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MAGAZIN DES KATHOLISCHEN PFARRVERBANDES MUCH

Thema

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INHALT & IMPRESSUM

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3 Editorial

4 Anstoß

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Die Wahl meines Lebens!

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KiTas in Not?!

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Du hast die Wahl!

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Gemeinschaftlich – Gestärkt – Gestalten

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Gehen? Bleiben? Sich engagieren?

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IMPRESSUM muchmore | Magazin des Katholischen Pfarrverbandes Much Herausgeber: Pfarrgemeinderat im Pfarrverband Much, Hauptstr. 11, 53804 Much Redaktion: Claudia Heiermeier, Stephan Heuser, Anita Kipshagen, Hildegard Langen, Peter Urban (V.i.S.P.), Pastoralbüro Much Layout und Design: Vitamin D | Marco Reifenberg | Wiehl | info@vitamind.de Druck: Welpdruck GmbH | Wiehl | info@welpdruck.de Titelbild: kvrkchowdari / pixabay.com Auflage: 4.500 Stück 3 Ausgaben jährlich Kontakt zur Redaktion: muchmore@kath-kirchen-much.de Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion bzw. des Herausgebers übereinstimmen. Bei unaufgefordert eingesandten Beiträgen und Bildmaterialien besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Veränderungen der eingesandten Beiträge vor. Mit Überlassen des Manuskriptes überträgt der Autor (Text, Bild) dem Herausgeber das Recht der urheberlichen Nutzung. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder Vervielfältigung ist nicht gestattet.

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Nach 44 Jahren ...

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In memoriam – Pfarrer Max Offermann

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Wie war Deine Erstkommunion?

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Kann ich dieser Kirche treu bleiben?

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Petrus Canisius – Patron in Wellerscheid

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Umweltbewusst, nachhaltig und sozial ...

21 Kontakte 22

Mit dem Fahrrad pilgern

23 Chronik 24 Firmung


EDITORIAL

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser, wir starten nun bald in den Wahl-Herbst. Nicht nur ein neuer Bundestag wird gewählt, sondern auch ein neuer Pfarrgemeinderat für unseren Pfarrverband. Zweites hat natürlich weniger deutliche Auswirkungen auf unseren Alltag, trotzdem ist diese Wahl wichtig: Sie zeigt, dass Kirche sich vor Ort durch die konkrete Gemeinschaft verwirklicht. Ebenso die Neuwahl der Hälfte der Kirchenvorstandsmandate weist uns darauf hin. In dieser Ausgabe finden Sie weitere Perspektiven auf das Thema „Du hast die Wahl“. So geht es z. B. um die Frage, warum es auch in einer Zeit von Skandalen und Frust weiter sinnvoll ist, Mitglied der kirchlichen Gemeinschaft zu sein oder sich gar in ihr zu engagieren – ehrenamtlich oder durch die Weihe. Ich wünsche Ihnen eine interessante und anregende Lektüre. Gehen Sie wählen und gestalten Sie so Gemeinschaft mit! Herzlichst,

Peter Urban, Pastoralreferent

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ANSTOSS

„Dann gaben sie ihnen Lose, das Los fiel auf Matthias und er wurde den elf Aposteln zugerechnet“ Apg 1,23-26

Foto: Johannes Schulte-Eickhoff

Liebe Leserin, lieber Leser, am 26. September ist wieder Bundestagswahl. Seit Wochen bestimmt diese Wahl wieder das Interesse der öffentlichen Medien. Die Spitzenkandidaten sind bestimmt und wir haben die Qual der Wahl, wen und welche Partei wir wählen wollen. Auch in unserer Kirche sind Wahlen: am 6./7. November Pfarrgemeinderatswahlen.

Wie also können wir durch Wahlfreiheit zu einem verantwortbareren Leben gelangen?

Wählen gehen zu können, gehört zum Wesen einer freiheitlichen Demokratie. Wer wählt kann mitbestimmen in welche Richtung es gehen soll. Aber sind wir in unserer modernen Konsumgesellschaft wirklich so frei, wie es den Anschein hat?

Gottes Geist will uns helfen gut unterscheiden zu können wessen Geistes Kind jemand ist. Er zeigt uns, was uns wirklich frei und glücklich macht. Lassen wir uns von ihm leiten zur wahren Freiheit der „Kinder Gottes“.

Massenmedien und Werbung suggerieren uns Freiheit und Glück. Ein größerer Discounter warb vor einiger Zeit mit dem Slogan: „Du hast die Wahl“. Er verglich in seinem Werbeblättchen Markenprodukte mit billigeren, scheinbar „besseren“ Eigenprodukten. Jedoch Klimawandel und Umweltverschmutzung zeigen uns, dass billiger nicht immer gleich besser ist.

Hier scheint mir die Unterscheidung der Geister wichtig zu sein: Aus welchem Geist heraus jemand etwas denkt, fühlt oder tut?

Pastor Josef Gerards


DIE WAHL MEINES LEBENS

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ie werden es wohl wissen, man wird nicht mal so eben Priester bzw. Diakon. Aber was gehört dazu, Priester werden zu wollen, gerade in der heutigen Zeit? Der Wunsch Priester zu werden entsprang nicht einem Prozess des Nachdenkens, vielmehr geschah dies für mich aus der Beziehung zu Gott: dass ich mich von Gott gerufen fühle und es bei mir liegt, auf diesen Ruf zu antworten. Sein Ruf war und ist es, der mich dazu veranlasst hat, diese Wahl zu treffen und mich auf den Weg zu begeben. Aus diesem Grund stellt sich mir eben nicht als Erstes die Frage, in was für einer Zeit ich lebe und in was für eine Verfassung die Kirche ist. Denn letztlich hat mich nicht die Kirche berufen, Priester zu sein, sondern Gott.

