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Was ist ein Aneurysma?

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Was ist eigentlich ein Aneurysma?

Man hört den Begriff so oft – auch in entsprechenden Arztserien. Doch was ist ein Aneurysma konkret: Ganz grundsätzlich ist es eine dauerhafte Erweiterung einer Arterie im Körper. Also in einem Blutgefäß, welches Blut vom Herzen wegführt. Arterien sind hauptsächlich dafür zuständig, den Blutdruck im Körper stabil zu halten. Daher sind Arterien fundamental für unsere Gesundheit und Probleme an ihnen führen oft zu ernsthaften Komplikationen. Erweitert sich eine Arterie, also bildet sich eine Art Blase in der Arterienwand, dann wird das Gewebe geschwächt und kann reißen. Mediziner sprechen hier auch von einer arteriellen Aussackung. Bildlich gesprochen, lässt sich dies mit einem Wasserschlauch vergleichen, der an einer Stelle zugedrückt wird. Dies ist die große Gefahr, die mit einem Aneurysma zusammenhängt.

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Die drei Arten von Aneurysmen Man unterscheidet in der Medizin zwischen einem • echten Aneurysma (Aneurysma verum) • einem unechten Aneurysma (Aneurysma spurium/ falsum) und • einer Dissektion (Aneurysma dissecans).

Der Unterschied zwischen diesen Formen von Aneurysmen liegt in der Ursache der vorliegenden Ausbeulung. Bei einem echten Aneurysma ist die gesamte Gefäßwand beziehungsweise alle Schichten ausgesackt, meist als Folge einer Arteriosklerose. Das unechte Aneurysma entsteht nach einer Verletzung der Gefäßwand, in deren Folge sich außerhalb des Gefäßes ein Hämatom (Bluterguss) bildet und verkapselt. Zwar handelt es sich in diesem Fall nicht um ein Aneurysma im eigentlichen Sinne, dennoch kann nach einer solchen Verkapselung die Gefahr eines Gefäßrisses bestehen. Die Dissektion schließlich ist kein Aneurysma gemäß der geltenden Definition. Die Gefäßwand wird nicht überdehnt, sondern das Blut dringt zwischen die verschiedenen Schichten der Gefäßwände und spaltet diese auf. Auch ein solcher Befund kann lebensbedrohlich sein, denn hier besteht die Möglichkeit, dass die Aufspaltung durch Überdehnung in einem Riss mündet.

Die Ursachen eines Aneurysmas Aneurysmen können viele Ursachen haben. Je nachdem, wo das Aneurysma auftritt, führen unterschiedliche Vorkommnisse zur Ausbeulung eines Gefäßes. Ein Aortenaneurysma tritt auf, wenn die Wand des Blutgefäßes geschädigt oder geschwächt wird. Das ständige Pulsieren des Bluts ruft im Laufe der Zeit in einem geschwächten Gefäß eine allmähliche Erweiterung an einer Stelle hervor. Cholesterinhaltige Fettablagerungen (atherosklerotische Plaques) verursachen diese Schwäche in den meisten Fällen. Darüber hinaus schädigen Rauchen und Bluthochdruck ebenfalls die Blutgefäße. Durch die geschwächte Gefäßwand erweitert sich ein Teilstück langsam. Üblicherweise entwickelt sich das Aortenaneurysma unterhalb der Stelle, wo die Aorta sich verzweigt, um die Nieren mit Blut zu versorgen. Ebenfalls gefährdet ist die Stelle oberhalb des Punktes, wo sie sich teilt, um das Becken und die Beine mit Blut zu versorgen. Eine Möglichkeit zur Verhütung oder Behandlung eines Einrisses der Aorta (Aortenruptur) besteht in verschiedenen operativen oder minimalinvasiven Eingriffen. Sie bieten eine Verstärkung der Arterienwand.

Risikogruppen bei Aneurysmen Personen über 70 Jahren weisen ein erhöhtes Risiko für Aneurysmen auf. Für Menschen mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Bluthochdruck erhöht sich das Erkrankungsrisiko ab einem Alter von 55 Jahren. Männer sind zudem häufiger betroffen als Frauen (Quelle: Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie). Zusätzlich schädigen Verletzungen, Infektionen oder angeborene Erkrankungen die Blutgefäße. Ferner sind Menschen mit Neigung zu Blutgefäßverengung, Arteriosklerose und Krampfadern besonders gefährdet. Ein Teil der AAA (abdominales Aortenaneurysma) ist genetisch bedingt. Patienten mit Marfan – eine genetisch bedingte Unterentwicklung des Unterhautgewebes und der Muskulatur, die meist mit einer Schwäche der Gefäßwandmuskulatur einhergeht – sind ebenfalls AAA-gefährdet.

Aneurysmen bei Arteriosklerose Aneurysmen sind ebenfalls oft eine Folge von Arteriosklerose (Gefäßverkalkung). Damit stehen sie in einer Linie mit Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Angina Pectoris, Thrombosen, Embolien oder arterielle Verschlusskrankheiten, die ebenfalls auf diese Gefäßkrankheit zurückgehen. Arteriosklerose entwickelt sich meist schleichend über Jahre hinweg, ohne dass die Betroffenen Krankheitssymptome bemerken. Die ersten Folgekrankheiten machen sich erst spät bemerkbar. Degenerative Gefäßerkrankungen, allen voran die Arteriosklerose, sind die Hauptursache eines Aneurysmas.

Genetisch bedingtes Aneurysma Aneurysmen der Bauchaorta kommen unter Umständen aber auch familiär gehäuft vor. Wenn Sie Geschwister mit einem Aneurysma haben, sollten Sie mit Ihrem Arzt über Ihr mögliches Risiko sprechen. Gehören Sie einer Hochrisikogruppe an, empfiehlt Ihr Arzt eventuell eine regelmäßige Kontrolluntersuchung.

Foto: AOK Mediendienst

Foto: bessergesundleben.de

Quelle: maxLQ

Foto: medix-global.com

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