Corona-Zeit

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Corona-Zeit Poste Italiane SpA - Versand im Postabonement - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, CNS Bozen

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KOMMENTAR

Neubeginn

INHALT

06 04 THEMA

SEPP LANER

„Restart Südtirol“ heißt die Initiative, mit der die Wirtschaft nach der Corona-Krise neu angekurbelt werden soll. Gänzlich „abgestorben“ ist die Wirtschaft zwar nicht, aber zu erheblichen „Motorschäden“ ist es zweifelsohne gekommen. Um den Motor wieder zum Laufen zu bringen, muss er in die Werkstatt. In eine gute Werkstatt mit guten Mechanikern. Nur mit einem Ölwechsel und neuen Reifen ist es dieses Mal nicht getan. Der Motor braucht eine gründliche Revision. Er ist neu zu wickeln, damit er die Kurven und Steigungen, die auf ihn warten, bewältigen kann. Der neue Motor darf nicht so ausgestattet werden, dass er das Auto in Nullkommanichts auf 100 km/h bringt, sondern dass er ruhig und beständig läuft. Ein bisschen wie ein Diesel. Besser etwas langsamer, dafür aber widerstandsfähig, sicher und verlässlich. Es sind auch Mechanismen einzubauen, die einem weiteren Motorschaden vorbeugen. Vielleicht sollte man auch ein Tempolimit installieren und die Straße, auf dem das neue „Auto“ fährt, mit Leitplanken ausstatten und sie vor Einflüssen von außen schützen. Ideal wäre auch eine eigene Tankstelle, damit man weniger abhängig ist. Dann gibt es auch weniger Stress. Es ist besser, etwas gemütlich zu fahren und sicher ans Ziel zu kommen, als ein paar Minuten zu sparen und auf die nächste Corona-Mauer zu preschen. Und noch etwas: die Rechnung der Werkstatt wird sicher nicht lange auf sich warten lassen. Bezahlen müssen wir sie alle gemeinsam.

Vinschgau Umfrage zu Corona

06 GESELLSCHAFT 22

Schlanders „Großteil der Bevölkerung ist sehr diszipliniert“ 8 Latsch Ein 100er in Corona-Zeiten

18 LESERBRIEFE

10 Vinschgau Rückblick auf das Jagdjahr 2019

20 Schlanders Kurt Habicher neuer Anästhesie-Primar

11 Langtaufers Nein zu Anbindung an Kaunertal 12 Marienberg Interview mit Abt Markus Spanier

22 KULTUR

14 Vinschgau Corona- und Klimakrise

Mexiko Christian Stecher: „Kann mit Einschränkungen gut umgehen“

15 Graun Heilig-Grab-Bruderschaft bedient sich moderner Medien

24 Schlanders Im Sommer auf der Alm, im Winter an der Drechselbank

16 Kalkutta Coronavirus: Katastrophe in Slams

26 SPORT Naturns Daniel Jung im „Home-Office“ 28 Latsch Sportdorf ohne Sportler

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29 Vinschgau Fußball: Wie geht es weiter?

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DER VINSCHGER 14-15/20

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VINSCHGER THEMA

„Auch das geht vorbei“ Man muss das Negative sehen, aber auch das Positive. Das Beste daraus machen. VINSCHGAU - „Vieles habe ich in meinem Leben schon gesehen und erlebt, aber so etwas noch nie. Aber auch diese CoronaGeschichte wird vorbeigehen.“ Mit dieser Meinung sprach ein über 80-jähriger Bauer aus St. Valentin a.d.H. wohl vielen älteren Menschen aus der Seele. Was die Leute zur Corona-Pandemie sagen, welche Ängste sie haben, wie sie mit den Einschränkungen umgehen und welche Chancen sich aus der Pandemie ergeben könnten, wollte der Vinschger mit einer Umfrage in Erfahrung bringen, die in der vergangenen Woche durchgeführt wurde. ZITA ALTSTÄTTER BURGER (Schlanders/Vetzan):

„Wir müssen alle versuchen, aus dieser unguten Situation das Beste zu machen. Wenn ich sehe, was in anderen Gegenden geschieht, können wir noch froh sein, dass es hier bei uns nicht schlimmer ist. Obwohl es viele negative Folgen geben wird, vor allem auch im wirtschaftlicher Bereich, müssen wir trotzdem immer positiv in die Zukunft schauen.“ LEO GURSCHLER (Schlanders): „Ich hoffe, dass es bald zu einer schrittweisen Lockerung der Einschränkungen kommt. Anstelle von einheitlichen Vorgaben und Vorschriften auf Staatsebene sollte es möglich sein, dass die Lockerungen auf der Ebene der Regionen bzw. Länder beschlossen und umgesetzt werden. Die Situation ist ja nicht überall dieDie Corona-Pandemie ist auch für ältere Menschen eine Neuheit: „Ich habe schon vieles gesehen und erlebt, so etwas aber noch nie“, sagte dieser Bauer aus St. Valentin.

selbe. Dass wir weiterhin aufpassen müssen, Durchschnitt sechs Monate im Jahr. Zwei davon haben wir heuer schon verloren und ich ist natürlich klar.“ befürchte, dass die Krise noch lange dauern RUDI GARTNER (Laas): „Vielleicht sollten wir könnte. Was derzeit besonders fehlt, ist die die ganze Geschichte etwas ruhiger sehen. Liquidität. Seitens des Staates und Landes Was die Menschen jetzt am notwendigsten hat es zwar schon viele Unterstützungsbrauchen, ist eine Perspektive. Sie wollen zusagen gegeben, aber konkret geschehen endlich ein Licht am Ende des Tunnels er- ist bis zum derzeitigen Zeitpunkt (15. April, blicken. Das, was die Politiker täglich auf den Anm.d.R.) noch nichts. Momentan sind Pressekonferenzen ankündigen, müsste dann noch viele Fragen offen. Zum Beispiel jene, auch schnell in die Tat umgesetzt werden. ab wann die Radwege und Bike-Trails wieder Natürlich müssen wir zusammenhalten und befahren werden dürfen. Ohne Corona hätnoch einige Zeit durchhalten.“ ten wir schon seit Wochen einen blühenden Rad- und Biketourismus.“ WERNER KURZ (Eyrs): „Ich sehe das Ganze nicht so dramatisch, wie es teilweise dar- HELMUT TELSER (Eyrs): „Wichtig ist, dass die gestellt wird. Wir haben es mit einer Grip- Leute wieder so langsam ihre Arbeit aufnehpe zu tun, die außergewöhnlich aggressiv men können, sonst könnten einige nach der ist. Wenn wir jetzt alle nur noch auf einen nunmehr über einmonatigen AusgangssperImpfstoff hoffen, wäre das schlimm, denn re daheim ‚narrisch’ werden. Auch für viele das Immunsystem würde dadurch nicht Kinder ist diese Zeit zum Teil sehr schlimm. gestärkt. Außerdem müsste man auch die Wenn wir nicht bald wieder zu einer Art NorNebenwirkungen des Impfstoffes genau er- malität zurückfinden, könnten die Schäden forschen. Das beste Immunsystem ist immer in der Zeit nachher noch größer sein.“ noch das, was uns die Natur mitgegeben hat. Mehr Sorgen als Corona machen mir BRIGITTA PATSCHEIDER (Reschen): „Wir müsresistente Keime in den Krankenhäusern. sen uns alle schützen und versuchen, auch Die derzeitigen Corona-Einschränkungen in dieser Situation das Beste daraus zu mafinde ich gut und kann nur hoffen, dass sie chen. Das Schlimmste an der ganzen Krise auch etwas bringen. “ ist es, dass ältere Menschen zum Teil allein sterben müssen und von den Angehörigen ADRIAN TELSER (Schlanders): „Als Fahr- nicht mehr Abschied nehmen können. Ich radfachgeschäft Bikeman arbeiten wir im hoffe, dass wir diese Zeit alle gut überstehen.“ ANDREA FOLIE (Reschen): „Wenn man sieht, was in manchen Städten in Italien und in anderen Gegenden geschieht, ist die Lage bei uns zum Glück weit weniger dramatisch. Es ist wichtig, dass wir uns selbst und die anderen weiterhin schützen und die Einschränkungen und Regeln einhalten.“ SONJA THEINER (St. Valentin a.d.H.): „Wir haben hier in unserem Geschäft festgestellt, dass die Leute mehr im Dorf bleiben und auch im Dorf einkaufen. Dass das auch nach Corona so bleiben wird, wage ich zu bezweifeln. Ins-

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VINSCHGER THEMA

gesamt spüren wir die ganze Geschichte hier oben nicht besonders. Fast jeder hat einen Garten, eine Terrasse oder einen Balkon. Außerdem haben wir die Natur und den Wald vor der Haustür und können einander problemlos ausstellen. Wir zum Beispiel gehen täglich mehrmals mit dem Hund in Zita Altstätter Burger den Wald. So viele Leute wie jetzt waren im Wald wohl noch nie unterwegs.“ ROBERT THEINER (Tarsch): „Wie bei allen Dingen, muss man auch bei Corona beide Seiten sehen, die negativen und die positiven. Negativ ist natürlich die Auswirkung der Coronavirus-Krankheit auf die Gesundheit Adrian Telser der Menschen. Auch zu starken negativen Folgen für die Wirtschaft wird es sicher kommen. Andererseits ergibt sich aus der Pandemie die Chance, dass alle Menschen über bestimmte Dinge nachdenken. Zum Beispiel über einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln, über den Stellwert lokaler Sonja Theiner Produkte, über Solidarität und Zusammenhalt. Bislang schaute in der Regel jeder nur auf sich selbst. Jetzt haben wir auch mehr Ruhe und mehr Zeit. Die Einschränkungen machen uns auch bewusst, wie wertvoll die Freiheit ist.“ RICHARD THEINER (Latsch): „Im Vinschgau sind wir generell Gott sei Dank noch wenig betroffen. Für infizierte Personen und solche, die in Quarantäne leben müssen, ist das natürlich eine sehr große Belastung. Die wirtschaftlichen Auswirkungen werden gewaltig sein. Viele Arbeitsplätze werden verloren gehen. Die Krise wird sich in vielen Bereichen der Wirtschaft in den nächsten Jahren negativ auswirken. Für kleine Geschäfte wird es besonders schwierig werden. Zu den positiven Aspekten gehört die Tatsache, dass die Solidarität einen neuen Stellenwert erhalten hat. Wir merken, dass wir aufeinander angewiesen sind, dass wir einander brauchen und füreinander Verantwortung übernehmen müssen. Große Sorgen bereitet mir die Ausbreitung des Virus in Ländern der sogenannten ‚Dritten Welt’, wo Millionen von armen Menschen dem Virus praktisch schutzlos ausgeliefert sind.“ CHRISTINE SCHWIENBACHER (Latsch): „Wir kommen mit dieser Situation und den Einschränkungen verhältnismäßig gut zurecht. Ich habe viele Hobbys und weiß mich zu beschäftigen. Was mir fehlt, ist die ausgedehnte Bewegung im Freien, aber das hat sich seit wenigen Tagen dank einer neuen Verordnung gebessert. Insgesamt gesehen müssen wir alle schauen, das Beste aus dieser Situation, die nun einmal ist, wie sie ist, herauszuholen und zusammenzuhalten. Glücklich schätzen können sich jene, die in größeren Wohnungen leben und einen

Rosmarie Brugger

Leo Gurschler

Rudi Gartner

Werner Kurz

Helmut Telser

Brigitta Patscheider

Andrea Folie

Robert Theiner

Richard Theiner

Christine Schwienbacher

Melanie und Leni Spiss

Fabrizio Thöni

Andreas Dissertori

Garten haben, und diese lange Zeit nicht auf engstem Raum zusammengepfercht verbringen müssen.“

manchen Leuten behauptet wird. Nicht nur ältere Menschen und andere Risikogruppen müssen dieses Virus ernst nehmen, sondern wir alle. Auch meinen Alltag hat das Virus ROSMARIE BRUGGER (Galsaun): „Wir müssen verändert. Wenn ich nicht arbeite, verbringe Geduld haben, auf uns und die andern auf- ich viel Zeit mit der Familie. Wir spielen passen und alle Regeln befolgen. Wenn wir jetzt oft Karten. Außerdem gehe ich anstelle das tun, werden wir auch diese Krise in den meiner Mutter einkaufen und entlaste sie Griff bekommen. Wir müssen das Beste auch bei der Arbeit im Haushalt. Zudem daraus machen. Ich für meinen Teil bin froh, bin ich Feuerwehrmann. Wir mussten auch dass ich werktags auf der Wiese arbeiten während der Corona-Zeit mehrere Male kann und an Sonntagen bleibt man während ausrücken. Im Namen der Feuerwehr kann dieser Zeit halt zuhause.“ ich nur sagen: wir sind für euch draußen, ihr aber bleibt bitte daheim.“ MELANIE SPISS (Naturns): „Zu den positiven Aspekten dieser Zeit gehört der Umstand, ANDREAS DISSERTORI (Kortsch): „Dieses Virus dass man die Zeit mit den Kindern anders, hat alles verändert. Alle sind betroffen. Die intensiver und stressfrei erlebt. Wir haben Arbeitgeber, die Arbeitnehmer, die ganze kürzlich sogar im Garten zusammen ein Gesellschaft. Man kann nicht mehr feiern Baumhaus gebaut. Das wollten wir schon und nicht mehr ausgehen. Auch das kirchseit zwei Jahren tun. Jetzt haben wir es ge- liche Leben steht still, obwohl: einen guten schafft. Negativ ist natürlich das Fehlen der Gedanken kann man auch daheim machen. sozialen Kontakte. Die Kinder vermissen die Wirklich Angst habe ich vor dem Virus Schulfreunde und die Begegnungen auf den nicht. Große Sorgen habe ich wegen der Spielplätzen. Nicht leicht für viele Familien wirtschaftlichen Folgen. Die Krise hat uns ist sicher auch die Doppelbelastung Beruf alle erwischt. Wir vom Kaninchenzuchtund ‚Homeschooling’. Hier stoßen nicht verein Vinschgau zum Beispiel hatten uns wenige Eltern wohl an ihre Grenzen, auch lange auf die Jubiläumsausstellung 30 Jahre Kaninchenzuchtverein vorbereitet, aber an psychische und emotionale.“ auch diese Veranstaltung fiel dem Virus FABRIZIO THÖNI (Naturns): „Ich glaube nicht, zum Opfer.“ dass die neuartige Corona-Erkrankung ‚nur’ eine Art Grippe ist, wie dies noch immer von SEPP LANER DER VINSCHGER 14-15/20

