Leben im Dorf - eine Initiative des LandLiebe Verlags

Eine Initiative der Verbandsgemeinde Wallmerod im Rahmen der Dorferneuerung

Mit finanzieller Unterst端tzung des Dorferneuerungsprogramms Rheinland-Pfalz

Wohnen in der Dorfmitte?

Nein danke ?

Ist es der unaufhaltbare Zug der Zeit? Die Menschen ziehen aus der Dorfmitte aus – es zieht sie nach draußen an den Rand. In der Dorfmitte wohnen überwiegend ältere Menschen. Für die Jüngeren besitzt die Dorfmitte keine Anziehungskraft mehr. Und von außen ziehen nur wenige Menschen zu. Das hat Gründe – und das hat gleichzeitig auch dramatische Auswirkungen:

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Viele Häuser sind alt, zum Teil krank, und der drohende Verfall ist sichtbar.

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Wo also soll die Motivation herkommen, mitten im Dorf zu leben?

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Viele Häuser, besonders die aus den 60er Jahren, sind aus Sicht der heutigen Zeit wenig attraktiv, uniform in ihrer Einheitsarchitektur. Die Häuser haben keine Persönlichkeit, keine eigenständige Ausstrahlung, keine Verbindung, keine Anbindung an einen Kern.

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Wie könnte die Sogkraft für junge Menschen erzeugt werden, sich für die Dorfmitte zu entscheiden?

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Welche Anreize müsste es geben für junge Familien, für Singles, für Paare ohne Kinder?

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Könnte es Anreize geben für aktive Senioren und sogar für ältere, vielleicht schon bald pflegebedürftige Menschen?

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Auch die Dorfkern-Gestaltung selbst – Plätze, Wiesen, Mauern, Hecken, Bäume, Gärten, Freiräume – ist in vielen Fällen trist und langweilig.

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Jeder bedauert es. Viele derer, die es bedauern, bauen trotzdem an den Rand des Dorfes, weil sie mittendrin nicht leben wollen. Weil es nicht attraktiv, nicht zeitgemäß, nicht zukunftsorientiert ist.

Die Zeiten ändern sich!

Unsere gemeinsame Chance !

Die Initiative der Verbandsgemeinde Wallmerod

Das Institut EMNID hat im Jahr 2003 die Ergebnisse einer Untersuchung vorgelegt zu der Frage, was für Menschen in diesen Zeiten besonders wichtig ist. Das Resultat verwundert eigentlich nicht:

Die Verwaltung hat eine Erhebung in den Dörfern der Verbandsgemeinde durchführen lassen, die sich auf die rein bauliche Substanz konzentriert.

Das Ergebnis ist erschütternd:

Alte Werte rücken wieder ins Zentrum der Sehnsucht moderner Menschen: n n n

Sicherheit Heimat Zugehörigkeit

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Freundschaft Nachbarschaft Hilfsbereitschaft Begegnung Echtheit Natürlichkeit Verlässlichkeit

Sind nicht genau diese Werte die Eigenschaften, die das Dorf zu allen Zeiten von der unpersönlichen Atmosphäre, der Oberflächlichkeit, Einsamkeit und teilweise Unmenschlichkeit vieler großer Städte unterschieden haben?

Die wieder wachsenden, im Grunde uralten natürlichen Bedürfnisse der Menschen sind eine große Chance, unsere Dörfer jetzt zu sanieren, zu erneuern, ja mehr noch – sie im wahrsten und engsten Sinn wieder zu beleben, sie wieder natürlich menschlich zu machen.

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Über 800 (!) Grundstücke und Häuser in den Dorfkernen sind oder werden in absehbarer Zeit notleidend – zum einen, weil die Bausubstanz bröckelt, zum anderen, weil junges Leben fehlt, die Nachfolge-Generation.

Es muss etwas geschehen. Dabei geht es um mehr als die bloße Suche nach jungen Leuten, die ein altes Haus im Dorfkern übernehmen.

Es geht um mehr als um die Investition in Steine – es geht um den Anreiz steigender Lebensqualität im Ganzen. Denn wo kann das Ganze schöner und umfassender erlebt werden als mitten im Dorf?

Es geht um die Umsetzung einer Vision – in der die Energie steckt für die schönste Lebensqualität, die es gibt:

Leben im Dorf - das ist Leben mittendrin ...! n

...in individuellen Häusern mit eigener Persönlichkeit und attraktiven Verbindungen zur Nachbarschaft und zum Dorfkern – und die damit zum wirklichen Lebens-Raum werden!

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...mit offenen, natürlichen Räumen für Kultur, Geschichte und Geschichten, mit gastlichen Unterkünften für Besucher, die auf der Suche nach gesunder Lebensqualität sind!

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...mit lebendigen Mauern, lebenden Hecken, die nicht trennen, sondern verbinden, die kleinen Tieren und heimischen Pflanzen wieder Lebensraum geben und die Anlieger Natur erleben lassen, mit heimeligen Gerüchen und Geräuschen!

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...mit Raum und Zeit für gemeinsames Leben, Arbeiten in einer Atmosphäre, die Zugehörigkeit, Heimat schafft!

