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Eigenblut-Tropfen bei Augenproblemen

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Innovation durch Eigenblut

Blut ist die Grundlage unseres Lebens. Es dient dem Transport unserer Nährstoffe, des Sauerstoffs und dem Abtransport der Stoffwechselendprodukte. Es ist fundamental für die Regulierung des Wasserhaushalts, den pH-Wert und die Körpertemperatur. Zudem spielt es eine wichtige Rolle in unserem Abwehrsystem. Blut ist einer unserer individuellsten Stoffe und verfügt über ein großes Potenzial an heilenden und aufbauenden Kräften.

Eigenbluttherapie Die Behandlung mit Eigenbluttherapie wird seit langem in der Medizin angewandt. Diese ist zu recht umstritten und heute eher in der Alternativmedizin zu finden. Allerdings erlebt sie einen „Boom“ in der Behandlung von u.a. Gelenkkrankheiten, Fraktur-behandlungen, bei Wundheilungsstörungen, Mund- und Gesichts-chirurgie und der ästhetischen Chirurgie. Die Methode ist insofern fortgeschrittener als die normale Eigenbluttherapie, weil nur eine spezielle Komponente des Blutes verwendet wird: das Thrombozytenreiche Plasma (PRP = plättchenreiches Plasma, Platelet rich plasma). Blut besteht aus speziellen Zellen (z.B. Erythrozyten, Thrombozyten, Leukozyten) und dem Blutplasma. Für die Herstellung von PRP wird das Vollblut in die Bestandteile Erythrozyten, Thrombozytenarmes und Thromboyztenreiches Plasma aufgeteilt. Dies wird erreicht durch eine Zentrifuge, die aufgrund des unterschiedlichen Gewichtes der Blutkomponenten die Trennung ermöglicht. Das Thromboyztenreiche Plasma enthält viele Wachstumsfaktoren die einen besonders wichtigen Einfluss auf die Regeneration eines Gewebes haben.

Das trockene Auge In der Augenheilkunde wird die Behandlung mit autologem, also plättchenreichem Plasma vor allem in der Behandlung von den Auswirkungen des trockenen Auges angewandt. Zur Herstellung wurde bisher das gesamte Plasma mit Kochsalzlösung verdünnt. Aber heutzutage ist es sogar möglich Tropfen aus dem konzentriertem PRP herzustellen. Studien zeigen die Vorteile dieser letzten Errungenschaft. Der natürliche Tränenfilm sorgt für eine korrekte Befeuchtung der Augenoberfläche. Wichtige Enzyme, Nährstoffe und Proteine sorgen für die Gesundheit der Hornhaut und ihre Transparenz. Zudem sind diese sehr wichtig für die Abwehrstoffe gegen Infektionen. Diese werden unterstützt durch diverse Wachstumsfaktoren. Das trockene Auge ist eine häufige Krankheit, bei der die erwähnten Funktionen durch unzureichende Tränenflüssigkeit nicht mehr erfüllt werden. Die Augenoberfläche ist weniger geschützt und verliert ihre Regenerationsfähigkeit. Grund ist eine verringerte Produktion, eine unzureichende Qualität oder ein erhöhter Verlust der Tränen. Häufig ist keine klare Ursache zu finden, aber es bestehen Zusammenhänge mit AugenOperationen (insbesondere Lasik), Kontaktlinsen, chronischen Augentropfen mit Konservierungsstoffen sowie Autoimmunkrankheiten. Die Prävalenz ist deutlich erhöht bei zunehmenden Alter und häufiger bei Frauen als bei Männern. Faktoren wie Luftverschmutzung, schlechte Ernährung, Klimaanlagen und Bildschirmarbeit haben ebenfalls einen großen Einfluss.

Konventionelle Behandlung Das trockene Auge bewirkt Wunden auf der Hornhaut, Entzündungen, Narbenbildung, Schmerzen und Visusverlust. Eine Behandlung mit den verschiedenen künstlichen Tränentropfen ist sicher ein erster Schritt. Je besser die zu dem erkranktem Auge passen umso effektiver ist die Wirkung. Hierzu ist eine Analyse der Tränenflüssigkeit wichtig. Je nach Therapie kann die Flüssigkeit mehr Öle oder mehr Hyaluronsäure enthalten. Zudem gibt es Möglichkeiten die Menge an Tränenflüssigkeit zu verbessern, indem man den Abfluss mit kleinen Silikon „Punctum-Plugs“ verringert und die Qualität der Tränen durch eine Behandlung mit IPL (intensiv pulsed light) verbessert.

Besser mit PRP-Tropfen Trotzdem wird nicht immer ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht. Mit der Behandlung durch plättchenreiches Plasma können wir nun noch einen Schritt weiter gehen. Tropfen aus PRP sorgen für eine geordnete und sichere Regeneration des Hornhautgewebes. Zudem senken sie die Entzündung, verringern die Schmerzen und verbessern die Befeuchtung. Sie verhindern die Narbenbildung und sorgen für eine Verbesserung der Transparenz. Eine initiale Behandlung von circa drei Monaten ist notwendig ,auch wenn die Wirkung sich schon wesentlich rascher einstellt. Zudem gibt es die Möglichkeit größere Wunden durch Membranen zu verschließ, die auf der Grundlage von PRP gebildet werden. In den letztem Jahr wurden sogar potenzielle Heilungsmechanismen für Netzhautkrankheiten wie das Makulaforamen diskutiert. Sicher handelt es sich bei dem PRP um eine interessante Innovation in der Augenheilkunde. Die Deutsche Augenklink auf Mallorca hat seit August 2021 die Zulassung für die Herstellung von PRPTropfen. Alles was es braucht ist eine Blutentnahme und ein wenig Disziplin, um von diesem vielversprechenden Verfahren profitieren zu können.

Sebastian Beckers Deutsche Augenklinik Mallorca Avda. Rei Jaume I, 100, Santa Ponsa, Tel.: 871 570 606 Camí dels Reis, 308, Palma, Tel.: 971 905 202 www.deutscheaugen-klinik.de

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