Salzgitter 112 - Ausgabe 2019

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hallo

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SALZGITTER

wochenende www.hallosalzgitter.de

... 112

Sonderveröffentlichung

Salzgitter

Informationen der Feuerwehren in Salzgitter

Leistungsvergleich wieder vor dem Rathaus .... ❱❱ Seite 4

Ohne Nachwuchs keine Zukunft .... ❱❱ Seite 6

Mit Gefahrgut ist nicht zu spaßen.... ❱❱ Seite 13

Foto: karliczek

18. Mai 2019


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Eine umfangreiche und anspruchsvolle Aufgabe Grußwort von Oberbürgermeister Frank Klingebiel zum Tag der Feuerwehren in Salzgitter

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iebe Leserinnen und Leser, liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Gäste

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m 25. Mai ist es wieder soweit. Auf dem Rathausvorplatz in Salzgitter-Lebenstedt findet der „Tag der Feuerwehren – Tag der Leis-

tungsprüfung“ statt. Dazu lade ich Sie herzlich ein!.

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nter dem Motto „retten, löschen, bergen, schützen“ geben Ihnen die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner einen Einblick, wie umfangreich und

anspruchsvoll ihre Arbeit ist und stellen in verschiedenen Disziplinen ihr Können unter Beweis. Alle 28 Ortswehren mit insgesamt 30 Gruppen zeigen uns, wie einsatzbereit, mutig und teamfähig sie sind. Seien Sie gespannt auf die Leistungsprüfung unserer Feuerwehren!

U

nsere Berufsfeuerwehr wird zusammen mit ihren Auszubildenden das neu Erlernte präsentieren. Es ist aller Ehren wert, dass Sie, liebe Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, sich für diesen fordernden Beruf entschieden haben. Ihre Tätigkeit ist lebenswichtig und zeugt vor allem von Mut und Verantwortungsbewusstsein. Sie setzen sich für die Sicherheit unserer Stadt ein - löschen Brände, retten Unfallopfer und pumpen überflutete Keller aus - und begeben sich damit selbst in Gefahr.

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or allem die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen

Oberbürgermeister Frank Klingebiel

Feuerwehr erbringen all dies neben ihrem beruflichen und privaten Alltag. Dieser ehrenamtliche Einsatz ist nicht selbstverständlich. Ich bin stolz auf dieses besondere Engagement für unsere Stadt. Sie übernehmen damit große Verantwortung in unserer Stadtgesellschaft. Durch die aktive Kinder- und Jugendarbeit sichern sich Freiwillige Feuerwehr und Berufsfeuerwehr heute schon den Nachwuchs von morgen. Für diese herausragende wichtige Arbeit zolle ich höchsten Respekt!

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ein großer Dank gilt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Leistungsprüfung, den Werkfeuerwehren, dem Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter-Unfall-Hilfe, den Notfallseelsorgern, der Polizei, dem THW und allen Helferinnen und Helfern die diese Veranstaltung ermöglicht haben und vor und hinter den Kulissen mit anpacken. Ich bin froh, dass die Blaulichtorga-

nisationen in Salzgitter so gut zusammenarbeiten!

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esonders freue ich mich, dass auch unsere Kinder- und Jugendfeuerwehren beim „Tag der Feuerwehren“ dabei sind. Sie erwarten die kleinen Besucherinnen und Besucher mit einer Schminkstation, einer Hüpfburg und einem „Bungee-Run“.

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nseren Gästen wünsche ich einen erlebnisreichen Tag mit vielen Informationen und Spaß. Den Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern wünsche ich gutes Gelingen bei der Leistungsprüfung und stets erfolgreiche Einsätze von denen Sie immer wieder gesund nach Hause zurückkehren. Ihr

Frank Klingebiel Oberbürgermeister

Das finden Sie in dieser 112-Ausgabe Grußworte OB Frank Klingebiel Stadtbrandmeister Andreas Sydow

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Tag der Feuerwehren

Im Notfall-Einsatz Wohin mit alten Feuerlöschern?

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Für alle Fälle gerüstet

❱❱ 13

Gemeinsam sind wir stark

❱❱ 13

Die Feuerwehren im Test

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Eine wichtige Aufgabe

❱❱ 14

Die Rotation der Module

❱❱ 4

Ausbildung der Freiwilligen

❱❱ 14

Der Weg zum Feuerwehrmann

❱❱ 15

Eine hochqualifizierte Einheit

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Ortsfeuerwehren Jubiläum in Hohenrode

❱❱ 3

Ohne Kommunikation geht nix ❱❱ 5 Frischekur für den Spielplatz

❱❱ 5

Die filmreife Ortsfeuerwehr

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Vielseitigkeit ist Trumpf

❱❱ 11

Ohne Bauplätze ist es schwer

❱❱ 11

Liste der Ortsbrandmeister

❱❱ 11

Ein Dankeschön als Motivation ❱❱ 12 Jede Woche im Einsatz

❱❱ 12

Seite 7: Die Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren begleiteten den Kino-Nachmittag der Kinderfeuerwehren in Lebenstedt mit einem simulierten Einsatz. FOtO: Oh

Impressionen Bergen, retten, löschen die Feuerwehr in Aktion

❱❱ 8+9

Aktivitäten der Jugend Ohne Nachwuchs keine Zukunft

❱❱ 6

Alarmsignale und Theaternebel: Abenteuer im Kinosaal ❱❱ 7 Seite 15: Salzgitters Brandmeisteranwärter lernen die richtigen Knoten kennen. FOtO: Oh


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„Wir stellen den Brandschutz sicher“ Grußwort von Stadtbrandmeister Andreas Sydow zum Tag der Feuerwehr

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iebe Leserinnen und Leser, liebe Kameradinnen und Kameraden,

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ch freue mich, dass wir in Zusammenarbeit mit hallo Salzgitter auch in diesem Jahr die Feuerwehren der Stadt Salzgitter den Einwohnern der Stadt Salzgitter näherbringen können. Herzlichen Dank an das Team von hallo Salzgitter für die Möglichkeit der Beilage der „112“ in der Zeitung.

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ie Kameradinnen und Kameraden der Berufsfeuerwehr, der Werkfeuerwehren und der freiwilligen Feuerwehren stellen gemeinsam den Brandschutz in der Stadt Salzgitter sicher. Durch intensive Aus- und Fortbildungen und eine enge und kollegiale Zusammenarbeit werden die gestellten Aufgaben optimal bewältigt.

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ei den Freiwilligen Feuerwehren stehen fast 950 Kameradinnen und Kameraden zum Schutz der Bevölkerung bereit. Aber um auch in Zukunft die Aufgaben 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr bewältigen zu können, benötigen wir Ihre Hilfe. Wir sind über jede Frau oder jeden Mann froh, der/die uns bei den Aufgaben unterstützen möchte. Bitte sprechen Sie uns an.

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n vielen freiwilligen Feuerwehren gibt es eine Kinder- und/oder Jugendfeuerwehr. Interessierte Mädchen und Jungen ab sechs Jahren (Kinderfeuerwehr) beziehungsweise zehn Jahren (Jugendfeuerwehr) sind herzlich willkommen.

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uch das Technische Hilfswerk, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter Unfallhilfe, die DLRG und die Po-

lizei bereichern den Tag der Feuerwehr.

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ch lade Sie zum Tag der Feuerwehren am Samstag, 25. Mai, auf dem Rathausvorplatz in Lebenstedt ein. Die Feuerwehren und ihre Gäste informieren über die vielfältigen Aufgaben und stellen ihr Leistungsvermögen unter Beweis. Ich freue mich auf Sie.

Ihr

Andreas Sydow, Stadtbrandmeister

Stadtbrandmeister Andreas Sydow

Der kleinste Stadtteil feiert ganz groß 125 Jahre: Zum Jubiläum der Feuerwehr Hohenrode steigt dort auch der Stadtfeuerwehrtag

Hohenrode. 125 Jahre Freiwil-

lige Feuerwehr – das soll ganz groß vom 21. bis 23. Juni gefeiert werden in Salzgitters kleinstem Ortsteil. Ein echtes Jubiläum mit einem weiteren besonderen Programmpunkt: Die Ortsfeuerwehr Hohenrode ist Gastgeber des 70. Stadtfeuerwehrtages.

Das Organisationsteam – mit Ortsbrandmeister Helge Jacob und seinem Stellvertreter Mario Exner an der Spitze – freut sich auf jeden Besucher. Egal ob am

Freitag zum Festabend mit der Stimmungs-Band „Show Line“, am Samstag zum Frühschoppen oder am Sonntagnachmittag zum großen Festumzug durch Hohenrode mit anschließendem musikalischen Auftritt der Musikzüge im Festzelt. Ein kurzweiliger Kommers am Freitagabend ist der Start in den besonderen Geburtstag der Feuerwehr. Außerdem wollen die Hohenroder Frauen an diesem Abend ihre Feuerwehr-Männer mit einem Auftritt überraschen.

Dorfrock aus dem Norden: Die Melker spielen am FoTo: oH 22. Juni im Festzelt in Hohenrode.

Am Samstag startet um 10 Uhr ein ganz besonderer Frühschoppen mit den Melkern - der Kultband aus dem hohen Norden Deutschlands. „Dorfrock - frisch von der Weide“, lautet das Motto des Quartetts aus Norderstedt. Gegründet wurde es von Hans Appold und Alfred Spohr, zwei Spaßvögeln, die schon vor mehr als 30 Jahren als Mitglieder der Klamaukband „Schulzkes Skandal Trupp“ nicht nur die Hamburger Szene unsicher machten. Die Musiker prä-

sentieren die wahre Geschichte des Rock‘n‘Roll - Songs und Enthüllungen über Elvis, Rod Stewart, Howard Carpendale, die Beatles und vielen anderen, alles gemixt mit Erinnerungen an die gute alte Zeit des Dorf-Rock. Für die flüssige Nahrung sorgt Festzeltwirt Rolf Kumpf mit seinem Team, die Versorgung mit der festen Nahrung hat Dirk Dreschel mit seinem Party-Service übernommen. Am Nachmittag servieren die Hohenroder Frauen den Gästen ihre Kaf-

fee-Tafel mit selbstgebackenen Kuchen. Der Sonntagvormittag gehört dem offiziellen Teil des Stadtfeuerwehrtages. Ab 13 Uhr erwarten die Hohenroder viele Gäste und die Abordnungen aus allen Salzgitteraner Feuerwehren zum großen Umzug durch den Ort. „Allen gilt ein herzliches Willkommen zur großen Jubiläumsfeier und das am besten an allen drei Tagen“, so Martin Exner vom Organisationsteam der Hohenroder Feuerwehr.

Feiern drei Tage lang das Jubiläum: Die Hohenroder Feuerwehr ist auch Ausrichter des Stadtfeuerwehrtages in FoTo: oH Salzgitter am 23. Juni.


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Die Feuerwehren im Einsatztest

Die freiwilligen Retter aus Salzgitter treffen sich am 25. Mai zum Leistungsvergleich vor dem Rathaus Lebenstedt. Zum insgesamt sechsten Mal gastieren Salzgitters Freiwillige Feuerwehren mit ihrem Leistungsvergleich vor dem Rathaus in Lebenstedt. Am Sonnabend, 25. Mai, ab 8 Uhr gibt Stadtbrandmeister Andreas Sydow den Startschuss für den Wettbewerb, der die Arbeit der Retter wieder ins Licht der Öffentlichkeit rücken soll.

