Season um den Einzug in die nächste Runde. In der Last 32 gesellen sich zu den vier besten Teams jeder Gruppe noch acht Euroleague-Mannschaften, die dort den Sprung in die nächste Runde verpasst haben. In acht Gruppen à vier Teams kämpfen die Clubs in sechs Partien um die vorderen beiden Ränge, die in das Achtelfinale führen. Ab der Runde der letzten 16 kämpfen die Mannschaften in Hin- und Rückspiel um den Einzug in die nächste Runde. Dieses Format setzt sich über Viertel- und Halbfinale bis hin zum großen Eurocup-Finale fort. Regular Season (14. Oktober - 16. Dezember 2015) 36 Teams, 6 Gruppen

Last 32 (5. Januar - 10. Februar 2016) 32 Teams, 8 Gruppen

Achtelfinale (23. Februar - 2. März 2016) 16 Teams, Hin- und Rückspiel Viertelfinale (15. - 23. März 2016) 8 Teams, Hin- und Rückspiel Halbfinale (29. März - 6. April 2016) 4 Teams, Hin- und Rückspiel Finale (22. und 27. April 2016) 2 Teams, Hin- und Rückspiel

DEINE HALBZEIT: IMMER MITTWOCHS. IMMER GEIL! Erst Basketball, dann Party: Mit dem EurocupTicket von ratiopharm ulm sichert ihr euch nicht nur den Eintritt zu den spektakulären Ulmer Spielen gegen die besten Teams Europas in der ratiopharm arena, sondern zudem freien Eintritt und einen Verzehrgutschein von 3 Euro in der Frau Berger! Der Halbzeit-Deal gilt mit dem gültigen Eurocup-Ticket immer mittwochs nach einem Eurocup-Heimspiel von ratiopharm ulm in der Frau Berger.

EUROCUP: IMMER LIVE IM SWR! Nach der erfolgreichen Live-Übertragung vom OpenAir-Spiel auf dem Münsterplatz werden ratiopharm ulm und das SWR Fernsehen die Zusammenarbeit im Eurocup verstärken: Jedes Eurocup-Spiel von ratiopharm ulm wird der SWR live übertragen natürlich kostenlos und natürlich auch auswärts! swr.de/mediathek


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TEXT/UMFRAGE: Julia Günter ¦ FOTOS: privat

BBU ´01

WILLKOMMEN IM CLUB! BBU ’01 – das ist nicht nur der Name der in diesem Jahr neu gegründeten GmbH. BBU ’01 ist auch die nagelneue Plattform für alle Fans, Freunde und Förderer, die mithelfen wollen, den Ulmer Basketball langfristig in der deutschen Spitze zu etablieren. Der Ulmer Basketball bewegt sich – bewegen Sie sich mit! Per Günther geht mit gutem Beispiel voran. Schließlich war der Ulmer Kapitän, der in sein achtes Jahr im Jersey von ratiopharm ulm geht, einer der Ersten, der sich für eine Mitgliedschaft bei BBU ’01 entschieden hat. „Nur mit unserer Unterstützung kann der Basketball in der Region Ulm/Neu-Ulm die nächsten Schritte gehen, um langfristig erfolgreich zu sein“, so der 27-Jährige, für den ein Dreier für seinen Club nicht nur auf dem Parkett im Bereich des Möglichen liegt: Eine „normale“ Mitgliedschaft – ohne Ermäßigungen für Schüler, Studenten, Rentner oder Familien – beträgt drei Euro monatlich oder, hochgerechnet auf ein Jahr, 36 Euro. Für den großen Support möchte BBU ’01 seinen Mitgliedern etwas zurückgeben. Deshalb erhalten alle BBU-Member exklusive Rabatte, Vorkaufsrechte und ganz neu: Den Wonnemar Mitglieder-Deal, der im Sommer freien Eintritt ins Freibad und im Winter kostenlosen Zugang zur Eislaufanlage beinhaltet (alle Vorteile im Überblick in der Info-Box). Wer zu rechnen beginnt, der merkt schnell, dass sich die Entscheidung für BBU ’01 in allen Belangen lohnt. Nicht zuletzt wegen des Orange Campus. Auf dem alten Donaubad-Gelände soll nach der ratiopharm arena und der eigenen Trainingshalle der nächste Meilenstein des Ulmer Basketballs entstehen.