Foto: Benjamin Westhoff

So ist es mir vielmehr ein Anliegen, mich von Gott für die Menschen und für die Kirche in den Dienst nehmen zu lassen. Dennoch erfordert es Mut und Vertrauen, diese Entscheidung zu treffen und diesen Weg zu gehen. Rückblickend habe ich glücklicherweise festgestellt, dass Gott an seinem Ruf festhält und mir immer wieder auf unterschiedliche Art und Weise hilft, sodass ich diesen Weg auch beschreiten kann. In den letzten Jahren habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ich mich eben nicht auf mich selbst verlassen muss. Vielmehr habe ich gelernt, dass es wirklich jemanden gibt, der um mich besorgt ist. So konnte ich immer mehr Vertrauen zu Gott aufbauen, diesen Weg zu gehen, in der Hoffnung und dem Glauben, dass ER mich begleitet und bei mir ist. Mit diesem Vertrauen kann ich selbst in einer so ungewissen Zeit wie heute, hoffnungsvoll nach vorne blicken. Und selbst wenn die Diakonenweihe im Kölner Dom von der SARS-CoV2-Pandemie bestimmt war, so gab und gibt es dennoch immer wieder Lichtblicke. Sei es nur, wie viele verschiedene Menschen die Weiheliturgie online verfolgt haben, die sonst auch ohne die vorherrschende Pandemie nicht in die Kirche gekommen wären… Ihr Neu-Diakon Johannes Schulte-Eickhoff

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FAMILIENZENTRUM

Ist das ein Problem, dass nur die katholischen Einrichtungen betrifft? Natürlich haben wir einen konkreten Anspruch an neue Bewerber:innen. Hinzu kommt, dass wir selbst schon bei evangelischen Bewerbungen vor der Einstellung eine Ausnahmegenehmigung bei der Diözese stellen müssen. Letztendlich ist das Problem aber nicht hausgemacht. Vielmehr gibt es zu wenige pädagogische Kräfte, zu wenige Schulplätze und die Lobby für den Beruf ist leider auch nicht gut. Welche Folgen hat der Personalmangel für das Betreuungsangebot im Pfarrverband? Die Belastung für unsere Mitarbeiter:innen ist hoch und wird durch den Personalmangel noch verschärft. Dadurch entstehen leider immer wieder angespannte Situationen und Unzufriedenheit. Zeitweise müssen auch qualitativ hochwertige und wichtige Zusatzangebote für die Familien eingeschränkt werden, um unsere Mitarbeiter:innen zu schützen. Woher rührt der Personalmangel und können wir in unseren Einrichtungen nicht mehr Fachkräfte ausbilden, um dem zu begegnen? Hier ist meines Erachtens die Politik in der Verantwortung, kurzfristig das Angebot an spannenden und lukrativen Ausbildungs- und insbesondere Schulplätzen zu vergrößern.

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alf Herkenrath ist nun seit zwei Jahren Verwaltungsleiter im Pfarrverband Much. Eine seiner Hauptaufgaben liegt im Bereich der drei Kindertagesstätten mit mehr als 210 Betreuungsplätzen und umfasst Organisation und Personalführung.

Im ländlichen Raum, wie z.B. bei uns im Pfarrverband Much, entstehen (zum Glück) neue Kindertagesstätten, da immer mehr junge Familien auf‘s Land ziehen. Dadurch steigt aber die Konkurrenz um die wenigen verfügbaren Fachkräfte.

Herr Herkenrath, welche Herausforderungen haben Sie im Bereich der KiTas entdeckt?

Auszubildende, die wir gerne im Frühjahr schon für das neue Kindergartenjahr eingestellt hätten, konnten nicht genommen werden, da es leider nicht genügend freie Schulplätze gibt. Aus Sicht vieler Eltern werden verständlicherweise längere und noch flexiblere Öffnungszeiten favorisiert. Daran ist aber aus meiner Sicht in den kommenden Jahren bei einem weiter knappen Personalangebot nicht realistisch zu denken.

Anfangs habe ich mir erst einmal einen Überblick zu den Kolleg:innen und den Einrichtungen verschafft. Sehr erfreut war und bin ich über die hoch motivierten Mitarbeiter:innen und den stetigen Willen der Weiterentwicklung. Seit meinem Beginn in Much haben wir immer wieder Stellenanzeigen geschaltet und leider dabei oftmals nur wenige Bewerbungen erhalten. Der Markt an gut qualifizierten und motivierten pädagogischen Kräften ist fast leergefegt und die Zukunftsaussichten sind leider noch düsterer.

Wäre es für den Pfarrverband Much nicht besser, das Betreuungsangebot zu verkleinern, um so der Problematik zu entgehen? Den Verantwortlichen im Pfarrverband Much ist es sehr wichtig weiterhin ein gutes Angebot als katholischer Träger zu


FAMILIENZENTRUM

gewährleisten. KiTas sind für uns wichtige Orte des Glaubens. Wir möchten Familien einen Platz in der Kirche geben. Leider ist damit zu rechnen, dass in verhältnismäßig kurzer Zeit eine Neuorganisation der katholischen Trägerschaften im Erzbistum Köln erfolgt. Die Planungen laufen dahin, dass nicht mehr jeder Pfarrverband selbst Träger der KiTa sein wird, sondern Zusammenschlüsse erfolgen. Die damit beabsichtigten Synergieeffekte werden aber leider aus meiner Sicht dazu führen, dass der persönliche und individuelle Bezug zwischen KiTa, Kindern, Eltern und den organisatorisch und seelsorglich Verantwortlichen im Pfarrverband schwerer zu realisieren ist. Die Politik und auch die Bistumsverwaltung müssen aus meiner Sicht kurzfristig auf praktikable Lösungen hinwirken und parallel zu den Versprechungen Taten folgen lassen, damit auch zukünftig eine qualitativ hochwertige Betreuung der Kinder ermöglicht wird. Eine Verkleinerung unseres Angebotes würde die Problematik nur auf andere Träger verlagern und die Grundproblematiken nicht lösen. Vielmehr würden wir als Kirche dann auch an dieser wichtigen Stelle aus der Lebenswirklichkeit der Menschen verschwinden. Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Bewältigung dieser Schwierigkeiten! Das Interview führte Peter Urban

Der Pfarrverband Much bietet pädagogischen Fachkräften sichere und spannende Arbeitsplätze. Zu einer Bezahlung nach KAVO kommen auch eine enge Begleitung der Kindertagesstätten durch den Träger und zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Nehmen Sie bei Interesse Kontakt mit Ralf Herkenrath auf und informieren Sie sich auf der Homepage des Familienzentrums familiemuch.de. 0152 09400807 Ralf.Herkenrath@Erzbistum-Koeln.de

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THEMA

Du hast die Wahl

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ie Qual der Wahl. Entscheidungen müssen wir täglich treffen. In unserer multioptionalen Welt gilt es ständig, das eine zu tun und das andere zu lassen. Allein ein Gang durch den Supermarkt offenbart die Überforderung, die oftmals in der Vielzahl der Möglichkeiten steckt.