Viele Zuschauer dürften wieder kommen und können sich an dem Tag von der Leistungsfähigkeit der Retter überzeugen. Außer den Einsätzen, der Ausbildung und Übungen gilt der Wettbewerb jedes Jahr wieder als wichtigster Termin der freiwilligen Helfer. Die Mitglieder aus allen Ortsfeuerwehren stellen sich an dem „Tag der Feuerwehr“ vor, ihre Leistungsstärke wird geprüft auch im Vergleich zu den anderen. Die Aktiven wollen unter den Augen der Besucher und vieler Ehrengäste dann wieder ihre gute Ausbildung unter Beweis stellen. Auch Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel hat sein Kommen zugesagt. Im Mittelpunkt stehen die Leistungsprüfungen, sie sind das Anliegen und Auslöser der Aktion, für die interessierten Zuschauer gibt es aber wieder ein Begleitprogramm. So ist auch erneut – falls sie nicht für einen Einsatz gebraucht wird – die Berufsfeuerwehr mit ihrer Drehleiter vor Ort. Die Freiwilligen Feuerwehren sind also

Die Freiwilligen Feuerwehren aus Salzgitter absolvieren am 26. Mai ihren Leistungstest auf dem Platz vor dem Rathaus.

doppelt gefragt an dem Samstag. Sie wollen gute Leistungen im Wettbewerb bringen, zugleich geht es darum, Werbung zu machen für ein wichtiges Ehrenamt. Unter dem Motto „Macht mit“ stellen sich die Kinder- und Jugendfeuerwehren und die Werkfeuerwehr der Salzgitter AG vor. Es gibt zahlreiche Informationen und Aktionen auf dem Rathausvorplatz, aber auch ausreichend zu essen und trinken. www.feuerwehr-salzgitter.info

Foto: Rk

Anfassen und mitmachen lautet das Motto Am Tag der Feuerwehr stellen sich nicht nur die freiwillligen Verbände mit ihren kinderund Jugendfeuerwehren in Salzgitter vor, sondern auch die Berufsfeuerwehren, die Werkfeuerwehr, Musikzüge, das tHW die DLRG, Polizei, DRk und Johanniter Unfallhilfe. Es gibt technik zum Anfassen und Mitmachen, tauchereinsätze vor ort sowie

Aktonen für kinder und Jugendliche. Gepland sind: • Getränkekistenstapeln mittels DL (Gerätesatz Absturzsicherung) • technische Hilfeleistung Parcours: Die Besucher sollen hydraulische Rettungsgeräte probieren. • Strahlrohrtraining. • Vorstellung: tFA (toughest Firefighter alive) –

Vorstellung des Wettkampfes • Rettungsdienst/REA konzert unter dem Schlagwort „jeder Feuerwehrmann/frau ist Ersthelfer!“ • „Catwalk“ für kinder und Jugendliche mit Schutzausrüstung der Feuerwehr • Fahrzeugausstellung Berufsfeuerwher und Rettungsdienst: HLF 20, DLk, ELW 1, SRtW/RtW

Leistungsvergleich 2.0: Die Rotation der Module

Der Test für die Freiwilligen Feuerwehren in Niedersachsen wurde 2018 umgestellt und ist noch zuschauerfreundlicher Salzgitter.

Leistungsvergleich 2.0 haben die Retter den neuen Prüfungskatalog betitelt. Denn seit 2018 ist die Prüfung der Feuerwehren in Niedersachsen als modularer Leistungsvergleich aufgebaut. Die Feuerwehren in Salzgitter kennen sich damit schon etwas aus. Sie setzten bereits im vergangenen Jahr die neuen Bestimmungen um für den Wettbewerb. Viele Landkreise in Niedersachsen haben nach über 30 Jahren den alten Leistungswettbewerb beendet und sind mit durchweg positiven Impulsen in den neuen Leistungsvergleich gestartet. Durch den geringeren Platzbedarf, aber vor allem die größere Publikumsnähe der drei Module, haben nicht nur in Salzgitter mehr Einheiten an der Austragung teilgenommen. Die

Feuerwehr in der Stadt steht zudem als Vorbild in der Region für die Umsetzung dieser Veranstaltung zum Zuschauer. An diesem Beispiel orientieren sich auch andere Landkreise und bringen die Feuerwehr mit diesem Event in die Innenstädte. So wird beispielsweise der diesjährige regionale Landesvorentscheid am 22. September in der Fußgängerzone der historischen Innenstadt Wolfenbüttels ausgetragen. Die versprochene Entwicklung und Flexibilität des Leistungsvergleiches findet statt. Für den regionalen Landesvorentscheid wurde ein viertes, zusätzlich zu absolvierendes Modul vorgestellt. Über dieses „Atemschutzmodul“ hinaus, wurde auch ein fünftes Modul “Sprechfunk“ eingeführt. Das wird 2020 beim Landesent-

Die Jury macht sich Notizen: Für den Leistungswettbewerb gilt Foto: Rk seit 2018 ein neues System.

scheid in Hannover das fünfte, durch die Teilnehmer zu absolvierende Modul sein. Doch die Entwicklung geht weiter. In diesem Jahr wird die Ausarbeitung weiterer fünf Module erwartet. Alle einzelnen Module werden von ihrer Aufgabenstellung den Grundtätigkeiten der Feuerwehren mit Grundausstattung entsprechen. Aus diesen insgesamt zehn Modulen wird dann zukünftig die Flexibilität des Leistungsvergleiches resultieren. In einem mehrjährigen Rhythmus werden dann die drei, bzw. vier oder fünf Module für den jeweiligen Wettbewerb aus den zehn zur Verfügung stehenden Modulen ausgewählt. Durch diese Rotation der Module wird der Leistungsvergleich in der Zukunft interessant für die Teilnehmer und auch für die Zuschauer.


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Ohne Kommunikation geht gar nix

Die Feuerwehr Reppner entwickelt mit dem Scotland-Yard-Spiel eine lebendige Einsatzübung für alle Funkgruppen

Auf der Jagd nach Mister X: An verschiedenen Orten sitzen die Gruppen und spielen Scotland Yard, die Kommunikation läuft aber nur über codierte Funksprüche, die in der Leitstelle dokumentiert wreden müssen. FOtOS: Oh Reppner. Die Koordination von

den Einsatzkräften ist im Einsatzfall ausschlaggebend für den Einsatzerfolg. Umso wichtiger ist es, für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Für das Training dachte sich die Freiwillige Feuerwehr Reppner eine spezielle Funkübung aus, in der Informationen gesammelt, ausgewertet und wiederrum richtig weitergeleitet werden müssen. Der Einheitsführer teilt den ersten Einsatzbefehl seiner Mannschaft meist in der direkten Kommunikation mit. Je größer eine Einsatzstelle ist, desto mehr Personal arbeitet auch dort. Zur besseren Übersicht werden Einsatzabschnitte gebildet sowie eine technische Einsatzleitung vor Ort wird einge-

richtet. Gefunkt wird dort in verschieden Funkrufgruppen. Jeder einzelne Einsatzabschnitt hat ebenfalls eine eigene Funkrufgruppe. Über eine einzelne Funkrufgruppe kann ein Großeinsatz nicht laufen, da sehr viele Informationen gesammelt und untereinander weitergeleitet werden. Das geht vom „Wasser marsch“ des Maschinisten über Rückmeldungen vom Angriffstrupp zum Gruppenführer über logistische Anfragen zur Leitstelle bis hin zur Atemschutzüberwachung der Einsatzkräfte, welche unter Pressluftatmern das Feuer bekämpfen. Auch die Abschnittleiter kommunizieren mit dem Einsatzleiter. Informationen müssen dokumentiert werden. So eine Einsatzstelle lebt,

ist dynamisch, ständig verändert sich etwas. Ohne Funk geht gar nix. Deshalb ist das Funken bei der Feuerwehr sehr wichtig und sollte regelmäßig auch geübt werden. Die FF Reppner hat sich hierbei eine spezielle Funkübung ausgedacht, in der Informationen gesammelt, ausgewertet und wiederrum richtig weitergeleitet werden müssen. Die Funkübung orientierte sich an dem Spiel Scotland Yard. Dort wird Mr. X gejagt und muss festgenommen werden. Ein Spielzug auf ein anderes Positionsfeld wird mit Angabe des gewählten Verkehrsmittels vorgenommen. Mr. X Position wird allerdings nur sporadisch angezeigt. In der Funkübung gibt es eine Leitstellengruppe, eine Mr. X

Gruppe sowie mehrere Scotland-Yard-Gruppen, die Verständigung läuft über verschiedene Funkrufgruppen. Die dort sitzenden Aktiven können untereinander aber nur über die Leitstelle kommunizieren, die Spielzüge werden immer an die Zentrale mit einem Code übermittelt. Die Aktiven dort haben die Aufgabe, diesen zu dekodieren, den Spielzug zu dokumentieren, um dann die neue Position wiederum codiert weiterzuleiten. Allen Beteiligten wurde durch die Übung klar, dass die Kommunikation wohlüberlegt und gut organisiert stattfinden muss. Mit viel Spaß, aber auch etwas Frustration in der Anfangsphase wurde das Lernziel des richtigen Funkens und der ordnungsge-

Frischekur für den Spielplatz

Freiwillige Feuerwehr Lobmachtersen bringt Gelände in Ordnung Lobmachtersen. Ob der Spielplatz in Lobmachtersen schon einmal so voll war? Mit mehr als 40 Einsatzkräften war die Freiwillige Feuerwehr am Putztag vor Ort. Die Kinder- und Jugendfeuerwehr hatte die Idee, den 24-Stunden-Dienst mit einen Umwelttag zu kombinieren.

Ziel war der Spielplatz im Ort, der eine Frischekur dringend nötig hatte. Unterstützt wurden sie dabei von zahlreichen Kameraden der Aktiven, der Altersabteilung und dem Förderverein. Arbeit gab es reichlich. So wurden die Gehwege von Laub und Gras befreit und der Sandkasten

Die Freiwillige Feuerwehr Lobmachtersen brachte den Spielplatz FOtO: Oh im Ort wieder in Schuss.

entkrautet und aufgefüllt. Die Stadt, die für den Spielplatz verantwortlich ist, hatte einen Container gestellt und etliche Kubikmeter Sand geliefert. Der wurde nach dem Füllen des Sandkastens zwischen den Spielgeräten verteilt, wo der alte Sand bereits stark von Gras und Kräutern bewachsen war. Zuvor wurde hier von vielen kleinen und großen Händen das Gras gezupft. Die Kinder machten sich mit Schwämmen und Lappen über die Spielgeräte her und befreiten sie von Schmutz und Algenbewuchs. Außerdem wurden die Holzbänke auf dem Spielplatz abgeschliffen und gestrichen und selbstverständlich wurde auch der Müll aus den Büschen gesammelt. Natürlich gab es für die Mannschaft auch die nötige Verpflegung. Die Aktiven freuten sich anschließend über das Geschaffte, und die ersten Sandburgen wurden auch gleich errichtet. Eine schöne Gemeinschaftsaktion, über die sich das ganze Dorf gefreut haben dürfte.