Das Projekt mit drei Trainingshallen, Geschäftsstelle, Wohnhäusern, Fitnesscenter und einer großen öffentlich zugänglichen Freizeitanlage wird ähnliche Dimensionen annehmen wie der Bau der ratiopharm arena, aber im Gegensatz zur Arena mit zwei Dritteln Eigenbeteiligung von BBU ’01 gestemmt. „Auch wenn die Widerstände oft groß sind, entwickelt sich der Club immer weiter. Mit dieser Mentalität kann ich mich voll identifizieren“, so ratiopharm ulm Head Coach Thorsten Leibenath, der sich gar für „lebenslänglich orange“ (Lifetime Membership) entschieden hat. Ob lebenslang oder von Jahr zu Jahr: Auf dem Orange Campus werden alle Mitglieder als Förderer des Projektes ihre ganz speziellen Vorteile genießen können – so viel sei schon einmal gesagt. Dass BBU ’01 bewegt, sieht man an der Mitgliederentwicklung der letzten Wochen: Alles begann im Frühsommer mit 400 aktiven Mitgliedern, nun nähert sich die Zahl der BBU-Ja-Sager auf die 1.000 zu – Tendenz: Weiter steigend! Alle Infos, Beiträge und Mitgliedsantrag unter www.bbu01.com

VORTEILE ALS BBU ’01- MITGLIED - Höhere Priorität auf der Warteliste für Saisonabos

- Exklusive Vorkaufsrechte auf Tagestickets (ab 2016) - Vorkaufsrechte bei Veranstaltungen von BBU ’01 (Orange Dinner / OrangeZone.Club, Vorträge) - Exklusiver Zugriff auf „Members Only” Fanartikel - Rabatte auf ausgewählte Fanartikel - Vergünstigungen auf Basketball-Camps - Vorteile im künftigen Orange Campus - Vorteile bei Partnern von BBU ‘01 - Jetzt ganz neu:

Der Mitglieder Deal – powered by Wonnemar! Jedes Mitglied von BBU ’01 erhält mit seinem Mitgliedsausweis im Wonnemar Ulm/Neu-Ulm jeweils kostenlosen Eintritt ins Wonnemar Freibad (Sommer) und zur Wonnemar Eislaufanlage (Winter).


ORANGE ZONE 2015/16 # 1

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WARUM WIR MITGLIEDER GEWORDEN SIND Vier Mitgliedschaften – aber ganz unterschiedliche Beweggründe! Lest hier, warum diese Menschen sich für BBU ’01 entschieden haben.

JOSEF (40) VORSITZENDER FANATTACK ULM NERSINGEN BBU-MITGLIED SEIT: 1.9.2015 „Neben der Mitgliedschaft im Fanclub macht es absolut Sinn, auch den Club direkt zu unterstützen. Mich reizen daran aber nicht die vielen Vorteile, die man als BBU ’01-Mitglied erhält. Ich bin Mitglied geworden, weil ich weiß, dass dem Club jede einzelne Mitgliedschaft weiterhilft - gerade im Bezug auf den nächsten Meilenstein Orange Campus. Das ist mein größter Ansporn.“

RIJALDA (21) STUDENTIN DER RECHTSWISSENSCHAFT JENA (GEBÜRTIG AUS ULM) BBU-MITGLIED SEIT: 1.8.2015 „Seit ich klein bin hat mich mein Vater zum Basketball mitgenommen. Die Begeisterung für den Sport ist immer geblieben. Trotz dessen ich in Jena lebe und studiere, komme ich so oft wie nur möglich zu den Heimspielen. BBU '01 ist nur der nächste logische Schritt, den Basketball und die schöne Heimat zu fördern und dabei will ich definitiv nicht fehlen!“

MAX (40), YANNICK (11), MAYA (8) & FIONA (8), HEIDI (2) HOLZHÄNDLER / SCHÜLER / HUND NEU-ULM BBU-FAMILIENMITGLIEDSCHAFT SEIT: 1.8.2015 „Erstens, weil der Club nicht nur die Profi-Mannschaft fördert, sondern auch die Jugendarbeit. Zweitens, weil der Orange Campus ein Leuchtturm für unsere ganze Region wird, wovon die künftige Generation profitieren wird. Drittens, weil wir alle als Familien-Event super gerne in die ratiopharm arena zum Spiel gehen. Viertens, weil wir einfach Lust darauf haben. Fünftens, weil ich schon als Jugendlicher immer am Kuhberg war. Und, weil sich eine Mitgliedschaft einfach gehört!“

KURT (65) RENTNER BIBERTAL BBU-MITGLIED SEIT: 1.9.2015 „Seit Jahren bin ich Fan von den Ulmer Basketballern und seit der Arena bin ich Besitzer einer Dauerkarte. Ich finde es gut, dass der Club nicht nur die Bundesligamannschaft im Fokus hat, sondern auch viel Arbeit und Geld in die Jugend- und Nachwuchsarbeit steckt. Als Mitglied von BBU ’01 kann auch ich dazu beitragen.“


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TEXT: Joshua Wiedmann ¦ FOTO: Michael Hoffmann

HISTORY

Jonathan Levy

DER MANN, DER INS LOGO SPRANG In der Jubiläumssaison von BBU ’01 geht OrangeZone.Magazin auf Spurensuche: Wer sind die Gesichter der ersten 15 Jahre des Club-Bestehens? Den Anfang macht Jonathan „Air“ Levy.