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...mit Menschen, die dort Heimat haben, dazugehören, die zur Mitte streben, um dort zu leben im engen Kontakt zu Nachbarn, aber mit ganz persönlichen Refugien!

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...mit Kindern, die dort glücklich aufwachsen, die dort spielend lernen – in, auf, unter und mit unzähligen natürlichen Abenteuer-Spiel- und Lernplätzen!

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...mit jungen Familien und Senioren gleichzeitig, die den GenerationenVertrag neu miteinander leben, mit gleichwertigen Vorteilen für alle, mit gegenseitiger Unterstützung, mit gemeinsamem Feiern und Genießen!

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...mit blühenden Gärten, die Lebensfreude wecken, natürlichen Wiesen, die Lust auf Genießen machen, mit herrlichen Bäumen, die Kraft und Schatten spenden, mit schönen Plätzen der Begegnung, der Kommunikation! ...mit modernen Arbeitsplätzen in Dienstleister-Büros, mit Läden, die Echtes in Vielfalt bieten, gesunde Lebensmittel und modernste Technik, nebeneinander, mit Werkstätten, die schnellen und guten Service leisten – in den alten und in den ganz modernen Zweigen der Wirtschaft!

Wie wollen wir diese Vision umsetzen?

Wir wollen Appetit machen auf das Leben in der Dorfmitte !

Welche neuen Wege wollen wir gehen?

Acht erfahrene Büros für Dorfhaus-Architektur haben ihre Ideen zusammen mit der Verbandsgemeinde-Verwaltung und dem Westerwälder Berater Vinzenz Baldus, Stockum-Püschen, entwickelt. Das Konzept basiert auf diesen grundsätzlichen Leitlinien:

Wir gehen nicht blauäugig an die Suche von Wegen heran. Dennoch glauben wir an die Kraft dieser schönen, lebenswerten Bilder.

Die Umsetzung wird ein langer Weg werden. Doch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

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Das architektonische Konzept ist mehr als ein Einzelobjekt-Konzept.

Erstrebenswert ist die Gestaltung von Verbindungselementen für die Gebäude untereinander: Gehwege – Plätze – Gärten – Wiesen – Hecken – Mauern.

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Die Sanierung, Modernisierung, Erweiterung der Einzel-Gebäude sieht moderne, aber explizit dörfliche Architekturmerkmale vor; es werden vorzugsweise heimische Materialien verwendet.

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Die Architektur wird geleitet von einem Gesamtkonzept „Gestaltung Dorfkern“ – wobei es durchaus bei größeren Dörfern mehrere solcher „Kerne“ geben kann.

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Möglich und erstrebenswert sind ganz verschiedene Initiativen und Lösungen:

4 die Einzelinitiative, der Erwerb und individuelle Ausbau eines einzelnen Objektes – möglichst jedoch abgestimmt auf ein vorher geplantes und visualisiertes Gesamtgestaltungskonzept für den Kern.

4 ein “Investoren-Modell”, das auf Eigentums- und Mietwohnungen abstellt und ganz unterschiedliche Einheiten vorsieht – bei dem das bestehende Objekt auf einem großen Grundstück mit ganz unterschiedlichen Gebäudeteilen erweitert wird – die sogar getrennt zum Hauptgebäude, aber dazu passend, errichtet werden können, optisch jedoch einbezogen sind.

4 das Dorfanger- oder DorfplatzKonzept ist ein Spezialfall, bei dem es wichtig ist, dass es neben gemeinschaftlich genutzten, zur Mitte hin gelegenen Kommunikations-Flächen auch individuell abgeschirmte Rückzugsareale für jede Wohnpartei gibt. Besonders günstig ist – bei größer angelegten Lösungen – natürlich die Integration von Dienstleister-Büros, kleinen Läden und evtl. sogar Handwerker-Werkstätten mit offenem Zugang zu den Gemeinschaftsplätzen.

Einladung aller Bürger zum Kennenlernen, Diskutieren, Weiterdenken!

Die Verbandsgemeinde hat einen namhaften Sonderetat für dieses wichtige Zukunftsprojekt bereitgestellt. Auch werden Beratungsgespräche mit den Westerwälder Banken hinsichtlich Sonderprogrammen für Dorfkern-Investitionen geführt. Ebenso werden alle öffentlichen Töpfe – Kreis, Land, Bund, Europa – überprüft, ob nicht doch noch ein Zuschuss in einer bisher verdeckten Rille zu finden ist.

Leben im Dorf Leben mittendrin!

Die Ideen-Skizzen der Architekten Die ersten Entwürfe der Architekturbüros sollen das Thema neu in das Bewusstsein der Menschen bringen, die Diskussion eröffnen, Lösungsmöglichkeiten zeigen, Appetit machen auf mehr. Ich lade Sie alle herzlich dazu ein!