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mäßen Dokumentation erreicht. Die Feuerwehr Reppner hat mittlerweile schon viele Anfragen zur der Spielidee erhalten. Daraufhin wurden die Unterlagen überarbeitet und eine Anleitung erstellt. Mehr als 750 mal wurde die Scotland-Yard-Übung an Feuerwehren aus dem gesamten Bundesgebiet sowie an Ortsverbämnde von Rettungsdiensten weitergeleitet. Das Konzept funktioniert sogar international. Die Übung wurde in die Schweiz, nach Österreich, Belgien und Luxemburg versendet. Die Rückmeldungen sind erfreulich und die Mitglieder in Reppner stolz, mit ihrem Funkspiel einen wertvollen Beitrag in der sonst so trockenen Funkausbildung geleistet zu haben.


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Ohne Nachwuchs keine Zukunft In der Jugendfeuerwehr in Salzgitter sind derzeit knapp 300 Mädchen und Jungen aktiv

Derzeit sind knapp 300 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und 210 in der Kinderfeuerwehr und das sind keinesfalls nur Jungen. Über 170 Mädchen in der Jugend- und Kinderfeuerwehr stellen regelmäßig unter Beweis, dass Feuerwehr nicht nur „Männersache“ ist. Bei Wettbewerben, feuerwehrtechnischen Übungen, aber auch bei Zeltlagern und Ausflügen zeigen die jungen Mädchen zum einen was sie können, aber auch wieviel Spaß es macht, gemeinsam etwas zu unternehmen und auch zu erreichen. Ein wichtiger Teil in der Feuerwehr ist heutzutage die Partizipation. Die Jugendlichen werden in Entscheidungsprozesse mit eingebunden und die Leitung der Stadtjugendfeuerwehr setzt dann die Ideen und Eingaben der Jugendlichen, sofern es machbar ist, um. Durch diesen Prozess lernen die Jungen und Mädchen, wie zum einen De-

mokratie geht und zum anderen, dass es wichtig ist sich einzubringen um neue Projekte voran zu treiben aber auch als Sprachrohr zwischen der Jugend und den meist doch älteren Leitungskräften zu fungieren. Um das so leben zu können, gibt es das Jugendforum, in dem aus jeder Jugendfeuerwehr zwei gewählte Jugendsprechern sitzen die bei regelmäßigen Treffen sich austauschen aber auch an Veranstaltungsplanungen wie z.B. das Stadtzeltlager maßgeblich beteiligt sind. Aus diesem Jugendforum wird ein Stadtjugendsprecher sowie eine Stellvertretung gewählt, die dann die Jugendfeuerwehr Salzgitter auf Bezirks- und Landesebene vertreten. So lernen Jugendliche sehr schnell, wie man etwas bewegt und die dadurch gewonnene soziale Kompetenz und Erfahrung hilft später im Leben oftmals weiter. In diesem Jahr nahmen 13 Jugendfeuerwehren am Landeszeltlager in Wolfshagen im Harz teil. Alle drei Jahre wird das Zeltlager durch die Niedersächsische Jugendfeuerwehr organisiert und angeboten, was für die Mädchen und Jungen immer ein besonderes Highlight darstellt. Über 3000 Teilnehmer, nicht nur aus Niedersachsen, sondern auch aus dem Ausland können innerhalb einer Woche bei Ausflügen, Schwimmwettbewerben, Disco-Abenden, Workshops

und vielen Spielen neue Freundschaften knüpfen und eine Woche ganz viel Spaß erleben. Aber auch auf Ortsebene werden die Dienste der Jugend- und Kinderfeuerwehr interessant und abwechslungsreich angeboten. Neben Gruppenstunden in denen unter anderem Erste-Hilfe, und Wissen über die Feuerwehr vermittelt wird, werden auch hier praktische Übungen mit Feuerwehr-Gerätschaften durchgeführt um den Nachwuchs später an die Einsatzabteilungen übergeben zu können. Aber auch die Teilnahme an Veranstaltungen im Ort, Spieleabende, Übernachtungswochenenden, Backen zur Weihnachtszeit stehen in den Dienstplänen der Kinder- und Jugendabteilungen. Jungen und Mädchen, die Interesse an der Feuerwehr haben und ein Hobby suchen, wo man schnell neue Freunde finden kann und wo abwechslungsreiche Treffen und Veranstaltungen angeboten werden, sind bei uns genau richtig. Wer zwischen 6 und 12 Jahre alt ist, wird gerne in einer unserer Kinderfeuerwehren aufgenommen und Jugendliche ab dem 10. Bis zum 18 Lebensjahr können in die Jugendfeuerwehr eintreten bzw. nach der Kinderfeuerwehr überwechseln. Für weitere Informationen stehen wir am Tag der Feuerwehren an unseren Aktionsstän-

den zur Verfügung aber auch Interessierte Kinder und Jugendliche haben den Tag die Möglichkeit, sich mit Mitgliedern der Kinder- und Jugendfeuerwehr

auszutauschen und wir würden uns freuen, anschließend in den Nachwuchsabteilungen der Ortschaften neue Mädchen und Jungen begrüßen zu dürfen.

Die Jugendsprecher der Feuerwehr tauschen sich in einem Jugendforum aus.

Die Jugendfeuerwehr beteiligt sich an Filmaufnahmen für einen Trailer in salder.

Jahresdienstbesprechung für die 73 Vertreter aus den Jugend- und Kinderfeuerwehren.

Die Betreuer sehen sich vor ort eine Attraktion an für die Wochenendefahrt im sommer.

Beim Bundeswettbewerb stellen sich die Jugendlichen den Aufgaben.

Salzgitter. „Ohne die die Kinder- und Jugendfeuerwehren in Salzgitter wird es auf lange Sicht gesehen schwer, den Personalbedarf in den einzelnen Ortsfeuerwehren abzudecken“, so Martin Dietze, Stadtjugendfeuerwehrwart in Salzgitter. 25 Jugendfeuerwehren und 15 Kinderfeuerwehren verteilen sich über das Stadtgebiet und stellen eine gut aufgestellte und Flächendeckende Jugendorganisation da.

Zwei Aktive aus der Jugendfeuerwehr beim Einsatz am Tag der Feuerwehr vor dem Rathaus. FoTos: oH

Salzgitter-Brief, Kooperationsprojekt, Sommerfahrt Salzgitter. Die Jugendfeuerwehr

trotzt vor Aktivitäten, die über Löschübungen und Feuerwehrtechnik hinausgehen. hallo stellt ein paar wichtige Termine und Projekte vor. Mitgliederzuwachs 73 Jugendfeuerwehrwarte, Kinderfeuerwehrwarte, Betreuer und Jugendsprecher trafen sich zur Jahresdienstbesprechung. Wichtigeste Aussage im Rückblick auf 2018: Die Jugendfeuerwehren und Kinderfeuerwehren können einen positiven Mitgliederzuwachs in 2018 verzeichnen. Alles drehte sich um die Jugend, vom Auftritt in den

Medien über die Finanzierung von Veranstaltungen bis zur Organisation von Wettbewerben. Zehn Tage später erhielten Davina Söhler, Henry Strojek, Antonia Högemann und Stefan Guski den Salzgitter-Brief 2018 der Stadt Salzgitter für ihren Einsatz in der Kinder- und Jugendarbeit der Feuerwehr Salzgitter. Kooperationsprojekt PE/SZ Sowas hat es bei der Stadtjugendfeuerwehr noch nicht gegeben. Die Gemeinde Peine und die Stadt Salzgitter haben sich im Rahmen der Jugendsprecherarbeit zu einem gemeinsamen Projekt zusammengetan, das

über 24 Monate läuft und einen engen Austausch zwischen den Jugendsprechern und den Verantwortlichen aus dem Stadtjugendausschus fordert. Ziel ist ein Konzept, das die Arbeit von Jugendsprechern in einem Jugendforum in der Geinde/Kreis/ Stadt darstellt. Die Strukturen sind grundsätzlich verschieden. Das fertige Konzept soll dann niedersachenweit zur Verfügung gestellt werden, damit Jugendfeuerwehren – die noch keine Jugendsprecher zur freien Mitbestimmung im Jugendausschuss haben, sich daran orientieren können. Das Projekt endet im Dezember 2019, der bis-

herige Verlauf war gut und ein sehr spannender Erfahrungsaustausch für alle Teilnehmer. Neue Stadtjugendsprecherin Im Februar trafen sich 20 Jugendsprecher auf der Hauptfeuerwehrwache, um sich zu kennenzulernen, einen Ablaufplan für 2019 zu bekommen und den neuen Stadtjugendsprecher mitsamt Stellvertreter und Schriftführer zu wählen. Antonia Högemann (JF Bruchmachtersen) heißt die neue Stadtjugendsprecherin, Danica Söhler (JF Bleckenstedt) ist Stellvertreterin und Jannis Rode (JF Thiede) nun Schriftführer.

Sommerfahrt Im März düsten alle Betreuer und Jugendfeuerwehrwarte der Jugend- und Kinderfeuerwehren nach Wernigerode, um bei einem dreitägigen Seminar die nächste gemeinsame Wochenendfahrt zu planen. Die Teilnehmer starteten in verschiedenen Gruppen zu jeweils ein bis Sehenswürdigkeiten. Die Route arbeiteten sie selbst aus und testeten die Zielorte für die geplante Tour. Später berichteten die Gruppen den anderen davon, gemeinsam suchten sie die Höhepunkte aus, die sie sich im Sommer mit den Kindern und Jugendlichen ansehen werden.


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Alarmsignale und Theaternebel Salzgitters Kinderfeuerwehren erleben Feuerwehrmann Sam samt Großeinsatz im Kultiplex

Lebenstedt. Ein Kino-Abenteu-

er der besonderen Art hat sich Salzgitters Feuerwehr für den Nachwuchs ausgedacht. Beim gemeinsamen Kinonachmittag im Kultiplex rückte eine Atemschutzeinheit an, immerhin rauchte es im dunklen Saal gewaltig. Aber alles nur zum Spaß und um die Spannung zu erhöhen auf Feuerwehrmann Sam. Alarmsignale aus der Leitstelle, simulierte Funkgespräche und Theaternebel: Die Berufsfeuerwehr simulierte mit Hilfe der freiwilligen Kameraden einen Gebäudebrand samt Kinderrettung mit Fluchthaube. Salzgitters Feuerwehr-Pressesprecher Marcus Spiller freute sich über die gelungene Zusammenarbeit mit Kinobetreiber Frank Funk, der den Rettungseinsatz möglich machte. „Das war ein Riesen-Gag.“ Wie bei Feuerwehrmann Sam ging es darum, den Kindern die Angst zu nehmen, wenn die Helfer in voller Montur auftrauchen. Marcus Spiller: „Da sehen wir für manchen schon furchteinflößend aus.“ Der Spaß steht im Vordergrund bei der Kinderfeuerwehr, das wurde auch an diesem Nachmittag klar. „Wir wollen, dass die Kinder von alleine kommen, niemand soll gezwungen werden“, sagt Christian Pohl, stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart. Von sechs bis zwölff Jahren können die Mädchen und Jungen mitmischen. Wer

Salzgitters Kinderfeuerwehren trafen sich im Kino, in dem sich die jungen Besucher auch schminken lassen konnten. Die Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren informierten vor dem Kultiplex und hatten heimlich einen Rettungseinsatz vorbereitet. FOTOS: RK

weitermachen möchte, kann in die Jugendfeuerwehr wechseln. Dort gibt es dank der Kinderfeuerwehren, von denen die ersten vor knapp zehn Jahren entstanden, laut Christian Pohl einen „immensen Zuwachs“. Der Ansatz, die Kinder spielerisch an die Arbeit der Feuerwehr heranzuführen, trage Früchte.