Aber warum können wir uns überhaupt entscheiden? Die Grundlage unserer Entscheidungen ist die Freiheit. Für die meisten von uns bedeutet Freiheit erst einmal das Fehlen von Zwang. Ich kann frei reisen, mir meinen Wohnort aussuchen, den Beruf wählen, der mir gefällt, meine Meinung äußern, usw. Freiheit, wie wir sie als Bürger eines demokratischen Rechtsstaats verstehen und genießen. Aus christlicher Perspektive ist die Freiheit ein Geschenk Gottes. Sie ist eine innere Freiheit, die auch äußere Zwänge nur scheinbar nehmen können. Sie ist die Freiheit, mich so zu denken und zu fühlen, wie ich sein möchte. Sie ist die Freiheit zu erkennen, was in mir steckt und daraus das zu machen, was mir entspricht. Mit dieser Freiheit zeigt Gott, dass er uns eben gerade nicht als Marionetten erschaffen hat, deren ganzes Da-Sein schon von ihm vorgeplant ist. Diese Freiheit umschließt sogar die Ablehnung Gottes. Zurück zu den Entscheidungen: Hier soll es natürlich nicht um die kleinen Entscheidungen des Alltags gehen, sondern um die, die Gewicht für unser Leben haben, ja die möglicherweise unser Leben sogar unwiderruflich bestimmen. Was macht eine Wahl zu einer guten Wahl? Wann ist eine Entscheidung aus christlicher Sicht gut? Im wichtigsten christlichen Gebet, dem Vater Unser beten wir in den ersten Zeilen: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden“. Wie stehen wir mit unseren Entscheidungen zu diesem Satz?

Foto: cooperr / Adobe Stock

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Die Botschaft Jesu, das Neue Testament als zweiter Teil der Bibel, bietet einen umfassenden, aber nicht immer einfach anzuwendenden Hinweis: „Liebe Gott mit ganzem Herzen und ganzer Seele. Und liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ (nach Mk 12,29ff.) Wie kann ich herausfinden, ob meine Entscheidung im Einklang mit diesem Liebesgebot steht? Wer einen Ratgeber in Sachen christlicher Lebensentscheidungen sucht, der kommt an Ignatius von Loyola nicht vorbei. Der spanische Heilige, der den Jesuiten-Orden gründete, ist besonders für seine Anleitung zur inneren Einkehr bekannt. In seinen


THEMA / DENKMAL

„Geistlichen Übungen“ denkt er über die gute Wahl nach. Ignatius schlägt einiges vor, das sicher viele von uns kennen und bei der ein oder anderen Entscheidung schon beherzigt haben: Alle Optionen gut analysieren, alle Vor- und Nachteile aufzählen, Ruhe und Abstand gewinnen (bei Ignatius geschieht das im Gebet), überlegen, was die Vernunft mir rät, die mögliche Endgültigkeit meiner Wahl bedenken. Dazu kommt etwas, das uns etwas ungewöhnlich erscheint: Ignatius rät, die Entscheidung so zu treffen, dass durch meine Wahl meine Liebe zu Gott gestärkt wird.

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Eure Rede sei: Ja ja, nein nein; was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen. (Mk 5,37)

Mit Hilfe des Apostels Paulus können wir diesen Hinweis noch etwas „ausbauen“. Paulus schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Galatien von den Früchten des Heiligen Geistes. Er zählt auf: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung. Wenn wir unsere Entscheidungen so versuchen zu treffen, dass sich diese Früchte in uns mehren, dann sind wir auf dem Weg, der zu Gott führt. Manche unserer Entscheidungen sind Vorentscheidungen. Sie helfen uns im Wirrwarr der vielen kleinen alltäglichen Optionen, aber auch bei wichtigen Entscheidungen, den Kurs zu halten. Z.B. kann es eine Vorentscheidung sein, einen nachhaltigen, naturverträglichen und gesunden Lebensstil zu pflegen. Diese Vorentscheidung leitet mich zum Beispiel, wenn ich im Supermarkt vor den übervollen Regalen stehe. Eine tiefgreifende Vorentscheidung ist der Glaube: Möchte ich meinen Lebensweg mit Gott gemeinsam gehen? Möchte ich mich von ihm in meinem Leben leiten lassen? Treffe ich diese Vorentscheidung, dann bestimmt sie mein Leben von Grund auf. Denn es geht ja um die Frage, ob ich diesem Jesus von Nazareth, der die Botschaft des Reich Gottes bringt, so sehr vertraue, dass ich bereit bin, mein Leben und meine weiteren Entscheidungen von dieser Botschaft bestimmen zu lassen. Dass dies mein Leben ganz und gar betrifft, liegt an der Radikalität dieser Botschaft: Wenn ihr euch auf mich einlasst und meinen Weg geht, dann führe ich euch zu Gott. Zum ewigen Leben. Es geht also um’s Ganze. Foto: deagreez  / Adobe Stock

Wir sehen also: Entscheidung hat viel mit Vertrauen zu tun. Das fängt beim Vertrauen in die Qualität eines Produktes an und geht bis zum Vertrauen darauf, dass es Gott gibt und er mit mir ist. Peter Urban

Jesus fordert uns zur Entschiedenheit heraus. Pater Anselm Grün sagt dazu: „Wenn ich vor lauter Angst, ich könnte eine falsche Entscheidung treffen, gar keine Entscheidung treffe, lähmt das das Leben. Dann lebt man einfach nur so dahin, ohne Schwung.“


GEMEINDELEBEN

Fotos: Privat

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Dreifaltigkeitssonntag an der Germanakapelle

Emmausgang zu Ostern

Emmausgang zu Ostern

Altarwanderweg zu Fronleichnam

Verabschiedung bei den Marienfelder Messdienern

Osternacht in der Kinderkirche

500 Jahre Heiliger Petrus Canisius


GEMEINDELEBEN

So lautet das diesjährige Motto zur Pfarrgemeinderatswahl:

