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Kulturzentrum Sa Nostra
Vor langer Zeit, am 18. März 1882, versammelte sich eine Gruppe von Mallorquinern bei einem Notar, um den ersten Fond zu übergeben, mit dem die bedeutendste Bank der Balearen, die „Caja de Ahorros y Monte de Piedad de las Baleares“ gegründet wurde, mit dem Ziel gegen die Ausbeutung durch überhöhte Kreditzinsen anzukämpfen. Unter dem vereinigenden Namen „Sa Nostra“ (Die Unsere), startete die Sparkasse, mit dem Interesse den Spargedanken mit Blick in die Zukunft der Bevölkerung zu fördern und faire Kredite an die Bevölkerungsgruppen zu vergeben, die sonst keine bekommen würden. Die „Fundació Sa Nostra“ ist eine Nachfolgestiftung dieser Sparkasse und wurde 2014 in eine gewöhnliche Stiftung umgewandelt. Sie bekam den Zusatz „Fundació Sa Nostra Caixa de Balears“. Aus der Vereinbarung zur Unternehmensverantwortung mit der CaixaBank, als Kooperationsvereinbarung, fördert diese die Stiftung bei der Umsetzung von Sozial- und Umweltprogrammen. Ihre Tätigkeit besteht in der Pflege und Verbreitung des Erbes der „Sa Nostra“ und der sozialen kulturellen Arbeit der Einrichtung. Wirkungsbereiche Es gibt vier Hauptaktionsbereiche: soziales Handeln, Bildung, Kultur und Umwelt. Unter dem sozialen Sektor werden Projekte zugunsten von Institutionen, Beschäftigungen, Chancengleichheit, Autonomie, Integration von Gruppen und Menschen, die in Schwierigkeiten sind, gefördert. Auch die Förderung von Pflege- und Bildungsaspekten gehört dazu. Jedes Jahr findet beispielsweise die Feier der Preisverleihung zur Hilfe für soziale Aktionsprojekte statt. Menschen, sozial ausgegrenzt, werden mit sozialen Maßnahmen gefördert und mit Ressourcen unterstützt. Im Bildungsbereich gibt es viele begehrte Erwachsenen-Kurse, aber auch Kulturangebote wie Ausstellungen, Filmreihen, Musikkonzerte, Buchpräsentationen, Konferenzen, Kolloquien und vieles mehr. Beim Thema Umwelt geht es um die Förderung und den Erhalt der Schönheit der Insel durch Veranstaltungen, die mit Aufklärung über Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf institutioneller Ebene informieren wollen, genauso wie durch ihre Aufrufe und Aktionen, die die Bürger der Stadt mit einbeziehen. Kunstsammlung der Sa Nostra Stiftung Es gibt über 430 verschiedene Werke – Malerei, Zeichnungen, Bildhauerei, Grafik und Fotografie aus dem 19. Jahrhundert bis in die heutige Zeit –, die im Besitz der Stiftung sind. Die Sammlung umfasst beispielsweise Werke von renommierten nationalen Künstlern, wie Joan Miró, Juli Ramis, Pep Coll, Alicia Llabrés oder Miquel Barceló. Und von internationalen Künstlern wie etwa Antoni Tàpies, Kenneth Noland, Andy Warhol oder Robert Motherwell. Einige Werke der Stiftung findet man als Dauerleihgaben im Museum „Es Baluard“ in Palma. Immer wieder finden Kunstausstellungen im Kulturhaus, auch als Benefizveranstaltung verschiedener sozialer Projekte, statt. „Centro de Cultura Sa Nostra“ Das Kulturzentrum liegt in einem wunderschönen umgebauten Palacio aus dem 17. Jahrhundert, das 1989 mit dem Ziel eingeweiht wurde, einen Raum für kulturelle Förderung und Verbreitung zu bieten. Die modernistische Reform an der Fassade des Palastes wurde 1909 von dem Architekten Jaume Alenyà durchgeführt, der das Gebäude in einen funktional-modernen Raum wandelte – unter respektvoller Achtung des historischen Gebäudes. Es verfügt über ein Auditorium, zwei Ausstellungshallen, einen Multifunktionsraum, drei Konferenz- und Schulungsräume, einen herrlichen Garten und das Restaurant Aromata im Erdgeschoss. Geführt wird es von Chefkoch Andreu Genestra, der den wunderschönen Innenhof dieses herrschaftlichen Gebäudes miteinbezieht. „Aktuelle Qualitätsküche mit tiefen Inselwurzeln und gutem Komfort“ so wird das Aromata laut Bib Gourmand Michelin von 2020 bewertet. Erinnerungen „Sa Nostra“ Die Geschäftsführerin und Direktorin der Stiftung Lucía Martín arbeitet seit
13 Jahren gerne in ihrem Job und erinnert sich: „Als ich ein Kind war, waren die Sommercamps nur möglich durch die Förderung der Sa Nostra“. Ebenso erzählt der heute 75-jährige Pep Banyo, der sich Sa Nostra als Musiker und Puppenspieler auf der Insel einen Namen gemacht hat: „Nur Kulturzentrum und Stiftung durch die Sa Nostra war es möglich, dass ich in der schweren Zeit unter Franco ans Theater gehen konnte. Die Armut war groß und Schauspielerei zu studieren nicht möglich, aber die Sa Nostra hat die Theater gefördert“. Aktueller Event Am Sonntag den 4. Juli findet um 17.30 Uhr das 57. Konzert im Torrent de Pareis in der Cala Sa Calobra im Nordwesten der Insel statt. Die „Capella Mallorquina“ und das „Jove Orquestra Rotària de Mallorca“ verzaubern die Bucht in einen o enen Klangraum und somit in ein sehr begehrtes kostenloses Open-Air-Konzert, das seit 1984 von der Sa Nostra gefördert wird und immer am ersten Sonntag im Juli stattfindet.
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Info und Veranstaltungshinweise:
Centre Cultural Obra Sa Nostra Concepció, 12, in Palma Ö nungszeiten: Montag bis Freitag 10.30-20 Uhr Tel.: 971 595 980 www.fundaciosanostra.es Twitter und Facebook unter @FundacioSaNostra Restaurant Aromata Ö nungszeiten: Dienstag bis Samstag 13-15.30 Uhr 19.30-22 Uhr. Reservierung 10-13 Uhr unter 971 495 833 www.aromatarestaurant.com Nermin Goenenc, Roman Hillmann Fotos: Sa Nostra, Roman Hillmann