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UNESCO-WELTNATURERBE WAT TENMEER & NATIONALPARK Faszinierende Natur und viele Wege, diese zu entdecken

UNESCO-WELTNATURERBE WAT TENMEER

WATT FÜR EINE SCHÖNHEIT

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Leise knisternd begrüßt der größte Schatz Lange- oogs den Urlauber. Vorausgesetzt, es ist gerade Ebbe. Dann präsentiert sich ein wahres Meisterwerk der Natur und die Lebensgrundlage der Ostfriesi- schen Inseln: das Wattenmeer.

Seit1986 ist das niedersächsische Wattenmeer als Nationalpark geschützt. Seit 2009 ist das Wattenmeer UNESCO-Weltnaturerbe und damit auf einer Stufe mit dem Great Barrier Reef und dem Grand Canyon. Ziemlich beeindruckend – und vollkommen zu Recht. Einfacher zu erkunden ist es allemal. Man braucht nur Gummistiefel und einen Wattführer, schon kann es losgehen: vorbei an kleinen und großen Prielen, entlang der Salzwiesen und durch den Schlick hinein in die unendliche Weite.

NATIONALPARK UND WELTNATURERBE

Was haben der Yellowstone-Nationalpark, die Niagarafälle und zwei Drittel Langeoogs gemeinsam? Richtig, sie sind jeder für sich Schauplatz eines weltweit einzigartigen, natürlichen Phänomens. Im Falle der Ostfriesischen Insel heißt das: das Wattenmeer. Dies wurde 2009 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen. In Deutschland gibt es davon insgesamt nur drei.

Der Mikrokosmos zwischen Festland und Insel be- inhaltet eine außergewöhnlich große Artenvielfalt, ist eines der weltweit größten und wichtigsten gezeiten- abhängigen Feuchtbiotope und die weltweit größte zusammenhängende Fläche aus Schlick- und Sand- watt. Kurz: Das Wattenmeer ist einmalig. Und von großer ökologischer und geomorphologischer Bedeu- tung. Besonders für Zugvögel, die hier regelmäßig ein Päuschen einlegen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass das Wattenmeer so produktiv ist, dass nur noch der tropische Regenwald es überbieten kann. Muscheln, Krebse, Fische, Pilze, Algen: in der gezeitendurchspülten WG haben verschiedenste Lebewesen ihr Zuhause ge- funden und trotzen Ebbe und Flut, dem Salzgehalt in Wasser, Boden und Luft.

Was sich alles in den Salzwiesen, den Sandri en, den Prielen, den Dünen und auf den Sandbänken versteckt, lässt sich am besten bei einer geführten Tour heraus nden. Ein Muss übrigens für jeden Langeoog-Urlauber. Wir versprechen: Es wird erkenntnisreich, unterhaltsam und auch ein wenig Ehrfurcht gebietend.

Infos zu den Touren und Tickets bekommen Sie in der Tourist-Information im Haus der Insel oder hier: www.langeoog.de/veranstaltungen. Bitte beachten Sie: Wattwanderungen dürfen nur in Begleitung eines erfahrenen Wattführers unternommen werden.

WATT SICH ZU WISSEN LOHNT

» Der Begri Watt leitet sich vom altfriesischen Wort stamm wada „durch waten passierbar, untief“ her.

» Vor etwa 8.000 Jahren nahm der Anstieg des Meeres spiegels als Folge der Eiszeit von 1,25 m auf 0,14 m pro hundert Jahre ab und ermöglichte so die Ent stehung des Wattenmeeres. » Sechs Stunden und zwölf Minuten beträgt der Abstand zwischen Hoch- und Niedrigwasser im Durchschnitt.

» Watt steht sowohl für den Bereich, der bei Ebbe trocken fällt, als auch für den Bodentyp. Hierbei un terscheidet man zwischen Sandwatt auf der Seeseite und Schlickwatt auf der Festlandsseite der Inseln.

GÄSTE AUS ALLER WELT

Vom 14. bis zum 22. Oktober 2023 dreht sich an der Nordseeküste und auf den Ostfriesischen Inseln wieder alles um die Zugvögel bei den „15. Zugvogeltagen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer”. Pfuhlschnepfen, Alpenstrandläufer und andere Watvögel stärken sich hier für den Weiter ug in ihre Winterquartiere in Südeuropa und Afrika. Viele nordische Gänse wie zum Beispiel Weißwangengänse verbringen sogar den ganzen Winter auf unserer Insel.