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Bürgermeister Dieter Pinggera

„Großteil der Bevölkerung ist sehr diszipliniert“ Dieter Pinggera: „Fallzahlen im Vinschgau sind Gott sei Dank niedrig.“ Stationäre Sozialeinrichtungen sollen teilweise hochgefahren werden. Lob für das Ehrenamt. VINSCHGAU/SCHLANDERS - „Vergleicht man unsere Zahlen der Infizierten und jener Personen, die in verordneter Quarantäne leben müssen, mit den Fallzahlen anderer Gebiete in Südtirol, scheint der Vinschgau tatsächlich und Gott sei Dank eine Insel der Seligen zu sein. Wir hoffen natürlich alle, dass das auch in Zukunft so bleiben wird“, sagte der Schlanderser Bürgermeister am Wochenende in einem Interview mit dem der Vinschger. der Vinschger: Warum sind die Fallzahlen im Vinschgau im Vergleich zu anderen Landesteilen relativ niedrig? DIETER PINGGERA: Das hängt einerseits

keine großen Ballungszentren gibt. Zum anderen sind wir von Infektionsherden, wie sie sich zum Beispiel in Altersheimen in anderen Südtiroler Gemeinden gebildet haben, bis jetzt Gott sei Dank verschont geblieben.

die strikte Einhaltung der Vorgaben und auch der Fleiß der Führungskräfte und der Mitarbeiterteams zu nennen. Andererseits muss man auch zugeben, dass wir schlicht und einfach Glück gehabt haben, denn dieses Virus könnte sich theoretisch auch bei noch so strengen Vorkehrungen Gibt es keine positiv getesteten Be- irgendwie einschleichen. wohner in den Wohn- und Pflegeheimen im Vinschgau?

Bis jetzt Gott sei Dank nicht. Mir sind jedenfalls keine Fälle bekannt.

Warum konnte das Coronavirus von den Altersheimen ferngehalten werden?

wohl damit zusammen, dass wir weitgeDa sind einerseits die große Disziplin, hend ein ländliches Gebiet sind, in dem es die frühzeitige Abriegelung der Heime,

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Breit angelegte Tests quer durch die Bevölkerung gibt es nach wie vor nicht. Kann es sein, dass wir auch im Vinschgau eine hohe Dunkelziffer haben?

Ausgehend von den bisherigen Fallzahlen im Vinschgau wage ich schon anzunehmen, dass auch die Dunkelziffer relativ bescheiden sein dürfte.


VINSCHGER GESELLSCHAFT Wie bewerten Sie und Ihre Amtskollegen im Tal die allgemeine Disziplin der Bevölkerung bei der Einhaltung der Einschränkungen und der anderen Covid-19-Vorgaben?

Im Zusammenhang mit der Verordnung vom Ostermontag wurde klar und unmissverständlich unterstrichen, dass der Landeshauptmann in Zeiten epidemiologischer Notstände als Verantwortlicher für den Bevölkerungsschutz auch als Sonderkommissär (Commissario Straordinario) fungiert und dass in Südtirol daher die Verordnungen des Landeshauptmannes vor jeder anderen Bestimmung zur Anwendung kommen müssen.

Bei den Sitzungen des Bezirksausschusses, zu denen wir auch während der Corona-Zeiten mehr oder weniger regelmäßig zusammenkommen, sprich alle zwei Wochen, wurde schon mehrfach festgestellt, dass der Großteil der Vinschgerinnen und Vinschger die Einschränkungen sehr ernst nimmt, sich verantwortungsbewusst an Wie sehen Sie Wirtschaft im die Regeln hält und viel Verständnis dafür Vinschgau in der Zeit nach Corona? Für die Wirtschaft hat die Corona-Krise aufbringt. Einige schwarze Schafe gibt es mit Sicherheit fatale Folgen. Denken wir natürlich immer. nur an den Tourismus, den Handel, das Nach über einem Monat schien das Gastgewerbe und das Handwerk. Es hat Verständnis aber so langsam zu zwar bereits erste zaghafte Lockerungen kippen. in bestimmten Wirtschaftszweigen gegeNatürlich ist die Akzeptanz für die Ein- ben, doch die Wirtschaft wird noch lange haltung der Regeln nach so langer Zeit mit den Nachwehen der Corona-Krise zu etwas geschrumpft. Besonders schwer kämpfen haben. Die kurz-, mittel- und fiel es vielen Menschen, keine längeren langfristigen Folgen kann derzeit wohl noch Spaziergänge in der freien Natur machen niemand genau abschätzen. Jetzt heißt es zu können. Je länger die strikte Ausgangs- zunächst abwarten, wie das Regelwerk des sperre dauerte und je schöner das Wetter Landes für den Neustart der Wirtschaft genau ausfallen wird. wurde, umso mehr stieg die Ungeduld. Mit der Verordnung, die der Landeshauptmann Arno Kompatscher am Ostermontag unterschrieben hat, haben sich die Dinge nun doch geändert.

Ja, mit dieser Verordnung ist es gelungen, dem dringenden Bedürfnis vieler Menschen zu entsprechen. Man darf jetzt wieder ausgiebig Spazieren gehen. Auch andere körperliche Aktivitäten zu Fuß sind erlaubt, auf dem gesamten Gemeindegebiet und sogar über die Gemeindegrenzen hinweg. Das Ansteckungsrisiko wird gleichzeitig in Grenzen gehalten, denn es ist ein Abstand von mindestens 3 Metern einzuhalten und auch ein Mundschutz ist mitzuführen, um ihn beim Zusammentreffen mit anderen Personen verwenden zu können. Das Radfahren ist allerdings nur erlaubt, wenn man mit dem Rad zum Einkaufen, zur Arbeit oder zu Arztbesuchen fährt. In anderen Gebieten des Staates herrschen diesbezüglich weiterhin viel strengere Vorgaben.

Besonders hart getroffen hat die Krise auch viele sozial schwache Menschen. Psychisch kranke Personen zum Beispiel, Menschen mit Beeinträchtigungen, aber auch ältere Personen, die allein leben und auf den Hauspflegedienst angewiesen sind. Sie sind auch Vizepräsident der Bezirksgemeinschaft und im Bezirksausschuss für den Bereich Soziales zuständig. Wie ist die derzeitige Situation im Tal?

Schon zu Beginn der Krise haben die Bezirksgemeinschaften landesweit beschlossen, stationäre und teilstationäre Einrichtungen zu schließen. Der Hauspflegdienst wurde zwar nicht vollständig heruntergefahren, aber auf das Notwendigste reduziert. Ohne dieses Mindestangebot wären einige Personen buchstäblich verwahrlost. Durch die Schließung von Einrichtungen für psychisch kranke Menschen haben einige betreute Personen den Halt verloren. Sie mussten bzw. müssen immer noch über Telefon bzw. aus einer

bestimmten Distanz notdürftig betreut werden. So gut es eben geht. Auch die zeitweilige Schließung von Einrichtungen und Werkstätten, in denen Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen betreut werden, ist für viele Betroffene und deren Familien zum Teil ziemlich problematisch. Wir haben in der vergangenen Woche mit den Verantwortlichen der Einrichtungen und Strukturen vereinbart, zu Beginn der nächsten Woche die Angebote und Dienste in einem ersten Schritt im Rahmen der „Phase zwei“ ein bisschen hochzufahren, um auch in den stationären Einrichtungen bestimmte Kerndienste anbieten zu können. Leicht wird das nicht, vor allem auch deshalb nicht, weil die Betroffenen in der Regel mit Fahrzeugen zu den Strukturen gebracht und von dort wieder abgeholt werden müssen. Nicht wenige Menschen haben aufgrund der Corona-Krise materielle und seelische Nöte. Hält das soziale Netz?

Was die Gemeinde Schlanders betrifft, kann ich bestätigen, dass der Einsatz der Freiwilligen und ehrenamtlich tätigen Menschen vorbildhaft ist und unser größtes Lob verdient. Viele helfen mit, um jene zu unterstützen, die derzeit Hilfe brauchen. Die Palette reicht vom freiwilligen Zustelldienst und dem Hoffnungs-Telefon bis hin zu fleißigen Schneiderinnen, die Schutzmasken nähen. Die Mitglieder der Gemeindeverwaltung stehen im engen Kontakt mit den Ehrenamtlichen, um die Initiativen zu unterstützen und bürokratische Hürden auszuräumen. Einige Freiwillige wollten sogar bei älteren Menschen die Wertstoffe abholen und zum Recyclinghof bringen. Das konnten wir aber leider nicht zulassen, weil es gesetzlich verboten ist. Eines steht fest: das Ehrenamt lebt und ist stärker denn je. INTERVIEW: SEPP LANER

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Ein 100er in Corona-Zeiten Der älteste Bürger der Gemeinde Latsch, Josef Raffeiner, hat am 15. April seinen 100. Geburtstag gefeiert – inmitten der Coronavirus-Krise. LATSCH - Es war ein besonderer Geburtstag, wie ihn Josef Raffeiner, der langjährige Latscher Gemeindesekretär, am 15. April feiern konnte. Nicht nur, dass der älteste Bürger der Gemeinde Latsch 100 Jahre alt wurde, sondern auch die Umstände, die Zeiten der Coronavirus-Krise, machten diesen runden Geburtstag sicherlich einzigartig. „Eine große Familienfeier konnten wir natürlich nicht machen, es war aber dennoch ein schöner Geburtstag“, betont sein Sohn Roman der gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin im Haus mit Josef Raffeiner lebt. Am Morgen sei das Geburtstagskind von den Beiden mit einem Kuchen überrascht worden. „Wir haben den Tag hauptsächlich zu dritt verbracht“, erzählt Roman Raffeiner. Auch das Geburtstagsessen an diesem besonderen Tag habe somit lediglich zwischen den drei im selben Haus lebenden Personen stattgefunden. Trist sei der Geburtstag jedoch dennoch nicht gewesen. Im Gegenteil. Den ganzen Tag über gab es zahlreiche Anrufe und WhatsApp-Nachrichten. In der vergangenen Woche waren

die Maßnahmen im Hinblick auf die Coronavirus-Krise zwar leicht gelockert worden, aber auch kurze Besuche blieben größtenteils dennoch aus. Eine Abordnung der Latscher Gemeindeverwaltung, mit Bürgermeister Helmuth Fischer und Gertraud Gunsch sowie der Latscher Feuerwehrkommandant Werner Linser statteten Raffeiner einen kurzen Besuch ab und überbrachten Glückwünsche – mit Masken und einem Sicherheitsabstand von mehreren Metern versteht sich. Gunsch, die am 31. März in Pension gegangen ist und davor am Meldeamt der Gemeinde gearbeitet hat, war Ende der 1970er Jahre noch vom damaligen Gemeindesekretär Josef Raffeiner angestellt worden. Telefonische Geburtstagsgrüße überbrachte zudem auch der Latscher Gemeindereferent Mauro Dalla Barba.