Mitglied werden in der Jugend- und Kinderfeuerwehr Wer Interesse hat, sollte am besten mit dem Betreuerteam der Jugend- oder Kinderfeuerwehr in dem Ort sprechen. Viele Gruppen haben eine eigene Internetseite oder einen FacebookAuftritt. Dort finden sich die richtigen Ansprechpartner. Oft

steht dort auch, wann der nächste Dienst ist. Bei den meisten Jugendfeuerwehren ist das einmal in der Woche und häufig irgendwann zwischen 17 und 20 Uhr. Viele Kinderfeuerwehren treffen sich in der Regel einmal im Monat oder auch alle zwei Wochen. Die Diensttage fallen manchmal auch auf das Wo-

chenende. Jeder kann die Kinderfeuerwehren am Tag der Feuerwehren (25. Mai in Lebenstedt am Rathaus) ansprechen und es wird auch der Kontakt zu den jeweiligen Kinder- bzw. Jugendfeuerwehren vermittelt. www.feuerwehr-salzgitter.info/ jugendfeuerwehr/

S. Granzow

J. Severloh

H.-U. Sauter

N. Stark

Orientierungslauf zum Geburtstag Die Kinderfeuerwehr Bruchmachtersen besteht schon mehr als fünf Jahre. Der Geburtstag wurde mit allen Kinderfeuerwehren der Stadt und einem Orientierungslauf mit Spielenachmittag gefeiert. Insgesamt kamen mehr als 120 Kinder mit Betreuern, Eltern und Familien. Die Siegerehrung übernahmen Kinderfeuerwehrwartin Anja Masche, ihrer Stellvertreterin Kira Storjohann und Stefanie Kiwitt, Stadt-Kinderfeuerwehrwartin. Reppner gewann vor Lobmachtersen und Sauingen-Üfingen I. Ortsbrandmeister Patrick Probst bedankte sich bei den Organisatoren und dankte auch den Sponsoren wie der Sparkasse und der Volksbank, den Firmen Wiegand, SPRobots, TAG Wohnen, WEVG, Möhlenhoff und ganz besonders für die Spenden der Familien Herudek und Schier sowie von Herrn Splitt. Während der Grußworte konnten auch die aus Ortsratsmitteln beschafften T-Shirts und Pullover übergeben werden.

S. Söchting Die VGH Ansprechpartner in Ihrer Nähe: Stefan Granzow Goslarsche Str. 48 38259 Salzgitter Tel. 05341 33015

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Jörg Severloh e. K. Töpferreihe 5 38259 Salzgitter Tel. 05341 35941

Sebastian Söchting Breslauer Str. 20 38259 Salzgitter-Bad Tel. 05341 811324


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Retten, löschen, bergen, schützen Die Feuerwehr Salzgitter in Aktion Bei ein e Gebäu- m debran d im Jan uar 2019 a m Galenberg in Salzgit te Bad mu rs die Feu s erhweh r von zw ei Seiten löschen .

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Großeinsatz am Klesmerplatz in Salzgitter-Bad. Ein Wohnhaus steht in Flammen. Das Feuer droht auf viele Häuser in der Altstadt überzugreifen.

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Eine Aufnahme aus dem Februar 2018: Die Feuerwehr nutzt das kalte Wetter, um auf dem Salzgittersee eine Eisrettung zu proben.

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Hat alles im Griff: Einsatzleiter Guntram Vollmer in oktober 2018 bei einem Einsatz in der Christian-Wilmer-Straße in Lebenstedt.


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Filmreifer Auftritt für die Retter Die Ortsfeuerwehr Salzgitter-Bad wirbt mit einem Imagefilm für das „genialste Hobby der Welt“

SZ-Bad. Zu Beginn des Jahres

2019 wurde nach langer und harter Arbeit ein Projekt der Ortsfeuerwehr Salzgitter Bad im Cinema Salzgitter am Pfingstanger präsentiert. Diese ist seit Jahren im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung in verschiedenen Bereichen am Start. Diese Aufgabe übernimmt ein eigenes Team, das sich um die Internetseite der Feuerwehr kümmert und auch sonst für einen einheitlichen Auftritt in den sozialen Medien sorgt. Die Idee, mit einem solchen Imagefilm ein völlig neues Werbe-Instrument einzusetzen, war bereits vor einigen Jahren vorhanden. Dazu haben einige Akteure der Ortsfeuerwehr einen Kontakt zu einem befreundeten Mediendesigner herstellen können. Markus Bock war von der Idee sofort angetan. Dabei prallten in einem freundschaftlichen Verhältnis zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite Markus Bock als Spezialist und erfahrener Produzent, aber völlig unwissend in Sachen Feuerwehr. Auf der anderen Seite die Aktiven, tief in der Materie steckend. Eine Konstellation die unterschiedlicher und interessanter nicht sein konnte. Ende 2017 begannen die Planungen für ein Drehbuch und die Kontaktaufnahme zu den verschiedenen Locations, die sich die Beteiligten ausgesucht hatten. In Frage kam der Schröderstollen in Groß Döhren, der Schacht Gallberg um Familie Penczok in Salzgitter Bad, die Atemschutzübungsstrecke der Feuerwehr Salzgitter und eine Landstraße im Stadtgebiet. Sämtliche mitwirkenden Personen waren total begeistert und unterstützten die Feuerwehr, wo sie konnten. Das machte es den Filmemacher um einiges leichter.

Geschafft: Die Beteiligten jubeln über die Fertigstellung des Imagefilms für die Freiwilllige Feuerwehr.

Das Drehbuch wurde erstellt und abgestimmt und dann ging es auch schon los. „Blauäugig und pragmatisch wie Feuerwehrleute sind, war es uns durchaus bewusst, dass es ein großer Aufwand wird“, so Benjamin Staab, Ortsbrandmeister. Dass aber zum Schluss gut 1000 Stunden Arbeit in dieses Projekt einfließen, hatte aus der Feuerwehr keiner gedacht. Trotz zahlloser Stunden der Vorbereitung und des Drehs zogen alle an einem Strang. Neben den zwölf Hauptdarstellern waren am Schacht Galberg etwa 60 Komparsen aus dem Freundeskreis und der Feuerwehr am Start. Nach gut zwei Monaten Schnitt und Postproduktion durch Markus Bock war es schließlich soweit. Entstanden war „ein Film, den wir so noch nirgends gefunden hatten“, beschreibt es Benjamin Staab. Von Anfang an war klar, dass dieser Clip etwas anderes werden soll als die bereits vorhandenen, teils sehr guten Videos, die im Internet zu finden sind. Und klar war auch, dass es allein schon geschichtlich etwas mit Salzgitter und dem damaligen Bergbau zu tun haben soll. Nun kann man sicher die Handlung auf die Goldwaage legen und sich fragen, was eine Ortsfeu-

erwehr überhaupt im Bergwerk macht, oder ob dies realistisch dargestellt ist. Benjamin Staab: „Allen Kritikern sei gesagt, dass uns dies völlig egal war, da es darum überhaupt nicht geht. Spannung, Teamarbeit, Gemeinschaft und der Zusammenhalt aller Abteilungen der Ortsfeuerwehr, genau das ist es worum es geht und was das genialste Hob-

by der Welt ausmacht.“ Eher Zufall war es, dass die Feuerwehr den Film online stellte, als gerade die letzte Zeche im Ruhrgebiet geschlossen wurde. Ein passender Moment. Der Film von gut fünf Minuten Länge nahm ebenfalls am Wettbewerb „Goldener Florian“ des Feuerwehrmagazins teil. „Hier kamen wir von etwa 180

Foto: oh

eingeschickten Videos deutschlandweit leider nicht durch die Vorauswahl“, bedauert Benjamin Staab. „Dennoch sind wir zur Siegerehrung nach Ulm am 27. Mai eingeladen, bei der eine Überraschung auf uns wartet. Wir sind sehr gespannt was es sein wird.“ www.feuerwehr-salzgitter-bad.de

„Zusammen lässt sich Großes erreichen“ Die freiwillige Feuerwehr ist immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Die bundesweiten Kampagnen zeigen, dass wirklicher handlungsbedarf besteht. „Wichtig ist uns, hier Bürger aus dem eigenen ort für die spannende Arbeit in der Feuerwehr zu begeistern“, so Benjamin Staab, ortsbrandmeister in Salzgitter-Bad. Das sei in der heutigen, schnelllebigen Zeit nicht ganz einfach. Es bringe nichts, auf die tränendrüse zu drücken und das System Feuerwehr so darzustellen, als ob es kurz vor dem Aus steht. „Dem ist sicherlich nicht so. Feuerwehr ist teamarbeit, zusammen lässt sich Großes erreichen“, ergänzt

Benjamin Staab. „hier in der Stadt Salzgitter schaffen wir dies ausschließlich hand in hand mit der Berufsfeuerwehr. Es ist aber kein Geheimnis, dass ausschließlich die freiwilligen Feuerwehren über entsprechende Personalreserven verfügen.“ Die Resonanz auf die Arbeit der Feuerwehren sei sehr positiv. „Ein super Feedback und das Lob motivieren uns sehr, aber nur Dank und Anerkennung allein haben das Feuer in der Altstadt von Salzgitter-Bad in der jüngsten Vergangenheit nicht gelöscht. Wir versuchen, durch verschiedenste Aktionen auf unser hochprofessionelles hobby aufmerksam zu machen.“

Dazu bedürfe es neben der unverzichtbaren Arbeit der Nachwuchsabteilungen aus der Kinder- und Jugendfeuerwehr auch Quereinsteigern und fördernden Bürgern, die zu ihrer Feuerwehr stehen und mitmachen. „Prinzipiell ist es uns wichtig, dass jeder mitmachen kann. Die unterschiedlichen Fähigkeiten und Kompetenzen machen die Schlagkraft einer jeden Feuerwehr aus.“ Bürger können sich auf www.feuerwehrsalzgitter-bad.de oder unter telefon (05341) 8372984 unverbindlich informieren und Kontakt zur Feuerwehr in Salzgitter-Bad aufnehmen, um in den Dienstbetrieb reinzuschnuppern.

Die Freiwillige Feuerwehr in Salzgitter-Bad und der Prozent Markus Bock steckten gut 1.000 Stunden in den Film, der gerade fünf Minuten lang ist. Gedreht wurde an Foto: oh unterschiedlichen orten mit zwölf hauptdarstellern und mit bis zu 60 Komparsen.