Die Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer bieten mit über 250 Veranstaltungen eine hervorragende Gelegenheit, den Vogelzug zu erleben und sich mit den besonderen Leistungen und Anpassungen der Zugvögel zu beschäftigen. Freuen Sie sich auf interessante Veranstaltungen und Führungen.

Veranstaltungsprogramm und ausführliche Informationen:

www.zugvogeltage.de

Langeoog

BRUTGEBIETE ZUGROUTEN ÜBERWINTERUNG Grafik: R. E. Müller, Nationalparkverwaltung

NATURPFAD FLINTHÖRN

Den Startpunkt markiert eine große Stele. Entlang des Pfades kann man an einem der bedeutendsten Brut- und Rastgebiete verschiedener Wasser- und Greifvogelarten vorbeiwandern und sich nach 1,5 km auf der Aussichtsplattform mit Infotafeln ganz der Naturbeobachtung widmen.

MELKHÖRNDÜNE

„Dieser Ausblick!“, denkt, ruft, staunt jeder, der die knapp 20 Meter hohe Melkhörndüne erklommen hat. Von hier oben lässt sich die Weltnaturerbelandschaft ja noch viel besser bewundern: der ehemalige Dünen- durchbruch „Großer Schlopp“, der Inselheller mit Salz- wiesen und Watt bis zum Deich, die wilde Dünenland- schaft und natürlich der Blick aufs o ene Meer.

PIROLATAL

Ein breiter Rad- und Wanderweg durchzieht das malerische Dünental in der Mitte der Insel. Hier be ndet sich auch die Süßwasserlinse, aus der Langeoog mit Trinkwasser versorgt wird. Benannt ist das Tal nach der zierlichen Pirola, deren Blüte an das Maiglöckchen erinnert und die heute nur noch selten anzutre en ist.

SEEHUNDBEOBACHTUNG

Kegelform, schwarze Kulleraugen, Stupsnase und großer Hunger auf Fisch: So lassen sich die possier- lichen Seehunde am besten beschreiben. Sehr gut beobachten kann man sie bei Niedrigwasser durch das kostenlose Spektiv auf der Beobachtungsplattform am Osterhook, dem Ostende von Langeoog.

NATURPFAD OSTERHOOK

Es geht mitten hinein in die Langeooger Flora und Fauna – auf eine Wanderung durch eine fast unbe- rührte Insellandschaft mit mehreren Infotafeln der Nationalparkverwaltung.

VOGELWÄRTERHAUS

Über 10 Millionen Zugvögel machen jedes Jahr einen Zwischenstopp im Wattenmeer. Welche ge ederten Zweibeiner angereist sind, was diese gerne fressen und welche Brutgewohnheiten sie haben, erfährt man im Vogelwärterhaus. Durch ein kostenloses Spektiv hat man einen tollen Blick auf die Dünenlandschaft.

UTKIEK AM SCHNIEDERDAMM

Seit Herbst 2020 gibt es auch am Ausguck auf dem „Mount Müll”, der ehemaligen Mülldeponie, mehrere Infotafeln der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. Von dem elf Meter hohen Hügel lässt sich ein fantastischer Panoramablick über die Insel und das Wattenmeer bis zum Festland genießen.

NATURERLEBNISPUNKTE

STAUNEN, SOWEIT DIE INSEL REICHT

PIROLATAL MELKHÖRNDÜNE

UTKIEK AM SCHNIEDERDAMM TREFFPUNKT WATTWANDERUNG VOGELWÄRTERHAUS

SEEHUNDBEOBACHTUNG

Der Nationalpark ist in drei Zonen unterteilt: Mit Abstand mit fast 70 % der Fläche am größten ist die Ruhezone, die ganzjährig nur auf den zugelassenen Wegen betreten werden darf. Die Zwischenzone darf auch abseits der Wege betreten werden, mit Ausnahme der Brutgebiete in den Salzwiesen während der Brutzeit. Die dritte Zone dient der ruhigen Erholung, zum Beispiel am Badestrand. Bitte beachten Sie die entsprechenden Schilder! Details regelt das Nationalpark-Gesetz.

TIERISCH VOLL ÜBER 10.000 VERSCHIEDENE ARTEN LEBEN IM WAT TENMEER RUND UM UND AUF LANGEOOG IM FRIEDLICHEN MITEINANDER. EINZELLER, PILZE, PFLANZEN UND TIERE HABEN HIER IHRE HEIMAT GEFUNDEN – UND GEWÄHREN UNS EINBLICK IN IHR EINZIGARTIGES „WOHNZIMMER“.

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