100 Jahre und gut drauf: Josef Raffeiner.

die Glückwünsche. Der Höhepunkt des „Corona-Geburtstages“ sei dann eine große virtuelle Familienfeier gewesen. Familienangehörige, die mittlerweile in der ganzen Welt zerstreut sind, seine geliebten Enkel und Urenkel, von Latsch bis Wien, trafen sich über eine Internetplattform. „Wir 4 Kinder und die 9 Enkel mit Partnern und die 12 Urenkel waren dabei, somit 4 Generationen von Jahrgang 1920 Virtuelle Geburtstagsfeier bis 2020“, freut sich Sohn Roman. Am Nachmittag überbrachten Die virtuelle Konferenz projizierte noch die in der unmittelbaren er von seinem Laptop auf den TV, Umgebung wohnenden Kinder von so konnte das Geburtstagskind Josef Raffeiner ihrem Vater persön- mit allen sprechen. Via Internet lich, aber dennoch mit Abstand, brachten Kinder Geburtstagsge-

dichte live zum Vortrag, sogar ein Geburtstagslied wurde gemeinsam gesungen und dann auf den 100er angestoßen. „Jeder bei sich daheim, es war schon spannend und hat meinem Vater gut gefallen“, erzählt Roman Raffeiner. Und was sagte Josef Raffeiner selbst zu seinem runden Geburtstag? „Ich hätte mir nie erträumt, den 100er zu erreichen. Ich habe es sehr genossen, dass trotz der Coronavirus-Krise alle mit mir gefeiert haben“. Ohnehin ist Josef Raffeiner, der nach 11 Jahren als Gemeindesekretär in Dorf Tirol 1959 mit seiner Familie nach Latsch gezogen ist und dort bis 1978 als Gemeindesekretär gearbeitet hat, ein Rentner, der noch „gut beieinander“ ist. Die tägliche Zeitungslektüre darf nicht fehlen. Mit PC, Smartphone und Tablet kennt sich Josef Raffeiner aus. „Er schreibt fast täglich auf dem PC und derzeit liest er die Zeitungen meist online“, erklärt sein Sohn. Auch ein rund 45-minütiger Spaziergang stehe für den ältesten Latscher Bürger täglich auf dem Programm. MICHAEL ANDRES

AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (44)

Kommen wir jetzt zu etwas völlig anderem Der Titel dieses Beitrages stammt aus dem Film „Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft“. Seit über zwei Monaten gibt es – völlig zurecht – nur ein Thema. Was vor wenigen Monaten wahlweise noch ein italienischer Dance-Act, japanisches Auto oder mexikanisches Bier war, taucht nun in allen denkbaren Kombinationen auf – ob als Corona-Test, CoronaFlashmob oder Corona-Party, es gibt kein Entrinnen. So und so. Kommen wir also zu etwas völlig anderem. Was könnte weiter entfernt sein von dieser Situation, die auf lange Sicht nur in einem europäischen Rahmen gemeistert werden kann? Möglicherweise die Vorstellung, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht. Nicht in Kalenderjahren, aber doch zumindest im allgemeinen Bewusstsein scheint eine Idee, auch wenn sie mit sicherer Regelmäßigkeit in den Medien auftaucht, meilenweit entfernt – oder muss man in Tirol sagen: kiloklafterweit? Es ist die Idee der politischen Unabhängigkeit. 2012 hatten die hiesigen Freiheitlichen dafür sogar eine Verfassung des Freistaates Südtirol präsentiert – ausgearbeitet von Universitätsprofessor und Föderalismusforscher Peter Pernthaler. Der aus 88 Artikeln bestehende Entwurf enthält eine Reihe interessanter Passagen. War beispielsweise in der ursprünglichen Version noch von drei Staats-

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sprachen zu lesen, was es einem Grödner erlaubt hätte, sich in der Malser Gemeinde eine ladinische Auskunft zu erstreiten, unterscheidet die Überarbeitung von 2013 zwischen Staats- und Amtssprachen: Das Ladinische gelte selbstverständlich nur für die ladinischen Gemeinden. Die Südtiroler und das Thema Sprache – ein ewiges Ringen. Heißt es 2012, dass auf Vorschlag der jeweiligen Sprachgruppe festgelegt wird „ob [...] der Unterricht der zweiten Staatssprache Pflicht ist“, schwächt man danach ab: „wie es gesetzlich auf Vorschlag der betreffenden Sprachgruppe festgelegt wird, [...] ist der Unterricht der zweiten Sprache Pflicht.“ Noch spannender waren aber folgende Fragen: Wäre ein Freistaat Südtirol noch Teil der EU? Oder der Reschen EU-Außengrenze? Wie sähe es mit dem Euro aus? Strittige Fragen, die weder Befürworter noch Gegner leicht beantworten können. Immerhin hätten wir – sprachlich – noch einen Landtag. Aber der Landeshauptmann weicht einem Ministerpräsidenten. Und der kann per Verfassung uneheliche Kinder zu ehelichen Z erklären. Gut, dass das geklärt ist.


VINSCHGER GESELLSCHAFT

Brandstiftungen: Hinweise erbeten

Einfach zurücklehnen.

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PRAD - Schon mehrere Male mussten in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch seit Anfang Februar 2020 die Freiwilligen Feuerwehren ausrücken, um Brände zu löschen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gelegt worden sind. „Die Sicherheitskräfte werden die Kontrollen verschärfen und ihre Überwachungsmöglichkeiten voll ausschöpfen“, schreibt Bürgermeister Karl Bernhart in einer Presseaussendung. Dennoch sei man auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen: „Damit wir den/die Brandstifter ausfindig machen können, sind wir auch auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Wer Be-

obachtungen macht und Hinweise geben kann, die zur Aufklärung der Straftaten beitragen und zur Überführung des/der Täter führen können, sollte sich sofort an Sicherheitskräfte wie Carabinieri, Ortspolizei, Feuerwehr, Forstbehörde oder auch nur an den Bürgermeister bzw. Vizebürgermeister der Gemeinde Prad wenden.“ Sachdienliche Hinweise und Beobachtungen sind erbeten an die Sicherheitskräfte wie Carabinieri, Ortspolizei und Feuerwehr über die einheitliche Notrufnummer 112 oder auch direkt an die Carabinieri (Tel. 0473 616014) bzw. die Ortspolizei (Tel. RED 0473 057011).

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Bezirksjägermeister Günther Hohenegger

Die halboffenen Landschaften im Vinschgau stellen in Kombination mit dem milden inneralpinen Klima beste Wildlebensräume dar.

VINSCHGAU - Im Vinschgau ist die Jagd in der Bevölkerung noch fest verwurzelt. Gemessen an der Bevölkerung ist der Anteil an Jägerinnen und Jägern so hoch wie sonst wohl nirgends im Land. Es mag die halboffene Landschaft mit den guten Wildbeständen sein, oder auch geschichtliche Gründe haben, dass man im Vinschgau eher der Jagd frönt als anderswo. Auch der große Besucherandrang zur Bezirkshegeschau zeugt jährlich von dieser Begeisterung. Zumal die Hegeschau 2020 dem Corona-Virus zum Opfer gefallen ist, hat Bezirksjägermeister Günther Hohenegger dem der Vinschger folgenden Bericht über das vergangene Jagdjahr zukommen lassen.

Landschaften in Kombination mit dem milden inneralpinen Klima stellen beste Wildlebensräume dar, neben dem Schalenwild fühlen sich auch zahlreiche andere Tierarten im Vinschgau wohl. So ist der Vinschger Sonnenberg bei Vogelkennern als Hotspot bekannt. Seltene Vogelarten wie die Zippammer oder auch der Neuntöter und das Steinhuhn sind hier noch gut verbreitet. Über das Vorkommen des Bartgeiers im Vinschgau ist bereits berichtet worden.

900 Jäger/innen in 12 Revieren Bezirksweit zählt die Jägerschaft im Vinschgau gut 900 Mitglieder, 44 davon sind Frauen. Diese verteilen sich auf die 12 Jagdreviere zwischen Schnals und Graun. Im mitgliederstärksten Jagdrevier Mals zählt man mehr als 140 Jäger/innen. Hinzu kommen die beiden Eigenjagden Marienberg und Juval. Die halboffenen 10

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Rotwild als Hauptwildart Aus der Sicht des Jägers ist das Rotwild heutzutage die Hauptwildart. Anfang des 20. Jahrhunderts war es in Südtirol so gut wie ausgerottet. Vom Obervinschgau aus hat sich das Rotwild dann vor gut 100 Jahren wieder ausgebreitet. Im westlichsten Landesteil findet unsere größte heimische Schalenwildart seine Lebensraumansprüche am besten erfüllt. Rotwild braucht halboffene Landschaften mit reichlich Bodenvegetation. Und weil es in unserem Heimattal noch verhältnismäßig ruhig hergeht, kann das Rotwild im Sommer und oft sogar im

Winter Gebiete weit oberhalb der Waldgrenze nutzen. Das gibt es sonst nirgends im Land. Die Jagdstatistik Werfen wir einen Blick auf die Jagdstatistik: Im Vorjahr sind im Bezirk 1.547 Stück Rotwild erlegt worden, genau drei Mal mehr als Rehe (507) und fast vier Mal so viele wie Gamsen (361). Noch nie ist im Bezirk und auch landesweit so viel Rotwild erlegt worden wie im Vorjahr. Bezirksweit sind die Abschusspläne zur Zufriedenheit eingehalten und erfüllt worden. Seit einigen Jahren liegt der Schwerpunkt der Entnahme bei den weiblichen Tieren, denn sie sind der Motor einer Bestandeszunahme, welche es auszubremsen gilt. Je höher die Entnahme bei weiblichen Tieren, desto weniger Jungtiere kommen nach und desto geringer ist die Nachwuchsrate. Was einfach klingt, ist in der Umsetzung oft schwierig. Rotwild ist nämlich sehr lernfähig und reagiert auf das regelmäßige Auftauchen von Jägern und Nichtjägern in seinem Lebensraum: es zieht sich zurück und lässt sich auf Offenflächen oder zu bestimmten Tageszei-

ten nicht mehr blicken. Das erschwert die Bejagung beträchtlich. Nichts desto trotz sind im Vorjahr knapp 1,8 Mal so viele Tiere (ein- oder mehrjährige weibliche Stücke) erlegt worden als Hirsche (männlichen Tiere). Weniger Rehe Es gibt aber auch Konkurrenz unter den heimischen Pflanzenfressern. Rehe werden zum Beispiel weniger, wenn Rotwild zunimmt - das ist ein Zusammenhang, der schon vielfach beobachtet und beschrieben worden ist. Im Vinschgau ist diese Entwicklung seit Jahrzehnten zu beobachten. Gamsen reagieren hingegen auf eine intensive Schaf- oder Ziegenweide: wo viele Schafe weiden, bleibt den Gamsen nicht mehr viel zum Fressen. Das ist im Vinschgau wohl im Planeiltal der Fall. In die Reihe der großen Wildsäuger reiht sich noch das Steinwild ein. Zwischen dem Reschen und dem Brenner leben mittlerweile mehr als 1.500 Steinböcke. Man kann davon ausgehen, dass diese Anzahl nicht mehr wesentlich weiter ansteigen wird, weil der vorhandene, für die Art geeignete Lebensraum


VINSCHGER GESELLSCHAFT bereits zur Gänze genutzt wird und sozusagen „voll“ ist.

Graun, in Matsch oder Planeil, im Schlandrauntal, in Schnals oder anderswo. Die Südtiroler Jägerschaft hat vor einigen Jahren Steinwild hat besondere Lebensraumansprüche damit begonnen, Steinwild in den großen Kolonien einzufangen Steinwild hat ganz besonde- und in Gebieten freizulassen, die re Lebensraumansprüche. Es auf natürliche Weise nicht vom kommt nur dort vor, wo die Steinwild besiedelt worden wären. Hänge besonders steil, sonnig Nach und nach ist auf diese Weise und felsdurchsetzt sind, und eine kleine Kolonie in den Sarntaviel Gras als Nahrung zur Ver- ler Alpen gegründet worden, sie fügung steht. Nur dort, wo im zählt mittlerweile an die 40 Tiere. Winter der Schnee bald abrutscht, fühlt sich Steinwild wohl. Jeder, Niederwild der die Vinschger Berge kennt und unterwegs ist, hat SteinNiederwild, das sind Hasen, Das Steinwild hat ganz besondere böcke schon einmal gesehen: in Füchse, Hühnervögel, Drossel- Lebensraumansprüche.

und Entenvögel, spielt im Jagdjahr des durchschnittlichen Vinschger Jäger eine eher untergeordnete Rolle. Hasenjäger werden immer seltener. Für diese ganz besondere Art der Jagd bedarf es eines guten Jagdhundes, der den Hasen aufstöbert und dem Jäger entgegentreibt. Die Anzahl der Jäger, die diese besondere Art der Jagd ausüben, hat über die Jahre zwar abgenommen, so mancher passionierte Hasenjäger aber freut sich auch im Vinschgau immer noch, mit seinem treuen Gefährten loszuziehen. RED

Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal abgelehnt dass nun endlich eine Entschei- „gute Entscheidung für die Gedung gefallen ist. Jahrzehntelang meinde Graun und den Obersei über das Thema diskutiert vinschgau getroffen.“ Noggler worden: „Jetzt ist endlich eine hofft, dass jetzt auch die StreiEntscheidung da, die zu respek- tereien bzw. Anfeindungen, zu tieren ist.“ Gleichzeitig werde denen es im Zusammenhang nun der Weg für eine alternative mit dem Projekt in Langtaufers Tourismusentwicklung in Lang- und darüber hinaus gekommen taufers frei. Noggler: „Gerade die ist, ein Ende finden. Die Oberg derzeitige Corona-Krise zeigt länder Gletscherbahn AG nahm e w „Hände gtaufers!“ uns, wie wichtig es ist, die Natur die Entscheidung klarerweise n a L n vo zu erhalten und nicht alles zu mit Bedauern und Enttäuschung erschließen.“ Dank der Verbin- zur Kenntnis. Das weitere Vordung der Skigebiete Schöneben gehen ist noch unklar. Es könnte und Haideralm sei die Gemeinde sein, dass gegen den Beschluss der Freien mittlerweile gut aufgestellt. Es der Landesregierung rekurriert Universität Bozen in Auftrag habe sich vieles zum Positiven wird. Andererseits ist auch eine gegeben. Doch auch diese Über- gewendet. Die Landesregierung Auflösung der Gesellschaft nicht prüfung erkannte nicht eindeutig habe mit der Ablehnung eine auszuschließen. LPA/SEPP positive Auswirkungen für die Region Obervinschgau: Die Vollständigkeit dieses Gutachtens wurde für diese Bewertung für die Landesregierung von der Anwaltschaft des Landes bestätigt. Für Maria Hochgruber Kuenzer ist es „völlig nachvollziehbar, dass es unterschiedliche Meinungen über eine wirtschaftliche Entwicklung in Langtaufers und im 325 588 3 oberen Vinschgau gibt. Doch 7 4 0 . » TEL gerade die aktuelle Situation regt ELLUNG T S E B zum Nachdenken an und zeigt auf, dass unberührte Natur eine wertvolle Ressource für zukünftige Entwicklung sein kann.“ BREITE

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- 19.12.2019

353/2003 nt - ges. Dekr. im Postaboneme1, Komma 1, CNS Bozen Art. SpA - Versand ich Poste Italiane Ges. 27/02/2004 Nr. 46) in (abgeändert - I.P. 26 JG | wöchentl

BOZEN/LANGTAUFERS - Die Landesregierung hat sich am 15. April erneut mit dem Vorschlag für einen „ergänzenden Eingriff in der Skizone ‚Langtaufers’ in der Gemeinde Graun für die skitechnische Verbindung mit der Zone Kaunertal“ befasst und das Vorhaben abgelehnt. Bevor die Landesrätin für Raumentwicklung, Maria Hochgruber Kuenzer, den Beschluss auf die Tagesordnung der Landesregierungssitzung gesetzt hatte, waren zahlreiche Gutachten und Überprüfungen der Auswirkungen des Vorhabens eingeholt worden. Der Umweltbeirat des Landes hatte festgehalten, dass das Melagtal, in dem die Skiverbindung geplant war, als unberührtes Gebiet gelte. Zudem enthalte das Tal auf 1.900 Metern Meereshöhe urtümliche charakteristische Geländekammern, es gebe unzählige, kleinflächige Lebensräume mit einer hohen Biodiversität, darunter auch Arten, die international unter Schutz stehen. Die Gesamtbewertung des Standortes veranlasste den Umweltbeirat zu einem negativen Gutachten. „Südtirol zeichnet sich durch Vielfalt und Einzigartigkeit aus. Das gilt vor allem für die Naturlandschaften. Diese Vielfalt haben unsere Vorfahren geprägt und wir haben den Auftrag, sie zu erhalten“, beschreibt Maria Hochgruber Kuenzer ihre Verantwortung. Darüber hinaus hatte die Landesregierung ein sozio-ökonomisches Gutachten bei Experten

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„Bin der Überzeugung, dass wir alle aus Fehlern lernen können“ Auch die Klostergemeinschaft der neun Mönche in der Abtei Marienberg unterliegt den derzeitigen Auflagen des Staates hinsichtlich der Coronavirus-Pandemie. Fragen an Abt Markus Spanier* Foto: Maria Gapp

der Vinschger: Erst einmal, wie geht es Ihnen und den anderen Klosterbewohnern? ABT MARKUS SPANIER: Wir sind

Gottseidank alle wohlauf.