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Vielseitigkeit ist Trumpf in Thiede Ob Brandeinsätze, Musik oder Fördermitgliedschaft: Die Ortsfeuerwehr ist in allen Bereichen aktiv

Thiede. Mit vier Fahrzeugen

und insgesamt 225 Mitgliedern gehört die Ortsfeuerwehr Thiede zu den Größten in Salzgitter. Dabei ist es möglich sich in den verschiedensten Bereichen zu engagieren: als aktives Mitglied im Übungs- und Einsatzdienst, als Jugendlicher in der Jugendfeuerwehr, als Musikbegeisterter in der Drum- & Marchingband, als förderndes Mitglied im Förderverein der Feuerwehr Thiede oder nach dem aktiven Dienst in der Altersgruppe unserer Wehr. Vielseitigkeit ist Trumpf bei den Kameraden, das zeigt sich auch in dem Einsatzspektrum und der Abdeckung der verschiedenen Fachaufgaben. Die Ortsfeuerwehr ist für den Großteil aller Einsatzszenarien bestens gewappnet. Neben der feuerwehrtypischen Ausstattung zur Bekämpfung von Bränden steht ein umfangreiches Material zur technischen Hilfe bei Verkehrsunfällen aller Art zur Verfügung, welches auch immer häufiger zum Einsatz kommt. So gehörten im Jahr 2018 die Verkehrsunfälle zur zahlenmäßig größten Einsatzart. Des Weiteren können die Aktiven auf große Mengen Schlauchmaterial und leistungsstarke Pumpen zurückgreifen.

Aktive Mitglieder und Musiker aus der Drum & Marchingband der Ortsfeuerwehr Thiede.

Mit dem Gerätewagen-Logistik Schlauch sind sie in der Lagen bis zu 2.000 Meter Schlauch zur Wasserförderung von weit entfernten Teichen oder Flüssen bis zur Feuerstelle zu verlegen und so eine sichere Löschversorgung bereit zu stellen. Durch die umfangreiche Ausstattung des Gerätewagens, der in diesem Jahr durch ein aktuelles Fahrzeugmodell ersetzt wurde, unter an-

derem mit eigener Licht- und Verkehrssicherungskomponente, ist dieser eine hervorragende Ergänzung der Ortsfeuerwehr. Die Kombination aus Löschfahrzeug und Gerätewagen-Logistik Schlauch gemeinsam mit einer gut ausgebildeten Mannschaft hat sich bereits bei vielen großen Einsätzen in Salzgitter und darüber hinaus bewährt. Denn die Mitglieder unterstüt-

zen bei großen Brandereignissen die Kameraden in der Umgebung als zusätzliche Atemschutzkomponente. Dabei wird eines der Fahrzeuge ausschließlich mit Atemschutzgeräteträgern besetzt, um den Austausch und die Sicherheit der bereits eingesetzten Atemschutztrupps zu gewährleisten. Bei den regelmäßigen Diensten werden Aus- und Fortbil-

FOTO: Oh

dungen absolviert, der Kameradschaft gefestigt oder neue musikalische Herausforderungen in Angriff genommen. Und das in jeder Altersklasse. Wer Lust hat, in dieser vielseitigen Truppe mitzuwirken, ganz egal in welchem Bereich, kann einfach eine Email schreiben an die Adresse of-thiede@feuerwehrsalzgitter.de.

Ohne die richtigen Bauplätze ist es schwer

In Immendorf fehlen Mädchen und Jungen für eine Jugendfeuerwehr, aber das Kommando bleibt am Ball Immendorf. Der DME piept!

Schon wieder hat eine Brandmeldeanlage im Industriegebiet Watenstedt ausgelöst. „Ist es diesmal was Ernstes? Oder vielleicht doch nur ein Fehlalarm.“ Egal, sagen sich die Aktiven der Feuerwehr und kommen schnell zum Gerätehaus. Kurze Zeit später rollt das Einsatzfahrzeug vom Hof.

Die Immendorfer Feuerwehr im Einsatz. Nur vier Prozent der Einwohner sind aktiv dabei. FOTO: Oh

Das Einsatzgebiet der Immendorfer Ortsfeuerwehr reicht von der Bundesstraße 248 bis in das Watenstedter Industriegebiet und bis Drütte und hat somit einige Gefahrenbereiche,

Salzgitters Ortsbrandmeister Staab, Benjamin (Bad); Zierold, Andreas (Beddingen); Matzkeit, Markus (Beinum); Mielke, Lars (Bleckenstedt); Probst, Patrick (Bruchmachtersen); Schmelling, Sven (Calbecht); Ehlers Wolfgang (Engelnstedt); Sukopp, Carsten (Engerode); Walde, Christian (Flachstöckheim);

Beddigs, Marco (Gebhardshagen); Vogt, Harald (Gitter); Ehlers, Patrick (Groß Mahner); Rapp, Christian (Hallendorf); Kommander, Jens (Heerte); Jacob, Helge (Hohenrode); Urban, Matthias (Immendorf); Grochmann, Dominik (Lebenstedt); Weske, Christian (Lesse);

Heimlich, Nico (Lichtenberg); Strube, Werner (Lobmachtersen); Loewe Philipp (Osterlinde); Meier, Klaus-Peter (Ohlendorf); Radewagen, Christian (Reppner); Möker, Christian (Ringelheim); Schlecht, Johann (Salder); Niemann, Daniel (Sauingen); Borchardt, Marc (Thiede); Heinemann, Jens (Üfingen).

die im Fokus der Brandbekämpfer stehen. Dazu kommt noch die Fachaufgabe in dem Fachzug Logistik. Von den rund 415 Immendorfer Einwohner sind nicht einmal vier Prozent aktive in der Feuerwehr. Zudem liegt die Altersstruktur über dem Durchschnitt. Doch die Ortswehr ist ein fester Bestandteil von Immendorf - noch. Dies zeigt sich auch an dem Standort der Feuerwehr aus. Sie hat mitten im Ort in der alten Schule ihr Zuhause. Doch wie lassen sich die Bürger aus Immendorf und

Drütte für die Feuerwehr begeistern? Diese Frage treibt das Kommando um. Junge Familien kommen nicht nach Immendorf, denn es fehlen die passenden Bauplätze in dem Dorf. Eine Jugendfeuerwehr lässt sich derzeit nicht aufbauen, da es nur sehr wenige Mädchen und Jungen gibt. Dennoch will die Ortswehr am Ball bleiben, wirbt in Immendorf und Drütte immer wieder für neue Helfer für das wichtige Ehrenamt. Interessierte können die Mitglieder ansprechen oder eine Email senden an die Adresse info@feuerwehr-immendorf.de.

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Ein Dankeschön hilft als Motivation für die Retter Die Feuerwehr Üfingen kümmert sich auch mit um die Volksfeste

Üfingen. Die Freiwillige Feu-

erwehr ist eine Feuerwehr mit Grundausstattung und gehört zum Löschbezirk Ost der Feuerwehr Salzgitter. Gegründet wurde die Feuerwehr 1874. Standort ist das 1921 erbaute Gerätehaus in der Spritzenstraße. Früher wurde hier neben der eigentlichen Feuerwehrspritze auch der Leichenwagen abgestellt. Weiterhin befand sich im hinteren Teil des Gebäudes auch mal eine Gefängniszelle.

Kräftig am Üben: Feuerwehrleute aus Gebhardshagen simulieren das Abseilen eines Verletzten. Foto: oh

Die Ortsfeuerwehr ist jede Woche einmal im Einsatz Gebhardshagen. Mit etwa 6500 Einwohnern ist Gebhardshagen der viertgrößte Ortsteil in Salzgitter und liegt im Herzen der Stadt an der Nord-Süd-Straße, eine Schnellstraße die von Salzgitter-Bad nach Lebenstedt führt.

Die Feuerwehr Gebhardshagen hat außer ihrer aktiven Abteilung noch eine Jugend- und Kinderfeuerwehr, sie ist eine von sechs Atemschutzfeuerwehren in Salzgitter, die zu Brandeinsätzen mit Menschenleben in Gefahr ins gesamte Stadtgebiet alarmiert wird. Eine weite-

re Sonderaufgabe der Ortsfeuerwehr ist die Dekontamination von Personen, Geräten und Verletzten und damit sind sie Bestandteil des Dekon-Zuges. Statistisch gerechnet haben die Aktiven pro Woche einen Einsatz. Die Feuerwehr Gebhardshagen trifft sich jeden Donnerstag ab 18 Uhr zum Ausbildungsdienst, für Kinder ab sechs Jahren ist es immer der letzte Mittwoch im Monat um 16 Uhr. Mit dem zehnten Lebensjahr folgt der Wechsel in die Jugendfeuerwehr, die immer freitags ab 16 Uhr zusammenkommt. Alle Interessierten sind willkommen.

glieder vielfältige Transportaufgaben mit Wechselladerfahrzeugen oder den Gerätewagen. Dazu gehört zum Beispiel der Materialtransport bei Großschadenslagen wie zum Beispiel die Hochwassereinsätze in den letzten Jahren. Um den notwendigen Mindestausbildungsstand zu halten, gibt es mindestens zweimal monatlichen einen Übungsdienst. An dem werden verschiedenen Einsatzszenarien wie Unfälle

Heute wird das Gebäude ausschließlich von der Feuerwehr benutzt und reicht dafür platzmäßig kaum noch aus. Außer der Fahrzeughalle gibt es noch einen kleinen Schulungsraum, eine kleine Küche und eine Toilette, die sich Frauen und Männer teilen müssen. Das Fahrzeug ist ein TSF-W auf einem 7,5-TonnenFahrgestell von MAN. Außer der feuerwehrtechnischen Beladung sind 750 Liter Wasser an Bord. Besetzt wird das Fahrzeug mit einer Löschstaffel aus sechs Feuerwehrleuten. Für die Feuerwehr geht es nicht nur um Retten, Löschen, Bergen und Schützen, sie übernimmt außerdem Aufgaben im Fachzug Logistik der Feuerwehr Salzgitter. Dort absolvieren die Mit-

oder Brande durchgespielt. Weitere zusätzliche Übungsdienste finden sich für die Atemschutzgeräteträger und die LKW-Fahrer im Kalender. Seit 2010 hat die freiwillige Feuerwehr Üfingen auch eine Kinderfeuerwehr-Abteilung, in der sich mehrere Kameraden einsetzen und somit intensiv an der Nachwuchsförderung arbeiten. Ebenso ist die Feuerwehr ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Sie kümmert sich seit mehr als 40 Jahren um das Osterfeuer. Mit dem Schützenverein, dem TSV, der DLRG und der MGV bildet die Feuerwehr außerdem die Üfinger Volksfestgemeinschaft und ist in einem rollierendem Verfahren Ausrichter des Volksfestes und des Weihnachtsmarktes. 2018 absolvierten die Kameraden um Ortsbrandmeister Jens Heinemann ehrenamtlich insgesamt mehr als 3700 Dienststunden für Einsätze, Ausbildungsdienst und weitere Tätigkeiten. „Motivation für uns ist das kleine Dankeschön von Menschen, denen man gemeinsam helfen konnte und wir hoffen darauf, dass uns auch geholfen wird, wenn wir Hilfe benötigen.“