Gemeinschaft ich Mit Mut Gestärkt durc Gottes Zutr uen Gestalten ir Heute das Morgen Enthalten sind folgende Gedankengänge: Gemeinschaftlich mit Mut: Wir alle sind von Gott gerufen, mutig, mit kritischem Blick und Wort die Lage der Kirche zu gestalten oder zu verändern und sie an der Botschaft Jesu Christi auszurichten. Je mehr dabei mitmachen, desto lebendiger und vielfältiger gestaltet sich dabei das Glaubensleben vor Ort. Gestärkt durch Gottes Zutrauen: Gott hat jeden einzelnen von uns mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet, die es in der heutigen Zeit braucht, uns für unseren­­ Glauben und unsere Kirche vor Ort einzusetzen. Wissend

um unsere menschlichen Schwächen traut er es uns allen zu, in seinem Namen aktiv zu werden und schenkt uns die nötige Kraft dazu, wenn wir uns auf ihn einlassen. Gestalten wir heute das Morgen: Wenn unser Glaube auch für kommende Generationen eine befreiende Botschaft werden soll, so müssen wir heute daran arbeiten, dass sich unsere Mitmenschen nicht weiterhin desinteressiert oder gar verletzt abwenden. Wir sollten versuchen, die sich verändernden Lebenswirklichkeiten im Blick zu behalten und nicht aufhören Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen, die dem Wohl der Menschen dienen und sich am Handeln Jesu orientieren.

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GEMEINDELEBEN

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Der zu wählende Pfarrgemeinderat in Much soll zukünftig aus 8 Mitgliedern bestehen. Wählen dürfen alle Gemeindemitglieder ab 16 Jahren.

Gesucht sind Menschen, • denen, die Zukunft der Kirche nicht egal ist • die Verantwortung übernehmen und mitentscheiden • die Ideen haben und sie gemeinschaftlich umsetzen wollen • die Kirche hier vor Ort in Much lebendig und vielfältig mitgestalten

Durch Taufe und Firmung werden Christen zur gemeinsamen Verantwortung für den Auftrag der Kirche, das Reich Gottes zu verkünden, berufen. Aus diesem Hintergrund werden Pfarrgemeinderäte zur Mitwirkung und Mitverantwortung in der Kirche gewählt. Ihre besondere Verantwortung liegt darin, sich vor Ort für eine Kirche einzusetzen, • in der Seelsorger und alle Getauften ihre Fähigkeiten einbringen, gemeinsam Verantwortung übernehmen, einander in wertschätzender Weise anerkennen und sich um eine glaubwürdige Kirche bemühen • die auf allen Ebenen aus dem Wort Gottes lebt und eine in der Bibel begründete Spiritualität pflegt, in der das Wort Gottes Quelle und Maßstab ist

Geplanter Zeitaufwand: Treffen im Abstand von ca. 6 Wochen. Wenn Sie gerne etwas über die Arbeit des PGR wissen oder kandidieren möchten, wenden Sie sich an ein Mitglied des Pfarrgemeinderates oder Seelsorgeteams.

Aufgaben des PGR • Austauschforum über alle Aktivitäten des Pfarrverbandes mit dem Ziel Charismen zu erkennen, zu stärken und zu vernetzen und bei Problemen zu unterstützen. • Ratgeber für das Seelsorgeteam • Ansprechpartner für die Gemeinde • Sprachrohr der Gemeinde, Ort für konstruktive Kritik

• in der alle Menschen willkommen sind • in der Gottesdienste gefeiert werden, die Gott die Ehre geben, unser persönliches geistliches Leben nähren und uns helfen, im Alltag authentisch als Zeugen Jesu Christi zu leben.

Anita Kipshagen, PGR-Vorsitzende


GEMEINDELEBEN

Gehen? Bleiben? Sich engagieren? Was sagt der Engagementförderer?

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ch nehme die Antwort vorweg – engagieren Sie sich in unserem Pfarrverband! Und das sage ich nicht, weil ich es als Engagementförderer muss, sondern weil ich darin eine Chance sehe.

die Zusammenarbeit von Ehrenamt und Hauptamt kann Kirche funktionieren. Der „pastorale Zukunftsweg“ stellt das Mitwirken von Ehrenamtlichen in den Mittelpunkt. Das wird für unsere Zukunft im Pfarrverband Much entscheidend sein.

Viele Menschen in unserem Bistum treten zurzeit aus der katholischen Kirche aus. Unterschiedlichste Gründe haben sie zu dieser sicher nicht immer einfachen Entscheidung geführt. Auch Menschen aus unserem Pfarrverband treten aus. Im vergangenen Jahr waren es 66. Das ist uns dem Pastoralteam und den Verantwortlichen in der Gemeinde nicht gleichgültig.

Deshalb sage ich: „Bringen Sie sich jetzt ein. Gestalten Sie die Zukunft mit.“ Kommen Sie mit Ihren Ideen zu uns und engagieren Sie sich für unseren Pfarrverband. Sehr gerne bin ich Ihr Ansprechpartner für ein Ehrenamt im Pfarrverband Much. Stephan Heuser

Wir sind offen für persönliche Gespräche – für alle, selbstverständlich auch für ausgetretene Menschen. Es geht uns nicht darum „zu bekehren“, sondern erst einmal zu hören: Wo haben wir Fehler gemacht? Was können wir anders machen? Was können wir verbessern? Auch ich habe schon des Öfteren an der Richtigkeit von Entscheidungen, Äußerungen und Handlungen aus Rom oder auch aus unserem Bistum mehr als gezweifelt und mir gedacht „ist es das, was Jesus Christus getan oder gesagt hat, oder was er von seiner Kirche erwartet?“ Hier im Pfarrverband Much habe ich viele Engagierte kennengelernt. Diesen Menschen ist gemeinsam, dass sie sich mit hohem Einsatz und sehr gerne engagieren. Nur durch sie und

Engagementförderer Stephan Heuser Sprechzeiten im Pastoralbüro Much: Dienstag 13 bis 18 Uhr Donnerstag 8 bis 13 Uhr 02245 9119170 stephanheuser.ehrenamt@gmail.com

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GEMEINDELEBEN

Ich hoffe, dass sich auch in Zukunft viele Menschen für die Kirche Interessieren und sich mit Engagement einbringen. Nur so ist die Zukunft der Kirche gesichert. Die Arbeit in der Kirche macht mein Leben erfüllter und ich hoffe das ich auch noch lange meinen Teil zum Erhalt unserer Kirche beitragen kann.

