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Was ist die Petersburger Hän gung?

Reihenhängung

Foto: bilderrahmen-wiki.de

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Wie hängt man Bilder auf?

Da gibt es die Block-, Kanten-, Raster- oder Inside the lines Hängung. Und eine Variante nennt man die Petersburger Hängung. Wissen Sie, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt und wie man sie unterscheidet?

Früher hängte man einfach Bilder an die Wand, heute hat man eine “Gallery Wall”. Mit der Hängung – also vereinfacht gesagt der Art, wie man verschiedene Bilder und Rahmen kombiniert und an der Wand anordnet – bestimmt man auch über die Wirkung. Entweder setzt man einzelne Motive/Bilder speziell in Szene oder kreiert durch strenge Symmetrie eine besondere Einheit.

Der richtige Ort Bei der Auswahl des passenden Ortes, sind einige Faktoren zu beachten. In erster Linie natürlich, wie viel Platz Deine private Bildergalerie braucht. Gleichzeitig spielt auch der Abstand vom Betrachter eine Rolle. In einem schmalen Flur wirkt eine Wand mit Bildern nun mal anders, als in einem großzügigen Raum. Die Wandfarbe ist ebenfalls nicht ganz unwichtig. Einfarbige Wände harmonieren normalerweise mit jeder Art von Kunstwerk und mit allerlei Rahmen. Gemusterte Tapeten sind da komplizierter. In solchen Fällen kann aber auch die Verwendung von Passepartouts Abhilfe schaffen. Damit kreiert man visuell nochmal Abstand zwischen Motiv und Wand – das ist beruhigend fürs Auge. Außerdem sollte man einen Ort wählen, an dem die Hängung nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist, weil Fotos und Bilder sonst ausbleichen könnten.

Die richtige Höhe In welcher Höhe sollte man die Bilder aufhängen? Die Profis in Museen und Galerien handhaben es meistens so: die Mitte des Bildes hängt 150–160 cm über dem Boden. Ob Ölgemälde oder Kunstdruck, ein Kunstwerk kommt besonders gut zur Geltung, wenn die Bildmitte ungefähr auf Augenhöhe hängt. Oder noch konkreter gesagt: wenn ein Drittel des Bildes über und zwei Drittel unterhalb der Augenhöhe liegen. Aber: Auch ein Perspektivwechsel hat seinen Charme. Warum nicht ein oder mehrere Bilder auf den Boden stellen? Oder ein kleines Bild extrem hoch aufhängen?

Bilderhängung & Möbel Auch die Einrichtung spielt bei der Bilderhängung eine Rolle. Nicht nur was die Höhe, sondern auch was die Anordnung der Bilder betrifft. Immer ein guter Tipp: Man sollte sich an den bereits im Raum vorhandenen Bezugslinien orientieren. Das heißt: an Türrahmen, Fensterkanten, Dachschrägen und vor allem an Möbeln. Je nach Raumhöhe sollte man Bilder mit 20–30 cm Abstand etwa über ein Sofa hängen oder ein Bett. Auch die Proportionen spielen eine Rolle. Ein einzelnes, kleines Bild kann zum Beispiel über einer massiven Kommode ziemlich verloren wirken. Damit es harmonisch wird, sollte der Bilderrahmen in etwa zwei Drittel so breit sein wie das Möbelstück.

Foto: bilderrahmen-wiki.de

Die Kantenhängung Vor allem für Räume mit niedrigen Decken ist die Kantenhängung besonders beliebt. Man orientiert sich an einer imaginären Linie, an der entlang die Bilder aufgehängt werden. Diese Linie kann sowohl horizontal wie vertikal verlaufen. Die Bilderrahmen sind dann oberhalb oder unterhalb, beziehungsweise rechts oder links dieser Linie angebracht. Wichtig: Diese Art von Bilderhängung wirkt nur dann harmonisch, wenn die Abstände zwischen den Rahmen gleich sind. Besonders interessant wird die Kantenhängung, wenn Bilderrahmen unterschiedlicher Größe kombiniert werden. Ideal sind dafür weiße Bilderrahmen, leichte Holzrahmen oder auch rahmenlose Bilderrahmen.

Die Petersburger Hängung

Foto: freshideen.com

In der Eremitage in Sankt Petersburg hängen Gemälde eng, über-, unter- und nebeneinander gereiht, teilweise bis zur Decke. Dies prägte den Begriff Petersburger Hängung. Im 18. Jahrhundert präsentierte vor allem der Adel seinen Reichtum in Form opulenter Bildersammlungen an den Wänden seiner Salons. Perfekt, wenn man viele Bilder in unterschiedlichen Formaten an eine großflächige Wand hängen will. Verbindende Elemente sind bei dieser Hängungsart enorm wichtig. Dies können die gleichen Paseepartouts sein oder Rahmen, die sich in Farbe und Stil ähnlich sind. So wirkt die Bilderhängung harmonisch und in sich geschlossen.

Die Rasterhängung Bei dieser Bilderhängung werden die einzelnen Bilder nach einem strengen, geometrischen Schema angeord-

Foto: bilderrahmen-wiki.de

net. Sie wirkt am besten, wenn alle Motive das gleiche Format haben – nicht selten sind die Rahmen quadratisch. Die Bilder sollten dabei auf einer Linie hängen und die Abstände zwischen den Rahmen an allen Seiten gleich sein.

Foto: bilderrahmen-wiki.de

Inside the lines-Hängung Diese Bilderhängung ist ideal für sehr unterschiedliche oder auch kleinteilige Motiv. Die Bilder hängen dabei ohne einheitliche Abstände an der Wand. Auch Blickachsen kann man vernachlässigen. Die Anordnung wirkt also erstmal locker. Aber: Die Bilder sind „inside the lines“, sprich innerhalb einer imaginären geometrischen Form angeordnet. Das kann ein Rechteck, ein Kreis oder ungleichschenkliges Dreieck sein. Tipp: Das wichtigste Bild sollte in der Mitte hängen. Von dort arbeitet man sich nach außen.

Die Blockhängung Die Blockhängung ist eine Unterkategorie der Inside the lines-Hängung. Hierbei werden die Bilderrahmen so angeordnet, dass die Außenkanten bündig sind. So entsteht aus vielen Motiven ein Rechteck oder gar Quadrat, ein Block eben. Dies schafft klare Konturen und ein harmonisches Ganzes – trotz unterschiedlicher Bilderrahmen. Die Reihenhängung Haben die Bilder allesamt die gleiche Größe? Oder sind es zusammengehörende Motive, eine Serie? Dann passt die Reihenhängung. Hierfür ordnet man die Motive horizontal oder auch vertikal in einer Reihe an. Wichtig: die Abstände zwischen den Bildern sollten gleich sein.

Tipps Nicht direkt zu Nagel, Hammer und Bohrmaschine greifen. Unbedingt vorher testen, indem man die Motive auf dem Boden platziert. Dann alle Abstände oder eine maßstabsgetreue Skizze anlegen und diese auf die Wand übertragen.

Quelle: www.modulor.de, Architektur-, DIY- und Künstlerbedarf

Foto: lumas.de

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