Alte Feuerlöscher gehören auf die Deponie Kommunale Sammelstellen oder der Wertstoffhof nehmen die ausgedienten Behälter an Berlin. Bei regelmäßiger War-

Ausgediente Feuerlöscher sind Sonderabfall und kein hausmüll oder Sperrmüll. Foto: bVbF

tung, die alle zwei Jahre durchgeführt werden sollte, hat ein Feuerlöscher eine Lebensdauer von etwa 20 bis 25 Jahren. Nach diesem Zeitraum sind sie in Arbeitsstätten auszutauschen, da Materialermüdungen auftreten können. Zudem besteht selten eine weitere Ersatzteilversorgung, sodass der sichere Einsatz ist nicht mehr gewährleistet ist. Der Austausch ausgesonderter Altgeräte gegen neue Feuerlöscher wird dringend empfohlen. Darauf macht der bvbf (Bundesverband Brandschutz-Fachbetriebe) aufmerksam. Ältere privat genutzte Feuerlöscher, die zum Beispiel in Wohnungen, Heizungskel-

lern, Ferienhäusern oder Autos vorhanden sind, sollten ebenso ordnungsgemäß zur Entsorgung und gegen Neugeräte ausgetauscht werden. Ausgediente Feuerlöscher dürfen keinesfalls über den Hausmüll entsorgt werden. „Feuerlöscher sind Druckbehälter, die man nicht einfach in die Mülltonne wirft“, so Carsten Wege, Geschäftsführer des bvbf. „Da der Hausmüll im Entsorgungsfahrzeug gepresst wird, kann es zu einer schlagartigen Entladung des Behälters kommen. Aus Gründen des Umweltschutzes sind ausrangierte Feuerlöscher mit ihren jeweiligen Löschmitteln abfallrechtlich als Sonderabfall der vorgeschrie-

benen Verwertung und Entsorgung zuzuführen. In jedem Fall übernehmen Brandschutz-Fachbetriebe gegen ein Entsorgungsentgelt die fachgerechte Entsorgung der Altgeräte und führen Behälter, sowie Druck- und Löschmittel dem Recycling-Kreislauf zu. Außerdem beraten sie, wenn es um die Installation und Wartung von Brandschutzmaßnahmen im privaten Haushalt geht. Lokale Anbieter sind beispielsweise im Internet online unter www.bvbf.de abrufbar. Keinesfalls sollten Feuerlöscher bei der örtlichen Feuerwehr abgegeben oder gar dort einfach vor die Tür gestellt werden. Die Entsorgung der Altge-

räte ist nicht ihre Aufgabe und verursacht bei den Feuerwehren unnötige Arbeit und Kosten. In haushaltsüblichen Mengen kann man Feuerlöscher, die nicht ersetzt werden sollen, in der Regel gegen eine Gebühr bei kommunalen Sammelstellen wie dem Schadstoffmobil oder dem Wertstoffhof abgeben. Ob und wann hier Feuerlöscher entgegengenommen werden, steht entweder im Abfallkalender oder auf der entsprechenden Internetseite. Mitunter nimmt die kommunale Müllentsorgung wegen der Sonderabfall-Eigenschaft keine Feuerlöscher an. In diesem Fall verweisen sie direkt auf die Brandschutz-Fachbetriebe.


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Für alle Fälle gerüstet

Der Fachzug Gefahrgut soll innheralb von maximal 20 Minuten am Einsatzort sein Salzgitter. Innerhalb der Feuer-

wehr Salzgitter gibt es den Fachzug Gefahrgut. Der Fachzug kommt zum Einsatz, wenn an der Einsatzstelle atomare, biologische oder chemische Stoffe beteiligt sind. Für diese Tätigkeiten sind erweiterte Kenntnisse im Bereich der Gefahrstoffe erforderlich, die über die Brandbekämpfung hinaus gehen. Diese werden an den Ausbildungsdiensten sowie bei Lehrgängen an der Niedersächsischen Akademie für Brand-und Katastrophenschutz NABK vermittelt. Geleitet wird der Fachzug durch den Zugführer Michael Stritzke aus der Feuerwehr Gebhardshagen. Aufgrund der vielfältigen Aufgaben ist der Gefahrgutzug dreigeteilt. Im Einzelnen sind das der Fachzug ABC-Einsatz mit Zugführer Christian Rapp, dem Fachzug Dekontamination mit Zugführer Marco Beddigs und dem Fachzug Messen und Spüren. Der Fachzug ABC-Einsatz wird direkt an der Schadenstelle im Gefahrenbereich eingesetzt. Dabei tragen die Einsatzkräfte spezielle Gas-und Flüssigkeitsdichte Schutzkleidung, den Chemikalienschutzanzug kurz CSA. So geschützt können Personen gerettet, Undichtigkeiten abgedichtet und aufgefangen werden. Die erforderlichen Pumpen, Schläuche, Dichtmaterialien und Wannen werden auf dem Abrollbehälter Gefahrgut (ABGef) zur Einsatzstelle gebracht. Im Ausbildungsdienst wird in einzelnen Stationen das Absper-

Rundum verschlossen: Werden bei einem Unfall atomare, bioologische oder chemische Stoffe freigesetzt, rückt der Gefahrgutzug der Feuerwehr Salzgiter an. Foto: oH

ren der Einsatzstelle, das richtige benutzen der Schutzkleidung, die Handhabung der einzelnen Gerätschaften zum Abdichten von Leckagen vermittelt. Zum Fachzug ABC-Einsatz gehören die Ortsfeuerwehren Hallendorf, Flachstöckheim, Beinum und Lesse. Die Aufgabe des Fachzuges Dekontamination ist das grobe reinigen und sichere ausziehen der benutzten Schutzkleidung. Er setzt sich aus den Ortsfeuerwehren Gebhardshagen, Bruchmachtersen, Heerte mit der Löschgruppe Barum zusammen. Die Einheit verfügt über einen Gerätewagen Dekontamination

(GW L1 -Dekon). Auf dem LKW sind Dusch-und Aufenthaltszelte, Warmwassererzeuger, Stromaggregat und Beleuchtung verladen. Damit wird am Einsatzort ein Dekontaminationsplatz aufgebaut, an dem die Einsatzkräfte ihre Schutzkleidung ablegen können. Verletzte Personen können dort auch erstmals nach der Gefahrgut-Einsatzstelle medizinisch versorgt werden. Dieser Teil der Anlange muss spätestens nach 20 Minuten einsatzbereit sein. Bei Bedarf kann danach in einem Zelt mit warmem Wasser geduscht werden. Das Abwasser wird in speziellen Behältern

gesammelt. Der Aufbau der einzelnen Dekontaminationsstufen wird mehrmals im Jahr zusammen trainiert. In besonderen Einsatzlagen kommt der Fachzug Messen und Spüren zum Einsatz. Mit dem ABC-Erkundungskraftwagen des Katastrophenschutzes können an der Einsatzstelle und in der Umgebung atomare und chemische Messungen durchführt werden und eventuell ausgetretene Schadstoffe feststellt werden. Stationiert ist das Fahrzeug bei der Ortsfeuerwehr Lichtenberg. Unterstützt werden die Einsatzkräfte von den Messtrupps

der Feuerwehr Ohlendorf, Bleckenstedt und Hohenrode. Diese können mit Prüfröhrchen Schadstoffe in der Luft messen und bei Bedarf Proben von flüssigen und festen Stoffen nehmen. Die Ergebnisse aus diesen Messungen werden von der Messleitung (Feuerwehr Beddingen) gesammelt. Dementsprechend werden die Messtrupps im Stadtgebiet koordiniert und weitere Messungen veranlasst. Die Messleitung stellt dem Einsatzleiter die Messergebnisse zur Verfügung. Dieser kann aufgrund der Stoffausbreitung weitere Einsatzmaßnahmen veranlassen.

Gemeinsam sind wir stark

Salzgitters Feuerwehr übt zusammen mit DRK, DLRG und Johanniter Unfallhilfe die Personensuche Salder. Was ist zu tun, wenn

eine Person vermisst wird? Um diese Fragen zu beantworten, versammelten sich 60 Personen aus den Einheiten der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der Johanniter Unfallhilfe (JUH) inkl. der zugehörigen Hundestaffel aus Braunschweig und der Freiwilligen Feuerwehr Salzgitter beim DRK in Salder. Grund dieser ungewöhnlichen Zusammenkunft war das gemeinsame Ausbildungsthema „Personensuche“. Jede der genannten Organisationen hat Kompetenzen auf dem Gebiet. Einen gemeinsamen Übungs- und Ausbildungsdienst hatte es in dieser Form jedoch in der Stadt noch nicht gegeben. Außerdem war auch ein Vertreter einer in Braunschweig an-

sässigen Drohnen-Firma anwesend, die bei Bedarf von der Feuerwehr Salzgitter rund um die Uhr alarmiert werden kann. Vor dem Start wurden die Kompetenzen der einzelnen Organisationen vorgestellt. Schnell war die Erkenntnis gewonnen, nur wenn die verschiedenen Stärken der Spezialkräfte gebündelt werden, ist ein schneller Erfolg möglich. Die Leiterin der Hundestaffel erläuterte zunächst die Ausbildung der verschiedenen Suchhunde sowie die limitierenden Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Personensuche. Anschließend wurde die Drohnentechnik vorgestellt und die benötigte Unterstützung bei der Zusammenarbeit dargelegt. Die DLRG präsentiert im Anschluss die Vermisstensuche in Gewässern durch Schnorchel- oder

Einsatzkräfte der Feuerwehr Salzgitter beobachten die Personensuche mit einem Hund. Foto: oH

Gerätetaucher sowie unter Mithilfe von modernstem technischem Gerät vorgestellt. Später begaben sich die Einheiten in die Feldmark und das Waldgebiet um Salder und Lichtenberg. Als Übungsaufgabe mussten die Aktiven zunächst nur mit einer Menschen-

kette ohne Unterstützung durch Hunde, ein etwa 1,5 Hektar großes Waldstück nach vermissten Personen absuchen. Diese waren nach 45 Minuten gefunden. Die Bewältigung der gleichen Aufgabe, diesmal jedoch mit Hunden als Suchspezialisten, dauerte keine 20 Minuten. Be-

gleitet wurden die Hundeführer von Lehrgangsteilnehmern, um die Arbeit der Tiere im Gelände kennen zu lernen. Als Fazit gilt festzustellen, es gibt Einsätze in urbanen Gebieten, in denen der Einsatz von Hunden nur begrenzt möglich ist. Dort kann die Stärke der Suchketten mit großem Personaleinsatz ausgespielt werden. Bei der Wasserrettung gilt die DLRG als unschlagbar mit ihren Schnorchel-Schwimmern, Rettungstauchern und Ortungsgeräten. Durch die gemeinsame Ausbildung und das gegenseitige Kennenlernen der Spezialkenntnisse der Organisationen sind sich die Führungskräfte der Feuerwehr Salzgitter sicher, dass zukünftige Personensuchen noch effektiver gelöst werden. Nicht umsonst heißt es: Gemeinsam sind wir stark.


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Bei größeren Einsetzen werden die zusändigen Kräfte vom Fachzug Logistik unterstützt und verpflegt.

