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Pupille, Iris und Augenfarbe

Die Pupille (auch: Sehloch) ist die schwarze kreisförmige Öffnung in der Mitte des Auges. Durch diese kann das Licht in das Innere des Auges einfallen und von der Netzhaut verarbeitet werden. Die schwarze Farbe entsteht, weil das Licht, das durch die Pupille fällt, von der Netzhaut absorbiert und (bei normaler Beleuchtung) nicht zurück reflektiert wird. In der Regel sind die Pupillen perfekt rund, gleich groß und schwarz gefärbt. Ihr Durchmesser variiert je nach Weitung zwischen 1,5 und 8–12 Millimetern.

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Wenn die Pupille intransparent wird Wenn die Pupille eine trübe oder blasse Farbe hat, liegt das meist daran, dass die Linse des Auges, die sich direkt hinter der Pupille befindet, durch den Grauen Star intransparent geworden ist. Wenn die trübe Linse im Rahmen einer Katarakt-Operation durch eine klare Intraokularlinse (IOL) ersetzt wird, erscheint die Pupille anschließend wieder normal schwarz. Iris und Augenfarbe Die Pupille wird von der farbigen Regenbogenhaut (Iris) umschlossen. Die Iris bestimmt, abhängig von der Stärke der Pigmentierung, die Augenfarbe. Die natürliche Augenfarbe des Menschen ist genetisch festgelegt. Neugeborene haben immer blaue Augen, da sich die Pigmentierung der Regenbogenhaut im Laufe der ersten Lebensmonate und manchmal auch erst in den ersten Lebensjahren vollständig ausbildet. Blau, Grün, Grau und Braun – dies sind die Grobkategorien der Augenfarben. Rund 90% der Menschen weltweit haben braune Augen. Damit belegt Braun als meistvertretene Augenfarbe unbestritten Rang 1. Grüne Augen sind mit nur 2% am seltensten vertreten. Blaue Augen sind zwar häufiger anzufinden als grüne, aber immer noch sehr selten. Außer in Estland. Dort besitzen etwa 99% der Bevölkerung blaue Augen. Graue Augen belegen das Mittelfeld. Dazwischen sind natürlich verschiedenste Nuancen möglich. Oder gar ein Mix aus mehreren Farben wie bei der sogenannten zentralen Heterochromie, bei der sich der Rand um die Pupille von der Iris farblich absetzt. Verschiedenfarbige Augen (Iris-Heterochromie) sind ebenfalls sehr selten zu finden und dafür umso einzigartiger. Bei Säugetieren und Reptilien sind bei Albinismus oder Leuzismus sogar rosa bis rote Augen à la Dracula möglich. Bei Menschen mit Albinismus schimmern die Augen höchstens leicht rötlich. Unglaublich ist übrigens, dass blaue Augen ursprünglich aufgrund einer Gen-Mu-

Was ist eigentlich tation entstanden sind, vermutlich erst vor 7000 Jahren. konkret die Pupille? Die Funktion der Pupille Die Pupille trägt einen wesentlichen Teil zum Sehvorgang bei: Zusammen mit der Iris reguliert sie – wie die Blende einer Kamera – den Lichteinfall in das Auge. Dieser stellt den ersten Schritt in der Reizaufnahme für den Sehprozess dar. Mithilfe der Pupille werden dabei Informationen an das zentrale Nervensystem, an die Muskulatur und an die Netzhaut (Retina) weitergegeben. Die Netzhaut leitet diese Informationen an das Gehirn weiter. Das Gehirn verarbeitet die Informationen und Foto: seitenbacher.de erzeugt schließlich ein Bild. Damit die Lichtsignale korrekt in ein Bild umgewandelt werden können, muss der Lichteinfall stimmen – zu viel Licht blendet uns, bei zu wenig Licht sehen wir nur Dunkelheit. Deshalb sorgt der Pupillenreflex automatisch dafür, dass die Augenmuskulatur sich entsprechend zusammenzieht oder entspannt. Bei Helligkeit lassen die Augenmuskeln die Pupille kleiner werden, bei Dunkelheit vergrößern sie die Pupille. Darüber hinaus verrät ihre Weitung etwas über unseren Gemütszustand: Bei Erregung oder Angst weiten sich die Pupillen – manchmal sehr schnell –, bei Ermüdung oder Desinteresse verengen sie sich. Das liegt daran, dass die Augenmuskeln indirekt auch mit Hirnregionen verbunden sind, die für die Verarbeitung unserer Emotionen verantwortlich sind. Aber auch der Gesundheitszustand eines Menschen lässt sich mitunter an den Pupillen ablesen, denn einige Krankheiten und Verletzungen sorgen für deren Erweiterung. Bleiben die Pupillen über einen längeren Zeitraum auch bei dunklen Lichtverhältnissen vergrößert, ist das sogar ein Hinweis auf schwere Krankheiten oder Störungen, beispielsweise auf einen Tumor, eine Vergiftung, einen Schlaganfall oder schwere Kopfverletzungen. Text: Daniela Christ Sebastian Beckers Deutsche Augenklinik Mallorca Avda. Rei Jaume I, 100, Santa Ponsa, Tel.: 871 570 606 Camí dels Reis, 308, Palma, Tel.: 971 905 202 www.deutsche-augen-klinik.de

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