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ein Name ist Michael Siebert und ich bin seit 2019 Küster und Kirchenvorstandsmitglied von St. Johann Baptist in Kreuzkapelle. Ich engagiere mich im Kirchenvorstand Kreuzkapelle, da mir die Kirche vor Ort wichtig ist und weil ich dazu beitragen möchte das diese Kirche erhalten wird. Im Kirchenvorstand habe ich die Möglichkeit meine Ideen und Vorschläge in die Tat umzusetzen. Die Arbeit im Kirchenvorstand gefällt mir sehr gut, da man als Gemeinschaft die Verantwortung gemeinsam trägt und nie alleine da steht.

Am 6. & 7.11. wird durch die Kirchenvorstandswahl die Hälfte der Mandate in unseren Kirchenvorständen neu vergeben. Das Amt eines Kirchenvorstandsmitglieds dauert sechs Jahre. Alle drei Jahre wird die Hälfte der Kirchenvorstandsmitglieder gewählt. Wählbar ist jedes Gemeindemitglied, das seinen ersten Wohnsitz seit mindestens einem Jahr in der Pfarrei hat und das das 21. Lebensjahr vollendet hat. Grundsätzlich werden engagierte Gemeindemitglieder gesucht, denen es Freude bereitet, ihr Wissen in die Verwaltung Ihrer Kirchengemeinde mit einzubringen.

Nach 44 Jahren, da hat man Spaß daran – nach 44 Jahren, ist noch lange nicht Schluss!

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etreu diesem Motto wird in Kreuzkapelle und Wellerscheid gestrickt. Teilweise seit 44 Jahren und noch im hohen Alter sind die Damen fleißig, um für andere Spenden zu sammeln. Nun suchen unsere Strickinnen Unterstützung: Dringend wird Wolle gesucht, die waschbar ist. Dazu noch Knöpfe. Daraus werden Jäckchen, Socken, Deckchen u.v.m. hergestellt. Wenn Sie Wolle oder Knöpfe haben und diese spenden möchten, geben Sie diese im Pastoralbüro Much (Hauptstraße 11) und in der katholischen öffentlichen Bücherei (Kirchplatz) ab. Oder wenden Sie sich direkt an unsere Strickerinnen.

Frau Schwarz von den Kreuzkapeller Strickerinnen. Foto: Kirstin Beck

Einen direkten Kontakt zu unseren Strickerinnen erhalten Sie hier: Strickerinnen von Kreuzkapelle Marianne Fielenbach: 02245 6117455 Die Erlöse gehen an humanitäre Hilfsaktionen in Rumänien. Strickerinnen von Wellerscheid (eine Gruppierung der KFD St. Martinus) Anni Knipp: 02245 3282 Die Erlöse werden sozialen Einrichtungen vor Ort gespendet.

Die Strickerinnen von Wellerscheid. Foto: Friedel Gerhards


GEMEINDELEBEN

In memoriam – Pfarrer Max Offermann * 30. Mai 1963 | † 4. April 2021 Pfarrer im Pfarrverband Much 2000 - 2012

Fotos: Karl-Horst Kirchhartz

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GEMEINDELEBEN

Wie war deine Erstkommunion? Mutter und Tochter blicken gemeinsam zurück auf die Erstkommunion

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osa hat im Juni in der Kirche St. Maria Himmelfahrt in Marienfeld ihre Erstkommunion gefeiert. Gemeinsam mit muchmore erinnern sich Mutter Birgit Happ und ihre Tochter an diese besondere Zeit …

Foto: Familie Happ

muchmore: Wie sah die Vorbereitung aus? Was hat dir in der Vorbereitung am meisten Spaß gemacht?

Birgit: Kommunionunterricht und Messe hintereinander zu haben war anstrengend für alle und forderte viel Konzentration.

Rosa: Das gemeinsame Gestalten der Erstkommunionkerze in unserer Gruppe hat mir gut gefallen. Meine Mama war unsere Katechetin.

Welcher Moment bei der Erstkommunion war für dich der schönste?

Birgit: Vierzehntägig vor der Sonntagsmesse haben wir uns im Pfarrheim Marienfeld mit unserer Gruppe getroffen. Es waren eine buntgemischte Gruppe von neun Kindern, die eigentlich schon letztes Jahr die Erstkommunion gefeiert hätten, aber wegen Corona gewartet haben. Wir wollten richtig feiern, wenn die Situation wieder besser wird. Am meisten Spaß machten mir der Umgang und der Austausch mit den Kindern. Während unserer Vorbereitung gab es lustige Gespräche und interessante Ideen von den Kindern.

Birgit: Wie andächtig und ehrfürchtig die Kinder oben am Altar standen und den Leib Christi empfangen haben, das war ein schöner Moment. Auch der Einzug war ergreifend.

Was war absolut neu für dich?

Rosa: Das ich den Leib Christi bekommen habe.

Was war das schönste Geschenk für Rosa und ihre Mutter? Rosa: Das iPad und das alle kommen konnten. Birgit: Für mich war das schönste Geschenk, dass Rosa gesagt hatte, dass sie zur Kommunion gehen wollte und sie nach der langen Zeit des Wartens dabeigeblieben ist. Das wir alle gesund zusammen in unserer Familie feiern konnten.

Rosa: Das wir in der Kirche oben am Altar sitzen durften. Welches Kirchenlied singst Du besonders gern? Birgit: Masken, Corona-Abstand - Die Nähe zu den Kindern war nicht mehr so richtig gegeben. Das Miteinander mit den Kindern wurde auseinandergezerrt und das war befremdlich. Im Vergleich zu den anderen Kommunionfesten unserer Familie war diese Feier intensiver. Es saßen alle engsten Familienmitglieder mit Uroma und Paten zusammen. Die Kinder waren viel aufmerksamer dabei. Schöner konnte es nicht sein. Eine runde Sache. Die musikalische Begleitung mit Herrn Blumenthal und Herrn Radau trug auch sehr dazu bei.

Rosa & Birgit: Halte zu mir guter Gott Birgit: Wo Menschen sich vergessen Was gefällt Dir an Jesus am besten? Rosa: Das er das Brot mit den Menschen geteilt hat.

Was war für dich in der Vorbereitungszeit anstrengend?

Birgit: Er nimmt jeden so wie er ist. Man muss sich nicht verstellen.

Rosa: Die Festvorbereitung im Haus.

Das Interview führte Claudia Heiermeyer für muchmore.