Foto: oH

Eine wichtige und wertvolle Aufgabe Nie die Ersten, aber immer die Letzten: Der Fachzug Logistik kümmert sich um Material und Verpflegung

Salzgitter. „Nicht die Ersten, aber immer die Letzten im Einsatz“, lautet das Credo für den Fachzug Logistik bei der Feuerwehr Salzgiter. Denn die Kameraden stehen im Einsatz nicht an vorderster Front, trotzdem sind sie „eine wichtige Komponente der Feuerwehr“, so Matthias Urban von der Freiwilligen Feurewehr Immendorf. Die Dankbarkeit der Einsatzkräfte, die nach langer und anstrengender Arbeit (zum Beispiel als Atemschutzgeräteträger) ein Getränk und etwas zu Essen bekommen, macht die Arbeit der Logistiker so wertvoll.

Warum braucht eine Feuerwehr einen Logistikzug? Bei größeren Schadenslagen und Einsätzen im Stadtgebiet werden Material und Arbeitsgeräte durch den Fachzug an die Einsatzstelle transportiert. Der Zug kümmert sich auch um die Verpflegung der Einsatzkräf-

te. Weiterhin ist der Logistikzug Teil der Feuerwehrbereitschaft der Stadt Salzgitter und unterstützt bei Veranstaltungen der Feuerwehr und Jugendfeuerwehr sowie bei der Ausbildung. Wie ist der Fachzug aufgebaut? Der Fachzug Logistik gliedert sich in die Zugführung sowie die Fachgruppen Transport und Verpflegung. Hinter beiden Gruppen stehen Kameraden aus den Feuerwehren Engelnstedt, Groß Mahner, Immendorf, Salder und Üfingen sowie einzelne Kameraden aus den Wehren Salzgitters, die der Fachgruppe Verpflegung angehören. Wie sieht die Arbeit aus? Bei größeren Einsätzen im Stadtgebiet fordert der Einsatzleiter den Fachzug Logistik über die Leitstelle an. Diese alarmiert je nach Bedarf die Fachgruppe Transport und die Fachgrup-

pe Verpflegung. Die alarmierten Ortswehren fahren zunächst die Feuerwehrwache 1 in Lebenstedt an. Dort wird die Personalstärke festgestellt. Der Zugführer meldet diese der erweiterten Einsatzführung. Anschließend werden dem Zugführer Aufträge für den Fachzug übergeben. Für die Aufträge teilt der Zugführer entsprechende Gruppen ein. Die Kameraden der Transportgruppe besetzen große und kleine Transportfahrzeuge wie Wechselladerfahrzeuge, Gerätewagen, Kleintransporter sowie Mannschaftswagen und befördern notwendige Gerätschaften und Material zur Einsatzstelle. Der Wachabteilungsleiter der Wache 1 unterstützt den Zug bei der Ausgabe von Schläuchen, Atemschutzgeräten oder ähnlichem. Bei einem Verpflegungsauftrag fahren die Kräfte der Verpflegungsgruppe in die Feuerwehrküche nach Salder und bereiten für die Einsatzkräfte Essen

und eventuell Heißgetränke zu. An der Einsatzstelle wird eine Verpflegungsstation durch die Kameradinnen und Kameraden aufgebaut und die Einsatzkräfte vor Ort verpflegt. Dabei wird die Gruppe durch Einheiten der Fachgruppe Transport unterstützt. Am Ende eines Einsatzes unterstützt die Transportgruppe beim Rücktransport von gebrauchtem Material, die Verpflegungsgruppe rüstet ihren Gerätewagen wieder für den nächsten Einsatz aus. Der Logistikzug ist der vierte Zug in der Feuerwehrbereitschaft der Stadt. Das bedeutet, dass dieser bei mehrtägigen Einsätzen in anderen Städten oder Gemeinden zusätzlich Feldbetten, eine mobile Küche sowie eine mobile Werkstatt mitführen. Bei Veranstaltungen der Feuerwehr oder Jugendfeuerwehr sowie bei der Ausbildung unterstützt die Fachgruppe Transport die Kameraden beim

Transport von Material, während die Fachgruppe Verpflegung in vielen Fällen Essen und Getränke zubereitet und ausgibt. Welche Hilfsmittel stehen dem Fachzug zur Verfügung? Für die Verpflegung verfügt die Fachgruppe über einen Gerätewagen, der mit einer Kühlung ausgestattet ist. Auf diesem Fahrzeug sind Kaltgetränke, Lebensmittel in Dosen und Snacks verlastet. Weiterhin sind ein Faltzelt, Sitzgarnituren, Hygieneeinrichtungen und Kochutensilien verstaut. Damit hat die Gruppe die Möglichkeit, Heißgetränke oder heiße Würstchen vor Ort zuzubereiten beziehungsweise nachzukochen. Für den Transport stehen dem Zug kleine sowie große Gerätewagen zur Verfügung. Weiterhin greifen die Kameraden bei Bedarf auf Wechsellader, Stapler, Hubameise und andere Fahrzeuge zurück.

Am Anfang steht der Truppmannlehrgang Jedes aktive Mitglied in den Freiwilligen Feuerwehren in Salzgitter hat sich ausbilden lassen

Salzgitter. Der Dienst bei den

Freiwilligen Feuerwehren ist zwar ehrenamtlich, aber nicht jeder kann sich gleich eine Uniform oder einen Schutzanzug überstreifen. Erst müssen die Frauen und Männer ihre Aufgabe kennenlernen. Um am Einsatzgeschehen teilnehmen zu dürfen, durchlaufen die Feuerwehrfrau- oder Feuerwehrmann-Anwärter eine vielschichtige Ausbildung. Der Truppmannlehrgang (I und II) bildet dabei bei das Fundament für alle weiterführenden Lehrgänge. Hochmotivierte Ausbilder aus den eigenen Reihen vermitteln bei den Schulungen die

Handgriffe und Fachausdrücke, geben Tipps aus eigener Erfahrung weiter und bereiten die Anwärter auf ihre Aufgaben in der Freiwilligen Feuerwehr vor. Das Themengebiet reicht dabei von der Fahrzeugtechnik, Fahrzeug- und Gerätekunde, technischer Hilfeleistung und Erster Hilfe bis hin zu rechtlichen Grundlagen und Feuerwehrdienstvorschriften. Während der Truppmann I zentral ausgebildet wird, besteht der Truppmann II in erster Linie aus der regelmäßigen Teilnahme an den Ausbildungsdiensten in den Ortsfeuerwehren. Der Bereich Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr plant

Maik Lüneburg (links) ist Leiter der Ausbildung bei Feuerwehr Salzgitter, Johannes Schlecht sein Vertreter.

und koordiniert die Lehrgänge, darunter fallen der Truppmann I Lehrgang, der Sprechfunklehrgang, der Maschinistenlehrgang, der Atemschutzgeräteträger und weitere.

Die Feuerwehrangehörigen können auf weiterführenden Lehrgängen an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Celle oder Loy eine

Ausbildung zum Truppführer, Gruppenführer, Zugführer, Wehrführer (Führungsausbildung) absolvieren. Die Ausbildung innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr erfolgt überwiegend durch ehrenamtliche Ausbilder, die ihr Wissen in jahrelangem Einsatz- und Ausbildungsdienst erworben haben und die in Methodik und Didaktik geschult worden sind. Derzeit hat die Feuerwehr Salzgitter 13 Kameraden mit einer Ausbilderbefähigung im Einsatz, neun weitere befinden sich in der Ausbildungsphase zum Ausbilder. Die Frewilligen Feuerwehren freuen sich immer über Verstärkung.


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Der Weg zum Feuerwehrmann In Salzgitter haben 20 Brandmeisteranwärter ihren Dienst am 1. April angetreten

Ein trupp trainiert das Abseilen der Kameraden. Fotos: oh

Salzgitter. Am 1. April haben insgesamt 20 Brandmeisteranwärter mit der Grundausbildung im Feuerwehrtechnischen Dienst begonnen, zwei Damen und 18 Herren. Die eigentliche Grundausbildung dauert sechs Monate. Dabei werden die Grundtätigkeiten der Feuerwehr vermittelt und vertieft. Das Handwerkszeug, mit dem die Feuerwehrleute täglich ihre Arbeit bestreiten, müssen sie auch zu jeder Zeit beherrschen.

Folgende Lehrgänge sind Bestandteil der Grundausbildung:

Auf der Leiter sollten sich alle Feuerwehrleute sicher fühlen.

Auch der Umgang mit der Kettensäge will gelernt sein.

• Maschinist: Bedienung von Feuerlöschkreiselpumpe sowie Aggregaten der Feuerwehr. Löschwasserentnahmeund Förderung • Sprechfunker: Verhalten am Funk, Kartenkunde, Fehlerbeseitigung, Funkdisziplin, Bedienung der Funkgeräte • Atemschutzgeräteträger: Tragen von Atemschutzgeräten, einsatztaktisches Vorgehen unter schwerem Atemschutz in der Brandbekämpfung, Gerätetechnik • ABC: Einsätze mit gefährlichen Stoffen wie Chemikalien oder Mineralölen, Einsatzgrundsätze bei ABC-Lagen, Kennzeichnung gefährlicher Stoffe, Bedienung von Sondergeräten, Anlegen und Tragen von Chemikalienschutzanzügen • Fahrschule: Erwerb der Fahrerlaubnisklasse „C“ zum Führen von Fahrzeugen mit einem zul. Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen. • Ausbildung zum Drehleitermaschinisten Im Anschluss steht die rettungsdienstliche Ausbildung für 38 Wochen an, die sich wie folgt gliedert: • Klinikum mit insgesamt 360 Stunden (Interdisziplinäre Notaufnahme, Pflegestation, Geburtshilfe oder Kinderheilkunde, OP-Bereich, Intensivstation) • RD-Schule mit 640 Stunden.

Die neuen Brandmeisteranwärter der Berufsfeuerwehr salzgitter beim Fototermin auf der hauptfeuerwache in Lebenstedt. Foto: rwE

• Lehrrettungswache mit mindestens 280 Stunden. Die Einteilung der Ausbildungsabschnitte erfolgt in kleineren Blöcken. Bei entsprechenden Leistungen können diese 38 Wochen als erstes Lehrjahr für die Ausbildung zur Notfallsanitäterin bzw. zum Notfallsanitäter angerechnet werden. Der Notfallsanitäter ist die höchste nichtärztliche Qualifikation und mit einer großen Verantwortung verbunden. Daran schließen sich insgesamt 32 Wochen Einsatzpraktika auf den Wachabteilungen als Truppmann und Truppführer im 24-Stunden-Dienst (Brand-

schutz und Hilfeleistung) und die Hospitation in der Leitstelle. Zur Vertiefung der Kenntnisse und Fähigkeiten und Vorbereitung auf die anstehende Laufbahnprüfung erfolgt eine zweiwöchige Vertiefungsphase. Abgeschlossen wird die Ausbildung nach sechs Wochen Lehrgang an der Niedersächsischen Akademie für Brandund Katastrophenschutz mit der Laufbahnprüfung für die Laufbahngruppe 1, zweites Einstiegsamt (ehem. mittlerer Feuerwehrtechnischer Dienst) und befähigt zum Führen von Einheiten bis zur Größe einer Löschgruppe.