Gibt es andere Personen, die im Kloster arbeiten, bzw. regelmäßig ins Kloster kommen?

Es gibt ein paar wenige, die Zutritt zum Kloster haben und wegen bestimmter Arbeiten vonnöten sind. Was ging Ihnen durch den Kopf und was haben Sie empfunden, als Papst Franziskus am 27. März zu einem ganz ungewöhnlichen Zeitpunkt auf dem menschenleeren und nassen Petersplatz den Segen „Urbi et Orbi“ spendete?

Da ich nur wenige Ausschnitte gesehen habe, kann ich nur so viel dazu sagen, dass mich diese ungewöhnliche und schon ein wenig gespenstisch anmutende Feier auf dem menschenleeren Petersplatz mit Papst Franziskus und seinem Assistenten beeindruckt hat und der Hl. Vater damit ein starkes und hoffnungsvolles Zeichen gesetzt hat.

Mit den Gläubigen in Kontakt bleibt die Klostergemeinschaft über das Gebet bei der täglich gefeierten hl. Messe, bei den allabendlichen Anbetungsstunden und auch über E-Mails und Telefon.

das Ostergeheimnis von Tod und Auferstehung Jesu nicht nur auf einen äußeren Mitvollzug reduziert werden kann, sondern sich im Herzen eines jeden von uns ereignen will mit ungeahnten Folgen …

Wie bleiben Sie und Ihre Mitbrüder derzeit mit den Gläubigen im Kontakt?

Zunächst natürlich über das Gebet bei der täglich gefeierten hl. Messe und den allabendlichen Anbetungsstunden. DarüIst Ostern ohne Glaubensber hinaus stehen wir mit Hilfe gemeinschaft und hinter Ist die gesamte Klosterge- von E-Mails und Telefon mit den verschlossenen Türen noch meinschaft mit den stren- Gläubigen im Kontakt.

Ostern?

Natürlich ist die Tatsache, Ostern ohne Gläubige feiern zu müssen, höchst ungewöhnlich und für uns alle ungewohnt. Dennoch wird Ostern liturgisch gefeiert. Wir, die Gemeinschaft von Marienberg, feiern die Karund Osterliturgie ohne Abstriche stellvertretend für all jene, denen die Teilnahme verwehrt ist und schließen sie in unser Gebet fest ein. Es sei aber auch gesagt, dass 12

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gen Corona-Einschränkungen, die derzeit auch das Haben Sie Angst vor dem kirchliche und religiöse Le- Coronavirus? Wenn ja, wie ben arg beschneiden, ein- gehen Sie mit diesem Geverstanden? Insbesondere fühl um? was die Letzte Ölung betrifft, Nein, Angst habe ich persöndie Verabschiedung von Ver- lich vor dem Coronavirus nicht. storbenen und die Beichte? Was ich habe, ist die Sorge, dass

Ob uns diese drastischen Maßnahmen behagen oder nicht, auch wir sind gehalten, die vom Staat und von der Kirche erlassenen Verordnungen einzuhalten.

im Kloster und außerhalb vor? Was sind Ihre Hoffnungen, auch für die Gesellschaft außerhalb des Klosters, für die Zeit danach?

Wie die Zukunft nach der Corona-Zeit aussehen wird, vermag ich nicht vorherzusagen. Meine Hoffnung ist, dass Erkenntnisse, die aus dieser Krisenzeit gewonnen werden, hoffentlich auch in die Tat umgesetzt werden.

Manchmal ist zu hören, dieses Virus sei eine Mahnung an die Menschheit. Können Sie dieser Auffassung etwas abgewinnen?

sich ein Mitbruder durch UnachtAls Christ würde ich sogar von samkeit anstecken könnte. einem Fingerzeit Gottes sprechen. Wir alle müssen uns z. B. fragen, Wie stellen Sie sich die Zu- welche christlichen Werte in der kunft nach der Corona-Zeit Vergangenheit auf der Strecke ge-


VINSCHGER GESELLSCHAFT weiterhin zunimmt. Die Verbreitung von Krankheiten bleibt dabei nicht aus. Was den Klimawandel anbelangt, ist eine der Ursachen bekanntlich die Umweltzerstörung durch u. a. die Abholzung des Regenwaldes. Lebensräume werden dadurch enger. Wildtiere und Menschen rücken immer näher zusammen. Laut dem deutschem Umweltministerium stammen 70 Prozent der Infektionserreger aus dem Tierreich.

Büchern gesucht, in denen sich die Autoren mit Epidemien der Vergangenheit befassten?

sächlich noch mit Lebensmitteln beliefert. Ab Mai kann die Gibt es aus Ihrer Sicht einen Gartenarbeit wieder beginnen, Zusammenhang zwischen sodass wir auf eigene Produkte dem Auftreten des neuartizurückgreifen können. Zurzeit gen Virus, der Globalisierung, profitieren wir unter anderem des ständigen Wirtschaftsnoch von eingefrorenen Produkwachstums oder gar des Vernetzung in wirtschaftlicher, ten der letzten Gartensaison. Klimawandels? kultureller und politscher HinSicherlich können wir davon sicht die Mobilität der Menschen Haben Sie in der Klosterbiausgehen, dass durch die globale stark zugenommen hat und auch bliothek nach historischen

Das Ende dieser Krise ist noch nicht absehbar. Daher rechne ich damit, dass wir Museum, Klostercafé und Gästehaus so schnell nicht in Betrieb nehmen können.

Foto: Maria Gapp

blieben sind und welche Folgen es hat, wenn Wirtschaftswachstum zum obersten Prinzip erklärt wird, um den Wohlstand einiger weniger zu garantieren, bzw. noch zu vermehren. Könnte es sein, dass wir eine bessere und vor allem gerechtere Welt bekommen? Oder kann es Ihrer Meinung nach auch ganz düster ausgehen?

Wie schon gesagt, hängt vieles von uns ab, welche Lehren wir aus dieser Katastrophe ziehen. Da ich trotz allem an die Lernfähigkeit und Wandelbarkeit des vernunftbegabten Menschen glaube, bin ich der Überzeugung, dass man in der Lage sein wird, aus Fehlern zu lernen.

Nein, dazu fehlte mir bisher wegen vieler interner Aufgaben die Zeit.

Die Corona-Einschränkungen haben auch das kulturelle Leben im Kloster lahmgelegt, so auch das Museum mit dem dazugehörigen Shop und die Führungen. Werden die Lebensmittel Auch die bereits geplante eingekauft oder werden sie Sonderausstellung „Zum angeliefert? Mit welchen Gü- Wohl von Leib und Seele“ tern versorgt sich die Abtei konnte noch nicht eröffnet selbst? Was wächst bereits werden. Wann rechnen Sie im Klostergarten? mit einem Ende dieser doch Wir werden zur Zeit haupt- recht schwierigen Zeit?

Abt Markus Spanier: „Meine Hoffnung ist, dass Erkenntnisse, die aus dieser Krisenzeit gewonnen werden, hoffentlich auch in die Tat umgesetzt werden.“

*Die Fragen stellten wir per E-Mail in der Zeit vor Ostern INTERVIEW: KATHARINA HOHENSTEIN UND SEPP LANER

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Corona‐ und Klimakrise Offener Brief des Klimaforschers Georg Kaser VINSCHGAU - Im Vergleich zur Corona-Krise sind die Herausforderungen, die der Klimawandel nach sich ziehen wird, viel massiver. Dies schreibt der Klimaforscher Georg Kaser in einem offenen Brief an die Mitglieder der Landesregierung, an einschlägige Verbände und an die Medien. Nachfolgend der vollinhaltliche Brief: Neben den immer noch beunruhigenden, fast stündlich steigenden Zahlen von an Covid‐19 Erkrankten und den Todesfällen hierzulande und weltweit, drängen immer mehr Meldungen aus der Wirtschaft in die Nachrichten. Das ist gut so. Es ist die Wirtschaft, die ganz besonders getroffen wird von dem sich immer noch rasant ausbreitenden Virus Sars‐CoV‐2. Die kleinen runden Dinger haben sie und damit unsere Gesellschaft weidwund geschossen. Die großen Anstrengungen von Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Finanzwelt, die Wirtschaft zum Überstehen der Krise zu stärken, sind dringend notwendig. Noch wichtiger wird eine starke Wirtschaft in absehbar naher Zukunft werden, wenn es gilt, nach dem Ende von nationalen Notstände und Ausgangssperren unserer Gesellschaft wieder auf die Beine zu helfen und um den nächsten, vor der Tür stehenden und noch viel größeren Herausforderungen standzuhalten. Vor dem Wiederauftreten eines SARS Virus und seinen Folgen wurde zwar schon lange gewarnt, z.B. 2007 in einem Aufsatz in der Zeitschrift Clinical Microbiology Reviews, aber es hat uns dann doch völlig unerwartet und unvorbereitet überfallen. Viel älter schon und wissenschaftlich viel fundierter ist das Wissen um den Klimawandel, seine Ursachen und seine Folgen. Der bereits verursachte und noch viel mehr der gegenwärtig zunehmend beschleunigte Klimawandel werden im Alpenraum und damit auch in Südtirol die Temperaturen weiter steigen, die Gletscher in wenigen

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Georg Kaser bei einem Vortrag im Naturparkhaus in Naturns im Herbst 2019.

Jahrzehnten zur Gänze schmelzen, die Winterschneedecke als essentielles Wasserreservoir schwinden und die atmosphärischen Extremereignisse in Häufigkeit und Amplitude zunehmen lassen. Die Wasserversorgung wird zunehmend problematisch werden, Schädlinge werden zunehmend Land‐ und Forstwirtschaft, aber auch die Gesundheit der Menschen bedrohen und Naturgefahren werden unseren Siedlungs- und Wirtschaftsraum bedrohen. Die Folgen für alle Bereiche der Südtiroler Gesellschaft werden in den nächsten Jahrzehnten bereits drastisch sein. Gerade die „Coronakrise“ zeigt uns, wie sehr wir von globalen Vorgängen abhängig sind und wie immens verletzbar wir sind. Das gilt in großem Ausmaß auch für den Klimawandel. Die Sauerstoffzufuhr in die obersten Schichten der Weltmeere wird durch die Erwärmung immer schwächer, zudem versauern sie durch zu-

nehmende CO2 Aufnahme. Die Nahrungsketten der Ozeane sind massiv bedroht. Das Eis der Gletscher und Eisschilde schmilzt mit zunehmend schnellerer Geschwindigkeit und der Meeresspiegel steigt immer schneller an. Neueste Beobachtungen aus der Westantarktis und aus Grönland deuten auf den obersten Rand der vorhergesagten Szenarien hin. Die Versalzung von bisher fruchtbaren und dicht besiedelten Flussdeltas nimmt rasant zu, Küstenerosion und Küstenhochwasser ebenso. Die Permafrostböden Sibiriens und Alaskas tauen und atmen Methan und Kohlenstoff aus. Krankheitserreger breiten sich aus und Arten sterben, atmosphärische Extremereignisse nehmen in ihrer Ausprägung und Dauer (auch in unseren Breiten) bedrohlich zu. Wir sind schon mitten drinnen im Klimawandel und er wird in den allernächsten Jahrzehnten hunderten von Millionen von

Menschen die Lebensgrundlage entziehen, sie werden flüchten müssen, wandern, und sie werden zuhauf sterben. Mit dem bisherigen Wirtschaften steuern wir auf eine menschgemachte globale Erwärmung von über 3°C in den nächsten 80 Jahren und weit mehr darüber hinaus zu. Dass es dann in Südtirol vielleicht auch um 3 oder 4°C wärmer sein wird, wird dann keine Rolle mehr spielen. Die Erde wird dann eine ganz andere sein! Wir brauchen gleich nach „Corona“ wieder eine starke Gesellschaft, die diesen noch viel massiveren Herausforderungen standhält und noch schlimmere verhindert. Wir brauchen v.a. eine Wirtschaft, die nicht in ihren Grundfesten bedroht ist, wenn ein vergleichsweise kleines und vorübergehendes Virus über die Lande zieht, aber eine, die den kommenden Bedrohungen standhält, welche mit Sicherheit mächtiger und in den meisten Fällen bleibend sein werden. Wir brauchen eine Wirtschaft, die dem Wohlbefinden der Menschen dient und fundamentale materielle Stütze ist, wenn die nächsten Probleme kommen werden, in unseren Tälern, den Dörfern, Städten, Europa, global. Wir brauchen Sie als Entscheidungsträger, die sich dieser Herausforderungen bewusst sind und alles in ihrer Macht stehende unternehmen, unsere zukünftige Wirtschaft und damit unsere Nach‐Covid‐19‐Gesellschaft materiell, kulturell und sozial zu stabilisieren. Und wir brauchen dringend eine Wirtschaft, die dem schon angefachten Klimawandel sehr schnell Einhalt gebietet. Eine, die ohne den Verbrauch fossiler Brennstoffe auskommt. „Geht nicht“ darf es nicht geben, aber wir können diese Herausforderung nur gemeinsam schaffen. Lassen Sie es uns mit allen Kräften gemeinsam angehen. GEORG KASER, KLIMAFORSCHER, KARTHAUS, 06.04.2020


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Ostern in Coronavirus-Zeiten Heilig-Grab-Bruderschaft hält die jahrhundertalte Tradition der gemeinsamen Anbetungsstunden in der Karwoche dank moderner Medien aufrecht.