KOMMENTAR

Foto: PhotoGranary / Adobe Stock

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nsere Kirche steckt in einer tiefen Krise. Das Gercke-Gutachten sollte verlorenes Vertrauen in die Kölner Bistumsleitung und die von ihr initiierte Aufklärung von Missbrauchsfällen wiederstellen. Es bestand Hoffnung, dass Täter und Vertuscher endlich zur Rechenschaft gezogen werden und Betroffene in ihrem Leid Heilung erfahren, soweit überhaupt möglich. Doch viele Erwartungen wurden enttäuscht, denn das Gutachten hat einen rein juristischen Blickwinkel. Andere Perspektiven blieben unberücksichtigt, schlecht dokumentierte Fälle wurden nicht neu recherchiert.

Das Vertrauen zahlreicher Menschen ist schwer beschädigt oder gar zerstört. Auch Glaube geht verloren. Zweifel entstehen. Viele Kirchenmitglieder geben ihrem Ärger und Entsetzen, ihrer Wut, Enttäuschung und Fassungslosigkeit Ausdruck, indem sie die Kirche verlassen. Ich kann mich gut in diese Menschen hineinversetzen.

Es ist bitter, unglaublich und schockierend, dass Vertreter der Kirche den ihnen anvertrauten Menschen solches Leid angetan haben. Unfassbar, aber das Ansehen der Kirche war den Verantwortlichen wichtiger als eine konsequente, schonungslose Aufdeckung und Aufarbeitung der Verbrechen und der Schutz der Opfer. Hinweise auf Missbrauch wurden oftmals nur nachlässig verfolgt, Fehler nur selten offen eingestanden. Die Verantwortlichen scheinen nicht zu begreifen, welch großes Leid Betroffenen zugefügt wurde, das diese lebenslang nicht mehr loslässt. Täter wurden wissentlich in ihrem Amt gelassen. Zeigen sie Reue, wurden sie befördert und in Schutz genommen. Auch Kardinal Woelki steht in der Kritik.

Fest steht: Fehler und das Versagen Verantwortlicher in unserer Kirche sind offensichtlich. Aber Kirche ist für mich mehr!

Da stellt sich auch mir die Frage: Kann ich dieser Kirche treu bleiben? Oder muss ich mit einem Austritt signalisieren, dass ich mich so einer Kirche nicht zugehörig fühle?

Kirche, das ist in erster Linie meine „Kirche vor Ort“. Kirche, das ist mein Glaube, meine Beziehung zu Gott, der Besuch eines Gottesdienstes und der gemeinsame Glaubensweg mit anderen. Kirche, das sind Menschen, die begeistert und begeisternd glauben und dies nach außen hin sichtbar tun und denen Gottes Wort Weisung für ihr Handeln ist.

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KOMMENTAR

Kirche, das sind Menschen, die spirituell suchen und fragen, die zweifeln, ringen und hoffen, die gemeinsam beten, die sich über ihren Glauben austauschen und einander stärken, die aktiv das Gemeindeleben mitgestalten, daraus Kraft und Freude ziehen und sich im Leben bereichert fühlen. Kirche, das sind Seelsorger, die authentisch ihren Glauben leben und verkünden, die versuchen den Menschen in ihren Nöten beizustehen und ihnen Kraft und Trost zu geben.

­ eschieden-Wiederverheirateten annehmen und die GläuG bigen als kompetente Gesprächspartner zu diesen Fragen anerkennen. Kirche muss sich auf Jesus hin ausrichten. Jesus hat zum Wohl der Menschen gehandelt und sich in ihren Dienst gestellt. Unsere Kirche kann seinem Vorbild folgen. Darum bleibe ich und versuche daran mitzuwirken! Anita Kipshagen

Kirche, das sind Menschen, die durch ihren Glauben Dienst am Nächsten tun, die alte, kranke und einsame Menschen betreuen, Zugewanderten helfen, gute Jugendarbeit leisten, Geld für Notleidende sammeln, sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen. Kirche, das ist gute Arbeit in Kindertagesstätten, Krankenhäusern und Beratungsstellen. Das alles verstehe ich unter Kirche und diese Kirche tut mir gut. Da fühle ich mich heimisch und zugehörig – ein guter Grund zu bleiben. Aber es erfordert einen Wandel: Ich hoffe auf eine wirklich unabhängige Kommission zur Aufklärung von Missbrauch, in der kompetente Experten weisungsunabhängig von der Bistumsleitung agieren können. Sie sollen das Handeln der Verantwortlichen nicht nur an juristischen Maßstäben, sondern auch am Evangelium Jesu Christi messen. Da es möglich ist, dass viele Täter auch Mehrfachtäter sind, ist es für mich notwendig alte Einsatzorte eines Täters neu in Blick zu nehmen, den Pfarrgemeinden Namen von überführten Tätern zu nennen, auch wenn bisher keine Verdachtsfälle für diese Gemeinde offenkundig wurden. So könnten auch Betroffene, denen bisher nicht geglaubt wurde oder die aus Angst schwiegen nicht glaubwürdig zu sein, endlich Mut finden ihr Schicksal zu offenbaren. Um wirklich glaubwürdig zu sein, muss „Kirche“ in einen offenen und ehrlichen Dialog gehen und Betroffenen achtsam zuhören, ihr Leid anerkennen und Widergutmachung leisten. Es müssen Strukturen geschaffen werden, die Missbrauch erschweren und aufdecken. Die Amtskirche muss sich dringend den Themen aus der Lebenswirklichkeit der Menschen wie Homosexualität, Ordination von Frauen, Umgang mit

Foto: PhotoGranary / Adobe Stock


GEMEINDELEBEN

Petrus Canisius – Patron in Wellerscheid

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n diesem Jahr feiert unsere Kirche in Wellerscheid den fünfhundertsten Geburtstag ihres Namenpatrons Petrus Canisius. Aus diesem Grund wurde nicht nur das Patrozinium am 1. Mai mit einer feierlichen Messe gestaltet, sondern die Ehrenamtlichen des „Canisius Weges“ haben sich ein Programm überlegt, dass bis in den Oktober reicht. Weitergehende Informationen dazu finden Sie in der kostenlos verfügbaren Festschrift. Doch wer war eigentlich dieser Petrus Canisius? Zugegeben – ich weiß es nicht, also habe ich für Sie und für mich folgendes herausgefunden: Petrus Canisius wird am 8. Mai 1521 in Nimwegen geboren. Ab 1536 studiert er in Köln. In Mainz tritt er als erster Deutscher an seinem 22. Geburtstag in den Jesuitenorden ein und wird 1546 zum Priester geweiht. Danach gründet er an vielen Orten im deutschsprachigen Raum Zentren der Jesuiten. Auf Bitte des Ordensgründers der Jesuiten, Ignatius von Loyola, wirkt er besonders in Deutschland, um die Reform der katholischen Kirche mitzutragen, die eine Antwort auf