G

roße Flieger gab es in Ulm schon immer. Doch lange, bevor Isaiah Swann über Gegenspieler hinwegflog und Will Clyburn seine Dunking-Show abzog, gehörten einem anderen die Lüfte über der Stadt. Als die Landebahn noch am Kuhberg lag und das Ziel „Bundesliga-Aufstieg“ lautete, hieß der erste Highflyer der Basketball-Neuzeit Jonathan Levy. „Er war einer der besten Dunker, mit denen ich zusammen gespielt habe“, so Jeff Gibbs, der von 2005 bis 2007 an Levys Seite auflief. Gibbs sagt: „Jono besaß Sprungkraft und Power. Diese Kombination machte seine Dunks besonders.“ Und Levy hatte sie alle drauf: Alley-Oops, Tip-Dunks – und natürlich den Tomahawk. Abgeschlossen mit zwei Händen, wurde der Power-Dunk erst zu Levys Markenzeichen, und dann zum Markenzeichen für eine ganze Basketball-Region. Denn als Basketball Ulm 2006 das langjährige Club-Logo mit der Silhouette eines Dunkers einführte, lag diesem ein Foto von Levy zugrunde.

MEHR ALS NUR EIN SPRINGER Doch Levy war mehr als nur ein Springer. „Er besaß das komplette Paket“, sagt Dr. Thomas Stoll. In Zeiten vieler kleiner Aufbauspieler im deutschen Basketball war Levy der Bulle unter den Guards: 1,93 Meter groß, muskelbepackt, schlicht zu kräftig für viele Gegner – und als Linkshänder ohnehin schwer zu stoppen. In seinem ersten Profi-Jahr hatte Levy die österreichische Liga quasi überrollt. Doch für Ulm ist er im Sommer 2005 eigentlich kein Thema; die GuardPosition besetzt mit Shaheen Holloway bereits ein prominenter Name. Als der NBA-Routinier allerdings um die Auflösung seines Vertrags bittet, springt Levy ein. Mit seiner Verpflichtung hat Ulm Glück im Unglück. Aus einem legendären ratiopharm-Team, das nach 29 Siegen aus 30 Saisonspielen den Aufstieg feiert, ragt Levy heraus – und wird mit 23 Jahren zum MVP im Unterhaus gekürt. „Körperlich war Jono der dominante Spieler der Liga“, erinnert sich Thomas Stoll. Auch in der BBL ist Levy in der Folgesaison einer der produktivsten Shootings Guards. Nur eines bekommt der gebürtige Kalifornier nicht in den Griff: den Dreier. „Sein inkonstanter Wurf hat ihn letztlich von einer ganz großen Karriere abgehalten“, meint Stoll. 2007, nach zwei Spielzeiten im ratiopharm-Dress, macht Levy mit dem Wechsel nach Braunschweig trotzdem den nächsten Schritt auf der Karriere-Leiter.

eigentlich nur Afroamerikaner lebten.“ In Deutschland? Hat er es plötzlich mit Mitspielern aus der Ukraine, Nigeria und Dänemark zu tun. „Unser Team war eine große Familie aus verschiedenen Nationalitäten“, sagt Levy. „Diese Erfahrung hat mich reifer gemacht.“ Als Spieler sucht er in den folgenden Jahren nach seinem Platz. Er pendelt einige Jahre zwischen Deutschland und Österreich, auf Braunschweig (2007-2009) folgen Oberwart (2009/10) und Würzburg (2010/11). Einmal, im Sommer 2010, scheint eine Rückkehr nach Ulm möglich: Anstelle Levys entscheiden sich Stoll und Taylor auf der Flügelposition aber letztlich für Rocky Trice. Damit ist der BBL-Zug für ihn abgefahren. Levy findet seine zweite sportliche Heimat bis heute in Ungarn.

In Niedersachsen spielt er anschließend um die Playoffs mit – aber seine Ausnahmeform aus den Vorjahren erreicht der US-Amerikaner nicht mehr. Heute sagt Levy: „Ich würde mir wünschen, ich wäre in Ulm geblieben. Das war die beste Zeit meiner Karriere.“ Und eine, die sehr lehrreich war. Als er mit 22 Jahren nach Ulm kommt, hat er noch nicht viel von der Welt gesehen. Aufgewachsen und ans College gegangen ist er in einem Teil von Los Angeles, „in dem

S

1

ULMER ARBEITSZEUGNIS Min [ø]

2P-%

3P-%

FGA

FGM

FG-%

FT-%

RB-Off [ø]

RB-Def [ø]

RB [Total]

RB [ø]

Ast [ø]

PF [ø]

ST [ø]

TO [ø]

BS [ø]

PTS [Total]

PTS [ø]

2005/2006

32:33

58,19%

39,89%

420

210

50,00%

70,47%

1,7

2,9

137

4,6

2,5

2,2

1,5

1,9

1,0

600

20,0

2006/2007

32:54

52,45%

28,09%

443

189

42,66%

62,38%

1,2

2,7

128

3,9

1,7

1,6

1,1

1,5

0,4

491

14,9

Gesamt

32:44

55,13%

34,15%

863

399

46,23%

67,20%

1,4

2,8

265

4,2

2,1

1,9

1,3

1,7

0,7

1091

17,3

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1

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