Heuer konnte das Hl. Grab (im Bild eine Aufnahme aus dem Jahr 2013) nur auf dem Bildschirm gesehen werden. GRAUN - Die Heilig-Grab-Bruderschaft hat in Graun eine lange Tradition. Die Pfarrei Graun pflegt die Tradition des „Heiligen Grabes“, vor welchem in der Karwoche Tag und Nacht abwechselnd Stundengebet gehalten wird, schon seit etlichen Generationen. In Pfunds besteht die Anbetung vor dem Allerheiligsten von Karfreitag am Nachmittag bis Karsamstag schon seit über 500 Jahren, in Nauders und Graun höchstwahrscheinlich ebenso lang.

Lange Tradition In Reschen gibt es die Bruderschaft und die damit verbundene Tradition seit 1934, als Reschen sich als selbstständige Pfarre von der Expositur Graun gelöst hat. Zu den Hauptpflichten der Heilig-Grab-Brüder gehört neben dem Auf- und Abbau, der Erhaltung und Pflege des Heiliggrabes vor allem die ununterbrochene Grabwache mit Abhalten der Anbetungsstunden. In Graun wird die Grabwache von Karfreitag um 16 Uhr (unmittelbar nach dem Wortgottesdienst zur Karfreitagsliturgie) durchgehend bis Karsamstag um 12 Uhr mittags gehalten. Es gibt 10 Gruppen von mindestens 8 „Grabbrüdern“, die jeweils für 2 Stunden das Rosenkranzgebet vor dem Hl. Grab und dem Allerheiligsten durchführen.

Mit Hilfe einer Videokonferenz wurde den interessierten „Heilig-GrabBrüdern“ heuer ein modernes, zusätzliches Angebot zum häuslichen Gebet im familiären Rahmen angeboten. Im Bild oben links Paul Blaas, der jüngste Grab-Bruder, unten rechts Ludwig Wilhalm, der älteste.

Anbetungsstunden in alternativer Form

Wunsch geäußert, diese jahrhun- barer Nachbarschaft in Pfunds dertalte Tradition geschichtlich die älteste heilige Grab-Brudereinmal ganz genau zu erforschen, schaft in der Diözese Innsbruck Aufgrund der Maßnahmen speziell von den ersten schrift- gegründet wurde. Tradition verzur Eindämmung der Covid- lichen Aufzeichnungen um 1838 pflichtet – auch in schwierigen 19-Krankheit war es heuer nicht zurück bis 1511, wo in unmittel- Zeiten. A.P. möglich, das Heilige Grab aufzustellen und die gemeinsamen Anbetungsstunden in der Kirche abzuhalten. So wurde speziell von den jüngeren „Grabbrüdern“ der Wunsch geäußert, die traditionellen Anbetungsstunden in alternativer Form durchzuführen, um die jahrhundertalte Tradition nicht unterbrechen zu müssen. So wurde - basierend auf einem System der Videokonferenz (Software „Zoom“) - den interessierten „Heilig-GrabBrüdern“ ein modernes, zusätzliches Angebot zum häuslichen Gebet im familiären Rahmen angeboten. Mehr als die Hälfte der Heilig-Grab-Brüder hat dieses Angebot genutzt, besonders auch einige „ältere Brüder“ sowie Brüder im „Corona-Exil“ in Innsbruck, Nals oder Stilfs zum Beispiel. Alle Teilnehmer waren trotz anfänglicher Skepsis letztendlich überrascht, dass das gemeinsame Rosenkranzgebet Du bist auf der Suche nach einer spannenden vor dem Bildschirm oder Handy und sinnvollen Aufgabe? Dann bewirb dich jetzt als Zivildiener beim Weißen Kreuz und arbeite mit uns ein so reibungslos gelungen ist. Das Jahr lang als Sanitäter. Zusammengehörigkeitsgefühl der Brüder innerhalb der eigenen www.werde-zivi.jetzt  800 11 09 11 „Stund“ wurde durch die Freude über das gute Gelingen sicherlich gefestigt und es wurde der

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Hoffnung auf einen besseren Morgen Coronavirus auch in den Slums von Kalkutta - eine Katastrophe

Die Coronakrise hat die ohnehin sehr prekäre Situation der Ärmsten der Armen in Klakutta weiter verschlechtert. „Die Lage ist katastrophal“, sagt Petra Theiner. KALKUTTA - Seit 17 Jahren setzt sich Petra Theiner aus Prad mit all ihrer Kraft für die Ärmsten der Armen in Indien ein. Besonders für die Müll- und Straßenkinder in Kalkutta. Bagar ist die größte Mülldeponie der Millionenmetropole. 500 Tonnen Müll werden dort täglich abgeladen. Wie viele Menschen dort unter unvorstellbaren Bedingungen „hausen“, weiß niemand. Petra war selbst vor vielen Jahren heimlich auf diesem Müllberg und hat dort Aufnahmen gemacht. Es war immer verboten, auf diesen Müllberg hinaufzufahren. Keiner wollte diese Bilder preisgeben. Petra bot sich ein Bild des Schreckens. Menschen leben dort inmitten von Dreck und Schlamm. Besonders in der Regenzeit wird dieser Ort zur Hölle. Die Menschen teilen sich den Platz mit Ratten, Hunden und Schweinen. Die Familien hausen unter Plastikfolien, Wellblechen und alten Ziegeln. Jeder sucht nach irgendetwas. Kunststoff, Flaschen, Batterien oder andere wiederverwertbare Dinge, die sie für ein paar Rupien (Cent) verkaufen können. Es zählt nur eines: „Heute überleben,

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heute den Hunger zu stillen“. Vor 2 Jahren hat der Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ endlich nach jahrelangem Kampf mit der Stadtverwaltung die Genehmigung bekommen, eine Trinkwasserversorgung für diese Menschen dort zu bauen. Mit den Spendengeldern aus Südtirol wurde voriges Jahr ein Sprengel am Fuße der Müllhalden gebaut, damit die Menschen endlich von den Ärzten, die der Verein organisiert, untersucht werden können. Es befindet sich eine Schneiderei dort, ein Computerraum und die Ausgabe der Essenspakete findet ebenso dort statt. Auch ein Ambulance-Auto hat der Verein gekauft.

zu überleben. Wie auch bei uns ist das öffentliche Leben gänzlich lahmgelegt. Die Helfer von Don Bosco schleichen sich in aller Früh gegen ca. 3 Uhr zu den Schwarzmärkten und versuchen, Lebensmittel zu bekommen. Die Preise sind dort nun arg in die Höhe geschossen. Im Konvent Don Bosco wird das Essen zubereitet und dann bringen die Helfer es zu den Menschen in den Slums und auf die Müllhalden. Petra: „Kommt es zu einer Polizeikontrolle, werden unsere Helfer und die Leute gewaltsam mit Bambusstöcken geschlagen. Die Aussichtslosigkeit verstärkt sich aufgrund des drohenden Hungers, der mehr Unheil anzurichten vermag als das Coronavirus. Da unsere Müll- und Katastrophale Lage wegen Coronakrise Straßenkinder nicht mehr im Konvent versorgt werden könUnd nun kam die Coronakrise. nen, ist die derzeitige einzige Bei der mit großer Gewalt durch- Möglichkeit, die Helfer zu den geführten Ausgangssperre droht Familien zu schicken.“ Auch bei den Menschen in den Slums nun uns stellt das Virus alles auf den der Hungertod. Die Lage vor Kopf und viele Familien wissen Ort ist katastrophal. Viele haben auch nicht mehr wie weiter. Aber Gelegenheitsarbeiten verrichtet, dennoch glaubt Petra, „dass bei waren Lumpensammler und ver- uns niemand verhungern muss. suchten so wiederum einen Tag Bedenken wir, dass alle 5 bis 6

Sekunden ein Kind weltweit an Hunger stirbt. Es ist die Hoffnung, die uns weitertreibt zu helfen“, sagt Petra. „Wir müssen für die Ärmsten weiterkämpfen. Und deshalb ist der Name des Vereins ‚Hoffnung auf einen besseren Morgen‘ so zutreffend.“ Petra bedankt sich für jede, auch noch RED so kleine Spende.

INFO

So kann man spenden Der Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ (Steuernummer 91063910219) kann übrigens auch mit der Zuweisung von 5 Promille der Einkommenssteuer (IRPEF) unterstützt werden. Spendenkonten gibt es bei der Südtiroler Sparkasse (IBAN: IT 59 Q 06045 58720 000000000111 BIC: CRBZIT2B030) und bei der Raiffeisenkasse Prad-Taufers (IBAN: IT 70 R 08183 58720 000300238210 - SWIFT Code: ZSBIT21027).


VINSCHGER GESELLSCHAFT RATGEBER WIRTSCHAFT

Coronaviruskrise: Zuschüsse für Kleinunternehmen Die Provinz Bozen gewährt Kleinunternehmen Verlustbeiträge, um die Auswirkungen der aktuellen Krise abfedern zu können. Begünstigt sind Freiberufler, Einzelunternehmen, Personen- und Kapitalgesellschaften, die in Südtirol eine Tätigkeit ausüben. Die Zugangsvoraussetzungen sind aber recht restriktiv. Als Kleinunternehmen gelten nämlich nur jene Subjekte, die im Jahr 2019 maximal 5 Vollzeitmitarbeiter beschäftigt haben, wobei die mitarbeitenden Unternehmer, Gesellschafter und Familienmitglieder, die eine regelmäßige Tätigkeit im Unternehmen ausüben, zu berücksichtigen sind, Lehrlinge hingen nicht. Außerdem darf im letzten verfügbaren Geschäftsjahr ein besteuerbares Einkommen von maximal 50.000 Euro erklärt worden sein (max. 85.000 Euro bei Gesellschaften mit mehr als einem Gesellschafter und Familienunternehmen). Den Verwalterbezug, den Verwalter erhalten haben, die zugleich Gesellschafter sind, muss dabei zum Einkommen der Gesellschaft dazugezählt werden. Bei Unternehmen, die ihre Tätigkeit erst im Jahr 2019 begonnen haben, wird eine Schätzung des Einkommens vorgenommen. Der Umsatz, der in den Monaten März, April oder Mai 2020 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres erzielt wird, muss um mindestens 50% gesunken sein. Der Beitrag ist samt Zinsen zurückzuzahlen, wenn im Gesamtjahr 2020 nicht mindestens 20% weniger Umsatz als im Jahr 2019 erzielt werden. Für Antrag-

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir: • Eine/n Buchhalter/in mit Erfahrung bei einer Steuerberaterkanzlei • Eine/n Sachbearbeiter/in mit Abschluss einer Fachoberschule für Wirtschaft und Arbeitserfahrung bei einer Steuerberatungskanzlei

steller, welche die Tätigkeit 2019 begonnen haben, ist hingegen kein Nachweis eines Umsatzrückganges erforderlich. Sie müssen aber einen Umsatz von durchschnittlich mindestens 1.000,00 € pro Tätigkeitsmonat bis Ende Februar 2020 erreicht haben. Weitere Voraussetzungen sind, dass die Tätigkeit vor dem 23. Februar 2020 begonnen wurde und dass im letzten verfügbaren Geschäftsjahr ein Umsatz von wenigstens 10.000 Euro erreicht wurde. Die gewährten Zuschüsse betragen je nach Voraussetzungen bis max. 10.000 Euro (Antragsteller, die im Jahr 2019 mehr als vier und bis zu fünf Personen beschäftigt haben), aber nur 3.000 Euro für Antragsteller, welche die Tätigkeit im Jahre 2019 begonnen haben, 5.000 Euro für Antragsteller, die im Jahr 2019 bis zu zwei Personen beschäftigt haben und 7.500 Euro für Antragsteller, die im Jahr 2019 mehr als zwei und bis zu vier Personen beschäftigt haben. Die entsprechenden Ansuchen können von den Begünstigen selbst (dazu ist eine digitale Identität SPID erforderlich) oder über einen Wirtschaftsberater innerhalb 30. September 2020 eingereicht werden. Klingt alles ziemlich kompliziert. Die Kontrolle von Seiten des Landes der geforderten Voraussetzungen wird jedenfalls vom Arbeitsaufwand her kein Honigschlecken. Hoffentlich kommt es nun wirklich schnell und so unbürokratisch wie möglich zur Auszahlung an die Betroffenen. WALTER GASSER

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VINSCHGER GESELLSCHAFT LESERBRIEFE

