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Der Kaiserliche Rat zum Jahr der Schmetterlinge
from Bote von Karcanon 76
by Projekt Myra
Bote von Karcanon 76 – Jahr der Schmetterlinge 441 n.P. - Seite 6
Dabei erscheint es unstrittig, dass von Aerinn gewaltsam eroberte Gebiete den Parteien wieder zufallen, denen sie vorher gehörten, also Antalien, Tuval, sowie die besetzten Inseln im Grünen Meer an Antharlan, Rimjtal und Ceria an Borgon-Dyl, und Ataris bzw. Thumgal durch Aerinn entrissene Gebiete zurück an Ataris bzw. Thumgal (nach der etwas verqueren Logik von Phaedron Dhuras müsste sonst ja auch Caldûn heute zurecht dem Freistaat Aerinn gehören und morgen dem, der es dem Freistaat Aerinn abnimmt).
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Die verbleibenden Gebiete der ehemaligen Bruderschaft der Völker, also die Insel Aerinn, der Wald von Umtatluvu, die Küstengebiete der Großen Ebene, sowie das Gebiet der In'da'lura, darüber soll die Konferenz von Chnumia beschließen. Sie sollten jedenfalls nicht sich selbst überlassen werden, denn dann würde Ursus, der nach allem, was man hört, neuerdings ausgestattet mit dämonischen Kräften, wieder aufgetaucht ist, aus ihnen eine neue finstere Bruderschaft schmieden.
Noch ein Wort zu den Umtatluvu: Borgon-Dyl ist in keiner Weise an der Wiederherstellung von deren Kultur gelegen, denn es handelt sich bei ihnen um Nachfahren von abtrünnigen Verrätern wider das Gebot BORgons. Sie werden von Borgon-Dyl immer als Feinde betrachtet werden, solange sie sich BORgon's Gebot verweigern."
Abschließend dankt Rimjin noch Prinz Merok für seine Worte über Silur, die sie tief berührt haben. Sie verspricht, dafür zu sorgen, dass eine Gesandtschaft BorgonDyls nach Silur kommt, um sowohl von der dortigen Vielfalt zu lernen, als auch sie zu bereichern.
Netor Hylar nimmt gerne die Gelegenheit war,Rimjin n´Jalkahns letzen Ausführungen im kaiserlichen Rat etwas zu entgegnen.
Die Neue Purpurne Bruderschaft zu Rhespukoe, die Vertragspartner Karalo-Florans ist und als solcher im Kampf gegen die Finsternis auf Seiten des Kaiserreichs und dem Bund der Blumen steht. Das Königreich Antharlan, welches unter direkter Kontrolle des Kaisers persönlich stand, fest im Glauben an den Göttervater steht, sowie einen Großteil des Territoriums des Kaiserreichs bildet und somit wohl keineswegs als "widerwilliges Mitglied" bezeichnet werden kann. Und die Überreste der Bruderschaft der Völker, die man als Aerinn,Indalura,Umtatluvu, die große Ebene der Wagenvölker und Amzonien kannte. Was mit diesen Territorien, sofern sie sich nicht bereits von der Finsternis abgewandt haben, geschehen soll muss in der Tat in Chnumia entschieden werden.
Natürlich soll Chnumia nicht zum Ziel haben, den aktuellen Einfluss Borgon Dyls in der Ebene der Wagenvölker oder den Verdienst der Borgon-Dun im Kampf gegen die dort marodierenden Dämonen zu schmälern. Ich bin sicher ich spreche für alle
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Anwesenden wenn ich diese Leistungen hier öffentlich würdige. Der kaiserliche Rat sollte die Verhandlungen in Chnumia nach Kräften unterstützen, und beispielsweise rechtliche Unklarheiten wie den Vertrag von Silur ausräumen. Ich halte es für einen äußerst peinlichen Makel, das in der kaiserlichen Bibliothek keine vollständige Fassung des Vertrags von Silur aufbewahrt wird, und bin sicher Agios Akitani wäre Borgon Dyl äußerst dankbar wenn es mit einer Abschrift aus den eigenen Archiven aushelfen könnte. Ich wäre es jedenfalls, könnte so jedoch endgültig festgestellt werden an welche Garantien sich die Reiche der Lichtreiche noch zu halten haben. Da diese Information wohl auch für die Verhandlung von Chnumia wesentlich ist, sollte sie allerdings vor allem dorthin weitergereicht werden.
Darüber hinaus beantrage ich die kaiserliche Bibliothek künftig jährlich mit einem zusätzlichen Budget von 3570 GS auszustatten, und für ihre Bewachung drei Blaupanzer abzustellen. Außerdem sollen die Ereignisse im kaiserlichen Rat noch umfänglicher protokolliert werden, als dies schon jetzt der Fall ist.
Seinen Wortbeitrag beendet Netor Hylar wie immer mit einer ritualisierten Schlussformel.
Rimjin n'Jalkhan bedankt sich bei Netor Hylan für seine Würdigung der Verdienste Borgon-Dyls um die Befreiung der Großen Ebene.
Außerdem verspricht sie, Nachforschungen zum Vertrag von Silur zu veranlassen. Da dieser maßgeblich von der zur Zeit amtierenden Deye Shayol mitgestaltet wurde, sollte sich ein Exemplar davon im Palast der Deye oder der Großen Bibliothek der Hauptstadt Organ-Dyl finden lassen.