die noch junge Reformation ist. Dafür lehnt er den Bischofsstuhl in Wien ab. Der Kaiser und die katholischen Fürsten schätzen ihn als Ratgeber und er genoss das Vertrauen der päpstlichen Gesandten in Deutschland. So wird Petrus Canisius zum geistlichen und politischen Führer der katholischen Reform. Den neuen Lehren gegenüber bleibt er aber immer wertschätzend und auf gehässige Polemik verzichtet er ganz. Die Kirche muss sich durch Katechese, Predigt und Erziehung reformieren und so die Glaubensspaltung überwinden. Das war seine Überzeugung und so lehrte er auch. 1597 stirbt er in Fribourg in der Schweiz. Papst Pius XI spricht ihn am 21. Mai 1925 heilig und er wird zum Kirchenlehrer und zweiten Apostel Deutschlands ernannt. Für mich nehme ich von Petrus Canisius mit, dass es durchaus im Leben unterschiedliche Ansichten und Meinungen gibt, aber man sich immer mit Respekt und wertschätzend begegnen und austauschen sollte. Für uns Christen ist seine Lehre, dass die Kirche sich durch Katechese, Predigt und Erziehung reformiert und so die Glaubensspaltung überwindet wichtig. Petrus Canisius – ein sehr wichtiger und weitsichtiger Heiliger, der uns, wenn wir es zulassen, immer in unserer schönen Kirche in Wellerscheid begegnet.

Stephan Heuser

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CARITAS

Umweltbewusst, nachhaltig und sozial… die

caritas Serie Folge 4

so kann man die Arbeit unserer Kleiderkammer in der Schulstr. 1 beschreiben.

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eit über 40 Jahren finden dort Kundinnen und Kunden aus der ganzen Region: 1. Wahl aus 2. Hand! In Coronazeiten musste die Einrichtung leider für eine ganze Zeit zum Schutz der Kundschaft, aber auch der über zwanzig engagierten Ehrenamtlichen geschlossen bleiben. Mit entsprechendem Hygienekonzept konnte die Kleiderstube aber, sobald dies behördlicherseits erlaubt war, ihre Pforten wieder öffnen. Leider war dies noch nicht zu den kompletten bislang üblichen Öffnungszeiten (Verkauf: montags von 10 bis 12 Uhr und freitags von 15 bis 17 Uhr) möglich und auch jetzt – zum Zeitpunkt vom Redaktionsschluss bis zur Auslieferung der „muchmore“ - können sich Änderungen ergeben. Wenn Sie also unsere Kleiderstube besuchen wollen, so beachten Sie bitte die entsprechenden Veröffentlichungen in unseren Pfarrinfos, im Internet oder rufen sie im Pfarrbüro (02245 2163), in der Kleiderstube selber (0163 7208005) oder bei der Leiterin Frau Marget Metternich (02245 3365) an. Denn ein Besuch lohnt sich, weil dort saubere, gut erhaltene Kleidung zu absolut günstigen Preisen erworben werden kann. Gerne können Sie auch – z.  Zt. nur nach vorheriger Absprache – gut erhaltene Kleiderspenden abgeben oder sogar eigene Kleidung zum Verkauf anbieten. Wird diese Kleidung verkauft, werden Ihnen 75% des Verkaufserlöses erstattet, 25% verbleiben zur Bewältigung der Kosten und für soziale Zwecke bei der Kleiderstube. Die Ware wird jedoch nur für ca. drei Monate zum Verkauf angeboten und danach u.a. an Hilfstransporte in Krisengebiete weitergegeben. Bereits weit über 1.000 Menschen haben dieses Angebot zum Verkauf der eigenen Kleidung bislang genutzt. Ein herzliches Dankeschön gebührt der Gemeinde Much, die der Kleiderstube als wichtige soziale Einrichtung die Räumlichkeiten mietfrei zur Nutzung überlässt. Aber vor allem gilt es den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen „Danke!“ zu sagen, die sich zuverlässig und unermüdlich für den Erhalt und den Betrieb der Kleiderstube einsetzen. Denn die Kleiderstube ist nicht nur ein caritatives Angebot der katholischen Kirche in Much, sondern auch ein wichtiger Raum der Kommunikation, der Spender, Mitarbeiterinnen und Kundschaft miteinander ins Gespräch bringt.

Fotos: Guido Hagedorn

Guido Hagedorn


KONTAKTE Priesterruf

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(in dringenden Fällen/Sterbefällen)

0152 51516078 ADRESSEN & KONTAKTE GREMIEN

Pfarrgemeinderat | Anita Kipshagen |

02245 8699 | Anita@Kipshagen-Much.de

Kirchenvorstand St. Martinus Much | Ludger Hense |

02245 891198

Kirchenvorstand St. Johannes Baptist Kreuzkapelle | Michaela Sommerhäuser 02245 912702 | sommerhaeuser.gmbh@t-online.de Kirchenvorstand St. Mariä Himmelfahrt Marienfeld | Johannes Frings Pastoralbüro Much | Pfarramtssekretärinnen Kirstin Beck und Anja Frings | Hauptstraße 11 | 53804 Much 02245 2163 | Fax 02245 8419 | kathkircheng_much@t-online.de

SO ERREICHEN SIE UNS

Öffnungszeiten: Werktags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr | Di. und Do. von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr Kontaktbüro Kreuzkapelle | Pfarramtssekretärin Kirstin Beck | Kreuzkapelle 32 | 53804 Much 02245 2171 | kath_kircheng_kreuzkapelle@t-online.de Öffnungszeiten: Di. von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr Kontaktbüro Marienfeld | Pfarramtssekretärin Anja Frings | Ortsieferstraße 3 | 53804 Much 02245 2112 | Fax 02245 890130 | kathkircheng_marienfeld@t-online.de Öffnungszeiten: Mi. von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr Verwaltungsleiter | Ralf Herkenrath | Hauptstraße 11 | 53804 Much 02245 9119514 | Ralf.Herkenrath@Erzbistum-Koeln.de Engagementförderer | Stephan Heuser | Hauptstraße 11 | 53804 Much 02245 9119170 | StephanHeuser.Ehrenamt@gmail.com