Jürgen Paulus Bürgermeister

„Leben im Dorf das ist Leben mittendrin“ Richtlinien zum Aktions- und Förderplan der Verbandsgemeinde Wallmerod zur Belebung der Ortskerne

2. Förderfähige Maßnahmen In den vom Verbandsgemeinderat festgelegten Fördergebieten sind zum Bau oder Erwerb von (vorrangig) eigengenutzten Gebäuden folgende Maßnahmen förderfähig: n

1. Zielsetzung Die bislang praktizierte großzügige Erschließung von Neubaugebieten bei gleichzeitiger konzeptioneller Vernachlässigung vorhandener Wohnraum- und Grundstückspotentiale in den Ortskernen führt angesichts des demographischen Wandels in zunehmendem Maße zu einer teils dramatischen Entvölkerung der Ortskerne.

Mit dem Aktions- und Förderplan zur Belebung der Ortskerne versucht die Verbandsgemeinde Wallmerod einer weiteren Verödung unserer Dorfzentren und damit auch einem Wegbrechen sozialer Strukturen wirksam zu begegnen.

Neben den Aktionsmodulen einer deutlich restriktiven Baulandausweisung und einer offensiven Werbung für das "Leben im Dorf", bietet der Aktions- und Förderplan in seinem Kernpunkt mit diesen Richtlinien einen finanziellen Anreiz zum Bau oder Erwerb von Gebäuden innerhalb der Ortskerne an.

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Erwerb und Sanierung alter Bausubstanz Bebauung von Baulücken Abriss alter Gebäude und Neubau an gleicher Stelle

3. Art, Maß und Höhe der Förderung Die Förderung wird als Zinszuschuss gewährt. Auf die Dauer von 5 Jahren werden auf maximal 50.000,– Euro effektiv bestehender Darlehensverbindlichkeiten 2% Zinsen übernommen.

4. Förderkriterien Die Förderung soll vorrangig Bürgern der Verbandsgemeinde Wallmerod und hier insbesondere jungen Familien mit Kindern zugute kommen. Gefördert werden Maßnahmen, deren Gesamtkosten (Grunderwerb und Baukosten) mindestens 80.000,– Euro betragen.

Eigenleistungen werden bis zu einer Höhe von 20% der Bausumme anerkannt. Die Finanzierung der Maßnahme muss gesichert und über eine Bankbestätigung nachgewiesen sein. Eine gleichzeitige Förderung mit anderen öffentlichen Mitteln ist zulässig.

5. Antrag und Bewilligung

6. Sonstiges

Die Zuwendung wird schriftlich (Anlage I) bei der Verbandsgemeindeverwaltung beantragt.

Der Zuwendungsempfänger ist zur verzinsten Rückzahlung für den Fall zu verpflichten, dass die Zuwendungsgewährung durch arglistige Täuschung oder falsche Angaben herbeigeführt wurde.

Mit der Maßnahme darf nach der Mittelbeantragung begonnen werden. Über die Bewilligung entscheidet im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel der Ausschuss für Dorfentwicklung. Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht.

Der Zuwendungsempfänger legt nach Abschluss der Maßnahme der Verwaltung eine Kostenaufstellung sowie alle zugehörigen Rechnungsbelege vor.

Der Antragsteller beantragt bis zum 28.

Februar eines Jahres bei der Verwaltung die Zuschussauszahlung unter Vorlage der Jahreszinsbescheinigung des finanzierenden Kreditinstitutes. Der Zuschuss wird auf ein zu benennendes Konto des Zuwendungsempfängers gutgeschrieben.

Für die Bewilligung, Auszahlung und Abrechnung der Zuwendung sowie für den Nachweis und die Prüfung der Verwendung und die ggf. erforderliche Aufhebung des Zuwendungsbescheids und die Rückforderung der gewährten Zuwendung gelten die Verwaltungsvorschrift V V zu § 44 BHO/LHO, soweit nicht in diesen Förderrichtlinien Abweichungen zugelassen sind.

Wallmerod, 04. Oktober 2004 Jürgen Paulus Bürgermeister Unter http://www.wallmerod.de finden Sie Hinweise über weitere Fördermöglichkeiten, wie zum Beispiel das Förderprogramm des Landes Rheinland-Pfalz zur Dorferneuerung. In diesem Zusammenhang wird auf die Verwaltungsvorschrift (V V-Dorf) für private Bauvorhaben verwiesen.

Bei Fragen setzen Sie sich bitte mit dem Dorferneuerungsbeauftragten der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises, Herrn Jürgen Braun (Tel.: 0 26 02 / 1 24 - 5 13) in Verbindung.

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Wir helfen Ihnen gerne!

Layout und Design:

Bringen Sie sich ein! Diskutieren Sie mit!

Arbeiten Sie mit an der Zukunft Ihrer Dörfer!

Leben im Dorf – Leben mittendrin Haben Sie Fragen oder Anregungen rund um unsere gemeinsame Initiative?

Dann rufen oder schreiben Sie uns an:

Mario Steudter

Manfred Krämer

Manfred Hehl

Tel.: 0 64 35 / 5 08 - 30

Tel.: 0 64 35 / 5 08 - 33

Tel.: 0 64 35 / 5 08 - 37

@: m.steudter@wallmerod.de

@: m.kraemer@wallmerod.de

@: m.hehl@wallmerod.de