Die Welt wird nachher eine bessere sein Nichts zuvor hat in Friedenszeiten unser tägliches Tun und Handeln so stark verändert wie die Reaktionen auf das Coronavirus. Rund um die Uhr erreichen uns neue Nachrichten. Leider viele, die Angst machen. Wir erleben aber auch Positives. Viele wachsen in dieser Zeit über sich hinaus, helfen anderen, pflegen und trösten Bedürftige, versorgen uns mit dem, was wir täglich brauchen. Dafür spreche ich all denen meine Hochachtung aus. Vielen herzlichen Dank. Eine schwierige Zeit für uns alle, vor allem für die Wirtschaft. Uns plagen Fragen. Wie wird das Leben nachher sein? Finde ich noch Arbeit? Kann ich mein Unternehmen weiterführen wie bisher? Kann ich meine Familie ernähren? Ich wage eine Behauptung: Wenn wir zusammenhalten, wird es nachher besser sein! Was hat sich spürbar verändert und welche Erfahrungen verleiten mich zu diesem positiven Blick in die Zukunft? Wir erfahren zurzeit eine große Welle der Hilfsbereitschaft. Wir machen uns Gedanken, was wir anderen Gutes tun können und stellen die eigenen Interessen hinten an. Das tut uns allen gut. Die Zeit mit der eigenen Familie bekommt eine neue Bedeutung. Wir wertschätzen die Umarmungen, die Gespräche am Mittagstisch, das Spielen mit den Kindern und sogar die Begleitung bei den Hausaufgaben. Wir begegnen uns bewusster und erleben, wie wertvoll ein freundliches Lächeln, eine wertschätzende Geste, eine nette Begegnung sein kann – auch bei Einhaltung der notwendigen Distanz. Wir sind dankbar dafür. Bei den kurzen Spaziergängen nehmen wir die Einzigartigkeit unserer Kulturlandschaft und die vom Winterschlaf erwachende Natur wieder bewusster wahr. Bunte Blumen, blühende Bäume, austreibende Sträucher und das Plätschern der Bäche geben uns Kraft und Energie. Während wir die Luft anhalten, atmet die Umwelt auf. Sie erholt sich über-

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raschend schnell von den negativen Auswirkungen unseres Handelns. Die Luft ist sauberer, die Gewässer sind klarer. Das macht Hoffnung. Es ist also nicht zu spät. Wenn wir unser Tun bewusst und nachhaltig ändern, können wir die Umwelt lebenswert erhalten. Wir werden uns oft an diese Zeit zurückerinnern. Wir werden uns diese positiven Erlebnisse gedanklich immer wieder hervorholen, sie auch in Zukunft erleben und genießen wollen. Dabei ist uns allen bewusst, dass wir so wie jetzt nicht leben können. Ein gangbarer Mittelweg zwischen dem Jetzt und dem Vorher ist aber machbar. Wir bekommen eindrücklich vor Augen geführt, wie anfällig wir für globale Krisen geworden sind, wie vernetzt die Welt ist und wie schnell sich etwas ausbreiten kann. Wir sollten dieser Tatsache Rechnung tragen, unser Tun reflektieren. Ist es beispielsweise sinnvoll, auf immer mehr Grundstücken Betonsäulen zu schlagen, um noch mehr Obst zu produzieren, oder Produkte herzustellen, die tausende Kilometer zurücklegen müssen, um beim Konsumenten anzukommen? Wahrscheinlich nicht. Die Bemühungen zur Stärkung der regionalen Kreisläufe und der kurzen Wege werden in Zukunft noch wichtiger sein. Für die Erhöhung der Unabhängigkeit und die Schonung der Ressourcen. Besonders in Zeiten wie diesen erleben wir, wie wichtig eine gut funktionierende Nahversorgung ist. Wie wertvoll es ist, in der eigenen Gemeinde einkaufen zu können. Wie hilfreich ein Handwerker oder Dienstleister vor Ort ist. Wie gut Produkte aus der eigenen Region schmecken. Lasst uns das gemeinsam ausbauen. Für mehr Selbstständigkeit, mehr Wertschöpfung vor Ort und eine bessere Welt. Bauen wir auf unseren Böden hochwertige Lebensmittel an, die uns auf kurzen Wegen erreichen und uns mit ihrem Geschmack erfreuen. Für unsere Gesundheit und die Vielfalt in der Landschaft. Setzen wir die Hände unserer Frauen und Männer für die Herstellung

von Produkten und die Bereitstellung von Dienstleistungen ein, die wir vor Ort brauchen. Bringen wir unsere Erfahrungen, unser Wissen und Können ein, um die Welt in eine bessere Zukunft zu führen. Unsere Kinder werden es uns danken. ULRICH VEITH, BÜRGERMEISTER DER MARKTGEMEINDE MALS, APRIL 2020

Ärztlicher Appell Da uns Ärzten die Gesundheit der Südtiroler Bevölkerung am Herzen liegt, möchten wir mit diesem Schreiben in diesen Zeiten existentieller Bedrohung durch die COVID 19 Viruspandemie in aller Dringlichkeit an die Verantwortlichen für die Landwirtschaft appellieren, alles nur erdenklich Mögliche zu tun, den Lebensraum der Südtiroler Bevölkerung gesund zu erhalten. In den Obstanbaugebieten hat das Ausbringen von chemisch synthetischen Pestiziden begonnen. Die Atemluft ist belastet durch die unvermeidbare Abdrift. Über die Atemluft dringen diese Substanzen in unsere Lungen ein und schwächen auf diesem Wege auch das Immunsystem. COVID 19 Viren dringen über die Atemwege in unsere Körper ein und können bei Abwehrschwäche zu lebensbedrohlichen Pneumonien führen. Aus diesem Grund möchten wir dringend appellieren, diese gesundheitsgefährdenden, die Atemluft belastenden chemisch synthetischen Pestizide ab sofort zu verbieten und biologische, nebenwirkungsfreie Substanzen und Methoden in der Obstlandwirtschaft anzuwenden. DR. ELISABETH VIERTLER (FACHÄRZTIN IN KINDERHEILKUNDE UND KLASSISCHE HOMÖOPATHIE MALS), DR. MARIA PAREGGER (FACHÄRZTIN FÜR ALLGEMEINMEDIZIN, HOMÖOPATHIE UND ANTHROPOSOPHISCHE MEDIZIN BOZEN), DR. ELISABETH DELAGO (FACHÄRZTIN IN KINDERHEILKUNDE UND KLASSISCHE HOMÖOPATHIE ST ULRICH/ BOZEN), DOTT.ESSA PATRIZIA ZAMBAI (FACHÄRZTIN FÜR ALLGEMEINMEDIZIN UND AKUPUNKTUR BOZEN); 16.04.2020

Langtaufers-Kaunertal: Das langersehnte NEIN ist nun offiziell! Nach einer jahrelangen Serie von Projektvorschlägen, Umweltverträglichkeitsprüfungen, wirtschaftlichen Bewertungen und politischen Zweifeln ist endlich die Entscheidung gefallen: Die Landesregierung hat das Projekt zur Verbindung des österreichischen Skigebiets Kaunertal mit dem Langtaufers abgelehnt. Die Grünen haben die ganze Angelegenheit seit den ersten Projektvorschlägen verfolgt und die Landesregierung zum Schutz dieses einzigartigen Naturerbes aufgerufen, das seit Jahren erfolgreich auf einen sanften und respektvollen Tourismus baut. „Endlich haben die Proteste und Forderungen nicht nur der Grünen, sondern auch vieler Vereine und Menschen im Vinschgau Früchte getragen und wir können dieses Projekt ad acta legen“, freut sich Hanspeter Staffler. Diese Verbindung zwischen der österreichischen und der Südtiroler Seite hat von Anfang an nicht den Nachhaltigkeitskriterien entsprochen, die für ein so fragiles und wertvolles Gebiet erforderlich wären. Die diversen ökologischen und sozio-ökonomischen Gutachten haben dies nur bestätigt. Die Politik musste dies zur Kenntnis nehmen und die Experteneinschätzungen respektieren. Und so ist es letztendlich auch geschehen. In diesen schwierigen Zeiten, in denen nichts mehr sicher zu sein scheint, endlich eine gute Nachricht! GRÜNE FRAKTION, BOZEN, 15.04.2020


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Neuer Anästhesie-Primar © Francesco Maria Guffanti

Park: Neuer Führungsausschuss

BOZEN/VINSCHGAU - Die Landesregierung hat am 15. April den neuen Führungsausschuss für den Nationalpark Stilfserjoch ernannt. Die für den Nationalpark zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer hatte der Landesregierung die Mitglieder für den neuen Führungsausschuss des Nationalparks vorgeschlagen. Das 14-köpfige Gremium wird die Umsetzung des neuen Parkplans in den nächsten Jahren begleiten. Es handelt sich um ein beratendes Organ der Landesverwaltung, das die Einbindung der örtlichen Bevölkerung in das Geschehen des Nationalparks gewährleistet. „Diese Einbindung der vor Ort lebenden Menschen stärkt die Identität mit dem Nationalpark und die Akzeptanz“, sagt Hochgruber Kuenzer. Die Gemeinden Martell und Stilfs liegen zur Gänze, die Gemeinden Glurns, Laas, Latsch, Mals, Prad, Schlanders, Taufers im Münstertal und Ulten liegen mit unterschiedlich großem Anteil im Schutzgebiet. Als Ausschussmitglieder von der Landesregierung ernannt wurden die Bürgermeister Georg Altstätter (Martell), Hartwig Tschenett (Stilfs), Beatrix Mairhofer (Ulten) und Karl Bernhart (Prad), weiters Hans Peter Gunsch, Direktor des Landesamtes für den Nationalpark Stilfserjoch, Georg Pircher (Verteter der Landesabteilung Forstwirtschaft), Josef Maschler (Vertreter des Südtiroler Bauernbundes), Joachim Winkler und Simone Götsch (Alpenverein Südtirol), Silvia Simoni (Naturwissenschaftlerin), Nadja Desiree Hutter (Vertreterin der Tourismusorganisationen) und Oswald Alois Angerer (Vertreter der Separatverwaltungen). Die oder den Vorsitzenden und die oder den stellvertretenden Vorsitzenden wählt der Führungsausschuss aus seiner Mitte. Der nächste wichtige Schritt für den neu ernannten Führungsausschuss wird die Vorbereitung für die Umsetzung des Parkplanes sein. LPA

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Kurt Habicher offiziell ernannt SCHLANDERS - In Zeiten wie diesen sind alle Intensivmediziner bis auf das Äußerste gefordert: Sie arbeiten rund um die Uhr, da bleibt wenig Zeit, an Neuernennungen zu denken. Und doch zeigt das Beispiel am Krankenhaus Schlanders, wie wichtig eine Führungsfigur vor Ort nicht nur jetzt ist. Kurt Habicher, nun Primar der Anästhesie in Schlanders, ist in diesen Tagen landesweiter Ansprechpartner für das Krankenhaus Schlanders und einer von vielen, die mit außergewöhnlichem Engagement und Einsatz gegen das Virus kämpfen. Habicher ist seit 1994 im Sanitätsbetrieb als Facharzt für Anästhesie und Wiederbelebung tätig, dabei konnte er verschiedene Abteilungen in den Krankenhäusern von Bozen, Meran und Schlanders kennenlernen. Im Vinschgau ist der gebürtige Malser seit 2006 tätig, zuerst als Leiter der einfachen Struktur „Subintensiv und Notfallmedizin“, seit der Pensionierung des ehemaligen Primars Anton Theiner 2018 als geschäftsführender Primar des Dienstes. 1962 geboren, erlangte Habicher 1989 in Innsbruck das Doktorat in Medizin. Es folgte die Facharztausbildung in Padua. Auslandsaufenthalte, unter anderem in hochspezialisierten Kliniken in Österreich und Deutschland, vervollständigten den Werdegang. Doch dem Neo-Primar lagen und liegen auch freiwillige Einsätze am Herzen: So ging er 1989 für sechs Monate nach Südafrika, einige Jahre später folgten Auslandseinsätze in Indien und Brasilien. Seit 2002 ist er Mitglied im Landesrettungsverein Weißes Kreuz, lange Jahre als Sektionsleiter in Mals, später als Vorstandsmitglied und Mitverantwortlicher für die Ausbildung, seit 2016 als Sektionsleiterstellvertreter der Sektion Mals. Ebenso ist Habicher seit 2011 als Arzt bei der Herzsportgruppe Obervinschgau tätig. Für Gesundheitslandesrat Thomas Widmann ist die Ernennung von Habicher ein

Kurt Habicher ist nun Primar der Anästhesie in Schlanders.

weiterer Schritt zur Stärkung der Versorgung vor Ort und des Krankenhauses Schlanders: „Gerade jetzt zeigt sich, wie richtig die Entscheidung war, die peripheren Krankenhäuser zu stärken und über ein starkes landesweites Netz von Krankenhäusern zu verfügen. Eigene Primariate vor Ort sind dabei unverzichtbar.“ Die Entscheidung zur PrimarErnennung wurde von Generaldirektor Florian Zerzer in Absprache mit Bezirksdirektorin Irene Pechlaner getroffen. Beide sind sich einig, dass Kurt Habicher ein erfahrener Notfallmediziner ist, der langjährige Führungserfahrung aufweist und zudem sehr gute Kenntnisse für die Behandlung von Patienten mit akuter zerebraler Ischämie und des OP-Managements aufweist. Der geschäftsführende Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli kennt Kurt Habicher seit vielen Jahren: „Seine Erfahrungen im Bereich der Anästhesie und Notfallmedizin, auch als langjähriger Notarzt, sind sehr breit gefächert. Zudem ist es ihm gelungen, in die Fuß-

stapfen des ehemaligen Primars Anton Theiners zu treten – und er hat den Bereich auch nach dessen Pensionierung sehr umsichtig und mit Herz geführt. Es freut mich, dass das Krankenhaus Schlanders mit der Ernennung des neuen Primars wieder über eine Führungsfigur verfügt, die nicht nur Kontinuität für das Team und die Bevölkerung bedeutet, sondern auch neues ärztliches Personal anziehen wird.“ Habicher selbst ist überzeugt: „Die Corona-Krise lässt uns als Sanitätsbetrieb näher zusammenrücken. Alle Krankenhäuser stehen im ständigen Austausch und stellen sich gemeinsam dieser großen Herausforderung. Dabei ist jedes einzelne Glied der Kette wichtig: die Krankenhäuser der Grundversorgung, die Schwerpunktkrankenhäuser und das Zentralkrankenhaus. So kann, ganz im Sinne der klinischen Reform, durch eine intensive Zusammenarbeit aller Strukturen, auch nach der Bewältigung dieser Krise, ein starkes Netzwerk bestehen.“ RED


