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Nachhaltigkeit in der Kindertagesstätte

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Der Begriff Nachhaltigkeit ist zurzeit in aller Munde. Er scheint mittlerweile abgenutzt, verschlissen oder gar abgedroschen.

„Nachhaltigkeit, das heißt doch auch Zukunftsfähigkeit, Gleichgewichtserhaltung oder verantwortungsbewusstes Handeln. [...] [W]enn etwas nachhaltig ist, ist es dauerhaft, vernünftig, bewahrend, bestanderhaltend, umweltverträglich.“

(Zitat Alumniportal)

Aber was bedeutet es eigentlich für uns; im Privathaushalt; in öffentlichen Einrichtungen? Wir, die Kita St. Johannes in Kreuzkappelle, haben uns auf den Weg gemacht eine „nachhaltige Kindertagesstätte“ zu werden. Wir achten schon länger auf alltägliche Dinge wie z.B. die Mülltrennung und unseren Wasserverbrauch. Aber das war uns nicht genug.

Der WILA Bonn (Wissenschaftsladen Bonn) bietet einen Workshop zum Thema „Nachhaltigkeit in der KiTa“ an. Dieses Angebot haben wir angenommen und sind die ersten Schritte zu einer Zertifizierung gegangen.

Wir integrieren das Thema Nachhaltigkeit in die verschiedenen Bildungsbereiche der Kinder. Sie sollen praktisch erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, Ressourcen im Alltag zu schonen.

Unser erstes Thema war die Mülltrennung: Was wird wie getrennt und warum? Um es auch für die Jüngsten so einfach wie möglich zu gestalten wurden die Mülleimer mit selbst ausgeschnittenen kleinen Bildern beklebt. Jetzt erkennen alle, wo welcher Müll rein kommt.

In einer Woche haben wir unseren gesamten Müll aufbewahrt und begutachtet: Wo entsteht Müll? Welcher Müll ist unvermeidbar? Wo können wir Müll reduzieren?

Dadurch kam es auch in den Familien zu Diskussionen: Muss es immer der extra verpackte Käse sein? Oder jeden Tag ein kleiner Joghurtbecher? Es kam ein Umdenken in Gang.

Das nächste Thema war das „Wasser“: Wo kommt es her? Wofür brauchen wir überall Wasser? Gibt es genug?

Kleine Wasserdetektive haben sich, mit einem Fotoapparat bewaffnet, in der Einrichtung umgeschaut und die unterschiedlichen Verbrauchsstellen entdeckt. Dann hat uns Corona ausgebremst – aber es sollen weitere Wasser-Projekte folgen.

In unserem Außengelände haben wir neue Vogelhäuser aufgehängt, mit den Kindern den Nutzgarten vorbereitet und bepflanzt. Zurzeit entstehen eine „Bienen-Wiese“ und Benjes-Hecken aus Totholz. Diese bieten Insekten und Fröschen einen sicheren Lebensraum. Wir haben auch Insektenhotels, die wir mit den Kindern immer wieder auffrischen. So werden die Kinder für die Natur um sie herum sensibilisiert. Sie können „stundenlang“ Käfer, Regenwürmer oder Vögel beobachten und sind fasziniert von dem, was sie unter dem Laub im Wald alles entdecken.

So können auch Kindergartenkinder begreifen, dass wir Menschen sorgsam mit der uns anvertrauten Schöpfung umgehen müssen. Und sie tragen dieses wichtige Anliegen in ihre Familien.

Nachhaltiges Wirtschaften wird so begreifbar und alltagstauglich bei uns in der Kindertagesstätte gelebt, damit kommende Generationen in eine gute Zukunft starten können.

Simone Schwarz

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