SEELSORGER

Bürozeiten im Pastoralbüro Much: Di. von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr | Do von 8.30 bis 12.30 Uhr

Pfarrer Josef Gerards |

02245 2163 | Josef.Gerards@Erzbistum-Koeln.de

Kaplan Michael Stärk |

02245 4328 | Michael.Staerk@Erzbistum-Koeln.de

Diakon Guido Hagedorn |

02245 9020460 | Guido.Hagedorn@Erzbistum-Koeln.de

Diakon Johannes Schulte-Eickhoff | Pastoralreferent Peter Urban |

0157 35464366 | Johannes.Schulte-Eickhoff@Erzbistum-Koeln.de

02245 9159880 | Peter.Urban@Erzbistum-Koeln.de

FAMILIENZENTRUM

Seelsorgebereichsmusiker Martin Blumenthal |

02245 5005 | MusikMuch@t-online.de

KiTa St. Martinus Much | Leitung: Melanie Knecht | Birkenweg 7 | 53804 Much 02245 3233 | martinus@familiemuch.de KiTa St. Johannes Kreuzkapelle | Leitung: Claudia Zander | Kreuzkapelle 30 | 53804 Much 02245 2572 | johannes@familiemuch.de KiTa Regenbogen Marienfeld | Leitung: Claudia Klein | Oberdörferstraße 25 | 53804 Much 02245 3736 | regenbogen@familiemuch.de

Weitere Kontaktdaten zu unseren Vereinen und Gruppierungen finden Sie auf www.kath-kirchen-much.de oder erhalten Sie im Pastoralbüro.


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GEMEINDELEBEN

„D

er Rahmen hält alle Teile des Fahrrads zusammen. So wie Gott unserem Leben einen Rahmen gibt und alles zusammenhält.“ Das gab Diakon Johannes Schulte-Eickhoff den vierzig Radlern mit, die zum ersten Fahrrad-Gottesdienst auf den Marienfelder Schulhof gerollt waren. Nicht nur Marienfelder waren gekommen, sondern viele Menschen aus den Dörfern und Weilern Muchs. Jung und Alt waren vertreten. Nach der Segnung der Zweiräder ging es dann los: Wahlweise auf einer kleinen Familienrunde von ca. 5 km oder auf der 10 km Radtour. Die Strecken hatte der Ortsausschuss Marienfeld geplant und Stationen vorbereitet. Unter anderem wurden die Germana Kapelle und die Kapelle Oberdreisbach, aber auch das Technik-und-Bauern-Museum in Berzbach angefahren. An den Stationen fanden die „Fahrrad-Pilger“ z.B. Aufkleber mit dem Heiligen Christopherus, Reflektoren für die Speichen, eine Stärkung und geistliche Impulse. Nach einer tollen Runde durch Gottes schöne Natur in ihrer ganzen Pracht, konnten alle an der letzten Station in der Marienfelder Kirche ein Fläschchen mit Weihwasser abfüllen. Besonders bei der Versammlung zum Gottesdienst war zu spüren, wie sehr viele Menschen unkomplizierte gemeinsame Treffen vermisst hatten und welche Freude es war, gemeinsam zu singen und eine Unternehmung zu starten. Stephan Heuser / Peter Urban

Die Fahrrad-Aktion wurde vom Ortsauschuss Marienfeld organisiert. Ortsausschüsse gestalten das Leben am Kirchort und bereichern so das Leben im Pfarrverband. Sie organisieren unter anderem kleinere Feste und Aktionen und sind in das Ganze des Pfarrverbands eingebunden. Falls auch Sie mitgestalten und sich in einem Ortsauschuss einbringen möchten, wenden Sie sich an unseren Engagementförderer Stephan Heuser 02245 9119170 StephanHeuser.Ehrenamt@gmail.com


CHRONIK

GETAUFT WURDEN GETRAUT WURDEN GOTT ANVERTRAUT Lucas Böndgen Kranüchel Tom Bassek Marienfeld Sophia Eichinger Marienfeld Fritzi Jäkel Marienfeld Dominik Reiner Much Lina Maria Krüger Much

Ehe David Schäfer und Marie Stockhausen Lohmar Christopher Block und Nicola Knipp Much

Silberhochzeit Holger und Hiltrud Sprengler geb. Heimann Hetzenholz

Goldhochzeit

Florian Höwel Marienfeld

Friedrich und Petra Schwirten geb. Olejak Eckhausen

Kalea Greven Much

Diamanthochzeit

Lucas Pausner Neuenhaus

Paul und Gabi Büth geb. Brodkorb Sommerhausen

Fenja Schmied Oberdorf Emma Restel Marienfeld Linus Lambertz Pillenhof Constantin Schmitz Sommerhausen

Albert Kurtenbach Hohn Therese Haasbach Sommerhausen Hubert Kretz Much Else Haverkamp geb. Keller Neßhoven Christian Mohr Heckhaus Elke Röth Oberdreisbach-Höhe Friedrich Johann Bombelka Kranüchel Werner Wolf Much David Wick Neßhoven Brigitte Ingrid Marianne Conrad geb. Ide Meppen Ernestine Schöneborn Much Gisela Christann Eckhausen Elisabeth Schemmel Marienberghausen Elfriede Reichert geb. Knoll Kerpen Robert Peters Much Otto Kempen Kranüchel

März bis Juni 2021

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Am 24. Mai wurden diese jungen Menschen in St. Martinus Much durch Domprobst Guido Assmann gefirmt. Anne Bresky

Jonas Jürgen Pahlitzsch

Anika Dudek

Dominik Pape

Maja Effertz

Levi Christoph Schaefer

Philipp Alexander Frings

Marie Schmidt

Lorena Katharina Happ

Anna-Lena Schmitte

Rebecca Marie Heitmann

Bianca Seiler

Antonia Kaltenbach

Anna Sommerhäuser

Jakob Lukas Käsbach

Philipp Fritz Splete

Ida Marie Keppler

Anna Strecke

Anton Keul

Hannah Clara von der Heyde

Xenia Jasmin Krimmel

Luca Fiona Walterscheid

Lea Lauenstein

Celina Weymans

Chantal Melody Ley

Hanna Marie Windeisen

Vanessa Melanie Mengen

Laura Carmen Wyzgol

Wir wünschen allen Neugefirmten von Herzen Gottes Segen! Den Firmbegleiter:innen ein herzliches „Vergelt’s Gott“!


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