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VINSCHGER KULTUR

Christian in seinem Atelier in Mérida, der Hauptstadt von Yucatan

„Kann mit den Einschränkungen gut umgehen“ Die Antworten von Künstler Christian Stecher kamen promt. Bei 40 Grad Celsius Außentemperatur und Handwerkern im Haus gab der Maler aus St. Valentin auf der Haide Auskunft über die derzeitige Situation in Mérida im Bundeststaat Yucatan, wo er teilweise lebt. Coronainfos aus Mexiko. der Vinschger: Christian, du lebst in Mérida, der Hauptstadt von Yucatan. Wie ist eure aktuelle Situation? CHRISTIAN STECHER: In der Millionenstadt

Mérida ist es im Moment ruhig, sehr ruhig sogar. Die Läden haben zum Großteil geschlossen, und wer nicht unbedingt auf die Straße muss, bleibt im Haus. Tourismus gab es in der ansonsten aufwändig zelebrierten Karwoche so gut wie keinen. Es ist schon eine sonderbare Stimmung in einer Stadt, in der sich das Leben zum Großteil draußen abspielt. Bis heute, 13. April, sind in México laut offiziellen Angaben 296 Personen an Covid-19 verstorben, die Dunkelziffer ist unbekannt. Bei einer Bevölkerung von 120 Millionen ist es also im Moment noch relativ ruhig. Für die Bevölkerung gibt es dennoch gravierende Einschnitte, beson22

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ders für den ärmeren Teil: Für die vielen Straßenhändler, Tagelöhner und für all jene, die vom Tourismus leben. Das wird besonders zum Problem, wenn diese Situation lange andauern sollte. Wie gehst du mit den Einschränkungen um?

Ich persönlich kann mit den Einschränkungen gut umgehen. Sie treffen mich nicht besonders, ich bin viel im Atelier. Das Haus ist groß und einen Garten gibt es auch. Ich hoffe, dass ich gesund bleibe und dass die Situation nicht eskaliert.

Die Indigenen aus Südamerika z.B., wie jene in Brasilien, ziehen sich teilweise in schwer zugängliche Gebiete zurück, in Ecuador oder Kolumbien

versuchen sie, ihre Territorien abzuriegeln. Wie sieht es mit den Indigenen im Vielvölkerstaat Mexiko aus?

Im Gegensatz zu Brasilien gibt es in México kaum indigene Volksgruppen, die isoliert leben. In Yucatán leben ca. 2,5 Millionen Mayas mit ihrer Sprache, ihren Kulten und ihren Bräuchen. Sie sind relativ gut vernetzt, auch was das Straßennetz betrifft – und das staatliche Gesundheitssystem funktioniert für lateinamerikanische Verhältnisse recht gut. Übrigens sind Mayas, was die Körperhygiene anbelangt, sehr genau und sehr streng. Ich wundere mich oft, wie aus armseligen Hütten solch saubere, gut gekleidete Personen kommen. In Mexiko Stadt ist der Shutdown eher rigoros, viele arbeiten von zu Hause aus, der gesamte Personen- und Autoverkehr hat sich um ca. 60 Prozent


VINSCHGER KULTUR reduziert. Für Straßenverkäuferinnen und -verkäufer ein großes Dilemma: Sich vermehrt der Ansteckungsgefahr aussetzen – oder am nächsten Tag nichts zu essen haben. Dort multiplizieren sich die Probleme natürlich im Moment. Ein Beispiel ist die U-Bahn, die täglich von ca. sechs Millionen Menschen benutzt wird. Dort wird der geforderte Mindestabstand nicht eingehalten. Und wirtschaftlich wird es all jene treffen, die schon jetzt an der Armutsgrenze oder darunter leben. Wie sieht es aus mit der Kriminalität auf der Straße? Allein im März 2020 wurden in Mexiko 2.585 Menschen ermordet, 2019 waren es getötete 35.000 Menschen. Gibt es angesichts der Notverordnung diesbezüglich Veränderungen?

In México ist die Kriminalität erschreckend hoch – Mérida ist in dieser Angelegenheit eine große Ausnahme. Im Moment ist die Kriminalität in den Medien nicht so präsent wie das Virus. Raubüberfälle auf der Straße gibt’s jetzt weniger, aber ich glaube, sonst hat sich nicht viel geändert – besonders, was die Drogenkriminalität betrifft. Ob sich die Kriminalitätsrate mit der neuen Situation ändert, muss man abwarten. Ich glaube nicht, dass sich viel ändern wird. Gibt es Güter des täglichen Lebens, die in den Supermärkten knapp werden?

Im Moment gibt es kaum Hamsterkäufe und es gibt kaum leere Regale. Ich hoffe natürlich, es bleibt so.

Derzeit arbeitet Christian Stecher an einer Serie von Zeichnungen zu einem Text von Franz Kafka.

ruption zu beenden und den armen Schichten endlich zu helfen: Mit Mini-Renten, Mini-Stipendien usw. – auch jetzt gehen seine Pläne anscheinend in diese Richtung. Die Unterschiede der Lebensbedingungen sind gewaltig. Aber ohne die Einbeziehung der mittelgrossen und großen Firmen wird ihm kaum gelingen, Arbeitsplätze zu halten oder neue zu schaffen.

besonders gefährlich. Diskutiert wird das wohl, was aber kurzfristig nicht sehr viel bringt. Nimmst du Impulse aus dieser Zeit für deine Arbeiten auf?

Nein, eigentlich befasse ich mich nicht direkt mit dem Thema. Aber ich arbeite an einer Serie von Zeichnungen zu einem Text von Franz Kafka. Ich glaube, das geht Mexiko hat eine der höchsten Diabe- in eine ähnliche Richtung.

tesraten weltweit – und Fettleibigkeit als Volkskrankheit. Wie wird das höhere Risiko, dass Covid 19 auch deshalb bei vielen Menschen einen schweren Krankheitsverlauf nehmen kann, diskutiert?

Der mexikanische Präsident Lopéz Fettleibigkeit und Diabetes sind in der Obrador kündigte an, die von der Co- Tat Volkskrankheiten, ich denke, niemand ronakrise betroffene arme Bevölke- auf der Welt trinkt soviel Coca-Cola wie die rung sowie kleine und mittelständi- Mexikaner. Extrem kalorienreiche Produkte sche Unternehmen zu unterstützen. sind im Verhältnis sehr billig und überall zu Gibt es bereits konkrete Pläne? bekommen – wieder etwas, das vor allem

Ein schwieriges Thema. López Obrador die ärmeren Schichten betrifft. Und für ist mit dem Anspruch angetreten, die Kor- DiabetikerInnen ist das Virus bekanntlich

Du wolltest bald in den Vinschgau zurückkehren. Diese Pläne werden sich nicht umsetzen lassen?

Ursprünglich sollte meine Rückreise im April sein, jetzt schaue ich, ob ich es Anfang Mai schaffe, doch auch hinter diesem Datum steht ein Fragezeichen. Aber was soll‘s: ob ich hier in Mérida oder im Vinschgau in Quarantäne bin, ist egal. INTERVIEW (PER E-MAIL): KATHARINA HOHENSTEIN

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VINSCHGER KULTUR

Im Sommer Schafe hüten … … und im Winter an der Drechselbank. Wie der Vater, so der Sohn.

An dieser besonderen Krippe arbeitet Simon Stieger schon seit einiger Zeit.

Simon Stieger an der Drechselbank SCHLANDERS - Das Coronavirus kennt keine Grenzen. Es überwindet Berge, Flüsse, Meere und Kontinente. Irgendwie anders als im Tal erleben die Menschen am Berg die Corona-Zeiten aber dennoch. Da ist einmal die freie Natur, die sie umgibt. Zweitens gibt es kaum Anlässe für Menschenansammlungen. Die Familien müssen zwar auch zum Einkaufen oder für andere Erledigungen hinunter ins Tal, leben in der Regel aber unter sich auf den Höfen. Ausgenommen sind natürlich jene Frauen und Männer, die zum Beispiel im Krankenhaus, in der Hauspflege oder in anderen „systemrelevanten“ Dienstbereichen tätig sind. „Hier oben spüren wir von Corona zum Glück recht wenig“, stimmten Hubert Stieger und sein Sohn Simon kürzlich bei einem Gespräch mit dem der Vinschger am Pardellhof am Nördersberg in Schlanders überein. Gut beobachten lasse sich von oben lediglich, dass der Verkehr im Tal stark abgenommen hat. Besucht haben wir Simon Stieger und seinen Vater aber nicht wegen der Corona-Krise, sondern weil

am Pardellhof während der Wintermonate regelmäßig „Heimarbeit“ betrieben wird. Nicht „Home Office“, also Büroarbeit, von der derzeit alle sprechen, sondern Arbeiten in der Garage, die schon vor vielen Jahren zu einer Drechsler-Werkstatt umfunktioniert wurde. Schon Hubert, Jahrgang 1966, hatte bereits im Kindesalter eine besondere Vorliebe für das Arbeiten mit Holz, speziell für das Drechseln. „Auch ich habe schon als Kind mit dem Drechseln begonnen“, sagt der 26-jährige Simon. Die Hauptaufgabe dieses Handwerks besteht darin, geeignetes Holz zu finden. Nach solchem wird das ganze Jahr über gesucht und Ausschau gehalten. Nicht nur am Hof und in der unmittelbaren Umgebung, sondern auch bei Nachbarn oder in höher gelegenen Wäldern. Wichtig ist, dass das Holz bzw. die Stämme lange genug trocknen können. Die mit einer hofeigenen Säge geschnittenen Bretter werden mindesten 2 Jahre lang gelagert, bis sie zur Drechselbank kommen. Bretter aus Birken und Nussbäumen sind in der Garage von Simon Stieger

Einige der Drechselarbeiten von Simon Stieger

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ebenso eingelagert wie Holz von Marillen- und Kirschbäumen, Zirben und anderen Baumarten. „Oft ist es so, dass von einem großen Stamm nur wenig wirklich Verwertbares herauskommt“, weiß Simon. Die Objekte, die er anfertigt, entstehen im Kopf und nehmen erst während des Arbeitsprozesses ihre endgültige Form an. Es handelt sich somit immer um Einzelstücke. Jede Schale, jede Schüssel und jedes andere Werk ist somit einmalig. Besonderen Wert legt Simon auch auf die natürlichen Farbnoten der Objekte. Die Palette der Drechselarbeiten reicht von der Obstschüssel, der Nussknacker-Schale und der hölzernen Zuckerbüchse bis hin zu Uhren und Behältern für nachfüllbare Parfümfläschchen. Der Phantasie sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Ein bisschen stolz ist Simon Stieger auf das Herzstück in der Werkstatt. Es ist das eine Drechselmaschine, die er vor einigen Jahren in Deutschland gekauft hat. Er war damals zusammen mit seinem Nachbar Daniel Paris, der ebenfalls gerne drechselt, eigens zu einer Maschinen-Vor-

Simon und Hubert Stieger

führung nach Deutschland gefahren. Mit seinen Drechselarbeiten war Simon bereits mehrmals auf Märkten vertreten. Er arbeitet zum Teil auch auf Bestellung. Auch als Geschenke sind seine Arbeiten gefragt. Wie schon für seinen Vater ist das Drechseln auch für Simon eine klassische Winterarbeit. Im Sommer gehen Hubert und Simon ihrem Hauptberuf nach, dem Schafe-Hüten. Hubert hat schon 16 Sommer auf einer Alm in der Nähe von Splügen in Graubünden Schafe gehütet und will heuer im Juni seinen 17. Almsommer antreten. Er hofft sehr, dass ihm die Corona-Krise keinen Strich durch die Rechnung macht. Dasselbe hofft auch Simon, der sich für die 5. Saison als Schafhirte in Davos vorbereitet. Dem Virus bereits zum Opfer gefallen ist leider das Malanz-Fest. Dieses Fest hätte heuer nach 8-jähriger Auszeit erstmals wieder am 16. und 17. Mai stattfinden sollen, musste aber abgesagt werden. „Und dabei hatten wir uns schon ein Jahr lang darauf vorbereitet“, bedauert die Bauerjugend Außernördersberg. SEPP


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Daniel Jung trainiert derzeit vor allem im heimischen Garten.