Ebenso bittet sie um Einblick in den Vertrag von Chnums Freude, in dessen Folge aus den Überresten (oder Teilen der Überreste) der Purpurnen Bruderschaft das Reich Antharlan gebildet wurde, um weiteren Missverständnissen über die Rolle der ehemaligen Purpurnen Bruderschaft in ebenjenem Reiche, das nun zum Kaiserreich gehört, vorzubeugen. Im Übrigen bestätigt sie die Auffassung, dass der Vertrag von Silur eine gegenseitige Nichtangriffs-Garantie aller Unterzeichnenden beinhaltet, zu denen alle in der Lichtliga vertretenen Reiche einerseits sowie die Wergols und Schrrch Rssn andererseits gehören, die von Shayols Flotte vertragsgemäß an die Ufer des Grünen Meeres gebracht wurden, erstere zur Burg Greathful, letztere ins heutige ShodoWun um Burg Gokba. Allerdings gibt sie zu, sich dessen nicht sicher zu sein, ob diese Garantie ursprünglich befristet sein sollte, und falls ja, mit welcher Frist.
Netor Hylar erhebt sich recht unmittelbar Rimjin n'Jalkhans Wortbeitrag, wohl um darauf zu antworten.
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Ich danke euch und Borgon Dyl für die Zusicherung den kaiserlichen Gremien den Vertrag von Silur zugänglich zu machen, möchte in diesem Zusammenhang aber direkt eine von euch getroffene historische Einschätzung korrigieren, da es sich meines Wissens nach um eine Fehleinschätzung handelt.
Es ist richtig, das während den Verhandlungen von Chnums Freude unter anderem über die Zukunft der Reiche Antharlan und Antam im Kaiserreich beraten wurde. Die Konstituierung dieser Reiche fand jedoch unabhängig von diesen bereits im Vorfeld statt. Im Fall des Reichs Antharlan ist das sogenannte "Manifest von Chalkis" als Gründungsereignis zu nennen, im Fall von Antam der Schutz des Volks und des großen Tempels von Chnum-Antam vor den Chnum frevelnden Elementen der damaligen Purpurnen Bruderschaft. Ähnlich Erfahrungen mussten auch die Reiche Haldorn und Helion machen, und es würde ihre Leistung im Kampf gegen die Finsternis auf Rillanon herabwürdigen, wenn Allein die Verhandlungen von Chnums Freude als zentrales Ereignis in dieser Angelegenheit gesehen würde, wie ihr richtig angemerkt habt.
In letzter Konsequenz wirft dies natürlich die Frage des helionischen Erbes auf, das viele Reiche für sich beanspruchen. Ob dieses Erbe die Abstammung vom Helionischen Seebund oder vom Helionischen Reich ist, muss jedes der helionischen Reiche für sich selbst entscheiden:
Rhespukoe, Rhemis, Bainur, Noma, Yorei, Chalkis, Esbis, Thumgal, Rhemis, Senja, Arah, Devur, Aldrajo, Thahar, Tauris, Helion, Haldorn, Antalien und schließlich auch Antam haben alle ihre eigenen Erfahrungen mit der helionischen Identität gemacht. Ich habe die große Hoffnung das die Verständigung im Kaiserreich dazu führt das sich die Helionischen Reiche ihrer silurischen Vielfalt bewusst werden und sich doch weiterhin auf die einigende Kraft im Glauben an Chnum rückbesinnen. Das ist, was helionische Identität in Antam bedeutet.
Phaedron Dhuras wirft ein, dass auch Karalo-Floran und Yslannad Teil des Helionischen Reiches waren, ebenso wie das Gebiet der Bruderschaft der Völker.
Rimjin n'Jalkhan gibt zu bedenken:
"Es bleibt zu bezweifeln, ob ein helionisches Erbe, gleich ob vom Helionischen Reiche oder vom Helionischen Seebund abgeleitet, etwas ist, das man beanspruchen sollte. Wäre es nicht viel besser, das helionische Erbe gleich welcher Abkunft hinter sich zu lassen"?
Sie bemerkt sehr wohl das Befremden, das ihre Worte bei einigen der Anwesenden auslösen, und fügt deshalb erklärend hinzu:
"Beim Helionischen Reich ist unstrittig, dass es sich um eines der großen Dunklen Imperien der letzten Jahrhunderte handelte, und seinem Untergang ist wohl kaum nachzutrauern. Was den Helionischen Seebund angeht, so beruhte er auf der Hegemonie einer Bruderschaft von Piraten, vermischt mit einer anderen Bruderschaft überwiegend barbarischer Völker. Ist das ein Erbe, welches man beanspruchen
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will? Rhespukoe will dies offenbar, und wird daher zu recht mit Skepsis betrachtet. Ein gewisser Freistaat treibt es auf die Spitze, und ist daher zurecht unser Feind."
Respektvoll verbeugt sie sich vor Netor Hylar, um anzuzeigen, dass ihre Worte nicht gegen ihn als Person gerichtet sind, sondern der Sache gelten, die er angesprochen hat.
Damit endete der Bericht über den Kaiserlichen Rat und die Kaiserstadt Chalkis. (Fortsetzung folgt)