Sollte bereits eine rettungsdienstliche Qualifikation vorliegen, so verkürzt sich die Ausbildungszeit auf 18 Monate. Der Einsatz auf der Wachabteilung erfolgt nach erfolgreicher Prüfung dann im Lösch- bzw. Hilfeleistungsdienst oder auf dem Rettungswagen. Die Einstellung erfolgt als Brandmeister im Beamtenverhältnis auf Probe (Besoldung A7). Entwicklungsmöglichkeiten bestehen innerhalb der Laufbahngruppe 1 bis zum Hauptbrandmeister (A9). Bei entsprechender Eignung und vorhandenen Stellen besteht die Möglichkeit für den Aufstieg in die Laufbahngruppe 2.

Löschen und auch technische hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen gehören zu den hauptaufgaben Fotos: oh der Feuerwehrleute. Für diese Einsätze trainieren sie in der Ausbildung.

Wie wird man Notfall-Sanitäter? Drei Jahre Ausbildung sind vorgeschrieben

Salzgitter. Die Ausbildung zum

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter dauert drei Jahre. Foto: oh

Notfallsanitäter dauert unabhängig vom Zeitpunkt der staatlichen Prüfung in Vollzeitform drei Jahre. Die Ausbildung ist bundeseinheitlich über das Notfallsanitäter-Gesetz (NotSanG) und die Ausbildungs- und Prüfverordnung (APrV) geregelt und endet mit einer staatlichen Prüfung.

Der theoretische und praktische Unterricht erfolgt an einer Rettungsschule. Die praktische Ausbildung wird an der genehmigten Lehrrettungswache in Salzgitter und in geeigneten Krankenhäusern durchgeführt. In der Ausbildung zum Notfallsanitäter erwerben die Absolventen umfangreiche Kenntnisse in allgemeinen medizinischen

Grundlagen, dazu allgemeine und spezielle Notfallmedizin, Organisation und Einsatztechnik sowie Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde. Die Ausbildung setzt sich zusammen aus 48 Wochen theoretischem und fachpraktischem Unterricht, 49 Wochen praktischer Ausbildung in Lehrrettungswachen sowie 18 Wochen

praktischer Ausbildung in Krankenhäusern. Voraussetzungen für die Bewerber: Sie müssen zum Ausbildungsbeginn das 18. Lebensjahr vollendet haben, einen Realschulabschluss bzw. Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung besitzen und einen Führerschein der Fahrerlaubnisklasse B.


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Eine hochqualifizierte Einheit Die Werkfeuerwehr in der „Hütte“ in Salzgitter wurde vor mehr als 80 Jahren gegründet

Salzgitter. Einen ganz besonde-

ren Tag hat die Werkfeuerwehr der Salzgitter Falchstahl GmbH im vergangenen Jahr gefeiert. Sie blickte bereits auf 80 Dienstjahre zurück und ist somit der ältere Bruder der Berufsfeuerwehr Salzgitter. Im März 1938 wurde der Brandingenieur Reinhold Krüger mit der Aufstellung einer Werkfeuerwehr auf Grundlage eines Feuerschutzgutachtens beauftragt. Ein schnelles und sachgemäßes Eingreifen bei Bränden sei nur von einer ständig alarmbereiten Truppe zu gewährleisten. Aus den damals 65 Mann mit zwei Kraftfahrspritzen, einer Kraftfahrleiter, einem Schaumanhänger und einem Kommandowagen ist nun, 80 Jahre später, eine hochqualifizierte Einheit mit einem modernen technischen Equipment – abgestimmt auf die Herausforderungen in einer Schwerindustrie – geworden. Stetige Modernisierung Der runde Geburtstag war Anlass genug, mit den Mitarbeitern und ihren Angehörigen, aber auch mit den ehemaligen Kollegen und geladenen Gästen dieses Ereignis zu feiern. Bei strahlendem Sonnenschein lud die Werkfeuerwehr ihre Gäste zu einem bunten Programm auf die Feuerwache ein. Bei zahlreichen Vorführungen hatten die Kollegen die Möglichkeit, ihre Aufgaben und ihren Arbeitsplatz mit ganzem Stolz zu präsentieren. Stolz auf der einen Seite auf den Fahrzeugpark und die moderne Ausrüstung und stolz auf der anderen Seite auf das hohe Maß an persönlicher Qualifizierung bei den Kollegen. Strukturierte Aufstellung Mittlerweile schließen die Kollegen ihre Laufbahnausbildung alle mit der Gruppenführerqualifikation an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) ab. Anschließend er-

Mark Birkhahn und Jonas Kinscher absolvieren eine Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann.

Die Werkfeuerwehr der Salzgitter Flachstahl GmbH hat Spezialisten für die Höhenrettung und Taucheinsätze in ihren Reihen.

folgt eine Spezialisierung in ihren Sachgebieten. Die Werkfeuerwehr ist heutzutage interner Dienstleister im Unternehmen und übernimmt damit eine große Anzahl an Aufgaben im vorbeugenden- oder anlagentechnischen Brandschutz. Die Kollegen der Werkfeuerwehr betreuen mehr als 150 Löschanlagen und mehr als 15.000 Kleinlöschgeräte. Teilweise auch für die Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehren. Für die Sicherheit der Kollegen im Werk besetzen die Kollegen der Werkfeuerwehr täglich – zusätzlich zu den Fahrzeugen im Brandschutz – auch zwei Rettungswagen. Aktuell sind 32 Mitarbeiter im Rettungsdienst ausgebildet. Hiervon sind bereits neun Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter qualifiziert. Die Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) rundet die strukturierte Aufstellung der Werkfeuerwehr ab, welche mit ihren Mitarbeitern die zwei Arbeitsplätze auf der NSL und den Arbeitsplatz im Stabsraum des Krisenstabs des Unternehmens besetzt. Den Nachwuchssorgen rechtzeitig begegnet Erstmals wurden bei der Salzgitter Flachstahl GmbH zwei Schulabsolventen im Beruf des Werkfeuerwehrmanns ausgebildet. Eine Premiere – auch für

das Land Niedersachsen. Startschuss für die Ausbildung von Marc Birkhahn und Jonas Kinscher war bereits im September 2016. Eine der Grundvoraussetzungen für einen Werkfeuerwehrmann ist körperliche Fitness. Das hat die jungen Männer an diesem Berufsbild besonders angesprochen. Marc Birkhahn freut sich, dass er seine Sportlichkeit nun auch mit seinem Beruf verbinden kann. „Interessant finde ich auch die vielfältigen Lösungen, welche die Feuerwehrtechnik bietet“, begründet Marc seine Entscheidung. Jonas Kinscher hingegen schätzt an der Tätigkeit vor allem die abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Aufgaben. „Und Kameradschaft wird schon in der Ausbildung großgeschrieben. Das ist klasse“, findet er. Die dreijährige Ausbildung ist zweigeteilt. Im ersten Teil werden den Azubis die handwerklichen Grundlagen in den Themengebieten Metallbearbeitung, Elektrotechnik, Versorgungstechnik und Holzbearbeitung vermittelt. Es geht um das Erlernen der handwerklichen Fähigkeiten, die man bei der späteren Ausübung des Berufes braucht. Im März 2018 war Halbzeit für Marc Birkhahn und Jonas Kinscher. Dann absolvierten sie ihre handwerkliche Teilabschlussprüfung. Im zweiten Teil der Ausbildung beschäftigen sie sich dann mit den feuerwehrtechnischen Grundlagen (z. B. Einhaltung von Vorschriften, Schutzmaßnahmen, Bergung von Menschen oder Gegenständen). Dabei geht es um das konkrete Verhalten im Notfall. Auch der Erwerb des Führerscheins der Klasse C für das Fahren der Einsatzfahrzeuge gehört bei diesem Beruf dazu – ebenso wie die Ausbildung zum Rettungssanitäter. Marc Birkhahn und Jonas Kinscher sind sich einig, sich für den richtigen Beruf entschieden zu haben und freuen sich auf die Zusammen-

arbeit mit den erfahrenen Kollegen. Nach der Ausbildung sei man gut auf die Praxis vorbereitet. Ein gutes Gefühl für alle Beteiligten. Dieser neue Weg war die richtige Entscheidung. Das sehen alle so. Jährlich werden zwei Werkfeuerwehrmänner oder auch Werkfeuerwehrfrauen gesucht. In einer Kooperation mit der Ausbildungsabteilung der Volkswagen AG in Wolfsburg startet der Werkfeuerwehrmann bei der Salzgitter AG jährlich mit seiner dreijährigen Ausbildung, die Jonas und Marc in diesem Jahr beenden werden. Spezialisten runden das Team ab Bei der Werkfeuerwehr gibt es auch Spezialkräfte unter den Feuerwehrmännern, was vor allem aus den Besonderheiten auf dem Gelände der Salzgitter AG resultiert. So ist es zum Beispiel nicht immer möglich in den teilweise über mehrere hundert Meter langen Hallen der modernen Anlagentechnik ein Hubrettungsfahrzeug aufzurichten, wie es die Berufsfeuerwehren mit ihren Drehleitern an den Gebäuden im Stadtgebiet tun. Durch große Hallenkräne, Anlagentürme oder auch Hochregale kommen hier bei einer notwendigen Rettung deshalb die Spezialisten der Höhenrettung zum Einsatz. Auch für Wartungsgänge oder Anlagenrevisionen legen sich diese spezialisierten Feuerwehrmänner ins Seil. Die zweite Spezialeinheit hat bereits eine lange Geschichte. Experten der Werkfeuerwehr

FoTo: oH

für Tiefen sind die Berufstaucher, die in Salzgitter sogar ausgebildet bis zu 50 Metern tief tauchen dürfen. Eine ihrer regelmäßigen Aufgaben ist es, in die Kühltürme abzutauchen und sie zu reinigen. Auch der Stichkanal gehört zu ihren Einsatzgebieten. Hier fing für die Taucher auch alles an: Gegründet wurde die Gruppe aus sieben Mann bereits im Jahr 1940 und ihre eigentliche Aufgabe lag damals darin, nach Munition im Stichkanal zu tauchen. Dieses ist heute aber nicht mehr so. Zusätzlich zu den oben beschriebenen Arbeiten führen die Kollegen heutzutage auch sogenannte Schiffsbodenuntersuchungen und Kontrollen von Spundwänden oder Bauwerken durch. Auch in den zahlreichen Gewässern der Umgebung tauchen sie schon das ein oder andere Mal ab. Dabei werden die Berufstaucher immer wieder von der städtischen Berufswehrwehr angefordert – so wie alle andere Einsatzkräfte der Werkfeuerwehr, die immer wieder einmal ausrücken, um ihre städtischen Kollegen bei großen oder komplizierten Notfällen zu unterstützen. Die Feuerwehr hinter dem Zaun der „Hütte“ steht nicht immer im Vordergrund des städtischen Brandschutzes, muss sich aber keineswegs verstecken. Und wenn die Kollegen ihr Gelände einmal auf Anforderung verlassen, dann erkennt man Sie nur an ihren auffälligen Fahrzeugbeschriftungen und ihren besonderen Einsatzhelmen.

Aufgereiht im Sonnenschein: die Einsatzfahrzeuge vor der Feuerwache der Salzgitter Flachstahl GmbH.


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