Ein Extremsportler im „Home-Office“ Der Naturnser Ultra-Trail-Läufer Daniel Jung musste aufgrund der Coronavirus-Krise die Berge mit Wohnung und Garten eintauschen. NATURNS - Was tut jemand wie Daniel Jung, der in den Bergen und auf den Trails dieser Welt daheim ist, in Zeiten der CoronavirusKrise? „Man muss improvisieren. Auch daheim kann man gut trainieren und sich fit halten“, erklärt der 35-Jährige im TelefonGespräch mit dem der Vinschger. Wie für die meisten Südtiroler Sportler steht für ihn „Home-Office“ oder besser gesagt „HomeTraining“ auf dem Programm. Der eigene Garten wird zum herausfordernden Parcour, die eigene Wohnung bildet die „Arena“ für verschiedene Übungen, „rund ums Haus“, oder besser gesagt in unmittelbarer Nähe des eigenen Hauses steht die eine oder andere Laufeinheit auf dem Programm. In den letzten Tagen war zudem erstmals auch wieder etwas Training in den nahegelegenen Wäldern sowie auf den Trails in nächster Umgebung möglich. Normalerweise misst sich Daniel Jung unter anderem in der „Ultra-Trail World Tour“, einer Art Weltcup für Extrem-Bergläufer, mit den Weltbesten in dieser LaufDisziplin. Bereits im April hätte seine Weltcup-Saison beginnen sollen. „Daraus wurde natürlich nichts. Schade, aber vielleicht geht es ab August wieder los“, so Jung. Für ihn

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„Ötzi Trailrun Naturns“ musste aufgrund der Coronavirus-Krise jedoch abgesagt bzw. verschoben werden. Das Trail-Rennen am Naturnser Sonnenberg hätte seine Premiere gefeiert und ist in dieser Form im Vinschgau einzigartig. Organisiert wird das Rennen von Jung in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer vom Tourismusverein Naturns, Uli Stampfer. „Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben“, hofft Daniel Jung. Die Veranstalter möchten das Rennen im Herbst über die Bühne bringen. „Anfang Oktober etwa wäre ein optimaler Zeitpunkt“, blickt Jung voraus. Er habe immer schon sein eigenes Rennen auf die Beine stellen wollen. Die Streckenführung am Sonnenberg wählte er selbst aus. „Es wird Die Wohnung wird zur Turnhalle. spannend, der Lauf wird den Athleten alles abverlangen“, so Jung. Schon jetzt haben persönlich sei der Start der Wettkampfsai- sich einige weltklasse Trail-Läufer für das son momentan aber ohnehin zweitrangig, Rennen angekündigt. habe er schließlich bereits einige neue Projekte geplant. Topfit in die neue Saison „Ötzi Trailrun Naturns“ für Oktober geplant

Wenn die Saison irgendwann losgeht, will Jung jedenfalls topfit sein. Momentan Eines seiner Projekte, sein erstes „eige- steht vor allem Gymnastik-Training in den nes“ Rennen, der für Ende März geplante eigenen vier Wänden oder im Garten auf


VINSCHGER SPORT dem Programm. Aber auch Krafttraining kommt beim Ultra-Langstreckenläufer nicht zu kurz, zudem trainiere er viel auf dem Heimrad. Intervall-Training etwa sei sehr nützlich. Parcour-Übungen, Sprungübungen und dergleichen gehören ebenfalls zum regelmäßigen Programm. Seine Laufrunden dreht er in unmittelbarer Nähe der eigenen Wohnung, wo keine Menschen anzutreffen sind. Jung setzt auf mehrere Trainingseinheiten wöchentlich, bzw. trainiert fast täglich. „Nach so vielen Wochen der Heim-Isolation und der Ausgangsbeschränkungen muss man schon sagen, dass es natürlich nicht dasselbe ist. Ich vermisse die Natur und die Berge und auch das gesellschaftliche Leben“, betont Jung. Er habe

Verständnis für die Verhaltensregeln, aber es werde immer schwieriger für die Bürger. Motivation riesig Die Motivation sei jedenfalls schon jetzt „riesig“. „Ich kann es kaum erwarten, bis die Krise durchgestanden ist und die Menschen wieder komplett raus können“, so der Naturnser. Dann wolle er wieder das Training in der heimischen Bergwelt genießen und sich mit den besten Trail-Läufern der Welt in aller Herren Länder messen. Bis es soweit ist, ist jedoch auch für den Vollblutsportler weiterhin das „Home-Office“ angesagt. MICHAEL ANDRES

Heim-Training und Arbeit

Trockentraining in Coronvirus-Zeiten. LAAS - „Ein Sportler hat den Drang in Bewegung zu sein und zu trainieren“, erklärt Greta Pinggera. Die Laaserin, die zu den besten Naturbahnrodlerinnen der Welt gehört, hält sich in Zeiten der Coronavirus-Krise mit „HomeTraining“ fit. Laufband, Gymnastikübungen und Kraftübungen stehen unter anderem auf dem Programm. Auch hie und da eine Trainingseinheit mit Tischtennis oder am Boxsack darf nicht fehlen. Die Rodelsaison wäre für Pinggera mit Anfang März und

Am Boxsack powert sich die Rodlerin aus.

Auch Tischtennis-Spiele stehen an.

dem Beginn der CoronavirusKrise ohnehin zu Ende gewesen. „Die Landesmeisterschaften auf der Seiser Alm fielen aus, das ist schade“, so die Laaserin. Auch einige wertvolle Trainingswochen wären sich im März noch ausgegangen. Momentan hält sich die Vinschgerin in Feldthurns auf. Dort hilft die gelernte Konditorin in der Bäckerei Sellemond, dem Familienbetrieb ihres Freundes, Konditorweltmeister Benjamin Sellemond, fleißig mit. „Dadurch, dass es sich um eine Bäckerei

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ein Weltcuprennen für sich entscheiden, bei den sonstigen sechs Rennen ging der Sieg jedoch stets an die Passeirerin Evelin Lanthaler. Im Gesamtweltcup holte die junge Laaserin damit zwar den starken zweiten Platz, aber wer Greta Pinggera kennt, der weiß: Sportlich strebt sie höheres an, der Platz 2 im Gesamtweltcup Gesamtsieg im Weltcup ist Jahr für Privat läuft es derzeit bestens, Jahr das große Ziel. In der komdie vergangene Wintersaison lief menden Saison will die Laaserin für die Laaserin jedoch nicht ganz wieder angreifen und bis dahin gilt: nach Wunsch. Zwar konnte sie Sich auch in Corona-Zeiten so gut im rumänischen Vatra Dornei wie möglich fit zu halten. AM

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Sportdorf ohne Sportler

Was ist rund und rollt nicht mehr?

Covid-19 und die Folgen für das Sportdorf Latsch

Foto: privat

Quelle: Franz Rinner

LATSCH - „Die wichtigste Nebensache der Welt“ ist der seit Monaten grassierenden Covid-19-Seuche zum Opfer gefallen. Derzeit räkeln sich im ganzen Land verlassene Fußballstadien und Fußballplätze in der Frühlingssonne – der Ball rollte nicht mehr. der Vinschger hat in Latsch nachgefragt, wie man im Amateur-Fußball auf die Seuchen-Zeit reagiert. Die letzte Fußballpartie hat die 1. Mannschaft des ASV Latsch Raiffeisen ohn Publikum am 7. März gegen Schenna bestreiten müssen.

Um 1982 bereitete sich der mehrfache deutsche Meister und Weltrekordler im Zehnkampf, Jürgen Hingsen (links), in Latsch auf die Olympischen Spiele in Los Angeles vor. Als sportlicher Leiter hatte Franz Rinner (Mitte) den damals weltbesten Bergsteiger Reinhold Messner zu einem Treffen eingeladen.

der Vinschger: Herr Sektionsleiter, was macht eine Landesliga-Mannschaft in Zeiten wie diesen? WERNER SCHULER: Sie ruht. (lacht) Sollte sie natürlich nicht. Jeder einzelne ist angehalten, etwas für sich zu tun. Der Trainer hat wahrscheinlich Hausaufgaben verteilt, um besondere Schwächen zu beheben. Wir Funktionäre sind aber schon dabei, für die nächste Saison zu planen. Hat es vom Verband – der Präsident ist ja Paul Tappeiner aus Kastelbell – einen Hinweise gegeben, wann der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird? Er hat nur mitgeteilt, dass die Tätigkeit ausgesetzt ist und dass man im Landesverband selbst auf Informationen von höchster Stelle wartet. Wenn es nach Sportminister Vincenzo Spadafora geht, wird in der Serie A erst wieder gespielt, wenn der Notstand aufgehoben ist. GÜNTHER SCHÖPF

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LATSCH - Es gibt nur ganz wenige Einheimische, die bis letztes Jahr Ende März nicht irgendwann den Kopf geschüttelt haben über die Scharen von sonnenhungrigen Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland und der Schweiz. Für viele schon halbnackt, aber in selbstbewusster, nordischer „Bleichheit“ haben sie jedes Jahr über Wochen das Dorfbild in Latsch geprägt und die Sportanlagen bevölkert. Für das zentrum- und fußgängerzonenlose Latsch waren das unübersehbare Zeichen, dass der Frühling angebrochen und Ostern nahe war. Für alle Geschäfte im Dorf und für Tourismusbetriebe aller Stufen und Preisklassen waren die 450 bis 500 Athleten und Betreuer im Zeitraum Ende März bis Anfang Mai eine fest eingeplante Größe – und das schon seit dem fernen 1973/74. Damals hatte Bernie Becks, Vertreter der Sportartikel-Firma Adidas und später Manager von Zehnkämpfer Frank Busemann, die Sportanlagen in Latsch und die stabile Vinschger Wetterlage entdeckt. Den „Hinweis auf ungestörtes Training und großzügigen Anlagen“ hat Becks dann renom-

mierten Vereinen „als Geheimtipp“ weiterempfohlen. Genau 2.950 Nächtigungen seien 2019 generiert worden, berichtete auf Nachfrage Martin Stricker, Geschäftsführer des Sportanlagenbetreibers „Viva:Latsch“. „Für heuer hatten wir ungefähr dieselbe Anzahl von Buchungen registriert wie im letzten Jahre. Sie haben alle abgesagt“, erklärte Stricker. Laut Statistik haben im Frühjahr 2019 30 Vereine Stadion, Kraftraum, Turnhalle, Hallenbad und Wurfanlagen genützt, um für die anstehende Wettkampfsaison in Form zu kommen. Darunter

waren neun Gruppen aus der benachbarten Schweiz; drei kamen aus der ehemaligen DDR. Die deutschen Vereine SCE Hamm und die LG Bamberg schickten seit über 30 Jahren Trainingsgruppen nach Latsch. Gemeldet war auch eine Auswahl an Spitzenathletinnen und -athleten des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV). Neben den Leichtathleten mussten auch Vertreter anderer Sportarten wie Fußball und Mountain-Biken ihren Aufenthalt in Latsch stornieren. GÜNTHER SCHÖPF Aufn. Florian Holzknecht

Werner Schuler

Noch wie war es so ruhig im Stadion von Latsch wie zur Osterwoche 2020.


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Fußballfunktionäre vermissen einen „Plan B“ VINSCHGAU - Dass Sport schon lange nicht mehr nur Nebensache ist, wusste man schon vor dem Ausbruch der Covid-19-Seuche. Man wusste auch, dass im weiten Feld des Sports der Fußball die mit Abstand „schönste Nebensache“ ist. Welche sozialen Werte und welche Bereicherung das Fußballspiel für eine Dorfgemeinschaft darstellt, wird inzwischen immer offenkundiger. In der derzeit zwangsverordneten Corona-Pause scheint jede sportliche Aktivität in weite Ferne gerückt zu sein. Aber unter Sportfunktionären ist die Diskussion längst im Gange. Es schwirren Fragen kreuz und quer durch die „sozialen Medien“. Vertreter der Amateurligen spielen unterschiedliche Szenarien durch. Sie machen sich ernsthaft Sorgen und fragen nach einem „Plan B“ des Landesverbandes. Die wichtigsten Fragen kreisen um die Meisterschaft: Wird sie fortgesetzt? Wird sie annulliert? Was

Erhöhung der Mitgliedsbeiträge wird unter den „Ehrenamtlichen im Sport“ als falscher Weg bezeichnet, schließlich dürften viele Familien am Limit stehen. Beiträge der öffentlichen Hand würden vorrangig nicht an Sportvereine, sondern an Wirtschafstreibende fließen. Man sollte diesen Aspekt Auch Amateurliga-Vereine befassen sich mit Ausstiegsszenarien. Im Bild: aber früh genug andenken, ist Anpfiff zur Begegnung SV Morter (in Rot) gegen den SV Prad, 3. Amateurliga, man in Funktionärskreisen der im Oktober 2019 (beide Mannschaften wären punktegleich Gruppenerster). Meinung, sonst könnten viele Ehrenamtliche gezwungen sein, das geschieht, wenn sie abgesagt wird? bleibt auf Fixspesen und Kosten Handtuch zu werfen. Bekommen die Vereine die Mel- sitzen. Die Kettenreaktion gehe Eine konkrete Möglichkeit, die degebühr gutgeschrieben? Muss weiter, wird mehr oder weniger unterbrochene Meisterschaft doch bei Neueinschreibung wieder der deutlich erklärt. Betriebe sind noch zu retten, sahen die Funkvolle Betrag auf den Tisch gelegt Sponsorverträge eingegangen tionäre im Nachholen der Spiele werden? Können es sich die Fach- und die Vereine können ihre Ver- in den Monaten Juni, Juli und verbände FIGC und VSS leisten, pflichtungen nicht einhalten. Oder August. Nach einer verkürzten den Vereinen nur einen Teil in Vereine können nicht mehr an Sommerpause könnte man den Rechnung zu stellen? Betriebe herantreten und um För- Spielbetrieb sofort aufnehmen. derung ansuchen. Feste dürfen Schließlich werde es heuer mit Der Sport und das Ehrenamt nicht gefeiert werden, Eintritts- Sommerurlaub ohnehin nichts gelder fallen weg. Die Liste der werden. Die Fußballfunktionäre machen möglichen Folgen ist lang und gar sich keine Illusionen. Der Verein nicht richtig einzuschätzen. Eine GÜNTHER SCHÖPF

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