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Absurdes und Gefährliches
Ukraine steht im Fokus dieser Tage. Bei Redaktionsschluss wurde die Gas-Pipeline Nord Stream 2 erstmal auf Eis gelegt, US-Prasident Biden hat sein Treffen mit Putin abgesagt und russische Truppen sind mit Panzern ins Land gerollt und haben den Krieg begonnen, alles eskaliert. Journalisten u.a. von der BILD, immer dabei, natürlich auf ukrainischer Seite. Es “riecht” nicht nur nach Krieg, er ist (fast) Realität geworden, und das im Jahr 2022. Unglaublich, dass zivilisierte Staaten in Europa, die auf vielen, vor allem wirtschaftlichen Ebenen “vernetzt” sind, keine Einigung auf diplomatischem Weg erzielen können – bis jetzt! Das macht Angst! Und Fotos, die den Bürgermeister von Kiew und ehemaligen TopBoxer Vitali Klitschko in Kampfuniform zeigen, machen es nicht besser... Es gibt nichts, was es nicht gibt Man hat ja im Fernsehen schon viel Dusseliges gesehen, aber diese Showidee ist wirklich absurd! Ein homosexuelles, durch Reality-Formate “bekannt” gewordenes Paar, Rafi Rachek und Sam Dylan, suchen in einer neuen Castingshow namens “All we need is love” nicht nach Model-, Gesangs- oder Artistentalenten, sondern eine Mutter für “ihr” Baby. Dies schrieb die BILD-Zeitung... Dass die beiden – auch wenn ihre Beziehung erst seit 2019 mit Unterbrechungen mehr oder weniger funktioniert (wer die beiden im Internet sucht, findet auch viel über Stress, Krach, Auszeiten etc.) einen Kinderwunsch haben, ist ja absolut ok. Aber muss es denn wirklich via TV sein? Es geht allerdings nicht profan um eine Leihmutter, sondern sie suchen eine Frau, die sie samt Baby in ihr Leben integrieren wollen. Hierbei ist Co-Parenting das Stichwort. Das Ganze soll auf einer Streaming-Plattform ausgestrahlt werden. Ein noch nicht geborenes Baby als Quotenbringer! Also bevor ich mir so etwas anschaue, dann doch lieber die aufgewärmten, ebenfalls schrecklichen Oldie-Formate wie Geh aufs Ganze, Der Preis ist heiß oder die Hundertausend Mark Show, jetzt mit Euro, und jeweils mit den alten Moderatoren... Oder noch besser: ich schalte ganz ab und widme mich einem guten Buch. Wieder “befreit”... Nun lastet auf uns – zumindest aktuell – nicht mehr das Stigma eines Hochrisikogebiets. Gottseidank. Auch wenn dies nur Ungeimpfte betrifft und Kinder, so hat es die Urlaubssituation und somit die wirtschaftliche Lage der Insel stark belastet. Wir sind nicht alleine, auch fast 20 andere Hochrisikogebiete sind nun von Deutschland “entschärft” worden. Bei der Einreise nach Deutschland benötigt man dennoch Impfzertifikat, Genesenen-Nachweis oder einen negativen Test. Gleiches gilt umgekehrt, wobei Deutschland weiterhin für Spanien als Ri-
sikogebiet gilt. Apropos: Das wäre alles für alle viel einfacher, wenn alle geimpft und geboostert wären. Denn dann würden diese Regeln keine Rolle mehr spielen, da man auf alle Fälle reisen darf... Wenn man den Prognosen glauben darf, wird es eine “starke” Saison, die die VorPandemiezeiten fast noch übertrifft. Zu wünschen wäre es der gebeutelten Branche und vor allem all jenen, die vom Tourismus direkt oder indirekt leben. Und dies trotz Arbeitsmarktreform, die den Arbeitnehmern mehr Rechte bringt, somit höhere Kosten für die Arbeitgeber nach sich zieht. Und auch trotz des neuen Tourismusgesetzes, das ebenfalls viele neuen Pflichten für Hoteliers und Ferienvermieter enthält wie etwa höhenverstellbare Betten oder Reduktion der Gästebetten. Ob diese mit hohen Investitionen verbundenen neuen Vorgaben gerade in der aktuellen Zeit nicht viele in die Knie zwingen? Auch wenn beides langfristig der Insel nutzt, weil es um VerFoto: rnd.de besserung der Qualität, Nachhaltigkeit und Klimaschutz geht, ist der Zeitpunkt vielleicht nicht ideal. Gleichzeitig sollte man den aktuell mehr als “willigen” Gast nicht verschrecken. Ein Beispiel sind die extrem gestiegenen Mietwagenpreise. Auch wenn weniger Autos zur Verfügung stehen, sind dies Mehrkosten, bei denen etliche Urlauber sich dann doch überlegen, andere Destinationen zu besuchen. Denn man sollte nicht vergessen: Auch in anderen Ländern gab und gibt es Corona, Schließungen, finanzielle Einschränkungen, Verluste. Martina Zender
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Foto: Rafi Rachek
Gefährlich, absurd und befreit
Foto: AdobeStock_383776501 Foto: Diego Blanco